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Dresdner Nachrichten : 09.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-09
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1884
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w. IX» sind durch unglücklich« Spekulation»!» oder andSI Un glückssalle große Summen verloren aeaangen» w«W« de — L», zahle» «Ke Ursache hat geheim zu batten, au-fUdrrnden Beamten und Kommission»» machen, e« ist da« sächsische Einkommens)« durch verschiedene Bestimmungen im Tq! -otdnung und in der Instruktion den lieht. SS besagt » »« Einkommen nach m a »«he der Wtuer- WN mühten nicht die alteig verantivor^tch UngS» dst nner, itruktion, de» leb« bezirdentltch Geschäfttzahr, «ktmschiitzen, i» werden diejenigen Jahre, in welchen rin Einkommen nicht «zielt oder sogar mit Verlust abgeschloffen worden ist. bei der Zeichnung des Durchschnitt- mit Null in Ansatz gehret." Mithin, wenn Jemand in den letzten drei Jahren zwei Jahre mit eine», Gewinn von t« 12,000 M. gearbeitet, in dem dritten aber mit einem Verlust von 12.000 M. also nach gewöhnlichen Begriffe» einen Durchschnittsgewinn von 4000 M. erzielt hat, so darf er den Verlust de« dritten Jahre- nicht in Abzug bringen, sondern muß einen DurchschnittSgewinn von 8000 M. veklanren. Er ist also genöthigt, ein weit höheres Einkommen zu dcklarire», als er in Wirklichkeit hotte — Unverkennbar eine Härte. — 8 15 de- Gesetze« unter 0 giebt den Einschötzendcn das Recht, da- Einkommen de- Besteuerten »ach seinen Ausgaben sür Lebensunterhalt u. s. w. »u siriren. Da wir aber eine Einkommensteuer und nicht eine Ver brauchssteuer zahlen, so ist diese Bestimmung eine Jnkonseauenz und ihre .Handhabung bat öfters zu verletzenden Recherchen geführt. Roch wollen wir Hinweisen aus das. wa- vom Einkommen nicht in Abzug gebracht werden darf: z, B. dürfen alle Gemeinde- und son stigen Stenern, mit alleiniger Au-nakme der Grundsteuer, nicht in Abzug kommen, daher auch hier das wirkliche Einkommen namhaft geringer ist als das zu dckiarirende. Es ist deshalb sehr wünichenS- ivertb, daß vor Zusammentritt des nächsten Landtags angesehene Korporationen und einflußreiche Persönlichkeiten sich vereinigen, um durch gemeinsame Schritte Abänderung der gegenwärtigen Zu stände herbeizusiilire»". — Es ist eine Freude, zu beobachten, welche Sorgfalt von Seiten der Kgl. Ga tendirettion, wie auch der Sladtgärtnerci aus unsere A „lagen verwandt wird. Die im frischen FrühlingSgrün prangenden Rasenplätze sind aus'S Sorgfältigste gepflegt und die von denselben umschlossenen Blmnengruvpen erfreuen daö Auge de- Beschauers durch daS Geschmackvolle ihrer Zusammensetzung. An Steile der verblühten .Hpaeintlien ist nun die Tulpe getreten, die Lieblingsblume des Grasen Plctten, d. h. des verstorbenen Dichters Plate», welcher seine Freude daran haben würde, wenn eS ihm vergönnt wäre, jetzt in Dresden zu weilen. Ueberall prangen herr liche Tnivengrnvpen in mannigfacher Zusammenstellung der Farben. Die schönste dieser Gnivven ist wohl die in den Anlagen vor dem ValaiS deS Großen Gartens. Ganz allerliebst nimmt cS sich auch aus. wenn liier und da, wie z. B. ans der Bürgerwiese, eine ver einzelte Tulpe auS dein frischen Wiesengrün, wie durch Zufall dahin verschlagen, ihren sarbenprangenden Kelch erhebt. Die stolze Ziervstanze mag sich in der plebejischen Umgebung, wie es Gänse blümchen und andere Wiesenblume» sind, recht vereinsamt fühlen und uni io höher erbebt sie ihr stolzes Haupt, als wolle sie gegen jede Genieinschasl mit ihrer Umgebung vrotesliren. — Einen I> oc!