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Dresdner Nachrichten : 28.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-28
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1888
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Nacht-Telearamme, 4k»r i» einem rdell« der »iiNa,«.) Serif».L7.yedr. rerS>,oi»- sekrettr «in« Heeder» Vismank »eul» nach Dndli» «»«ereil». yam. 27. Oedr. Der emditn» heule >>lachu>»»»a- »lr faicn Pilqer unler der F„l,run« de», Vilchvl« von Mainz, Ivivle auch dir hieiiae» Deutlchen. elwa lLav Per» fonni, in »eieriicher «udienz, «andan. 27. stedr. »Intertau». Lord fteranilo» erNLrle die «el»ri«e Pachnchl der.Teuiv«", da» S»a>and «ich in der Rühr der TardaneUeu die Leiiton eine« »tirkiicheu Haien» »der einer liirlilchr» Inie» a»a«ewiri« oder eine ioiche ariordert dade, «iir unwahr. >n>fftrvIrse«-Tese«r»mme, »»IN. n. g«»r. r»e Dividend« de» veftereeichllche» (kredlt-Anst-lt «Mrdk aus Iti «uldr» ,««,«»,r«k. Aufi.4k,VOO C-xcmpl. Volllconimonstsr kolbattliätigor, ßvrLuuclrlossr n» ti »««Ol, t I«««« I». kvrnsprseb-^nselrl»«« klr, LXXd. Krosvaoto xrutis und franco. 8tüek im 6«I>raucn. Dort Ilvln-ta»,, Dr««dsn-Ll., S7. IdM- M I. ÜUK s llatk. Dsvrielr, -r. r»«,«>»>>,»» mred nvuostanDrrriuoi Llodc-IIon in praetitvollsn Ldcmdfurbon. ouk Wunsedi nired Linas». Vor- van-It aavt» «U8iv,'irt8 prompt. « Diese öwsalrüro ist Icostonsroi r» bvriokan von » - fiüoliliMN'illt ü.uä. LeLnM, Ol 68t!ei!. ß A IZursiM t'ür I^nvirlcun^ iloutselivr unci fiem6or?2lonto. Dresden, 1888. I.«, NÜSSlö Llax 7Leodi, chu»e «ef I «teil in, 27,tzebr. iiticireldeur.» «eizen nn»., iveo lül-iai, Avril» «»« >65.56 . Juni» In» 166.56. ruh«,, l-rv IW 1,6. Avril- Mai lld.W, Juni . A„n ,,6.56. Pammeriqer Haler lorv ,nr I,a. «vdiil unveriinderl. .rbrnar 11.56. Ahr,, - Ma, 11,56, «v,,.„,s n»».. !»" ohne Nah vrrsieurrl 6,i,5». a,il m>»1.5ro»s„>»fi>i,er , . ,«i»7UM. chanlumiienrr 26,56. «v> ii-Wiai 68.66. Petr-leun, ior« vrrzviu >2,75. lSicireldc- aiarkli, kvirlius vr. >66 rir. uns--/. '"A,?!' f0'ebra„»,e6bauvc v'l »edr. »i>,l,N, Avell-Mai rs,W, >M,g. > du./u'LI. Fcvriüie 28,-16. I erprii.Piai —. 6is,6ie>, F,de..2ii»ri IItt.00, Sivril-Mai >1I.W. Liat-Zimi i »"'?!'„» ?'*""» Vrr Februar 1>!,56, Ave l-M-i tz-.5'5 8-nk nmsavios. - Wetter: Kalt, Schon. «. fdöMr-l!» 2 <i>t»Ivrivs»tra^e>u 2 ^ pari, und orsto I'itaM. N " Vominv» in vorrl^i. ^ns»ral>l für Dorren »iiü Damen. 8 F LldtlüM uack ausrr.'irts »veiclon prompt ell'eetuirt. H u> ^vl«i»I»v» >1. 387». H Ilikiitef-». IlNltvil-Kilriler-btz l. üiniZez LsrtliL Ltrsr»§, 8cliI«Wtr. 2t, II. (m-ii-m Ilomi Zlolnvii» »Itvn ILiif« xetrou ßrüsst« ^iuidolltvtt un<I ^eeurr»t(i880. I'IlnktUtllv lio.