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Dresdner Nachrichten : 24.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-24
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.06.1888
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r«ze»1att f«r , Ubvnuenicnt vier «kliälnM M 2.«<>. düich dir Loft P? L7b Jiiikjuie Maneiiltr. l» b>» Nactiinin 9 Udr, kenntan» di» »Milt. JnÄleuttM: Ui Llvslcrn. «»urcniWochrnlaarndi» » Ubr Namm. Die Ovaitiai 'Lelit- «de (ca. » Silben» l« Plo . nir Mo», ta,» oder nach Nclilaaen P .Pli. Unterm Strich ciiun>k!ando »eile « Bla. Reklamrn au! der Dnvirt- leite Zelte M Pla Sine Äaianlt« Mr da« »üchltlat>Ij>e Sstchchien de, .nlezate wird nicht ariden «u»- JulsNton» Aaiiru rttae B>a»»mcra,,d^ai.lm>a monen od. Pomnuani! , ^ ^ nehmen lammiliche renommzrle «n. nvncen-Erpedilionen yn. Kur Rink- che ejnaei. Manulmvie leine Ver- AenilpreL-Stelle» Ncnii.-Dre»deu. 33. Jahrgang. Aufl.4tr,«0v Cxempl. W>l. köluiitz, 8k>itz!k!8tl'. 34, amplledlt nein ^rü88tv8 UaMr der nouvntvn Z ^.oeL-, HoLsn- mul ^2u§3-5toiks A unwr Lusiebsrunzr billiMtor Uroma und r«>o»8toe Uoillaainizr. « !'>l!>lOKiili>Iii<! vo» 6. < >»'. Iliilin Nr. 17iZ. Mliel: „ «»>,»»«,28. Jnni, Borm.U,2«. a»ns«l« 9»«/,.. s878cr illnsleu 97. Jialiener 98>/„ Loml,. 7'., TUrlcn lproe. ln»d.Amerikaner I29V„ <t>roe. UN». (UolbrenieLesterr. «xldrenle 88. Arcus,, (kunlols INI. «Vroc unistz. Vaniuer 8l '/.. 9»roc, Pkt». ^adVier tiil>/,. iiproc. aa'nnt. «»»Pier UN!»/,. Oilomanvank 10v.. Suez»«««» 8N. Suanlcr 72"/,». «^l.aufi. mex. A»t. I8> .7>«to. Jcst. - weder: Brach,»all. «i c l,t». 28. Juni. iületretdem.l 8 Wci-.ltt srfter. we» i,!N—ILI, vr. "Sguni-Jnli ikt,:.„. ^„li-Aiia. . . ' Lc»II»..Ll,br. 167.8.,. Anaae» lest. Io,° INN 177. rr. JnniJuli 128.99, Inli Aua. . . Lc»,..ce> >2„,9K, Pnunncrlchcr Hairr locv >18 IHN. ültttinl unn.. »er In»,Juli 48.99, öe»i.-Oet. 47.99. S»i>,d»s vetiaupt., toc» otnie gas, !>Nr 9>i,«/n, 7», 81.99. Juni-Juli r», . , 7Ner il.iiü, 9lnir.-«cvilir. . . Petroleum toro verznitt U.4n. Voiostudvn VM SsrtllL »orrwLlm, Itlvt»« Ilrüilergi»-,«« >0, I., O<-Icv dar Üctzloskatrasaa. HVarwv 8pell»v»» bis X/uRG 2 l I»r Xnr , vtuv !>atur,»vlnv unbor (lozvLbr. lkuttVt. Dresden. 1888. ««Mt'»» L -r- N'c<t«>ni',>8t(> 0, In»8l, I, ItNti >ti-i> I fiir Ilo!/:, .^vtn!! u"4 or!^. Lni l I II l> f e,,, Id» di>u niulilüUn: ILii>,t»»'- lilld <e>rui»>»oi»-I,i1'»,i»I,itt»n», linprodmlionvil, . i »»(di jodnm liiid in liitiistliclivr .Vu8tiiliru»tr >>>8 I,nt)k>!8c5iö88l>. L^Irrt«. V-"LiWNNlWZtrLM 34, Kaiser Willieim mid die L'itiidedltirslc», ^inckcuiie's Umlriede, Präsidcnienwtil>! i» ''.'lmcrika. Hein.ichrichtcii. Ucbcnühniil^ der Prinzessin Marie, Jechan» issest, isicisebriei, (Liseiidaljilsntmdan r>I Seiles. lrierichtc>verl>a>idlli>iaen. Zmmtal;, 24 Anni. Die aeehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach richten" (mit humoristischem Neil'lati) bitten wir das Mmili'iiii'ül sjjl t>ii5 i»itli' ^Iinliü' IW ohn baldigst erneuern zu tuoilen, damit die Nummern Unterbrechung weiter geliesert werden können. Alle postanstalteu im Deutschen Neiebe, in Gesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der (Lrpedition (inal. Bringerlohn) 2 Marli 50 HU. vierteksiitirlich, bei den Aaiserl. j?ostanstalten im Deutschen Aeichsgebiet 2 Marli 75 H'f.. 2 Httldc» m der Gesterreichisch - Ungarischen A ronarchie S 2i> Krenscr c.rcl. Z<;io;i,schkag. Zur gl'UiiW ^killlümi'i! Unsere »celnten Adomienteil, die die „DleeLaer lüaclnicklcn" nach den Bäder» oder nach anderen Kur- oder Pufcntltaltö- ortcn nachgesandt wünschen, wollen die cisoiderliche Ucderweisunas- aedülir (im 1. Dlonat deü Kalender - VierteljadrS t!0 Piennige, im 2. Monat 40 Psenniae und im ö. Mannt 20 Pscnniae- nebst etwa noch zu entrichtendem Abonnement acsälbail vorstcr an cinschiclen. 'Monatliche Reise-Abonnements (Kreuzband-Sendungen bis 50 Gramm) im Deutsche» Reiche, Le st erreich und Ungarn zu 2 Mark 40 Psennigen, sowie nach den Landern im allgem. Weltpostverein zu 3 Mark mit täglicher Absendung werden von Unterzeichneter Expedition gleichfalls entgegengcnommcn. tvrprditiott der „Dresdner Nachrichten". verantwortlicher Ncdaktem dir Politisches vr. Emil Bieren «» Dresden AlL Kaiser Wilhelm am vorigen Dienstag die Generalität em pfing. sprach er, wie nachträglich bekannt wird, die sichere Hoffnung ans Erhaltung des Friedens aus. Ec fügte hinzu: er hoffe, wen» ja einmal in Zukunft die Verhältnisse sich ändern sollten, das; die Generale trotz seiner Jugend zu seiner sznhrnng Pcrliancn haben werden. Diese kaiserliche 'Anrede entspricht durchaus Len Verhält nissen : sic besläligl vollauf die Erwartungen, welche die Welt be treffs der Erhaltung des Friedens ans die Dhrvnbcstcignng dieses Ziclbewuhten, kraflcrintltcir Hohenzolternprinzcn mit Recht gesetzt hat; sic bringt endlich den Unterschied der Jahre zwilchen dem aberstcn KuegShemr und seinen gereiften Heerführern, angemessen »nd bescheiden zugleich, zur Geltung. Kaiser Wilhelm ist nicht blas der jüngste Kriegsherr, er ist auch der jüngste Monarch im deutschen Reiche. Letztere Thalsache ist in- und ntitzelbalb Prcuhcns incht unbemerkt geblieben, aber keinem Deutschen ist cs eingefallen, daraufhin besondere Schlüsse zu bauen. Das blieb de» Franzosen borbehnltcii: diese wollen wissen, das; die Bundessürste» Deutsch lands, die ja sämmtlich älter sind, als der neue Kaiser, sortan ein unnbhängigercs Verhalten beobachten würden. Was man wünscht, Das hosst »ran. Wieder einmal hat die ansschwcisende Einbildungs kraft den Franzosen einen schlimmen Streich gespielt. Es liegt in jener Hoffnung eine ganz bösartige Bcrdächtigmig der Bundcs- siirsteir deS deutschen Reichs vor. Wie kämen dieselben dazu, die Ecwartnngen der Franzosen zu erfülle»? Sie werden die Souve ränität, die sic bisher im Nahmen der RcichSvcrfassuiig ausiibten, nach une vor voll und ganz zur Geltung dringen. Der junge Kaffer wird gewiß, das ergiebt sich aus der Natur der Verhältnisse, bei wichtigen Fragen die Meinung und den 'Rath seiner älteren erfahrenen Mit-Nniidcsfursteir cinholen und sich ihrer Zustimmung versichern l aber daß der Prinz-Regent von Bayern, der Känig von Sachsen, der Großhcrzog von Baden (»m sich auf diese zu be schränken) künftig dem ihnen an Jahren nachstehenden Inhaber der Kaiserwürde anders begegnen sollten, wie sie dem greisen Kaiser Wilhelm gewohnt