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Dresdner Nachrichten : 29.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188804296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-29
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.04.1888
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r«,tbl«tt f»r 4 3»»raiiW»lt>ci,i»gei>P>s , Dir rillaNigc Mtit- „ ,. . ^>lpcii> 13 Prg. Im Mön- g»3 udcr »ach tzeulggeii W PI». Miicii» Lluch >Ei»ac»i»ot> gerle 40 ßig. Ncktumm a»! der Pnvas PI», »ittlamkii aul der Pnvaz- IkUc .-ikltc M PI» Sine ostuaiitir Iu> daä »äch>üa>,iac ElZliittiici, der Snierale wnd mchi araedf». Au«- Mstl»» »«mal »>che rr 1 gi, ...»tinc ^»lerlwtt» «»Ittaae arm» Pva»umcm»dvMi>I»»a duich Bries- maite» od Pottt-rmiiklmia Fulerat« ,,cl»»e» laninuüche rc»oiiu»zl>e Rn- nouccu Sepcdiiione» n» Nur N»ck< »al>r >inae> Mamncnpie keine Per- bl»d>»Iike>> - iVeriilvrcch Llcllcn u All»- SN Ne»Ii.<Drcvdeu. I l'rossor ^ , I FM OroUvvr^vt mi ^ 33. Jahrgang. L>^"-'^i Aufl.46,000 Exeuipl. II o°.°u» ainnir. >. Hor/kvI<I, vrosclon, Mmnrkt. lirv«,«» Ovn«tl»^ur, «iut« tzuulltkton, diINgs I-r»i»a. I)r»n°»r»ot mit droiton 8a»i»noi> I >1 . Kekiuir-ui'nrunr I >1 b» Pf 2 3i , 2 dl. 33 IN., l>»t«nio»-«ot, KclU'nvn nun Nvrun^ni'iuuou. I jp SV I't., 2 dl. SV kl,, l)>«llooex» mit 8'iselinpin im-i 8«iö» baaliilt 4 dl., lZa-anädelt-coriivt 2 dl. 2b kl., civt»<Iuti»Iwr l dl. 4V kl. * let«li,, 28. April. IGeirkid««.! weUk» mau. lucu I7l—174, «r. «peil Mol >71.33. Iuui-Iini >77.«. Kepitr.-Lci. 177,33. 3i»gg>u matt, I»cu II» i>6. pr. Apiii-Atai >17.33. AunI.IuIi >23.33. Lkp, -Ott. I2b.»v. Panimerlcher Haler iuro uii->28. 212dl» uuxeiSH., Apist-AIu, 47.VV. OeVt.-vkt 17,33. Spiritus lest, loca «dar gas, bvr 33.33. 7vr 32,2», «Pr«. Mai 7»r 32,33. Rug.-Septdr. 81,6p. Vetralenm l»ki» vertalit >1.7». «rrdiaii, A.Apiil. «Gcireid«- maekt». Spiritus pr. »8, Lir. >»»-/„ Ml. SV Al. Berdrauchsaliaabc pc» «prll-AIai 18.63, JuuiIuli 43.4V. AngustLrpi. 31.23. 7V L». Ap,U- Mai 23.7». istoggeu per Vipril-Mai >U.33. Juul-Juii 12»,33. Scpi.-Qki M/iV. NÜböi luca Rpril-Mai 13,33 ftluk: umsatzlos. Wcitcr: veräuderi. Vapeteu. P>rv»»t» ^vSALlN, VUIlLAtv aber ttst« V^I «I»L 8«!>i«rS, l Im Oa>«^ I»»«>4»2«, »2vlts LioättwLNtt'8 Kernsteirr -^»ct^n»Utrc'c1,enlnc1r 8lv0«Ük» Lo^dlkolc. Ix»46r!ae^, ülltt Oolfardon ^vorxvrto^tvt, Ö«» I Vtvä«N>N»>I, II Maturant LIari<)N8t.rivi8tt 27. ^u»nlioil!8trn>80 IS. Usustsät: Homricl>8Un«80 (8tL6t 8 Dresden, 1888. Voutsvldv Zviiruimveiiiv 8odudVLLrvll Lu bv8t6r ^.UZsijkrullK-, msist llLnäLrdsit. clilpsleljll in großer DMiljl P zu soli-c» Kleisell voll äor I<il>. Rit>r. llotsekluimvtvinlivll, I l i dl ir liit« ! Oi>i»lUdllii, N ürrlinri.', violsaeli prkmiüt, vlsenit <!