-ivl'tzimx; nacll nu87Viilt8. ir«»»ir»«».8 in 8(»1nvin'/» ,m<1 tioiilonit. Nr. 5Z). Stiiklicl: Rubland »»nd Bulaarien. und tzosumlinchteii, Gcichenk des russischen KaiierS. Loudlogöverhandluugcn, Dep> Paul üinschpler f, Loge der Landwirihschast, Gerichlsverhandlunnen. Akaiin DepntalionSbcncht, Dr. Caro ce. Tieiistiig, 28. Februar. Im kii Kail»! Wz werden Abonnements ans die „Dresdner Nachrichten" in der Exve- ditio», Marlenstrasie Nr. L3» zu 90 Pieuninen. sür auSmärtS de, den Kauert. Pvslaiul,ilten in» dcutichen Neich-nebicte zu 92 Pienninen. in der Oesterr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. excl. Anio- zuschtag annenomme». veraniworNiwei Rel-akieur Nrr PolttlichrS »' Smli Bierev in Dresden. Am Sonnabend ist der russische Botschafter in Konstantinopel. Herr v. Nclidow, aus der Hohen Piorte (dem Sitze der Negierung des Tinkcnreichs) erschienen, um ihr eine Mitthcünng zu mache». In dieser lcukle er die Aufmerksamkeit der Piorte aus die vertrags widrige Stellung hin, weiche der Punz Ferdinand von Coburg in Bulgarien einnimmt. Spater erschienen aut der Hohen Pforte noch die Aolschaster zwei anderer Großmächte, um derselben eine gleiche Ewssiuina zu machen. Cs wäre» die Volschaslcr Deutschlands und .. . . Frankreichs, Herr v. Nadv.oitz und Graf Monicbello. Daß eS gerade die Bertreirr der beiden, einander io miszlranisch beobach tenden Grobmiichte so eilig hatten, die russische Politik zu nnicr- siützcn. ist gewis; bcnicrkcnswcrth und wenn wieder die »Köln. Zig." Vau cincin „Wetikriechen" nm die Gunst Nuszlands reden sollte, >!im, io winde sie sich jetzt dem bloßen äußeren Anscheine »ach ans eine Art Bo,wand berufen können. Wir gestehen offen, an Stelle des irauzösischen Botschafters hätten wir lieber die Botschafter der nut Deutschland verbündeten Mächte, Oesterreich und Italien, auch England gesehen. Doch, mir vcisoigen diele Betrachtung vorläufig nicht weiter. AnS obigem Vorgänge ergiebt sich aber, daß Ruß land die Unmöglichkeit erkannt hat. ganz Eurova z» einer Gesammt- ecliättiug wegen der Bertragswidrigkcit der Cvburg'schcn Fürsten- hcrrlichscit zu bewegen. Um nicht bei einzelnen Hüten eine Ablage ,zn erhallen, zog Rußland es vor. den ihm von Berlin aus ange- oeuteien Ausweg zu betreten und kür sich allein die vielbesprochene Erklärung dem Sultan vorzutragen. Folgten cinzelne Mächte Ruß land nach. nun. »in so besstr. Tie Tranben der europäische» Ge- sammleiliäuing bnite der russische Fuchs als lauer bezeichnet: das »Ioucn. de St. Pctersbourg" schrieb noch nm Sonnabend, eS sei ohne alle» Zweiiel. daß cs keineswegs der cinmnlhigen Zustimmung aller Mächte bedürfe, um den Antrag ans Anwendung des Berliner Vertrages zu stellen, jedoch sei cs wunschenswccth, daß alle Mächte sich dem von Rußland zu untcrnchinende» Schritte anschlössen, weil em anderes Verhallen die Anarchie in Bulgarien nur verlängern wurde. Fragt man inm. warum denn die anderen Mächte Beden ken trugen, sich mit Rußland zur Verurlhciluug des Coburg'ichen „Räubers der Gewalt" zu vereinigen, so erhält man von überall her dieselbe Anlmort: was ist damit denn gewonnen? Diese Ge- Ian»»terklär»ug,sowildei»gcmcndet,sci überflüssig: Niemand bezweifle die Tiialiache, selbst der Coburger habe öffentlich zugegeben, daß seiner Fmste»hcr»schast noch eine Hauptsache fehlte: die Zustimmung der Großmächte. Dieses