Dresdner Nachrichten : 06.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188411064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-06
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- Dresdner Nachrichten : 06.11.1884
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»Üdr° «ktlk,k».1t PL'MttSE num«rind0tatz>V»« » »drr l. ^ tlir Movta« »b«r n««, .... to^u >«lli«eil» So Ws«. Inj« r<U«. ich««» a«! Tvuourt-.IIurla«» »»«I Haal-nslel» u. >i!>-stler, Rud M»g».I Laut-, u tl,„ Invaliden dank, G. MlNI«r.g>»rli», «!. »1«d MatiÄmM. I. Varck-Hall«, «. Lrndi-vrrUnrVst,, il. Gl-iner-Samdura, BIvin»»T«»iIs. I Üitk »iiiikaade «In««l. Monulckiv»' lkink Virdtio-Uchktt. ncsdncNl Taaeblatt Kr Volit Tagcölatt für MiliK, Mer»Milii. -elMsmKlljr. MrleiillMl. MMMe. Üoxrüüävt 18Kl. ^ ?d»t»KiAi»Iiir. KMM. vr»»«!««, HV A4, uiul 8el»»ttr. Llvlrrlcrelr prümrrrt. )Iul»«»t»ukttülnucn bei Mokier ^Vrttoruvx. Verzrrtt-iv«! uuzxeu oll'. iri«7. ('lillu 1'roidv. BV. Lxl. 8tiek8. u. Lzl. ?rsu68. üofpdotoxrLpd, vresäen, Xankdan», 8evstras«v >». 10. llkuuorer» Snwborr, l-vlprlx. IV«»« ILvrrv« unck kttlvlotsloffv 1. Unbvsokeiä L 8öknv VUIrxs kest« i »uek^kin«! ru Luudeuttllrvxvn.! kegvnmLntvl 81o<fs ir«ii»en 8vdrojdor§a880 21. 7-l-si-r- llvIU<It!II uiul H<»8CI>. l'illltl'I', vntsrlrossn Mlck Letbirrvllso, 3»x«l«vt>tvu, vumou-litzi >c«'. Itltuüncliulio, uc iiilüu^oii, 60- vio 6»ruv, 8trui»ps- u. IVolln»arvu j>> ^rö66tor-Vu6nuIij b«i vugiv» jMrlsN«! eu cketnll dinlu <»i«« i 4« u. >1» a»o i». Ä Die V»vts»orl«-N»»iik»vt>llr O. II «s««, Zgk. MM. Vrssäev, Mwrrkt, hat >clim> Krössvre» kosten te» II««« Ho««««- »»d ilnöMln O»i»«va8«t«H-H««Ii«i», Miln Kcll>clk»iilchi«>s. z»m M>mlil,»s kcllcltt. Rt 311. SS. „di,««,. Iv.ststst «r,i. i>-«LLLk.-^SLLE»' »—»«>>. 1W1. Tönncrstag, <i. Ros'. «-rmiiwolMchn «kdalttur für PpltljskhkG De. r«tl «teratz in Lrrtdcn Walilschmerzen I An über einen, Viertel sämmtlicher Wahlkreise durchwühlen sie den Volkskörper. Aechzen und Stöhnen überall. Diese Stichwahlen verseilen den Wählern förmliche Wahlffiche. Ast kein Schwei'Inger da. der mit seiner Wunderkur die Wablschinerzen heilt? stleln, Jeder mub sein eigner Arzt sein. .Höchstens können Patriotismus und Einsicht die richtige Scelendiät verschreiben. Veracht aus weitergel,ende Wünsch,, um Schlimmeres zu verbitten» Selbstbeschränkung aus das jetzt noch einzig Erreich bare, müssen die Entschlüsse der reichStreuen Parteien leiten. Praktische Politik treibt man nicht mit Gefühle»: unser ganzes öffci-tiicheS Leben beruht aus Comproinissen; Ab- und Zuneigungen müssen zurücktreten vor höheren, allgemeinen Gesichtspunkten. Di« erste der Stichwahlen geht bereit« heute vor sich und zwar in Darmsladt, wo ein liberaler Bierbrauer Ulrich mit einem sozialdemokratischen Bildhauer Müller »u ringen hat. Hier haben lsc Deutsch-Freisinnigen den Ausschlag zu geben. Die Wahl kann ihnen nicht schwer fallen. Peinlicher fällt jedenfalls der Entschluß den Nationalliberalen in Franksurt und in Hannover. Dort steht der Demolrat Sonnemann mit dem Sozialdemokraten Sobor zur Stichwahl. Seitens der letzteren Partei ist cs zwar die blankcstc Undankbarkeit, daß sie Herrn Sonncmann aus seinem 4 