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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187302119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-11
- Monat1873-02
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1873
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rachtbrics rgelve- nö. , Tafl .l Mi «lag dkij spccie! er Liebe, : lieda gebracht j zcehrte» c Thcil. c letzte» 'n uvd ich mit )achlea ohn. ängeru Vater, , der wa ttigen. -er ahme iscres hier- ich- llen cken und jiich olch S täglich ffrüh 6l/, Uhr. «r -iPcsili«» gaffe 33. «edactcur Fr. Hittnrr. und« d. Redattion ««»,« von N—>r Uhr nag« oo, 1—L Uhr. der für die nächst- Nummer bestimmten in den Wochentage» Uhr Nachmittags. ,strZ«stratkoaa»ahim: . Univcrsitätsstr. 22, k, Hamstr. 2l, Part. Taarlilalt Anzeiger. AmMatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 1075». At»o»acmk»t,prrt« vierteljährlich 1 Thlr. 7'/, Agr« incl. Bringcrlohn l Thlr. tv Slgv Jede einzelne Stummer 2'/» Ng» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 10 Thlr. mit Postbeförderung 14 Thlr. Inserate 4gespaltencvourgoiSzcile 1'/»Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. Reklame« unter d. Rcdactlon,strich die Spaltzeile 2 Ngr. ^ 42, Dienstag den 11. Februar. 1873, Den Herren Stadtverordneten e ich hierdurch zur Kenntniß, daß der Vorstand der israelitischen Religionsgemcinde zu Leipzig >er DieuStag de» 11. d. M. Nachmittag« 2 , Uhr in hiesiger Synagoge hre« dcS dahingeschiedcncn Herrn Professor vr. Julius Fürst stattsindenden Trauerfeier aden hat. vipzig, den 10. Februar 1873. vr. Georgi, Vorsteher. Bekanntmachung. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur Verhütung von UnglückSfällcn auf öffentlichen Wegen verordnen wir hierdurch: 1) To lange die Straßen und Plätze mit Schnee bedeckt sind, muß iedeS mit Pferden bespannte Fuhrwerk mit Schellen- oder Glockengeläuts versehen sein. 2) DaS Klatsche« mit Schlittenpeitsche« in der inneren Stadt und in den Straßen der Vorstädte ist verboten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bis zu 20 Thlr. oder mit Haft bi» zu 14 Tagen geahndet werden. Leipzig, am 10. Februar 1873. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Trinckler, Sccr. Hoh-Auction. Rittwoch den 12. Februar 1873 sollen von Vormittag- 8 Uhr an im Conne- r Revier aus dem diesjährigen Mittelwaldschlage in Abth. 25 ca 200 Haufen Schlagreißig tLanghaufcn) den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an den Meist- den verkauft werden. fnsammenkunst: Auf dcm Mittelwaldschlage in Abth. 25 au der Connewitzer Linie. Leipzig, am 29. Januar 1873. Des RathS Forst-Deputation. Holzauktion. Mittwoch den 10. Februar d. I. sollen von Vormittags 0 Uhr an im bonne- witzer Reviere aus dem Mittelwaldscküagc in Abth. 25 circa 97 eichene Rutzklötzer, meisten- theils von besonderer Stärke und Qualität, sowie 40 weißbuchcne, 70 rüstcrne, 23 erlene, 30 lindene und 11 aspene Nutzklötzer, ingleichen 3 Stück Schirrhölzer, 30 Stück Schirrstangen, 320 Stück Hebebä'ume und 125 Stück lindene Stangen unter den im Tennine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlage in Abth. 25, dem sogenannten Wolfswinkel, unweit der Connewitzer Linie. Leipzig, am 6. Februar 1873. DeS RathS Forstdeputatio«. Holz-Auttion. ko««er-tag den 13. Februar d. I. sollen von Vormittags 8 Uhr an auf dem schen Lagerplatze am Täubchenwege vis L vis der Schlegelschen Brauerei circa 10V Raummeter pappelne Scheite den im Termine an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen