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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187305232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-05
- Tag1873-05-23
- Monat1873-05
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1873
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Bürgerschule. ^ Lagetordnuna: 1) Registrandenvortrag. 2) Ausschußbericht über die Anträge de» Bor» ^der sächsischen Gewerbcvereine, 3) AuSschußbericht, da» gewerbliche Schiedsgericht betreffend. zig, am 17. Mai 1873. Ter Vorsitzende: W. Häekel. Bekanntmachung. Der Abschlag de» Pleißenflufle» macht zwei Faagdek»«« erforderlich, und e» foll die Her- ßchvlg derselben in Acevrd vergeben werden. Diejenigen, welche sich hierbei bet heiligen wollen, werden aufgefordert, die Zeichnungen und -chiiamigen im Rathr-Bauawie einrusehen und daselbst ihre Preitsorderungen di» Di*«st«g tat-7. d». Mt»., Abend» S Uhr, mit der Aufschrift „Fangdämme" versehen, verfiogetd Itchlreiche« -- zig, den 2l. Mai 1873. D«» Math» Ba«dep«tatto«. Tqrsgeschichlliche Ueberficht. >»t Bremen, 2t. Mai, wird gemeldet: Der I ßstrqng, welcher die Mitglieder de» Bundes» rächt und de» Reichstag» hieher führte, traf Ächrnttagt gegen 2 Uhr bei herrlichem Wetter hin ein. Die Stadt war glänzend geschmückt; 1« dichte Menschenmenge hatte sich am Bahn- shftgebäude gesammelt, da» Mustkcorp» de» 75. -!fvlterie> Regiments begrüßte den Zug bei seiner Mährt, und der Consul H. H. Meier empfing «r lhrilnchmer der Festfahrt mit folgender An» ßmche: „Bremen, meine Herren, heißt Sie herzlich willkommen und feiert Ihre Anwesen heit alt einen Festtag. Wir haben Ihnen Saig oder Nichts zu bieten, aber Sie finden hier bei einfachem Büraersinn treue, deutsche j Herze», die Ihnen jubelnd cntgegenrufen: der Bmaetrath unv der Reichstag leben hoch!" DerPräfident de-ReichSkanzleramtes, Delbrück, «Widerte aus diese Ansprache: „Im Namen de» Bandrtratht und deS Reichstage» sage ich Ihnen unserer« herzlichsten Dank; wir komtnen, um ge» »ewism die Werke kennen zu lernen, welche zur Bchjn-llug der deutschen Wehrkraft ent find. Bremen hat un» diese Fahrt ers rnrd eiuen glänzenden Empfang bereitet soll» seine Gastfreundschaft genießen und un» ersmrer an der Entwickelung der Größe und Bedatuug dieser alten freien Reichs- und Handelsstadt. Lassen Sie mich Ihren Gruß erwidern mit dem Rnse: Hoch lebe Bremen!" - Rach dem Empfange fuhren die Fest» theilrrehmer vom Bahnhose au» in ihre Woh- «uriger,. — Schon bei Uelzen waren dieselben dm der Magdeburg > Halberstädter Eisenbahn» -schaff mit einem Frühstück in der prachtvoll rückten Wagenhalle bewirthet und hier vom idmctor, Regierungsrath Lent, durch eine Krhrach« bewillkommnet, die vom ersten Vice- ruten de» Reichstag», Fürsten Hohenlohe, «t einem Hoch auf die Gesellschaft erwidert nrrrde. Der Bürgermeister Linsingcn brachte ein Hech ans den BundeSrath und den ReichStaa an», welche« Fürst Hohenlohe mit einem Trmkspruch aus die Stadt Uelzen entgegnete. Die bisherige GeschäftSbehamdlung de» Buudetrathes hat nicht den Beifall aller Mitglieder desselben gefunden. Der bayerisch« Bnuetbevcllmächtigte vr. v. Fäustle hat in der Bnudrtrathsitzung vom 11. d. M. einen Antrag «Mt, «elcher nichts Geringere- bezweckt al» den Bimdetrtgierungln schon in dem vorbereitenden Stadium einen ebenbürtigen Einfluß aus die Ab schlag d« an den Reichstag z« bringenden Bor- zu fichern. Offenbar würde dre Annahme di» lutrag» einerseits die Abfassung der Gesetz- »twürse nheblich verzögern und in einzelnen Wen erschweren, andererseits aber nach einmal erfolgter Einigung innerhalb de» Bnnde-rathe» da