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Dresdner Nachrichten : 31.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750331
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-03
- Tag1875-03-31
- Monat1875-03
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.03.1875
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d,e ttr„il>-.-e Saineuva»»bluug von Wtlbelmt nicht (Prager- straße«, und »Uesen» "Nun. ba steht wohl Rnschpler in jedes Blumenfreundes Erinnern! — ".'.ffo.gen, um i. 'April, beabsichtigt der hiesige. a»:S Eng ländern mit 'Anicrllaneru bestehende ..Football Elnb" auf der W-leie dar d m sg!. Großen (Karten ffine athletische» Spiele ab- v..hallen. Anscää'kS dieses kalte» nassc» Retters und deö gänz lich durchweichten Badens dürfte wohl aber. selbst wenn am Donnerstag ".'.'eigen die Lonne scheinen sollte, das Vergnügen Noä' unterb'cibm müssen. Die den Körper kräskigcndc» Hebungen fanden schon im vorigen Iabre im Publikum viel Interesse. - In der seit 3 Iai rcn aus Dir. AlbannS' Händen über nommenen Lehr und »»rziehungSanstait des Dir. lar. Zeidler. Seidnitzcrstraße 5 (vollständizc Realschule, -1 Gvmnaslal. 3 Ele- mentarklasscn, mit stark besuchtem Pensionat), zeugte der eracte Mang des EramcnS, n ie einer gewisicndaitcn gut geregelten Diö- ciplin, die vo!getragenen llnterrichtSgegcnstäude selbst aber luven unterste» bis zu den oberste» Klassen von recht tüchtigen, durch die Praris gewandten Lehrkräften und ihrem guten Erfolg bei den Schülern. r'.m co'ten Osterieierta.w fand im Locale der I. Bürger schule (Ioban'usflraßc >'0 die öffentliche Prüfung der hiesigen israelitische» Gemeindc-RcligionSschnle statt. Die Schule besteht aus vier Knaben- und vier Madchcnklasscn, »reiche von 95 Kin dern besucht werde». An derselben wirke» außer dein Direetor der Anstalt. He rn I'e. Lindau. die Herren Lchulamtöcantitatcn Kap und r'luerri.ch. 7rotz der geringe» Zahl der Unterrichls- stlliidcn und trrü der vielen UntcrrichtSgegcnslände, »vußten die Kinder sehr viel und Vieles und dies zeugt von dem gründlichen pädagogische» Achsen und von dein ernsten, wahren Streben der genannten Herren. — Laut Geschäftsberichts aui das Iabr >874 haben sich die Verhältnisse des ., A svlS kür Obd a ck" leie" in gedeihlicher Weise weiter entwickelt und hat die Thcilnalnne des Publikums nicht nachgelassen. Als erfreuliches Zeugnis» dafür, das; die Woh nungsnot!' j» Drct'dcn in neuerer Zeit in Etwas abgenommen habe, wird cewcaiut, daff die Frcgucuz der Anstalt an Jahre >874 derjenige» des Vorjahres nicht ganz gleichgckoinmc» ist. Es wurden im Jahre IV4 in» Manzen 8297 Personen ausge nemmen. davon o.'aicn ::'.»>2 Frauen zwischen 30-70 Jahren, 2I4U ä d ei' e» zwischen 15 :>(» Jahren, 22i0 Kinder zwischen I - lä J unen, 255 Säugling e. Am stärksten war das Allst im V! en.it April in Anspruch genommen. Der Rech- nungSabschluff weist einen "Actibbcstanb von l 1,509 Thlr. - 34.528 Alark au!. — Die Iriedrichstadt entbehrte bisher einer Badeanstalt. Man cmp and dorr den "Zange! einer iolehcn nach den» Ein gehen des Aibertl'atcs um >o rieier. Jetzt hak der rührige Gast wirth Horn am ter Scl'ä'erstraße unter dein Namen „WeltinS- bab" eine sehr zweckmäßig ausgesiatketc Badeanstalt eröffnet. Der Name ist n it ßiück'icht ani