>« dVvi»>l:mäiuu^ von II. IV. liöklie! L 8«Im, OWL' Vorluuit' in OriKilluIIiistvu /.» Ori^iiiltiproisv». "NO VV. ILüllsr, 8kI»iIiliiiU'!!eiilie'i8ler, 17 ^V«ttiiivr 17. tl-2« 1 Llliilllils' MUitürdcbatte in Oesterreich, Russische Wühlereien, Krisis in Serbien. Hofnachrichlen, Neue Buchhündlerbislse in Leipzig, Luther- IkidgVr. festspiel. Gerichtsverhandlungen. „Letzte Liebe", Liszt und Wagner. Sonntag, 29. April. keramwortlicher Redakteur kür Politische- vr. Smll Biere» l» Dresden. Im Gegensatz zu den Ministem anderer Länder greifen die- Icnigcn Oesterreichs nur selten in die Verhandlungen des Parla ments ein. Namentlich liebt cS der Ministerpräsident Taasse gar nicht, lange Neben zu Hallen. Am Schluß oder, nach österreichi schem Brauch, meist nach Schluß einer Beralhimg erhebt er sich, um einige Sätze hiiuuwersen, oit sind sie kurz abgerissener Art, längere Darlegungen der NcgicrungSgrundsätze sind nicht nach leinem Geschmack. Größere Bercdtsamkett entfalteten die Minister des Unterrichts und der Finanzen, der Deutsche v. Gautsch und der Pole v. Dunajcwski. Jetzt lernt man aber auch in dem sog. Lan- dcsvcrtheidigungSmiilister. Grafen v. Welsershcimb, einen Sprecher kennen, welcher die Vertretung einer Regierungsvorlage mit außer ordentlichem Geschick und mit angeborener Bcrcdtiamkcit zu führen vc.sicht. Cs handelte sich um eine» Gesetzentwurf, der in Aus- nahmcsällcn die Eniziehung von Reserveinäiincrn und Ecsatzrcser- visicn zur aktiven Dienstleistung im Frieden gestattet. Gegen diese Vorlage, welche eine jährliche Mehrbelastung von nur ü Millionen Gulden zur Folge hat, hörte man zunächst die bekannten Anklagen über unerhörte Steigerung der AuSabcn für Nüstungszwecke. Der Minister v. Welsershcimb wies jedoch nach, daß die betr. Maß regel noch hinter Dem, was in Deutschland gesetzlich ist, bei Weitem znrüclstehe: das bisherige Contingent sei in Oesterreich kaum ansieichcnd stir die gewöhnliche Jricdciisausbildung, man müsse die Möglichkeit beschaffen, duich ausnahmsweise Einziehung von Reservisten die Tüchtigkeit des Heeres zu erhöhen: in Deutsch land stünden sämnitliche Jahrgänge der Reserve gänzlich zur Ver fügung Lcr Hrcresleitung. Wohl seien die Militärlasten groß, aber m Ocsteircich unter allen europäischen Großstaatcn noch am gering sten. Diese Forderung werde nicht die letzte lein; cs liege eine gewisse Unaufrichtigkeit im Zeitgeiste, Alles spreche vom Frieden und Alles rüste zum Kriege. Sehr geschickt war cs von dem Bcr- tretcr der Tcutschlibcrnlen, Dr. Sturm, daß er die Vorlage unter dem Hinweise bewilligte, daß Oesterreich damit im Verbältniß zu seiner gering«» Vcvölkerungszahl sein Möglichstes zur Stärkung seiner Wehrkraft thur, um nicht zu weit hinter Deutschland zurückzubleibcii. Dieses habe 47 Millionen Einwohner, Oesterreich nur 37: elfteres erhalte ein Jriedensheer von 312,OM Manu, Oesterreich nur eins von 161,OM Mann: dazu habe Deutschland eine bessere Stcuer- krait und eine geringere Schuldenlast als Oesterreich, es müsse sich mit einem Biindesgeiwssen begnügen, der wenigstens sein Möglichstes Ihne. Umw unbegreiflicher war die Haltung der gnideiikichcn Abgeordneten und der Antisemiten. Obwohl