Wahlperioden mncgehabten Kreise verdrängen will. Aber was giltj die Dankbarkeit in der Politik? Selbst die directe und indirccte Unterstützung, die Sonnemaun in seiner Frankfurter Zeitung der Sozialdemokratie von jeher zu Tbeil werden läßt, selbst die Duzbrüderschaft mit Bebel hat ihn nicht vor der sozialdemokratischen Ledrobuiig seines Frankfurter Mandate- geschützt. Plan wird ,„gestehen, daß reichstreur Wähler da «ine Art Folter durchzumachen «abcn: Convcmann oder Sabor? Herzhaft und durchgreifend .rklürten sofort die Katholiken: Wir geben niemals einem Sozialdemokraten unsere Stimme, wir wählen Sonnemann. F» ähnlichem Sinne spricht sich der von ttonservativcn und Nationalliberalen Unterzeichnete Wahlaufruf auü: die hervorragend sten Vertreter des Frankfurter Handelsstandes. der Industrie und ocS Gewerbes empsehlen die Wahl Sonnemann's, um eine volkS- wirthscbastliche Kapazität dem Reichstage zu erhalten. An der Eigenschaft Sonnemann's als Jude nehmen sie keinen Anstoß, zu mal sich dieser in der Kolonialvolrtik sehr vortherlhast von de» Tclitschfieisinnigen unterschieden hat. Der obrr'ie Gesichtspunkt jedoch ist: kein weiterer Sozialdemokrat soll in den Reichstag. Die Ordnungsparteien Frankfurt« stoßen sich nicht daran, daß Lonnemann in seiner Zeitung den Konservativen und Liberalen immer sehr Übel mttgesplelt bat — eS ist Alles vergessen, um dcS höheren Zwecks willen. Genau so denken die Nalionalliberalen in Hannover. Diese sind vor den einzig dastehenden Fall gestellt, zwischen dem Welfen Brül und dem Sozialdemokraten Meister zu wählen. ES giebt wohl kaum ein« Untugend, die sich im Lause der Jahre die Welten und Liberalen nicht gegenseitig vorgcivorfen, oft auch mobl angebichtet haben, und nun sollen die Liberalen einem Welsen, diesem Inbegriff aller Niederträchtigkeit» ihre Stimme geben ? Einem Geheimrath Brill, der mit Windthorst ln Gmunden beim Herzog von Cumberland als vertrautester Rathgeber weilt? Und doch geschieht eS. Den Liberalen erscheint ein Sozialdemokrat für das Reich tausendmal gefährlicher als eln Welfe und sie werden sür ihn trotz alledem und alledem die Zettel in die Urne werfen. Vielleicht erfahren die Leser an einer anderen Stelle des heu tigen Blattes schon, wie der künftige Präsident der Vereinigten Staaten heißt: Blatne oder Cleveland? Am 4. Nov. fand in der Republik die Wahl der 40l Elektoren (Wahlmänner) statt, die am 4. December dann den Präsidenten selbst zu wählen baden. Die Elektoren sind zwar nicht durch die Verfassung selbst, wohl aber durch den Brauch verpflichtet, 4 Wochen später sich sür denjenigen Kandidaten auSzusprechen, dessen Partei sie selbst am 4. November erwählt batte. Jeder der 38 Staaten der Union wählt sür sich allein eine Liste von Elektoren; daher kommt eS, daß sämmtliche Eleltorrn eines Staates nur einer Partei zufallen können; die Minoritäten der anderen Partei in den einzelnen Staaten fallen ganz unter den Tisch. Je nach ihrer Bcvölkcrungözisser wählen die Einzclstaaten verschieden viel Elektoren: Nevada, Colorado, Oregon z. B. wählen nur je 3. Illinois 22, Ohio 23, New-Oork gar 36 Elektoren. Wer von den 40l Elektoralstimmen die absolute Mehr heit, also 201» aus sich