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Dresdner Nachrichten : 24.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-24
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.03.1888
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51S -2 - .KrmhtbarkeU anaezweiselte «real a» »roßen «arte» kenne n »unnietzr schon seit Sb Jahren und habe sich stets vom Gegrutdeil überzeugen können. Die Kamm« iverde in einer ihrer letzten Sitzungen nicht einen Beschluß sassrn können. der den Schein des Bandglismu» errveckrn könnte. Ada. Ackermann legt Ver wahrung daacarn ein. daß man sage, es handele sich hier um eine Frage für Dresden. Ter Garten diene der Wissenichast im Allgemeinen. Im Interesse Dresdens wäre cS vielleicht sogar bester, gegen die Bortage zu stimmen, da eS für dir Stadt vortheil- daster wäre, den Play an. Droben Garten ungelheilt silr ihre AnstleUungSjtvkcke zu brbalten. Weiter weist Red»« daraus hin. das, in der vorigen Session die bedeutendste» Britreter aärtneiiicher Interessen sich für de» von der Regierung vvrgeschlagrnen Platz veuveiidct hätten. Abg. Philipp ertlärt, dem L>rebihe,tSa»li»g nicht rusttmmc» zu könne», der nicht warm noch kalt sei. Die Mckrlieit habe nicht de» Math gehabt, zu erkläre», dag sie krinrn Botanischen Garten haben wolle, »och sich über die Ptatzsrage zn entscheiden. DaS Stuescn« Areal sei übrigens, wie man ihm be richtet habe, in Rücksicht ans den Ankauf bereits srnctisicrrt worden. Wen» dem Abg. Orhlschlägel von einem Stiidenten des PolNteck- vikriiiiS gesagt worden sei, dab er nie de» Bvtaniichcir Garten ge sehen bade, so werde das wohl einer von Denen gewesen sein, die nie einen Bleistift, stets aber eine» Korkzieher in der Tasche lenden. Staatsmiiust« v. Nvilitz Wallwitz weilt nach, daß sich die Stände nicht weniger als drei Mal lür vaS Fottbrslrhe» des Botanischen Gartens eiirschieden habe». Auch der vorige Landtag habe sich mit der Verlegung des Gartens einverstairdkn erklärt. Hieraus habe die Negierung ihre Maßnahme» gegründet. Nach der Ent scheidung der Sachverständige» tonnte die Negierung gar nicht an ders. als dc» >rwgeu Platz wählen. Außerdem lei es ein nicht zu untericbätzcndcr Vvrlbeil, ei» Grundstrich zu erwerven. dnS so wert in den Große» Garte» cinschncrde. Abg- Udlrmaim-Görlitz trrtl für de» Mawiitäks-Antrag ein. Nach iriner Ansicht würde es das Beste sein, de» Gatt»«» die Ysilinduug und Unterhaltung des Botanischen Gartens selbst zu überlassen und höchstens eine Unter stützung hierzu zu gewähren. Die landwiitblchasliichcu Untersuch ungen kü»»sin aus den bereits bestehenden Anstalten vorarnomnien werden. Nachdem gegen 10 Sliininen Schluß der Debatte be schlossen woldcn. wno in nanienllicher Absiiinmung mit 43 gegen 32 Slimine» (meist ländlicher Abgeoidnelei) der Majoriräls-An- trag abgelchiil und die Anträge der Mmorsiat gegen 24 Sliminen aiigenonime» Em zahlreiches, mellt a>lI Gärtnern heslchendrS Pudlikani hatte der Verhandlnng auf dc» Tribüne» beigewvhnk. — Eine belebte Debatte ries auch die Petition drS BereinS für Reform des BcslattuiigSwesenS. „Urne", uni Genehmigung der Be stattung mittelst Feuer hervor. Die Deputation beantragt durch Abg. v. Trebra, die Petition ans sich beruhen z» lassen. Gegen dieses Votum wendet sich Dr Minkwitz. De» Wünschen des Petenten stünden keine nnüherwiiidlichen Schwierigkeiten entgegen, »ainent- lich könnte» dw kliminetlc» Bedenken leicht durch Anordnung einer obligaloiischcn Sectio» beseitigt werden. In gleichem Sinne änßecke sich Abg v. Vollmur. Sämmtl'che im Dep.