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Dresdner Nachrichten : 24.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-24
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.06.1888
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n _ ^ - p P kd »« den znrilck in da» tzähnel'lch« Atelier und gelvann sich hier «in Staats-Rciseslivrndium. Seit 1856 lebt der Künstler hier in Dresden und schul da vieles Schöne, darunter auch das Nationaldeutnial für den Niederwald. Seit 1808 ist er Professor der Königl. Kunst akademie und Mitglied d>>ö akademische» RatheS. Die Zeit hat unsere» geleierten Mitbürger unberührt gelassen; in grilliger und körperlicher „rische beging der Meister den gestrigen Tag und Nie mand würde wvhl aut M Jaiire rathen. Möge der Genius der Kmist nach lange daS Haupt Schillings schuhend umschweben. — ES giedt wohl »n weilen Deutschen Reiche keine Stadt, kein Dorf, in denen die Feier deS aus den heutigen Sonntag falle»« den JodanniSsestes den Geinänchcn gemäk nicht begangen würde. Es ist denierkenSwerlb. das, der Johannistag da» einzige Fest ist. welches die Kirche znm Andenken an die irdische Geburt eines Hei- lrgcn eingesetzt bat. Die zahlreichen abergläubischen Johanncsge- brauchc und Johannissagc» lassen sich denilich als alte Heidnische gottesdienstliche Handlangen Nachweisen. DaS JohanniSscsl wurde von nnseren heidnischen Vorfahren gefeiert al» daS Fest der Zonniiei Sonnenwende, welches den Germanen, Kesten und Slaben gcmein'ai» war Wie bedeutend dasselbe geivese», geht auZ de» Picdigien der Heidenbekehrer nnd srüdestcn Bischöfe hervor, wrlche vergeblich dagegen ei'erieir. Die christliche Kirche machte sich daher diewn Kultus;>r Ruhr nnd weihte den Tag der Soinincrfonrien- ivendc (nach damaliger Annghme de» 2t. Junis z»m Geburlötag des TänscrS Johannes W«: fchrni daS GeburtSrest Ehristi ans daS heidnische WeihnachlSsest nbergegangcn war. so fand auch daS Sonnenwrndfeft. welches der Sonne in ihrer höchsten Kraft und den, Jener in seiner zweifachen Erscheinung als HiininllscheS und JrdöcheS galt, in den künstlichen Vorstellungen von Johannes dem saurer alS ..heuchle der Wahrheit" so passende Anhaltspniikle, das, es der Kirche leicht wurde, dein heidnischen Jette eine christliche Deu tung zu geben Die alten Germanen pflegten ihee Osterfeuer ans Bergen nnd Höhen zu entstammen; die JohanniSienec dagegen rundeten sie innerhalb ihrer Ortschaften uvr den Hausern, aus sreien Plätzen. an»' offenem Maikte «Ni. iim damit dem Elemente ihren Dank zu bekunden für die Wohlchaten, die cS dein Hause daS aanre Jahr hindurch spende. Die christliche Kirche liesz die Jener selbst durch ihre Priester anzünden und legte ihnen Vw Bedeutung unter, das; die'eiben an Johannes den Täister den „Erleuchter der Irren den" erinnern sollten. So ist den alten Sonnrnlvendsenern übliche Zeit erhalten haben. Heule ist auch in ganz s gekommen, dag sich zahlreiche bet Gebräuche bis aus untere Deutschland die Sitte stieg er in «ine« ausgehöhlte« Baunislamin, einen sogen. Einbauin. der i» urwüchsiger Cin'achheit den Kahn HundingS varstellt. War Hnnding von der Größe unsere» Decnrli, so btitle höchsten» noch ein erlegte» Stück Wild darin Plag gesunden. Der Kahn liegt in einem kleinen See. der in geringer Tiefe künstlich vor der Hütte gegraben und mit Blech auSgeschlanrn wurde. Die ganze Hunviilg- liütte ruft einen «lgreffendrn, höchst poetische» Eindruck hervor. Schade, daß sich der König nicht daran genügen ließ, sonder» 3-4 Minuten weiter waldrinwartS eine kleine Einsiedelei erbaut«. Auch sie