sie auinchtige Anhänger des Bündnisses von Deutschland und Oesterreich sind, bekämpften sie doch eine Vorlage, welche bestimmt ist, Oesterreichs Bundesgenossenschait iür Deutschland besonders werihvoll zu machen. Sie beantragten daher die zeitliche Begrenzung der Vorlage bis zum Jahre 1890. Der Minister wies demgegenüber daraus hin. daß es sich nicht um eine vor übergehende, sondern eine grundsätzliche und dauernde Ergänzung der Wehrkraft Oesterreichs handle, und der Reichsrath lehnte denn auch die zeitliche Beschränkung derselben mit 188 gegen 57 Stim men ab. Der Deutichnalionale Klub und die Antisemiten sind durch ihren Widerstand gegen die Verstärkung der Wehrkraft in denselben Fehler Versalien, wie seinerzeit die Deutichliberalcn, als sie die Bcsitzergreiiimg Bosniens verhindern und damit das Bor- dringc» der Großmacht Oesterreich ans der Balkanhalbinsel verhin dern wollten. Sie machten sich durch diesen unüberlegte», un- lzglriotischcn Schritt in Oesterreich für alle Zeit rcgicrungSuniähig. Ta der Aniiscmit Türk in der Bekämpfung dcS neuen Wehr- gcictzcs behauptet hatte, Oesterreich sei in seinem Bündnisse mit Dculichland kein glcichwerthiger Faktor, so gab er damit dem Munster v. WelicrShcimb Gelegenheit zu einer brillanten Ent- gcgnnng. Es sei eine ganz unangemessene Selbsterniedrigung, Deutschland als Niesen, Oesterreich als Zwerg hinzustellcn; mit Zwergen ließe sich Niemand in ei» Bündniß ein, Deutschland hege cme bessere Meinung von der Leistungsfähigkeit Oesterreichs. eS wisse, daß man auch in Oesterreich dcS Tickterwoits eingedenk sei: Nichiswürdig ist ein Volk, das nicht sein Alles freudig letzt an seine Chrc! So gerecht der Unwille der Vertreter des reinen Teutsch- tlmms in Oesterreich über Manches ist, was sie jetzt in allernächster Nähe erleben, so gründlich falsch erscheint uns ein Verfahre», die Lcislnngssähigkcit Oesterreichs nicht bloö herabzusetzcn. sondern dem gnlrn Willen der dortige» Regierung, sic zu erhöhen, entgegen- zuarbciten. Damit erwirbt man sich nur die BundeSgenossenichast der schlimmsten Feinde Oesterreichs, der Jungczcchen. Diese Russcn- ichwärmer stimmten denn auch »nt den Tciitschnationolen. Der Jungczcche Tr. Engel suchte gegen daS deutsch-österreichische Bünd- rnß dadurch Stimmung zu machen, daß er dieses als die einzigc Ursache der Ethöhung der Militärlasten Oesterreichs hiustellte. Die Jungczcchen seien aber keineswegs gewillt, für die Zuknnsts- träume eines Reichs, das von der Nord- und Ostsee bis an's Mittelländische (ägäische) Meer reichen solle, und dessen Hauptstadt Pest wäre (?!?), die eigenen Ezistkiizbcdiiiguiigcn in die Schanze zu schlagen. Welche Uebcrtreidung I Welche Verdächtigung! Das deutsch-österreichische Bündniß liegt im Interesse beider Reiche, bringt beiden Vorthcile, wahrt die Rechte, den Besitzstand und die Großmachlslcllung Beider. Es allein sichert Oesterreich die Be hauptung desselben im Orient. Wir sind aber