vereinigt, »lebt am 4. März als Präsident in das Weiße Haus zu Washington ein. Alle 15 Südstaaten, die zusammen 153 Stimmen haben, wällten den Demokraten Cleveland; der Republikaner Blaine kann mit Sicherheit nur auf! 16 Stimmen zählen. Von den zweifelhaften Staaten sind die wichtigsten New> Vork, Obio und Indiana; hier machten die Parteien die riesigsten Anstrengungen, dlese Staaten zu gewinnen. Die im Oktober in Ohio vorgrnommenen StaatSwablen, die als Barometer sür die vorgestrigen Elektoralwalilen gelten, sind »war für die Republikaner siegreich auSgesallen, jedoch nicht in dem Grade, daß die Sack,« ent schieden wäre. Unter 780,000 in Ohio abgegebenen Stimmen hatten die Demokraten bloS mit 13,000 dte Mehrheit und auch diese nur infolge der selbst in Amerika bisher unerhörten Ein schüchterungen und Fälschungen. Ti« herrschende republikanische Partei griff, um sich an den Staatskrippcn zu erhalten, zu de» verzweifeltsten Mittel». ES mochte noch augihcn, daß die 125,«D0 Bundesbeamte, welche der am letzten Male siegreichen republ'kaittschen Partei ihre Stellen verdankten, gezwungen wurden, zu den jetzigen Wahlnnkosten proccntuale Beiträge abzmührcn. Die init RegternngS-Lieferungen und Staatsbauten Bedachten mußten ebenfalls zu den Wablkosten verhältnihmähig beisteuern; sie hielten sich nun wieder rückwärts an ihre Unterlieferanten. Charakteristisch ist. daß der amerikanische Gesandte in Frankreich, Norton, der vor 4 Jahren '/« Mill. Lollars sür die Wahl Garfleld'« auSgab, um sich dadurch di« Ernennung als FinanzMlntsser zu sichern (er mußte sich aber mit dem diplomatischen Posten in Panü begnüge») eigen« Urlaub genommen bat, um abermals tür die Wahl eine« Republik kanerS als Präsidenten zu agitiren, der ihn später durch ein anderes fettes StaatSamt enticbädigen soll. Durch solche Mittel sind die Republikaner in den Stand gesetzt, das Geld mit vollen Händen auszustreuen und Tausende von Stimmen zu kaufen. Noch ver werflicher ist aber Folgendes. Nach Niederwerfung des Ausslandcs der Südstaaten wurde das Institut log. „BundeSmarschälle" ge schaffen. welche »ach dem Süden entsendet wurden, »>» das Wahl recht der freigeworeenen Neger zu schützen. Aus dieser an sich ganz löbliche» Einrichtung bat die Herrschsucht der Republikaner ge radezu eine Tnrannengeißel gestochten. Sie schwingen sie jetzt auch über die Nordstaatc», an die bet der Einsetzung der Bundes- marschnlle Niemand gedacht hatte. So ivucden über Olno s)000 „BundeSinarschälle" angeblich zur Uebcrwachung der Wahlen loL- gelasse». Diese Beamten sind größtentheils aus dem gewissen losesten Gesindel der großen Städte aufgelesen; ihr Terrorismus schüchtert die demokratiichen Wähler an de» Urnen ein und öffnet «der Betrügerei Thor und Thür. Sie sind mit den nnßerordent- ichsten Vollmachten ausgerüstet. Wegen AmtümißbranchS können ste nur vor dem BundcSgericht belangt werden, dort kommt die Klage viel z« spät und die Marschälle gehen selbstverständlich frei ans. Gegen diese Bundessvitzel vor de» Bundeügcrichten Klage in einer Republik zu erhebe», hieße den Teufel bei »einer Großmutter verklagen. Sie sagen Hunderte von Wählern der Gegenpartei von den Urnen hinweg, unter