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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187302127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-12
- Monat1873-02
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1873
- Autor
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sch«ian^a>. Erscheint täglich sch 6'/, Uhr. IMS» «> ekpcditt», -h-mi-gasse 33. . «edacteur /r. HStttnr. Dnvhskmdt d. Rcdactiou »»IN««» »»n n—ir Ul,r m««< »«>> 4—L Uhr. der für die nächst- Nummer bestimmten in den Wochentagen li ühr Nachmittags. Dstr Ziisrratriiaauahwe: Univrrsitätsstr. 22, Me. Haüistr. 21. pari. W43. Tagclilall Anzeiger. Amtsblatt dcs Königl. Bczirkszcrichts und des Raths der Stadt Leipzig. i Auflage 107L0. ^donoementrpret» viertcljäkrlich I Thlr. 7'/, Ngr< mcl. Bringcrlvhn 1 Thlr. 10 Ngv Jede einzelne Nummer 2'/, Ng» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbetdrderung 10 Tl'lr. Mit Postdrjördcrung 14 Thlr. Inserate 4ges palteneBourgoi szeile 1 '/»N gr. Größere Schristcn laut unserem Preisverzeichniß. veclamea unter ». Urdacllou»IIrlch die Spaltzeile 2 Ngr. - Mittwoch den 12. Februar. 1873. »rg. z. ^ Bekanntmachung. m ^ „9üN!)^ j» I »frr „Nor-bs-I f« „P-rt-u- von Liverp,^ s «rutsche klont. Bremen -j, r Paftdaoyh roffen. afer „Alaem" Newyork t« t» ». 6» » » »so» Zur Ausrechterhaltung der Ordnung und zur Verhütung von Unglücksfällen aus öffentlichen verordnen wir hierdurch: 1) To lange die Straßen und Platze mit Schnee bedeckt find, muß jede- mit Pferden bespannte Fuhrwerk mit Schellen» oder Glockengeläute »ersehen sei«. 8) Das Klatschen mit Schlittenpeitschen in der innere« Stadt und in de« Straßen der Vorstädte ist verboten. diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bis zu 20 Thlr. oder mit werden. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Trinckler, Secr. Vergebung eines Stipendii für Studirende von Adel, iMtet von der Frau Gräfin Bestucheff-Rumin geb. von Carlowitz und in erster ' Ehe vermahlter vo« Haugwitz, im Betrage von jährlich 400 Thalern. Ta sich bis jetzt zu dem vacanten Stipcndio kein Studirendcr von Haugwitz und demnächst I»!>m zweiter Linie kein Studirendcr von Carlvwitz, welche zu dem Genüsse desselben berechtigt Hb, gemeldet hat, so ist dasselbe, wenn nicht eine solche Anmeldung noch erfolgt, nach dem Testa- n»le der Frau Gräfin an drei Studirende von Abel aus 3 Jahre zu vergeben, „jedoch allezeit an gMrstiae uuv die eine gute Ausführung haben zu verwenden". Dasselbe wird daher in drei gleichen Theilcn an drei Studirende von Adel verliehen werden, ,il dm Vorbehalte, daß die erwählten Pcrcipicnten wieder aus dem Genüsse treten, wenn sich ein m Haugwitz oder von Carlowitz zu demselben melden sollte. Bewerbungsschreiben find bei dem Unterzeichneten Collator unter Beifügung des Tauf'cheins, »n Jnscription, des Maturitäts-, Sitten- und Bedürftigkeits-Zeugnisses und des CollcgicnbuchS Msiens vor dem letzten Dccember d. I. cinzureichcn. Prof. Ernst Heiurich Weber, Senior der Universität. Bekanntmachung. Nach den Messungen des Herrn Prof. vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft des städtischen Leucht gases im Monat Januar durchschnittlich das 13fache von der Leuchtkraft der Normalwachskerze bei mm mittleren specifischcn Gewicht von 0,E- Leipzig, den il. Februar 1873. Des Ruths Deputation zur Gasanstalt. Neues Theater. Leipzig, 11. Februar. Zum