überzeugt, daß, wenn einmal die orientalische Frage aufgerollt wird, Oesterreichs Völker ausnahmslos der jetzigen Regierung danken werden, daß sie der Sturm nicht unvorbereitet trifft. Wie unheimlich geht Wctterwinkcl des Balkan Bolk. ihre neuere letzlichkeiten, Auislände, Pariser Frieden schuf, ist gern Die zerade jetzt wieder m dem alten lüdslavcn sind ein unruhiges beständiger Wider- Ordnung, welche der längst umgestoße», jetzt lchcint es, als ; Balkan zu! Die Lndttavcn I c Geschichte ist eine Auszählung islände, Erhellungen. Die O> solle die vom Berliner Frieden geschaffene Ordnung in die Brüche gehen. Rußland, der alte Unruhestifter im Oriente, hat dort stets mehrere Eisen im Feuer. Wiederum erblickt man den rnisi- ichen Rubel ans seiner bekannten Wanderung. Er tummelt sich im rumänischen Flachlande, erklettert die Berghütte Mvnteuegw's, wühlt in Bulgarien, Serbien und Macedonicn und segelt mit irischem Winde nach Kreta. Der russische Rubel führt a» jedem Orte eine andere Sprache. In Rumänien redet er den Bauern Wunderdinge von einer neuen Landesvertheiiung vor und setzt den Pächtern den rothen Hahn auf's Dach: in Bul garien verspricht er de» Slave» Gebietszuwachs ans Kosten des griechischen Elements, i» Griechenland umgekehrt dasselbe auf Kosten des slldslaviichen Elements und i» Kreta ani Kosten der Türkei. Ganz besonders lebhaft geht es jetzt in Serbien zu. König Milan von Serbien hat das alte Ministerium entlassen. Cristittch ist das Oberhaupt der neuen Negierung. Er ist es nicht mm ersten Male. Er trat 1884 zurück, nachdem er mit eiserner Fiiutt Ruhe und Ordnung in dem nittcrwühlten Lande hergcslellt hatte. Sein Nachfolger war damals Garaschanin, der sich ani die log. Fortschrittspartei stützte und dabei eine ausgesprochen öster reich-freundliche Politik trieb. Leider riß unter ihm auch eine schmachvolle Corruption ein. Tic großen Wiener Baiikhämer beuteten Serbien aui's Schamloseste ans. Sie streckten ihm das Geld zu Elsenbahnbauten nur zu unerschwinglichen Wncherzinsen vor und sogen ani Mark des Landes (indem sie z. B. dem Staate das Tabaksmonopol abknvpttenh iodaß das dieie Wirlbschait be schützende Ministerium Garaschanin unter der Entrüstnna des Volks zusammenbrach. Es batte verstanden, alle österreichischen Svm- patbiecn in Serbien auSzulilgeu. König Milan bestes dann den Russcnireund Rislitich. der sich aus die Liberalen stützen wollte aber keinen Anhang im Volke hatte. Vor 4 Monaten erhielt Ristitich den Laufpaß und der König versuchte, mit einem Ministe rium, aus lauter Radikale» gebildet, zu regieren. Sem Haupt hieß Gruitsch. Einige Zeit lang schien es zu gehen. Die Radikalen hatten einen „Venrag" mit dem Könige geschlossen, seine Rechte zu achten und Nichts gegen die Interessen des Landes zu unter nehme». Die Minister hatten wohl den guten Willen, den Vertrag zu hatten, aber die Macht, die sic über ihre Partei zu haben glaubte», entglitt ihren Händen. Dies zeigte sich »amcnttich bei drei Gesetzentwürfen. Eure neue Gememdeordiinng iollte die Selbst- verwglluiig der Gemeinden siche,». Die R-idikglcn gäbe» ihr aber eine iür jede Regierung uiinnnehmbaie Gestalt. N. A. beschlossen sie. daß der Gemeindcvorstand unabsetzbar sein soll. Daraus kann sich in einem so von Radikalen und Sozialdemokraten nntestvühlten Lande wie Serbien keine Negierung einlassen. Beim HcercSgesctz beschlossen die Radikalen eine Verminderung dcS Heeres und dessen Umgestaltung in ein »»brauchbares Milizheer. Bei den indirekten Stenern verletzten sic den Staatsverkrag mit Oesterreich. Die radikal«» Minister gaben sich zwar Mühe, ihre Partei zur Vernunft zu dringen, doch ohne Erfolg. Der radikale Klub will durch seine Beschlüsse die Regierung tcrrorisiren und die Krone beugen, der ParteiauSschnß soll die eigentliche, gänzlich unabhängige und »nvcr- aaworllichc Regierung Serbiens bilden. Ans diese nnverschänite Zninuttinng aistwortcte König Milan mittelst Entlassung der cinfluß- loicn Minister. Er beriet de» Konservativen Cristilich, „den Mini ster »nt der itaiken Hand". Derselbe wird wahrscheinlich die Skupschtina guflöic» und bei de» Neuwahlen mittelst des Drucks, de» i» Serbien jede Regierung für erlaubt hält, sich eine Mehrheit zu schassen suchen. Für Oesterreich ist diese Wendung nur günstig. Deutsche Interessen werden dadurch nur soweit berührt, als wir wünschen müssen, daß unier österreichischer Verbündeter in Serbien den ihm zukommendcn Einfluß auch ausübt. verlangen. Im Chaielet-Thenter, wo Zola gestern eine Gcatis- VorileUung seines durchgciallcncn Stückes „Gcrminal" gab, herrschte seit 9 Uhr Morgens das größte Gedränge. Abends wurden die Fensterscheiben des Lokals zertrümmert. Das Publikum spielte mit. 8t o i». lieber die vom Papste ausgesprochene Verdammung des irischen Feldzugsplancs und das Boycoltverfahrcn wird mit- gclheilt, daß zuerst die Congregation für gesetzliche Angelegenhei ten eins srcie» Stücken ohne regend eine Einmischung der britischen Regierung das Bohcvtttren und den sogenannten Feldzngsvlan für unerlaubt erklärte. Der Papst billigle alsdann diese Erklärung, ohne sich über die zwischen Irland und England schwebenden poli tischen Streitfragen auszusprechen. Die Berliner Börse ervssnete mit meist besseren Coursen. Später trat vorübergehende Abschwächnng er», dach brachte der Schluß nbermals Befestigung. Tie Liänidation ist beendet. Die selbe ist glatt verlaufen. Banken waren rcicrvut, später angcboten und zuletzt lest. Für denlschc Bahnen bestand großes Interesse. Oeslerreichiiche waren ruhiger und fest. In den Bergwerken zeigte sich starke Hausse, doch riefen die hohe» Cvurse ichließlich Rcaii- ialioiiSlust hervor. Fremde Renten waren ruhig. Im Kajsavcnkehr waren Bahnen höher, Banken ruhig. Bergwerke steigend, für In dustrien brstand Interesse. Tenlsche Fonds waren sest. Von öster reichischen Prioritäten waren mehrere schlesische geirugt. Privat- dlSkont l^ i Prozent. Bei der Insolvenz Hüsser ist auch die Leip ziger Kreditanstalt »nd Zwickaucr Bank bctheiligt. Montag findet m Leipzig Glänbigerverlammlung statt. London. Ccutcal-Eitti, eine kleine Bergwerksstadt in Mon tana, ist gestern vollständig abgebrannt. Uranksurl a. M.. 28. Aznil. Uicdti 221,38. LtaolSiialin 187,73. 