> inter e ssante» Anblick gewahren in diesen Tagen die große» Planeten: Saturn, Venns, Juviter und Mars, welche gegenwärtig kurz nach Sonnenuntergang am Westbimmel mit dem rimkhende» Sternbilde deS Orion aus ter Abenddämmerung anftanchen und sich nahe gleich weit von einander in dem Adstande von 50 Mon-durchmcsscrn befinden. Mehrere Sterne erster und zweiter Größe, die zwischen den ruhig strahlenden Planeten wie funkelnde Diamanten erscheinen, kragen wesentlich zur Schönheit des EEsammtbildes bei. Ten lebhaftesten Glanz zeigt der Abendstern, die Venus. Betrachtet man sie mit einem nur mäßigen Fernrohr, w findet man, daß sie trotz ihrer Lichtfülle nur halb beleuchtet ist und dem Monde im ersten Brerrel aleicht. — Bei der hiesigen Tnrnlenrer Bildungsanstalt fand vom?. Jan bis 30. Avril d. I. ein K n r i n S sür T u rn l c h r er i n n e n statt, welchem sich am I. und 2. Rial eine mündliche und praktische Prü fung unter Vorsitz des Geheimen Sckmlrathes Dr. Bornenram, an- scbloß. Der Kursus begann mit 15 Theilnelimerinnen. van denen sich 8. darunter! ans Dresden, der Prüfung unterzogen. Zur freien Bearbeitung war das Thema: „In welcher Weise befördert der Turnunterricht die Sinnenbildnng der Jugend «" gestellt worden. In der mündlichen Prüfung barten sich die Kandidatinnen üdcr ihre Kenntnisse in der Geschichte der Leibesübungen (Examinator: Direktor Bier . in der Gerätbknnde und Sdstcmatik des Turnens <Turn inspektor Dr. Limi g sowie endlich des Muskels-, Knochen- und Ncrvcn- snstems l'Mediziiialrath Dr. Bircb -HirichfeltO aiiSznweiscn, während in der prattiicben Prüfung Proben im Lebrgeschick und der eigenen Tnnlfertigkeii ett'zulegcn waren. Das Ergebnis! des Eramens war ei» befriedigendes, denn 0 Kandidatinnen erhielte» die Eeniur „gut" und 2 ..ziemlich gut." — Der nächste D n r n l e h r k u r s n S be-. ginnt am tz. Juni Rachm. 1 Nbr. Anmetkungen dazu sind unter! Beifügung eines Bilnmgszengnines, eines ärztlichen Zeugnisses,! res Geburt-? oder Taufscheines und eines Lebenslaufes bei dcni! Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichtes bis Ende Mai! .!>.! bewirken. — Die Eiienhakm - Verbindungen zwilchen Dresden und 'Berlin werden mir der Einführung des Sommer-Fahr- vlans ein..- wesentliche Umgestaltung erfahren. Zunächst ist zu erwähnen, daß ans der Route via Z ö s s c n der jetzt um 1 Uhr Mittag? von'Berlin adgebende, in Dresden nach 4 Uhr Nachmittags e mce -w.de Eonrierzng an-'tälll und dafür ir» Anschluß an die neue Wien - H.rnidnrgcr Eonrierzrw.s - Verbindung ein Eonricrzug verkehren wird, welcher um 7 U 45 M. früh Berlin verläßt und r:m I > U. !2 M. '.storm. aus dem Fciedrichstädter und um 10 U. 5! Vk. ani dem Böhniiiclrcir Balmhose eintrisst. Auf derselben Linie wird der jetzt um 6 U. 20 Nt. trüb nach Berlin abgelnmde Pcr- soiren-.rrg nrn 25 Ncinuten später, der jetzt um 7,10 Abends ver kehrende aber ll Minuten Witter vorn Berliner Bahnhöfe abgeben. Der Vormttlags 10 U. 21 M. nach Berlin abgehende Eonrierzng verbleibt im 'Wesentlichen in seiner jetzigen Lage. Der Früh- Verionenzug von Berlin geht statt um 8 Uhr schon um 7 Uhr ab uns tristt um II U. 50 M. in Fricdrichstadt ein. Der einer großen rn. Salto » — iverlhvollstcr . tenund prlchtig t»». Blum ' ^' L mttzmn r»koano«tirt». ziehung de- leichtsinnige,,"N^ädchenSa^baVd zufolge kam. — Trotz ungünstiger Wiktrrmrg wurde das vergangenen Freitag ft.