süchtigen und schändliche» Vorwänden; sie fälschen die Wahlergebnisse ganz offen. Wie weit ihnen dies wiederum jetzt gelungen ist, wird bald der elektrische Funke herüber geblitzt haben. Angesichts solcher Wahlagitationen, Einschüchterungen und Fälschungen dürfen wir Deutschen aber ouch nach dem etzigrn beltigen RcichStagSwahlkampse, ohne alle Pbarisacrei l>e- ennen. daß wir dcch die reinen Waisenknaben sind. Wir wollcn's auch bleiben. aus Grund günstiger Wiener Meldungen. Namentlich der Schluß war fest. Spekulative Banken ainmirt, btwnderS Kreditaklien ans Gerüchte Von der Uebernahnie der Pcster Stadlanleihc. Deutsche Bahnen ruhig, Mecklenburger bevorzugt, Ostpreußen und Marieuburger matter. Für österreichische Bahnen bestand lein Interesse. Speku lative Bergwerke sehr fest. Fremde Nentcn still, Nüssen und Serben schwächer. Ans dem Kasjamarkte war ec- still, Tendenz meist fest, besonders für Banken. Oesterreichische Prioritäten abgcjchwächt. Ar«»»«»»» «. S»„ S. November. Creott 24ü'/,. Llaaibvili» 2^",'». eomdarde» ISSN». aa«r Looie —. Lclinr. ENbcrrcnlc —. Pavxrrciite —. GaUjirr SS7. vesierr. Goidreni« —. Nus- No'.drenic 78-,. 77er Rügen —. »0er Nullen —. S. Orieiittinleibe —. Neueste Ungar. Lolduuieiste —. S. Lriculanlcihe —, Ungar. Papierr. —. Dttconio —. SgstVler «UN Gonb.-V. 2uS>Lcrbeu . — rote», S. November. llrcdli svu.w. LtaalSdast» 2!>st.st». Lombarde» >17.00. Rordwllb. 17«.2«. Ml»knote» di'.M. iiug. SNldr. 2S7.7Ü. «iiblilmi—. Äliustlg. »or,». b. Novbr. Schl»«. Reine 7SM. bi-iieiste 106.20. Italiener stS.vo. ktaalbbah» — —. Lombarden SIS.2Ü. do. PrioritätenHgystter StI.o». Oest. Gotdrenir —. Sranler Lst.is. O.lomaiic» b8l.ro. Tal-ak-Slctlcn —. Nnenilchleden. Louv»», ü. November, Borne, ll ltstr Ist Mi», tkonsola lstst-',, I87ller Nust'e» Nst-». Italiener NW/,n. Lombardrn 12-..,. Türkend-,. 1- „ suub. Amerikaner >25/,. 1-0 »»gar. («loldrrittc 77-/,. cestrrr. («lotdrcnte dä- >. Prens/tlche tkoasolst 1-2- . legvvker KL. eitomanbank Ist- ,. Suez.Aktien 7L-,. — Ltlmmung: Fest. — 'Letter: Warm. Sie«»», L. November, Nachm. 1 Mer. <Gctreide»iarkt.1 Wetzen fest, loro ISS-l-S, pr. Novcmbcr-Tcccmbcr I-2,stst, v>. Avril-Mai Ist-.bst. sttogge» fest, loco I.SS-ISÜ, pr. Novembrr Tcrember 1A-st>. pr. April-Mai lU.stst. Nüböl still, lstst Ug. vr. NoveniberTecembrr üst.stst. Pr. Avril-Mat Lt.üst. Svlrikiis still, loco Ist.stst. pr. November 11,ü», »r. November-Dere»,bee il,Ust, April.Mal Ist,äst. Pclroleeie» loc» 6,Ist. «eebla». 2. November, Nachm. lGelreevemarkt.) SplietiiS vr. lstst Liter Ist Peoe. pr. November IS.Ist, vr. November-Lecrueber IS.lst. vr. April-Mai lü.lst. Welze» vr. November 1',2,stst. Roggen vr. November lstst,üst, vr. Novembrr- Drcember IW,»st, vr. Avril-NIai 137,üst. Nnbstl pr. Novnnber Lst.öst, vr. Nov.» lvecembcr Lst,!>«. «»ril-Mai bl.