-Bericht ange führten Gründe seien hinfällig Tie Bestrebungen der Petenten halten bereits von der Berliner Stadtbehcside Unterstützung gesun den. In sanitärer Beziehung finde die Lcichenverbreniinlig unter den Aerzlen zahlreiche Vcuecht«. Auch die religiöse» Bedenken Halle er lür hinfällig, da u. A. zwei hohe englische Bischöfe sür die Lrichciivrihrennnng ««getreten. Tie ersten Christen hätte» ihre Leittcn selbst verbrenne» lassen. Abg. v. Enrlowrtz vcrlrilt dein gegenüber das Tep.-Bokum und begründet seine Gegnerschaft gegenüber der Verbrennung mit dem religiösen und dem ethisch-sitt lichen Manien!. Abg. Ksibach mcim, diese Gesichtspunkte könn ten lür die Kammer gar nicht rn Betracht kommen. Für dieselbe handle cs sich lediglich um drc Frage, ob den Wünschr» der Pelen- ten staatliche oder oüentliche Interessen eutgcgcilsiündeii. Ta dres nicht der Fall sei, müsse er gegen den Tep.-Anlrag jtiiiimcn. Abg. Oo>h ball dem Vorredner entgegen. daß der Slaal nicht nur an» polizeilichen und kumü,eilen Nüchrchken ausgebaut sei, sonder» na mentlich aus sittlichen Momrnicn beruhe. Abg. o. Vollmar be streiket. daß der Begriff „clhttch" für cme Besiattungsart in An spruch genommen werden könne, die cs ermögliche, die Uederresle der Todlen »ach einiger Zeit. wie dies geschehen sei. zn Ssieiel- wichie zu verarbeiten, und bezeichnet das Dep.-Volum als einen Ausfluß der Unduldsamkeit. Abg. Dr. Schill vertritt den Tep.- Anirag. Das Verlangen der Pelenten, dgß der Staat in ihrem Sinne gesetzgeberisch umgehe, bedinge die Nevrsion eurer großen Anrabl Langes und Neiebsgesetze. Daß ei» lebhailes Bedrirttuß nach Feuerbeslattimg vorlrcge, müsse er bestreiten. Nachdem em Antrag arr^ Debatlrichlriß Annahme gesunden, bleibt die Petition gegen 11 Summen aus sich beruhen. Hm» Schluß elilculel Abg. Hartwig Bericht über die Pelittoircn berüglich der Lvschirntzcr Brücke und der tl'ersttaße und beanlragt, bei den früher gcsaßlen Be schlüssen sichen zu bleiben. Abg. Bartholomäus erklärt, für die Beschlüsse der 1. Kamm« auf Uebeigabe zur Kcnntnrßnahme sttm- men zu wollen, wahrend Abg. Böriiich bekvnt, dal; durch den Barr der Brutte die Uwrsiraße keineswegs anS der Welt geschasst sei. Ent aber müsse die Brücke gebaut werden. Gegen 3 Sliminen pflichtet hierauf die Kammer dem Dev.-Antrag be>. — Ohne De batte über«ab die erste Kammer in ihrer gestrigen Sitzung die Petition der geprüften Lehrerinnen sür Nadelarbetten um Verleih ung der Stärrdiglettsrechtc der Negimung zur Kennlnißnakme (Dies. Bnigcrmeisler Beutler), ließ die Pensionen uin Aenderung des Ottsiie'.S-Pcnsloiis-Gcsetzes (Bcrichlcrslallcr Graf zur Llpvc-Baruth) aui sich beruhen, desgleichen die Beschwerde einlger Genreinderaihs- milglicder in Volkmaisdocs bezüglich des dortige» OrlSitatutS linier Annahme der hierzu von der 2. Kammer geiaßic» weiteren Be schlüsse. Auch über diesen Gegnsland erslatlele Abg. Beul!« Bericht. — Am Abend de- Geburlttags deS liochsesigen KaricrS hatte auch der k o n i e r v a t iI> e Verern zu Dresden eine T raue r- fercr »> Meinkoit's ^älcn peransralket. der wohl an 5M Pcrto- nen, snmml und sonderS in Tranerklcidnng. beuvolnikcn. Der Saal war rn würdig emiter Acise ausgcsiattct uno mit schwarzem Tuch von oben bi? unten geschmackvoll dckocirt. Die Bürte des hochielrge» Kauers trat aus einer mächtige» Pslanzengruppe effekt voll hcrvor, von silbernen Girandolcn beienchtcl. Ten Abichluß der Tckora.ivnen nach dem hmleren The,l des Saales bildete cm mächtiges wcißcs Kranz nur schwarzem Ginnde. Ter Feier wohnten u. A. bei: der prenßttchc Gesandte Exc. v. Dönhoff, die Präsiden- len der 1. und 2. S ländekainmerii, Epe. v Zelnucn und Dr. Haber- kor». Gras Könnerih, Gras