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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187304275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-27
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1873
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« Tbaler Bel»b««»a. Gebe« t« V«Uzeie»«»iffartate. LetpztG, AS^Aprtl^I 87S. Nlgtatine Lrrsslmmluiig dn Sattler-, Niemer- u. Täschüngthülftu DstnStag den LS. LprS,-Hych«ffUhr in der Reshäur. d. Herrn L. Tröbig, Stadt Wien. Peter«str. ^dnuug? GAadm^V^ dLlichlchaf^ Lllg. cheutscheu SaMervereiuS. L v. gem. Versammluttgder Schuhinachergehü lsen Leipzigs. Tjonuerptag den 1. Mai Abend« 8 Uhr bei R. LsLeUvr, Wüchmühlenstraß« 7.. Tatze«- »rdnnvg: Unsere LOhnverhcklltniffe. Da« Erscheine» AVer »st nnkedtngt nothwendig. L»« L »rr»1t^. Generalversammlung Die Mitglieder dcr tzRnnrer.Anvalttzencaffe Kr Leipzia »nd U» tz»G de» ck. Vtai ». «. 'Nachmittag« ii Uhr im Restaur. Li Lmge--rdn»ng: 8- 21, r< und LS betreffend. gegend »verden zu So»»- ictoria (Dre«dn. Str.) eingeladcn. VI« Loh. Friedrich «. Lelm GoWli«e Helm geb. Wanck Neuvermählte. Reudnitz, den 23. AprU 1-73. Gestern Abend wurden wir durch die glückliche Gehurt rineS muntere«, gesunden Mädchen« hoch erfreut. Zitta», den 23. April 187S ^ Rudolf SEchtliu«, i Nff»e» SLchtliug geb. Zauber. verwandte« und Bekannten beehre mich hier- d»rsh anzuztigen, daß meine liebe Frau Etlara ge- LEl^«^«N»d von einem muntern Mädchen hesttö Nacht glücklich entbunden worden ist. VerVi», 4Kn 24. April 1873. Gustav Leouhardt. Heute früh l Uhr verschied sanft nach kurzem Krankenlager meine inniast geliebte Fro u Eufauua geb. Rethland im Alter von 67 Jahren nach 18iähÄger sehp glücklicher Ehe. Wer die Ent- schlasme 'kättnte, wird meine Trauer um deren Verlust ermeffen können. Um stilles -Beileid bittet Leipzig, am 26. April 1873. .r^». « 2 «l. Rüruderg. " Gestern Abend 8 Uhr entschlief sanft unser gutem Gatt«, Sohn. Bruder, Schwager u. Onkel ..>/ L>ermann Achhahn. Gastwlrth in« weißen Schwan, nn nur vollendeten 33. Lebenssahre. Um stille Theilnahme bitten Lkipzig. de» )l8. April 1873. — dir trauernde» Htuterlaffeueu. Kür die vielseitigen Beweise der Liebe , zmd Theilnahme, besonder« Herrn Pastor Merbach, sowie sämmtlichen Thomanern für den herrlichen Grabgesang und reichen Blumenschmuck bei dem Tode meines guten Manne«, sage ich hierdurch meinen innigsten, herzlichsten Dank Leipzig, den 24. April 1873 Wilhelmine W Heute früh 8 Uhr verschied nach nur kurier Krankheit au Luugenläh«ung inein guter Onkel, der Privatmann Herr , . Garl Aerdiuaud Thomas im Alter von 57 Jahren. Seinen zahlreichen Freunden und Bekannten widmet hiermit diese für mich so schmerzlicheDTrauerkundc mit der Bitte um stille Tbeilnahmc Reudnitz, den 26 April 1873. Auguste Wilhrlminr Mrhlhose al« Nichte. Am 2b. ,Ap«i...srüb.,4 Uhr verschied »ach wöchentlichen schweren Leiden unsere inniggeliebte Mutter, Schwester und Schwägerin Frau A«ua verw. Jäger geb. Haruisch. Sie folgte ihrem vor Kurzem dahingeschiedenen Gatten und Bruder in die Ewigkeit nach und hinterläßt 3 unerzogene Knaben. Leipzig, den 28. April 1873 Die tief trauernden Htuterlaffeueu. Todesanzeige. tet-el geb Glterich. Heute versrb«di »ach»,Ketzern Krankenlager im jugendlich kräftigen Maunesalter unser treuer Mitarbeiter und Reisender Herr Wilhelm Ulrich au« Wolfenbüttel. Sein, langjähriges verdienstvolle« Wirken für unser Hau«, w»e sein biederer ehrenhafter Cha rakter sichern ihm ein bleibende«, ehrenvolle« Andenken. Leipzig, den 24 April l873. lk G. ReiHig St