waren, Das anzunchme», brachte nur die fran zösische Spekulation aus die Wicverkebr der früheren deutschen Zer rissenheit fertig. Von welcher hohen 'Achtung Kaiser Wilhelm selbst sür die Rechte seiner fürstlichen Bundesgenossen erfüllt ist, zeigt die Thatsache, wie scharf, sein und richtig er seine Befugnisse als König von Preußen und Kaiser von Deuffchland auseinander hält. Kaiser Friedrich richtete als solcher sein erstes Wort an de» Reichs kanzler, einen von ihm eingesetzten Beamten, Kaiser Wilhelm wird cs an den BundeSrath, als die verfassungSgcmäße Vertretung der Biliidcsfürstcn, richten. Der Unterschied ist wichtig und als Zeichen zu treffenderer Auffassung der NeichSverfassung bedeutsam. Dieser Schritt des Kaisers hat im Bundcsrathe einen sehr günstigen und für die Zukunst verheißenden Eindruck hcrvorgerute». Das volle Vertrauen der BundeSsürstcn, dessen darf sich jeder deutsche Vater- landSsrennd gctrösten, wird daher dem Träger der obersten Reichs gewalt im vollsten Maaße zu Thcil werden. Es war vvrauszusehen, daß die freisinnige Partei nach dem Tode Kaiser Friedrichs mit dem Andenken dieses edlen Fürsten und mit dem, was sie ihm an politischen Auffassungen willkürlich iiiitcrschicbk, den möglichste» Mißbrauch treiben würde. Dahin zählen die de» spanischen Gothen abgesehen«» Versuche, noch mit der Leiche des Cid die Feinde schrecken zu wollen. Käme eS zu ernstlichen Unternehmungen, durch Veröffentlichung von „bei Seite gebrachter" d. h. in Besitz der Königin von England befindlicher Auszeichnungen des Kaisers Friedrich Zerwürfnisse zwischen den Mitgliedern des deutschen Kaisechanics auzuzette!!!, so würde es an nachdrücklichen Maßregeln dagegen sicherlich nickst sichle». Man kann sich darani verlassen, baß weder der Kaiser noch der Reichs kanzler die Einsetzung einer Nebenregiernng, in deren Schatten der deutsche Freisinn icine verderbliche Saat vstcgcn möchte, dulden werden. Bei der Behauptung, daß im Eharlottenbarger Schlosse wichtige Auszeichnungen des Kaisers Friedrich abhanden gekommen seien, sowie daß unter Umständen die verwittwctc Kaiserin Victoria ihren Gemahl ein literarisches Denkmal setzen möchte, hat man es höchst wahrscheinlich mit einer neuen Abscheulichkeit der HefferShelier Mackeiizic's zu thun. Das Verhalten Mackeiizic's gegenüber der j Lrsscnlluhkeit war schon schlimm genug, das Uchclsle aber war, >da>; nnter den schützenden Flügel» dieses »ornhergehend einslnß- reichen Mannes eine höchst fragwürdige Pccßlompagnie in die Villa Eirio in San Rcmo und später in das Innere der kaiierUchen Schlösser i» Eharlottenburg und Fncdrichskro» entziehen durfte. Diele Reksiunchaiidlanger nnd Honorar-Piraten, die der englische Arzt in die nächste Rahe des deutschen Thrones zu bringen sür tair hielt, möchten sich de» schöne» Stoff, den sie unter dem Schutze dieses Mannes zu sammeln vermochten, nicht sobald ansgchcn lassen. Es würde die „Kr. Ztg." nar nicht sonderlich wnndecn, wen» das,.Becl. Tagebl." alsbald „Memoiren deS Koffers Friedrich", bearbeitet von Herrn Schiedrowitz oder Herrn Jiaac ankündigte. In einem gciitcSpccwandteii Wiener Blalle wird logar erzählt, Pros. Bergmann >e> semer Zeit nach