2»»- barden K3.7». Olaipicr 134,23 Eli.'IUkr 81,33. »vroc. Ni»,»r. Moldreuie 78,23. Dieconio 131,33, 8»er iUuiiku —. Handels». Laura —. grsicsi. W i e >». 28, April. vredil 273.33. LiaatSdaiin 232.93. vomdardkn 78 33. Siordwcstb. —. Alarkiioltu 62,22. Nu», grcdii 276,73. Kauflust. Pari«. 28. April. iS-diust.I 3trnr« 82.23. »nlrllir i36,S3. Italien« 36.33. SiaaiSbadn 473,73. Lambardcn 177,33, da. «iriarilälc» —. Spanier 68 /,. cksppler 413,12. Ottomanen 313,73. Neue Anleidc —. Tiirken —. Behauptet. London, 28. Slprll. iUormItt. II Ndr 13 Min. EouiolS S3</,. 1873« Muste» 34. Itaiteucr 33V,. Lombardln 7. Non». Türken 14U«. 4proc. Inndirtc Amerikaner >27. 4proe. Ungar. Oioldrente 77 .. Oesterr. Sold- rcnie 87. Vreuh. tkonioiS 138. Egppter 81'/,. Mene Kgppicr 133'/«. Garant» (dauvler >32»,. Ltlomaubank 10»,. Surr-Aeti-o 84 Spanier 67»,. 6 »/„ Kons. Mcxlk. Snherc Ani. 6 Agio. Stimmnna: Behaupte«. Wrltcr: Bewölkt. Barle IProdnkteni, 28. April. iSchlnäg Wci.zc» per April 24,10, per Skptbr.sDrrbr. 23,33, rnpi». Spiritus per April 43,33. per Scpt.-Dec. 13,33, sest. Midöl per Avril 32,3», per Scplcmber-Dcceinver 31,33, ruhig. A »> ftr > d » UI. 28. April. Broduttrn tSivlulU. Steilen per Mai 232, per »toprmbrr 231. Mo,gen per Mai 133, per veioder —. Siruesle Trieilrammk der..Dresdner Aackir." vom 28.April. Berlin. Der Kaiser fühlte sich heute durch wenig unter brochenen Schias gestärkt. Die Körverkräsle nehmen zu infolge des Fiebcr-Abialls. welcher ohne nenncnswerlhe Verwendung sieder- widriger Mittel erfolgt. Der Appetit zeigt erfreuliches Ansteigen. Die langsam fortschreitende Besserung gestattet eine vorsichiige Wicderaulnabme der geistigen Beschäftigung. DaS Fieber, das geilem Abend 38,2 Grad betrug, ist m der Nacht nicht weiter gestiegen. Die Temperatur sank gegen Morgen unter Norm »nd betrug srüh 4 Uhr 37.3 und Bormiltaqs 9 Uhr 37,6 Grad. Die Aerzte hoffen, daß auch bald die abendliche Steigerung Nachlassen werde. In der letzte» Nacht trat nur in Intervallen von etwa anderthalb Stun den Unterbrechung des Schlatts ein. wenn Hustenaniall und Rcini- au»a der Cninilc erfolgte. Die Aerzte empfehlen düngend, daß der Kaiser noch einige Zeit vollkommene Bettruhe innelmlte. Nur Mittags, wenn das Befinden es gestattet, darf der Kaiser auf eine Stunde das Bett mit dem Sovha vertauschen. Jndcß wird ge wünscht. daß der Kaiser sich hicioci nicht ausrichte oder im Zimmer nnihergehe. Durch das hone Fieber der vergangenen Woche ist der Kaiser sehr abgcmagcrt. Wen» nicht unerwartete Elicheiiinnacn eintrctcn, so hoffen die Aerzte dcn Zeitpunkt nicht allzuscm, daß der Kaiser, warmes und windstilles