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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187302255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Ausgabe fehlerhaft gebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-25
- Monat1873-02
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1873
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gische« enlhor linkt. Structur »peckl Lasse. Wirt. i»t»nü. »dprf, H-trlI Reitzellst»,! br'< Hntel. Nordd. Lhemnitz. »I M.. Hambmz. >. de Bann» j Proste. ßerSch«»s Hotel. 'rdd. Ha! r,H.Has w. Sch»» > n, Leb«'»-.! i. Drrtd» de va»i»I t.Ha»Na» 4 Pal«». Erschein täglich früh 6'/, Uhr. Ich«««, »it Lrpctkrt«» Jaheiwi-gasse 33. v. Nedaücur Fr. Hültorr. -pnchskmde d. Rcdaction »eil li—ir Udr ««chmuaj» »»» 4—i Uhr. der für die nächsl- Rummer desttmmtm in dm Wochentage» ! 8 W Nachmittags. Mr str Zistritriasnahmc: , tlnmn. Ulliversitätsstr. 22, >ö«cht. Hainsrr. 2l. Part. Taaeblaü Anzeiger. Amtsblatt des Kvmgl. Bezirkszmchts md des Raths der Stadt Leipzig. «oft«,, I«rs». Ad»«i,rmr,t§Pret« vierteljährlich 1 Thlr. 1'/, Ngr, incl. Bringerlohn 1 Thlr. 10 Ngr Jede einzelne Stummer 2'/, Ng» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 10 Thlr. mit Postbesörderung 14 Thlr. Inserate 4gespalteneBourgoiSzeile 1'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Preis verzeichniß. Ntklamm untrr -. Ncdacttonrflrich die Spaltzeile 2 Ngr. W 5«'.. Dienstag den 25. Februar. 1873. im Saale )hn-Na -aales zu Hab ». V. den ist unle, chwiegermull! lmine rernz te Nachmitli rii entschlaf« lden hierdm^ Sitte um stii tin», pp.-Rath, interlaffeuen s d unfern liel Andenken crmania. nach blagigen hren iSWas s-Slisls. den 25. d. M l )aä>t im Let-I vorher, stattl . Zoh.-Stist«. o»ta- -e>! Uelvell»,! Bekanntmachung. An der Eckulc zu Stötteritz ist die 4. ständige, mit 260 »F jährlichem Gehalt und 'r Löhnung dvtirtc Lehrerstclle rn Folge Resignation des dazu Erwählten wiederum vacant rden. Elwanige Bewerber wollen sich unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bis zum 1. März lstlich bei uns anmelden. Sechzig, am 11. Februar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. - vr. E. Stephani. G- Mcchler. Bauplatz - Verstell, erung. Der an der ZöllnerstraHe zwischen dem Zieger'schen und Lincke'schen Grundstücke gelegene, Stadlgemrindc gehörige Villenbauplatz von 5320 L) Ellen — 1706.5 IHM. Flächeninhalt, llnler Hinznschlagung eines von dem angrenzenden städtischen Pflanzgatten abzn» «»«den io Ellen --- 5,664 Meter tiefen Arealstreisend vo»z 585 0 lallen — 187,7 IHM. ächeninhall, soll Donnerstag den «. März d. I. Vorinittags H Uhr l Rathsstelle versteigert und zuerst mit, dann noch einmal ohne den gedachten lOelligen ffrealstreisen ausgeboten werden. Der Bersteigerungstermin wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die nach Obigem . doppelter Weise zu geschehende Versteigerung jedesmal geschloffen werden, sobald auf den ausge stellt« Bauplatz kein Gebot weiter erfolgt. Die Lersteigxrungsbcdingungen und der betreffende Parzcllirungsplan liegen in unserem Ban nte (Rathhaus 2. Etage) zur Einsichtnahme aus. Sechzig, den 21. Februar 1873. pcratur det isscrs 2S'. hne. Ullrich.! in ducke!>'/«—l»> rn Wcrlbstant! lln.! m: extra stn«! l.lb'/.-lv'/. niahlene lcht l .-lö'.Hlr, »esgl. >5'/..