San Remo geschickt worden, mit der bestimmten Absicht, ein ärztliches Gutachten abzngebcn, uns s a»! Grundlagc dessen der damatige Kwnvrinz Friedrich Wilhelm ilir tegiettiiigsnnsähig ecllärt werden sollte; dies habe Mackenzie ver eitelt und daher die Tcmlbarkest des Kaisers Friedrich gegen ihn. Wir halten diese Darstellung ftir eine freche Lüge. DaS Gut achten, welches 'Ansang November v. I. sämmtliche den Kronvrinzen behandelnde Acrzie abgabc». lautete einstimmig auf Krebs. Daß weder der Kaiser, noch der Kanzler, »och sonst Jemand diese furcht bare Krankheit nis Grund, den daran Leidende» von der Regierung ausznicksticßen, cmgeichen hnbeu, lehrt der Vertan» der Thaliachen. Aon keiner Seite ist auch nur der geringste Zweiicl an drr Negie- rungsiahigkcit deS damaligen Thronwlgcrs angcdcntet worden und Kaiser Friedrich hat seine Hcrricherrectste ruhig angelreten nnd sic soweit ausgenbt, als es ibm sein 'chmercs Leidcn überhaupt ge stattete, Sollte sich obige Lisi,, «>bcil «,R bas Zeugnik Mackeuzic'S stützen wollen, so sei lletcesfö der c.ffauhh litigleit aicsrr Peisonnac nur daran erinnert, daß Macteiitie nachdem er mit siimnstlichen Kollegen das im ,,Rcichsanzelgcr" erschienene Bulletin nnlor'chriebon Hatto, weiches das Vorhandenstem von Keebs kenistatiete, nachher noch heim lich ein wvndergniaclsteii abgab, welches mit seiner Unterschrift unter dem gemeinschistlstcheii Urtheil aller Aerzte in direktem Widerspruch stand. Es war offenbar sehr praliffch, schreibt die „'Rat. Zlg," Mackenzie vor seiner Abreise noch schüftüch eingcsiehen zu lassen, daß der Kaiser am Kcrln- gestorben ist, sonst würde er dies jetzt leugnen »nd behanisten: sie denlschcn Aerzle halten de» Kaiser durch die künstliche Ecistilstiing der letzien trage gelökstet, Tie Einleitung zu solchen Behcitstunnge» war durch die Erklärung, die Mackenzie einige Tage vor dein Ende des Kainns über seine per sönliche Ansicht betr. die lünstlichc Ernährung verbleiten ließ, schon getroffen. Um einen Blick noch an, das Ausland zu westen, io sei in aller Kürze erwähnt, daß die Bereinigten Staaten von Nordamerika mitten in der Bewegung sür die Wahl des nächsten Präsidenten stehen Nachdem Aistanaö Juni die Demokraten ans ihrem Partei tage i» San Louis die Wiederwahl Clcvclands beschlossen haben, sind jetzt in Chicago die Revnblikaner mst der Ausstellung ihres Präsidcistichaftskandidatcn beschäftigt. Ueber 200M' Fremde weilen, um Zeugen dieser Vorgänge zu sein, in Chicago Es soll angeblich ein groger Enthusiasmus unter den Rcvnblckcinern herrschen; andere Berichte stellen die Partei als sehr demoratisirl nnd tieigc- spallen dar. In der „Tagesgesch," findet man die „Plattiorm" d, h, daS Programm der republikanischen Partei, mit dem als Jahne sic in den Wahlkampf rieht, ES enthält, wie dies ja nicht anders sein kann, Löbliches, daneben findet sich auch viel Fragwürdiges, Es kommt aber weniger aut Programmversprechungen. als ans den Geist der Bcrwaltnna an nnd in diesem cslücke ist Cleveland bei Weitem der beste Präsident, den die Vereinigten Staaten seit Langem besessen haben. Er bat wenigstens den Anfang mit dem Abschaffen des Aemterilnweicns und deS StellensrhachecS, mit