ist tüuschend den Waldbehausnilgen frommer Klausner de» Mittelalter» nachgeahmt; auch sie wirkt unendlich stimmungsvoll. Aber die Eindrücke beider, der Hundinghütte und der Einsiedelei, kurz binteieiiilnidcr genossen, beeinträchtigen einander doch sehr. Es ist zuviel de» Luten — Mab halten war ja nie die Tugend des zweiten Ludwig. — Am 2t. d. M.. alö am 70. Geburtstage Sr. Hoheit des Herzog- Ernst von Scichsen-Coburg-Äotha. ging dem von Sr. Hoheit bereit« wied erholt ausgezeichneten Schriftsteller Alphonse Levl> in Irnberg aus Coburg folgendes Telegramm zu: ^Freundliche» Dank snr den liedeiiSwnrdlgrn poetische» Festarnß, mit dem Sie in anhänglicher Gesinnung mich erfreut haben, Herzog von Coburg." » i verbreiiet, an veiickiedeven Stellen in nnd am Hanse Kränze und Krone» ans i» der Jolniimesnackt gepflückten B!m„en anfznhängca. 'An niimcben O'lcn geicksiehk diiS, ivie !-ie Leme sage», zu Ehren des b> üigen Johannes, an anderen dagegen, um bo.S Vieh vor dem Peibei'n ode> HanS nnd Hot vor Brand nnd Gewitter zu 'chützen Die Blumen nehme» übrnhaupt rinrn bedenteildc» Platz bei der Johannes'en l ein. In Sachsen, vor Allein aber in Leipzig, ist daS JohaniieSiesr in den lebten 30-10 Jahren ein rechtes Blnmenwst gewocsnn, wenn sich auch die Feier im Großen nnd Olanzen ans daS Schmücke» der Gottesäcker mit Blumen beschränkt. Die Statin, de> Todten sind hier wirkliche Blnmcngärlen ; namcnt- licki zeichnet sich der JohanneSkirchhoi in Leipzig durch großen Blilineiireichkliniii uns. - i'' it. Ne, sel> riese an» den Alpen. Dag von den baynühen König-'.hlöllern der Liiiderhoi am schwierigsten zu errcirhen och habe nh in einem frühere» Briese schon erwähnt. WaS jedoch der Linderbot bietet, lohnt reichlich die Mühe einer Fußwanderung oder Wage,nährt dalun. 2>ls ich nach den lebten Oberammerganer Paffionospieien znm ersten Male dieie Straße zog. war von den Herrlichkeiten des LmderboiS nur die Kuppel deS über daS Waldesgcün hinaus blibcndeii Marokkanische» Hauses sichtbar Schon d>rma!S drängte sich dem nnhesangenen Urthrile die Frage an» r ivie kommt m diese Uille griine Wuldeimamkeit das goldene Dach eines nmieimännüche» Kiosk?? Heute, wo gegen Erlegung von 5 M uk Jedermann die Besichlignag aller Gcheliii- nisse des LinderhmS gestattet ist, euveitcrt sich senk Frage dahin: was soll dieses ganze prunkvolle Rococo-Zanberschloß überhaupt ,m derftichen Walde? Es ist. als ob in eine Gesellschaft von derben Aelpiern in Lodenröcken und Nagelschuhen ein irangösffcher Häsling in Allongeperücke nnd Galankcriedegen tänzelnden LchnNcS träte, stricht, daß der Gedanke, ein Schloß im Nococostil zu bauen nnd in selbigen, anSzurüsten ;n tadeln iväre; nur ist sein Platz nicht nn Frieden eines stillen GebirgSthaleS, sondern m einer woblangebamen Ebene: es gehört nicht m eure eiitlcgene Wald einsamkeit. sondern m die Nähe einer volkreichen Stadt und eine» lebenslustigen Hows. Tie Garteilaalagen, anS denen sich der Linderhoi erhehk, erscheinen gegenüber der großen Alpennalnr spielerisch; die Wasserkünste. d> ziveuna! des Tages steigen, wollen angcsichlS der ran'chendei besagen. Trotz dicier Aiicgreitnnge»^ harmonischere Eindrücke, als das Schloß au> dem Ehiennee. Zn- nackstt ist öS to ziemlich fertig; eS wirkt befriedigend, daß der könig liche Wille sich hier kein ausschweifendes, sondern ein erreichbares lll Wassernftle in den nahe» Klannns nnchis biliterläßt der Liiiderhoi — ES ist ein löbliches Unternehmen. daS Bild, dessen Anblick Millionen Deutscher vergebens crschiiie»: die Aufbahrung Sc. M a j. Ka > s c r Wt lb elm