letzteren dem Reichstag geschlossener al» bi»» ha gegenübertretrn lassen. Daß der Antrag gerade von dem bayerischen BundcörathSmitgliedc aatgiug, entspricht zugleich der allgemeinen poli- nschen Lag« im Bunde und den Machtverhält» »Ml unter den einzelnen Bundetstaaten. Bor ist der Antrag «it Zustimmung seine» r» den beiden Ausschüssen für die Ber» »ua und für die Geschäftsordnung zur Be- 4nfiattuna überwiesen worden. Inch die Einsetzung einer ReichS-Control» behörde für da» Eisenbahnwesen stößt bei den Regierungen aus Widerstand. Da» ist auch wohl der Grund, weshalb der Reichskanzler bei der Berathung de» Antrags Elben keine Teilnahme an der DiScussion lediglich aus seine Stellung al» Kanzler zurücksührte. Dre für eine dnrl^re,sende Handhabung der Bestimmungen ber Reichtverfassung über da» Eisenbahnwesen «entbehrliche executorische Vollmacht dieser Be» HSrde, ans welche auch Fürst BiSmarck hingewiesen hat, scheint die Bedenken der Regierungen geweckt «nd von Neuem die Frage yervorgerufen zu haben, ob die Einsetzung einer solchen Behörde »it de» Bestimmungen der Verfassung im Ein» klnnge stehe »ud nicht vielmehr «ne Erweiterung der Eowpetenz enthalte. Man läßt außer Acht, daß der Inhalt de» Abschnitte» der Verfassung über daS Eisenbahnwesen gänzlich illusorisch ist, wenn man dem Reiche die Handhab« zur Durch führung derselben und zum Grltendmachen seiner Befugnisse verweigert Die Widersprüche in den Nachrichten über da» Befinden deS Papste» dauern fort. Die ita lienische Regierung trifft inzwischen ihre Maßnahmen, um, wa» auch kommen möge, Hei r der Situation in Rom zu bleiben. Bedeutende Truppenverstärkungen aller Waffen sind nach der Hauptstadt gezogen worden, und einem römischen Blatte zufolge hat der Minister de» Innern ein Circular an alle Präfecten de- Königreich» ge richtet, in welchem er sie erfocht, ihm rmtzutheilen, was für Arbeiten in der Provinz im Gange sind und ob und wie viel Arbeiter sie beschäftigen können, welche in Rom ohne Arbeit sind und da durch in diesem Augenblicke ein Element der Ge- fahr für die Ruhe und Ordnung in der Haupt stadt bilden Auf Befehl desselben Ministerium- Hat sie Quästur verordnet, daß alle Individuen, die sich ohne Arbeit in Rom Herumtreiben, oder deren Papiere nicht in Ordnung sind, oder welche 40 Individuen an der Porta del popol» und noch mehr in den Häuser« vor demselben Thore fest genommen. Eine Versammlung der Cardinäle im Va- tican soll sich der „Opinione" zufolge bezüglich deS Verhalten», rvelche» der heilige Stuhl dem Klostergesetze gegenüber ewzunehmen habe, dahin ausgesprochen haben, daß der Papst jede Zah- lung, welche zum Zwecke der Erhaltung seiner Beziehungen zu den fremden Orden-Häusern, au- geboten werde, ablehue» müsse. Die Orden-, generale ihrerseits müßten von den» ihnen zu» siebenden Rechte der freien Association Gebrauch machen und endlich müsse sich die katholische Partei in Italien kräftig orgamsiren, um dem Fort schritte de» Liberalismus erfolgreich entgegentreten zu können. Die couscrvativen Kractionen der französi schen Nationalversammlung haben von Neuem ihre Ueberieaenheit, und zwar mit einer Majorität von 70 Stimmen bei der Präsidenten wahl bewiesen. Nächst Buffet gehören auch alle dr« BiceprWresttzff theil» der Rechte«, theft» de« rechtrp,E«trnm a«, und di» ncuaeschlsfiene Allianz hat sich somit in wiederholter Feuerprobe bewährt. S» eng Hachen allerdings die Evuser- validen ihre Reihen n«ch niemal» geschlossen, und wenn sie konsequent in dieser Haltung beharren, wird dieselbe kaum ohne Einfluß auf den weiteren Gang der Dinge in Frankreich bleiben. Anderer seits hat Gamdetta