üst. Zink srst. - Weller: Trübe. SieutsttTe>earan»««e ler „Dre»l«erRachr." vom 5. Novbr. Berlin. Ter Kaiser hatte eine ziemlich gute Nacht und fühlt an der kontnsionirten Schulter nur bei Bewegungen Schmerzen. — Tie Kaiserin hat sich Nachmittags von Baden-Baden zu mehr- wöchentlichem Aufenthalt nach Koblenz begeben. Berlin. Kaiser Wilhelm arbeitete von Mittwoch Vormittags ll Uhr an zmiächst allein und empfing sodann den Hosmarschall Grasen Pcrponckiec zum Vortrage. Berlin. Der Wcrksnhrer eine'. Fabrik in Ali-Moabit, ver- beirathct und Vater ztveier Kinder, der ein Verhältnis; mit einer Confeltioncnse unterhielt, hat sich heute früh saiinnt seiner Geliebten in deren Wohnung vergiftet, weil er die Scheidung nicht durchsetzen konnte. Elberfeld. Der Vorstand der delttschireisinlilgen Partei Elberfelds lehnte die Unterstützung des Kandidaten der nativnal- libcralen und sreikomcrvativen Partei, Dr. Fabri, gegen den sozial demokratischen Kandidaten bei der morgigen Stichwahl ab. London. Das Unterhaus nahm den Antrag Gladstonc'L an, nach der Sldreßdebatte während des Monats November jeder Ne- sorittbill Len Vorrang vor ollen anderen Anträgen zu geben. Bei Diskussion des Berichtes über die Adresse beantragt Bartlett ein Amendement zu Gunsten einer stabilen ewilen Negierung in Ehar« tum. Lord Fitzmaurice lehnte es jedoch ab, aus diese Frage cuuu- aehen, deren Erörterung bei der Kreditvvrlage zweckmäßiger tci. Die Errichtung einer stabilen Negierung gehöre zu den Aufgaben, die in den Instruktionen Wolseley's enthalten sei. Dieser wendet der Frage eine ernste Austneiksamkeit zu. Das Amendement wurde ab gelehnt und in zweiter Lesung die Adresse mit 134 gegen 18 Stimmen angenommen. London. Nach hier eingegangcnen New-?)orkcr Meldungen ist der demokratische Kandidat Cleveland als Sieger ans heißem Kambfe hervorgegangen. Die Staaten New-York, Newjersey Connecticut, Indiana und Kalifornien wählten sowie bis jetzt be- ^ . Elektoren. ^ ^ ' äußerst s ischen republikanischen gest . landS ein. Tie Bedeutung des Resultates ist für die Vereinigten Staaten eine ungeheuere, denn zum ersten Male seit 24 Jahren, seit der Erwählung Abraham Lincoln'S tritt wiederum cm demo kratischer Präsident an die Spitze der Rcvnbltk. Ein Umschwung aller innere» Verhältnisse Nordamerikas ist mittelbar bevorstehend. Kairo. Hithel gelangte Privatnachrichtcn bestätigen die Ge rüchte von der Einnahme Cvartums vura, die Jnsurgcntcnschaaren deü Mahdi. General Gordon soll seit 8. Leloh« gefangen sein. Ueber das Schicksal des österreichisch-ungarischen Konsuls Hansal liegen keinerlei Nachrichten vor. New «Bork. Nach den bis jetzt vorliegenden Nachrichten ist daS Ergebnitz der im Staate New-Aork sür die Präsidentenwahl vvrgelloiiimeiien Wahlmännelwahten noch zweifelhaft, mich einzelnen Anzeichen zu schließen, scheint «ü aber, als ob die Demokraten ge siegt hätten. Um 6 Uhr Morgens betrug die Majorität der in der Stadt Ncw-Uork zu Gunsten Clevcland's abgegebenen Stimmen 43,000. hierzu die Stimmen aus KingS Count» und den benach barten Distrikten gerechnet, dürste die demokratische Majorität etwa 63,000 Stimmen betrogen. Von demokratischer Seite wird hcrvor- gehobrn, daß dieses Resultat die Majorität austvicgen werde, welche zu Gunsten Bloine'S in den Städten dcS inner» Landes abgegeben worden sein werden. N ew - Uork. Tic Südstaatcn wählten demokratisch. Bei den Wahlen kamen keine Ruhestörungen vor, dagegen fanden gestern Abend in Cincinnati blutige Zusammenstöße statt, wobei mehrere Personen getödtct und berwuncct wurden. Die