I. un Dome zu Berlin. durch die Kraft der Knast seslzuhalten ftlc alle Zeit und eS zugleich von Ort zu Ort niaiiderii zu taffen und io Denen, die da» O'iginal« Bild nicht sehen konnten, wenigstens die getreue Copie voczuführen. DaS läßt sich auch bezüglich des gegenwärtig rn der Knnstgeiverbe- kalle, Pragerstraße 49, ausgestrUlcn KolossalgemäldcS von 'William Pape in Berlin sagen. Der tirsergreisendc Eindruck eines so er habenen LcichcngrprängeS, ivie es der ausaebahrte Leichnam deS ersten deutschen Kaisers bildet, um dessen Verlust Millionen aus- richtiaer Tbrünen aesiossen sind, macht sich sofort benn Hintritt vor daS Gemälde geltend, nnd zwar ganz unabhängig zunächst von der Jrage nach der knnstleu>ch mehr oder »linder bedeutenden Malerei. Man tritt in ein vollständig,finsteres Ainimer, steift ani cincr Estrade und bat ziemlich weit vo» sich daS Gemälde. Dasselbe ist schwach erleuchtet, der Ltchtesfelt ist nicht größer. alS er etwa »n Dome selbst gewcien ici» wird, und zu dicier stimmung-vallen Beicuchlnng ertönen noch die gedämpften Klänge einer Orgel. Man übersieht den ganzen Altazpiatz mit seiner schwarzen Draperie und dem reichen Blatlpstanzenichmnck. In der Milte deS Platzes erhebt sich der Sarkophag mit der Gestalt deS Kaisers, recht» und links sielst man die TabonretS mit den kostbaren Kiffe», aus denen die NeichS- nnd preußischen K>vn-Jnsignicn liegen, und vor dem Sarkophag, bei. bis z» seinem Jußciide hinaus breiten sich zahllose Kränze uns Blnmcndckorativncn aus. An beiden Seilen strahlen großarlige Girandois ein röthliches Lichtmeer anS; der anssteigende Kerzcn- rauch schwebt schwer und dunstig zwischen den Säulen empor, und an den äußersten Seilen sieht man »och die Ehrenwache der Garde. Das Bild ist kitttlig dekorativ gehalten und wirkt plastisch, wenn auch nicht rn verkennen ist. daß diese Plastik bei io entgegen kommender Anfflellniig deS Bildes, wie hier, eigentlich noch mächti ger sein müßte. ES sind hier nnd da kleine Mangel in der Ber- tbeilnng von Licht und Schatten untergelanten, die sich durch d,e verhältnißmüsstg kurze Zeit, die dem Künstler nur gegönnt war. allerdings auch ciftichnldrge» lassen. Sv helft sich die Gestalt deS Kaisers z. B. im Verhältnis; zu der vollen Körperlichkeit, in weiche, der erste Gardist dastelft, viel zu wenig von den Kissen ab, obwohl die Entftrnung vom Auge dcS Beschauers etwa die gleiche ist. Immerhin ist das Ganze hoch talentvoll zmammenaesaßt unü giebt em gkge»iiandlichcs und slimmnngdnrchdruiigcneS Bild jener feier lich imposanten Scene im Dome zu Berlin. Jedes Detail ist genau nach der Natur gemalt. Vom Hosmarichallamt und Hausministc- rium wurden dein Künstler nach der Ueberftihinag der Leiche die Tahourelkisse» zauS Silbers»»tat mit Gofts, die Decken, Kande laber (dieselben war-m der Scbloßkapelle entnommen und stammen vo» Friedlich dem Großen' sowie die Kcon-Jnsignien znr Abbildung einige Zeit überlassen. Tie acht TabonretS janS der Zeit des Große» Knliürsteii! tragen folgende Insignien: zur Rechten des Sarkophags I) Knrickmert, 2°> Große Kette dcS Schwarze» Adlers, 3) ReichSschivert. 4) Lcepler: znr Linken des Sarkophags l) Knr- Knt, B Reicheinsicgcl. 