die .Hauptzugangvsrraßc zur Friedrichllatt gewählt worden. D e Anstalt ss. Inserat' bietet reine W unen , sondern Easolithf-Basnnbädcr, in die inan auf Ltrsten nina steigt. — Eine originelle Gratulalion zu seinem Geburtstage wurde gestern dem Im aber eines rcnoimnicicn »WeingeschallS der inne re: Stadt zu .heil, i seiner gctrencsrcn Stammgäste fuhren in je eiaer Droscht' hei ihm vor. die Wagenburg füllte die halbe L tröste aus. Namens aller Elüekwiinschenten überreichte ein He:'' >.em n untcren G biirtStaaskinde ein riesiges aus Mohre». Petcräl c. Lc.w'uc und andern Gemüi'cn kunjtvott gebundenes Boinuec, tag icft wie Eonwnt zusanunenhiclt und großen Bei- 'all >'a:V. Vorgellern Vv.motag strengte ein gesatteltes, reiterlosed P'crd die hiesig'.' Buw.erwicse erulang, wurde von einem Milch- mhrmaim gufgehalken, zunächst einem Dienstmann und dann von diesem dem nachcilenden Diener übergeben. Der Flüchtling, dem B rnciut.cn nach olnem hoben '.'.'stlitär gehörig, ivar beim lliwatteli'. im Ew^stl-n Garten entwisch*. Trost des ani'aitc den Winters zeigt im Marten des GutS- beiisterS Hörig >n Jessen bei Akeißen ein Roicustock zivei KnoSpcn, jeden Tag zum Au'brcchen bereit. Frciberg. Der zweite Ostcrieicrtag glich hier dein Wcih- nachkSfcsl. Kälte und Schnee waren io beitig und in Massen, daß den Nachmittag die prächügc Schlittenbahn vielfach dcnustt wurde. Für unsere arme ArE iterbevölkerung ist diese lanhc Zeit je t umso crück''nder, da der so knapp znm Lebci Suntcrhalt lstii- c'chende Verdieno nur zum HeiznngSmatcrio.l noch verwendet werden must. — Dm» ,,V. A." schreibt man anS Müffi troff zur Ver vollständigung dcö Berichts über das dortige Wundcrmädchen noch Folgendes: Der Stiefvater des Kindes, der, nebenbei de- merkt, hier als Soiia'demokrat bekannt ist, suchte, nachdem die sonderbare Erscheinung bei seiner Tochter ihren 'Anfang genom men hatte, !I,nächst einige maffaebcnke Persönlichkeiten hiesiger Stadt zu veron affen, derselben einen Besuch abzustatren, worauf auch »och an Meie '.'ludere Einladungen ergangen sind. Auch die Hltte kcS hieflgcn Arztes v rke in Anspruch äenommcn, jedoch war cS den: eiben. da er wlbst schon seit dem Beginne der merk würdigen Eoichschte krank Et, bis icstt noch nicht möglich, das Mädchen zu uniersucl'en »rnd »u beobachten. Da inaii hier der ganzen Me cl'ichte, etwa eine Anzahl Socialdemokraten ausge nommen. keinen rechten Glauben tchenkt, soltte man meinen, hast der 'Tater dcö KindeS zur --lchernn» seiner und'elr.cS Klndeö Ehre sich veranlass Ehlen müffe, einen fremden Arzt zu Nathe zu ziehen: doch davon mag er Mcdts wissen. Auffällig ist, daß der schwergeprüfte Balcr die Besuch"»', welche haup'sächlich'aus Frauen und Kindern bestehen, mit besonderer Vorliebe daran er innert. dast es unter solchen Umständen nicht möglich sei, zu ar beiten. ".'Elte Gaben sind and diesem Grunde höchst willkommen. Oie Dffcnbarnngen des bcdauernSwcribcn KinteS sind weiter Nichts, als tbcils richtige, thcüs gariz verkehrte und durcheinander gcirürieltc Wiederholungen von Bro kcn aus der biblischen Ge schichte und Geographie, welche ihr Herr Ieius eingegeben haben soll. Was das Kind in dem amchcinenb iomnambulischen Zu stande geiprachcn har. »reist sie auch noch recht gut, nachdem sie auS dein ticicn