gegen sofortige irzahlung nach dem Zuschläge an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 8. Februar 1873. DeS Raths Straßenbau-Deputation. Aus Stadt und Land. sripzig, tv. Februar. Die hiesige Gew erbe in er hatte auf die Aufforderung dcS Comite's Errichtung eines Sieges- und Erinne- g--Denkmals in hiesiger Stadt, einen reter abzuordnen, beschlossen, hiervon abzu- da die Lämmer bereits durch mehrere Mit- c in dem Comitr vertreten sei, dagegen sich erklärt, Sammlungen in den Kreisen der erbetreibenden anzuregen. Auf ergangene Ein- ng hatten sich gestern Vormittag im Saale fersten Bürgerschule eine Anzahl Gcwerbe- r eingefunden, um unter Vorsitz des Herrn zu besprechen, wie der Gcwerbestand an mngung der Mittel für das zu errichtende aal in seiner und der Sache würdiger sich betheiligen könne. Der Referent Herr hold machte zunächst einige Mitthcilunqen den bisherigen Verlauf der Angelegenheit > legte die Gründe dar, welche die Kammer be- nt haben, Sammellisten in Umlauf zu setzen, ans die moralische Verpflichtung Aller hin, Kräften zur Ausbringung der Geldmittel be- ' h zu sein, appellirte an die Opsersrcudigkeit irsammeltcn, daran erinnernd, wie groß die jede- Einzelnen gewesen sein würden, wenn s Kampf für uns nicht sugreich gewesen, und ate, wie unsere Gefallenen wohl ver büß ihre Namen nicht der Vergessenheit „fallen. An der Debatte betheiligtcn sich . erren Sieaismund, Farl, Boehme, Fritzsche, neider u. A., und schließlich erklärten sich mtlichc Anwesende bereit, Listen in Empfang nehmen und unter ihren Berufsgenoffen zu nein, so der Bäckerobermeister unter den kern, die anwesenden Buchbinder unter den hbinder» u. s.' w. Auch wurde dem Wunsch der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Ge rn ebenfalls ihr Scherslein beitragen würden. - Lripsit, 10. Februar. Die neulich gemeldete , einareisendc Veränderung im Personal eine- hiesigen kaiserlichen Postämter wird, f nunmehr festgesetzt ist, am 1. März erfolgen, diesem Tage an erlischt der Herrn Post- Uvr Steher bezüglich deS Kaiserlichen Post- > I. »m A^ustusplatze ertheilte commissarische trag z»r Wahrnehmung der Geschäfte eine- kdirector- bei jenem Postamt, und der Post- ctor Lodel tritt an des Erstern Stelle. -e. Lrtmiß,10. Februar. Da- Bacchus- deß „Klapperkasten" hat, wie voraus- ehen war, einen überaus glänzenden Verlauf kommen; vielleicht wurde sogar ein wenig zu I geboten, soweit eS besonder- die überreiche sstattung de- improvisirten Festspiel« „König in" anlangte. Nachdem der Ball bis 10 Uhr »uert hatte, hob sich der Vorhang der Bühne, welchrr „König Wein" seinen Thronfessel auf- hlagen und mit seinen beiden höchsten Würden- gern wie einem Herolde Platz genommen. Es st, einen vollständigen Hofstaat um sich zu ver- pmeln, und so erschienen denn nach und nach : seinem Throne ein BortragSmeistcr, ein oubadour, em Mundschenk, vier Rebbauern, Pfarrer, ein Deklamator, vier Muselmänner; elben wurden, sobald sie den Ansprüchen des rtrag-meister- Genüge geleistet, feierlich mit Insignien ihrer hohen Würden bekleidet, so sich, «ährend ein Page Seiner Majestät ein figeS Trinkhorn fleißig kredenzte, allmälig der »igSsaal erh« blich gefüllt hatte. Nur der lamator bestand da- Examen nicht und mußte aem anderen ErwerbSzwcige greisen; er er darauf nach kurzer Pause wieder, um sich Mimiker zu produciren, und erreichte mit Meisterleiflnng nicht allein de- BortragS meisters und des Königs, sondern auch aller An wesenden reichsten Beifall. Nach Eröffnung der Tafclsreuden zeigte der Vorsitzende