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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187302279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-27
- Monat1873-02
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1873
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Größere Lchristen laut unserem Preisverzeichnis. Uertameu unter ». Lk»actt«u»silich die Spaltzeile 2 Ngr. WÄ Donnerstag den 27. Februar. 1873. Bekanntmachung. Die auf die bisherigen Anmeldungen auSgefertigten Berechtigungsscheine liegen auf der alei der Königlichen Krcisdirection zur Abholung bereit. Lchzia, am 28. Februar 1873. Königliche PrüfuugS - Co««tsfion für einjährig Freiwillige. Der Civ ilvorsitzende: »ou Schönberg, RegierungSrath. Vermiethung. Die bei der neulichen Bersteigerung nicht zugeschlagene, aus 9 Stuben, 6 Kammern und Zu- bestehende Wohnnng im 3 Stockwerk der Georgenhalle, Ecke des Brühls und der bestrahl, soll anderweit znr Bernaiethnng auf drei Hahre, dom 1. Oktober 1873 bis September 1876, versteigert werden. Ln fordern Miethlustige hierdurch auf, in dem zu diesem Zwecke auf Freitag dea 28. d. M. Vormittags 11 Uhr nten Termine an Rathsstclle sich einzufinden und ihre Miethgebote zu thun. Ebendaselbst liegen die Bersteigerungs, und Vcrmiethungsbedingungcn, sowie das Jnventar- znchniß und ein Grundriß der Wohnung schon vor dem Termine zur Einsichtnahme auS. Die Besichtigung der zu vermiethenden Wohnung kann nur mit Genehmigung dcS fetzigen Inhaber» erfolgen. Leipzig den 21. Februar 1873. DeS vkathS der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. ihre pecuniären Erfolge sich zu einem durchau elgenartigen Zuge im mdustricUen Gepräge Nord, amerikas herauSgcbitdet hat. Herr Secretcur Uhland schloß hieran einen zweiten Bortrag Uber Eissabrikation. Red» ner behandelte m seinem Bortrag zwei der her vorragendsten Systeme von Eismaschinen, daS Carre'sche, mit dessen Ausführung sich die Ma schinenfabrik von Baaß und Llltmann in Halle und die Actiengcscllschast für Fabrikation von Eismaschinen in Nordhauscn befassen, und daS Wlndhausen'sche System, welches gegenwärtig noch von der Märkisch-Schlesischen Maschinenbau- und Hütten-Actien-Gesellschaft in Berlin auSgcsüyrt wird. Das Princip der Carre'schen Eismaschinen beruht darauf, daß Ammovtakgas, zu einer Flüssig keit verdichtet, bei der Rückverwandlung m den gaSsörmigen Zustand seiner Umgebung in beträcht licher Menge Wärme entzieht und in dieser Weise Wasser, welches man in die nächste Nähe de- ver dampfenden flüssigen Ammoniaks bringt, gefrieren macht. Windhauscn'S ElSbercltungSmaschme ge- - hört in jene Kategorie der Eismaschinen, bei welchen nach dcS Amerikaners Gorrie Idee durch eine Kraftmaschine Lust in einem Theilc dcS Ap- s parates zusammengepreßt und diese in dem andern Theile desselben wieder ausgedehnt wird. Die; bei der Zusammenpressung frei werdende Wärme wird von einem circulirenden Wasserstrom aus genommen, während die bei der Ausdehnung er forderliche Wärme dem in EiS zu verwandelnden Master oder dem sonst zu kühlenden Fluidium entzogen wird. Die Zusammenpressung und die Ausdehnung der Luft werden in einem Eylinder vollzogen, in welchem ein Kolben durch einen Motor hin und her bewegt wird. Zn Bezug auf eine in einer der letzten Sitzungen eingegangene Anfrage bemerkte Redner, daß die Winvhausen'- sche Maschine mit einigen Modifikationen gleich aut zur Abkühlung von Räumen , wie zur Her stellung von Eis auzuwenden sei und cs lassen sich