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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187301167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730116
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- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-16
- Monat1873-01
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1873
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Wkü WkM r sage- iltistba arftacht m S« )ampftt « «ase er Bai. dt. IG pr«" iß eSoch- ia«» rr» HÄ », lx» o;/!< s, lx» 7LHK Sea Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. LtGlllia an» Lkvctitta» JohanniSgasse 33. Hpvitw. Redattcur Fr. HSttarr- Sprechstunde d. Redaction 0orm>nag» von N—12 Uhr Rtchwuiag» von 4—L Uhr. . Horhme der für die nächst- ftjarndc Nummer bestimmtm »rate in den Wochentagen »iS 3 Uhr Nachmittags. Mir für Ziifkratr»a«nalMr: ttt« Klemm, UniversitätSstr. 22, »U Lösche. Hainstr. 2l. pari. Mip.igcr LagMM Anzeiger. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Anstage 1V65E. Tldonarmentiprcl» vierteljährlich l Thlr. 7'/, Nar, incl. Bnngcrlohn l Thlr. 10 Scg» Jede einzelne Nuinmcr 2'/, Llgr Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbcfördcrung 10 Tblr. mit Poslbeshrderung 11 Thlr. Juscrate IgrspalteneBourgoiSzeile 1'/»Ngr. GrSjzcre Schriften laut unserem Preisvcrzeichniß. Ncclamen unter d. Nedaettiosstrlch - die Epaltzcile 2 Ngr. M 16. Donnerstag den 16. Januar. 1873. Die für Freitag den 17. d. M. anberaumte öffentliche Sitzung der Handelskammer »ird hiermit auf DienSlag den 21. Januar Abends 6 Uhr »erlegt. Leipzig, den 15. Januar 1873. E. Becker, Vors. vr. Genscl, S. Bekanntmachung, Stipendienvergebung betreffend. Da- von vr. Johann Erold aus Königsberg in Franken gestiftete Stipendium ist an einen die Universität Leipzig besuchenden Studenten der Theologie auf die Termine Ostern und Michaeli- vor. I. annoch zu vergeben. Bewerber um dieses Stipendium wollen sich bis zum 25. d. M. schriftlich unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bei unS melden. Leipzig, den 14. Januar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G-Meckler. Zweite Bürgerschule. Die Anmeldungen zur Ausnahme neuer Zöglinge für nächste Ostern ersuche ich die betreffenden Eltern, Montag, DienStag, Mittwoch and Donnerstag den 20. bis 23. Januar Vormittags von 10 bis 12 und Nachmittags von 3 vl« 4 Uhr zu bewirken nnd zugleich für jedes aufzunehmcnde Kind Geburt«» und Impfschein bcizubringcn. Dir. vr. Reuter. Vierte Bürgerschule. Die Anmeldungen neuer Schüler für nächste Ostern erbitte ick mir Montag, DienStag, Mittwoch und Donnerstag, den 20 —23 Januar, Nachmittags 2—äi Uhr. Für diejenigen Kinder, welche noch keine Schule besucht haben, sind eine Gel»urtSbeschet«ig» nag und womöglich ein Impfschein bcizubringcn. vr. Fritzfche, Dir. Fünfte Bürgerschule. Die Anmeldungen der Ostern d. I. aufrunchmenden Schüler und Schülerinnen sind künftige Woche, Montag, DienStag, Mittwoch, Donnerstag, den 20., 21., 22., 23. Januar m den Nachmitlagsstundcn von 2 — 4 Uhr unter Vorzeigung von Geburt«- und Impffeder» für An fänger bei dem Unterzeichneten zu bewirken. Kipzig, den 16. Januar 1873. vr. Kühr, Dir. Holz-Auction. Freitag de« 17. Januar d. IS. sollen von Vormittags 8 Uhr an auf dem dies jährigen Kahl- und Mittelwaldschlaae in Abtheilung 30a. und 31». de« Burgauer Revier- htnter de« neuen Schützenhause 151 eichene (von besonderer Stärke und Länge), 116 buchene, 111 rüsternc, 1 ahorner, 10 maßholdcrne, 5 eschene. 