Schlafe, der in der Negel nur von ganz kurzer Dauer ist. wieder erwacht ist Nach Angabe eines Besuchers soll des sonderbare Zu'tand sogar auf ein vom Vater mit der Hand gegebew s .zeuheu eingctrttc» sein. Als das Kind auch von einem oie gen vebr.r besucht nur angeiprocben wurde, kau» es in sicht liche Verlegenheit und juchte die eingetretene Schamröthe unter dem Bett zu verbergen. Vom vorigen Sonntag an, nachdem auch der GcnStarm dein Mädchen einen Bestich gemacht hatte, bat die Sach- eine ganz andere Wendung genommen. Während daS Wunderiinb vorder verkündigt hatte, dast sie »m Charireltag von ihrem '.'edel erlöst werden würde, bat ihr der Herr Jesus aui einmas gemgt, dast sie in KcSkau isenieitS der Grenze, tin Neusten lande» gesund werden solle. Daraufhin bat sich denn auch der Vater, der kurz vorher versichert hatte, dast daS Mädchen nicht aus den» Bette herauSgehcu könne, mit derselben an den Ort der Erlösung begeben. — An» I. April feiert der Gendarm Carl Krause in Colditz sein fünsundzwanzigjährigeS Dienstjubiläum; dasselbe Jubiläum feiert noch in» Laufe des April der Koffertrüger-Lormann Eduard Schneider in Pirna. Beide sind wackere, diensttreue Männer. — Nach einen» Beschlüsse der städtischen Collegien in Zwickau soll hier das dem Andenken der in» Kriege 1870—71 gefallenen Söhne der Stadt gewidmete Denkmal au» nächsten 10. Mai, als an dcm Jahrestage des 1871 erfolgten Friedensschlusses, sc' st enthüllt werden. — Verlautbarungen in, Handelsregister. Er loschen die Firma: „Nudolph Thorschmidt" hier. Die bisherige Firma: „Earl Nobcrt Otto n. Eoinp." lautet nunmehr: „Paul Nötiug." Tic Firma: „Hermann F. Müller" ist aus Frau Therese Auguste vcrw. Mädger übergegangen; Procurist ist Herr Friedrich Hermann Müller hier. — Versteigerungen. Die auf heute (31.) angesetzt ge wesene erilcigerung in, Gcrichtöamt Treuen iHeleue Steg- lich'ö Erbgut inWeistensanb. 7l,l:<:jThlr.) Ist wieber aufgehoben worden. — Au» 1. April in den Gerlchtöämtern: Dresden: Helene Noilne Meistner'S Hans und Garten In Klotzsche, 2100 Mark; OelSnik: Earl LouiS Barthcl'ü Grundst. in Lotten- grün, 12,',I0 Thlr.. t l.Atü Thlr., 0000 Mark; - Radeburg: Johanne Rosine Pctzold'S Hauö in Nieberröbern, 1020 Mark tar. - Oesfentltche Gerichtssitzung am 27. März. Die Einsprüche Friedrich Julius Schwartzc'S wegen witerrccht- llcher FrelbeitSberaubung und Karl Heinrich Kirchhof'» und Ge nossen hier wegen Beleidigung kiele» au-. —Der noch unbesiralte :»? Jahr atte Karl Isidor Evanö war Herausgeber de» DreSVner Volksboten, wegen Vergebens gegen bas Prevgcsetz zu :«'» Mark Geldstrafe oder 18 Tage Halt verurtbellt, gegen welches Erkennt- »Ist er Einspruch und Nichtigkeitsbeschwerde erhob. Da» königl. OverappeliationSgericht wie» die Acten jedoch nach stattgesundener Beratbung an den Gerichtshof zweiter Instanz zurück. Dem sä v desRelchSprestgesetze» zufolge ist lederHerausgeber resp.Rebacteur verpflichtet, neben seinen Namen auch den Wohnort anzugeben und diese Anordnung war von Evan-.' bei acht verschiedenen Nummern unterlassen worbe». UederdicS soll der Angeklagte trotz der an ihm ergangenen Aufforderung von der Behörde zur Abstellung dieses FormfeblerS keinerlei entgegenkommende Schritte gethan haben. Der Elnzelrlchter hatte aus leben einzelnen Fall ,4'/s Mark