mit einer solchen je nach Größe bis stündlich 10000V Eubikfuß kalter Luft von — 25" bis — 40" 6. erzeugen. Mit Hülfe von Skizzen er läuterte der Herr Vortragende die Constructionen der hier erwähnten Eismaschinen in eingehender Weise und brachte schließlich einige Tafeln Ei« zum Vorschein, welches auf einer Maschine von Baaß und Littmann in Halle a. S. erzeugt wor den war. Dasselbe hatte ein krystallktare« Aus sehen und soll sich besonders durch seine große Dauerhaftigkeit vor dem auf gewöhnlichem Wege gewonnenen Eis auszeichnen. Aus eine eingegangcne Anfrage: „Welche Röhren sind am besten, um mit direktem Dampf bis zu ca. 28" K. Säle in gleicher Temperatur zu er halten?" verwies Herr Uhland an Herrn R. Dörfel in Kirchberg, welcher Dampfheizungen nnt verzinkten Eisenblechröhren ausführt, die sich als ausgezeichnet für solche Zwecke bewähren sollen, wovon sich der Fragesteller in der Buchbinderei dcS Herrn Fritzsche, Johannisgaste hier, überzeugen könne, welche von Herrn Dörfel vor Kurzem mit einer solchen Dampfheizung versehen wurde. Bekanntmachung. Die Vergebung der von unS zur Submission ausgeschriebenen Arbeiten betreffs Aufstellung eine« schmiedeeisernen Pissoirs an der Ostseite des neuen Theater« ist erfolgt und entlasten wir die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Angebote. Leipzig, den 22. Februar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bauplatz-Versteuerung. Der an der Zöllners^ ratze zwischen dem Zicgcr'schen und Lincke'schen Grundstücke gelegene, der Stadtgemcinde gehörige Billenbauplatz von 5320 O Ellen — 1706.5 OM. Flächeninhalt, bez. unter Htnznschla-nng eines von dem angrenzenden städtischen Pstauzaarten ab»«' trennende« 10 Ellen — 5,664 Meter tiefen ArealstreifenS von 585Ellen — 187,7 OM. Flächeninhalt, soll Donnerstag den 8. März d. I. BornrittagS 11 Uhr »n Rathsstelle »ersteigert und zuerst mit, dann noch einmal ohne den gedachten 10 eiligen Arealstreifen ausgeboten werden. Der Bersteigerungstermin wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die nach Obigem in doppelter Weise zu geschehende Versteigerung jedeSmal geschloffen werden, sobald auf den ausgc- botenen Bauplatz kein Gebot weiter erfolgt. Die versteigerungsbcdingungen und der betreffende ParzcllirungSplan liegen in unserem Bau amte (Rathhau- 2. Etage) zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 21. Februar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch.^ Cerutti. her polytechnische Gesellschaft. Jo Abwesenheit des Herrn Direktor Haugk hatte «r Secretair Uhland den Vorsitz übernommen. Hen Oberlehrer Hummel aus Halle hielt zu- Lcdsi einen Vortrag über die wichtigsten Zrleuchtnngsstoffe und ihre wirthschaft- " und culturgeschichtliche Bedeutung, jkedner gab einen kurzen Ucberblick Uber die Ge hle de- BelcuchtungswesenS; er legte dar. die Kunst, das mangelnde Tageslicht durch stlichrS zu ersetzen, bis spät ins vorige Jahr- ' t im Princrp nicht einen Schritt vorwärts hatte. Erst seit 1783, wo der Schweizer » »« nach ihm benannte Lampe construirle. 