Benefiz des Hrn. Mittel!, welcher unserer Bühne, wie wir mit , erhalten bleibt, ging gestern ldend das Lustspiel von Ernst Wichcrt: „Der tiair des Glücks" neu cinstudrrt in Scene und Herr Direktor Haase spielte die Rolle des Hrn. von Frcsinau. Das Stück ist von früher her dekannt; cs bat einen etwas kleinbürgerlichen Charakter, zu welchem die aus den vieux gar^ous von Sartou entlehnte Gestalt des blastrtcn Lalcrs, der seinen Sohn wiedcrfindet, gerade als er sich mit ihm duclliren will, nicht recht paßt. Sonst athmct das Stück einen gesun den Humor und bewährt überhaupt alle die jenigen Vorzüge dcs Autors, die er später in seinem besseren Lustspiel: „Ein Schritt vom Wege" noch wirksamer an den Tag gelegt bat. Die „blasirten Väter" sind eine Spccialität 'friedlich Haasc's, die nocb mehr ins Licht treten würde, wenn Haase als Direktor nicht mit Recht vermiede, jene französischen Stücke, „les vieax gVMs'' von Sardou und den ,.pvro prockigue" von Alerandcr DumaS dem jüngeren, in denen iich solche Glanzrollen für ihn befinden, zur Aus- iührung zu bringen. Sein „Herr von Frcsinau" iß uns auch von früher bekannt; besonders charakteristisch spielt Haase die Scene, in welcher der alte Stutzer von seiner Jugendliebe erzählt, u»d die Scene deS Wiedersehens mit dem neu aisgksundcncn Sohne. Han« Findling ist eine naive Rolle; der Assessor hat viel vom Naturburschen an sich, er ist über haupt mehr ein vom Schicksal verfolgter „Hans Wern" als ein selbstständiger Charakter. Die Munterkeit und Frische indeß, welche sein Ange binde sind, brachte Herr Mittel! erfolgreich zur Geltung. Herr Engelhardt als Peter Lämmchen uud Herr Tietz als Gottfried Prümke gaben er götzliche kleinstädtische Typen. Herr Geiger all vr. August Hartmann wußte ebenfalls dem »ackern Arzr einen kleinbürgerlichen idyllischen Zug zu geben. Herr Hänseler als biederer Major von Amsteg und Herr Trotz als glück Icher Liebhaber Emil Sander, Herr Temmel urd Herr Hancke als jüdische Commissionaire fühlten ihre Aufgaben angemessen durch. DaS Mdhenkleeblatt Elise, Adelheid und Amalie (Kriuüin Zipser, Fräulein Räder und Frau- lnu Hatsner) erschien unS etwa- farblos; am Mcklichsten führte noch Fräulein Zipser die Sa« durch, in welcher sie dem ..blasirten Vater" eine» lkorb pthcilt. Rudolf Gottschall. Aus Stadt und Land. "Leipzig, 11. Februar. Das „Dr. Journ." «stet unter dem 10. Februar: Die Besserung im Befinden Ihrer Majestät der Königin schreitet unerfreulicher Weise vorwärts. Schon daS gestrige Bullet» meldete, daß Ihre Majestät die Nacht über Dtt daß der Appetit sich gehoben «ud auch ,»genommen haben. Von heute v . ^plletin« mehr auSgelegt. * a-^Die CarncvalSliteratur .. —<z-»°» j v-» Mar», So ist Vermiethungen. In der Georßenhalle sollen 1) daS Gewölbe Nr. 3 an» Brühl, links neben dem HauScingange, vom I. Marz d I an, 2) die aus 6 Stuben, 5 Kammern und Zubehör bestehende, auf der Brühlscite gelegene Ab» theilung des 3. Stockwerks vom 1 Juli d. I an, A) die au- 9 Stuben, 6 Kammern und Zubehör bestehende Abtheilung deS 3. Stock» Werks, Ecke deS Brühls und der Goethestraße, vom 1. Oktober d. I. au anderweit auf drei Jahre an die Meistbietenden vermiethet werden. Wir beraumen hierzu einen Bersteiaerungstermin an RathSstclle auf Donnerstag de» 13. dies. Mon. Vormittags 11 Uhr an und fordern Miethlustige hierdurch auf, in demselben zur angegebenen Zeit sich cinzufinden und ihre