Go. Für die ehrenden Beweise zahlreicher Theilnahme der Liebe und Freundschaft, sowie für den Über- au« schönen Blumen- und Palmensckmuck bei dem Verluste unsere« in seinen besten Jahren ver- schiedcnen guten Sohne« und Schwagers , Friedrich Wolf '. bringen wir Allen hierdurch uuscrn innigsten und ' tiefgefühltesten Dank dar. leinzschocber, den 2?. April 1873. Die tiefbetrübten Hiuterlaffeue«. M. Nachmittag« >/,3 Uhr verschied au« Dahingeschiedenc de« Andenke« gcaründet, Leipzig, den 25 Apri hat sich durch mneu Wzrch «v V-itzüge Liebe ünd shcounvf standen, erlpörbe« erzen ein dauern- den"25. April 18^3. Ddkck Gersoual d »«.S.KviM eitnahme, nament- lumeuschmuck, den sie dcr des Haufe« M6«. Heute früh 6* U§r verschied sanit und ruhig unser Kind Gaul im Alter von 1t Monaten, >vas wir tiefbetrübt Verwandten und Bekannten hierdurch anzeigen — Leipzig, 26. April 1873. Luthtzr und Frau. Zurück gekehrt von der Best allen die vielen Bewci lichsürdcn.r« Entschlafenen gespendet, besouherS aber den« Hrn. Pastor vr. Ahlfeld zür die tröstenden, kräftigen Worte, mit denen er unsere traurigen Herzen am Sarge dcr Heimgegangenen erquickt, unfern tief gefühltesten und aufrichtigste» Dank. Leipzig, den 25 April 1873. Die trauerndeck Hinterlaffenen. Gohlis, Plauen, Leipzig, Bautzen, Creipau. Da»?. Herzlichsten Dank für die wohlthuende Theilnahme, welche mir bei dem schmerzlichen Verlust meine« gute» Manne« von nab und fern durch lindernde TrosteSworte und reiche, dem lieben Tobten gewidmete Blumenspcndc» bewiesen wurde. Insbesondere aber noch innigen Dank den ge ehrten Herren Vorgesetzten, College« und Freunden de« thcueren Entschlafenen für da« ehrende Ge leite zur letzten Ruhestätte. Der kalte Tod hat tiefe schrvere Wunden nur geschlagen, nur Gott und lieber Menschen Trost hilft nur den Schmerz ertragen. Leipzig, am 26 April 1873. Thekla verw. Oberpostsecr. Lunqwih geb Sauer. Da»k. Herzliche« Dank alle» lieben verwandten, Freu«, den, Bekannten und Nachbarn für die dieleu Beweise treuer Liebe und Theilnahme bei dem BcaMmsie unsre« herzensguten, unvergeßlichen Gretchea«. Herzlichen Dank insbesondere den geehrt. Herr« Acrzten Prof Vi Thomas in Leipzig undvr. Gvtz in Lindenau, die weder Zeit noch Mühe scheuten, da« un« so theure Leben zu retten, ferner Herrn Past. vr. Schütz für seine tröstet,de Grabrede, den Herren Oberlehrer Thiele und Lehrer Heyde lammt Schülern für die erhebenden Gesänge am Grade, solvie dem geehrten, früher von meinem seligen Gatten geleiteten Gesangverein für da« ergreifende Ständchen am Voravend de« Begräbnisse«. Herz- lichen Dank auch den lieben Stdulkameravmneu de« entschlafenen Kindes für den herrischen Schmack de« Sarges, sowie für die überaus zahlreiche Be gleitung der Herren Lehrer zu ihrer letzten Ruhe- stätte; ferner herzlichen Dank allen Denen. v«e in den Tagen de« schwersten Schmerzes uns mit Rath und That helsend zur Seite standen Möge ver Vater im Himmel Alle"vor solchen herben Verlusten in Guaven bewahren Liitdeuav. den 25. April 1873. lvrt»»a M«a«-e verw. Oe»iche, nebst Kindern Für die vielen Beweise herzlicher 'Theilnahme bei dem Tode unseres lieben Kinde«, sowie für den reichen Blumenschmuck seines Sarges sage, wir unfern herzlichen Dank. H. Richter und Frau. Nachdem sich nun da« gemeinschaftlicbe Grab unserer beiden geliebten Kinder Bertha mrd ' )lo»cn hat, drängt es un«, für du eilnahme nur hierdurch herzlichst z> Möge unS Kraft werden, diese harte Prüfung zu ertrage«. Reudnitz-Leipzig, den 26. April 1873. I A. Framiderf und Krau Die Beerdigung unsere« Verein« - Mitgliedes