erklärt, daß die Proclamirung und Orgavifirung der Republik durch die jetzige Nationalversammlung cine „igvodls cowöäie" sein würde. Wenn ferner der Umstand e» fügen sollte, daß Thier» der öffentlichen Meinung (näm lich der deS Herrn Gambetta) nicht hinreichend Rechnung trüge, sich ans die Seite der Gegner ziehen lasten und seine Unterstützung unsinnigen Maßregeln gegen die Republik und daS allge meine Stimmrecht leihen sollte, so brauche man deshalb noch nicht zu verzweifeln. Wa» sei ein Mensch, wäre er auch so hochgestellt, weun e» sich um daS Leben eines Volkes handelt ? Ei« Volk stirbt nicht. — Wie daraus hcrvorgeht, hat Herr Gambetta sich die Proclamirung und Or ganisation der Republik sclbst Vorbehalten, und die Regierung steht sich sonach mit ihren Ent würfen allem Anschein nach ausschließlich auf das linke Eentrum und die Linke, also auf eine ent schiedene Minorität angewiesen, weun e- ihr eben nicht noch gelingt, einen Theil de» rechten Eentrumü zu sich hinüber zu riehen. Darauf hin werden denn allerdings wohl die Operationen des Herrn Thier», zunächst die zu erwartenden oratorischen, gerichtet sein. Die Situation in Spanien wird am deut liebsten durch eine Hamburger Nachricht der dor tigen „Börsenhalle" illustrrrt. Darnach scheint c», al» würde die Republik zunäckst auf finan ziellem Gebiete unmöglich werden. Die In haber der RegierunaSgewalt beabsichtigten zwar, sich durch Ersparnisse in der Armeeverwaltung, sowie durch eine Zinsenherabsetzung zu Helsen, aber die erstere Maßregel dürfte nur dazu dienen, den Earlisten ihre Fortschritte zu erleichtern, die letztere wird Spanien um jeden Rest von Eredit bei dem ausländischen vörsenpublicum bringen. Bei dieser Lage de» Schatze» ist e» gewiß um so empfindlicher, daß am 19. d. MtS. die Post zwischen Perpignan und Barcelona an zwei ver schiedenen Stellen von al» Earlisten gekleideten Individuen anaehalten und um 40, »00 Franc» in Gold und Pretiosen erleichtert wurde. Zur Charakteristik der hauptstädtischen Zustände ge nügt die einem Madrider Briese der „Indepen dance" entnommene Mittheilung, daß ein Fran zose, der sich au» seinem Fenster aus die Straße stürzte, zwei Stunden lang todt auf dem Pflaster liegen blieb, — weil ver betreffende Unter suchungsrichter sein Mittagsschläfchen hielt. Carlisttsche Abtheilungen unter der Führung von Tristany und CamatS, in deren Begleitung sich auch Prinz AlphonS von Bourbon befand, haben, wie au» Cervera vom 19 d. gemeldet wird, den von 150 Freiwilligen besetzten Flecken Sanahuja genommen. Die Vertheidiaer leisteten heftigen Widerstand und ergaben sich endlich auf d,e Zusicherung, daß ihr Leben ge schont werden solle. Trotzdem wurden die Ge fangenen nachher in den Straßen deS Orte» erschossen. Aus Stadt und Land. * Leipzig. 22. Mai. Ein Dresdner Corre- spondent der „Köln. Ztg." bemüht sich, da» Warum deS m Sachsen unläugbar eingetretenen auffallenden Systemwechsels zu euträthseln. Er sagt: Daß auf dem Parquet de» Hofe», wo e» sich um persönliche Eiuflüste oder Gcgeneinflüste bandelt, bald einmal die Einen, bald einmal die Anderen siegen, da» ist nicht» Neue» und Un gewohnte». Handelte e» sich blo» u« die Oer- gebnng eines HosamteS oder um eine brennende Frage deS CeremonielS, so könnte man derSen, die Coterie X habe der Coterie A den Rang ab- aelaufen oder umgekehrt. Aber hier liegt die Sache doch so, daß, wenn auch natürlich gewisse letzte Entscheidungen von Allerhöchster Stelle auS- gehen, diese Entscheidungen selbst, um wirksam zu werden, immer wieder erst der Zustimmung der verautwortlichcn StaatSminister bedürfe«. ES ist also nur Zweierlei möglich: entweder die Minister haben nur eine Zeit lang liberal ge schienen und kehren jetzt erst ihr wahre» Gesicht heran», oder sie haben eben kein feste« Prtnclp und keine eigene unabhängige Ueberzeuanng, sondern thun einfach, wa» mau höheren Orte- will. DaS Eine wäre so wenig löblich wie da» Andere. Aber ein Drittes ist wirklich schwer zu finden, um diesen Richtungswechsel zu erklären. Denn daß ein solcher stattgefunden, vabei blmbe ich Allerdings, da» ist ivahr, ein feste», einheit liche S Priucip tvar in der Politik de« hiesiaen Cabinet» schon beim letzten Landtage nicht. Der Minister de» Innern brachte liberale Gesetzent- würfe in die Kammer, der Minister de» EultuS und öffentlichen Unterricht» ein nur theil weise liberale», theilwrise sehr illiberale» Schulgesetz. Jener stützte sich auf die Zweite Kammer «ud ihre liberale Majorität, dieser ans die Erste Kammer und die bochkirchliche Feudalpariei in dieser. Ob nun seitdem die Richtung de» Eult«»- Mimster», unterstützt durch die Hospartei, über d,e de» Minister» de» Innern gesiegt ha», oder ob Herrn v. Nostiz vor seinem eigenen Liberalismus bange geworden ist, weiß der Himmel. Jedenfalls muß der Beweggrund dieser Inconscquenz und Princip- loflakcit ein persönlicher fern, denn ein sachlicher ist schlechterdings nicht zu entdecken. ES hat keinerlei Ausschreitung oder Ercentricität seitens der liberalen Partei stattgesundeu, welche etwa die Regierung von einer Annäherung oder Rach- giebiakert gegen sie hätte zurückschrecken können; IM Gegenlhcil hat wohl selten eine liberale Majorität sich so gemäßigt und gegen da» Ministerium entgeaenkommeno gezeigt, wre in der hiesigen Zweiten Kammer. Auch war noch die letzte Kundgebung der Regierung gegenüber dieser Majorität eure durchaus freundliche, ja Über raschend zuvorkommende, ick mrine die Thronrede beim Lanvtagsschluffe. Und seitdem ist absolut Nickt» geschehen, wa» irgend mit Grund die Re gierung von dieser günstigen Meinung Über die Kammer-Majorität hätte abbringen können. Daß ein Vorgehen, welches so wemg auf sachlichen Motiven ruht, also nur au» einer Unbeständigkeit oder Unsicherheit persönlicher Ansichten und Ge sinnungen sich erklären läßt, nicht dazu dient, da» Ansehen de» Ministeriums und da» Vertrauen dazu im Land« zu verstärken, scheint mir da einzig Sichere und Positive au der ganzen voliti- sehen Lage diese» sacksischen Staate», der freilich schon häufig an solchen unberechenbaren Wechsel- sällen der inneren wie der äußeren Politik ge- krankt hat. * 2». Mai. Der „Magdeb. Zig " wird au» Berlin geschrieben: „Bei der B rathung de» Berichte» de» IustizauSschuste» über die weitere Ausführung de» Gesetze» vom 4. Juli 1872, betreffend den Orden der Gesellschaft Jesu, in der Sitzung de» Bnnde-rathe» vom 13. d. Mt», wurde über die Aufnahme der ein zelnen (bereit» früher erwähnten) Genossenschaften besonder» berathen. Hierbei erklärte der Eftyoll- mächligte für da» Königreich Sachsen, dhe königlich sächsische Regierung habe sich au- Dem jenigen, wa» in dem Berichte deshalb angeführt werde, noch nicht davon zu überzeugen vermocht, daß auch in Bezug aus die Eougregation der Priester vom hcrligen Geist ausreichend erwiesen sei, daß dieselbe al» im Sinne de» Reichsgesetze« vom 4 Juli 1872 mit dem Jesuitenorden vep- waudt angesehen werden müsse. Da auch du- von dem Ausschüsse ausgesprochene Ansicht, baß diese Covgregation wegen ihrer umfassenden Zwecke besonder» geeignet erscheine, den Bestrebungen de» Jesuitenorden» eine Zufluchtsstätte zu ge währen. nicht auSreichen dürste, um die Mängel der Beweisführung zu ergänzen, so habe er zur Zeit und nach dem bi» jetzt