3) ReichSapirl. KönigSkrone. Die erste Figur links ist der Krongardisl Gellhoin (Fghiienträger des 1. Gaide Regiments 1WG, von der Kaiserin Victoria öfter gemalt; rechts: der Unteroistzicr Schulz vom Gaide-Aieraildec-Regiment. — DaS kolossale Olemälde >oll in drei Wochen acmaik worden iem elbsiverstänblich mußte de, Knusticr da sich heffenver Hände de jedoch dienen nehmen. Ziel gesteckt hafte: u'daun komm! m den Zimmern des Schlosses der ganze wohnliche Reiz des Rococo'S zum Beivnßliein der Be sucher. Man kann sieh vo>slellen, daß der Lindechos von einem Machligen der Erde bewohnt nnd zwar mit Behagen bewohnt werde» kan». Venn cm knnstige, König von Bauern sich ent schließen sollte, eines der Pruitkichlösscr des 2. Ludwig zu beziehen, io wild er sich im L>uLe»hoi gew>tz heiimich tuhlcn. Drob, aller verschwenderischen Pumkiuchr in der Ansichmücknng deS Schlosses kommt rn dem Hausgeräth und der ganzen Eunichtnng ote vor nehme Grazie, die dem Rococv einen in nnwidectiehtichen Reiz verleiht, zum anmuthrgeil Ausdruck. Auch ans dem Lindest),» btnhcu die Bouibonenlilien aus den Gistdstickereien der Stühle; auch hier rinden sich die Büsten und Bston'ssc des lt. und dcS 15. Ludwig in last e>müdendcr Wicderhotnng. 'Außerdem giebt cS und zwar ans der Löwenkerrasse noch eine andere Bütte: die der Königin Marie Antoinette. Dieie unglückliche Fürstin war bas einzige Weib, das der König Ludwig >l. uebte. Er schwelgte in ihrem Andenken. Er betete sie an. Niemals ging er an ihrer Marmor- bnste vorbei, ohne grüßend den Hut abzunehmen. Das Marmor- bstd der edlen, unglücklichen Königin schaut hernieder aus jene be rühmte Linde, von welcher der Liudechos wohl den Namen hat. Eine rindene Tieppc rührt hinaus am den gewaltigen Baum; in seinen schattigen Aesten hatte sich der König einen Sitzplatz an- bringen lasse»; dvrt liebte er, nmipielt vomWaideswebcn und uni- klmiaen vom Vogelfang, zu ... sro'istncken. DaS ist nnmal cm ge'alliger t'ledaicke. Nicht minder gehört die biunc Grotte zu jenen Emiällen deS Königs, von holder Fantasie cin- gegebenen Schöpsnugen des KöniaS, über die nur ein Phstistergeist griesgrämeln kann. Man denke sich eine» Berg künstlich auSgehöhlt und gu einer Tropstleingrotte umgeslaltet; das Wasser Nitlzt in großen oLprüngen znr Tleic und sammelt sich hier zu cniem kleinen See. Aus ihm schaukelt sich ein 'Nachen. Wer darinnen 'ätzt, wendeticin Auge nach dem prächtigen Wandgenuftde, daS den Pe»»S''erg darslcllt. Tannhänier liegt mst dem Haupt nn Schooße dec V nniS, deren »nverhüllte oicizc in der kalten Kellestnit der Grsttc nicht zu 'ricren scheinen. TaimhätlsecS Herz sehnt sich ..nach Bitternissen"; in der Olwtte würden ihn liestle Finsterniß Iimlmllen, IN,'',,! nicht Istlasicheibcit, dnich tvclchc das Licht in li vmcbi''bencn Fmben hereinsaUt. cmcn magischen Schein über ihn und seine urp'gc Umgebung aliSstrvmlcn. DaS elektrischc Licht, mittelst welchem außerdem die Grotte beleuchtet wird, läßt ihre vielen Schl'iihciten sehr vortheillia't hetvortreten. Der König hat sich oit aur dein Kahne der Grotte schaukeln lassen, über sich einen inechaiuich ver'chiebbaren Mond, der letzt nicht mehr aufgezogen wird, neben sich Schwäne von Blech, die man — Gott weis; wohin — geschafft bat. und umklniigen von »osichlbarer Musik und Gesang, die »nmiichr nir immer verstummt sind. Ganz ungeahnte Emdrncke eiiftnängt der Wanderer aber auch von der Hundinghütte, die er nach 2 Stunden Wegs erreicht. Sie liegt halt an der österreichi schen Grenze und in einem Walde von großartiger, wilder Schö»- lwik. Ti'' Einrichtung der Hnndinghütte ist genau io, wie sie Wagner snr die Walküre vorgcicl,neben. Ihren Mittelpunkt bildet die Eiche, die Weltcn-E'ch' mit dem tiesetiigebohrten Wälsungcr- Schwcrte. Ter prächtige Baum, den der König von Bayern sich hierzu aiiSerieken. ist icdoch —- Abergläubische werden darin einen Zusammenhang sindrn — seit dem Tode des Königs abgestorben. Die Eiche kränkelte