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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187304181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-18
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1873
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Erscheint ILgltch früh 6'/, Uhr. Rebaeti»» >,» erprbM»» JohamliSgasse 32. »ruuitw. Redactcur Fr. yitt»«. Sprechstunde d. Vledactioa V»rin,iiaj» N—» Uhr ««chmiua,» »»« «—» Utzr- WMhme der für die nächst- klinide Rummcr bestimmte« MMlle in dm wochemqzcu 8 Uhr Nachmtnaga. Mite sSr Instratenannahwe: lM« Klemm. Universitütsstr. 22, i«li4 Lösche. Halnsrr. 21, Part. und Nagchlall Anzeiger. Amtsblatt dtS Kömgl. BtjirkSgnichtS und dcS Raths -n Stabt Lchjij. «,»v Lb»»»r»r»t«Ptts« vierteljährlich 1 Lhlr. 7'/» Agr. tncl. Briugerloh« I Thlr. lv Ngr Jede einzelne Nummer LV, Agr Belegexemplar 1 Ngr. Sebühren für Sxtrabella^u »hne Pvstbeförderung Id Thlr. «U Postbesdrderuug 14 Thlr. Znstiate SgespalteneBonrgoiSzelle lV,Agr. ütrtstere Schrift« laut unserem PreiSverzeichuiß. Sleclame» »vier tz. »edarttonsstrich die Spaltreile 2 Ngr. W 1V8. -kreitag den 18. April. 187S. Bekanntmachung. In Gemäßheit ß. 71 der Militair-Ersatz-Jnstruction wird hierdurch bekannt gemacht, daß die diesjährige Musterung im Aushebungsbezirke Leipzig-Stadt de« 8 , S., L0., 1»., 1»., LT., IS., 1«., 17., IS., LS, 21., 28, 28., 2«., 27. ««d 28. Mai diese» Jahres «b die Loosung der sämmttichen mititairpsilchtiqen Mannschaft« de« 2S. Mat «jedem Tage von früh 8 Ubr an in der t. Etage der Restauration zum Eldorado dir. 2» der Psaffendorser Straße allhier Statt findet. Me in diesem Jahre zur Gestellung verpflichteten Mannschaften werden hierdurch zum Er scheinen in einem der gedachten Musterungstermine nach Maßgabe der ihnen bereit- auSgehändigten Ordre« hei Vermeidung der in tzK. 176 und 177 der Militgir-Ersatz-Instruction bemerkten Strafen «ch Nacktheile ausgefoidcrt, wie nicht minder bei Vermeidung gleicher Strafen und Nachthcile die jenigen Mititairpflrchtigcn, welche sich noch nicht zur Stammrolle angemcldct, solches schleunigst zu «wirken haben. Den Militairpflichtigen ist da« persönliche Erscheinen zur Loosung zu überlassen; doch wird für diejenigen Mannschaften, welche bei der Ausrufung ibre« NamcnS nn Locale nicht anwesend sind, durch ein Mitglied der ArciS-Ersatz-Commission daö Loos gezogen werden. Leipzig, den 8. April 1873. Der Gtvtl»Vorsitzende der KrelS» Ersatz'G»«n»tsfioa de» A«»hed»«aS-Bezirk» Leipzig Stadt. vr. Platzmann. R. Bekanntmachung. Die am 18. vor. Mon. von uns zur Verpachtung versteigerten, der Stadtgcmeindc gehörigen Wiesen, bez. Feldstücke sind den Höchstbietern zugeschlagen worden, denen zur Vollziehung der aus- zuscrtigcndcn Pachtverträge demnächst noch besondere Aufforderung zugehen wird, während die übrigen Bieter ihrer Gebote in Gemäßheit der Versteigerung»bcdingungen hiermit entlasten werden. Leipzig, den 10. April 1873. Der Skath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. König!. Kunst-Akademie. Dt« dieSjöihrtae A«»siellu«g vo« Arbeite» der Schüler hiesiger Kauft» Nkade«te findet siatt i« Kartonsaale de» städtische« M«se««r» vo« S»»«tag de» 13. bi» Freitag de» 18. April. Pros. Zllwpaw, Direktor. Vierte Bürgerschule. Die Ausnahme der für Ostern angemeldetcn Anfänger findet Montag de« 21. I»., Vormittags 1v Uhr statt vr. d rltn-etie. Dir. Fünfte Bürgerschule. Die