Dresdner Nachrichten : 06.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803066
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-06
- Monat1888-03
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- Dresdner Nachrichten : 06.03.1888
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Nacht-Telearamme. «ur i» einem Ldeil» der Sulla,«.> M ün chen . S. März. Ihre «alellttrn der «Sn«, und dle «»»«,«„ vo» Sach len «lud deine «br»d 8 Uhr 25 Mt». uiltlel» «xlratiia hier elimctrolle» und um, Sr. «iminl. Hoi,eii neu, Prinz- reieineu. weiche, liichlilche Uiilliiru, in,«. de» Prinzen und der ldchll- lihen Gelandllch,», Bohnhole emvliiiiae» wurden. Ile »adrlie der lihrenkuiiidogiiie »es beider,imenl- ldielie dle lichltlche Nationallnimnr. während der «önin und der Pri»-.- reneul die Sron, adichrllten. In, lläniatlalon llellle der Prlnzrene»' den zum alirenotknll loinuinndlrlt» Div!i„n,Li,e»eroI Parieual. iuwie die siMQsr Teltsrsi «>»> Ij «Qnllslilt unk Uoronti« vdllixer koinkeit u.ittite, LI,it.4<d l'k.. inOobindon billiger Au^s. ^(r,000 I V, II, j-lkollkn 7xi»u»8trii«8o.) Dresden, ^888 Irpurai)on de, t5. Rrgimrnla. dellen Yhei der künl, ist. vor. Lodan» de„!eilcle der Prtozreokiit das N»- ninsvoar i» itchsidäinnnrin Gota- ivaaen nnlki iLslurir cmer LOiwo- dron vhevanlcliers und »nie» de» In vcliiiie» des dichincainnnlcn Pniiii kniiis i» das iiienüknjlchlol!. tLi» vierläniner Äiilcnidnii ues »!üiii,zs uaares iii in '.'lusochl genuinmc». «tri, in. .Mörz. ,>Nr«re!de,».l Weize»mip>rä»».. iocv > >7—N!.,, r». Oiprti-Miii >85,50. Annl-Inii in!»«. liivas>>» nnucrand . i»>v in» ii !, p, Sivrii-iviin >Zu„i-g„li 110.50. Pounnerichcr Paie, iocn ,02 >»>,. iliüböi iliU. '.'Ipiii-IIIiaici.5o.ScpI.. Oclvr. 15,2». Lpiriioa mip,, lorv , ui/ur Kan50c 17.oo, 7>n 20,0», »lrnjl, ü Mai 70r 30,20. Pclraicu», iaeu v>e- ^zoiii >3 00. K 1'Id dirv Volllcommoiistor solbüttkliti^vr, ^riinüchlosor ^ 1»i»i ««Idlio«»,«;»'. 7 N.I. k'vpu»i»rv^I»- Id>>. 2101». Ä »?». ?rc,8poeto eratis und t'niiun. surt LsivMs. » e« L Oiooo üroseliürv i«t ßostcwfroi ?.» boriodon von -V - ir.uä. !>> 6^!o». ? S Uurcau tür l'lrzzirlcun/; doutselior und tromdorLatonto. ? ? I'IiiitvKl iipliitz m 6. tili'. Ililllli.^ilkli!'., Z vLedkt dow OippoIdi8rv<i.IäL6r ?Idrtr. ^ N kpgdjkrljtüten: tiindur- und Kruiinen-Kaknirlimvu, lispro- A U duotiousu, Vt>>i;r«i88<-ru»xn» unen jedem, Lild in ieun^tl. 2j M ^.u8lu>>rulli? b>8 1-ebk;n8ssi ö888. ^ krvWs L »rouaevke Nr.V6. Spiektl: futt6»-8loif6 «u «ro«. 8eil!6N6 känlier, Lor86it8,8pit26n SonnlcinSruhe, Uispruiigsnachivkis für Gelrcide, rlriilirlfturz. ilnlir>iisch-iin»;i)siicher Zvllkriea. Hi.'i>,ach>>d>tc».,LnndtNKüv>'rl>nndlunge», u. LÜ6 ^äiiartikel. kiili'lK ^o!üll!!I8!!'M6 3, liiiren. «iv««». 