an, daß vor wenigen Minuten nachstehendes Telegramm cin- gcgangen war: Düsseldorf, >v Uhr. Klapperkasten. Leipzig. Schützenhaus. Im Bollgenuß der Mission der Leip ziger Carneval-Deputation sendet dieselbe dem Schöpfer des Leipziger Carnevals »um heutigen Freudenfeste ein feuriges lebhaftes Hoch, begleitet von einem donnern den Bivat der Gesellschaft Fidelio in Elberfeld und des Malkasten in Düsseldorf. Ceremonienmeister Bergmann. Aus dieses mit Jubel ausgenommcne Telegramm ging^fosort nachstehende Antwort ab: Leipziger Larneväl-Deputation. Köln. Äürz- nichsaal. Euch, die Ihr jetzt im schönsten deutschen Saal Der Freude Rausch genießt des Kölner Earneval, Für Eure Grüße dankt der Klapperkasten, Dem sie zu seinem Feste trefflich paßten. O grüßt von ihm laut alle Kölner Narren: Der König Wein wird Eurer Antwort harren. Darauf ging 12 Uhr 9 Minuten folgende Er widerung cm: Klapperkasten. Schiitzenhaus. Leipzig. Empfang in Köln unbeschreiblich großartig. Fackelzug von vielen Hunderten. Wir sind hier, gleich Euch dort, in seligster Feststimmung. Dcm Klapperkasten tau sendfaches Hoch der Kötner und Leipziger Narren im Gertrudenho'. Bergmann. Wir brauchen wohl nicht zu bemerken, daß diese Drahtantwort mit unendlichem Enthusiasmus aus genommen wurde. — Nach aufgehobener Tafel, die mit mehreren humoristischen Liedern gewürzt war, wurde der glänzend eröffnete Ball mit un geschwächter Kraft fortgesetzt. (D Leipzig, 10. Februar. Die bekannte Dres dener Adresse an den Cultuöminister vr. von Gerber, das neue Schulgesetz betreffend, hat auch in der Umgebung von Leipzig circulirt und ist den Lehrern zur Unterschrift besonders noch in einer Beilage empfohlen worden vom Schuldircctor vr. Wittstock in Reudnitz. Widerspruch da gegen hat zunächst auf derselben Beilage der erste Lehrer Werner in Neusellerhausen erhoben, wel cher auch die Erwartung ausgesprochen, daß „zu dieser Demonstration sich nicht jeder sächs. Lehrer hergicbt," sodann der Lehrer Hcntschel in Alt sellerhausen. — Soviel bisjetzt weiter darüber bekannt geworden, haben die Lehrer in Neureud nitz, Thonberg, Stötteritz, Probsthaida rc., wohin die Empfehlung des vr. Wittstock nicht mit ge kommen, nicht unterschrieben, wohl aber die Lehrer in Reudnitz, Anger, Volkmarsdorf, Schöneseld und Neuschöncscld. In Reudnitz haben demnach die Lehrer ihrem Dircctor Folge geleistet, n»r wenige sind aber später stutzig geworden, und Einem isrS noch gelungen, seine Unterschrift wieder heraus zu kratzen. Von den Lehrern der von Leimig nörd lich und westlich gelegenen Ortschaften ist das Re sultat noch nicht vekannt worden. (Auch in Leip zig sollen mehrere Lehrer unterschrieben haben.) * Piagwih, 10. Februar. Die Arbeiten der Leipzig-Zeitzer Bahn sind nun so weit vor geschritten, daß in einigen Tagen die erste Loco- motivc die hiesige Flur befahren wird, natürlich nur zu Bauzwecken; bis der Betrieb eröffnet werden kann, werden freilich wohl noch einige Jahre verstreichen, wenn der Bau in der Weise vorwärtsschreitet wie bisher. Zwischen Pegau und Zeitz sollen Übrigen- die Arbeiten noch längst nicht so weit gediehen sein, wie zwischen hier und Pegau. Angesicht- diese- Umstande« war das Gesuch der Stadt Pegau um vorläufige Betrüb-- Eröffnung bi- Pegau im höchsten Grade gerechtfertigt, und es dürste gewiß im Interesse der stark entwickelten Industrie in Plag- Witz-Lindrnau und Umgegend liegen, wenn dieses! Gesuch erneuert und von den hiesigen Interessenten kräftig unterstützt würde. — Äxiierdings es der hiesigen Ortsbchörde gelungen, die