- ->3'. Thlr.1 »telrilbe»' er. Dasiile- ndm rubrer! rkt gebrachten rlifirl. Neda ncn und auch illzuckern und für geringe md nur sa chlich einiger s ,tiuo Centn« n dieswöchige j aß die kleine it sich gMt xmigw lr. - str ff. lr. - «i- do. ge». Aafsi. nirtrrRi- illg sr Sgr. Leipziger Carneval. * Lchmg, 24. Februar. Während in früheren Zähren sich das Leben aus dem Corso eigentlich rft am Nachmittag des Sonntags zu cnt- rukeln pflegte, begann unter der Herrschaft des hrinzen Carneval VI. schon am Sonnabend Abend m Tanzsalon aus dem Königsplatze ein reges kreiden, das dts in die Mitlernachtsstunde hinein / 1e. Und allerdings verdient die Idee, auf > Corso selbst einen comfortaocl eingerichteten, Unbilden der Witterung nicht preiSgcgrbencn, rordentlich geräumigen Tanzsalon zu er sten, in karnevalistischer sowohl als materieller zielmng das allgemeinste Lob. Schaaren von rren und Damen jeglicher Altersstufen drcing- ltcu nach dem Salon, und wer ein wirklich närrl- jfchts Treiben sehen wollte, der brauchte nur dort hin zu gehen. Dabei war die Ordnung eine vmsierhaste, das Orchester vorzüglich und'jeden falls Lars der Ball- oder Tanzsalon als eine der l Mlichsten Unternehmungen des Corso-Eomits ! bezeichne: werden s Lon hier aus traten wir auch unsere Wan- benwadurch dir übrigen Schaustättcn der Narretei !a». Dm Reigen eröffnet«: die Hosmundbäckerci !des Pnnzm Carneval, aus welcher jeden Augen Iblick die vorzüglichsten Delikatesse«, nocb dazu von ttchöneii Hände« gespendet, hervorgingen. Hier Iwic im Tanzsalon befand sich unsere männliche I Generation und namentlich die jüngeren Jahr- gange im rechten Fahrwasser. Da cs unsere Umgäbe ist, nur der vorzüglicheren Schaustellungen » gedaüm, so erwähnen wir zunächst das Raritälen-Cabinet, das fortwährend von I einer zahlreichen Narrcnmenge besetzt gehalten l wurde. Hier hatte der Humor bas Menschen l mögliche acleistct, und an der Hand eines fast hundert Nummern zählenden Katalogs fand »au sich schnell in dem Sammelsurium von I Blödsinn zurecht. Da waren z. B. der Stock, ! «it dem MoseS den Felsen schlug, weil er das Lasier nicht „lasten" wollte; die Fischblase, welche 3ona« dem Haifisch ausgebisten. als er in dessen Bauche stak; die Epauletten des Haupt- ' »anns von Kapernaum; der Kamm des Riesen gebirges; ei« Stück von der Leiter, welche Jacob »m Traum gesehen; die Strümpfe, i« denen ! Moses die Juden durchs rothc Meer führte; ein fFlüschcben Kroko di lsthränen, die Eugenie tibrcm SnuiS nachweint; das Trommelfell !det HaupteafsirerS der Leipziger Carnevalsgesell- Isch«N,als ihm daS Zug-Comite 3000 Thlr. ab- lvrchmzte; der Hut, unter dem sich ganz Dcutsch- Iland aerint hat; der Kriegs Helm des weiland «UschmBundestages; daS Messer, mit welchem Aismarck Napoleon bei Sedan bearbeitete; das srett, welches die französischen Generale wäh lend des-ricges von 1870/71 vorm Kopse hatten; ' Bett dcS Niagara; der Waschlappen, welchen Brust jetzt allgemein gehalten wird; von den Rosinen, welche Gambetta <m . hatte; die Nase, welche da- Hosmarschall» lisch dem Ehrjubiltjzim erhalten haben dürste; iMerrrcttig, welchen Herr v. Reibnitz im Tage- 'lati macht; die Httsche, von welcher Mühler ge- mmen ist- das Herz, welches Lulu bei Saar- ücken m die Hosen fiel; eine Latte vom Zaune, - welchem der deutsch-französische Krieg ge- »wurde; der Stiefel, den Sceler-Ernst vcr- kann »c. rc. einer Schaubude zeigte man bildlich dar- It den Lebenslauf eine« in der Neuzeit stark vmittirte« Staatsmannes. Tie recht ge- »o,getragene Erläuterung der PortrattS stellt die Persönlichkeit in folgenden Carrieren dar: Der Rath der Stadt Leipzig vr. Koch. Ccrutti. 1. Ein Assessor aus den Jahren 1832—1840. 2. Ein Attache am Hose Louis Philipp's. 3. Ein Minister, welchem sein Wirkungskreis zu eng wird. 4. Wie man sich populär zu machen sucht. 5. Ein Reichskanzler der Neuzeit (nicht mit Bundeskanzler zu verwechseln). 