der Bekämpfung der Corruption gemacht, weiche die Säfte der Republik vergiftet. Wenn er nicht größere Erfolge erzielte, so lag dies in der Machtbcschrünknng, die ihm die Verfassung anierlegt, 'Allem Anschein nach wird Elcveland binnen wenigen Monaten als Präsi dent der Vereinigten Staaten aus weitere 4 Jahre bestätigt. Von den 9 Präsidenten, welche die iiordcimcrikainsche Republik bisher besaß, wurden 7 ein zweites Mal zu dem bohc» Ehrcnamte ge wählt, nämlich Washington, Jcfferivn, Madison, Monroe. Jackson, Lincoln »nd Grant; zwei, nämlich Adams nnd van Buren wurden nicht wieder gewählt. Clevcland hat alle'Aussichten, der achte zum zweiten Male gewühlte Präsident zu werden. Eine drittmaligc Erwählung ist zwar nicht durch die 'Verfassung Verbote», ist aber noch nie vorgckommen und wird als durch ein ungeschriebenes Ge setz verboten angesehen. Ne»tste Tklear«mwe ver „Dresdner Ninvr." vom 23. Juni. Berlin, Der Kaiser hatte gestern eine längere Konserenz mit dem Statthalter von Elsaß-Lothringen, dem <stirsteii Hohen lohe, Heute Vormittag empfing der Kaiser die zur Notifikation der Thronbesteigung für die fremden Höfe bestimmten Miisivncn vor deren Abreise von Berlin. Nachmittags hatte der Reichskanzler Vortrag beim Kaiser. — Der Eröffnung des Reichstages woyiicii der König von Sachsen, die Pnnrrcgentcn von Bayern und Brmin- schweig, die Großherzöge von Baven iund Hessen und Prinz Wil helm von Württemberg bei. Prmzrcgent Luilpold reiste heute Abend im Gefolge der Minister Lutz und Crailsheim von München nach Berlin ab. Die Feier wird durch Gottesdienst-' in der Kapelle des Schlosses für die evangelischen, m der St, HedwiaSkirche für die katholischen Mitglieder des Reichstages eingelrftet. Der Kaiser wohnt dem Gottesdienste bei. Für die Kaiserin und die Prinzes sinnen ist eine besondere Tribüne im Weißen Saale rechts vom Throne errichtet. Der Kaiser tritt, nachdem der Reichskanzler ge meldet. daß die Ausstellung vollendet sei, umgeben von den an wesenden regierenden deutschen Fürsten, den Prinzen deö Königs hauses und den Mitgliedern der regierende» deutschen Füisteichüuser unter großem Vortritt in den Saal ein. Der Vortritt besteht aus der Schlobaarve. Hoffourieren. Hospagcn, verschiedenen Hofchargen, dem Liierstmarsihall mit dem groben Stabe, dem Genera! v. Mceuchcidt- HiiUeicin mit dein RAchrichivert, Gencrat Slrauberg »nt dem Reichsapfel, General Sstelste mit dem Sechter, Oberstlammercr Gras Swllberg mit der Krone und dem Gcucralselömarschall Graf Blnmcisthal mit dem Reich-Spanier. Deal Kaster und den übrigen böchsleu Hcrstchailen folgen d-e General- und Fiügel-Adststmsten, der (steh. Kabiuetsralh des KasterS nnd das Geiolge der höchsten Herr schaften. Der Kaiser nimmt ans dem Throne Platz, rechts ans dem HauipaS die regierenden deutschen Fürsten, links die Prinzen der gleichen Fürstenhäuser. 