Aufnahme der angemeldeten Zöglinge findet Montag den 21. April e. früh 9 Ubr statt. " Dir. vr. Kühr. -Mer Deutscher Mufikertag. jlkipzig, 17. April. Nach den Statutenbe- rrchungen folgte am Dien-tag Vormittag ein Vortrag, resp Referat deS Herrn vr. Fuchs a«< Berlin über da- Buch von vr. Friedrich Nietzsche: „Die Wiedergeburt der Tragödie au« de« Geiste der Musik." ES kamen in dem Bor trage keine wesentlichen Abweichungen von den bekannten Ansichten Nietzsche'- zum Vorschein, und rS würde den Raum d. Bl. zu sehr in Anspruch nehmen, wenn man über Gedruckte- noch spc- aellere Inhaltsangabe geben wollte. Ja den beiden letzten Sitzungen des Musiker- tage«, am Nachmittag de- 13. und Vormittag gcnden, zu sehr auf Fröbel'schem Doktrinarismus fußenden Auslastungen deS Herrn vr. Bensch, während Herr vr. Leßmann, der dem musika lischen Proletariat lieber steuern, als eS noch vermehren helfen wollte, Treffendes entgegneie. AIS Referenten des letzten zu disculirenden Antrag- Bcnfey-Engel-Rein, der als Mixtum Compositum pädagogischer Bestrebungen viel zu spcciell gehalten war, traten die Herren Sachs, Wermann und Bensch auf. vr. Wermann trug eine Zusammenstellung von begründeten Klagen über die künstlerische Entartung der Can- toren und Organisten zu dem Bchuic vor, um die Gründung einer musikalischen Selccla der Seminare zu empfehlen. Daraus rcserirte vr. deS IS. April, wurden die sämmttichen Anträge, l Bensch, diesmal ohne wesentliche Abschweifungen, die auf die Tagesordnung gebracht und ziemlich ! über seine Spccialfragen: Ist der Gesanguntcr- weiifchkchiiger Natur waren, erledigt. Der An trag Sahnt: Gründung von Orchesterschulen »nd zeitgemäßere Dotirung tüchtiger Musikdirekto ren, riet keine lange Discussivn hervor und wurde als kostbare- Material dem ständigen Ausschüsse übergeben. Ebenso wurde der Antrag LlSleben: Aufforderung an die Landtage, namhafte Summen den Cultur ministe, ien für musikalische Zwecke ausruwersen, säst einstimmig angenommen. Herr C. Sander motivirte seinen Antrag, Nr. 2 deS Programm«: Veranstaltung und sta tutenmäßige Durchsübrung von Novitäteocou- eerten, durch allerlei Erfahrungen, die günstigen Erfolg versprochen hätten. Dagegen führten die Herren Pros. Merkel und Leßmann auS, daß die Vorführung von Novitäten stets riskant und meist erfolglos bleiben würde. Ebenso sprach vr. Eichberg gegen die Quälerei mit werthlosen Novitäten, die da- Publicum nicht anziehen, son dern verjagen. Pros. AlSlebeu sah kein Heil in den Novilätenconcerten, wenn nicht die Presse richt in Volksschulen zu unterstützen durch rhhty mische Uebnnge» (beim Turnen), durch Scvall und Kinderinstrumente und durch Clavier? Glück lichcrwcise schnitt Herr vr. Tappert die zu fürchtende eingehende DiScussion zur rechten Zeit ab und beantragte, alle die noch vorzulezenvcn oder vorliegenden Anträge dem ständigen Aus schüsse, der dieselben erst spruchreifer machen sollte, zu übergeben. Diese ersprießliche Abkürzung fand Ankiang und eS kam nach verschiedenen thcilS persönliche«, therlS unwesentlichen Bemerkungen der absolute Scklußantrog zur Geltung. Den gebührenden Dank für die Mühe der Ge schäftsführer deS Dritten Deutschen MusikcriagS sprach Herr Justizrath Gillc in wenigen Worten aus, die ebenso herzlich und kurz vom Vorsitzen den Herrn Prof. AlS leben, der die Gastfreund schaft der Leipziger rühmte, erwidert wurden. So wurde nun der Vorbehalt im Programm, daß