Selbstverständliche nun noch zu wiederholen und zwar in einer feierlichen Gescnnmterklärnng, sei lchiccht mit der Wurde der Mächte zu verembmcn und da die russilche Forderung aus cnvas ganz Uebccstüssigcs gerichtet sei, erwecke sie den Verdacht, daß sic geheime Hintergedanken verfolge. Außerdem müsse doch Rußland sich selbst ein Bild gemacht habe», wie cs sich den Zustand dcnke, der in Bulgarien später einlreie. Die Bulgaren, selbst wenn sie mit der Beseitigung Ferdinan.d's einverstanden wären, innsscn wünsche», daß ihnen rin anderer Thronanwärter benannt werde, der die Zustimmung nllcr Mächte habe. Ans die bloße Beseitigung des Coburger«, ohne zu wissen, was nachkommt, werden sie sich, durch die bei der Beseitigung deS/Fürsten Alexander geinachtc» Er fahrungen gewitzigt, nicht mehr eininsscn. Nun hat sich Rußland entschieden geweigert, nur niit einem Worte auzndeuien, was noch Bcieilianng des Coburgcrs, seiner An sicht »ach, zu geschehen habe. Es ist somit erltäcitch, daß Rußland nui icincin Vorschläge nicht überall Gegenliebe fand. Noch ganz zuletzt erflgitc cm halbamtliches Blatt Oesterreichs: es lc» nicht imiullig, daß, bevor in einer so wichtigen Sache ein so weittragender Schriit gethan werde, man sich auch vollkommene Klarheit über die Folgen dcss"lbcn z» verschaffen iuche. Damit ist nicht gesagt, daß nicht auch der einseitige Schritt Rußlands schon wichtige Fvltzen habe. Die Piorte, vorher von Rußland vertraulich befragt, erklärte sich zwar bereit, die etwaige Geiniuiiiteikläruiig Enrvpus in Sofia zn übergeben, aber lehnte weitere oder materielle Schritte ab. Auch jetzt, wo blos die von einzelnen Mächten unterstützte Eiklärung Rußlands dem Sultan zngegangen ist, wird sich der Sultan nicht weigern, wiedcuim i» Sofia zu erkläre», daß er den Eoluicacr nicht als de» rechtmäßigen Herr» von Bulgarien anzucr- kcnncn veimöge. So hat der Sultan schon einmal »ach Ferd!»and's Thronbesteigung sich amtlich ansgcsvrochen. Weigert sich nnn Fer dinand, lc!» Bnudel zu schnüren, vertagen ilm auch seine Bulgaren »ich!, nun, <o ist das ruisischc Vorgehen nur ein Schlag >»'s Wasser gewesen. Das Bild würde sich etwas än"erii. wenn der ionst so cniwerlhcte russische Rubel doch noch in Bulgarien so viel Kraft beiäßc, de» Thron Fcrdtaand's zu »»terwüklen. Da kann man sich verichiedeueS vorstelle», was daun eintiäte: eine tiirki'che. eine rus sische oder eine gemilchle, von den Großmächten gestellte Besatzung des Landes. Zn der ersten Maßregel giebl sich der Sultan nicht her, die letztere ist undenkbar, weil sie z» den ernsteste» Bcrivick- lungcn iünicn müßte; bleibt somit die zweite, die russische Besetz ung. Diese Hai denn auch wohl der russische Vorschlag »n Auge. Zwar leugnet »nm bisher au der Newa entschiede», daß inan sich nut Zwaiigsmaßregtln trage; aber wenn nun das in Bulgarien elntreiende Drunter und Drüber die Russen zu Zivangsmaßregeln zwingt? Es wird sich nnn bald zeigen, ob und wie weit es Rußland mit seinen niedlichen Bethenenmgcn Emst war. Erklärlich bleibt