«> Schlachtung «in. NM^tn Ä» und unver^urvm^EWtzn, im Saale zu reinen veränstattete Conrert mit Ball zum Zweck dtt Srrichtuna »an Freistelle»^ tu, Kindergarten der Leipziger Vorstadt von vielen Besuchen» beehrt. Dank der freund lichen Mitwirkung de« Herrn Kantor Meisel. de« Kirchenchors, terme des Herrn Lledenneister vorrmann und de« Verein« Eiltet», belief sich der Reinertrag aus 56 Äiark, so daß die Möglichkeit »er liegt, drei «indem freien Zutritt gewähren zu können. — Bezüglich derjenigen Bestimmung, die der vor Kurzem inLetp zig verstorbene Lau mächtniß von 4 Mill >e,ugcn e »Uchni 1. gemllp >0 Jahr«, letzte Zug von 'Berlin gebt 10 Minuten später ab als setzt und '.ritzt 8 Minuten später, um II u. 7 M. Abends liier ein. Roch wesentlicher sind die Aendcrungen, welche sür die ...oute über Roderau devorstchcn. .Hier sind zunächst die letzlcn von und nach Berlin verkehrenden Züge sehr zmn Lortlieile des Verkehrs m reine Ecunierttige nmgewandclt. Dieselben verkehren wie folgt: non Dresden-A. 7 U. 17 M. 'Abends, von Drcüden-N. 7 U. 4-5 M. '.Benes, zu Berlin 10 u. 58 Vk. Abends; ab Berlin 0 u. 15 M- .'l.e:-.dS in Drcsden-N. 12 U 07 M.. in Altstadt 12 U. 50 M. Racbls. Letzterer Zug ermöglicht l Stunde länger als seither in Beri.» verweilen zu tonnen. An Stelle der jetzt um 0 II. 20 M. Abenos nach Berlin und um 0 U. Vorm ab Berlin nach Dresden verkehr nden Eouncrzü.ic treten Pcrwnenzüac: um 5U 45 M. lbenos von Dresden, um 10 U. 48 Nt. in Berlin und um 7 II. 50 M. >ruh ab Berlin, um 12,20 'Mittags in Dresden; der seither um >8 ll. 15 M. Ai eiidS Berlin verlassende Pcrionenzug geht bereits um 7 U. 2o M. ab und tristt um 12 U. 13 M. Raästs hier ein; der »m 0 U. srüli von Berlin abgcbende Personenzug wird durch den ermähnten eine Stunde Witter verkehrenden ersetzt. — Ter Ri a i bat bis jetzt namentlich auch im oberen Erz gebirge fast ausschließlich nur unfreundliches Wetter gebracht. Fort während wiederkehrende Regenschauer und rauhe Winde, sowie Nachtfröste becinirächtigten den endlichen Abschluß der Bestellungs- mbeilen aus den Feldern und alle bochgelegenen Wiesen zeigen noch cm vollkommenes Grau. Am Dienstag Nachmittag aber fanden elektrische Entladungen statt, welche strichweise von heftigen Regen güssen, ja selbst starken Schloßen begleitet waren Während der vorangegangencn Nacht batte es in den b-iden Weiheritzthälern bis herein nach Tharandt und Divvoldiswalde bedeutend gereift. — Unbeschadet aller Vorzüge deS schönen Geschlecht«, gehört dir Neugierde schon seit Mutter Eva'S Zeiten zu den größten Schwächen unserer Frauenwelt. Und doch kann dieser angeboren« Fehler auch manchmal sein Gutes haben, denn lediglich durch ihn wurde die Entdeckung folgenden rafsinirten Diebstahls ermög licht. Seit ein vaar Wochen verkehrte in der Bäckerei des Herrn Richard Brückner, Annenstraße 43, reqelmäßig nach Mittag eine junge hübsche Dame, um ihren Kaffee einzunehmen. Vorgestern erschien dieselbe nun mit einem Packet, übergab letzteres beim Weg gehen der Frau Bäckermeisterin mit dem Bemerken zur Aufbewah rung. es Abends wieder abbolen zu wollen. Das anvertraute Objekt bildete nun den Gegenstandder lebhaftesten Aufmerksamkeit der wackeren Fraudes Hauses, zumal