'Rach der Thronrede verläßt der Zug in der angegebenen Ordnung den Saal wieder. Berlin. Ter Hvs legt ftir die Prinzcisin Albert von Sachsen- 'Altenburg eine lllägigc Trauer an. — Zur lleberbringnng der 'Rottsirativn der Thronbesteigung begiebt sich der (tzenerainiaior v Wästcrield nach London, G.m-nstsiulnant Mochte nach Brüssel nnd dem Haag. — Prinz Heinrich ist zum Kommandanten des im Juni in Dienst zu stellenden „Hohenzollem" ernamst worden. — Die Kasterm Angusta ist gestern lehr ermüdet in Baden-Baden cin- gelcossen und gedenkt in den nächsten Tagen die unterbrochene Kur wieder cnstzunchmen. Berlin. Die „Krenz-Zta." bemerkt betreffs des im „Dag- blad" zu Haag crichienenen Arlilcis: Tanstt wäre zngcstandcn, day du Beä mdlnng des Kronprinzcu nnd Kaiiers Friedrich nach politischen Rücksichten nnd nicht nach bestem ärztlichen Wissen und Gewissen geleitet worden sei. Tie „Nat.-Ztg." bemerlt: Eine Re gentschaft selbst sür den Falt zu vcrtnndccu, Laß daS Fortschrcilen der Krankheit den Kaiser Friedrich unhcdmgl regicrnngSnnsähig ge macht hätte, das war einer der Zwecke, zu denen das deutsche Volk monatelang i» der dreistesten Weise belogen und Jeder ver dächtigt wurde, der die Wahrheit za sage» wggtc. — Dem hiesigen Korreftwnde»ten deS Mailänder „Serola" sagte Mackenzie noch vor seiner Abreise von Berlin, er höbe allerdings im Verlaus der Be handlung den KrebS erkannt, -aber mst Rücksicht aus den Geistes zustand der Kaiserin und ihrer Töchter habe er nicht sür angemessen gehalten, die Wahrheit bekannt werden zu lasse», besonders im Hinblick aui sehr delikate, die -Zukunft der Prinzessinnen betreffende Gründe. Die „Nat.-Zta." bemerlt dazu: Wenn eS so weiter geht, kann Mackenzie noch recht gefährlich werden für Tieienige», welche ihm Vertrauen geichenkt haben und ftir ibn eingctrcten sind. — Der Prinz und die Prinzessin von Wales reiscn morgen Abend ab. W i l b ei msh av cn. Der Kronprinz von Griechenland ist ineognito Pier emgetroffcn H a a g. Das „Dagblad" veröffentlicht eine Unterredung mit Mackenzie, worin dieser erklärt, er iei seit Februar von der Krebs- .,rat»c der Kraubkeit de- Kaisers Friedrich vollkommen überzeugt ^gewesen, aber falls er sie zugegeben hätte, wäre eine Reacnstchaft ^ eingesetzt worden. ,» rnIIkf » rt >r. M., ec. Amii. Urkdil At. Staatülxrh» 187,9», vom- bardc» 79,9». GliNzicr l!U,79. Eguptcr 82,KU. »vroc. Ungar, woixrrnte 82,t». DtSconto 2UK.9U. Drcsdn. Bl. —, Handel»». —. Laura —. iitüiisiig. w i c >i, LI. Juni, ikredlt g»2,ÜU, SlaarSdad» —. Lomdarden —. Nordiocftd. —, rptarknoten —. Uir». sttold I»2,I». Gitisttl». P a r t » . 28. Juni. i SLluy., nie»,-88.U7. Rnlctdc luk.»7. Italiener »8,80. Siaaiddad» >78,79. Loindardi-n I8U.UU, do. Briordgtcn —. svanicr 72-/,. Egdvlcr »>4,87. Cilomaiica 92»,W. 91,'ttc Anteil!! —. Türke» —. »lullt». A m st e r d a >» , 28. gn»i. Produkten iochluiy. Wetzen Ver Juni —, per Noocmber !99. Noaue» nee Juni , per Ociodcr tu». P n r i p < Pl-od u klcui. 28. guut. iSchlnß.t Weizen vkr Juni 2»,29, Per -cpibr.-Dccl»-. 2»,IN. rnliia. Spiritus »er In»! 48,90. der Scpt.