daS Miß trauen. Es klingt ja recht iciivn, wenn R»sflaiid die Wiederherstellung des Berliner FriedensvertrageS bezüglich Bulgariens wünscht. Doch ist derselbe »ich! allein durch die Thronbesteignug dcsCvbnr- gcrs verletzt worden; Rußland hat selbst früher »nd wiederholt gcaen seine klarsten Bestimmungen verstoßen. Der Berliner Evngreß verlangte die Schieiinng der bulgarischen Doiiaaicstnuge» und Ruß land. das damals in Bulgarien hcivschte, besserte die Schädcn an de» Festungen Nustschnk und Widdin wieder aus. Der Berliner Congreß gestund Bulgarien mir eine Miliz zu nud Rußland schm ihm durch seine Generale, Offiziere und Unteroffiziere cm ichlugicciiges Feldheer. Der Berliner Congreß schul ein gesondertes Ostrmneiien »nd Rußland begünstigte desten Vereinigung mit Bulgarien. DaS sind die Rechtsverletzungen, die in Bulgarien vorgekoiiimen. Außer halb desselben aber Hai Rußland selbst, im klaren Widerspruch mit den Bestimmungen des Berliner Cougiesscs, den Schwarzen Meer- Hafen Batuni, der ein Freihafen war, als solchen geschlossen, ihn in einen russischen realen verwandelt und als Kricgsiiaseu be festigt. Wird Rußland, vas jetzt eine wiche Schwärmerei für die völlige Wiederherstellung der Berliner Eongreßalie zur Schau trägt, auch diele überall und auch gegen sich selbst durchsührcn ? Nun hat das LnbblaltBiSmarck's das neuerliche Vorgehen Rußlands milLeibeskräs- lcn uiiierstntzi: die „Nordd. Alla." wurde nicht müde, den „verlöhnli- chcn Charakler" des russischen Vorschlags hervorznhebe». Wir können nur wünschen, daß Fürst BiSninrck nicht abermals die Erfahrungen mache, über dieser sich im Reichstage io bitter beklagte, nämlich, daß alle seine Schritte aus dem Berliner Eougresse zu Gunsten Rußlands ihm nur den schnöde» Undank NußlaudS cingetrage» und nicht vor den ärgsten Verdächtigungen geschützt hätten. Wir müssen uns bescheiden, daß Bismarck am besten zu benciheiien vermag, was sür Tcnischland am zulräglichsien ist. Hat er im Reichstag erklärt, daß es ein Wahnsinn wäre, wenn Enrova wegen des kleinen Bnl- ga,e»la»dchens m Flammen ausgche und daß »ach einem Weltkrieg alle Weil sich fragen würde, warum mau sich eigenliich bekriegi habe, so übersieht ein so scharfblickender Staatsmann doch auch nicht die cnroväische Bedeutung des kleinen Bulgaceustaates. Bis marck weiß so gut wie ein 'Anderer, daß, wenn die Russen von Bulgarien sprechen, sie die Türkei meinen, und daß die Freiheit und Unabhängigkeit Bulgariens em Wall ist, weicher die Bcsitz- ergcciluiig Konstaiiiiuovcls durch die Russen hindeci. Wenn daher Bismarck das russische Vorgehen nnterstühi, so leiten ihn dabei höhere Gesichlsvlinkie. Wir können uns z.B. recht wohl vorstellen, daß er letzt Rußland de» Beweis liefern will, daß es nicht Deutschland ist, welches sich den Forderungen witersetzi, die Jenes allenfalls anr Grund des Berliner Congresses erhebe» kann. Deuischiand übernimmt damit noch lange nicht die Beipflichtung, de» Bulgaren Mit Gewalt einen ru>si!chcn Thrvnginväriera»fz»d>ä»gcn. Zeitge