'v-n einem wirklichen Fortschritt zu reden. ganb'S Erfindung hat ihren Schwerpunkt darin, durch eine hoyle Dochtröhre atmosphärische t und damit der den Berbrennungsproccß för- lbernde Sauerstoff inS Innere der Flamme ge- lkitet und dadurch deren Leuchtkraft gesteigert »rd Auf diesem Standpunkte blieb die Lampe ^ i« Wesentlichen stehen bis zur Einführung der Mineralöle. Tiefe gaben einen mächtigen Im puls zu durchgreifenden Verbesserungen, nament- b an der Form deS CylinderS und der Vor. htung zur Verstärkung des Luftzuges. Hieran geh der Herr Vortragende eine Uebersicht über > die Geschichte der deutschen Mincralölsabrikation. kr zeigte, wie diese sich besonder- aus Verarbeitung der bituminösen Schiefer des RhcinlandeS, des Muzentorsel und der Braunkohle warf, wie das Barurtheil deS Publicums und die anfänglich schlechte Beschaffenheit der Fabrikate durch die zähe Energie unserer Großindustriellen beseitigt toarde, so daß gegenwärtig die Leistungen unserer MineralSIsabriken der deutschen Industrie in jeder Hinficbt zur Ehre gereichen. Im Spcciellen wandte sich der Herr Vortragende daraus zu dem nichtigen Eoncurrentcn der deutschen Mmeral- ilindnstrik, dem Petroleum. Er wies nach, wie dasselbe keineswegs als eine neue Erscheinung in msere Zeit heremgetreten ist. Bereits die Alten erkannten die bituminösen Erden; Steinthccr, As- lüalt, Naphtha, Stoffe, die ihrer Zusammen- tsrtzmg »ach mit dem Petroleum Verwandtschaft thöen, wurden längst zu andern industriellen Zoeckm ausgenutzt. Zu eigentlichen Belcuch- s liUtzwecken aber wurde das Petroleum zuerst ^»Amerika verwandt, wo es bereits seit 1845 ! bekamt war, aber erst seit 1854 systematisch ge- > wannen wurde. AIS Oeldistrict par exeelleocs schilderte er das Oelbachthal, in dem ein Nebcn- Nwiisser daS Alleghany hinabrauscht und das «ch die Oclindustric zu einem ähnlichen Lebens« «Uelpnncle umgcwandelt ist, wie nach der Ent- betmg der kalifornischen Goldlager die Gold- > dchncte diese- Landes. Auf die Frage der Ent steh«», der unterirdischen Erdvlschätze übergehend, Inns Redner nach, wie man wohl Über deren Ikitstehung auS fossilen Pflanzenstoffen einig sei, Iwie aber über dem Proceffe, der aus den Hossi- !lie» dir bituminöse Flüssigkeit erzeugt, ein noch l «gehelltes Dunkel schwebe. Ferner wie- er nach, l «e dir durch da» Petroleum veranlaßt« industrielle Bewegung im Dienste deS Culturfortschrittes stehe I — w,e die Industrie den Uebergang der Urwild- l «ß zum Culturlande anbahne, wie sie eine dichte I Besiedelung vorher menschenleerer Gegenden ver- I»lasse, dce Entstehung von Straßen und Ersen- ibahne« herbeiführe, die Anlage chemischer Fabriken Ibegünstige und zu einer durchgreifenden Berbeffe- Ivag der Transportmittel den Anstoß gegeben Ibabe Schließlich warf der Herr Vortragende l«ch eine« Blick aus den jetzigen Stand der Pe- Italami'Industrie in Amerika; er zeigte, wie die» jstke dnrch du Kräfte, welch« sie in Thätigkeit - uvo «ctiengesellschaften mit 700 Mil- Donars Grundkapital! —- sowie durch Aus Stadt und Land. * Leipzig, 27. Februar. Heute vor 35 Jahren wurde auf vem Stadtgerichte zu Leipzig da- Testa ment eröffnet und publicirt, durch welches der ver storbene Hofrath und Professor Pölitz seine werth volle Bidliothek an die Stadt Leipzig vermachte. Ausführlicheres über diese Stiftung morgen. * Leipzig, 26. Februar. Vom Herrn Abgeord neten vr. Geusel wird uns auS Anlaß der in voriger Nummer mitgcthciltcn Notiz der „Sonst. Ztg." über das Fehlen vieler Abgeordneten in der wichtigen Kammersitzung am 22. mitgctheilt, daß Derselbe wegen drmgender Deputationsarbeitea entschuldigt gewesen sei. Es hing davon die Möglichkeit ab, am 24. den cinderweiten Bericht über die Steuersrage im gedruckten Entwürfe zu lesen. Außer der Steuerdeputation haben übrigens am 24. auch noch andere Deputationen Sitzung rcsp. VcreinigungSversahrcn gehabt, und da bei letzterem auch dce Präsidenten beschäftigt sind, so war