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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187301197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-19
- Monat1873-01
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1873
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8i ,k Bär 3N Au- Claffe II erhalten von 57 Stimmen Herr Kaufmann Cronheim 55 Stimmen, zwei Zettel waren unbeschrieben; aus'Claffe III fallen auf Herrn Buchdruckcreibesitzer I. G. „ vr. Kühn „ Adv. Eckstein ,, vr. Erdmann Die Herren Cronheim und Bar sonach aus sie gefallene Wahl an. Schließlich bringt der Herr Vorsteher noch eine eingegangene Einladung der Direktion deS kvnigl. Bezirksgerichts zu der am 7. d^M. statt- findendcn feierlichen Einführung deS Herrn Ge richtsrath Warnecke zur Kenntmß des Collegiums und ersucht die Herren Adv. Eckstein und Vollrath bei dieser Feier das Collegium zu vertreten. 52 2 2 1 nehmen St., die Neues Theater. Leipzig. 17. Januar. Gestern erschienen, nach dem die Meßbuben aus dem Augustusplitz ver schwunden waren, die ersten Novitäten auf der Bühne des Stadttheaters. Beides Stücke sehr leichten Kalibers, die wir durchaus nicht als maß gebend für das Repertoir des neuen Jahres zu be trachten wünschen. Wer noch nicht wußte, daß ein Herr, der eine Dame im Schlitten spazieren fährt, das Recht hat, dafür einen Kuß von ihr zu verlangen. der erfährt das au« dem einaktigem Lustspiel: „das Schlittenrecht" von Burghardt von Ctamm, dem Intendanten des Gera'schen Hos- IheäterS. Der Gras von Wildenstein ist von einer merkwürdigen Schüchternheit, die man sonst in diesen Kreisen seltener findet; es ist ihm unmög lich, der Baronin von Lindenberg seine Liebe zu erklären; er bringt das entscheidende Wort nicht über seine Lippen; ja bei einer Schlittenpartie, die er mit ihr zusammen macht, ist ihm die Sprache wie festgefrorcn und die Schone, welche diese Partie zu machen wünscht, ist so ungehalten über den frostigen Liebhaber, daß sie das Schloß des Onkels, das HeirathSbureau, wo die Partie gemacht iverden soll, zu verkästen bereit ist, da erbarmt sich seines Herrn der Jäger, der ihm Unterricht in der srs nmancki ertheilt; er selbst hat bei dem Kammermädchen Julie den Feldzug mit einem Kuß eröffnet und so den Sieg davon getragen; er räth seinem Herrn, dasselbe zu thun, da ihm ein solcher Kuß vermöge seine« Schlitten der Entrüstung, Aufwallung des gekränkten Ehr gefvhlS; dann als der Kuß dem Grafen die Zunge gelöst hat und er demselben eine Liebeserklärung folgen läßt, finden sich die Herzen rasch; le ieü «8t' fg.it, auch bei dem Jäger und der Zofe, welche ihr Schicksal von demjenigen ihrer Herrschaft ab hängig gemacht haben. Das Stückchen ist eine Illustration des bekann ten Goethe'schen Spruches, daß, wer kühn und verwegen ist, bei den Weibern am besten fort kommt; aber der Dialog hat mehr ein novellistisches Gepräge; es fehlt ihm der frische Humor, was namentlich in den Scenen des Jägers und der Zofe sich sehr bemerkbar macht. Fräul. Hüttner als Baronin von Lindenberg spielte besonders in der Kußscene recht lebendig; Herr Geiger brachte uns den schüchternen Grasen angemessen zur Anschauung, ohne diese Schüch ternheit so zu übertreiben, daß die Feinheit der gebildeten Formen darüber verloren ging, Fräul. Doriat (Julie) uud Herr Tietz (Fritz)'gaben sich alle Mühe, daS Liebespaar bolocv ktrüi-s möglichst frisch darrustellcn und einige Funken Humor herauszuschlagen, wo nur irgend die Möglichkeit dazu geboten. Der Baron von Buren des Herrn Hänseler zeigte viel Bonhommie und den Eifer eines Hcirathsagenten. Das sich entfernende und wieder zurückkommcnde Schellen geläute des Schlittens yinter den Coulisten ließ die akustische Wahrheit nicht vermissen. Es ist selten, daß ein Schwank ein moralisches