llrcx. drc Kammerberren von Burgk, v. Friesen, o. Scliönhura, Gch. Roth v. Ehacpentiec, General Heyüen- rcich, Geneutt v. Rex und unter Führung des General Leutnants v. Bcssel. Exc.. fas! sämmlirche Mitglieder des hier bcslehenden prcuß. Lksizierskaiinos. Tic Gedücktnißreve hielt Herr RegiecungS- Äsicssor Dr. Ruurpelt. Während der Genannte im Eingang der selben im Allgemeinen der Trauer um den entschlafene» Helden- kaiser und dem Dank des deutichcn Volkes für Alles daS, was er unserm Volk geschaffen und gegeben, Ausdruck gab, widmete er daun der von dem bochicligcn Kaiser inauguririen Sozialpolitik seine wetteren Ausführungen. Die durch die Kaiserbottchait be gonnene Untcrslütznng der witthschattsich Schwachen, der Kranken und Invaliden sei das theuerstc Brrmächtaiß, das unser Kaiser seinem Bolke hinlcrlasse», und das dicieS zn wahren und weiter auszubaiicii die heilige Pflicht habe. Die Feier wurde ringelcilet durch em vorzügl chcs O>gclspicl des Herrn Oberlehrer Knöpcl und geschlossen durch den allgemeinen Gelang des Liedes: „Jesus meine Zuversicht". Vor und nach der Gcdächtnißcede wurden unter ausgezclchncter Leitung deS Heim Hvikantor Klinger durch den Süngecchor der lönig!. Holkilchc dez durch den Fried,ichfludler Seminacchor Trauergesünge in einer Wcn'e zum Vortrag gcvracht, welche die weihevolle Stimmung der ernsten Feier wesentlich er höhten. — Durch Eellegialbeichluß hat die Königs. KreiSbauptmann- ichatt, in Würdigung der an sie gelangten Pensionen, die Geneh migung zur Errichtung eines sle! ner» en C i r k us - A c b ü » d e s aus dcm zwilchen der Grunaer- und Piriiaiichensirake gelegene» Tecrain versagt. Bek. nntlich hätte die Zustimmung zu dem Proickt eine ganz rücksichtslose Durchbrechung der Gmndlütze deS sür jenes Stadtviertel fiilligen VauregulativS erfordert, was jedoch seitens des RalbScollcgiums besnrworlel worden war. — Dar Ntchttheilnahmr des Drillichen Reichs an der Patent- Union w-rd alle denischcn Erfinder, welche demnächst Patente in der Schweiz nehmen wollen, obtimal» empfindlich ichädigrn. Nach 8 29 e> .rS voilieacnden Schwcuer Patenigesepentwn»seS, an dem wohl wenig g-ändcrt werden wird, können Erfindungen, die 7 Monate vor Erlaß de- Schweiger Patentgeletze- in irgend einem Staate der Union angemckvet wurden, nachträglich auch noch »> der Schweiz vaicnlirt werde». Da vorau-nchisich da» Patenigkiek der Schweiz schon am i. Juli, jedenfalls aber am l. Lktobrr d. I. in Kcatl tritt. Io find schon die t« vtaq, ja »iklleicht schon die «, Teicwder a»g-«esd»«e« Ecfinonnaen patentkstzig. ES leuchtet »in. daß von den 5—6»1t) deusich-n <r,sl„dem. welche in dieser Zett Palenle ai meidrn. em großer Theil Lre Patente in der Schweiz nicht bekommt, wohreich hie nichtdeulschen Lrftlchrr sie erhalten. — Seit Kurzem bat sich die G«sch»ft»ordnuna bet den Strafkammern de« hsZtgen Königl. Landgericht- mehriach verändert. So ist die S. Linrstanimer, weiche sich bi-her aus- siengrlichllichr rS dal sich n .. ... ^ aetv weich« mit den Brruiungen gegen schössenger > »eaiall gekr Urthrüe mit diesen belchäiiigte. ganz in Wegiall gekommen und Rccht-Nilktrl» nunmehr da» Richterpersonal der L Slraskamm« zu beschttitigen. Die Sihunaen der letzteren finden nach wie von ge wöhnlich Mo»Mg» und Donnerstag» statt; sie erstrecken sich ab« in Bezug aus enilnstanzilcht Straffalle nur a»s die Buchstaben ä b>» V lder Angeliagte»), während früher die Buchstaben L. bi- ü in Frage kamen. Dl« L Sizaskamm« verhandelt Dienstags Freitag- und aus sie enllallen dir Buchstaben k! bi- dl (bist oi» U), wählend iür die 4. Strafkammer lVcrhandluiig-taae :> Z b und