2imü.e>i8t ävm ^luiiu^t. Tienstaft, 6. März. «eraniwarlllcher Redakteur kür PvlttlschkS Ur. Einil Bie reu in Dresden Unser RcichStng verrichtet jetzt das. was man zu Unrecht „äUeiiiartieit" nennt. Diese im Reichstagsleben tzeruebrachte Be- zeichnunn vatzt nnsereS Erachlens n«»z entschieden nicht aus den Ä»traft betreffs..Beschränkuiift der ftewcrblichen Svlintansarbcit". In der Gewalirmift nnsreichendei Sannlaftsrnhe erblicken wir vielmehr ein sein arvtzesSlückder sozialen tli'esvrm.denn.ciniftkimatzen durchftcciseiid durchftesiihrt, wird die Svnntaftsrnhe die körverliche und fteiflifte Ge sundheit des Bolks sctir wesentlich sbidern, dem iinnöthiften Kräite- verbrauch Einkall thun, der Industrie einen leistunftSsähifteren Arbeitcrstand eihallen und der sozialen Eintracht zu Gute kommen. Durch übermasjifte Anslrcnftuiiften abftelricbcne Arbeiter krinnen n>chl leisten, was aeislift und leiblich ftrsunde Arbeiter ver»,elften. Weiirr ei»,eine Arbeitfteber behaupten: wirreichen mit derWochen- arbcit nicht aus. wir haben »och Sonntaftsarbeit nöthsft, so bezeiiftt das Beispiel Englands und Nordamerikas, dass die Industrien ihre höchste Biüthe auch dann zu erreichen im Stande sind, wenn sie sich aut einem Arbeilerstande ausbnuen, der seine angemessene Soirnlaftsinhc aenietzt. Ist es denn nicht ein widersinniger Zu stand, dasi in Deutschland I—400.000 Menschen am' der Landstraße hcrumlausen und betteln, weil sic beim besten Wille» keine Arbeit finde» können, wahrend die in anderen Fabriken und Werk stätten beschäftigte» Arbeiter übermäßig aiifteslrengt und vorzeitig arbeitsunfähig werden? Warum entlastet man nicht die letzteren uiid 'etzt elftere in Nahrung, dann ist Beide» gelwlsen und der Allgemeinheit gleichfalls. Denn finden die Arbeitslosen Verdienst, so können sie wieder aus eigenen Mitteln leben, alio auch Anderen wieder zu verdienen geben, während sie als Bettler nur aus die Lebenslage der anderen drucke» und die Besitzenden, sowie dm Ecmeinden schädigen. Unsere Bauer» klagen über niedrige Ge- lrcideprcise und daß sie ihre Ernte nicht los werden. Wie viel hunderttausend Certtner Kor» und Mehl könnten jährlich in Deutsch land mehr verbraucht weiden, wenn die Arbeitslosen ihr eigenes B>od esse» lärmte»; was hätten Schuster und Schneider mehr zu thun. > wenn sich die Arbeitslosen statt barsuß und in Lumpen zu gehen,! sich ordentlich kleide» könnten! Die Sonntagsruhe vermindert das! Quantum der von den in Stellung befindlichen Arbeitern ge-' leisteten Arbeit aui der einen Seite, erhöht aber aut der anderen das Quantum der zu leistende» Arbeit überhaupt, indem sie die selbe aus Huiiderttairsende von Schulter» mehr vcrtheilt. Ter Lohn des einzelnen Arbeiters wird durch Mchrcinstellung anderer nicht geringer, die Arbeitskraft des einzelne» aber mehr geschont werden. E>st dann tritt die Scgenskrast der Schutzzölle mehr hervor, wenn der deutsche Markt nicht blvs mit deutschen Waaren gefüllt, sonder» auch die Kanskrast des Volks erhöht wird. Die Ueherprodiiltion aber, die theilweise durch die Sonnlagsarbert er zeugt wird, überanstrengt die Arbeiter und erfüllt sie »rtt Verdruß, sodnß sic die Well nicht mehr arischen mögen und nur von der Sozialdemokratie