sickvosPacket ganz weich angreisen ließ.Umnrm ihre bis aus den höchsten Grad gestiegene Neugierde zu befriedigen, war sie kurz entschlossen und lllttete mit einem kühnen Couv d« Main den Schleier de« GebeimnisseS durch Oeffnrn de» Packet«. Wie Gleichen im Jaust sah st« sich »lötzltch »er dem herrlichsten v an sein der Stadt »»gewandte« V«r- -. ft liat: daß '/,» der auskomnirndcn Zinsen während der ersten sOO Jak», noch seinem Tode wieder zum Kapital ge schlagen werden,allen, bat rin dortiger Rechne» auskalkuiirt. da- die in obiger Wciie jährlich zu verwendenden I<!,000M. sich lawinenartig ver mehren. Während dieselben tm Jahre 1894 erst ein Kapital von ca. 102,000 Mk. darstellen, erhöht sich dasselbe in den nächsten 10 Jahren auf ca. 476,000 Mk. und ist in» Jahre 1016 bereit« bi« auf I Million herailgcwachsen. SS Jahrs sind hierzu nöihig gewesen, nämlich SS Zahlungen s 16,000 Mk. und die Zinsen und Zinieü- zinicn dieser summen während 1, 2, 3, 4. b, L bi« 31 Jahren. Im Jahre 2000 sind bereit« über Ü7 Millionen vorhanden mr» so wächst die Summe rapid, sodaß in 200 Jahren, also 2084. dem Ratke eine Summe von ca. 1,0ll.741,00O'Mk. zur Versüguna steht, rin Kapi tal also, welches jährlich eine Rente von mein wie 40 Millionen zu Förderung wohllhöliger Zwecke sür die Emwohnrr von Leipzig ainvin't. — Der auf der Werft der Sachs.-Böhm. Dampsschlffahrt«- gcsellsckaft erbaute neue Damvfer „Pillnitz" wird morgen Sonnabend Nachmittag seine offizielle Probefahrt unter Thril- nnhiiic der Vorhände der Gesellschaft auSftthren. Der nächste« Jahr von derselben Werst vom Stapel laufende neue Dampfer wird den stolzen Namen unsere« Kgl. Landeshrrrn. «König Albert" führen. — An der Hus b, I chlagkonturrenz, die jetzt in Wien statigefunden hat, haben sich im Ganzen 144 Husschmiedc und unter diesen 7 Sachsen — 4 Eiviiisten und 3 Militär« — betheiligt. Von den 7 Sachsen sind 3. sämmtlich frühere Hutbrschlagschüler der Kgl Tbierarzneischule in Dresden, durch Medaillen und mit je einem Loose zu der gleichzeitigen Pferdelotteri« ausgezeichnrt wor den, und zwar durch: die große silberne Medaille der grvrüst«-Hus- beichlagmcister Mende in Dippoldiswalde, die groß« bronzene Me daille der derzeilige Militärvorschmieder in der Tdicrarzneischule Haase (vom Gardcreiterreginicnt), die kleinere bronzen» Medaille der geprüfte -Husbeschlagmeister Augustin in Zittau. — Berichtigend sei bemerkt, daß der gestern gemeldete Stu ben branv noch vor Eintreffen der Feuerwehr durch die Bewohner gelöscht werden konnte. — Gestern versandte die Aillardsabrik von E. Sohre ihr MD. Billard nach außerhalb. Es ist hierin ein Beweis sür die Leistungsfähigkeit dieser Firma zu erblicken. — Dem Bericht über das Hospital der Diakonissen- A nstalt zu Dresden auf das Jahr 1883 entnehmen wir, daß tm vergangenen Jahre von jener Anstalt im Ganzen 1345 Kranke ver pflegt worden sind, nämlich 573 medizinische, 571 chirurgische und 201 oknlistische mit zusammen 34,184 Pstegrlagen. Nach Geschlecht und Alter tkcilen sich diese Kranken ein in 500 Männer, 406 Frauen und 439 Kinder. Aus den Freiheiten des Hosvital« wurden 309 Kranke mit 6683 Pflegctagen und aus den Staatssrcistcllen 124 Kranke mit 4379 Pfleg tagen verpflegt. Dte Zahl der poltkllNlsch behandelten Kranken beträgt 5409. — 'Nack dem Gesetz über dir Krankenversicherung der Arbeiter sind sowohl Beiträge zu den Orts-, Betriebs-, Bau- und