30 lindcne, 22 erlenc und 10 pappclne Rutzklötzer, 39 eschene Schirrhölzer, 95 Stück rüstcrne Schirrstangen, 350 rüsternc Hebebaume, 280 Stück Reifstaugen, 150 Stück Reisen und 4570 Stück hasclne Stangen unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an den Meist bietenden verkauft werden. Zusammenkunft auf dem Kahlschlage in Abtheilung 31» hinter dem neuen Schützenhausc. Leipzig, am 3. Januar 1873. Des RathS Forst-Deputation. > a. k. > a. r I»ü ! u. k. >. L L4-L Vorlesungen t« Saale deS Gewandhauses znm Beste« deS AlbertvereinS Leipzig. I. D Lripjig, 14. Januar.' Die erste Vorlesung eines neuen Chclus von Vorträgen im Saale deS Gewandhauses konnte sich kein anziehenderes Thema wählen, keinen dem Zwecke der Vor lesungen selbst entsprechenderen Stoff, als Staats rath Pros. vr. Strümpell gestern Abend sich selbst zur Ausgabe gestellt hatte: die Liebe. Ist doch der Ltbertverein seinem ganze» Weh» «ach selbst aus Liebe, die reinste echt christliche Menschenliebe gegründet, fand und findet seine Ziele in der Ausführung so vieler Licbeswerke als möglich zum Helle der leidenden Menschheit, sowohl der streitbaren Jugend im Kriege, als der Kranken des Civilstandcs un Frieden, vr. Strüm pell bewährte auch diese werkthätigc Liebe, sein eigentliches Thema war die platonische Liebe, und zwar im Sinne der alten akademischen Schule auf her einen und in ihrer modernen Be deutung auf der andern Seite. - Redner sprach diesmal vom Katheder aus, während er bei einer früheren Gelegenheit an selbiger Stelle sich zu einer geistreichen Causerie mitten unter daS Publicum der Orchestra gesetzt hatte. Aber »uch heute machte sein vollständig freier Vortrag denselben anmuthendcn weil unge zwungenen Eindruck, wie damals, wo er die Lehr kanzel ganz bei Seite gelassen. Dieser Eindruck wurde aufs VorthMtzasteste d»wh die sich aller philosophischen Terminologie müHchst euthal-ende war zahlreich genug, um erreicht hat, Wa al» seiu erwüufch ständige Ernführu i» den von ihm Da« Auditor! . - ^ für in einer Zeit, welche zu «äterBlen Auf fassungen de- Leben- »»ehr al- e- gut ist, selbst in den Kreisen der sernftpebildeten Gesellschaft hinneiat, unserer guten Stadt Leipzig, weiche auf ihrem Stadttyeater in den Beiden Kling«, bergen da- schroffste Erempel von der gegenthei- Aen Richtung abschreckend und oft genug vor Augen gestellt erhält, ein Eompliment machen zu Ivnnen. Hoffen wir, daß Würdigung und Ber- ständniß der platonischen Liebe aber auch noch in weit größeren Kreisen factisch vertrete« ist, al- grstern Abend im Gewandhause ersichtlich wurde. Man braucht daS Wort Liebe nur zu nennen, «md sisort wird im Geiste Derer, die es hören, eine Fülle von Vorstellungen rege, spricht zu deren Herren eine Menge der eigenthümlichsten frucht barsten Idee». Solcbergestalt ist die Wirkung nur einer gcmeffeuen Anzahl anderer großer Wörter wie Vaterland, Freiheit, Unendlichkeit, Unsterb lichkeit, Gott.... Die Liebe ist ein Weltprincip, daS von der Urzeit an geherrscht, da« sogenannte Todtc in der Natur fast ebenso, wie das Bege- tirende, da» Lebendige in seinen Machtkreis ge zogen hat. Die Lieb« bat da« Ebaos überwunden, indem sie Zusammengehörige- sich sinken ließ. In Liebe neigt sich, kann man sagen, die an den Bo den gebundene Pflanze zur Sonne, Liebe erfüllt die Thierwelt von den ersten Stadien des Levens an, ruerst als Liebe des Jungen zur