Etikette trägt, einen lesbaren Grundgedanken mit praktischer Nutzanwendung für das Leben. „Was ist die Moral davon?" kann man nur bei wenigen sagen; bei vielen bleibt selbst die Frage des wackern Fallstassgcnossen unbeantwortet. „Was ist der Humor davon?" In dem Schwank „Die Lebensretter" oder „Der Dank eine Bürde", nach dem Französischen des Eugen Labiche und Eduard Martin von August Fresenius bear beitet, ist die Moral in lesbarer Fracturschrift geschrieben: die Eitelkeit der Menschen ist stärker als ihre Dankbarkeit. Dem Rentier Kulbe wird das Leben von einem der Verehrer seiner Tochter gerettet, während er selbst einem anderen Ver ehrer das Leben rettet oder gerettet zu haben glaubt. Dem zweiten wendet sich nun sein ganzes Herz zu; er ist ja die lebende Illustration einer Großthat, die er selbst vollbracht hat und die seinen Namen in alle Zeitungen bringt. Frau Kulbe und die Tochter selbst sind aber für den Lebensretter ein genommen, der den Gatten und Vater dem Ab grund entrissen hat. Erst als Herr Kulbe erfährt, daß der von ihm gerettete Jüngling sich nur aus Speculation in eine anscheinende Lebensgefahr be geben hat und sich über seinen Lebensretter lustig macht, da erklärt auch er sich zu Gunsten des Nebenbuhlers, der ihm überdies noch mehrere sehr wichtige, aber zunächst mehr mit Entrüstung, als mit Dank aufgenommene Dienste geleistet hat. Dies Ganze ist mit vieler Lebendigkeit, wenn auch im Ton des Schwanks fcenisch illustrirt. Im ersten Akt wird unS das Treiben auf einem Bahn hof vor der Abfahrt mit photographischer Treue vorgeführt, im > zweiten befinden wir uns am Fuße des Montblanc, und die beiden Verunglückten, die der Reihe nach aus die Bühne geschleppt werden, bringen einiges Leben in die Handlung; im dritten und vierten Act ruft die Duellaffaire mit dem Hauptmann, der in Wechselarrest gesteckt, sich aber durch Zahlung alsbald befreit und un vermerkt wieder erscheint, einige Spannung her vor. Mit der Wechselhaft ist unfern Luttspiel- dichtern ein sehr brauchbares Motiv entgangen; sie kehren sich zumeist wenig an die Aushebung derselben und doch soll das Lustspiel uns die Zu stände der unmittelbarsten Gegenwart verführen. Wenn man anderen Schwänken den vollstän digsten Mangel an jedem Grundgedanken vor- wersen muß, so leibet dieser dagegen an einer zu großen Absichtlichkeit; jede Scene, jede Person trägt das moralische Etikette des Titels: „Der Dank eine Bürde" mit sich herum und es wird uns dies auch mehrfach in lebhafter Weise er örtert. Dennoch amusirt das Stück bei frischem und ergötzlichem Spiel, wie es namentlich Herr Engelhardt in der Rolle des spießbürgerlich eiteln Kulbe als Geretteter und als Retter be währte; er war gleich amüsant als tiefsinniger Dichter und Denker vor dem Fremdenbuch am Montauvcrt, wie als polizeilich gesicherter Kämpfer mit den Todeswaffen und seine Hast vor dem Abgang des Zuges gab ein sprechende« Bild jener abgesetzten Passagiere, die uns oft aus Bahnhöfen in der letzten verhängnisvollen Minute begegnen. Frau Bach mann (Eulalie) erschien als eine etwas derber ausgetragcne Frau Piepenbrinck, Frl. Zipfer (Henriette) bat viel zu empfinden und wenig zu sprechen, sie zeigte Gunst und Ungunst gegen ihre Bewerber deutlich in ihrem Mienenspiclll Herr Tietz als kranker Gott fried Salzinger stellte diesen Repräsentanten schnöden Undanks, der wie ein illustrirtes Titel blatt des Stückes herumläuft, mit der nöthlgen Essigsäure dar. Die beiden Liebhaber, Herr Gei ger (Daniel Flunkmüller) und Herr Link (Fer dinand Kirch meyer), führten ihre Rollen mit Rou tine und Frische durch, ebenso Herr Grans den Sonderling, den Hauplmann Curt Stemmer. Bon den zahlreichen episodischen Figuren erwähnen wir nur den Eisenbahnbeamten (Herrn Bürgin), der sich durch feine majestätische