er ck Nisi. bi»!L) wachs und Svnnabeild») die Buchstaben ti bis 2 (früher bestimmt sind. — Dir tgl. Wnsserbaudirrktion macht Folgende» bekannt: Dir Kaiscrl. Königl. Stasihalterei in Prag hat aus eine diesbezügliche Anfrage milgetbeilt. daß ,m Nicsengkknrgr, Bölimerwnld und am südlichen Abhänge de» Erzgkbirgr» noch acotze Massen Schnee liege», welche beim letzten Thauwctter noch nicht zum Abichmrlzen gekom men sind, sowie daß in der erste» Hälfte dicieS Monats >n ganz 'Böhmen ein erneuter starker Schueciall siattgeiunde» hat. Da »n», »ach den hier amllick emgegangene» Narhiichlen. auch ini Bereiche des sächsischen Erzgebirges »ocb viel alter Schnee lagert, hierzu aber auch säst allerwärtS »och ncuc Menge» biiizngekomlircn sind, io ist nicht ausgeschlossen, daß bei Eintritt iiiltiisive» TbauwctterS w ederum größere Fluß- und Slroinanichlveltungen slatlsindrn werden. — Unser benachbarte» Löbtau bat sich in neuerer Zeit znm größten Vororte hciausgcbildct und zählt gegenwärtig Uber IL.OOsi Einwohner. Mit dieser Entwickelung steigern sich aber auch die Bedürfnisse. Ter Bau eines zweiten großen Schulbanscs. welcher auf über NO,tXX»Mk. veranschlagt ist. befindet sich im Angriffe, denn die Zahl der Schulkinder ist aui 22lv neiliegen. Auch der Besinnt entspricht dem Bedür'nisse nicht mehr, Ivdaß in allernächster Zeit eine Kirche, wozu der Platz bereits an die Kreuzparochie abgetreten und von letzterer auch schon ein Kapitalsvnds gebildet worden ist. gebaut werden wild. Ter Baugrund isl freilich im Preise wesent lich gestiegen, denn während vor ca. 5 Fahren der Oumtr in guter Lage mit 3 bis 1 Mk. bezahlt wurde, werden jetzt tü bis 20 Mk, gefordert. AlS gute Geschäfts- und Wolniuiigölage. in welcher noch genügendes Bau Areal vorhanden ist, gilt der yttStbeil, welcher zwischen der Planenicben und Wilsdruffer Chaussee liegt denn gerade dort sind in den letzivergangenen zwei Jahren die mrisle» WohiihSuier entstanden. In diesem Theile bcsindet sich auch der Baugrund, welcher von der Brauerei Reiscwitz zu großen WohiiuiigSaiilagen bereits verlaust worden ist. Auch das erwähnte neue Schulgebäude wird daselbsl errichtet. Im Vordergründe dieses OrtStheilS rfl auch das der Firma Laue n. TimäaS gehörige werlh- volle Bau-Areal 02 Bgnstrlle») »eniienSwcrtb, liegt eS doch der Pierdevabu am nächsten und Hai ferliggcstelllen Ssiaßenlrakt. Dem Gewerbe und der Jnduslne sil eS zuzuschreiben. daß der Ort sich zu iolchcr Größe ouischwiiige» konnte. Reichliche BZchärli- gu»g wird den Bewohnern geboten, und andermeitS siiive» urid erhalle» alle sich hierorts noch weiter niederlassende industrielle Unternehmen entsprechende ArbcilSkiäste, indem der Zuzug fort gesetzt steigt, und wodurch auch die Bewohnerschaft, wie »r letztc- >er Zeit zu koiislasiren gewesen, gnalitativ gewonnen hat. Nur eme Frage der Zeit kann e» lei», daß Dresden seine Vororte in- korporirt, und Löbtau wird Dresdens Industrie gedeihliche Ent wickelung durch passendes Areal bringe», — Zum Otterfcsle gellen die im Lokalverkehr der sächsischen StaalSeisc ii bahnen nuSgegebenc» Tages- (RelonrvilletSj, welche am Sonnabend vor Ostern oder am erste» j^slrrseiertag gelöst werden, zur Rückfahrt brS mit 4, Avril. Für dieienigen Re- lourliillctü zwischen Sialrone» der Strecke Drcsdeii-A,-Esile»werda unleriniiander. welche am 3l. März, dem Tage vor dcm Ueberaang der Strecke in sächsische Vermattung, gelöst werden, sind jedoch noch die Bestimmungen des LokallaufS dc> prrußiiche» Staatsbab- »cn maßgebend, wonach diese BilletS zur Rückfahrt nur bis mit 3. April gelle», dagegen aber auch zur Benutzung aller Züge und zur