Gebote zu thun. Die VersteigerungS- und BermiethungSbedingungen sowie die Inventar-Verzeichnisse liegen bereits vor dem Termine zur Einsichtnahme an Rathsstellc auS. Leipzig, den 1. Februar 1873. DeS Raths der Stadt Leipzig Finanzdeputation. Holz-Auttion. Donnerstag den 13. Februar d. I. sollen von RachmittagS 2 Uhr an aus dem diesjährigen Schlage dcs Rosentyaler Reviers im sogenannten Gohlifer Bauerholze, nahe der Thüringer Eisenbahn und Marienbrückc an der Pleiße, eirca 200 Wurzelbaufeu unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung nackt dem Zuschläge an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Schlage im Gohliser Bauerholze in der Nähe der Marienbrückc. Leipzig, am 4. Februar 1873. DeS Raths Forstdeputation. Holz-Auction. Donnerstag den 13. Februar d. I. sollen von Vormittags O Uhr an auf dem städtischen Lagerplatze am Täubchenwege vis ä vis der Schlegelschcn Brauerei circa 100 Raummeter pappelne Scheite unter den im Termine an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen gegen sofortige Baarzahlnng nach dem Zuschläge an den Meistbietenden verkauft werden. ' Leipzig, den 8. Februar 1873. DeS Raths Straßenbau-Deputation. schon dieser Tage ein Blatt unter dem Titel: „Leipziger Plaudereien. Zwanglose Blätter für Ernst und Scherz" erschienen und in Vertrieb gesetzt worden. Mehrfach ist im Publicum die Ansicht verbreitet, daß da? gekannte literarische Unternehmen von der Gesellschaft „Zwanglose" auSgchc, die bekanntlich im letzten Jahre durch ihr carncvalistischcs Leipziger Tageblatt einen so großen Erfolg erzielt hat. Dem gegenüber sind wir in der Lage zu bemerken, daß daS obgedachte Unternehmen von der Gesellschaft „Zwanglose" nicht ausgcht. Die Gesellschaft „Zwanglose" wird sich zwar auch in diesem Jahre an der Carnevalsliicratur bcthciligcn, jedoch erst zum Carneval selber damit heraustrctcn Worin das Unternehmen diesmal besteht, darüber wird vor läufig noch Stillschweigen beobachtet. — Der zweite Hauptgewinn 3. Classe von 8000 Thlr. aus Nr. 4317 fiel in die Collection von Rcinhold Walther hier. —e. Die strategische Oberleitung des heute Abend im Schützcnhause stattfindcndcn Nar- renabcnds wird infolge der Tcrrainvcrhältniffe genöthigt sein, ihr närrisches Armcccorps in zwei Lager zu theilcn, und zwar das eine nach dem großen Saale, daS andere nach dem Trianon zu verlegen, weil die numerisch zu stark gewordene Narrcnzahl zwar von getrennt marschirendcn, aber vereint schlagenden Truppenkörpern angegriffen werden soll. ES soll ein Monstre - Narrcnabcnd stattfinden, um aus den Resultaten desselben An haltepunkte für künftige Operationen zu finden, da voraussichtlich für die Folgezeit die Noth- wcndigkeit herantreten wird, stets auf zwei ge trennten Schlachtfeldern den närrischen Frcicorps die Spitze bieten zu können. Ob sich nun einer der 'Narren im großen Saale oder im Trianon deS SchützenhauscS häuslich niederläßt, um sein Herz ergötzen zu lasten, in beiden Localitäten werden ihm dieselben Früchte vom Baume der Erkenntniß geboten, die gleichen Lieder werden gesungen, die gleichen officicllcn und nichtossicicllcn Mittheilungen publicirt werden. Jedenfalls haben die Leipziger Narren so viel Einsehen, um den gegenwärtig vorliegenden Verhältnissen Rechnung zu tragen und stlbst nach Kräften mitzuwirken, baß der etwas schwierige erste Versuch keine Stö rung der allgemeinen Heiterkeit