schon lange, sie hat es nicht vertragen, daß man ihren Unterstamm ringS umbaute und dadurch ihren Wurzeln Luft, Licht und Bodenfeuchtigkeit nahm. Sie streikt wie klagend ihre nn- bclaiibten Aeste durch daS Dach gen Himmel. Die Ausstattung der ans cingcrammten. unbehanencn Baiimstümmen bestehenden Hundtilghntte mit Anerochscniellen und Hörnern, Hirschgeweihen, Jagdipceren »nd Netzen, dem Kochherd nnt seine» groben Thon- schirren, den piumpcn Sesseln n. i. w. verseht höchst anschaulich ES ist sächlich, tür die Besichtigung ein OvcmgiaS mftzn- Dic nächste Ausnahme Von Zöglingen in die Königl. Uiitrr- vffizierichule zu Marienbcrg toll am 1. Oetober d. I. statt- stilde». Die Anmeldungen haben im Juli durch persönliche Vor stellung deS Asplranlkn bei dem Bezistsconimandv seines Anseift- !> ilisvris ober bei dem Eonnngudv dcr Uiileroff>zier-Sch»le zu er folgen, bei welchen Behörden auch das 'Nähere bezüglich der Aut- in die Zeiten, da die Heiden dcr Edda die Wälder durchstreiften Störeild wirken nur die Wachskerzen, welche der König aur die Kronleuchter aus Hirschgeweihen stecken ließ. Solche BeleiirhIiingSkörper gab cs doch wohl kaum, als aus dem Laaer von Bärenfellen der Wcmunger Blut blühte. nalime-Vedingungeii rc. zu erfahren ist. Tie betreffenden Aspi ranten muffen mindesten?' 14 Jahre alt und consirmirt sein, dürfen aber das 16. Lebensjahr noch nicht Vollender haben. Tie gestimmte Erziehung dcr Zöglinge in dcr Unteroffizier-Schule geschieht un- cn igelst ich. — Am Montag vollzieht sich Vormittags von 10 Uhr an die 49. Feier deS v. Ll'iifflcw'ichcil Stlftimgsiestcs in dcr König!. B l i n d e n a n st a l t. DaS Prvaramm besteht aus Oigelvoripicl. Festrede des Direktors Hoftalh Büttner, Vortrag cincS von dcr Bliiidcn Louise Kretzschmar verfaßten Festgedichtes, Katechese der Schnlkmder und verschiedenen Gesangaustnhlnngcn unter Leitung deS Herrn Euntors und Gesangslehrers der Anstalt Volkmar Schurig — Unsere „Liedertafel" unternimmt ihren diesjährigen SvmmeranSslng in die sachsffchc Schweiz heute über 8 Tage. Tie Abfahrt erfolgt Vormittags 8 Uhr 5 Min. vom Böhmischen Bahn hof n»d wird von Köiiigstcin ans dcr Lilienftein bestiegen. Hier wird im WaldcS'challcn Rast gehalten, während daS Mittagsmahl im Schnkcuhanse von Schandau eingenommen wird und wo auch der Nachmittag bei Gelang und Tanz verbracht. Die Rück fahrt findet vorn Bahnhof Schandau aus 7 Uhr 16 Min. Abends statt. — Cs wurde bereits an dieser Stelle das Ableben de? be rühmten und auch hier in Dresden in Vieler Erinnerung lebenden Schachspielers Zuckerlort erwähnt. Der in London Ver storbene zählte erst K>Jahre. Halle aber schon seit einiger Zeit cmc wesentliche Einbuße lenzer bcwliiiderLiigswerlhcn geistigen Kräfte erliticn. Seine Theilnalmie an dem in Franffurt vor Jahresfrist stattgehalftcn internationalen Schachkongreß brachte diese Abnahme in einer Welle zn Tage, die ullgemein ausficl nnd 'Bedauern er regte. An cincr cigenstichc» Krankheit ist der große Gedächlniß- knnstler nicht gestorben — er wurde beim Schachspiel in Simpsons Restaurant vom Schlage gerührt. Zuckcrlort hat in früheren Jahren in Berlin gelebt und dort seine eigentliche SchachanLbildung gewonnen. Tort war eS. wo er Schachzeilungen rcdigirlc, Schachlchebüchcr und Lchachkalcndcr bcranSgab. Er galt schon immer für einen seinen Spieler, gewissermaßen für einen Gelehrten der 64 Felder. Und doch wirkte cs beinahe wie eine Ueberraschung. als ec aus einem internationalen Schachturnier als Sieger hervorging, dcr alle europäischen Meister geschlagen. 