Herrn Rohtbomloi» findet Montag früh vo« Traucrhause au« statt und werden die Herren Mitglieder de« .Bereut«, welche ihm da- letzte Gclnt zu seiner Ruhestätte geben wollen, ersucht, sich ->/, Uhr früh im Hotel zum Palmbaum eulzufiadev. K. d. Vorstand: ch. vom» Die Beerdigung des Herrn Gastwirth Rehhah» findet Montag früh tü Uhr vom Trauer- Hause Gcrbcrsträße Nr 15 au« statt. Die Beerdigung de- Herrn Wilhel« Ulrich findet Sonntag Nachmittag 5 Uhr vom neu« Krankenhause au« statt. Temperatur de< SopLIsmvrLck, 8el>vlwm- vnü K»üebw8in. G»e1s6a«A»Uea R. »u ^1. Montag: Gräupchcn Ä,kk Rinvfleisch.'O. V. Methe. Hofmanu UuiverlilliL. V Lnvstg, 26. April. ,Zuv ersten Male im Sommersemrster 1878 war heute Mittag die Aula de» au« Straßburg bcrusene Professor orckin»riaL für den neuen Lehrstuhl der modernen Kunst geschichte, hielt seine Antrittsvorlesung, deren Thema da« Gesetzmäßige in der Ent- »rckelnng der bildenden Künste war. Eine zahlreiche Corona von College» aller FacultLlen und Eommilitonen, sowie Publicum folgte seinem JrchuguraldortragnntgespanntemInteresse. Leider kikyien die einzelnen Theile seiner Rede hier nicht ej«mal rm gedrängtesten AuSzuge wieder gegeben werde». So viel sei nur bemerkt, daß Neoner die ersten Spuren und Anfänge künstlerischen Schaffen« bei den Völker» in den primitiven Leistungen derselben a»t dem Gebiete de« Orua- mentawn^ßnven zu müssen glaubte Da« Alter de« Manuscript« giebl der glückliche Finder und Erwerber als über 3560 Jahre an, indem er die Rie-xrKhrift al« vm die Mitte des 17. Jahrhunderts vor Christus erfolgt bestimmt, die Absassung aber in noch weit grauere Vorzeit .zurück verlegt. Leipzig« cgopttschH Museum »würde/wenn ihm dieser capital Fund cinverlelbt werden sollte, woran wohl nicht z« zivciseln ist, auf den schönen PapyroS Eber« mit Recht im höchsten Grade stolz sein können. Glück aus den« l zum Willkommen dem Entdecker desselben! G Ltipstg. 26. April, besitzt Die Hochschule Leipzigs schön seit Jahrzehnten die Anfänge eine« ifchcn Museum«, da« zur Zeit räumlich mit den, archäologischen Museum ist, sich aber alsbald selbstständig machen in sich abgeschlossene Sammlung bilden wird.. Die StaatSreaiernng hat Mittel zur Ber- vdUstiUidigUng desselben bewilligt. Abgüsse und " alc anzuschasseu, ersterc au« Pari«, au« n. letztere dircci au« dem Pharaoaenlande. vr vr. EbcrS hat sich während de« ganzen lctzttn Winter« zu demselben Zwecke in Egypten ansgHalten und kehrt dieser Tage hieher zurück. Seme Ausbeute scheint eine überaus glücklich« und glanzende zu sein. Nicht,nur hat er eine neue hochmlereflantc Inschrift über die Thaten und die Zeit Lntme« Hl. entdeckt (gefunden ,n. Grabe de« AMen-em-hcb zu Abd-el-Ournah bei Theben) sondern auch einen höchst bedeutenden Papyro S- Fund gctGan. dcr epochemachend zu werden ver spricht, nach Dem, waü vr. Eber« selbst in der AugSbargcr „Allgem. Ztg." vom 24. d. darüber mittheilt. Dieser „PapyroS Eber«", wie er in der Aegyptologie fortan heißen wird, ist der deutschen Wissenschaft durch Ankauf gesichert. E« «st d,e- um so freudiger zu begrüßen, al« ein anderer Leipziger dazu wesentlich mit geholfen hat, Geh. Commerzienrath Günther. Letzterer re gelt« durch Borstreckcn dcr von dem Eigeuthümer de» PapyroS verlangten Kaufsumme in wenigen Stunden die ganze Angelegenheit, nachdem er von Vr. Eher« ,n da« GehetmniK gezogen und sofort mit dem gleich lebhaften Wunsche, solchen Schatz dem deutschen Vaterland« zu erhallen, erfüllt worden war. Der PapyroS Eber« ist ein Buch vom Bereiten dcr Arzneien für «Re Korpertheil« von