Gewühmiig von 2ö Kgr. Freiaepack b-rechsitze». Die zwei- und dreikägigen NelourbilletS zwischen sächsische» L-tationen und Statio- ncn der TircklivnS'Bezirke Berlin und Ersuch sowie der tbnnn- giichcn Privntbahne». welche am 3l. März (Loiinabend vor Ollem) und die zweilagigen Billels zwiici,cn denseibe» Stationen, welche am l. Avril (t, Oslerjeicrtag) gelöjl werde», gellen zur Nürksah« biS mit 3. April, — Von Ncucin sei daraus hingcwiesen, daü daS Fahren durch das Georgenlbor und die Strnßcn am Taicbenberg gerade i» entgegengesetzter Richtung gcgen srnhcr slailziisinden bat. Das Georgenthor dark nur v>nn Schloßplatze aus und die Straße am Taschenberg von der Schlvßslraße aus bc»ahren iverdcn. Nur noch wenige Tage, bis »nt Mittwoch, bleibt daS der- maliae ganz hervecrageiidc Künslleipcisonal des Viktoria- Salon S znsanimkn; die beide» molgcnben Vorstellungen sind die letzten an einem Sonntag, Vor allen Tinge» isl es daS schwedische Damen-Sextett, dessen irischer und anmnlhiger Gesang die Be'ncher bezaubert, »o daß die äa capo-Rutr oit, wenn nicht die soriichrei lende Zeit gebieterisch Hall geböte, kein Ende nehmen würden. Die pracht volle». slarinencrregendeir Leistungen der Miß Geraldme, der Akro baten Älinscrcktti's, der Miß Constanze. Kansichuk-Dnmc u, s. w sind lüninttlich >n ihrer Arl ebenso hervorragend, wie sessclnd. Der an dieser Stelle ichon so oit belobte und vielbcttcblc Karl Maxsladt hat in letzter Zeit wieder verschiedene neue Cvnvlels gedichtet, »ul drnen er, wie mit iast allen den Produkte» seines WitzeS, wieder außerordentlich zündend wirkt. Er 'olgte den össentlichen Gescheh nissen aui sozialem und politischem Gebiet und bringt Das und JeneS daraus »n Lichte des HumorS. Es wird so leicht kein Besserer aui diesem Gebiete w>cde>kvmmen. Vorgestern Abend ist aus der WilSdrufferstraße ein großes Schaufenster im Werthe von 200 Mk. mit einem Steine cin- geworien worden. Man glaubt, daß em Racheakt gegen den In haber des Ladens vorttrgt. — Einem Theile der hcnsigen Sladtauflage ist al» Extrabri- läge eine Probe»»»»»« der „ llteuen Gartenlaube". Verlag vo» H. W. Saenger. Dresden, beigcgebe». — Uebcr eine merkwürdige Rettung au» TodeSgeiabr berichtet dw „Boh." aus Bodcnbach: Am Dienstag früh bugsittc der K e t l c n d a ni v > e r sieben leere Zillen siromaufwärls. Ver- mnthiich waien die Taue gefroren, denn plötzlich »iß eine der vordersten Zillen ab. Ein Schisser Namens Adolph Nickel stand eben am der Borderkasfe und stürzte in Folge des überinäßigen Ruckes kovsüber »> die Eibe. Man denke sich nun die Verwirrung I Sofort sprangen die Bootsleute zweier Fahrzeuge in die Schlappen, um dem mit dem Tode Ringenden brizuiiehe». Vor ihren Augen vertthwand er »> de» Wellen. Sv trieben sie von Pömmerle bis Rongswck suchend stromabwärts, ohne lange Zeit auch nur eine Spur von dein VerunLtücklen wahrzunehmen. Endlich erblickte einer der Schisser vor sich ein schwimmcnves SchifsStau, langte danach und — daran hing der Gesuchte. Wie ihm daS Tan ni» de» Leib gekommen ist, ist Allen ein Räthsill. Wahrscheinlich hatte er sich beim Fallen darin veewickelt — und das war sein Glück bei dem Unglück. Man brachte dea anschciaend Leblose» nach Petsrhicre und stell« Wledeibelebungsnersnche niit ihm an, obwohl man an einem Ersolge zweifelte. Nach langem Bemühen gelang cS aber dennoch, dc» Unglücklichen in s Leben znrückjmmen, woraus er in seine Heimalh nach Tsithlowitz übcrsübrl wurde. Er wird mög licherweise »och lange an den folgen d.escS Unfalls zu tragen haben. Fortsetzung de» lokale« TttcileS Seite ». Tant»r,eschichte. Deutsche» Rciüt. Fouwährend