hervorruft, viel mehr vollständig gelingt. * Leipzig», 11. Februar. Von Herrn Direktor Wlttstock und II anderen Lehrern in Reudnitz erhalten wir folgende Zuschrift, mit der Bitte, dieselbe „zur Berichtigung" im Tageblatt auszu nehmen : „AuS Reudnitz erhalten wir die Nachricht, daß die von unS gestern in Schul Angelegen heiten gebrachte Correspondenz die Thatsachen entstellt sowohl hinsichtlich deS Vorgehens deS Direktors l-r. Wlttstock, als auch Betreffs der Unterschrift der beiden Adressen Seitens der Lehrer." Koma loeut» est: — „die Thatsachcn sind ent stellt" — und Da- soll eine Berichtigung sein. Es würde jedenfalls einen bessern Eindruck ge macht haben, wenn die Herren Einsender auch den Beweis für ihre Behauptung erbracht hätten. Solche angebliche Berichtigungen, wie die obige, haben nicht die geringste Bedeutung in Anspruch zu nehmen. — Richard Tür schmann — ein geborener Pcniger — wird, auf Einladung eine- in Glau chau zusammengetretenen Comitcö, daselbst Mitt woch den 12. Februar Shakespeares „Othello" frei nach dem Gedächtnisse rccitircn. Türschmann's Vater, früher Cantor in Penig, amtirt jetzt als Pfarrer in JcriSau nahe bet Glauchau. Seinem Sohn, dem seit kurzer Zeit so berühmt gewordenen, überall — in Leipzig, Dresden, Berlin — mit Bewunderung gehörten Rhapsoden, war es nicht möglich, nach seiner GcburtSstadt zu kommen, da er am 10. Februar vor dem Großhcrzoge von Weimar „Sophokles' Antigone" vvrträgt und am 18. Februar bereits in Breslau, später in Frankfurt a. M. zn sein gedenkt. — Der „Const. Ztg." schreibt man aus der Provinz: Von den Vorständen dcs pädagogischen Vereins in Dresden ist eine Adresse an den Cultusministcr ausgegangcn, worin um Publication des Schulgesetzes gebeten wird. Die selbe circulirt gegenwärtig in der Provinz unter den Lehrern der Volksschule und der Seminaricn und findet zahlreiche Unterschriften. Einzelne, die iungen Vorwärtsstreber, zeichnen mit Elser, weil ie hoffen, die anderen wider ihren Willen, weil ie fürchten, man wcrve die Unterschriften einer genauen Prüfung unterziehen. Hoffen wir, daß Letzteres nicht geschehe und daß man den Werth solcher Petitionen nicht zu hoch anschlage. Bis zum 8. Februar hat die Ablieferung der Unter schriften zu erfolgen; in der nächsten Woche dürfte demnach der Schlußact dieses modernen PlcbiScitS in der Kammer und in der ofsiciellcn Presse vor sich gehen! —r. In der Nähe von Pirna, beim Dorfe Obcrposta ist kürzlich beim Steinbrechen in einer Erdfalte daS vollständig erhaltene Skelett eines vorweltlichen Riesenthier es zum Vorschein gekommen. Die noch in der Pfanne festsitzcnde Kugel eines VorderfußcS war so groß wie eine tüchtige Kegelkugel. ES scheint bei der Auffindung deS Skelett- leider kein Arbeiter von etwas Ein sicht gegenwärtig gewesen zu sein, denn dasselbe wurde von den Steinbrechern in Stücken zerschla gen, um die Knochen nach Pirna zu bringen und dort an einen Händler zu verkaufen. Einige Knochcntbcile sollen vor der Vernichtung gerettet worden sein, indem sie der Händler einem sach verständigen Manne zeigte, der für ihre Erhal tung sorgte. . Verschiedenes. — Der in Berlin seit 5 Jahren existirendc Verein von Rauchern, welcher die Cigarren Abschnitte sammelt und zu wohlthätigem Zweck verwcrthct, breitet sich von Jahr zn Jahr mehr aus und bringt cS daher zu ganz enormen Masten solcher kleinen Abschnitte. Die im Jahre 1872 gesammelten belaufen