6. Er gebt aus den Leim. 7. Ein Gesandter über, dem Master, welcher schwimmen muß. 8 Wozu noch länger ärgern? 9. Nachdem er sein Netz an verschiedenen Stellen vergeblich auSgeworfcn, versucht er es mit der Angelci, aber auch da Bcust — Nicht-. Auch die Wundergeschichtcn aus Phi lipp sdorf fehlten nicht am Platze, und außer einem hinreichenden Vorrath geweihter Wäsche waren auch die Patres „PuttcrHofcr", „Schrulle", „Waat" und „Liebfrauenmilch" in höchsteigener Person anwesend. Selbst die nächste Umgebung Leipzigs war in das Bereich der Narretei gezogen worden, denn in einer andern Bude zeigte man das FranziuS- Theater nach 100 Jahren, ferner die fehlenden Ziegel der Gohliser Kirche, die untergehendcn Gosenschenken, einen Dividendenschcin der Gohliser Bade-Anstalt u. s. w. — In einer Arena pro- ducirte sich eine sehr wohldrcssirte sogen, fliegende Künstlergruppe, namentlich erregte die Dressur der vorgesührtcn Bestien und die originelle Tracht ihrer Führer da- allgemeinste Aufsehen; auch die gymnastischen und eguilibristischen Leistungen der ebenfalls dort sich producirenden Künstler übcr- trasen alle Erwartungen, die man an die unter dein Namen „Gesellschaft Reinschnüstcl" auf tretende Gruppe machen konnte. Die chinesischen oder japancsischen Schattenspiele erfreuten sich ebenfalls recht reichen Zuspruchs und zählten hinsichtlich ihrer ganzen Beschaffenheit zu den besten Schaustättcn des Corsos, denn — wir dürfen es nicht ver hehlen — es befanden sich auch Schöpfungen auf dem Platze, an denen mitunter nur eine schwache Spur von Witz zu entdecken war. Ferner sind erwähnendwcrth Eulenspiegcls Hofphotographie des Prinzen, ferner eine Riesendame, ein Hippo drom mit prachtvollen Pferden; unter den Schank stätten erregte die lebhaftesten Sympathien das große Restaurant des Prinzen Carneval, das unter seinen: schützenden Zeltvache das zur größten Be rühmtheit gekommene schwedische Damenquartett vereinigte. Lauter Beifall krönte jede einzelne Leistung dieser Sängcrinren, die auch am Abend die Ehre hatten, vor Sr. Hoheit concertiren zu dürfen. Selbstverständlich hatte sich in Carneval-EchoS, Waldteufeln, Pfeifen und anderen musikalischen Rarrenwcrkzeugcn, selbst in den verbotenen „Ratzen" ein lebhaftes Geschäft entwickelt und noch in den Nachtstunden gingen diese Artikel, nicht minder Narrenkappen und Dekorationen, flott zu festen Preisen ab. Der Prinz ahcr, der die Schaustel lungen selbst zu besuchen geruhte, drückte für das im Ganzen gelungene Arrangement und die an den Tag gekommenen närrischen Ideen seine aller höchste Zufriedenheit aus. Aus Stadt und Land. * Leipfis, 24. Februar. Am vorigen Sonntag den 23. d. Vormittags 11 Uhr fand in hiesiger Thomaskirche die Ordination eine- geborenen Leipziger«, Herrn Max LampadiuS, kagtor ckoaixv. zu Deutsch-Gablonz in Böhmen, Sohne- de- DrakonuS vr. LampadiuS und bisherigen Mitgliedes des Prediger-Collegiums zu St. Pauli, Holzauktion. Mittwoch den 2«. Februar d. I. sollen von Vormittags S Uhr an im GraS- dorfer Forst-Revier, aus dem diosjährigcn Schlage, tm sogen. Schanz, VL Langhaufe«, «S Abraninhaufrn und 110V Stück haselne Reifitäbe unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an den Meist bietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem diesjährigen Schlage im Schanz. Leipzig, am 13. Februar 1873. DeS RathS Forst-Deputation. Vermiethunq. Die bei der neulichcn Versteigerung nicht zugeschlagcne, au- 9 Stuben, 8 Kammern und Zu behör bestehende Wohnung im S. Stockwerk der Georgenhaüe, Ecke des Brühls und der Goethestraße, soll anderweit zur Dermiethung auf drei Jahre, vom 1. Oktober 1873 bis 30. September 1876, versteigert werden. Wir fordern