Jnnungs- krankenkoffcn. als auch die Leistungen dieser Kaffen nach den durch schnittlichen Taaelöl, nen der Versicherungspflichtigen zu bemessen. Zur Ermittelung dieser Löhne wurden Fragebogen an alle Innungen und gewerbliche Vereinigungen, sowie an alle Be- tricbsunternchmcr, welche mehr als 5 versicherung-pflichtige Arbeiter beschäftigen, ausgegcbeii. Dieselben sind sorgsälltig ausaesüllt und mit Unterschrift verleben bis spätestens Montag den 12. Mai im Ralbbauie, 1. Etage Zimmer Nr. 10, abzugeben. Unternehmern, welche noch keinen Fragebogen erhalten haben sollten, werden solche an erwähnter Stelle anügenändigt. — Olncho» in Dresden rin Mangel an Restaurants nickt nach weislich sein dürste, erstellen doch immer neue. So epistirt seit Kurzem G üterbalinkotstraße 15 ein«, welches durch seine Einrichtung einen eleganten und dabei behaglichen Eindruck macht, auch Ventilation und Beleuchtung sind gut. Der Restaurateur, Hr. Frauenheim, hält aber auch, waS Klicke und Kelter anlangt, mit der Solidität seiner Einrichtung Schritt. — V o I i z e i h e ri cht. An der Kreuzkirche wurde gestern Nach mittag ein ohne Aussicht aus der Straße spielendes, 5 Jahre altes Mädchen von einem Wagen um ge rissen. Dasselbe bat mehrere Fleiichwunden. eine gefährliche Verletzung jedoch nicht erlitten. Dem Führer des Geschirres kann eine Unvorsichtigkeit nicht zur Last ge legt werden. — Der Tienstmann (rotb) Karl Großmann hier hat am Mittwoch Nachmittags im Innern der Stadt ein Porte monnaie mit über 20 Mark Inhalt gefunden und für sofortige Ablieferung an die König!. Polizeidirectron Sorge getragen. — Ter Verein gegen Armcnnvth und Bettelei hat sich gc- nötbigt gesehen, seine Arbeitsstätte vorübergehend in einen Holzstall zu verwandeln, um arbeitslose Anne darin beschäftigen zu können, weil daS Material zum Krimlithpochen jetzt fehlt. Er ersucht des halb seine Mitglieder sowie das größere Publikum bei etwaigem Bedarf von gespaltenem Holz sich an die Eentralstelle des Vereins, Sporcrgaffe 3, I., zu wenden. — Eine Anzahl Mitglieder de« Leipziger MilitärvercinS „Kameradschaft" haben beschlossen, in Erwägung, daß die beabsich tigte. von uns bereits niitactheilie Aendcrung der Statuten des sächsi'chcn Militärvcreins - Bundes, soweit sie von dem Ausschluß von Personen rcsp. Vereinen, wegen angeblich sozialdemokratischer Tendenzen handelt, 1) als ei» unberechtigter Eingriff in die Grund rechts eines jeden einzelnen Vereins, sowohl als eine« jeden Mit gliedes sich darstetlt, 2) die mühsam erworbenen materiellen Rechte der auf Grund dieser Bestimmung ausgeschlossenen Mitglieder in durchaus unmotivirtcr Weite auf das Empfindlichste schädigt, 3) da zu aiigethan ist, einer allgemeinen Denunziation von Person zu Person, von Verein zu Verein Thür und Thor zu öffnen und dem nach der von sämn tlicken Vereinen angcstrebtcn Pflege der Kamerad schaft in direktester Weise widerspricht, die vom Präsidium ange- strcblen Aendcrungen des Statut« in diesem Sinne abzulehnen, auch dir Bezirksvorsteher zu veranlasse», bei Berathung derselben sich gegen eine derartige Beschlußfassung auszusprcchen und bei der Abstimmung sein Votum dagegen abzugeben. — Beim Grundgraben eines Kellers im Kcahmer'schen Hause in Wurzen scheint man aus ein Massengrab gestoßen sein; e« wurden mehrere gut erhaltene menschliche Gerippe und «me Anzahl Knochen mit zu Tage gefördert. — Am 