langen am kaiscrl. Hof« noch Beweise von Theilnahme des Auslandes an dem Trauer-Ereignisse an. wovon das deutsche Volk betrostcn wurde. So haben die italieni sche» Grubenarbeit« in Ob«schles>cn an den Kais« Friedrich durch Bcrniilteluiig deS Auswärtige!. ÄnttS eine BeileidSadresse gerichtet, die Letzterem der italienische Bolscha'ter übergab. Aebnilche Kund gebungen kainen von der HandeiSkainmer in Messina und voni »lallenischen Eoninlat in TifliS. Am Freitag fand in Berlin Vormittags um lO Uhr in Gegen wart d« Minister Dr. Fiiedbrra und Grasen Stolbera. sowie des Grasen P«ponch« die Entsiegeln»» der I ii der Uchertührmig der Leiche des Kai'«» »i den Dom versiegelten, vom Kaiser trüber be wohnten Zimmer statt. Au» allen Tbrilen de» Lande» gehen, wie gemeldet wird, dem Kaiser Begnadigiiiigsgesiiche z». Man alnubl in »»lerilchtelc» K'tise» an einen »»»aslenven Gnadenatt de» Monarchen, der in Kürze brvorstehen düisle. Gral Moltke bat zum Beartibniß in voriger Woche von dem Kaiser folgende elgriihändsge Zellen erhalten: „Ich bitte Sie Herz, lich. Ihre morgende Thcliiwhme an der Ichineizlichen Feier aus Ihre Anwrienheit ,m Dom zu beschränken. Sollt« Ihnen dir» kt die Germania: .Der Nuntiu» übergab li Schreiben de» Hs. Vater» an S«. Majestät, in welchem der Ba Der Nuntiu» übergab oa» I welche», der Papst Heimgang» de» Kaiser» Wilhelm nicht genügen, so befehle Ich es Ihnen, wat st« Anem alten, t«vl Freunde hossentllch nicht übel nehmen werden. Friedrich." Aul Andringen der Aerzt», daß der Kaller mindesten» einig» Stunden de» Tage» der Ruhe pflege, erließ da» Halma sich,ll.rmt dre Weisung, daß der Kaiser zwischen k und b'/> Uhr Nachmittag- nicht aestttlt werden dllrfe und ^aß alle Bsiuche während dir!« Zeit abgelrhnt werden sollen. Wie inehriach gemeldet wird, hat K.ni« Friedrich brfvhlen. daß da» neue Palais in Potsdam uno«,«(glich in Staub geletzt werde, aus daß er totort beim Eintritt wäimerrr Witterung mit seinem tzoshalte von EharloUenburg dorthin über« siedeln könne. Ueder den Empfang de» Nuntiu» Galt,nberti seiten» der kaisesi. Majestäten berichtet die ' ' ^ > de» hl. Vaterc ,. unterei» Kaiscrhause wegen des , ... kondolirt und unseren neuen Hemcher zu seiner Thlonbesleigang beglnckwüisichl. Leo Xill. rühmt in seinein Schreibe» die Prokia- ,»ativn der Nealerungsgrundiätzr Sr. Maiestüt. insbesondere jene über die religiöse Duldung und die Erziehung der Iiwend. Der Nnntln» erwähnte den Besuch dr» KnilerS in Rom am 2?. Dezember >88:1, dessen sich der Papst stet» mit besonderer Genuathuung «in nert. Die Kms«in antwortete in italienisch« Svrache. Bei der Audienz war auch der Sckrelür de» NnnlinS. Monsiguor« Mer«, del Val. ein Sohn de» spanischen Botschafter» in Wien, zugegen. Fürst Bismarck bat a» den Gemeindevosiland zu Bad Gasleiu da» »achiolgeiide Schreiben gerichtet: -Ich habe durch den Kaiserliche» Bolichaiter in Wien vo» der Beileidsadresse der Ge- nieinderatbe und Bürgermeister ln Gastem Kenntlich erhalten. Aas eigener Anlchaunng die herzlichen Begehungen kennend, welche sich zwiictic» meinem Hochseligen Herr» und de» Bewohnern des Ggsteincr ThaleS im Lunte der Jahre berangebildcl batte», danke ich der Gemeindeveitretung gusiichlig sür den Ausdruck Ihr« liebe vollen Anbanalichleit an Seme Maiestät den verewigten Kaiser, und werde nicht «mangeln, die Avrrjje z»r Kenntniß Sr. Mazestäl des KuiieiS Friedrich zu bringe», v. Bismarck." In der gbgelansrgen RetrhSlggSleisi»» ivurde die höchste Zahl an «»gegangenen Petitionen «reicht, welche biS jetzt im Reichstage ov-gekonmie» ist. D»e Zahl betrügt 12,482. Davon betreffen: 77<3 den Zollten», 25'»3 die Trnnkiuchl ic.. 534 den Verkehr init Wern, 27ti den Jdenlilätsnachiveis !k., 200 die AllerSversorguna. 