Miethlustige hierdurch auf, in dem zu diesem Zwecke auf Freitag den 28. d. M. Vormittags It Uhr anberaumten Termine an RathSstclle sich einzufindcn und ihre Miethgebole zu thun. Ebendaselbst liegen ,die Versteigerung«, und Vermiethungsbedingungen, sowie das Jnvcntar- Verzeichniß und ein Grundriß der Wohnung schon vor dem Termine zur Einsichtnahme aus. Die Besichtigung der zu vcrmicthendcn Wohnung kann nur mit Genehmigung des fetzigen Miethinhabcrs erfolgen. Leipzig den 21. Februar 1873. Des RathS der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. statt. Herr Superintendent vr. Lechler vollzog unter Zugrundelegung von Luc. 24, V. 48 und 49, unter zahlreicher Assistenz hiesiger Geistlichen und in Gegenwart vieler angesehener Gemcindeglieber, den Wciheact. Die Gemeinde, in welche er be rufen ist, liegt unweit Rcichenbcrg, mitten in der Diaspora, und ist eines der Schovßkindcr dcS Gustav-Adolph-Vereins. * Leipzig, 24. Februar. Im Synagogen gebäude wurde am Sonntag Vormittag die zwölfte Generalversammlung der Mcndelssöhn st i f t u n g abgehalten. Der Vorsitzende Herr Her mann Meyer erinnerte zunächst an die Ver dienste, welche zwei im verwichenen Jahre ver storbene Mitglieder des Vereins sich erworben haben, die Herren Moritz Wolfs und Professor vr. Fürst. Die Versammelten gaben dieser An erkennung durch Erheben von ihren Sitzen Aus druck. Dem Geschäftsbericht entnehmen wir Folgendes: Die Stiftung hat zur Zeit von 170 Mitgliedern eine Jahrescinnahme an Bei trägen von 726 Thlr., außerdem fließen ihr aber nicht selten freiwillige Beiträge zu. Dies ist auch im Jahre 1872 wieder geschehen und cs muß mit Dank erwähnt werden, daß namentlich die kräftige Verwendung der Herren Landschaftsrath Bier- naczky, Max Rosentower in Berlin und Gemeinbc- vorstcher Moritz Kohner hier dies günstige Ergebniß erzielt hat. Der feste Fond hat sich auf 4135 Thlr. gehoben, die Jahrescinnahme betrug 837 Thlr. Aus ersterem wurden 33 Personen (ohne Ansehen der Confession) mit 129 Thlr. bedacht, auS den verfügbaren Mitteln wurden an 10 Stuvirende und 7 Schüler halb» oder ganzjährige Stipendien gewährt, welche zusammen die Summe von 668 Thlr. ergaben. — Schließlich wurde durch Wahl Herr Leon Brüg in den Ausschuß ernannt, dessen Vorsitzender ProffFÜrst gewesen; als Schrift führer trat an Stelle des Herrn Moritz Wolfs Herr Saul Finkclstein, während Herr S JvlleS zu dessen Stellvertreter gewählt wurde. * Leipzig, 24. Februar. Der Verein Leip ziger Privatschullehrer, welcher am Sonn abend den 22. Februar seine diesjährige ordent liche Generalversammlung in einem Local dcS GcsammtgymnasiumS abhielt, beschloß in dieser Sitzung, die Behörde um eine Bcihülfe zur Er reichung seiner Zwecke zu ersuchen, und wird sich deshalb in einer mosivirten Eingabe an den Rath wenden. Die Zahl der Mitglieder des Vereins beträgt 100; davon sind 30 Lehrer, die übrigen unterstützende Mitglieder, namentlich Eltern, welche ihre Kinder in hiesigen Privatschulcn unter richten lasten. Der bisherige Vorstand deS Vereins wurde wieder gewählt; Vorsitzender ist Direktor Barth, Stellvertreter desselben Dir. vr. Smitt, Schriftführer vr. SamoStz und Dir. vr. Zimmer mann, Cassirer Herr Oppenheimer. Trc Rech nung aus daS Jahr 1871 wurde richtig gesprochen und hierbei dem unermüdlich thätigcn Cassirer der Dank der Versammlung ausgesprochen, die neue Rechnung zwei RcchnungSrcvisorcn zur Prü fung überwiesen — Der „Oberlausitzcr Volkszeitung" schreibt man aus der Kittlitzer Parochie: Aus unserer Parochie ist ebenfalls eine Adresse an Sc. Exccllenz Herrn Cultusministcr vr. v. Gerber abgcgangcn, worin derselbe gebeten wird: im