Strafe erkannt. Dle StaatSanwaltschast (Herr Assessor v. Hcllmaiin» constatirte, dast eine Uebertretung beS betreffenden Paragravhen zweifellos sei und beantragte dementsprechend Be stätigung beS ersten Bescheids. Der Angeklagte führt an, daß er sich mit vollem Vertrauen an den hoben Gerichtshof wcnbe. daß er geglaubt habe, die an der Spitze dev BlatteS stehende Be merkung „Expedition Palmstraste 20" sei vollkommen genügend gewesen und d»h er ferner nach erfolgter Anweisung sofort ben gerügten Umstand beseitigt bade. Er bat infolge dessen um Frei sprechung oder bedeutende Ermäßigung der Strafe. DaS Drei rlchter-Eollegium ermäßigte die Strafe heute auf 8 Mark. — Der Schubiiiachermelster Karl Samuel Hensck cl In Trebnitz »rar gegen den Bäckergesellen Franz Otto Höfer »regen Beleidigung seinerToclstcr klagbar geworben. Der leniere bntte Fri.Hcmchel. welche oft i» der von iiichreren Bäckergesellen innrgehabten Back stube erschien, ein „dummeö Mensch" gescvlmpst, sic geschuppt »mb ihr obendrein mehrere Dachteln gegeben. H. ier leucinel durchaus nicht, daß er das seiner Angabe nach aufdringliche und voreilige Mädchen geschlagen, bestreitet sedoch, tan er sie ae- schimpft bade. Durch einen Zeuge», ward seine Angabe bestätigt, baß ihn dic Hcnschcl zuvor„alberner Pipp!g" und nachdem siescincn kräftigen KlinkS ,regbatte „gottvcrd Schiveinhunt" litulirt und ionnt seine Auiregung verursacht hatte. Uebcrdleö machte die Geobrieigte fürchterlichen Lärm, während sich Franz Otto Höstr nach geschehener Thät ganz mäuSchen,lilt verhalten hat. Nach dein Spruch deSEmzelrichterS ward letzterer ircigesprochcn, während Samuel die entstandenen Gcrichtslostcn berappe» sollte. Der von e-enschel erhobene Einspruch hatte keinen Erfolg. Angekünbigtc Gerichtsverhandlungen: vcute Vormittag st U. Hauptverbandlung wider den Maschinen schlosser Johann Oswald Göpfert auS Lößaitz u. Gen. wegen Widerstandes gegen b,e StaatSgcn alt. bez. Beleidigung und ruhe- störenden LärmcnS. - S ch >v :^.g ^. ichts >'i tzuI» gen. HeuteVe rmlttag st Uhr in gebeimcr SiMng wldcr Earl Allgust Kühne auö 'Welnböbla wegen Nleincideö. Morgen den 1. April st Ul'r wider Heinrich Vincri z Rogal. HandlungSeoniMiS anö Budweiö und Hugo Paul Robert Bacl', Bnchbindcrgcselle auö Cottbus, wegen Nlüuzvcr- brcchcns. Den "April wider Joseph Dclozale a.:S Latiborsch wegen »ersuchten Plordeö bez. versuchten Todtschlagö. Den :>. "April iridcr die Fahrikariicitcrin Rosalic Clara Hottcrwitzsch in N'clffei! »regen Körperverletzung mit tödtlic! ein Erfolg. Den April w der den GasthofSbcsil'er Carl Gvttlleb Moritz "Anger mann aus Schullwitz wegen Körperverletzung mit ködtllcl cm Er- wlg. Den 'Arril in geheimer Sitzung wider August "Wilhelm Liegert »regen Nothzuckst. TtZittkrungü-lBkohacl'tung am NO. März, AbdS. '> U. Baromctcr»land nach Otto ä- Bösolt hier: W Paris. Zoll : > L. iscst gestern l' > L. gestiegen'. - Thermometer na>h Ncannnir: 8 Grad über "Null. — Die Schloßthurmfabne zeigte West- Wind. Himmel trübe. - Elddölle in Dresden, 30. März, Mitt.: 30 Cent, unter 0. Taflkssieschichte. Le,rtsche» Sketch. DaS Reichs-BankgestS tritt mlt dem l. April d. I. in Kraft, »nit alleiniger Anonghme der in § oo au'geilchrten Vcstiinli'.ungcn. iür »reiche der Anfang ihrer Giltig keit au, den 1. Januar 187«, festgesetzt ist. ES mchelnt nicht überflüssig, besonders darauf hinzuwcisen, daß mit teil» l. April d. I. auch die In 8 8 enthaltene Bestimmung über die ron sämmtlichen Notenbanken zu veröffentlichenden Wochcnauöwelse Giltigkeit erhält. Danach müssen diese Ausweise angcbcn t) auf Seiten der Passiva: «' das Grundkapital, n> den Reservefonds, c> ben Betrag der un lausenden tst'otcn. »!