bessere Tage erwarten. Nicht doch! Der Sonn tag ist von Gott als ein Tag des Segens eingesetzt, er ist eine Quelle der leiblichen und geistigen Kraft und der sittlichen Gesund heit des Volks, wie der sozialen Eintracht und des Volkswohl stands! Ter Reichstag hat sich nahezu einstimmig für eine wirk- samne Sonntagsruhe ausge'prvchen. Abermals verharrte bei den Bcralhungen der BundcSrath in seinem ungtiicklichcn Schweigen. Will er denn die cinmiilhig bekundete Willens-meinung der Volks vertretung wiederum überhören? Wie maßvoll waren doch die RcichStagsbcschlrisse! Sie enthielten sich aller mit dem Bestehenden unvereinbaren Vorschläge. Sie gestattete» dem Bundcsrathe weit gehende Ausnahmen. Ausdrücklich wurden die Gast-, Schank- und Verkehrsgcwerbc von der Sonntagsruhe ausgeschlossen, dem Hilfs personal in den Handelsgewcrben wurde eine 5 Stunden nicht übersteigende Sonntagsbcschästigung zugebilligt. Jedenfalls hat der Buirdesraih nun eine Unterlage siir eine alsbaldige Ausarbei tung eines Gesetzes über die Sonntagsruhe erhalten. Möchte er doch nun einen solchen Entwurf Herstellen; am richtigsten wäre es, er erweiterte ihn zu einem vollständigen Arbcilcrschutzgcsktz, wie cs der Reichstag auch schon, und zwar einmüthig verlangt hat. Vetrcfss der Soiintngsinhe wird der Reichstag auch in der ll. Lesung bei seinen Beschlüssen der zweiten stehen bleiben; als ungewiß bezeichnet man dies bezüglich der Beschlüsse über de» BcsalnanngönachweiS. Hierzu haben die Frcicoiiscrvativen durch die Aba. v. Knrdorfs und Lohre» Anträge ringebracht. die aui eine Abichwachung der Beschlüsse der 2. Lesung hinnnslauscii. Darnach soll die Zahl der Gewerbe, deren selbstständiger Betrieb von, Befähi gungsnachweis abhängig gemacht wird, vermindert, auch die Ablegung einer Prüfung erleichtert werden. Wir weiden hierans noch zu sprechen komme» und beschränken „ns vorläufig am die Bemerknug, daß die Auswahl der Gewerbe, bei denen rin Nachweis der Befähigung . des Landlagsschluß, Harte Winter, Eisenbahnbeliiebsslörungen, Gerichtsverhandlungen. Kuusliiachrichten, „Die Lebensmüden". Rittergutsbesitzer sich bereichern tonnen, wll das deutsche Volk sich und das Ecgebuiß der über dieselben anzustellenden Erhebungen eine Berthe»»»'»»» des Brvdvreiies gefallen lassen. Denn das tritt j dem Reichstage i» der nächsten Session mittheilcn werden, geht der nnweigerlich als Fvlge der Anthebiing deS UcspniugSnachiveiics siir Reichstag über den Anreag Anipach zur Tagesordnung über. Ter Getreide ei». Wohin mau not dieier grobielbshüchtigen Politik Präsident theilt hierauf den Eingang des 'Nachtragsetats sür die der »iienältlichen Rittergutsbesitzer »i den östliche» Provinzen j strategischen Bahne» im Osten mit. Morgen: kleine Vorlagen. Preußens kommt, lehrt der Wahlausrall in dem Pommerschen j 3. Leiung des Eolviiialinstizgesetzes. Wnhlpcüsirngen. Wahlkreis Greisfenb-rg. Diele bisherige Hochburg der Getreide bancnden »nd Schnaps brennende» Großgrundbesitzer ist