Grobheit aus zeichnete. Rudolf Gottschall. Verschiedenes. Luustverein. Sonntag, den IS. Januar. Zu dem heute Mittag r/,12 Uhr stattfinderrden Vortrage des Herrn Prof. vr. Overbeck über die antiken Darstellungen derHera (Juno) sind Juno- Büsten (die beiden Ludovisischen, die Bentwisch«, die neapolitanische, die Castellanische und Barbe- rinifche) in Gypsabgüffen, eine große Anzahl anderer in Photographien, sowie in lithographi schen Nachbildungen vertreten, welche letzteren der soeben vollendeten II. Lieferung von Prof. Over- beck'S „AtlaS zur Kunstmythologie" an gehören. Ick. ll. — Sachverständige wollen die Erfahrung macht haben, und es ist dies auch reckt glaubli daß infolge des warmen Winters nächstes Fr fahr die Motten sehr zeitig und sehr zahlr auftreten werden. Es sei daher erlaubt, s<j jetzt aus das beste Mittel zum Schutz der klcider gegen Motten aufmerksam zu macken. besteht dies in einer, der Menge der aufzubeivchl rendcn Pelzsachen entsprechenden Blechbück'e, r,I liebsten auS Zinkblech; dieselbe wird runv, ädi-I lich einer Muffschachtel, nur größer, gearbciltl,! mit abnehmbarem Deckel. In diese Buckle man Ende Winters zusammcngerollt und iweql man überaus vorsichtig sein will) mit itamph und weißem Pfeffer bestreut, eventuell mit Benp oder dergleichen besprengt, die Pelzsackcn schließt den Deckel und verklebt den Rand son sam mit Papier. Es ist dann einer Motte möglich einzudringen, ihre Eier in den Pelz legen, aus denen dann die gefräßigen und verblichen Maden au-kriecben. Man besorgt Verwahrung ehe es Motten giebt und öffnet dyl Büchse, wenn die Motten wieder versckwunbal find, d. h. im Winter erst, wenn die Pelzsacheil ebraucht werden. Gut auSgeklopst und 2-zI age an frischer Lust ausachängl, verlieren stl allen Geruch. In wenig Jahren macht sich d«! Büchse durch die Ersparnis an Ausbcwabrungj-I löhnen bezahlt und man hat ein Lebensalter! dann die Aufbewahrung fast umsonst. In kleine,! Städten und aus den, Lande, wo Kürschner miß! wohnen, ist diese Methode die einzig mögliche, d,I öfteres Ausklopsen, selbst beim Kürschner, doch! nicht vollen Schutz gegen die Motten gewährt. — Aus dem Fremdenbuch der Rudels.I bürg bei Naumburg an der Saale (meist do»! biererheiterten Studiensöhnen illustrirt). 1. Da mir nie etwas einfällt, so erbiete ich mit zurI Restaurirung dieser alten Ruine. Schultze, BaubMour. I 2. Einsam bin ich nicht alleine, Denn mein Seidel steht bei mir. Noch im stillen Mondenschcine Trink ich schlechtes Lagerbier. 3. Wer wollte sich mit Brillen plagen, So laug man noch mit Augen siebt, Wie an des Herbstes schönen Tagen So manch' Kameel zur Burg rausziebt. Ich bin müde von den Steig« Hier, «o die Ruinen ragen! (Dicht darunter steht als Zusatz von fremder HM; Schaskops! laß ein ander Mal Dich in der Porte Chaise tragen. 5. Umgeben von vielen Tintenklexen und nnttiss und da verwischter Schrift liest mau: Bier berl Bier her! In Seideln und in Flaschen Es hat uns Alle von Halle ans Herr Pluvius vom Himmelhaus Ganz tüchtig durchgewaschen. (Hierzu von fremder Hand:) Dies war vom Himmel sehr gescheckt, ^ ... se 4 Dieweil ihr solche Schw seid. (nu886r im letrtsv 8tLcki«m), Aebrirrunicbeitsw, 8ekväcbe/nstLä<is et«, keilt ckureki eine 8ödr ds- rvükrte Lurmstbocke: I.eiprigsr8tr. 111, äirixirencksr Xrrt ckvr vom 8laaw «onovsgiomrtsu Leilunstalt. — KAHI» krioili«!». Das Seifen-Geschäft b von Monn Avor empfiehlt Glycerin-, Mandel-, Honig», Rosen- und Beilchen-Seife, RiudmarkS-Pomade in »/< und */, tt.Dosen, so wie alle seinen Blumen-Pomaden und ExtraitS im Ein zelnen und Ganzen unter Zusicherung reellster Be dienung und billigster Preise. Rclchsstraße 48. Veile empfiehlt LV1LZ». Idiet», Grimm. Str. 8. Leipzig, den 15. Januar 1873. 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