Wetter vorausgesetzt, die erste AuSsahrt nach überwundenem Anfall uittcrnehnien kann. Der „Pott" zuivlgc verlautet, daß der Kaiser vcrmnlnlich in nächster Zeit bereits, Ansang Mai, »ach Wiesbaden übe>sicdcln werde. — Der G>vß- herzog und die Großberzvgin vvn Baden kehren am Montag nach KailSriihe zurück. — Prinz Heinrich von Battenberg erhielt der „Weierzeitniig" zniolac dcn Schwarzen Adlcrode». — Gegenüber der Behauptung Dr. Mackenzie'« er habe Pros. Bergmann nur ans Höflichkeit eingeladen, der Emsetzung der neuen Canüle belzuwob- ncn, kann die „Köln. Ztg." versichern, in dem Brtttt Mackenzie'S, an Pros. v. Bergmann sei die Aufforderung, nach Charloltcnbnrg! zu kommen, von Mackenzie damit begründet, daß er, Mackenzie, > Schwierigkeiten mit der Canüle habe. Ter Schluß des betr. Briefes enthalte einen Satz in dem Sinne, Bergmann möge bald- i möglichst kommen. Der Brief sei durch einen Deveichcnretter nach i Berlin gebracht worden, und außerdem habe Mackenzie noch durch' zwei telegraphische Depeschen um schleunige Erledigung des Brieses ersucht. Berlin. Karl Schurz ist heute cingetrosfeii und von Hcnrp Billard begrüßt worden. — Generalleutnant Freiherr v. d. Becke ist gestorben. Paris. Bei dem gestrigen Gemenge der Vonlangisten mit der Paiizei wurden Tcrvnleoe, der sich der Polizei widerictzle. Rock und Hemde zerrisse». Die Trpntirten Herrisse und Susiiii behaup ten, vvn der Polizei verhauen worden zu sei». Wegen dieser Vvr- aänge wollen die Boulanaisten die Regierung iitteipelli>cn. Der Ministerrath beschloß, sofortige Diskussion der Interpellation zu Lokales ,mv SütMchcS. — Die Abreise Sr. Majestät des Königs nach Leipzig er folgte gestern Abend 7 llhr 23 Minuten vom Leipziger Bahnhöfe ans mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge, um heute Vormittag der Eröffnung des neuen Bnchhändler-Börsengebändes seine Gcgcn- ! wart zu schenken. Die Rücktritt findet heute Nachmittag mittelst Ez'iramgs direkt bis Strehlen statt. In Leipzig batten sich die Spitzen der Militär- und Eivilbchörden zur Begrüßung Sr. Majestät ein- gcsnnden. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg traf gestern früh 8 Uhr 17 Minuten von Leipzig kommend in Wurzen cm, um eine Besichtigung des 3. kgl. Jägerbaiaillons Nr. 15 vorzunehmen. — In der Begleitung befanden sich Exe. Generalleutnant v. Tichirschku (Leipzig) sowie der Chef des GeneralslabeL, Generalmajor von der Planitz, und mehrere Adjutanlen. Der Brigade-Kommandeur Genc- ralmaior Frhr. v. Hodcnberg war am Abend vorher (Freitag) von Dresden in Wurzen emgetroffc». Nach der Bataillonsvorslellung folgte Se. Kgl. Hoheit einer Einladung des Offizierskorps zu einem Frühstück im Kasino — Hotel Stadt Leivzig. Die Abreise erfolgte mit dem fahrplanmäßigen Personciizngc 12 Uhr »Mi» Mittags in der Richtung nach Dresden. Ter Brigade-Kommandeur Gcrieral- major Fhr. von Hodenberg beabsichtigte Nachmittags die Schieß- stände der Jäger zu benchtigcn urrd dem