Diebe zu entdecken, welche nach dem starken Kohlenvcrbrauch zu urthcilcn, seit langer Zeit die Kohlend or- räthc der hiesigen Schule bestohlen haben; auch verlautet, daß eine dabei betheiligte Person sich gleichzeitig eines ähnlichen Diebstahls in Leipzig schuldig gemacht haben soll. * Leipzig, 9. Februar. Das Katholische Kirchen blatt, welches der Hosprediger Wahl in Dresden hcrausgicbt, spricht gelaffen das große Wort aus: die neuen Kirchengesctze in Preußen könnten wohl einzelne Paragraphen der Ver fassung, aber nicht das alte Recht ändern. Na mentlich aber ist Herrn Wahl, der jedenfalls seines College«: und Mitarbeiters Potthoff Begeisterung für die „katholische Dummheit" gegenüber der deutschen Wissenschaft theilt, die Förderung eines ordentlichen Studiums für die künftigen katholi schen Geistlichen ein Gräuel. Er sagt: „Die Candidaten an die Staats-Universitäten und zu einem Staatsexamen zwingen, das stellt in Aus sicht die äußerste Gefahr vollständiger Cor- ruption des künftigen Klerus. Vorerst wird ja wohl Jedermann, der einigermaßen einen Be griff davon hat, was die h. Geheimnisse der ka tholischen Religion und das katholische Volk von einem Priester fordern, völlig damit einverstanden sich erklären müssen: daß ein Burschcnleben, wie wir cs aus unfern Universitäten kennen, und wie's unsere Gymnasiasten sich schon einzuüben streben, ohne jedwede Aufsicht und Einwirkung kirchlicherseits, eine gar üble Vorbereitung auf die so ernsten, schweren Obliegenheiten des Priester standes seien. Wie die Dinge heutzutage stehen, würden die Theologen an den Universitäten zwi schen der Scylla und Charybdis der Sitten- und GlaubenSlosigkeit sich gestellt finden. Welchen Professoren würden sie in die Hände gegeben sein? „Lltkatholiken", oder solchen, die nicht ein mal sich die Mühe nehmen e» zu werden. Ein einziger katholischer Ordinarius repräsentirt z. B. die theologische Facultät zu Bonn. Was ihnen an Glauben dann noch übrig bliebe, könnte ihnen in den Hörsälen der Philosophie, Geschichte, Na turwissenschaft, in die das künftige Staatsexamen nöthigt, auf ganz bequeme Weise völlig ausgeredet werden. Ja diese profanen Fächer würden einen großen Thcil jener kurzen Zeit dcm Theologen rauben, die so kaum nothdürstig zur Ausbildung in den theologischen Fächern auSreichte. Und da- Staatsexamen endlich, welches die Zulassung zu den Weihen bedingen soll, würde es den Candi daten nicht vollständig in die Hände, weiß Gott welcher, Examinatoren geben? Wenn das „Salz der Erde" selber auf diese Art einst schaal ge worden, wie soll dünn der Fäuluiß noch aewchret werden, wenn zu alledem selbst die Priesterscmi- narie« dem bischöflichen Einfluß halb entzogen sind? Den Fabrikanten der neuen Gesetze sind diese Üblen Folgen nicht entgangen; im Gcgen- thcil, darauf eben war ihr Sinn gerichtet." — Ueber die Städteordnung haben sich die Deputationen beider Kammern zu Vorschlägen geeinigt, die am Montag zur Verhandlung stehen. Wie aus dcm vom Bürgermeister Hennig er statteten Berichte sich ergiebt, hat die Erste Kam mer sich in die Mehrzahl der Beschlüsse der Zweiten Kammer zu fügen; bei anderen haben beide Kammern nachzugeben. So soll für die Erlargung de« Bürgerrecht- eine jährliche Staat-- steuer von 1 Thlr. (nicht von 20 Ngr., wie die Zweite Kammer erst beschlossen hatte), hingegen blos ein 2jähriger vorausgegangener Wohnsitz (nicht ein 3jähriger nach dem ersten Beschlüsse der Ersten Kammer) erforderlich sein. Nach dem Willen der Zweiten Kammer wird weiter stimmt, daß auch königliche