eventuell noch Mittwoch Nachmittag- die Sitzung fortgesetzt werden sollte, hinfällig und sich der Sache annchmen wolle, wünscht aber doch da Alle« vorläufig genügend erledigt war, wa« Annahme de- Antrag«. Derselbe kommt dann, > vorlag, gegen 2 Uhr der Musikertag geschloffen, zu einer Resolution umgegossen, zur Abstimmung j «nd wird als solcher angenommen. Herr vr. Zopfs hatte die Verschlechterung der dramatisch-musikalischen Production, die Ur- sachen derselben rc. zum Gegenstände emcS An trag« gemacht, der aus gründliche und kräftige Agitation im Bunde mit der „Genossenschaft der Autoren und Eomponisteu" abzielte. Nach seiner wohlaesrtzten und eindringlichen Motivirung fand der Antrag noch in Herrn vr. Bensch einen enthusiastischen Fürsprecher, der sich thcilS in Kröbel'schen, thcilS i» Wagner'schen Lobreden er- gina. Dagegen konnte Herr vr. Tappert nicht »mhin, so sehr er auch die Klagen über den Mangel durchschlagender Bühnen-Com Positionen gerechtfertigt fand, die Unzulänglichkeit derartiger Resolutionen gegenüber den thatsächlichen Zu ständen und persönlichen Verhältnissen sarcasnsch l P exponiren, und versprach sich gar keine Wirkung da» dem gutgemeinten Anträge. Derselbe wurde >l« noch nicht ganz spruchreif, wie d»e vorange- stangenen, dem Ausschüsse übergeben. Der als letzter üdriggeblicbene Billert'scke An trag über den Anschluß an den Mufikerverband, der übrigen« in der Versammlung keinen Anklang finden konnte, wurde vertagt. Am Mittwoch begannen die Verhandlungen Vormittags 9 Uhr. Zunächst erfolgte die Neu wahl de« ständigen Ausschusses, die sich als eine «st durchgängige Wiederwahl der bisherigen Vor standsmitglieder herauSstrllte. Recht instructiv »nd inhaltrrich war der Bortrag oder das Re- strat de« Herrn Tappert über den künstlerischen Musikunterricht für Dilettanten. Die Einzel heiten desselben wiederzugeben, würde zu weit führen, und wir bestätigen nur, daß die warme, gedankenreich« Würdigung dilettantischer Be- I strebnnaen, resp. de« für die Kunst wirklich nütz- > luden Dilettantismus nebst den historischen Ein- l üechtnvaen den besten Eindruck nn« hmterlaflen jhat Weniger erbanlich erschienen nn» die sol- Ausstelluug »o« Arbeite« Hiesiger Akademieschüler. Die diesjährige Ausstellung von Arbeiten hie siger Lkadernieschüler im Cartonsaate deS städtischen Museum- bietet im Vergleich unt der vorjährigen einen erfreulichen Fortschritt. Wenn eS sich bei einer Vorführung von Schüler- arbciten auch nicht um sogenannte Kunstwerke handelt, die durch die Idee de- Gegenstände- »n- zichen, sondern lediglich gezeigt werden soll, wie der Studiengang ist — und die gebotenen Lehr mittel seiten« der Schüler benutzt worden sind — so können wir doch der Leitung unserer Kunst schule, die seit nunmehr 2 Jahren Herr Professor Ludwig Nicper übernommen hat, unsere An erkennung in Bezug auf bas im verflossenen Jahre Erreichte nicht versagen. Die Arbeiten aller Clasien sind mit ernstem Sinn und strengem Fleiß auSgesührt; ein The>l der nach dem Leben gezelckoet«n Studienköpfe wie Acte sogar von musterhafter Vollendung. Sehr bemerkenS- wcrth fft an den Arbeiten der höheren Schüler die Anleitung zu malerischer Auffassung. Die Frequenz der Akademie hat sich Dank der aufopfernden Thätigkcit de« neuen Direktors und in Folge der Einführung von Abendkursen gegen srühere Jahre um da- Doppelte erböht. Die neue innere Ausstattung der Studiensäle machte eS