-Ticc. 4t,W, deti-iuvict. Nudel per Juni 97,UU, vcr Scptcnibrr-Dccrmbcr 97,29, test. Lokales und Sächsisches. — Der Ehe» des Generalstabcs, Generalmajor v. d. Planitz, hat einen vkrwöchentlichcn Urlaub angelreten. — Die irdische Hülle der Frau Prinzessin Marie von Sa ch sen -A l t en b u rg schied gestern Morgen ' »7 Uhr ans dem trauten Heim Schloß AlbrcchtSbcrg. sffachdcm Herr Eonsi- slorialrath D. Dibclius am fest verschlossenen Sarge ein kurzes Gebet gesprochen, ward der Sarg ans den sechsspännigen, mit stcrnenbcdcckteu Leicheninch »verhangenen Galawagcn der Bccrdi- gimgsgcsellichast „Pietät" gehoben und zunächst durch die herr lichen Parkanlagen gRahren, wo die Verklärte an der Seile ihres Gemahls oft mit Prinzeßchen Olga gewandert. Drei prinzlichc Geschirre tollsten dem Leichenwagen mit dem Gemahl, dein Bruder und Schivager der Verklärten: Prinz 'Albert, Prinz Friedrich Leo pold von Preußen nnd Erbgroßherzog Friedrich August von Olden burg, denen sich Kammcrbcrr von Vuchwald aistchlvß, während die Begleitung der Heiden anderen fürstlichen Pccionc» direet auf dem Leipziger Balmlwse cnstraf. Am alten Straßen, die der einfache Eondnct berührte, ward seiten- des Publikums der Prinzessin ein letzter Schcidegrnß zu Tbeil, wie denn die nächste Umgebung des Schlosses mannigkticheii Trancrschninck angelegt hatte. 'Als sich der Zug am Wcstdschlößchcn vorüherbcwcgtc, ertönte von der neu- erdaulen Brücke herab ernster Trauergesang. Herr Restaurateur John, welcher wiederholt die Ehre gehabt hat, die hohe Verblichene und ihre» Gemahl als Gäste zu begrüßen, halte daselbst mst seinem Personal und einem Toppelgnartcit des Hoslhealersingcchors. brennende Kerzen ballend, Aufstellung genommen. Unlcr dem Ge läute sämmtlichcr Ncnsrädter Glocken erreichte der Zug die Stadt. Immer größer wurden die Reihen der die Prinzessin betrauernden Menge, die vor dem Leipziger Bahnhof und auf dein Perron desselben nach Hunderten zählte. 8 Ul» 07 'Minuten entführte der Leipziger Eonricizng die vvn zwei Bediensteten der Pietät beglei teten sterblichen Reste der Pnnzessni ihrem lieben Tressen ftir immer. Die hohen sürstlichcn Verwandlcn folgten mst demselben Zuge, während der größere Theil der Leidtragenden bereits am Freitag nach Altcnbnrg zur Benetz»»« der Prinzessin, der allezeit ein ehrendes Andenken in Dresden gcsichett ist, abgcreisl war. — Tic kurze RcgicruiigSzeit des verewigten KaorrS Friedrich erinnert an einen gleichen Fall in der Ncgcistcnaeschichll' Sackäciis gerade vvr 125 Jahren, wo der einzige Solm des am .5. Oeiobcr 1703 velstorbencii Kurfürsten Augnsl III., Friedrich Chri stian, im dl. Lebensjahre nach nur zweimonatlicher stiegiernng am 17. Dezember 1703 mit Tode abamg. Das Land verlor da durch einen vielversprechenden Landesherm. der während der kurzen Dauer seiner Regierung die Wiederherstellung der Finanzen regelte und Stifter der Dresdner Kunstakademie wurde. Für seinen minder jährigen Svhn und Nachfolger, Friedrich August. führte sein Oheim. Prinz Raver, 8 Jahre die Regierung. — Gestern war das Haus Nr. 15 am Striejcncrplatz das Ziel sür viele Glückwünsche. Mündlich und schriftlich und vvn weit her wurden sic Herrn Professor Johannes Schilling, dessen Heim dort ist, ausgesprochen, denn der herühmte Bildhauer seierle gestern seinen 00. Geliurtslag. Schilling ist sächsisches Landeslind. Er ward zu Mittwcida geboren, trat 1812 in die Kunstakademie in Dresden ein, arbeitete dann mehrere Jahre, bis 1850, in Nietschels Atelier, damach 2 Jahre in Berlin bei Drake, ging dann nach Tres-
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