4. d. Abends brannte das Gemeindehaus in Dobra b. Großenhain nieder; allem Anschein nach liegt Brandstiftung vor. — Am 5. d. Nachmittags gerieth in der Bergmübl« in RaVe- bera eine daselbst in Dienst stehend« Magd mit ihren Kleidern in das Treidrad der Mühle und wäre unfehlbar in da« Getriebe der Mühle gezogen worden, wenn sie nicht die Geistesgegenwart und auch die Stärke besessen hätte, sich sofort mit den Händen an einen festen Gegenstand mit aller Krast anzuNammem. In dieser Situa tion rief sie um Hilf«, die ihr sofort zu Theil würde, doch waren ibr inzwischen sämmtliche Kleidungsstücke vollständig vom Leibe ge rissen worden» welcher Umstand sie vor einem entsetzlichen Tao« rettete. — Im Schnauderfluss« bet Lucka wurde der Leichnam der seit dem 9. April tz. I. in Pegau vermißten Dienstmagd Emilie Fröster ausgefunden. — Au« Werdau ist seit Montag der dortige ständige Lehrer Vrtterlein verschwunden. Seit vorigem Herbste hatte er eine Summe von 245 Mk. zur Gründung einer Herberge zur Heimath in Ver Währung, aus deren endliche Ablteserang setzt gedrungen ward. DaS Geld scheint indessen verschwunden zu sein und so ist auch sei» Verschwinden erklärlich. — Am «origen Sonnabend starb indermtdorf bei Frauen- stein de« noch jugendliche und allgemein beliebte Fkeischennclster Röniich an Blutvergiftung. Der bedauern-werthe junge MaNN war wenig« Tag« vorh»r in «in dortig«« Vau«rngut aerut«N «vttz«n, um rin« an Milzbrand «krankt« Kuh zu tödlen, hott« aber hei ver der oberer befand gtv pziger Frau« ruß rin r ,D V^kk'tW'Ä», grüße. Carola", ,«n 'Frauensc,,.. ^ crk zu danken ist. Von der Hatzen rde folgender an dle k Nund -Oberin d„ .. . . welcher sofort durch eln ehrfurcht-volle« Dank schreiben erwiedrrt ward. . — Im Rittergut RtldigSdatf erhängte sich di« rVsährig, ledige Tagelöhnerin Hänzig au« Nrukof. — Meißen. Villen Besuchern Meißen« wird di« Dürichen- sehe Weinstube tn Vordrücke bekannt sein Di« herrliche Lage de« Grundstück« inmitten de« Weinberg«, hauptsächlich aber da« all« Renommü. weiche« dieser alle Weinschank genießt, machten «« zu den besnchtesten Meißen« und Umgebung. Neuerdings ist da« Etablissement in Besitz de« bestrenommirten Weinwirt!,«. Bäcker meister Claus in Meißen, überaegnngen. Da der Wtrth selbst ein großer Jäger vor dem Herrn ist, so dürste an der neu«» Quelle manche« neue und pikante Jagdhistörchen da« Tageslicht «> blicken. — Landgericht. (Straikammrr II.) Am 17. Mär» Add«, ging der Fabrikarbeiter Emil Emst Fritzsche, rin 18 Jahre alter und zur stündiam Kundschaft der Staattanmaltschast gehöriger Bursche, mit seinem Freunds dem 1 Jmw jüngeren Dachvavpcnb-ckcr Leo pold Mar Hamann, die Lttttichausttaße entlang. Ein Blick tn den Laden de« ÄäckermebstrrS Lippniann iwerzeugte die beiden Bumme lanten. daß gerade Niemand darin und die Gelegenheit zur Aus führung eine« Laugfingerrrpenment« außerordentlich günstig war, rvcShalb Fritzsche seine Stiesel anöjvg und diese seinem wachehal- tenden Komvlizrn zur Aufbewahrung tibergab. Kaum eine Minute ipcttcr vereinigte sich F.. die gcsammte Ladcnkasse von mindestens 60 M. sanimt den zur Aufbewahrung derselben benutzten Kasten mit sich führend, wieder mit H. und die Spitzbuben wandelten nunmehr nach der Lindengaffe» woselbst Fntzsche das gestohlene Geld tn sein Halstuch schüttete und sodann bei dein Cafä Bauer die Theilung vornahm. Erst jetzt nahm sich Fritzsche