sich aus ein Gewicht von 8> Centnern. Bedenkt man, wie mühsam eS ist, auch nur 1 Psv. davon zusammenzubringen, zu welchem ca. 6000 Abschnitte gehören, so ist die- Resultat gewiß ein bewunderungswürdiges. Sehr verdient um diesen Erfolg machten sich Berliner Damen, Frauen wie junge Mädchen, die in ihren Familien und Bekannten ^ Kreisen jeden Raucher zum Sammeln zn bestimmen wußten und von lässigen Sammlern und Nichtsammlern Strafgelder cinzogen, welche dem Fonds zur Versorgung armer Waisenkinder mit warmen Kleiku»göstücken zu Gute kamen. Wie weit sich übrigens dies Sammeln verbreitet hat, beweisen große Sendungen, die nicht nur aus vielen Städten Deutschlands incl. Elsaß und Lothringen cingchcn, sondern auch aus Rio de Janeiro, das wieder eine große Klste voll Ci garren-Abschnitten hierher gesandt, welche von dortigen Deutschen gesammelt worden sind. So ist eS möglich geworden in diesem Jahre 30 armen Waisenkindern eine Weihnachtssreude zu bereiten durch reichliche Bcschecrung von warmen Kleidern, Tüchern, Strümpfen und Hemden. (Auch m Leip zig werden in Familien und an öffentlichen Orten zahlreiche Sammlungen der erwähnten Art ver anstaltet.) — Durch den bereits gemeldeten Tod des Raubmörders GänSwürgcr ist das Räubcr- drama, welches seit Wochen die ganze Gegend von Ingolstadt m Aufregung erhielt, seinem Ende nahe, allerdings noch unter blutigen und schauer lichen Opfern. AuS KarlSkron vom 5. d. wird nämlicd der „AugSb. Abdztg." gemeldet: Gestern Nachts begab sich die Gattin deS hiesigen Krämer- Lubcr in Veranlassung eines vor dem Hause ge hörten verdächtigen Geräusches unvorsichtiger Weise in daS Freie. Sie kehrte nicht mehr zurück. Heute früh fand man sie, etwa 20 Meter von ihrem Hause entfernt, mit von Schroten durch löcherter Brust, todt neben einem Strcuhaufen. Der abgcsprcngte Hahn eine- Flintcngcschoffcs, eine angcrauchtc Cigarre, ungemein große Fuß trittspuren und einige Perlhuhnsedcrn sind bis jetzt AUcS, waS man, als von dem Thätcr vcr- muthlich hcrrührcnd, auffand. Ob GänSwürgcr oder Gump, die sich hier immer noch aufzuhaltcn scheinen, die Thäter sind, muß nähere Untersuchung Herausstellen. — Dem „Nürnb. Corr." schreibt man auS Ingolstadt vom 7. d.: Ucbcr den Mord der KrämerSsrau Lubcr in KarlSkron steht heute schon fest, daß dieselbe von GänSwürgcr auS Rache dafür, weil die Lubcr s. Z. den Schlupf winkel von GänSwürgcr'- Geliebten, der verhaf teten KreSzcnz Stoll, vcrrathen hat, verübt wurde, und zwar im Einverständnisse mit einem nahen Angehörigen der Ermordeten. Gänswürgcr'S Leiche ist gestern früh »/, 3 Ubr bei Manching gesunden worden. Es wird wohl zu Tage kommen, daß, wie allgemein vcrmuthct wird, die Ermordung GänSwürgcr'- seinen Genossen Gump zum Ur heber hat. Gump ist flüchtig. —-^Jn London waren kürzlich viele Vertreter der Presse und eine große Anzahl wissenschaftlicher Fachmänner eingeladen worden, die neue Gasbc- rcitungsanstalt zu besichtigen, welche daS Ruck'- sche chaSbercltungspatenI verwerlhen will. Der Corrcspondcnt der „K. Z." schreibt darüber: Da- durch sic erzeugte Brenngas übcrtriffl an Leuchtstoff daS bisher gebräuchliche Londoner GaS ganz entschieden, und da die Herstellungskosten trctz'em bedeutend geringer sind, möchte ich hier, ohne in Einzelheiten einzugehen, ivenigstenS aus da- Grundprinclp dieser neuen Gaebereitung aus - ..
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