dadurch der Ausfall der Plcnar-Sitzung bedingt. * Leipzig, 26. Februar. Ueber den bevorstehenden Festabend des Leipziger Künstlervereins haben wir nun erfahren, daß das gestern von uns erwähnte Datum, der 7. Marz, das richtige ist, und daß der Schwerpunkt des Festes in einer Vor führung des bekannten Märchens „Watdm'-ister- Brautsahrt" von Otto Roquctte, in sechs lebenden ! Bildern, bestehen wird. Ton und Wort werden diese Bllder einrahmen. Daran wird sich ein Souper und Ball schließen. Kunstfreunde, die gern an den. Fest theilnchmen möchten, brauchen sich gewiß nur an eines von den Mitgliedern zu wenden, um Zutritt zu erlangen, der allerdings, wie auS der Annonce im Inseratentheil unseres BlattcS hcrvorgeht, auch nur durch Mitglieder vermittelt werden kann. Von diesen sind mehrere schon seit einiger Zeit mit den Vorarbeiten beschäftigt, die nach dem Bericht eines Augenzeugen viel SchöucS erwarten lasten. * Leipzig, 25. Februar. (Bezirksgericht.) Am Nachmittage des 22. v. M. vermißte ein hie siger Schloffermeister aus seiner verschlossenen Wohnung einen Geldbetrag von 19 Thalern, in Caffenscheinen, Silbermünze und Coupons be stehend. Da er auf Nachfrage von der Tochter seines LogiSwirthes erfuhr, daß in seiner, des Meister- Abwesenheit einer seiner Arbeiter die verschlossene Stubcnthür geöffnet und einige Zeit in der Stube sich zu schaffen gemacht habe, so erstattete er hierüber sofort Anzeige und veran laßt«, da er den Verdächtigen alsbald darauf auf der Straße traf, dessen Verhaftung. Dabei hatte letzterer, der Handarbeiter Gottfried Otto Kupfer aus Altenhain bei Grimma, 19 Jahre alt, einen Hauptschlüssel weggeworfen, welcher von dem Be stohlenen als ihm gehörig erkannt worden war. Nach anfänglichem Läugnen gab zwar N. zu, daß er in der Stube gewesen, wollte aber Geld daraus nicht weggenommen haben. Da indcß in der heutigen, unter dem Vorsitze deS Herrn GerichtS- rathS WeiSke abgchaltcnen Hauptvcrhaudlung der Verletzte, in dessen Lohn und Brod der An geklagte dauernd gestanden, -seinen Strafantrag wieder zurückgezogen hatte, so erfolge K.'s Stras- freisprechung. Anklage und Vertheidigung waren« bei der Verhandlung durch die Herren Staats anwalt Schwabe und Adv. Helfer vertreten. * Leipzig, 26. Februar. Ueber ein unlängst in Chemnitz vorgckommcncs entsetzliches Unglück wird jetzt von dort ausführlicher berichtet: Welch dunkle Schatten noch die dauernde Unzuläng lichkeit der Gehalte vieler unserer Beamten auf die gegenwärtigen socialen Zustände wirst, zeigt ein Fall, welcher sich am vergangenen Sonn abend hier ereignete und der die allgemeinste Theil- nahme hervorgerusen hat. Die Frau eines Brief trägers, der einen jährlichen Gehalt von 180 Thlr. — schreibe einhundert und achtzigThaler — bezieht, hatte, um für sich, ihren Mann und ihre Kinder da- fehlende Brod beschaffen zu kön nen, ein fremdes Bett dem Leihhaus übergeben und, wie thatsächlich constatirt worden, den er haltenen Psaadschilling von 1 Thlr. 10 Ngr. nur zur Anschaffung der unentbehrlichsten Nahrungs mittel verwendet. Diese Veruntreuung wurde entdeckt, und ein Polizist erschien in der Wohnung des Briefträgers, um die Frau zu arretireii. Auf eindringliche- Bitten der bisher völlig unbescholtenen Frau und da- ausdrückliche Ver sprechen, unverweilt an Polizeistelle erscheinen zu MuU 'v'.chasi;. u r'chei' wollen, entfernte sich der Polizist; anstatt jedoch, nach dem Polizcilocale zu gehen, begab sich die Frau samwt zweien ihrer Kinder nach dem nahen