Zeit, die vor dem Trcbstahl ausgewogenen Stieirl wieder anzuzielien und e« laßt sich begreifen, daß die beiden Freunde in der daraus folgenden Nacht nicht fasteten, sondern herrlich und in Freuden lebten, so daß e« nickt ausfällig erscheinen konnte, wenn am nächsten Morgen, als Fritzsche verbastet wurde, dessen Ärsammtverniögen nur noch 15 Mk. 48 Ps. betrug. Al« Hamann diesen jähen Wechsel der Situation wahriiahin, warf er den Rest seiner Baarickast schleunigst weg, entging aber trotzdem ebenso wenig der Nemesis, wie sein College, der zu 3 Jakrrn Gesängniß venirtiieilt wurde, während H. mit der Halste Straje wegkam. —Der am 9. September vorigen Jahre« erst aus der Strafanstalt Torgau entlassene Dienslinann Friedrich Hcrniann Hcrrig muß wegen eines RockeS. den er im Januar aus der Ersenbaknstrecke bei Ravebcrg an sich nahm, in Rücksicht aus seine Vorstrafen, 1 Jadr in« Zuchthaus. — Thekla Günther, eine in den Jahren schon etwas vorgerückte und vielfach oorbrstrafteTöpserSehesrau, vergab am 27. März bei Gelcaenbrit eines galanten AdrnteuerS an der Elbe, eine Baarschalt von 6 M. im Belitz ihres Begleiters zu lasten und verwirkte dicserbalb 1 Jahr 6 Atonale Zuchthaus, 4 Wochen Halt, 3 Jahre Ehrenrechtsoerlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. — Dre» kaum den Knabenschuden entwachsene Burschen in unserer Nachbarstadt Pirna aßen mit ganz besonderer Vorliebe Cervelatwurst. Knackwürstchen und Blutwurst, letztere womöglich geräuchert, und um den Appetit kostenfrei zu stillen, fertigte Gustav Georg Görg, der jüngste von dem hoffnungsvollen Kleeblatt, süns Zettel mit den Adressen verschiedener Fleisll^r in Pirna an. di« mit beliebigen Unterschriften und der stereoliwen Bemerkung, da« Geld würde morgen bezahlt, versehen waren, und das Ersuchen um kreditweise Ueberlaffung von Wurst rc. enthielten. Vier Wurst- iabrikantcn gingen auch auf den Leim, indem sie den Ueberbringem Namens Friedrich Kaufmann und bez. Emil Pilling die erbetene Waare kreditweise überließen und hierdurch wurden erster« um Beträge von 82 Pf. bis 1 Mart 70 Pf. geschädigt. Der GerichlShos unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsialh Ortmann belegte die Uebcltkäter und zwar Görg mir 1 Monat» Kaufmann mit 2 Wochen und Kiiling mit 1 Woche Gesängniß. — Der in Pieschen bei den Eltern wohnende und schon einmal be strafte Schulknabc Emil .Herrmann holte sich im Sommer v. I. eine« Sonntags zunächst zwei Kaninchen auS dem Schweincstall im Centralschiachtvickhose, die er sür 40 Pf. verkauft« und ver schaffte sich spälcr von dorther noch weitere zwei Kaninchen, woraus er im November den „Karnickelstall" einer Frau Brctlchneider in Pieschen, der sich in einer Wagcnremile befindet, noch um drei solcher kleefreffenden und sehr gefräßigen Thiercken plünderte. Das Bürschchen hat schon «ine väterliche Lcction in Gestalt von einer Tracht Prügel weg und wurde gestern zu 1 Monat Gesängniß vernriheilt, — Wegen einer Reihe von geringfügigen Diebereien, verübt ans dem Leipziger, Schlesischen und Böhmischen Bahnhöfe, wurde der »och unbestrafte frühere Kollischrelbcr Karl Heinrich Eckardt mit 5 Monaren Gesängniß belegt. r«ffe«fft,chichit. r»»tscl,e» Sketch. Die Chancen des Sozialistenge setze« beherrschen da« politische Interesse. Mit immer größerer Bestiniintheit versichern einzelne hervorragende Parlamentarier, daß das Gesetz werde abgelehnt werden. Diese