Polizeibehörden, wie z. B. die Dresdner, verpflichtet sind, vor Er lassung allgemeiner polizeilicher Regulative die Stadtverordneten zu hören. Vor der Auflösung eines Stadtverordneten-Collegiums soll (jedoch gegen von Zchmen's Ansicht) erst eine Warnung vvrausgchen. Die Wahl der Bürgermeister soll in gemeinschaftlicher Sitzung des Stadtraths und der Stadtverordneten stattfinden, die deshalb zu einem einzigen Wahlcollegium zusammentretcn. Recht erfreulich für die Gemeinde-Unterbeamten und ihre Hinterlasscnen ist der Vereinigung-Vor schlag, daß denselben aus der Stadtcasse Pension zu gewähren ist. Wer als Gcmeindc-Unterbcamter anzusehen ist, und die Höhe der Pension, bestimmt das Ortsstatut. — Den „Dr. Nachr." schreibt man au« Rcickenbach i. V.: Als an vergangener Mittwoch der Mittagszug aus Dresden kommen sollte, machte es nicht geringes Aussehen, daß außer dem Obcr- genSd'arm und Bahnhofsgcnöd'arm noch Vertreter dcS hiesigen Gerichtsamtes aus dem Bahnhof den Zug erwarteten und sofort nach dessen Ankunft 4 Männer arretirlcn und, nach kurzen Er örterungen mit dem Zugführer, dieselben nach dem K. Gerichtsamtc brachten. Es handelte sich um diejenige Sorte von Leuten, welche sich kein Gewissen daraus machen, einen sonst rechtlichen Mann mit Geld zu blenden und zu pflichtwidrigen Handlungen zu verleiten, kurz, es waren solche, welche den Eiscnbahnschaffnern Geld angeboten hatten, um sic ohne Billet mitzunchmen. Er freulicher Weise waren die Vier an pflichttreue Beamte gekommen, welche Anzeige an ihren Oberschaffner machten, und dieser veranlaßt«: die Arretur. Es ist nur zu wünschen, daß diese ge wissenlosen Menschen exemplarisch bestrast werden, wie man andrerseits von dem Gerechtigkeitssinn des Generaldirektors annimmt, daß den betreffen den Schaffnern für ihre Pflichttreue und Gewissen - Hastigkeit, sowie dem Oberschaffner für sein energi sche« und taktvolles Eingreifen die Anerkennung nicht versagt bleibe. — Aus'dem Boigtlande, 6. Febr., schreibt man der „Dr. Pr." in Bezug auf die von der Mehrheit der Zweiten Kammer ausgesprochene Ablehnung der Concessionserthcilung für die Linien Plauen-Mehltheuer und Werschlitz-Hof: Besonders bedauerlich ist das gewiß für die letztere Linie; man kann in dieser Beziehung nur dem zustimmen, was von den Vertretern des Minori- tätSgutachten« der Commission bezüglich der Concurrenz mit der Staatsbahn vorgebracbt worden ist, sich aber zugleich des Bedauern« nicht enthalten, daß aus demselben Motiv, eine Con- currenzbahn Halle-Hof abzuwcnden, 1860 der Bau der Linie Hcrlasgrün- Eger beschlossen worden ist, die doch durch die jetzt im Bau begriffene Bahn Mauen > OelSnitz vollständig brach gelegt und für den Durchgangsverkehr ganz unnütz werden wird. Bei dieser Gelegenheit mochte ich überhaupt auf die gegenwärtigen Bahnverhältmsse zuriick- kommen, wozu ein dirccter Anlaß vorliegt. Auf eine vom Stadtrath zu Plauen ergangene Anfrage an das Finanzministerium, die Erweiterung der Babnhossanlagcn in Plauen betreffend, hat das genannte Ministerium ablehnend geantwortet und infolge dessen haben die Stadtverordneten be schlossen, den Rath zur Entsendung einer Tepu- tation nach Dresden in dieser Sache auszufordcrn, die wirklich für die Stadt zu den brennenden ge hört. Wer die sätbsisch - bayerische Staatsbahn kennt, weiß auch, ivclch« ganz ungenügenden, ja oft geradezu elenden Stationsgebäude sie enthält, Gebäude, welche wie z. B daS in Reichcnbach, weder an Umfang noch an Ausstattung den gegen-
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