> die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten, o) die an eine Kündigungsfrist gebun denen Verbindlichkeiten. >'> ble sonstigen Passiva: 2> auf Zeiten der Activa: s, ben Metallbestand (den Bestand an courSfähigem deutschen Gelle und an Gold In Barren oder ausländischen Nlün- zcn, das Piund sein zu i:,'.>2 Mark berechnet), !>) den Bestand an Ncichskasscnschelnen, ») an Noten anderer Banken, ck> an Wechseln, o) an Lombardiorlerungen, t) an Effecten, 8) an son stigen Actircn. Die bisherigen Wvchen-Ausweise der „Preußi schen Bank" enthielten - nach der „N.-Z." - nur auf Seiten der Passiva: a> den Betrag der urnlau-encen Noten, b» die Dc- positcn-Kariialien, c) die Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen mlt Einschluß des GIr»-Ve»kcbrs, und aui Selten der Activa: geprägtes Geld und Barre», st) Kasscn- Anweisungen, Prtbat-Banknotcn und DarlcbnSkassenschcine. e) Wechselbcstände, ck) Lombartbcstände, es Staatöpaplcre, vcrschic- dcne Forderungen und Activa. Von welcher Wichtigkeit für die Beurtbeilung ter Geschäfte der Banken die neuen Ausweise im Vergleich zu den bisherigen sein werden, bedarf keiner wetteren Darlegung. Der „Culturkainpi" fördert bekanntlich eine Menge Curiosa zu Tage. Von einem neuen, einem seltsamen Pfandob,ekt berich ten Poiener Zeitungen Folgende»: Der Probst Wejna auö Lub- zisko, KreiS Inowraziaw, der sich weigerr, mit den» Regierungö- Commiffar zu ccncwontiren, erhiclr dieser Tage auö Schwctz 2 Schock Neunaugen, a»»' »reiche Ist Nit. 50 Pf. Postvorschuß entfielen. Die Pvstexpcdilion in Markowik benachrichtigte den Probst von ter "Ankunft der Sendung, dieser thcllte die Nachricht seiner Lchwestertochier »nit, »reiche den Organisten nach tem iehn- lichst erwarteten Packctc, dessen Inhalt über die Beschwerden der Fasten heUen sollte, sendete. Kaum batte jedoch der Organist die Schwelle deS Zimmers der Schwestcrtochter übertreten, bei der sich auch der Onkel befand, da erschien derErecutor tesDistrlctS« CommissariuS aus Markowth, um eine OrdmingSstra'e cinzu- zicbcn, und legte auf die a» Probst Wejua adressirte» Neu»- augen Arrest, dllleö Protesllren half nichts, die deutliche Adresse bewies, »rer der Eigenthümcr »rar: da sich nun die Schwester tochter des Probsteö nickst von een langersehnten Nemumgen trennen »rollte, — zahlte sie für den theurenOnkel >6Mk. ::OPs. Orbnungöstrase und behielt die Neunaugen. Diese Historie erzählt Herr Probst Wejna seinen Confratern — zur Warnung! In Rostock starb kürzlich in» Alter von ION Zabrcn daS Dlenslinäbchen Sovbie Kruie. Sle hatte «4 Jahre ununter brochen bei einer und derselben Familie als Hausmädchen iin Dienst gestanden und bl» wenige Monate vor ihren» Tove noch rüstig bei allen häuslichen Arbeiten mitgeholfen. Frankreich. Tie Beerdigung von Edgar Quinet hat am 29. in Paris stattgeiunden. Victor Hugo. Gambetta und ble her. vorragenbsten