Ansicht wird dadurch unterstützt, daß die kleinen Gruppe» der Elsässer und Polen, die gegen vaS Gesetz stimmen, wie es scheint, auch vollzählig anwesend sein werden. Dazu kommt, daß der Reichskanzler offenbar durchaus nichts timt, »in Herrn Windtborst für da- Gesetz zu gewinnen, eher das Gegenthcil. Sv erwähnt daS Organ des ReiclzSkanzlerS die Thatsache, daß polnische Damen dem Abg. Windthorst für seine Unterstützung des polnischen SprachanIragS rm Reichstage ein Da»'- scvreiben gesandt bade», und knüpft daran folgende Bemerkungen: „Wir regittrire» diese Thatsache als ein neue« Argument zu Gunsten eines von uns wiederholt behandelnden Themas. Wer die Gunst der polnischen Franc» in so hohem Grade zu erwerben wußte, wie Herr Windthoist. der steht sicherlich den Herzen deutscher Männer ferne." In parlamentarischen Kreisen will man wissen, daß bei der zweiten Lesung de« Sozialistengesetze« ein heftiger Angriff de« Reichs kanzler« aus das Ccntriiin erfolgen werde. Ueberhaupt hält sich die Ansicht, daß die Ablehnung dcs Gesetzes und eme daraushin er folgende Auflösung des Reichstags dem Reichskanzler ganz erwünscht sein würde. Der Prinz von Wale« ist auf der Wildparkstation bei Potsdam eingetroffen und daselbst von seiner Schwester, der Frau Kronprinzessin nebst Töchtern, der Prinzessin Christian zu Schles wig-Holstein und ver Erbprinzesstn von Meiningen empfangen und begrüßt worden. Der Prinz trug preußische Ilnflorm. — Auch Se. Majestät der Kaiser ist daselbst eingetroffen und hat sich aiS- dald nach dem Neuen Palais begeben, um daselbst bei dm krön- prinzlichen Herrschaften mit dem Prinzen von Wales da« Dejeuner rinzunkhmeii. Der „LtaaiSanzeigrr" veröffentlicht einm Erlaß des Ministers sür Handel und Gewerbe, in welchem darauf hingewiesen wird, daß msoige der Erweiterung de« deutschen Exporthandel« in« Ausland« Anfragen --- -> die über all« möglichen den internationalen Güteraustausch betreffenden Vorschriften der fremden Staaten, sowie Beschwerden wegen angeblichen gesetzwidrigen Verfahrens sttinder Behörden häufiger geworden find. In zahlreichen Fällen habe aber die Schuld an den Beschwerdeführenden selbst gelegen, indem sie bestehende Gesetze und Verordnungen dcs Ausland«» un beachtet gelassen haben. Der Minister wein nun darauf hin» daß da« vom Reichsamt de« Innern herausgegebene „Deutsche Handeis archiv" alle für Handel und Verkehr wichtigen Gesetz« und Verträge, in thunlichster BoUstSn- besonders die Zoll- und Handel«v»rträge, in digkelt fortlaufend veröffentliche. Von len stellungslosen HandlungSbeflissenen, deren Zahl in Berlin gegenwärtig über 5000 beträgt u„8 welch« zum größten Theile der Materialwaaren - Branche anathörm, sind viele, um nicht zu verhungern, genöthigt. sich anderweitig Beschäftigung zu sucknm. So z. B. arvetten in den Sommermonaten, während welcher die Maler viel zu thun haben, viele junge Kaufleut« als Anstreicher bei Malermeistern auf Bauten, and«« servirm al« Kellner in den Bieraärten und noch and«« bitteiben den Kolporlage-Buch« am M." trauftam HU OittK? ^ iveruss an» viele ttanngen Verhältnisse ausmerksam machen. E. «in kehr b»ktag»n«werth« UnglUck«fail macht ln dem Eisenacher Oberland« ,i«l von sich r«dm. In dm, Dorf« S,hau« bei. Vacha wurden am Sonntag dwi Mädchm tm Alt«, von S—« Eaßrm vermißt,nd nach langem „rgMchen Suchen ln An« t»
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