1872 ging er nach London, wo er eine mit seiner Kunst nn Zusammenhang stehende Stellung fand und sich jo einlclste, daß er water zu den cngliirhen Schach meistern gezählt wurde. Von den sechs iifteniatjonalen Schach- kongressen, welche seit 1851 siattgeiunden haben, ging er anS zweien als Hauptgewinner hervor, m Paris 1878 nnd in London 1883. Seine Hanptstäeke war sein Gedacht,itß. Tie „Times" lagt von ilim, daß er aut dein Gebiete de-ViindlingSlptelS. wobei er 10—12 Spiele gleichzeitig nebeneinander durchnchrte. nicht seine» Gleichen gehabt habe. Das war cS mich, wodurch er hier in Dresden die vollste Bewunderung erregte. Auch im einfachen Spiele von Meister zu Meister war er bi» zuletzt einer der feinsten und geist reichsten Spieler. Er hatte in den letzten Jabren nur die Ruhe nicht mehr, die stählernen Nerven, welche daS berufsmäßige Schach spiel erfordert und — zerstört. Hatte eine Partie eine gewisse Zeit edauert, so machte Zuckerlort Fehler und verlor selbst gegen solche "artner, denen er an Witz weit überlege» war. — Tie afrikanischen Gäste unseres Zoologischen Garten», die kriegerischen Wüstetfföhne. die Beduinen, denichten vorgestern unter Führung ihres Dolmellcher» daS I o h a nn eu m wie die Rüstkamn> e r. Sie waren überaus erstaunt über die gewaltigen Sammliingen von ichönen Waffen und mittelalterlichen Rüstzeuge. Daß die sächsischen Kurftirslen und Könige so schwere Rüstungen, deren Rosse in Gold und Stahl getriebene Panzer getragen, wollte den leichtbeschwingten Söhnen dcr Wüste kaum in den Sinn, und als dcr Scheich Salach Terll iniolne freundlichsten Entgegen- Der König' kommen- de» Senn Direktor Dr. Erbstein den schweren eisernen und Pistolen mit ihren alten Feuersteinschlösser» fesselten ihre Aus- merkianikeit tm höchsten Grade, und als dem Scheich aut dessen Frage vom Dolmetscher der ungefähre Werth einer vcr mit Gold und Silber reich verzierte» Pistolen angeveutet wurde, zog dcr naive Beduine leine mit Goldstücke» gut gelüllt« Vörie, um sich die kostbare Waffe zu erwerben, und konnte nicht hcgreiien, weshalb man auf solch' ein Geschäft an dieser Stelle nicht einzugche» ver mochte. Anderen Knnstsachen. wie z. B. den großen wcrllwsUen astronomischen Uhrwerken rc. schenkien sie nur wenig Beachtung, doch al» sie in daS s Zt. vor Wie» eroberte tückische Zelt mit reichster WassenauSschnittanng elntraten. belebte sich auf's Nene ihr Interesse und erstreckte sich diele» si'lbst bis auf die kunstvolle türkische Weberei und Stickerei deS Zellstoffes. „Serr schön! Serr schön! * konnte man oft ans threin Munde hören, und ein „Dresden gut I" brachte ihren Dank Wir An,druck. Bei», Rück- acing schenkten die Beduinen den Schilling'lchen Grupven dcr Terrassentreppe alö „großen Goldklumpen" ungeidriltk Ammrrksnni- keit wie hohe Bewunderung. Sie staunten „über diesen Reich- ihum". Im selben Momcnle fuhren die König!. Majestäten vor über. und vom Dolmellcher wurde den Beduinen dcr König als der große Scheikh des Landes, dein alles DaS gehöre. waS sic bis dahin gesehen, gezeigt. Eine ihnen später begegnende Kompagnie Infanterie nicinlen sie mit ihren „langen" Feil-nslemslniten leicht besiegen zn können und blieben dabei, auch nachdem ihnen der Dolinctjcher die furchtbare Wirkung des Schiiellieuerö aus diesen „kurzen" Ftmten zu verdeutlichen gesucht halte. Begründe» erichcint diese kindlichmaive Aii'channiig, wenn mau bedenkt, daß die Be duinen bei ihren Ranbzugen i» der Wüste festen andere» Waffe» als den ihren begegnen. Die Wüsteniöhne mit ihre» lebensvollen, sehr unterhaltenden Bvlführungen in Augenschein zu