von den i Deiiischsreisinnigeir erobert worden. Ihr Herren, laßt Euch das I zur Warnung dienen! Mit niißergewohnlicher Geduld »nd Sariltmutb verfolgt Ruß- i lcrnd reine Vorschläge i» der bulgarische» Frage. Uueiiliinithrgt ! durch die ablelmcnde Haltung Oesterreichs. Italiens und Englands j bringt Rußland cincir neue» Vorschlag ein und hvfsl iruniuehr ! sicher aus Zustimmung. Mil welchem Ecsalge. wird man ja bald j sehe». Heute lieg' näher, »ach dem Gruude dieser ruisiicheu Be scheidenheit zu forschen. Ni an findet ihn, von allem Anderen ab- geieben, wohl mii Fug und Recht in dem lawinenartigen Siurze des Rubels. Ter Kaluiciichwuud. der starke Rückgang aller russischen Siantsvnvierc und Pnvatwecthe lälum unverteunbar die voli- tiiche Thalkrait des Zarenreichs. Nicht blvs der Rubel stürzt zur Tiere, er verschüttet auch durch die Wucht seines drängenden MasscnnugebvtS die ganze Leistungsiähigkert des Staats. Mögen die russischen Blätter noch so wild über die Stränge schlagen und als Vergeltung mit dem Kriege drohen, so schreckt das Niemanden. Rußland erntel nur, was es säele. Als es durch seine ZaUcrhvImug den deutsche» Gütern seine Grenzen versperrte, deutsche Eaprtaljsteu verjngte, deutsche Fiivrikeu schloß und gleichzeitig bedrohliche Triippenansamiiilriirgeii vornal»», da arrss ViSiuaick zu einer Gegeu- maßregel. Die Reichsbmik schloß Russemverthe von der Beleih- barkeil aus. Bismarck tmi damit die ziiin Sclr'age gegen uns er hobene Hand Rußlands, »einen Staalskredit. Nugland ist finanz- volilisch auf's Haupt geschlagen. Rur eine ehrliche, thnttächliche Friedenspolitik, nur die Umkehr von dem Wege der Anfeindung deulschen Ecpikals und deutscher Unternehmer kann den russischen Slcrnatskredrt wieder helie». Seit dem 1. März befinden sich Frankreich und Italic» im Zustande des Zollkriegs. Ei» neuer Haudelsveurag ist gescheitert. Italien war bis an die äußerste Grenze der rZugeständnisse ge gangen. Es kann auch, obwohl es ebcmalls unter neu Folge» des Zollkriegs lehr zn leiden haben wird, doch dem Ausgange mit größerer Erwartung aui Ee'vig cntgegcnstheir als Frankreich. Dieses >üh t »ach Italien im Wesentlichen Indiistticerzeuftuisse ein, die Italien sich jetzt auch von DeuOchland, Oesterreich uns anderen Ländern wnd oeischassen könne». Umgekehrr bezog Frankreich von Jlalierr Haiivtfiichlich Roh- und Natnrvrodnkie ii» Werihe von 00 Mill.. nämlich sür ','0'/e Mich Fies. Rindvieh, für I» Mich Wein, tür >7 Oel. für 30 Seide, für Tafelobst O'/e, sür 4 Wildvrct. Es wird ihm schwer rollen, diele Nattuerzeuanisse ans seinen eigenen Eolanie», aus Algier und Tunis, z» beziehen, wie es sich einbildcl; ebenso wird es die ION Mich, die es an Jlalierr sür Holz. Perlen, Alaun. Schwefel, Schwämme. Korallen u. i. w. zahlte, nicht in der Tasche hehalle» können. Dazu kommt, daß Fraokrcich den Zoll am billigere italienische Seide, die es für seine Sammet- und Seiden»,dustrie i» Lho» und Roubaix unbedingt bedarf, so erhöh! hat, daß