vorliegenden Beweis- material in Bezug auf dre genannte Gesellschaft sich gegen da» Gutachten de» Ausschüsse« unter 4 zu erklären." Daß diese ängstliche Rücksicht nahme deS sächsischen Vertreter» auf die Herren von der LongregLtio Spiritus sud total» imm»- eulstl eoräis ö. blariae Virginis ohne Erfolg war, daß vielymhr auch diese Genossenschaft für da- Gebiet des Deutschen Reichs verboten worden ist, hatten wir bercitS zu melden. D Leipzig, 22. Mar. Soeben wird dj« erste SemesterauSgabe de» 5. Jahrganges von E. Fr. Härtel'« bekanntem und believten „Brief- und Fahrpost - Bericht" versendet, diesmal vermehrt durch den Telsgraphen- Tarif. Der Preis de» äußerft praktischen HÜlsSbucke» fürEorrespondenten ist nur um eine Klemiakeit (8 Ngr. statt 7>/, Rar.) erhöht. Der Kirch.nflaat, der noch in der vorher- gehenden Nummer neben dem Königreich Italien noch eine „heitere" Druckfehler - Existenz fristete, ist von dieser Nummer an nun auch auf dem Papiere glücklich beseitigt, die neue Nummer kennt, wie die Statistik, nur ein einige» Italien.) — Die „Dresdner Nachrichten" melden halb osficiöS: Nachdem da» Schulgesetz publicirt ist, hätte sich nach den Erklärungen der Regierung am letzten Landtage die Einberufung der evange lischen Landessynode nöthig gemacht, nicht, um diese» von den Staatsgewalten beschlossene Gesetz der Synode zur Genehmigung vorzulegen, sondern um durch die Kirchengö walten festzusetzen, in welcher Weise die Stellung der Geistlichen al» Localschulinspectoren innerhalb de» Rahmen de» Gesetze« in» Werk zu setzen sei. Bekanntlich sollen die Geistlichen in den Volksschulen, soweit sie nicht unter einem Direktor stehen, im Raryen und Austrage de» Staat» die Inspektion an»- üben. Wir hören jedoch, daß die Regierung da von abgesehen hat, die Synode jetzt znfa«meu- zuberuscn; vielmehr soll die Bewilligung von den zur Einführung de» Schulgesetze» nöthigen Geld mitteln (Gehalte der BezrrkSschuIinspectoreu rc.) durch de» nächsten Landtag dem Zusammentritte der Synode voraufgehen. (Wenn aber die Gelder nicht bewilligt werden sollten?) — In Meißen muß e» am vorige« Gönn- tage lustig und komisch zugegange« sein. Da» dortige Wochenblatt berichtet: Der am Sonntag bei günstigster Witterung hier abgehaltene 1. Sächsische Schützentag hatte aus Eisen bahnen, Dampsschrffen und anderm Gefährt der Stadt Meißen eine überaus große Anzahl frem der Schützen au» allen Gauen de» Vaterlandes zugesührt, die vormittag« im „Elbscklößchen" sich versammelten, von den Meißner Schützen- Vorständen begrüßt und gegen Mittag von den- selben und einer Lbtheilung unisormirter Meiß ner Schützen unter dem Donner der Weinberat- kanonen in die mit Laubwerk und Fahnen fest- lich geschmückte Stadt geleitet wurden. ES war ein langer, interessanter Zug. Man sah die ver schiedensten Uniformen, manche so reich verziert, daß kein General sich ihrer zu schämen brauchte, hell- und dunkelblaue, hell- «nd dunkel grüne, graue und schwarze, Käppi», Helme, Pickel- Hauben, Tiroler - Iägerhüte und Dreispitze, aber die Träger derselben zogen alle i» gehobener Stimmung und mit fröhlichen Gesichtern, zum Theil unter Begleitung ihrer Ehehälften, in die Stadt ein. Der Sckützcntag ward im Gast- hos „zur Sonne" von Bürgermeister Hirschberg und vom Stadtverordneten - Vorsteher Advocat Tzschucke mit Begrüßung der Gäste eröffnet. Bei dem Nachmittag» stattaefundenen LuSznge der hiesigen und fremden Schützen nach vem Schießplatz« hatte sich in der Stadt sowohl al« aus dem Festplatze ein so zahlreiche», von den Nachbarstädten und dem Lande hcrgestrvwte»
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