winnen heißt hier viel gewinnen. Es wäre müßig, darüber Muih- uu-ißiiugen anznstcllen, ob ans dein weitere» Wege sich nicht Rußland niit Oe'tencich einuv ie» könne Wirklichen oder auch nur schein baren Bcichwecdeii Rußlands den Boden zu entziehen, indem man ihm die Unmöglichkeit der Ausführung seiner Vorschläge vrattilch vorsührt, das ist auch eine Politik, mit der sich m dieser verwickelte» biilganichen Frage schon ziemlich weit kommen läßt. Und damit ist stir den Friede» viel erreicht. -irursir Trtealaiumc ver „Dresvirer Nardr." »o», 27,Febr. Berlin. Das Abgeordnetenhaus beriech heute das neue Polizeikostciigeietz in erster Leinug. Die Vorlage will, daß in Stadtgeineiudei» mit Königi. Poiizeiverwalttiiig die Hüllte der Polizeikostcn durch die Coniiniiiie getragen werden lallen. Beson ders schwer wird Bcrliii davon betroffen. Bisher bezahlte Berlin 1,3l3,3iZ Mk. ru den Polizeckosie», lüuliig soll es 4,207,497 Mk. beilragen. Abg. Zelle (erster Syndikus von Berlin) bekämpfte die Vorlage, die nur eine rein mechanische Lösung bringe, und vcr- langic eine Scheidung zwischen den Bcingnissen der Berwallniig und der Polizei, wie sie „sogar im Königreich Sachsen, freilich m unbehilflicher und alisräiiliichec 'Weise" durchgefülut lei. Fried- ländcr ist niit Rücksicht aus bas Interesse Breslaus und Bachem mit Rücksicht ans Köln gegen die Vorlage. Eniicrii fand dagegen, daß die Bvriage das Piwiiegium der Städte mit königlicher Poli- zciverwaltung nur zur Hättic bescilige. Minister von Pntikamer erwiderte dem Abg. Zelle, daß das Beispiel Dresdens Leipzig ^ur Nachfolge nicht verlocke. Tie Loriage wird an eine Kommission verwiesen. Berlin, Der Rcichslag nahm in dritter Leimig die Gvld- schmidl'sche Novelle rum Blei- und Zinkgeictz, sowie das Vogcl- schutzgesetz a». Bei dem letzteren bedauerte 'Abg. Mehcr-Halle die von der Kvminiisivii beschlossenen Abänderungen, wodurch das Ge setz ausgchö» habe. Vogelschutzgcictz zu sein, sonder» Bogelveruich- iungsgeietz gewcude» sei. — Daun erfolgt die erste Leimig des Ge setzentwurfes betreffend die Löschung von Firmen im Handels register. Abg. Webdky (nall.) und Klemm (cons.) begrüßte» die Vorlage als eure lange vermißte Verbesserung des Handels registers. 'Abg. Meyer-Halle kündigt ei» Amendement an. wodurch die Vorlage auf die in Liquidation bcsindlichcn Aktiengesellschaften ausgedehnt werden soll. Die 2. Beraihnng findet demnächst ohne vorherige Koiinn»siviiSberaihu»g im Pieniii» statt. — Es folgt die 2. Beraihnng des Gesetzentwurfes, betreffend die nicht öffentlichen Gerichtsverhandlungen. Abg. Piafsenroti erklärte die Vorlage sür überflüssig. 