möglich, daß der staikcn Zunahme von Unter richt Suchenden entsprochen wurde. Die Abend kurse haben sich vortrcfftich bewährt, sic wurden meistens von reiferen, dem Kunstgewcrke ange hörenden Schüler» benutzt, von denen wir eben falls ganz vortreffliche LcistungSprodcn ausgestellt finden. Die Zahl der Schüler de- verflossenen Winter semester« belief sich auf 113 l?5 der Unterklasse, 2V der Mittel, nnd.18 der Oderclasse) nach AuS- weiS deS StaatShandbuchcS 51 mehr als im Sommer 1872. Von Seiten deS Rathcs der Stadt ist den Schülern der beiden Oberclassen der täglich freie Zutritt zum städtischen Museum gestattet, desal. von dem Vorstande der Del Becchio'schen Kunst handlung der Besuch ihrer Kunst-Ausstellung frei gegeben; endlich wurde neuerdings den obenge nannten Schülern die Teilnahme an den kunst- gesckichllichcn Universitäts-Vorträgen bewilligt, welche Herr Mus.umsdirector vr. M. Jordan rm hiesigen Museum hält. Der in Aussicht siebende erweiterte Lehrplan der Kunst-Akademie saßt neben der technischen Ausbildung auch die für ein gedeihliches Fort- schreiten unentbehrliche geistige und wissen schaftliche Bildung der Schüler in« Auge, so daß sich unsere Kunstschule immer mehr der Erreichmtg ihrer höchsten Zwecke nähern wird. Zur ge- drihlichen Leitung eine« solchen JrsiitutS gehört aber freilich neben der vielseitigsten, namentlich auch aus die Gewerbckunst sich erstreckenden Sach kunde, der eiserne Fleiß und die Unermüdlichkeit, mit welcher der jetzige Director seinen Pflichten obliegt. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 17. April. Da- in der LandeSver- sammlung der freisinnigen Partei am 6. April gewählte Central-Cvmitl hat sich in diesen Tagen constituirt. Seine erste Ausgabe wird in dem Erlaß einer öffentlichen Kundgebung an die Wählerschaft deS Lande« wegen der An wendung dcS tz. 92 gegen die Mehrheit der Zweiten Kammer und de« dadurch klar gelegten dominirenben und schädlichen Einflüsse- der Ersten Kammer bestehen. Wahrscheinlich wird während der Messe au« demselben Anlaß eine zweite Ver sammlung abgehaltcn werden und man hofft, daß dieselbe von den zu dieser Zeit hier anwesenden auswärtigen Parteigenossen zahlreich besucht sein wird. * Leipzig, 17. April. Am 15. April wurden wegen der Festlichkeiten in Altenburazu dem um 9 Uhr 5 Min. von hier abgeheuden Personen- zug auSgegebcn in Leipzig 2154 Billet« nach Menburg - Kieritzsch 408 - - , - Gaschwitz 29 - » ' - - Böhlen 92 - - - - Breitingen 557 - » . - Borna 150 - - . - Gcikhain 75 » - - Sa. 3465 Blllet«, treffenden Zügen in Gößmtz 523 Billet« nach Altenbura - Crimmitschau 556 - - O - Werdau 114 - S » - Zwickau 544 s s O - Reichenbach 56 « » » - Plauen 84 - s S - Greiz 153 s s » - Glauchau 377 n s S - St. Egivien - Hohenstein » Chemnitz 48 « » L 79 262 S - Gera 226 s - S - Ronneburg 245 - - , - Schmölln 163 - - s - Meerane 549 - r 2 - Meuselwitz 696 s o - - Rositz 217 - - s - RchmSdvrs 212 - - » ' Ze,tz 1188 - - - Sa. 6322 Billet«. Hier«, in der Richtung von Leipzig 3465 - Sa. 9787 Personen. Diese Zahl ist zum großen Thcil auf T»gek- billetS, also dsppelt befördert worden. Außer dem hat aber die Billctexpcdition Altenburg an diesem Tage 1583 Stück BillelS ocikauft. * Leipzig, 17. April. Der in diesen Tagen hier versammelt gewesene Allgemeine Deutsche Schuhmackertag bot mancherlei interessante und erfreuliche Erscheinungen. Wir rechnen dazu baS stark entwickelte