Mitglieder ter Linken waren bei der ve«räbiiiß- "ielcr zugegen, welcher eine große Volksmenge und namentlich viele Studenten beiwohnte». Victor Hugo, Gambetta, Laboulaye und Brlsson sprachen an» Grabe. Die bonapartlstische Propaganda in ter Provinz bauert fort. Fast überall vcrthcilen die bonapartistischen Agenten die von der Regierung verbotenen Porträts. AlmanachS und Broschüren. Ohne sich um die Instruction der Regierung zu kümmern, lassen die Regierungs-Agenten, sei es ans Unfählgkrlt, sei eS auS Mit schuld, Alles ruhig geschehen. Aus dem flachen Lande verbreiten die Agenten der Beruiung an das Volk da» lügnerische Gerücht von dem baldigen Ausdruck) eine- neuen Krieges, dessen unheil volle Consegucnzcn durch ble Thronbesteigung Napoleon s IV, verhindert werden könnten. Sie gehen zu ben sungen Soldaten, welche der Reserve der activen Armee oder der Terrirorial-Armee angehören, und fordern dieselben auf, sich bereit zu halten, ba sie leben Augenblick einberulcn werden könnten. DaS Wetter begünstigte nlcht daS Osterfest. ES stürmte, ha gelte und regnete fast ohne Aushvren und die Pariser, ble sich an diesem Tage massenweise auf das Land zu betebsn pflegen, machen büchst traurige Gesichter. Den Klrchen, den Kaffee-, Bier« und Wrlnbäusern that das schlechte Wetter aber keinen Abbruch, und der Zubrang zu denselben, besonders aber zu ben Kirchen, war eln ganz enormer. Von Morgens 7 blö "Abend» 4 Uhr »raren ble Räunie derselben überfüllt. Die Mebrzahl der Gläubigen be stand aus Frauen und Mädchen, die Männerwelt »rar aber auch stark vertreten. "Am bcsuchtcsten war heute ledensall» die Notre Dame-Kirche, ln welcher, ba ble große Messe aus wirklich künst- lerisch« Welse auSgefübrt wirb, sich auch Viele elnfinben, ble ge wöhnlich nur die Italienische und ble große Oper besuchen. So spielt auch die große Orgel edle Notre Dame-Kirche hat Heren 3), die man nur noch am WribnachtStag zu hören bekommt. SS bot ble alte Cathetrale mit ihrem bardlnal-Erzbischvf, ihren 80 bis 90 Priestern, ble alle mit Costümen, welche noch auS bemzwblsten Iahrdundert hcrstammcn, bekleidet waren, und ihrer dichten, bunten Al enge lin höchsten Sonntagsstaat ein Schausplel. da» vollständig an daö Mittelalter erinnerte und welches auf keiner der europäischen ""ühnen, selbst nicht in der großen Oper, so ge treu wiebergegeben wirb. Italien. Im Vatikan wurde auf Belehl Plus dH» Neunten eigens eine kleine Palme von großer Schönheit anSgewählt und von ihm gesegnet brr Königin Mutter von Balcrn znm Osterirste zngesantt. Auch Do» Carlos, General Mac-Mahon und anderen Perlönllchkelten in Spanien, Frnnkrclch, Irland und Deutschland schickt der Papst ähnliche von ihm gesegnete Palmen zu. — Man bat ble Berechnung gemacht, daß es ln Italien einundneunztg. tausend Priester glcbt. Türkei. Die durch die HnngcrSnvtb in Klein-Asien hcrbcigefübrtcn Verheerungen sind walnhKt schaudererregend. So slnv beispielsweise In der Provinz K'eSkln von L2,c>00 Be wohnern, die noch vor zwei Jahren vorhanden waren, nnr mehr 25,'ii'O übrig; 20,000 sind den Himgerkrankl'eilcn erlegen und 7<>»o ailSgewantert. In der Provinz Angora sind von IN.900 Bewohnern 4997 gestorben und 2042 auögcwc»itcrt. Von 2200 Paar Ochsen sind noch 427, von 81,2-10 Schalen noch !)312 Stück am