Urheberin seine- Dasein-, zur säugenden Mutter. Uud welche Macht stellt die Lieb« im Menschenleben darl Ist d«e Gottheit selbst nicht dieser Macht —- da dw Schöpfung durch Bande der M Liebe a» den Schäfer geknüpft ist? Hat die h«t »icht im höchst«, «»-druck diese« Ge- fühlcs den eigenen Sohn als Erlöser für die Menschheit hergegcbcn? Gott, der Christen Gott, ist ja die Liebe selbst. So etwa leitete sich der Vortrag ein. Folgte dann der Ucbergang zu der als platonisch bczcich- »etcn Forni der Liebe und zu deren begrifflichen Unterscheidung als zwei wesentlich auseinander zu haltende Dinge, der platonischen Liebe im antiken und der platonischen Liebe im modernen Sinne. Im modernen Sinne versteht man unter pla tonischer ein solches Vcrhältniß zwischen Personen verschiedenen Geschlechtes, bei welchem alle phy sisch«» Elemente mißlichst zurückwedrängt und nur ein rein geistiger Verkehr zwischen Beiden zu- aclassen wird, ein aus Sentimentalität, hoher gegen seitiger Achtung, ja Verehrung beruhendes, auf gegenseitige geistige Veredelung mystisch abziclen- dcs, eine innere geistige Vermischung, Befruchtung zusehcn, daß ein solcher Verkehr gefährlich ist, sich in den löblich selber Vorgesetzten Schranken nicht hält, noch halten kam», wie die Erfahrung beweist. Diese eigenthümliche LiebeSform ist eine BlÜthe deS später» Mittelalter-, auS der Zeit des Wiedererwachens der klassischen Studien in Italien. Man beschäftigte sich mit der alten Philosophie, namentlich der akademischen Schule, mit Plato. An Höfen entstanden Akademien, an denen auch Damen Mitglieder werden konnten, Akademien ausdrücklich mit der Richtung auf die Platonische Philosophie. (Insonderheit die sog. Platonische Mediceer « Flore«-.) Diesilato- i» dem Akademie der Mediceer « Flore«-.) nische Liebe im moderne» Ginne spü wahrhaft durcksichOnt ««cheit Mer Darstellung Pmgramme dieser aristokratffche» Schwärmer eine erhöht, Dank der^ oe. sichtlich Das tha-fiichstH hervorragend« Rolle. Bon Italien verbreitete sich e Schwärmerei nach Deutschland, tote über- t in alle Eulturländer Europa«. Der Be hüt sich bi- zum heutigen Tage erhalten, prccktifchc Bedeutung vcsselven aber gar sehr Plato hat in seiner Philosophie eumn ganz andern Begriff von Liche gegeben, der sich him melweit von der seinen Namen fälschlich tragenden Form der Liebe nntrchhMtl. Me Liebe, di, bei chm eine hohe Bedeutung h»1, beacht sich gar nicht auf da« Verhältnis verschiedener Geschlechter zu einander. Da- Weib ist für Plato nur von untergeordneter Bedeutung. Liebe zur Frau, eheliche LllLe kennt er nicht, da die Eh« über haupt für ihn nicht exijürt. Luch Freundschaft für Frauen ist ih« etwa- Unbekannte«, weil er die Voraussetzung diese« hohe» GeMle« bei den Frauen vermißt. Die Kinde-liebe. die Elternliebe finden keine Steile bei LH«. Er will keine Familien, er betrachtet ja Weiberoemeinschaft, Kindererziehung durch den Staat al« politische Ziele, nimmt den Mütter» die Kmder weg und tödtet letztere, wenn sie ih» nicht die körperliche Tüchtigkeit zu guten Staatsbürgern «itzubrmgcn scheinen ... (Die Platonische» Frauen passen also nach Utah, in« Mormonenland!) Plato hat auch keine Menschenliebe, wie sie da« Christenthum kennt und üben soll. Außerhalb der griechischen Rationalität aiebt eS ja für Mato nur Menschen noeiter Elaste sozusagen, oder Bar baren, wie er sie nennt. Und doch ist Plato'« Liebe-beariff ein ganz eigenthümlich übersinnlicher, vergeistigter. Plato