Republikanischen haben die Majorität in der StaatslegiSlatibe New-Jorks und werden deshalb einen republikanische» Senator in den Kongreß wählen könne». Tie Wohlresultatc aus den Wcslslaatcn lausen nur langsam ei» New- I ork. Die Anhänger Clcbeland'S verbreiten, daß nach den vorliegenden Wahlnachrichten bereits die Majorität der ge wählte» Elektoren für Cleveland ist. Shanghai. Nach hier eingegangcnen Nachrichten aus Peking sind dort Gerüchte verbreitet, »ach welchen die Abtretung FormoiaS an Frankreich ans 2t» Jahre behnsS Abschlusses des Friedens beabsichtigt wäre. 21 Mandarinen hätten sich sür dcnj Vorschlag, Frieden z» schließen, anvgcsprocheii. der Vater des Kaisers sei indessen dagegen. Der sranrösilche Generalkonsul in Tientsin ist hier eingetrossen. um mit Patenotie zu lontcrircli. In Peking ist «>»c Anleihe im Betrage vv» 5 Millionen Taets ausgenommen worden. — An den Kimväi- und Fulchu-Pässcir sind Torpedos ge legt worden. Die Absperrung eine- Hheilü des Woolung wrrd fortgesetzt. Die Nachricht von der Entsendung von Kriegsschiffen nach Formosa bestätigt sich nicht. Berliner 'Börse. Tie Kennst, wcsibe >n der gestrigen Nüchbörsc doch erheblich herabgegangen waren, befestigten sich heute Lokale« und Sächsisches. — Dem „Berk. Fr. Bl " zufolge wird demnächst Se. Maj. der König Albert einige Beamte seines Hausininislcriuins mich Braunschweig entsenden, um vom Reaentschastsrath oder den dortigen Testamentsvollstreckern aus dem Nachlaß des Herzogs Wilhelm von Braunschwetg die ererbten Liegenschaften zu üvernehnren. — Obersteucransschcr Starke in Schiieeberg erhielt das Albrechtskreuz. — Heute Abend soll von den Sladlvcrordncten die 1I.be;, 12. besoldete RathSstelle bcsctzr iv.rde». Man darf neugierig sei», ob diesmal wiederum der neue Rath Dresdens von auswärts geholt werben muß. was in einer so großen Stadt wie Dresden «inner einer Art Armutbe-zeugnisi gleicküoiiuitt. Nicht, daß von auswärts nicht vorzügliche Beamte auch für hier kommen tonnten, daß man sich aber über keinen geeignete» Mann in Dresden selbst tür solche Stellung zu einigen vermag, das ist wunderlich. Unter den neulichen Bewerbern befanden sich hiesige -Herren — aber ein Frei»!« wurde gewählt. Auch diesmal ist der hiesige Herr Stadt- twrcibcr Wilisch unter den Kandidaten, ein geaclnelcr Mann, der 1 die Verhältnisse der Stadt kennt, teurer hören wir, daß auch Herr HandelS.'ammersekretair Stcgl'ch sich bewirbt, wie noch zwei öder gar inehrcie hiesige Persönlichkeiten —; wie gesagt, man ist in der Bewohnerschaft doch neugierig, woher man diesmal einen guten Rath hotcn wird! — Nach einer vorläufigen Zusammenstellung, die von der vollen Wirklichkeit nur wenig abiveiLen wird, sind iin Königreich Sachsen bei der R e i et, s t a g s w ah l am 28. Oktober im Ganzen etiva 333,000 Stimmen abgegeben woroen. Von dieser Stiinmenzuhl entfallen etwa 205.000 auf die gesaiiimlenOrdmings- partere», 1W.000 auf die sozialdemokratische Partei. Damit hat letztere Partei wieder, »achdem sie 1881 um 40,000 Stinimcn zurücl- gegaugen war, ihren Bestand von 1877-1878 erreicht. Die 205,000 Stimmen der Oldnungsparteien vcrtheilrn sich mit etiva 83,000 Stimmen auf die