Leben. Engranb. Aus de» offiziellen Aetenstücken deö General Gouverneurs von Indien criahren »vir jetzt die Koste» der letzten HlingerSnoth. Dieselben betrugen Lst. 0,500.000. ES Ist erfreu lich zu hören, daß die Folgen der HungcrSnotb bedeutend hinter den Befürchtungen zurückgeblieben, was zwei Umständen zuzn- schrcibcn ist, erstens »veil doch mehr Getreide sich noch Im Besitze des Volkes befand, alö man anfangs annahn», und zweitens »veil man nicht genügend die außergewöhnlichen Anstrengungen be achtet batte, welche von ben Lanbwirtbe» ge,nacht worden waren, um ble Herbstcrnte zu vergrößern. Die gesammelten Erfahrungen bezüglich bcr Verti cilung der Nahrungsmittel und die Errichtung von Arnienhäuseru werden später lehr nützlich verwendet nerken kennen. So zeigte cS sich, daß In den jchllminslcn Distrikten ganz andere Grundsätze bei der AuShüIic angemcntet werben inüssen, wie In den etwas besseren D islrikten. baß in manchen Tbeile» die Eingebornc» fähig und willig ,g»n "Arbeiten sind, während sic in den andere» passiv dem Tode entgegen starren, bever sie sich zu einer ihnen durch Ihre Religion oder durch Ihren Stand verbotene Handlung hcrbcilassen würden. Der Bericht zeigt, daß nach dein Ende ter Hungerönoth lOO.OOO T onncn RctS in Händen der Regierung geblieben waren. Die Regierung er klärt diesen lieber,luß damit, daß sie zu Anfang der Not» ln einem so ungeheueren Lande nicht wußte, wie weit sich dieselbe erstrecken würde und daß cö für besser erachtet wurde, mehr Vor rats, anzuhäuien, alö weniger. Im Ganze» kauite die Regierung 479,090 Tonnen Reis, und cs wurden überdies über eine Million Tonnen Getreide In die nothleidcnken Distrikte cingcführt. Amerika. In der Presse tauchte die beumuhlgcnte Nach richt auf. daß in, Fall der Insolvenz der Philadelpvloer Welt ausstellung die amerikanischen Gläubiger sich betreffs der Be'ric- digung ihrer Forderungen an die ausgestellten Gegenstände dal- tei, könnte». Jetzt hak der Staatssecreiär Hainiiton Fisv an rcn anlcnko.iii'chen Gesandten in Paris. Hrn. Washburnc, folgendes Telegramm gerichtet: „Washington, 23. Mär>. Deo Attorneh- Gencral iZnstizmInister) entschied, daß bei clncin Bankerott der Ausstellung eie ausgestellten Artikel nicht als P'and für die von der Aucg'tcuung gemachten Ausgaben dienen können." Diese cffi- cicllc'Erklärung beseitigt alle Befürchtungen, welche »regen der Betbeilsgling EuropnS an der Weltausstellung gehegt worden sind. Neuerdings sind am Rio-Grante räuberische Einfälle »ncrl- eanlschcr Aaiidcinvorgekommcri, welche die Poststation plünderten und verbrannten, sowie mehrere Farmen zerstörte». Die Ne gierung hat Maßregeln angeordnct, uin derartige Ausschreitun gen zn bestrafen. - AuS Euba wird gemeldet, daß die Insurgen ten fortiahrcn. Pflanzungen niederzubrenncn. Der Gencrai- Eapitän iordcrt in einer Proklamation die Bevölkerung aut, sich V- chnff'ogentcn -'»» vereinigen. Aemlletim. -s- Der Prophet im Altsiädtcr Hostheatcr spielte am Sonn tag vor übervollen Bänken. Aber nicht der R ies'Igc Johann von Lehden, oder die mühseligen Schlittschuhläufer, uock'dieKrö- nimgöttompctc» schoflen den Vogel ab, senden» Frl. N a n i tz, deren Fides diesmal einen Sturm von Beifall erregte. Um so höher war die Leistung zu veranschlagen. alö die Sängerin stir ihre