unterscheidet in der Welt de- Wahrnehmbaren Zweierlei: den Natnrprvceß, den Stoff, da- dunkle sich beständig umwandelnde und aus sich heran» entwickelnde Wesen aus der eineu, die reine Gri lligkeit, die Idee de- Guten, den Inbegriff alle- vortrefflichen, die absolute Vernnnft, da« Unend liche aus der audern Seit». Daneben giebt es für ihn noch andere Wesen erhabener, aber nicht göttlicher Art, schwache Abbilder des Unendlichen, die Ideen. Der Mensch stammt aus dem Reiche der Ideen, nur die Erinnerungen blieben ihm zurück, vermöge deren er den Contrast fühlt zwischen jenen Ideen und der Wirklichkeit und eine unbesiegliche Sehnsucht nach der Heimkehr aus den Fesseln diese« Daseins in jenes geistige Reich empfindet. Nur da« reine Denken grcbt das Ucbcrsinnliche zurück, gewährt den Genuß, nach der Göttlichkeit streben ru kön nen, nicht allein für sich selber, »cm mit Ander«, in deren Seelen dasselbe Verlangen zu entzünden wir uns in heiligem Drange getrieben fühlen. So ist die platonische Liebe im antiken Sinne rein geistiger Natur, rein intellektuell. Sic will andere änziehcn zu derselben Geistesarbeit, zu derselben inncrn Verklärung, will Anderer Seelen mit dcm- hcrbeiführcndes Vcrhältniß. Es ist leicht ein- selben Zuge nach dem Göttlichen erfüllen, be fruchten. Am Schluffe kam Redner aus den eigcnthüm- lichen Umstand, daß die Platonische Philosophie, wie überhaupt die antike Moralphilosophie ganz und gar des reinen Wohlwollens, des Opfcrsinncs für den Ncbenmenschcn entbehrt, während doch die Geschichte deS AlterthumS so viele hochherzige, menschenfreundliche, aufopfernde Züge thatsächllch auszuweisen hat. Trotz der Jrrthümer der antiken Philosophcme war die Gesinnung im Volke vor handen, deren Ausdruck jene Thaten sind. DaS geistig sich gegenseitig Wohlthun war es, in diesem Sinne hatten sie die echte Liebe. Redner bekannte sich bei diesem Anlaß al« Geaner der Egoismn-theorie der Pessimisten (Schopenhauer), indem er der Ansicht war, daß der Egoismus nicht von vornherein n» Menschen liegt, vielmehr das Hingehende, daS Wohlwollen. Diesem wird der Mensch erst durch den Kampf de- Leben- oft genug und leider untreu. Endlich berührte Redner noch die göttliche Liebe, wie sie da» Ehristcnthmn kennt, Plato aber selbst kaum ahnt. Die Liebe zum Göttlichen üben durch Erfüllen seiner Gebote, die« kennt Plato nicht, wohl aber die unendliche Sehnsucht zum Göttlichen, durch die daS höchste Gute, der Schöpfer de- All«, den Menschen, sein Geschöpf, zu sich hinanziebt. Wir schließe« daS Referat mit dem Wunsche, daß die im strengsten Sinne vielleicht der Mcnschcn- natur versagte platonische Liebe in ihrem letzten, edlen geistigen Kerne verstanden und gewürdigt werde», »ut ihre« müde« Lichte verklärend aus da- Lok« einwirkcn möge. Sicherlich ist da» gesunde Element darin, vir Uebcrwindung dc« Bloßmatericklen, die Vergeistigung der Liebe, ein echt germanischer Zug, der sich in gewissem Sinne uuschwer schon an unseren von Tacitus geschil derten primitiven Vorfahren Nachweisen lassen dürste. Vie öffeulliche Waisenpflege i« Leipzig im 1.1878. Rach dem vorjährigen kurzen Berichte über diesen Gegenstand (s. Nr. 11 d. Bl., Jhrg. 1872) bezifferte sich die Zahl der am 31. Dccdr. 