nehmen, bietet sich heute am Sonntag „» Zoalogiichen Garten Gelegenheit. Die erste Vorsnhrniia sinder Vormittags nin ',B2 Uhr staik. welcher sich während dcS Nachmittags um 4 und '/n7 Uhr zwei weitere an- schließen. — Am Freitag besuchten die Dresdner Gartenbau vereine die Kunst- und Handelsgärtnerei von Heren E. Lehmann au» der Kamenzerstraße zur Vesichtigmig der jetzt m schönster Bliithe prangrndeir engl. Pelargonie». Obiger hält ei» reiches Sorliincnt dieser Pslanzcngoilnng, unter deren Nenznchtimge» einige hervonagende Färbungen sich zeigten. — Die Entwürfe für die zu errichtende A n Sstel l nngs- h'a l l e sind noch bis heute im Briihl'schen Palais — Angnsliis' straßc — öffentlich ansgestellt. — Emen E zt r a z n g von Dresden »ach Leipzig über Riesa »nt besonders ermäßigten Fahrpreisen beabsichtigt die sächsische StaatSeiienbahuverwastung am Sonntag, den 8. Juli, verkehre» zu lassen. Die Abfahrt desselben erfolgt von Drcsse„-A. sinh 6 tt. 40 M.. von Dresden Neust., Leipziger Vahnhm, früh 6 U. 55 M. und die Ankunft in Leipzig VorimtiagS Ift Nar. Die Rückfahrt kann mit einem an demselben Tage Abends I I U. von Leipzig ab gehende», in Dresden-Neust. 2 U 7 M. Nachis einlreffenden Exlra- zngc sowohl, als am Mvatag, den 9. Juli, mit alle» fahrplan mäßigen Züge» <bei Schnell- und Erpreßzügen unter Znlöuiug von ZnichlaabilletS) erfolgen. Der Preis der B>llels ist von allen Stationen gleich und Helmut 4 Mk. 59 Pig. m 2, 3 Mk. in Wagcnklasse. - Tie soeben veröffentlichte statistische Erhebung innerhalb der Deutschen Tu euer schall zeigt nach allen Seite» hin wiederum die erftenstchsten Fortschritte, vie Zahl der im Bereiche der denischen Tumecschaft bekannt gewordenen Turnvereine war am l. Januar 1686 ans 4016 gestiegen, von denen 3632 in :M9 Vetkinsoilen znr deutschen Turnerschaft nehmen. Tie weitaus größte^Zahl der Turnvereine zeigt der 14. Tumster?'oder das König reich wachse», welches «>28 Turnvereine amweist. Die Zahl dcr Mitglieder dcr zur denliche» Turnerschaft gehörenden Vereine beträgt emschlietzlich der 46.358 Zöglinge 350,875 Marin, von denen 180,576 an de» Turnübungen thc>l»el»ne». Die „Denliche Tuciizcitiirig" wird >n den Vereine» i» 4000 'Abzügen gelesen. Tic Zunahme gegen daS Vorjahr beträgt 24»; Vereine, 13 Gaue, 27,750 Milglic. der, 10,371 Tutiier, 4352 Zöglinge. — In Folge der Erhöhung dcr Cigareenprclle wird der Schmuggel an dcr bölmsisch-iachnichen Grenze wieder lebhafter betrieben. In der Nacht vom 21. »ns 22. Iimi lras eme Finanz wachpatronille unlcr Führung des Reichenberger Obcrrespieienlcn Marx zwilchen Schimborn nnd Neudvrs mff eine aus >4 Mann bestehende 2chwärzc>rolic. Denselben wurden 10Hocken, enthaftend 10.120 Cigarren nnd 2l Kilo Schießpulver abgeiiommeii. Ein Schwärzer wurde gelange». — In Chrieschwitz bei Plauen i. V. ertrank dcr 7jährige Knabe eines Zimmcringiiiis beim Baden in der Eitler. Fortsetzung deS lokalen TtzcileS Leite 1». risicSsicschichie. Teutsclieü Reick,. Tie Thronrede, »ist welcher der Kaller am Montag den Reichstag eröffnen wird, dürfte der ,,'N. Z " zu folge die europäische Lage m friedlicherem Lichte erscheinen lassen, als dies seit tangerer Zeit dcr Fall war. Wiederholt bei dcr Er öffnung unserer pgilameiltaillchen Körperschaften »mßle angcdcutet werden, daß die Erhaltung des Friedens, auch wenn man auf die selbe hoffte, doch nilr von dcr Furcht erwartet werde,» konnte, welche die Macht Tenlsrhlands und die 'Allianzen deS Reiches mit ande ren Staaten angnssslnstigeii Gegnern eiiiflößcn mnisieii Diesmal dürste die Darstellung anders lauten: wenngleich unsere emene Stärle und niiicre Bündnisse weiter nlS die Schntzwchr des Frie dens betrachtet werden müssen, ohne die er nicht gesichert märe, so dürften doch die internationalen Beziehungen, auch abgesehen von denen zn niffcrc» Alliirte». günstigere sein, als seit längerer Zeit, Insbesondere scheint das in Bezug am Raszland der Fall zn sei». Wie gemeldet, werden Kaiser Wilhelm und Kaiierm Augusla sich im Herbst als König nnd Königin von Preußen in Königsberg kiöncn lassen. Tie erste Könige- K'ön,mg ließ daielbil Friedrich 1. im Jahre 1701 »ach der 'Annahme des Königs-Titels vornehmen. Die lpälere» Könige von Preußen empsmgen beim RegierungS- oiile.tk die „Erbhuldigung" der alte» Stande, zuletzt Fucdttch Wichest» IV im Jahre 1810 AlS König Wilhelm l 186l den Tino, bestieg, konnte nnt Rücksicht am die inzwiichcii^einge'ülirtc konstitutionelle Beriassung, durch welche die feudalen Stände den Euarakter einer Vertretung des Landes eingebüßt Hutten, die Erb huldigung nicht mehr als statthaft erscheinen; an deren Stelle war staatsrechtlich die Eidesleistung des Königs aus die Verfassung imd die eidliche Verpflichtung der Landtagoniilglicdcr getreten. Da König W'lhelm I. aber mit einer eindrucksvollen Feierlichkeit den Beginn der neuen Regierung bezeichnen wollte, so erncueite er die Eeremonic der Krönung in Königsberg; dieselbe fand am 18. Oct. Mil statt. Dem Bundesrath sind noch so viele Gegenstände zur Erledigung zugegnngen, daß seine ungewöhnlich nrbeilSiciche Session sich noch werter ausdehiic» wird, als bisher angenommen wurde. Neben der Afters- und Invaliden Versichern»»»!, deren zweite Leiung nächste Woche wahrscheinlich m wenigen Tagen beendet lei» wird, sind an nnffangreichcii Sache» noch der Antrag Hamburg s wegen Aus dehnung des FreihascngkbietS und Aus'ühruilgS-, sowie llebecgangS- bestiinnliingen für den Eintritt Hamburg's und Bremens rn daS Zollgebiet durchzuheratbcn. Danach werden die Ausschuß- und Plcnar-Sltzungcn noch geraume Zeit svridauerii und die Sommer pause wohl erst um die Mille dcS Monats Juli ihren Anfang nehmen. Das „Franks. Jonrn." erklärt die Nachricht, mit Miguel seien Unterhandlungen gepflogen bezüglich Uebcrnahmc dcS Ministeriums des Innern, snr durchaus unbegründet. Tie konservative „Schlei. Ztg." gar bemerkt gegen die Berufung Miguels alS Minister: „Es würde allen preußischen 'Traditionen znwidrrlansen. einen Man», der in der Aera des wirlhschaftlichcn Aufschwungs so weit im Vordergrund gestanden habe, in den Rath der Krone zn herujcii. Man kan» ein hochbegabter, erfahrener, arnndgescheidtcr, an Körper, Geist und Charakter untadeliger Mann sein nnd sich doch cbenio- wcnig zum preußischen Minister des Inner» eignen, wie zum Bot schafter am Hote zn St. Petersburg oder zum Kommandanten dcS Regiments der Gardes du CvrpS". In Ergänz»»» anderweiter Nachrichten über daS Enllassnng?- gcsnch dcS ChetS dcS Geheimen Civil-KabinelS, Wirkt. Gchcstnralh v. Wilmowski, hört die „V. Ztg". noch Folgendes: Der Grund deS EntlassungSgesticheS war bekanntlich, abgesehen von dem hohen Alter, ein sich immer mehr steigerndes Augenleiden, daS schon seit längerer Zeit Herrn v. Wilmowsft daS Lesen nur unter großen Schwierigkeiten gestattete. Es heißt, daß Herr v. Wilmowski nur noch durch eine besonders konslruirte Brille zu leien im Stande gewesen sei. BeivnderS schwierig wurde in Folge dessen die Lage dem Kaffer Friedrich gegenübe,, mit welchen, nur schriftlicher Ver kehr gepslogeu werden konnte. Diese Schwierigkeiten wuchsen
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