die oOO.OttO davon lebenden Arbeiter zum gwßen Thell brodlos werde» müsse». Ten italienischen Wel» bedarf aber Frankreich unbedingt zum Verschneiden der von ihm aiiSznsnhreiide» Rothweine. Fiankierch wird also über kurz oder lang »achgeben müssen. Die deutsche Industrie wird gut thn», sich de, Plätze z» bemächtigen, welche die sitzt von der Waarenaussritir nach Italien oiisgeichlossencn Französin leer lassen »lüsten. erfordert oder nicht erfordert werden soll, ganz willkürlich gegriffen ist. Der BnndeSralli aber fleht ziemlich nach der Richtung des BcsähignngöiicrchwciieS hin der ganzen Hcindwerkerbewcgiing höchst kühl genrnüber Hat er doch nicht einmal leine Umsrage» »nd Uiiicistichiiiigen bezüglich der Baugcwcrke beendet, bezüglich deren doch wohl Uchcreiiistiinmuna vv» der Nolhwcndigkeit eines Befähi gungsnachweises herrscht. — Neugierig daii man aus den Beschluß des Reichstags über Ken Wegfall des UrsprnngsnachivciseS sür Getreide sei». Wäre es am Sonnabend hierüber schon zu einer Abstimmung gekommen, so wiste der Antrag sicher ubaelehnt worden. Die Freunde des Antrags vertrödellrn deshalb absichtlich die Zeit, verschlevvteir die Beratlnliig über die Sonntagsruhe, und als cs endlich »m 3 Uhr zur Berathnng des Getrcidranlrngs kam, fugte der Aba. Hvfsmnnn - Königsberg seinem gedruckten Bcticbl noch eine halbe Stunde lang eine» mündliche» Bericht hinzu. Er biach eist ab, als ihm zugeruien wurde, daß Alles, was er cms- kranic, ichon gedruckt in den Händen der Ahgcordneten liege. Später veitagte inan die Berathnng bis Montag, weil bis dahin die — Bolen cingclrossen sein werden. Alio, damit die polnischen -irntslt Telearanime Der ..Dresvner Aackir." vom 5.März Berlin. Der Reichstag letzte heute die 2. Berathnng des Antrags Ampach und Gen. ans Aushebung des JdenIitäisnachmeiseS sür Getreide fort. Abg. v. Wedell-Malchom (koni.) beantragt 8 I w>e folgt zu ictzcn: „Bei der Ausfuhr von Weizen. Roggen. Hafer, Gerste, Buchweizen. Hülscnfrnchlen, Raps und Rübsaat werden, wenn die Menge der einzelne» Fruchlnrten bOO Kilog.. erreicht, aui Antrag der Bcthclligten 90 Prozent des für die Einfuhr glcich- nriiger Waaren tarifmäßig zu zahlenden Zolls Paar vergütet. Bei der Einfuhr der vorgenannten Waaren ist der tarifmäßig rn zahlende Zoll baar zn entrichte». Wvrinaiin (nationall.) ist iür Aushebung des Identitätsnachweises nach dem Vorschläge der Koininissioir. Tie Aushebung liege gleichermaßen i»»I»leresse des Handels, derLand- wirihschast, der Rhedecei und einer Anzahl Industrien, beiondels de, Preßhesensabrikatlo». Der Handel wnistche, daß die Waare wieder th,em alte» natürlichen Absirtzgebict zugefühcl werde. Tie an Ein- siil»ichei»c geknüpslen Besürchtniigc» seien hinfällig. Dieselbe» würden hier gesucht lci» und deshalb immer fast pari stehe». Vo» Pleiten (Cenlrnn,) ist ,regen Aufhebung deS JdciititätsnachweiieS, weil dadurch Süd- und Westdeutschland geschädigt würden. Vrömet (Weis.) spricht sich für den Nachweis ans. Es