erkrankte Collcgin Kainz-Prausc altcrnircnd elngetreten war. In Neustadt trieben „»lodert und Bertram" Montag ihr rolleS Wesen ebenfalls vor übervollem lachlustigen Hause. An» ersten O stertag hatte daielbst der ,.K a », fmann von V enc - dig" lLhvlok: Herr Iassö) hohen Bestall, während Herr Dettnier im Altstäbtcr Hause «Montags als llrielAcosta nicht nur bei der Wicterrlflizenc stürmisch applandirt» sondern auch mit einem Lorbecrkranz bedacht wurde. ch Von heute. Mittwoch, an beginnen auf dem Felbschlkß- chcn die Trcnklerschen Mittwochs-Eoncerte regelmäßig wieder AbentS 8 Uhr. Zu dem heutigen Sinfonie-Coneert wlrb eine neue Sinfonie E-moII. in einem Satz, von HagSpicl iSohndcs Planoiorte - Fabrikanten, Schüler dcö hiesigen Conserveitorlumtz» zum Vortrag kommen. Die Arbeit lst in Wagnerschcm Sthl ge- ichrleben »mb zeugt von einem tüchtigen Talent. ch Herrn Kapellineitter Mannöteldt ist eS gelungen, für einige seiner Concerte einen ter vorzüglichsten Cornet L piston- Bläser zu gewinnen, der morgen Abenv zun» ersten Male sich hören lassen wird. ES ist dies ter eben», königl. prcuß. Garde- VirtuoS Herr Hoch, der in der Wiener AuSstellungSeapeUe so wohl, wie kürzlich In Italien, woselbst er mit Strauß concerttrte, ganz besondere» Beifall ianb. ch Nächsten Donnerstag giebt Herr K. König mit seinem mehrfach rühmlich genannten Knaben-Streichorchester eine Art Prüsungscontert in Braun'SHotel, daS dleTbkilnahmc derMusik- ireunde verdient. Mit g«ßer Sorgfalt und mannlehsachen Opsen, bat genannter Musiklehrer die 9—15jäbr!gen Knaben vorbereitet, so bäh »vohl etwas Tüchtiges erwartet werben darf. ch Von G ol ds ck, n» l b r' S Bibliothek für HauS und Reise ist der 25. Band erschienen. Diese Sammlung von "No vellen wurde in der "Absicht begründet, gute Erzählungen belieb ter deutscher Autoren dem Publikum iür geringen Preis zugäng lich zu machen und andererseits das reisende Publikum durch Darbietung gediegener Unterhaltungslectüre von der bekannten leichtfertigen Reiseliteratnr abzuzieben. Der oben erwähnte 25. Band »ringt eine Erzählung aus dem Bühnenleben: „Meine Ideale" von Julius Mühlielb (Cbesrebacteur berKöntgSbcrgcr Hartung'schen Zeitung). Diese Tenbenznovelle hat sich zur Aus gabe gestellt, die trübe Lage der Bühnenkünstler, deren unglück liche VertragSverhältnlffe sle der Willkürherrschaft der Bühnen leiter preisgeben und die freie Entfaltung des Talents hemmen, mit vernichtender Kritik und in erarestenber Welse bloßzulegcn. Der Verfasser, welchem die thatsächllchen Zustände eines bekann ten großen StadttbeaterS zum Vorwurf gedient, hat demselben ein fesselndes noveulstlscheS Gewand umgehängt. ch Unter dein Titel ..Freie Glocke n". Beiträge zur Fbrberung der Vernunft« und Humanitätö - Religion, erscheint vom nächsten 4. Avril an eine von Ludwig Wü rkert in Lelönlg redlglrtc Wochenschrift. Nach der uns vorliegenden Probenummer scheint der greise Herausgeber für Fortschritt unv Vernunft gegen Pharlsäertbun» in Frack «">" muthig in die Schranken treten zu wollen. Kleine Lügenchronik. Kaum hatte der Oberlngenlcur Saalbach den Titel „Bau- kath" erhellten, so platzte unter dem Georacnthore eine Wasserröbre uo Dankbarkeit. Sofort schwammen die königlichen Weinfässer
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