Schießen beiznwobnen. — Nächste» Donnerstag — am 3. Mai — wird Se. König!. Hoheit Prinz Georg mit sei nein Hoihalt nach Hostcrwitz über siedeln. — Wegen erfolgten Ablebens Ihrer König!. Hoheit der Iran verw. Landgräfin Marie von .Hessen, gcb. Herzogin von Württemberg, wird am König!. Hott hier die Trauer aus drei Tage, vom 30. April bis mit 2. Mai d. I., angelegt. — Töpfermeister Reich zu Attstadl-Waldenburg erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Unter Vorsitz des Herrn Obrrbümermcistcr Dr. Stübcl hielt gestern Vormittag das Dresdner Hilfskomitee iür die Üeberschwemmte» im Allstädtcr Rathhansioale seine Schluß sitzung. Durch dcn Schatzmeister Herrn Kommcrzienrath Günther wurde mikgckheilt, daß die eingegangcne Geldsumme die Höhe Vvn nahe 84,OM Mk. erreicht hat. wovon die letzten 20.000 Mk. in den nächsten Tagen an das Ceittralhilfskonnlcc in Berlin abgciandt werden tollen. lOOO Mk. des Bercins „Viola" und noch einige andere Beträge sind aus besonderen Wunsch der Geber an die Ucber- schwemmtcn in den Eibniedcrnngcn nach Wittenberge acichickl worden. Tic zahlreich cingegangenen Parkett, Kleidniigsslücke, Na turalien, darunter ein Concertflngel, sind in drei WaggonSladungcn nach Posen, Danzig, Wittenberge abgcgangen und eine vierte Wag- gonladnng wird nach den bedürftigsten Orten nächster Tage noch abgehe». Dresden kann mit besonderer Genngthunng ani dcn Er trag seiner Sammlung zurüMicken, was mit ireirdrgsttr Zustimmung der Versammlung vom Herrn Oberbürgermeister ausgesprochen wurde. Der Herr Vorsitzende sprach dem Herrn Kvmincrzierrmtb Günther und Herr» Eduard Gciickc noch ganz besondere» Dank iür ihre großen Bemühnngcn und Opier auS, wie denn auch Herr Gencralkonsril Roscnk'anz im Namen des Hrlsseomitec'S dem Herrn Oberbürgermeister für sein eifriges Wirken den gebühren den Dank zollte. Tie Sammlungen dcS Herr» Äeuckc und an den sonstigen Ärinnlimestellen von Kleiden, und Packele» werden mit dem 30 d. M. Mittags und die Geldsauimlungen mit dem 5. Mai d. I. definitiv schließen. — Die Tage des Dresdncr L u t h c r s c st i P > e Is nahen licran: im Mai soll es in Scene gehen und insbesondere in der Pfingsiwoche nicht blos der Einwohnerschaft unserer Stadt, sondern auch der Umgegend weit und breit zu geistiger Erholung und zur Eibauung dienen. Unter deni Vorsitz des Herr» Oberbürgermeisters und der Geschäftsführung des Herrn Slip. U. DibeliuS hat das Comitce sich bemüht, diese eigenartige Tarsttllinig ans dem Leben des großen Ncsvrmators und seiner Mitarbeiter und Zeitgenossen auch hier in würdiger Weise vvrzuiüljnm. Es ist von vornherein davon abgesehen worden, künstlerische Kräfte von Berus zur Mit wirkung zu gewinne»: cs soll das Lulhersestipici im besten Sinne des Worts em VolksschanspicI sein. Die Festhallc am Bismarck- Platze ist zweckmäßig eingerichtet und saßt eine sehr zahlreiche Zu- UsustLLtsr Mutsl-IH1rrieL.i l
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