1871 die öffentliche Warsenversorguna in ihrem ganzen Umfange oder thcüweisc genießenden Kinder auf 242: 114 Knaben, 128 Mädchen. Im I. 1872 wurden nun noch 112 Kinder, 60 Kn., 52 M der Waisenpflege zugcwiesen, sonach im Lause des eben verflossenen Jahre« 354 Kinder, 174 Kn., 180 M, verschieden lange Zeit und in verschie denem Grade durch sie unterstützt. Davon schieden 107 Kmder, 50 Kn., 57 M. wieder au« und zwar »9 Kinder, 18 Kn., 21 M. «l- constrnnrt, 46 Kinder, 20 Kn., 26 M., wurden als nicht oder nur halb verwaist den Ihrigen wieder zu- qeführt, 13 Kinder, 7 Kn., 6 M., ihrem Unterstützungs- Wohnsitz zugewiescn, 1 Kind, — 1 M., ins StadlkrankenhauS, 1 Kind, 1 Kn., — in die hiesige Blinden anstalt gebracht und 7 Kinder, 4 Kn., 3 M., sind im Laufe deS Jahres verstorben. In Folge dieser WicdcrauStrittc auS der An staltspflege blieben am Ende des Jahres 1872 noch 249 Kinder, 126 Kn., 123 M-, in Waisen versorgung und davon waren 228 (gegen 214: 109 Kn., 105 M. im vorhergehenden Jahre): 115 Kn., 113 M. in Familien untergebracht, 2l Kinder aber, 11 Kn., 10 M., auf der transito rischen Waiscnstation (Münzgaffe 12). Pflegewcchscl wurden 2Imal vorgcnommcn, 8mal: 3 Kn., 5 M., wegen ungenügender Leistung der Pflegecltern, von welchen einige daS betreffende Kind schon verpflegten, ehe dasselbe der Walscn- pflege zugewicsen ward, 4mal: 2 Kn. 2M., ivcgen anhaltender Klagen über die Ausführung des Pfleglings, Imal (Kn.) wegen in der Familie ein- gclretcncr, das fernere ErzichungSverhältniß be einträchtigender Veränderungen, 2mal (M.) wegen Krankheit der Kinder und Zurücknahme derselben aus die transit. Station, 2mal (2 M.) wegen Uebernahme ihrer Erziehung seitens naher Ver wandter, 3mal (3 Kn.) wegen cingetrctener Ab neigung der Pfleaecltcrn gegen daS Erziehung«- geschäft, Imal (M.) wegen Störungen zwischen den Pflegeeltern selbst. Von den 228 in Famüieu untcrgebrachten Pfleglingen hatten 1 das 7., 25 das 6., 11 da« 5., 19 das 4 , 20 das 3., 38 das 2., 46 da« 1. Verpfiegjahr in derselben Familie überschritten, während 68 noch im 1. Berpflegjahrc stand«. In Leipzig selbst waren am Ende de« I. 1872 von den 249 noch die Waisenpflege genießenden Kindern 151: 74 Kn. 77 M., an-wärt- aber' 98 Kinder: 52 Kn. 46 M. uvtergebracht. Von den 249 Kindern acnoffen 221: 116 105 M., die volle Waisenpflege, während für 28 Kinder, 10 Kn. 18 M., nur tbeffwcise Unter stützungen beantragt und gewährt rtzorden siftd. Im Allgemeinen war der Gesundheitszustand unter den Kindern ein zufriedenstellender. Unter den vorgekommenen Krankheiten traten die Masern am häuftasten auf, viel seltener Scharlach; ein zelne Fälle von Ruhr, Durchfällen, Cholermen verliefen ziemlich mild; nur bei den Kindern im ersten Lebensjahre forderten die letztere» ihre Opfer (3), während 2 Kinder dieses Alter« an allgemeiner LebcnSschwüchc zu Grunde ginge«. Außerdem starb ein größere« Mädchen an acutem Lungenödem (nach Scharlach) und 1 Knabe au L^ärooepdaias edrouiea». Bon chronische» an steckenden Ausschlägen, zahlreiche Lürew«, bei neu eingetretenen Kindern etwa avSgenommcn, ist Nichts beobachtet worden. Anmeldungen zur Uebernahme von Waisen in Kost, Wohnung und Pflege gingen von hier und Umgegend auch in diesem Jahre zahlreich ein; doch war die Verwaltung bemüht, soviel wie möglich ein Unterkommen ihrer Pflegebefohlenen in städtischen Familien durchzusctzcn. vr. Schloßhauer. Literatur. * Die erste Lbtheilung des von dem Verein für die , Deutsch« Nordpolarsahrt in Bremen hrrausgrgebenei», - Sr. Majestül dem Kaiser Wilhelm gewidmeten Werkes über die Zweite Deutle NordvolarladN. 1«v
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