Gefühl nationaler Zusammen gehörigkeit, welche« während der ganzen Dauer der Verhandlungen zu Tage trat. Der Norden und der Süven wetteiferten in dem Bestreben, einander Aufmerksamkeiten zu erweisen. Als eS sich zum Beispiel um vie Wahl de« nächstjährigen Vorort« handelte, da gaben gerade die Schwaben gegen Frankfurt a. M., welche« ihnen entschieden günstig liegt, und für Berlin den Ausichlag. Zwei Vertreter auS Stuttgart führten der Versammlung als ihre Meinung vor, daß eS der Deutsche Schuh- macherverein sich schuldig sei, daß nächste Mal ln i der deutschen Reichshauplstadt zu tagen, damit sich der Süven an Ort und Stelle von der kräftigen Entwickelung und Eigenart de« Norden« überzeug,» könne. Und die Vertreter vsn Berlin nahmen wieder Veranlassung, den Würltembergcrn dafür zu danken, daß sie die Initiative zu ver gegen wärtigen Bewegung im Schuhmachergcwcrbe er griffen hätten. * Leipzig, 17. April. Reisende von hier, welche am ersten Lsterseiertag mittelst der Halle- Sorau-Gubener Bahn in die preußiiche Rie derlausitz reisen wollten, wurden in ihrem Bor haben dadurch gründlich gestört, daß sie in De litzsch den Anschluß nicht erreichten und infolge dessen gezwungen waren, sechs Stunden in diesem an Zerstreuungen gerade nicht allzu reichen Orte zu verbringen und dann erst weiter zu fahren. Der Grund lag in einer Verspätung de« Zuge« zwischen hier und Delitzsch, die wieder durch die spätere Abfahrt auS Leipzig hervorgeruscn worden war. Erbittert wurden die Reisenden in nickt geringem Grade dadurch, daß in dem Augenblick, wo der Leipziger Zug in dem Delitzlchcr Bahnhof einfuhr, dn Zug nach Cottbus ihnen vor der Nase wegdampfle. ES ist allerdings wenig rück sichtsvoll, daß in einem solchen Falle der weiter hin anschließende Zug nicht noch einige Minuten rurückgehaltea wird. Am Abend vor de» ersten Feiertag ist ganz derselbe Fall vorqckommen und eS find mehr als hundert Personen genvthigt ge- wesen, in Delitzsch zu übernachten. Die haupt sächliche Schuld wird aus die hiesige BahnhvsS- Berwaltung der Berlin - Anhaltischen Bahn ge schoben, welche trotz de« enormen Andranges von Reisenden die Zugangstbüren in der Abfahrts- Halle nicht früher als gewöhnlich, zehn Minuten vor Abfahrt de« Zuge«, öffnen ließ, wa« zur Folge hatte, daß die Ordnung de« Zuge« nicht zur rechten Zeit hergcstellt war. * Lechng, 17. Aprü. Der „EursuS zur Aus bildung von Kindergärtnerinnen für die Famrtie", welchen der Verein für Familien- »nd BolkSerzichung im Octobcr vorigen Jahre« errichtet hat, erfährt von Ostern ab insofern eine Erweiterung, al« eine zweite Abthiilung der be stehenden ersten be,gefügt wird. Der Unterricht in dieser zweiten Adtheilung umfaßt im Wesent lichen dieselben Gegenstände, die in der ersten ge lehrt werden. w>rd aber die mangelnde Vorbildung der jungen Mädchen besonder« berücksichtigen. Im Gommerhalbjahr soll die größte Aufmerksamkeit dem Unterrichte in der deutschen Sprache, dem Rechnen und der Raumlehre gewidmet werken. D»e Erfahrung lehrt, daß die jnnae« Mädchen häufig der einfachste» Regeln der Orthographie und Grammatik nicht sicher fi"d «ad daß eS ihnen an richtiger Auffassung der alltäglichen Verhält nisse am meisten fehlt. So kann dieser EursuS, der außer den genannten Gegenständen auch Er- wehungSlehre, GesundheitStchre, Naturgeschichte, Zeichnen, Gesang und Turnen «»saßt »nd de«
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