wahren Interesse des Volkes vas Schulgesetz publiciren zu lasten. Damit man diese Adresse, deren Vater der Herr Abgeordnete Strauch zu Rodcwitz sein soll, desto gewisser unterschreibe, hat unser Pfarrer, Herr Rcntsch zu Ktttlitz, ihr folgende Empfehlung beigeschriebcn: „Die Adresse und Petition an das K. Ministerium um Publi- cirung und EinsÜbrung de- neuen Schulgesetzes können die Mitglieder der Parochie Kittlitz unbe denklich unterschreiben, da dieses neue Schulgesetz sich für die confessionelle Schule erklärt. Kittlitz, den 13. Februar 1873. Rcnlsck, Pastor." Eine so gute Empfehlung hat sehr gut gezogen und es hahen jene Adresse nicht nur viele Männer, sondern auch folgende Weiber: Anna Nicke, Christiane Jör«el, Johanna Nahclc Lehmann und Anna Mntschink zu Breitendorf unterschrieben. Und nun soll noch Jemand bezweifeln, daß das Volk selbst für das neue Gesetz und die Ueber- lassung der Lehrerwahl an einen Minister in Dresden nicht wäre. Es bedarf eben blos kräj- tiger und tüchtiger Seclenhirtcn, um DolkeS «stimme und Wille sogar aus alten Weibern hcrauszubringen. Verschiedenes. — Der in werten Kreisen bekannte Eisenbahn- director und Rcdactcur des „Magazin für die Literatur des Auslandes", Joseph Lehmann, ist in Berlin am Mittwoch im Alter von 72 Jahren verstorben. Nicht nur auf litera rischem Gebiet, durch die Sorgfalt und Feinheit, mit der er jenes nach vielen Seiten hin muster hafte Journal leitete, das viele Jahre hindurch beinahe allein den literarischen Verkehr Deutsch lands mit dem Auslände vermittelte, auch in bürgerlicher hingebcndcr Thätigkcit in Vereinen, so noch in seinen späteren Lebensjahren bei Er richtung der „Berliner Volksküchen" hat er sich ein großes und nicht genug zu schätzendes Ver- dienst erworben. — Die „Magdcb. Ztg." enthält folgende Zu schrift: In einem früheren Leitartikel von Ihnen ist erwähnt worden, daß der Bischof von Mainz Husarenosficier gewesen. Dieser Angabe liegt eine Verwechslung zu Grunde. Der Brschos hat Jura studirt und war vor seinem Eintritt in daS Seminar Appellationsgerichtsreferendar in Münster. Ein Verwandter oder älterer Bruder von demselben war Lieutenant im 1l. Husaren- rcgiment, schied aus demselben aus und wurde Geistlicher. Als solcher befand er sich 1849 bei der Division in Schleswig-Holstein. Demnächst ging er nach Hardenberg, wo er 1851 oder 1852 gestorben ist. Auch der Erzbischof von Köln hat Jura studirt, war Gerichtsrescrendar in Münster und trat auf Anrathen seines Oheim-, der Weihbischof in Münster war, in den geist lichen Stand. — Aus Stuttgart, 22. Februar, meldet der Telegraph: Von 500 hiesigen Bäckergesellen wird durch Ptakatanschlag eine Lohnerhöhung von 25 Procent, Beginn der Arbeitszeit von 12 Uhr Nacht« bis Mittags 1 Uhr,,statt von 8 Uhr Abends an und fernere Verkürzung der Sonntags- arbctt, an höchste» Feiertagen ganze Arbeitssrciheit gefordert. Wenn diese Forderung innerhalb drei Tagen nicht erfüllt wird, soll eine allgemeine Arbeitseinstellung eintretcn. — In Braunschwcig ist soeben der bis herige Zwang, die neugeborenen Kinder innerhalb sechs Wochen taufen zu lasten, durch Gesetz auf- gehobüi worden. — Ein Auferstandcncr. Dem „San Fran- cisco Bulletin" zufolge wurde beim Bohren in der Black Diamond Kohlengrube 175 Fuß unter der Erdoberfläche ein vorfündfluthlicher Frosch mitten in einem Sandsteinlager eingeschloffcn vor- gcsunden. Der Frosch wurde nach seiner Befreiung aus vicltausendjährigcr Gefangenschaft sofor: wieder lebendig, wurde jedoch zusehends schwächer und schwächer und verendete nach 12 Stunden. WömIÄIWllWWllffW
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