Personen Nachtrag. * Leipzig, 26. April. Im Anschluß an eine» frühere Mittheilung diese« Blatte« können wir in! Betreff dcr Immatrikulation an unserer' Universität die weitere erfreuliche Notiz geben, daß bi« zu« Sonnabend im Ganze» 487 Studirende inscribirt worden sind: der Abggng vom vorigen Semester dürfte sonach siäier gedeckt werden * Leipzig, 26 April. Zwei der berühmtesten Tonkünstler der Gegenwart, Richard Wagner und Franz Liszt haben, ihre gleichzeitige An wesenheit in Leipzig für nächsten Montag und Dien-tag angcküudtgt. Beide nehmen ihr Ab steigequartier rm Hotel de Pruste. * Leipzig, 26 April. In dcr heute Nachmittag ausgcgebcncn Nummer dcr „Deutschen Allge meinen Zeitung" ist mitgetheilt, daß Sonnt^, den 27. »wril, hier ein von Herrn Vr. KretzschnUr züm Besten dcr Abgebrannten in JoachimS- thal veranstaltete« Orgel-Cvncert stattfinden werde. Diese Angabe ist insofern irrig, as«,da<i ? Concert nicht am 27. April, sondern erst am 1 4. Mai stattfindet. DaS Publicum wird sich m demselben einen hohen Kunstgenuß verschaffen können, da außer dem al« Orgelvirtualc be währten Obgenannten auch die Herren Hegar und Concertsänger Pielke, sowie der Thomaner chor unter Leitung de« Herrn Professor Richter ihre Mitwirkung zugesichcrt haben. Der edle Zweck de« Unternehmen« wird außerdem nicht verfehlen^ ihm eine recht lebhafte Unterstützung de- kunstsinnigen Publicum« zuzuwenden. * Leipzig. 26. April. Bekanntlich war vom hiesigen Polizeiamle aus Grund 8- 3 de« Frei- ! zügiakcitSgesetzeS die Ausweisung de« Literaten Adolf Hepucr aus Leipzig wegen der mehrfachen Bestrafung desselben verfügt worden Hepner hatte gegen diese Verfügung sowohl zur hiesigen kömalichen Krei-birection äl« zum Ministerin« de« Innern RecurS eingewendet: dies? R-chtSmittel sind aber, wie die „D. U. Z. meldet, in beiden Instanzen verworfen worden und es hat nunmehr die AuSweisnngSmaßreqel desimtlv m Vollzug zu treten * Leipzig, 26. April. Dtc „Spever'sche Ztg/ schreibt aus Berlin: Die gestrig« Reicht >agS Verhandlung über da« Müuzgefetz bewegte sich beinahe ausschließlich inncrbalb deS brennenden Lapltels der Banknoten und des StaatSpapier- geldcS. Die Ueberzeugung, daß hier ernstliche Reformen Noth thun, wurde wohl auf allen Seilen de« Hause« gleich gefühlt; bezüglich dcr Methode dcS Eingreifen« und der Opportunität dcr Behandlung gelegentlich de« Münzgcsctze« gingen jedoch zunächst die Ansichten auseinander Niemand konnte sich dcr Betrachtung entziehen, daß hici/ die feinsten Nerven de« Geldverkehrs liegen und die Gefahr nahe sei, störend in die wirthschaftlichen Verhältnisse der Nation einzu- greifen. Da« Hau« schien auch im Anfang ge neigt, di« verschiedenen Anträge, welche sich auf Ordnung dieser Angesegenbett bezogen, von der Tagesordnung abzusctzen und einer Com mission zu überweisen. Vielleicht wäre dcr aus ein solche« Verfahren von dem Abgeord neten Miquel gestellte Antrag ohne große»Wider- siand vurchgcgangen, wenn nicht besten Motivi- rung wie die de« Abg. Windthorst - Meppen die Besorgniß erregt hätten, die CommissipySberL- thungen möchten, statt hie vorlicacudaü Fragen zu vereinfachen, dieselben noch mehr compliciren und ihre Lösung erschweren. So beschloß da« HauS, bei dcr alsbaldigen Berathung zu beharren und die Entscheidung zu treffen. Zu großen Au«- einandersetzungcn war weder die Lage der Sache geeignet, noch das HauS dazu ausgelcgt; die Be rathung hatte den schnellen PulSschlag wichtiger parlamentarischer Momente. Dcr Präsident de« ReichSkanzlcramtcS erklärte e« nicht für räthlrcb, Uber Banknoten und