'Abg. Rinietcn meinte, durch dieselbe werde das Ver trauen des Volkes in den Richterspriich vernichtet und das Ansehen der Gerichte geschädigt. Geh. Rath Kursier vcrtheidigte die Vor lage im Interesse der äußeren wie »mcren Sicherheil. Rach längerer Debatte ward Tiskussionsschlnb beanlrngi, wobei sich die Bcschlrißnnsähigkcit des Hauses hcransstellte. Es waren nur I lö 'Abg. anwesend. - Morgen: Kolonialjuslizgesetz und nichtöffentliche EerichiSve, Handlungen. Berlin. Zur Beerdigung des Prinzen Ludwig von Baden begiebt sich Prinz Wilheiin morgen nach Karlsruhe. — Ans San Nemo wird berichtet, ku>ß die zweite Untersuchung durch Kiißniani bestätigte, daß eine Erkraulu»» der Lunge nicht vorhanden ist. Da gegen fand Kußnimil, daß der Zustand des Kehlkopfes und das Gc- ininmibcsinden nicht beliiedigenb sind. Er tclcgrnphirte dem Kaiser. Das Gutachten KußnianlS betont, daß er in den Lungen nichts Krankhaftes gesunden habe, daß er aber dic Krankbcit «ehr ernst mi schen müsse. Knßinaul hat anch die in den letzten l4 Tagen von Bergmann »nd Brcnnann angeiertigte» mikroskopischen Präparate aus deni AuSwiltf durchaemnilert. Die Piäparctte sollen Verdäch tigeres und posilivere Auifchllisse uber die Statur des Leidens ergeben, als die biShe>igc» anatomischen Untersuchungen. Zur nochmaligen Begutachtung der Präparate ward Dr. Waldchcr-Bcrlin gewählt. — Das Centn»» brachte ii» Abgrordnetenhanse die 'Anträge be treffend den Religionsunterricht in den Volksschulen »nd dic Corpo- rattoiisrechtc der geistlichen Orden ein. Nach dem elfteren Antrag sollen lediglich die kirchlichen oberen Organe bestimmen, welche Lehrer in de» einzelnen Vvlksichnlen den Reiigionslintemchllzu leiten be rechtigt sind. Diese Organe sollen in den Religionsunterricht cin- grcisrn »nd die Lehrer mit Weisungen versehen dursen, die diese zu befolgen verpflichtet. M u n ch r n. Die Abgeordneten beriethcn die Petition der Würzburger Centrumswahlinünner» anläßlich der wiederholt durch Siimmengleichheit ungültigen Lmrdiagswahl, daS Wahiaes'etz abzu- äiider». Puppert wünscht eine andere WahitreiSerutheilung. Ter Minister des Innern betonte, die Negier»» ', stehe liest ans dem Boden des Gesetzes. Keine Wcihlkreiseiutheilung werde die Gcsainmiparteicn befriedigen, bevor nickt die Parteien ein friedliches Einvernehmen ermöglichte». Betreffs Wmzburgs sei die Gesetzeshilse unmöglich. Die einzige Hilse sei eine Verständigung der Wahsinäniier. Paris. Mcnabra konrerirte ain Vormittag mit Flourens. — Nach einer aniliichen Mitlbeilung aus Hoanei brannieir am 27. Februar kiOOHänser in dem Sindtvicitci ab, wo die Tischler wohnen. Einer Meldung der Agence Havas ans Koustantinopel ziilolge dürste der Zwischenfall in Damaskus keine Folgen haben. Wie jetzt bekamst wlrdMüchletci! einige Algierer, von Zapüehs verfolgt, in das srauzösische Konsulat. Der Konsul ließ das Thor schließen und lieicrle die Zapliehs an den Bali aus. der sich'ipätcr bei, dem Konsul entschuldigte. San Rem o. Der Kronprinz hatte eine gute Nacht. Husten und AuSwncs sind verringect. Tie Berliner Börse war verstimmt auf de» außerordent liche» Rückgang der russiichcn Bankaktie». Das Geschäft lür Marz war ziemlich lebhaft, auch im späteren Verlaufe blieb für Russen daS Angebot drängend, dagegen bernhigle sich die Sliinmu-rg ans den übrigen Gebieten. Banken waren gegen Schluß erbost, deuts Hs Bahnen gut beharivlet, fremde sowie ivekulative Moniauwerthe ziemlich fest. Im Kassaverkchre waren deutsche Buhnen fest, öster reichische still, Rauken ruhig, russische Bank sür den answäctigen Handel ca. 10 Proz. niedriger, Bergwerke ziemlich fest, Industrien ,m Lnrchschnist eher schwächer, österreichische Prioritäten matt. Privaidiskont l?