249 die Regelung der Rechtsverhätlnisie der Werknicister. iR die Ansliebnng deS Imvizwangr« re., t3t die Arbeiteriegiliniation und die Arbeitsbücher, 98 den Handelsvertrag zwischen dem Reich und Oesterreich-Ungarn rc. 237t sind bei» Reichskanzler überwiese,;, 5 sind durch Uebergang zur Tagesordnung «iebiat. 8l07 sind durch Beschlüsse drS Reichstags sür erleoigt erklärt, 2182 sind zur Eivrtcinng im Plein»» nicht iür geeignet erachiet worvcn, 57t. über welche Kol»i»issioiiSberich'e vorliegen. sind ivegen Schluffes des 'Reichstags mckl mcbr ii» Pteiiilm zur Veihandlnng gekommen. ti88, hanplsäcltlich AlterSverioranng und Impfzwang belcsisend. sind auch in der Komiiliisio» nicht »lehr beratben ivorde», ü sind zurück gezogen lind lä17 sind, da sie vcttchiedene Materien behandelten, in inehceren Kominlssioiren Gegenstand der Berathung und Beschluß- tgssuna gewesen. Berlin. (Eigenbericht). Hiesige freisinnige Blätter zürnen dem Berti»« Korrespondenten deS Petersburg« „Graihdanin , weil drrselbe behaupt«, viele Fieisiimige gesehen zn habc», „die sich viel leicht geschämt haben, sich anständig zu betcagen." Leider ist diese Beschwerde des Grashdani» nicht unbegründcl. Es war n> der denkivürdigen itreichslagssitzunn. in iv lcher der Reichskanzler dem Hanse die Mitthellung von d«n Hinscheiden Kaiicr Wilhelm s machte. Der Beginn der Sitzung verzögerte sich: de> BunveSrath war in einem Nebeiimnm veriaminelt. Wahricheinlich wuide noch ei» Tele gramm aus San Remv erwartet. Die Abgeocdnete» standen in G>Uppen zulammen und tanschlcii ih>e Geiühtc übcr dcn Traner- 'all aus. Tieier Ems! lagerte ans alle» Gesichtern. Aus alle»? Leider nein. Ganz ttnkS stand eine Gruppe beisammen, die Herren Engen Richter, Dr. Barth u. A. Herr Dr. Alexander Meper er zählte; vielleicht gab er einige seiner ttockne» Witze zum Beilen, die io drattisch wirke», wo sie am Platze sind. Genug, der kleine Kceis iah äußerst vergnügt ans, es wurde gelacht. Der 'Vorgang wurde an»' der Jcnirnajiitetttcihüne, welche dieHecce» oo tue« vor sich hatte, allgemein beobachtet und machte peinliches Anttehen. Es kann Niemand veclangen, daß Einer Getühlc heuchelt, die er nicht hat, aber von Abgeordneten, die im Snal«' in öffentlicher Sitzung ge wissermaßen aut dem Präseutirkcvcr flehen, hatte man allerdings er warten müsse», daß sie bei einem solchen Anlaß nicht gerade eine sidcle Sliinmung Lur Schau tiugrn. Vo» de» Soziatdemokralen wäre» die Herren isuig« und Kräcker anweiend, die eine voll'län- dig würdizze und angemessene Haltung an den Tag legten. Wenn das den Lozialdcinokraien mögttch war, batten eS die Herren vom Freisinn auch fertig bringen könne». Unvergeßlich wird jedem Angrnzeugen der Erndruck iei», den es he,vorn«, alS der Reichs kanzler dem Haute die Traiierbottchast verkündete. Der „eoeme Kanzler" ward «einer Bewegung nicht Herr. Vo» Satz zu Satz stockte er. nberwältigt von dcn ihn bewegenden Gefühlen; er kämpfte, »in die Thräncn zuclickziihalten, um »ich« z» weinen wie rin Kmd. Dann ergriff er cm Aktenstück, blätterte konvulsivisch darin, legte «S weg, nahm cS wieder ans, «griff das GlaS, sühne cs zu den Lippen, ohne zu trinken. ES hals nichts, die Tbränen kamen doch und ranne» über die gesiirchte Wange, bis ec schließlich mit einer ge waltigen Krastanllrcngnng seine Mitthelliiiigen über die letzte Stunde icincs verewigten kaiirrlichen Henn zu Ende brachte. ES wurden Vieler Auge» feucht bei dicier Scene, auch die Augen eisgrau« wettkiharier Männer, die vielleicht nimmer geweint