StaatSpapiere bei Gelegen heit de« Münzgesetzc« zu beschließen — wie Herr Delbrück sich auSdrückte, da« Schiff allzu stark zu befrachte«. Abg. Günther i Sachseni berief sich aus die Störungen, welche d»c sächsische Budget- wirthschaft durch ein Eingreifen de« Reiche« in den Umlauf de- Staatspapiergelde- erleiden würde, die Abg. Miquel und Wmdi Horst machten die Privilegien der Ztttelbavken geltend, die wenigsten« eine Prüfung erforderten Aus der anderen Seite aber ließ ein Antragsteller nach dem andern seinen Vor schlag fallen, dis endlich der Bambergcr-Barth'sche Antrag allein noch da« Feld behauptete. Dieser Antrag gebt wesentlich dahiu, daß spätesten« vom l. Mn. 1H75 ab Banknote» und DlaatSpapjeraeld nur »och l» Appvlnts vön uüudesteu« 1ÜV Mark umlaufen sollen Abg. Deruburg berief sich aus d»e Münzschwierigkeiteu, die Süddeutsckland ohne dies bevorstehen, und verlangte, jedoch ohne Er folg, deshalb die Aussetzung eine« Beschlüsse» Uber da« Staatspapiergeld. Das Resultat der Hb- stimmung kam dem Reichstag selbst überraschnrd und erregte sichtlich allsiitige Sensation. Mit Recht darf ma» ans die Stellung. gespannt sein, welche die Regierungen diesen Beschlüssen gegen« über nehmen werden. Z Leipzig. 26. April. Dcr Großberzoz von Oldenburg langte gestern Abend S Uhr 40 Minuten mit Gefolge und Dienerschaft mittelst dcr Magdeburger Bahn hrcr an und reiste u« lO Uhr 15 Minuten auf der Dresdner Bahn mittelst LptrazugS »vetter nach Dresden — Rothe Pläcate an unfern Straßenecke« geben dem Publicum Kenntniß von einem bedeu- lenden Vcrlustsalle, der einen zur Messe hier anwesenden fremden Kaufmann betroffen hat. Demselben ist ein Notizbuch oder Brieftasche mit 1000 Thaler baar in Cassenbillet« und einigen 20.000 Mark in Wechseln in dcr Stadt abhende» gekommen, möglicherweise gestohlen worden. Heule erfahren wir, daß sich die Brieftasche in einem hiesige» Briefkasten vorgesundcn hat mit sämmt- lichen Wechseln und sonstigem Inhalte dis aus die - 1000 Thaler, welche sich der nur thcü- wcise ehrliche Finder alS zu sehr verlockende Beut« angrcignet zu haben scheint. — Zu zwei zur Messe hier feil haltende» Fabrikanten kam dieser Tage ein Fremder und kaufte bei jedem derselben über lvy Thaler Maaren. Da er nicht augcnblicklicde Baarrah- lung zu leisten vermochte, ließ er die erkaufte« Maaren zurücksctzcn und händigte einstweilen zur theilwcisen Deckung den Verkäufern Wechsel eiu, worauf man ihm auf Wunsch wenigsten« einen Theil der Maaren ohne Baarrahluug überließ. Später stellte e« sich berau«, daß beide Wechsel gefälscht und die Verkäufer betrogen worden waren. Der Betrüger und Wcchseliälscher selbst wurde bereit« gestern von der Aüzet «griffe» und in Hast genommen. E« ist ein auswärtiger, rm Vongen Jahre in Bankerott verfalle»» Drechsler. — Bor einigen Tagen mußte sich unsere Be hörde eine- anscheinend hcimathlosen sechsjährige» Knaben erbarmen und denselben, da sich nirgend« Angehörige zu ihm finden wollten, einstweilen ausnchmen und inS Waisenhaus unterbringen. Da« Kind war von Dresden au« von «neu» Studenten mit hieher genommen, hier aber, wie doch bei der Abfahrt verabredet gewesen, auf dem Bahnbose von Niemandem empfangen worden. Der kleine Knabe vermochte keinerlei genügende Auskunft Uber die Scinigen zu geben und sch«» hilslo« verlasse« «ud außgesetzt worden zu stick. Dem ist aber, wie wir hören, nickt so, da- kleir« Bürschchen befand sich auf der Reise von Dresden an sciyeu Bestimmungsort fortsetzcn. Fortsetzung in der Siebenten Bellas.
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