/e Prozent. r o » r i n r t a. M., 27. Felir. CrrrU! LIt.ki). SiaatSdavn 17»,yd. n. barde» Kli/iO. Äa!I,irr —. Ea «irr 7a,la. rvrvc. U»aa>-. Molorrnir 77,25, DiScoiUo las,S«. Wer vtusscu —. HanLclSg. —. L.uiea —. Beü.ruptrt. W > e », 27. gcbruar. Trevu 2SS,ia. SraatSdav» 2II,8>. 0olttdar»cu 76 5», Nordw-std. 152,66. Markiraie» 62,26. Ung. gredil 276,66. Ru'Ug. « arIs. 27. gkbruar. -saiutz.r 6!e,tt- 82.67. rrniritic 166,65. ItaNenN 96.26. Slaalödav» 128,75. 2o>uba>-dcn >76,66, do. Prioriliilc» —. svixtrr 67,66, gkAyvicr 676,67. Ottomane» 166,67. Sicuc llulcivc —. Türke» —. Bchanptet. 2 ondo » . 27. Februar, Vorm. II live 16 Min. gousolS I62>/„ I876cr iinlicn 61'-». tzlaitener :>2-/j. Lombarbcn gono, Türke» 16--/, . Ivroc. s»»dt>ic 7lmcr>ka»-r >28'/,. Ivroc. llnqar. Golbrenic 7ÜU,. kleiterr. Äoiv- reni« 86. vreu«. Uonroib 165>,. Joovler 71'/,. 2!e»c Konvier 161 /«. Garant. ElUlvter 166'/,, Lttowanbank 9-- ,„ Suei-Aclliu 86-^. Zvanier 66'/,. — Ltim> muiia: Marl. — Wcttcr: Siahkal«. Nn> sterr> a n>. 27. Frbr»ar. Produrtc» sSchlnfti. W-Iren ver März —, Ver Mai >6!, »vrichrnd. 6ioane» ver Märi 162, vcr Mai —, beiiauvtct. v v » d o n . 27. Februar. iProduktens s»l»6. Weizen ruhia. englischer Welze» stetig. Sübrussischcr 0, Sch. bisilger, G ehe rnbig, Me!,: k!cii-i»r. Mabl- grrste sowie MaiS >/« Lch. bissiger, guter Hafer fester, vroiiiärcr Hafer r»l,ig. — Weiler: Nasskalt. Darts <Prod» kteiii, L7. Februar. <TÄli,!t.> Weite» ver Februar 21,10. Ver Mai-August 21,75, nilria. Lvtntus ver Februar 18,00, ver Mai-Aiiüiill 17.00. rubtg. Aüdöl ver Februar iv.ro. vcr Aiai-Stunust 60,7s. bcbanviet. Lokales uns LSchsisltzcS. — Se. Majestät derKönig nahm gestern Vormittag die Vor träge der Herren Staatsminiitcr und Departement-schAS sowie des Herrn Geheimen Rath Bar entgegen ; hierauf erlheiste der König mehrere Audienzen und übernahm um halb 2 Uhr den Vorsitz einer Gcsammiministerialsitzung, — Den Ka in in erh e rre nd ien st bei Sr. Majestät dem König hat auf die Zeit vom 26. ds. bis 10. nächsten Monats Kannncrherr Freiherr v. Finck ans Nöthnitz. — Gestern Nachmittag fand bei Ihren Königs. Majestäten die schon erwähnte Hostafel von 38 Gedecken statt, an welcher u. A. die hier accredilirte» Gesandten tlicilnahmen. — Briefträger M icbel in Zittau und Postschaffner Weise in Dresden erhielten das König!, preuß. Allgemeine Ebcenzeichen. — Landtag. Die 2. Kammer beschäftigte sich in ihrer gestrigen-Sitzung mit dem Gesetzentwurf über die Ausbringung der Kosten bei Gruiidstückszirsammeniegungc». welcher ohne Tcputa- ttonsberaihiiiig zur Schiiißverhandlima gestellt worden war. AIS Referenten bcstirworien die Abgg. Hccrmann und Frenzel die Regierungsvorlage, die sie unverändert auzrinehrnen beantragen., Namentlich heben dic'elbcn hervor, daß das Gesetz die Interessen der Landwilihschast hervorragend fördern werde. 