konservative Partei, mit elwa 82,000 Stimmen aut die Nationalliberall» ruib ihre von den Konservativen mit unterstützten Kompromißlandidaten. endlich mit etiva 40,000 auf die deutichfreisiunige Partei. Von größeren Städten Deutschlands zeigt außer Dresden nur »och Stuttgart einen Rückgang der Sozial demokratie. — Zwei Brüder binnen wenigen Tagen durch den Tod zu verlieren, dies herbe Schicksal hat den Landtagsabgeordneten Fabri kant Clirt Starke in Mittweida dieser Tage betroffen. Am 30. Letobcr starb sein älteicr Bruder, der frühere Hanplmann Tr. Otto Starke, spater gleichfalls Landtagsabgeordneter, zuletzt Königl. Fvrsirentamtmanir in Pirna. Den lebenslustigen und kräftigen Mann raffte eine Kopfrose binnen wenigen Tagen hinweg. Er winde in Wurzen beerdigt, wo sei» Schwiegersohn, der bekannte Großindustrielle Krictzsch, lebt. Die trauernden Familienangehörigen waren in Wurzen am Abende der Beerdigung im engsten Kreise versammelt, als ans einmal der jüngste der 3 Brüder Starke, Mar. ein Fabrikant aus Hirichbcrg in Schlesien, der zur Acerdignng seines Binders nach Sachsen gekommen mar, vom -Herzschlag ge troffen vom Stuhle ans den Boden sank — ebenfalls eine Leiche. Man kann sich die Bestürzung der Familie und den Schmer; des überlebenden Bruders, der binnen 5 Tagen zwei rüstige Brüder verloren, denken. — Immer mehr und mehr fällt der Schleier, in welchen sich schon seit einer Reihe von Jahren das Treiben einer gewissen Sorte von Agenten r> nd S p e k u l a n t e n der Residenz bullte, von denen man in den weiteren Schichten des Publikums schon längst überzeugt war. daß Treue und Glauben zu dem überwundenen Staudplinktc zählte, daß aber gleichwohl der Arm der Gerechtigkeit nickt lang genug war, die schlauen Ehrenmänner zu fassen. Was auf diesem Geb,et geschwindelt und betrogen ist, dringt jetzt immer mehr vor den Staatsanwalt und die Ocffentlichkeit. seitdem mittler weile der engclgleiche Träger eines sehr poetischen Namens während der Untersuchungshaft durch Selbstmord aus dem Leben schied, und ein anderer würdiger Vertreter der arivbeiltungc-lusiigen Agciitenivelt dem Staatsanwalt zugescndct wurde. Diesen Herren und anderen gleichgesinnten Seelen, die gegenwärtig scheu bei den Statistiken sür die Gesäiigniß-Anstaltcii mit berücksichtigt werden muffen, ist in den letzten Tagen ein gewisser Trost insofern er wachsen. als cs der Kriminal-Behörde gelungen ist. ei» förmliches Nest von unsaubcie» Elementen aus der Agenten- und Spckulaniciibranchc, demnach würdigen Genosse» der Vorgenannten, ailSzunchnie». Sobald sich das Dunkel der Hastursachen ein wenig gelichtet babcn wird, kommen wir cingebender ans die betreffende» Fälle zurück, vorläufig »rüge nur konstatirt sein, daß sictikuntcr den Fnliaftirtcn ein Brüderoaar Z. mit befindet. daS nicht nur betrüge rischer und diebischer Manipulationen» sondern auch der Verleitung zuin Meineid verdächtig sein toll. Auch ein Herr M.. der an scheinend das Ubrmachergewerbe nur al« nebensächliche Erwerbs- giicüe betrachtet hat. rit in dem bekannten unsteiwitligen Aivl «ins de: Malbiltensil.'tze »u> »»bestimmte Zeit emgucirlur worden.
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