vorher. Und Mannestbränen sind kostbar in unserer Zeit. d>c eine Zeit der Thaten und der Aibeit, nicht eine Zeit lyrischer Emvsindelei ist. Tie „Münch. Allg. Ztg." veröffentlicht ivlgenden Armeebefehl: „Heute am Geburtslage weiland Sr. Mazestäl des Kaisers Wilhelm bcstlmnic Ich, daß das 6. Insgnl«ie-Rcg»»cnl iür alle Zeilen die Benennung „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" führe, damit der glorreiche Name deS bvchikttgcil Kaisers in der bayrische» Armee svrilcbk. Luitpold. Prinz-Regent von Bayern, in Vertretung Leo pold. Prinz von Bayer». Genernl der Kavalerie. Auch die deutschen Blittchenichaitc» habe» am Sarge deS Kaisers Wilhelm einen prächtigen Kranz durch Mitglieder der Berliner Biir chenschgst Germania mederlcge» lassen. Derselbe war auS Lorbeer, 'Schnccrvsen, weißem Flieder und Palmen hergeslellt und enthielt auf dem breiten schmarz-rvlh-gvldeiien Bande folgende Jit- ichrlst: „Tem Einiger Denlschlands, Dem Begründer des neuen Deutsche» Reichs, Dem Deutschen Kaiser. Die Deutsche Burschenschaft". Wie die London« „Times" aus Berlin mitcheile». folgen seit einige» Tagen dcm Dr. Mackenzie stets zwei Delectives aus leinen Spaziergängen. Es geschieht dies aut besondere» Wunsch der Kai serin Bictona, obwohl Mackenzie selbst den ihm znaekommene« Drohbriefen keine Bedentnng beimißt Jüngst «hielt der englische Arzt auch sein Todesurtheil von einem anonymen Richter-Kollegium anSgesertigt. Derartige Todesurtheite sind sehr alberne Scherze, die besser unterblieben. Ueber die Stimmung der Berliner (und der anderen Deutlichen auch) gegen Mackenzie kann jedoch kei» Zweifel!e>». I» Folge dc- Bruche» des Noggenfeldschen Damme» bei Dömitz ergoß sich am Donnerstag das Hochwasser auf vte Orischailen der Umgegend. Auch in der Stadl kam das Wasser wieder ms Steige»: r>,e Zugbrücke aus dcm Bahnhossivegc ist «ngestiuzt. Das Elend der von dem Hochwasser betroffenen Bevölkerung ist groß. In Bonn brach »in Freitag fiüh 0 Uhr in der Minoritenkirche Feuer auS. Nachdem der Dachttnhl »»t dcm Dachreiter vollständig eingcstürzt war, gelang es um 10 Uhr, de» Brand zu bemeistern. Lesterretch. Am Donnerstag fanden in Wien sortaeietzte Wahlen znm Geine>»dcratl> statt. ES wählte der 2. Wahlkörper, der »ii Wesentlichen ans Professoren, Lehrern nnd Beamten be steht, kurz aus den sogenannten „Gebildeten". Auch hier sieten, wie schon bei den Wahle» der Kleinbüiger, die Wahlen wesentlich anti- teimlüch au», jedoch nicht so stark wie im 3. Wahlkörper. Ntttzarn. Die gelammte Save-Ebene steht unter Wasser. Die Save durchbrach die Dämme an 27 Stelle». In de» Dönern Bit« kevje, Prle, Obvrowo, MartinSkaoes, Trebarjevo, Dubrowcsak, Pre- zovac und Strmcc stehen die Hänier meterliei unter Wasser. Un- gtlick-tallc sind bisher keme vornekomiiien. DaS Wasser bet BekrS- Eiaba n»»»il rapid ab. Eine lcinpv>irre Gefahr ist nicht vorhanden. D>e bride» Körös steigen dagegen wieder. Die Eiabaer baten um 10.000 fl. Staatshllfe. Minister Baroi» ermunterte sie. nn» weit« tapfer anSziihaiten. — Dobvz-Megyer ist total vernichtet. Auf Flößen kamen einige Gerettete und vaten um Hilfe. Der Kaiser spendete sür die Ueb«schwcmi»ten in Ungarn 10000 sl. Der Vettehr zwischen Etat'» »nd Pest ist in Folge eme» Danmibrnch» linteibrochen, die Hochflnth dmchriß einen Enenbadlt- danim Elaba-Pksler Lmte in der Län,w von zwei Kilometern. Der Flecken Liaba ist dadurch von einer Katastrophe bewahrt worden Frankretch. In der Kammer wurde von Gaillard von der änßcrNrn Linken eine Interpellation über die allgemeine Polllil der Regierung ringcbracht.
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