'Abg. Krcbach hat dagegen einen Voriheil für die Allgemeinheit aus der Bvriage nicht heraussindeii könne» und beantragt deshalb eine Erhöhung der Paulchrätze ffir die Zusammenlegungen, um dadurch zu erreichen, daß die Koste» anSichiießlich von den Besitzern getragen werden und der StaatSzuichuß in Wegfall kommen kann. Abg. v. Ochl- schlägel hält dein Vorredner entgegen, der Gesetzentwurf wolle ent schieden die wirthichastlichen Interessen deS Landes fördern. In sofern dürfe man in demselben allerdings ein allgemeines Intcresse des Landes erblicke». Unter dieselben Gcsichtspunlte falle die Er richtung einer Industrieschule in Planen und einer neuen Eisen bahn-Haltestelle daieibst, wie sie der .Herr Abg. Kirbach erst kürzlich i» der Kammer vertreten habe. Abg. Philipp äußert sich in gleichem Sinne. Mit der Jnstallicung der Behörden iür Gru»dstucks,u- samttiknlegiingen sei das staatliche Interesse außer jeden Zweifel gestellt. Aba. Ulileniaun-Görlin betont gleichfalls daS allgemeine Landcsiniercsse gegenüber dcm Abg. Kirbmb. Letzterer bleibt jedoch dabei, es sei von keiner Seite der Beweis erbracht worden, daß der Entwurf ein allgemeines Interesse verfolge. Ec behaupte im Gegeutheil, daß deni einzelnen Landwiribe mit der Borlage eine unverdiente Wohithat erwielc» werden solle. Sein Antrag werde die Interessen deS Gluudbcsitzes am besten fördern. Siaatsminister v. Nostitz-Wallwitz spricht seine Urberraschuug über den Antrag Kirbach ans. Nachdem in den Mer Jahren dicZulanimeiileaung aus der Neuordnung der Verhältnisse zwilchen Berechtigten und Ver pflichteten hei vorgegangen, habe man denselben allgemein als im Interesse des Landes liegend betrachtet »nd in anderen Staaten zur 'Nachahmung empfohlen. Der Entwurf Herwige thatsächtich ein wesentliches Interesse des Landes, da durch de» selben die Ec- transfähigkert des Bodens erhöht werden solle. Nach der Ansicht des Abg. Kirbach würde man im Lande überhaupt keine 'Meliora tionen von staatswege» unterstützen dürien, auch würden Flußregn- lirungen, soweit dieselben die Interessen Einzelner förderte», von stacstswegen nicht zu nniersintzeir sein. Im nächsten Landtag werde die Kammer aber eine bcdcuicnde Summe zu bewilligen haben, um am nnteicn Laase der Mulde bessere Verhältnisse herbcizniiihren. Es werde ja abzuwartcn sein, wie sich der Herr Antragsteller dazu stelle. Abg. Kirbach bezeichnet eS als eine Ungerechtigkeit, daß sieh die Tarifsätze für größere Flächen vcrhäliriißmähig billiger stellen als iür kleine. Nachdem Geh. Rath Böttcher und Vicepräst Streit die von der Regierung borge,'chlagenen Pauschalsätze ver treten, wird der Antrag Kirbach gegen ik Stimmen abgeiehnt und die Vorlage in der Fassung der Negierung angenommen. Abg, v. Trebra berichtet hieraus über eine Petition -er geprüften Lehre- N88«^8NFM:.IH truzoH
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