handell sich hier um einen offenbaren Uebelstand: mit der Beseitigung eines solche» dürfe man nicht warten, bis daS Kind in den Brunne» gefalle» sei. Singer (Sozial.) ist gegen alle Anträge. Von Piillkanicr-Plnuth (koni.) bemerkt, der Osten setze seine Interessen sür das Ganze, wenn »ötbig zurück, erwarte aber dcnür, daß ma» seine» Bedürstiissen Rechnung trage. Geschehe dies nicht, io werde die Unzufriedenheit überhandnchmen und auch ei» Umschwung irr der politischen Slim- mu»g bcrvorlrelen. Richter (ircli.) erklärt sich gegen alle Anträge. Die Wähler auch im Osten stünden der Frage kühl gegenüber, wie der WahliiNsiall i» Greisenherg und inKnmmin beweise. Obgleich dort v. Köllner als Anhänger der Aushebung des Identitätsnachweises ausgestellt worden sei, sei er doch unterlegen. Robbe (Reichst»».!.) erklärlc cs iür eine Ehrenpflicht, der Lcrndwirlhschcrst des Ostens in ilner Bedräiigniß bcizttsichcn. Huenc iCcntr.) bestreiket, daß dem Osten ans der Aushebung des JdcntilätSnncbwciseS der erhoffte Vvrtheil erwachsen iverde. Nickert (trest.) spricht sich sür die Auf hebung ans, weil durch den Identitätsnachweis das bestehende Zoll system nicht befestigt, sondern geradezu erlchütlcrl werde. Schließlich wurde mit 178 gegen l l Slimmcn folgende, v. Benningsen. Mmnel, Gras v. Bcbr, Kncdons, Gras v. Stollbcrg-Wernigcrvde und Wich- mnnn beantragte motivirte Tagesordnung angenommen: in der Er wägung, daß der Antrag Ampach durch die Neuheit und Schwie rigkeit des Gegenstandes erheblichen Zweitel» Raum läßt über die Wstknngcn, welche srine Aimabme und Durchsührung kür die Land- wirtlstchait und den Handel, insbesondere auch in den einzelnen Theilcn Teulschlands haben könnte, in der fernere» E»vägu»g. daß iür die ersoiderlichc sorgfältige Priisuiig des Antrags ini Ganzen und Einzelnen, namentlich aber für die nach berschiedenen Rich tungen noch wünschenswerthen Erhebungen die Zeit während der gegenwärtige» Session mangelt, sowie in der Erwartung und niit dem Wnistche, dnß die Verbündeten Negieiiiiigeii de» nn Anträge angeregten wichtigen Fragen ihre volle Ailsiiiecksamkeit znwendcn Berlin. Der Kaiser ist von cnier leichten Erkältung befallen und ivird voraussichilich genöthigt sein, mehrere T>W das Zimmer zu hüten. Im ersten Thcil der Nacht war der «schlaf mehriach »ntcrhcochen. Der Kaiser schlief infolgedessen heute Morgen länger und stand erst Mittags aus. Berlin. Die „Nat. Ztg." vernimmt, daß dem Prinzen Wil helm durch kasteiliche Ordre ei» General sür die militärischen Vor träge beigcgebe» worden sei. Für die staatsrechtlichen Vorträge ist nicyl der Ministerialdirektor v. Zastrow, sondern Prof. Gneist er nannt worden und ferner ist die Ernennung des Reg.