Sachsens Ruhe, um in den Wellen der Chemnitz den Tod zu sucbcn. Unterwegs schickte sie ihre Tochter nach Hause, welche dem Vater Nachricht brachte vom Vorhaben der Mutter. Dieser eilte zur Stelle, fand aber seine Frau und den elf- zährigen Sohn in den Wellen bere-IS mit dem Tode ringen. Er sprang schnell zu, konnte aber keine Hülfe bringen, und er wäre sicher noch daS dritte Opfer geworden, wenn nicbt rechtzeitig noch zwei Herren, ein hiesiger Gymnasiallehrer nnd ein Kaufmann, helfend ei.i;csdritten i „e wurden a>^ Le ^ n der Briest ä > r i UntcrbriNc.i. >g n,. >,-n"-i'ih..! sich nc ^ wendig gema.r.t, . . . :> r b.,' .-u.a.-lc? krank tarmed". lu-gs - ^ ain-cii Mädch^ N'-.'!ckcS so sn'.: oll, Weise veri-.'een yc>. >».ic > i ' „'ibr' scheinlicb anch seinen Vater noch verlieren wird, nehmen sich schon jetzt einige Herren in liebe vollster Weise an, indem sie eine Sammlung für dasselbe inS Werk gesetzt haben. 4*4 Hrc»orn. 25. Februar. Die liberale Partei in Sachsen hat durch den am vorigen Sonn abend nach kinzcin Krankenlager erfolgten Tod des Landtagsabgcordneten Theodor Esche aus Lnnbach einen schmerzlichen Verlust erlitten. Ter Verstorbene, den seine Rührigkeit und Intelligenz im Lause des letzten Jahrzehnts in glückliche äußere Verhältnisse versetzt halten, gehörte zu denjenigen Mitgliedern der Zweiten Kammer, welche ihre wahrhaft nationale und liberale Ge sinnung bei keiner Gelegenheit verläugnctcn. Seine Abstimmung bei der Schlußberathung über das Volksschulgesctz, wo er mit gegen das Gesetz stimmte, sollte hiervon der letzte Beweis sein. — Die Eisenbahn-Deputation der Zweiten Kammer beantragt, zum Bau einer Eisenbahn von Schandau nach Sebnitz aus Staatskosten 5,100,000 Thlr. zu bewilligen. Hingegen lebnt sie ab, die über die Elbe zu erbauende Eiscnbayn- brücke zugleich als allgemeine VcrkchrSbrückc er bauen zu lasten. Es ist DieS auS stromtcchnischen (?) Gründen nicht ausführbar. In einer späteren Finanzpcriode soll jedoch eine BcrkchrSbrücke bei Schandau zu Lasten dcS Straß n- und Brückcn- baujonvs vom Staate gebaut werden, so daß Schandau 2 Brücken (?) bekäme. — Der belgische Eonsul in Hedd» (Japan) hat einen ausführlichen Bericht über den täglich wachsenden Handel Japans nach Hause gesendet, der auch für die sächsische Industrie sehr werth- volle Winke enthält. So heißt cs unter Anderem darin: Unter den Gegenständen der Einfuhr sind hauptsächlich Schuhe und Stiesel hervorzuhebcn. Billiges Schukwerk findet in Japan einen guten und leichten Markt, da die Japanesen anfangen, sich an dessen Gebrauch zu gewöhnen. Schuhe und Sticfletten werden pr. Dutzend zu 18—30 Doll., Stiefel zu 24—40 Doll, verkauft. Die beste Form ist die in Europa gebräuchliche mittlere Grüße. Tuchstoffe, die inneryalb der Ränder eine Breite von 55—56 englische Zoll haben, finden in Japan ebenfalls einen guten Absatz; die gesuchtesten Farben sind: schwarz, azurblau, braun und graugrün für die leichteren Tuchsortcn. Vor Allem dürfte e- sich empfehlen, den Anforderungen der Käufer gereckt zu werden und zwar mit Rücksicht auf den Umstand, daß die Miste der Bevölkerung Asien« im Allgemeinen arm ist, und demgemäß billige Waare verlangt. Wenn die Franzosen den Fehler haben, ihre Producte und Gegenständ« zu viel auszuschmückcn, so fallen die Engländer m da- gerade Gegenthcil und cntwrrthen ihre Waare noch vor dem verkaufe. ES ist daher ralhsam, den Mittelweg cinzuschiagcn und wenig kostspielige
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