-Nakhes v. Bicmacnslein in Magdeburg zu einer Kabinetsstelle beim Prinzen Wilhelm erialgt. A ltenbiirg. Bei Kieritzsch ist vergangene Nacht ein Zug der Bahnlinie Leivziq-Ho> im Schnee stecken geblieben. Die strecke winde heute wieder frei. San R e m o. Der Prinz Wilhelm ist Vormittags wieder abgereist. San Rem o. Prof. Waldeyer soll heute von hier abreisen: derselbe nmßtc sein Ehrenwort geben, über die Ergebnisse der Unter suchung keine Mittheil',mg zu machen. Brüssel. Dem hiesigen Hose gingen Nachrichten aus Sau Remo zu. wonach der jetzige Zustand des Kronprinzen keine unmit telbare Lebensgefahr eimckließt. Die Berliner Börse cröffncte, anschließend an niedrige Wiener Notiriingcii und an die Nacyricht von der Erkältung des Kaisers schwach. Nur Banken und Russen waren etwas lebhafter. Bahnen blieben wenig beachtet und wurden schwächer, ebenso Berg werke: Russen wurden in größeren Benägen zu rückgängigen Conr- se» gehandelt. Auch später blieb die Tendenz malt. Im Kassa- Verkehr gaben Bahnen »ach, Banken waren leblos und Bergwerke ziemlich fest, während Industrien vernachlässigt wurden. Deutsche Fonds und österreichische Prioritäten wurden schwächer. Prwatdrs- kont l'/r Prozent. Kra » kturI a. M., S. MLrz. »redit 7l2.«0. Staai«»ati» 171,50. «,». bardr» 87,10. Hoiiztci —. Ea-Vler 71,90. tvror. Unaar. a>ol»re»te 78,78, viOconio 188,50. 80cr NoOe« —. HaudvlSo. —. Laur» —. Still. ü> t e » . !>. MLrz UrkXit 287.75. Sin-iodoi», 211.50 llooiOar»«» 72.L5. Olordwcstb. I5-I.25 Marklivlco 82,55. Un». Uredi! 268,25. Schwach. Parte 5. März. ,sailuft., öi-urr 82.15. ualrilit 106.85. gialleuer 03,55, öraaröl,.»,,, 130,00. Oomdardr» 183,75, Io. Prioritäten —.—. SOanter 87,25, Ikanvicr!t80,31. Oitov-anc» 108.87. Oicnr Aiilcilie —. Türken —. Ruhig. London, 5. März. Bormilt. II Mir >0 Min. Eonlol» INI'1873cr Rüge» 80-/, Ütalicncr 02'/,. Lonidarlrn 8'/,». Konv. Türke» 13"/,,. Iproc. luudirrr Vimcrikaiirr 128'/,. Iproc. Ungar, illollrcnte 78. Oeftcrr. Goid- rcnic 88 Breuh. goiitoio I05>,. Eaopicr 71-/,. Sieuc Eglivter lOI>/», Garant, ikgnptcr 102'/«. Otto,»andank 9"/„. Surz-Actlr» 83>i«. Spanier 87. — Stim mung' Matt. — Wcllcr: Schön. A n> st e r d a u>, 5. März. Produkten tSchluhi. Weizen per Novbr. 101. Behauptet. Roggen per vlarz t05, per Mai l05. Steigen«. Parts .Produkteii >. s. März. iSchino > Weiie» per MLrz Li.lü, per Mai Anansi 21,io. bcliauvtet. Lvirii»:; pe, Oitärz 16.75. per Levibi. Tccbr. 11.2L. behanvtcl. Ottiböi »er März so.oa »er Septi'r.-Decbr. 53.75. iclt. London, 5. März. Produkieni Schloß. Weizen fest, englischer Weizen > . Sch. gegen uoiigc Woche heiser, sremder Wrizc», od'oohl ruhlg. doch bcffcrc Tcnscnz, »Uinntrr Sch. höh.r gkhallk». Mehl stetiger, üdrigr Arltkci stetig. — Wetter: Schön. Lokales und Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin sind vorgestern Morgen halb 6 Uhr nach München gefahren. Ini Ge folge 2r. Majestät des Königs befanden sich der Gencraladiutalit v. Earlowitz. Exc. und der Füigeladintaiii Obeistleuinant v. Schimpf, »n Getvlge Ihrer Majcstäi der Königin der Oberhostncister Ihrer Majestät, der Wirkt Geh. Rath v. Lüttichau. Exe., und die Hof dame Frl. v. Earlowitz Zur Verabschiedung hatte» sich aus dem Böhmischen Bahnhof ciiigctunde»: der hiesige bayrische Gesandte Fhr. v. Niethammer, Exe.. und der Sladiloinmandant General- Icntiianl Fuhr. S Byrn. Exe., mit dem Ptatzniajor Hauptmanii von Hanvt. Am Soimiag lrai in München vereiis eine Oifizicrs- Drputativ» des XV. I»s.-Reg., welches 2e. Maicstät König Albert von Sachsen als Oberst »me hat. von Neuburg cm, welche ihreir hohe» Beiehlshaber gestern am Centcalbahnhore bei der Ankunft mit begrüßte. Es sind dieses Oberslleuinant und Bataillons- koinmaiidenr b. Pl'cycr. Haupiinann und Compagniechcs Lammann und Pleinierlentnant Streicher. — Aus München meldet mau uns: Ihre Majestäten der König und die Königin werden am Montag um 8 Uhr 25 Minuten Abends im Ceiuralbahnhofe von Sr. Königs. Hoheit dem Prinzrcgentcn, säimnttichcii Punzen und Prinzessinnen des König!. Hanies erwartet werden. Tie Ehreiikoinvagnie stellt das Jufaiiterie- Lcibregiment. Die Allerhöchsten Gäste nehmen in der König!. Residenz Wohnung. Der König bleibt bis Donnerstag hier, während die Königin tugs daraus, am Dienstag Abend, nach Riva weiterreist. Für den Ausenthalt des Königs in München ist solgeiideS Programm iestgestellt: Dienstag Nachmittag Galataicl in der König!. Residenz, Abends Roni beim Prinzen Ludwig, Mittwoch Familicnlasel bei der Königin-Mutter von Bayern, Abends Festvorstelliing im Hof- thcarer, wo Lachner's „Eatharina Eornarv" zurAufsührn»» komm!. Donnerstag findet eine Familienlaiel beim Prinzrenenlen Luitpold statt. Abends wird der König von Sachsen der Vorstellung von „Lucia" mit Marcelta Scmbnch als Gast anwohnen. — Durch königliches Dekret ist der Schluß des gegenwärtigen Landtags aus Freitag den 23. März festgesetzt worden. — Landtag. In der 2. Kammer stand gestern der Etat der dem Ministerium des Innern unterstehenden Anstalten zur Bc- rathung, über welchen Abg. Starke Bericht erstattete. Mit Aus nahme der bereits erwähnten Position zur Unterstützung der oon dem Landesverein sür innere Mission geplante» Gründung einer Anstalt sür Epileptische fanden iämmtliche Kapitel nach de» Vor schlägen der Regierung Annahme. Vicepräs. Streit bittet die Re gierung. möglichst bald aus den Bau eines JsolirhauicS für das Kreiskraiikeniliit Zwickau Bedacht nehmen zu wollen. Staats- minister v. Nostitz äußert in entgegenkommender Weise, daß die belr. Wünsche zu spät r»r Kemttniß der Regierung gelangt seien, um noch sür den vorliegende» Etat Berücksichligiiiig zn finde». Die Frage der Errietst»«« einer Anstalt für Epileptische wurde bereits eingehend erörtert; wie erinnerlich beantragt die Regierung eine einmalige Beihilfe von 150.000 Mk. und eine jährliche Unter stützung von »ngcsähr >8,000 Mk. an den LandeSvcrein für imiclc Milsion. welcher sich dafür verpflichtet, die Pflege der Epileptischen im »ollen Umfange in seine Hand zu nehmen. Die Devutatioiis- niajorität beantragt Ablehnung dieier Positionen, zugleich aber die Rcgierlmg zu ersuche», dem nächsten Landtag eine Vorlage für die
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