Dresdner Nachrichten : 24.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-24
- Monat1876-03
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- Dresdner Nachrichten : 24.03.1876
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Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" Litten wir, da» Abonnement für da» Weite Quartal 1876 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanst-'.tten de» deutschen Reich» und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Zn Dresden abonnirt inan (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Psg., bei den kaiserlichen Pvstanstalten in Sachsen mit 3 Mark 7b Pfg. ^ Grpcdition der Dresdner Nachrichten. Dresden. Marienstr. IS. Pvlitisches. Wa» Papa Wrangel auf seine Gratulation vom Kaiser Wil helm zu hören bekam, sollte nur den lebhaften Dank des obersten Kriegsherrn für die Leistungen des Heeres auSdrückcn. Der Hin weis auf die Zukunft, daß auch fernerhin das Heer seine Pflicht treu erfüllen werde, soll gewiß nicht einen kriegerischen Klang er wecken. Der siegreiche Feldherr Kaiser Wilhelm ist nicht lüstern nach neuen Lorbeeren. Aber cö läßt ihm nicht übel, beim Anblick der Generalität mit Befriedigung der RuhmeSthaten des Heeres zu gedenken. Mehr nicht als dies hören wir aus des Kaisers Worten Hera»». Gewiß! Das deutsche Heer würde sich abermals mit un widerstehlicher Gewalt auf den Feind stürzen, der Deutschlands Grenzen bedrohte. Das Volk ist auch bereit, der Wehrkraft die Ent wickelung »u gewähren, die sie zum Schutze des Vaterlandes bedarf. Ein Feilschen und Mäkeln wäre bei den theuersten Interessen der Nation übel angebracht. Etwa» Anderes aber ist cS, ob man den ausschweifenden Begehrlichkeiten der KriegSpartei in allen Stücken nachgiebt. Diese kennt in ihren Forderungen weder Maß noch Ziel, sie verlangt fortwährend neue Millionen vom Volke, um Kriege überhaupt zu entzünden und die Nothwendigkeit ihrer Existenz zu beweisen. Der Zeitpunkt ist gekommen, wo sich das Volk und sein Reichstag zu einem kräftigen Nein! aufzurafftn hat. Keine weitere Verwendung neuer Steuern zu Rüstungszwecken, keine Maßregeln, um Nachbarstaaten zu unü überbictenden Rüstungen zu reizen. Wir hörten sonst auf, ein Cultnrvolk zu sein. "Angeblich hat Fürst Bismarck im preußischen Abgeordneten haus« «ine Mehrheit von 80 Stimmen für sein Eisenbahnproject ge wann,n, und auch da» Herrenhaus, heißt es, wird sicher seine Zu stimmung geben. Die spöttische Frage, ob das Herrenhaus eine von „Herren", d. h. selbstständigen Männern, oder wo nicht von Hörigen, so doch von Ja-Männern bewohnte Ruine sei, würde damit bejaht. War doch schon die neuliche Interpellation des Grasen Udo Stoll- berg eine „bestellte Arbeit", damit der HandelSministcr die naive Antwort ertheilen könne: Preußen ließe sich .bei dem RcichSeisen- bahnprojecte nicht von politischen, sondern von wirthschafrlichen Gesichtspunkten leiten. Daü glaubt natürlich Niemand, selbst der preußische HandelSministcr nicht Als die Interpellation und deren schnurrige Antwort vorüber wir, verschwanden Fragsteller und Antwortgeber au« dem HerrezchauSparadiese, wie Adam und Eva nach dem Sündenfall. Verfolgte Bismarck, dem eine große euro päische Politik zu treiben jetzt nicht gestattet ist, der nach einer Bei legung deS Streites mit der katholischen Kirche trachtet, der aber immer einer nervösen Beunruhigung bedarf und sein alles Pro giamm: dir Herstellung des preußischen Einheitsstaates, dazu für am passendsten erachtet, wir sagen: verfolgte Bismarck nur volks- wirthschaftliche Zwecke, keine politischen, so würde er nach Herstel lung der administrativen Einheit des Eisenbahnwesen» streben. Dafür Opfer zu bringen, sind alle Staaten bereit Aber es scheint nicht bloS unS, sondern vielen Anderen so, daß sich Bismarck nicht mehr wohl fühlt unter der von ihm selbst geschaffenen Reichüverfas- sung, und daß sich Deutschland bald vor der Frage sehen wird: welch« ReichSverfaffung in Deutschland gelten soll, die geschriebene oder die ungeschriebene? Jene, der Deutschlands Fürsten und Stämme freudig zustimmten und unter deren Schutz sie auch ferner friedliche Culturarbeit verrichten möchten, oder die neue, noch un bekannte, den jeweiligen Eingebungen de» großen Varziner Staats mannes sich anschmiegende oder auch nach seinem souveraincn Er messen sich verflüchtigende? Vorigen Sonnabend begingen, einem Winke der internationa len Demokratie sckavisch gehorchend, in ganz Europa die Sozial demokraten eine ErinnerungSfeicr an die Pariser Commune. Die wenigsten der Versammelten werden mit den Verhältnissen der Sommune vertraut gewesen sein, eben so wie ein großer Theil Derer, denen die Commune der Inbegriff alles Scheußlichen ist, sich die Mühe genommen hat, Historisches vom Sagenhaften zu trennen. Wie wenig über die Commune bekannt ist, rrgiebt sich schon daraus, daß in diesen Tagen «in Congreß der Internationale nach Lausann« zusammrnberufcn ist, um endlich zu untersuchen und festzustellen, was rigentlich dir Commun«, ihr Zweck und ihre Bestimmung war. Bis jetzt ist den Arbeitern diese unter dem Namen der Commune bekannt« Pariser Märzrevotution als rin Inbegriff alle» Hohen, Edlen, Fürtrefflichen geschildert worden. In Wahrheit war sie wohl «ine Art elementarer Explosion der VolkSwuth über die Enttäu schungen de» Kriege» und der Belagerung von Paris Nach den Verheißungen der französischen Machthaber sollte nicht bloS Pari» Uneinnehmbar sein, sondern auch ganz Frankreich von den deutschen Barbaren befreit werden. Trochu rühmte sich, Pari» nie zu über geben, und am nächsten Tage wurde e» doch übergeben. Ein Rück schlag in der Volksstimmung war unausbleiblich, zumal die Negie rung die Verblendung besessen hatte, die VolkSmaffcn nicht zu ent waffnen. i.i Nicht irgend eine sozial, Reform, sondern da» horte, ungenieß« -vre Brod der Belagerung, der kalte Winter, die Unfähigkeit, der «Vmath" Trochu'o. alle die nunmehr umsonst auSgestandenen Lei den und Entbehrungen während der Belagerung, die« war der nie' — Eine Deputation de» 2. König!. Eächs. Husarenregi- wechselnde Gegenstand, der in dm nächtlichen Ansammlungen auf menteS Nr. IS, bestehend au» dem Oberstleutnant und Comman- den Boulevards von den VolkSrrdnem behandelt wurde. Dazu deur desselben v. Schuchen, dem Rittmeister Schulze und dem kan, die damals gewiß nicht unberechtigte Besorgniß, daß bereits die! Premirrleutnant v. SandrrSleben, ist aus Anlaß der Ernennung Reaktion am Werke sei, um die Republik wieder zu stürzen. Man des Kronprinzen von Deutschland, K. H., zum Ehef obigen Rrgi- hat eü bei der Commune nicht mit einer furchtbarm Kraftäußerung, menteü, zur Abstattung persönlicher Meldungen nach Berlin gereist des Sozialismus, sondern wesentlich mit dm unberechenbaren Au» brüchen einer bei so außerordentlichen Umständen erklärbaren Volks leidenschast zu thun. Damit verliert die Commune viel des Schreck lichen. Wer wollte leugnen, daß unter ihrer Gunst und hervorgc- rufen durch sic Verbrechen der abscheulichsten Art emporwuchsm? Aber die Versailler übertyrannten den Tyrannen und überboten die Unmcnschlichkciten der Communarden. Nur sollten sich deutsche Arbeiter nicht mehr vorgaukeln lasten, als habe die Commune auch nur eines der großen sozialen Probleme, womit die kranke Welt ge heilt und beglückt werden soll, gelöst oder nur ernstlich in Angriff genommen. Sie gebot zwar unumschränkt über Paris, aber da sie ihr Fiasko voraussah, so unterließ sie auch den Versuch sozialer Re formen. Sie herrschte nur durch eine abscheulicheKnechtung anders Denkender, entfesselte allerhand Verbrechen und hätte, wenn sie ge siegt, auf deutsche brave Soldatenherzen ihre Mordwaffen gerichtet. Wie können deutsche Arbeiter mit ihr sympathisiren? Jetzt sollen nun alle Theilnehmcr der Commune begnadigt werden. In beiden Kammern wurden Anträge dahin gestellt. Leugnen läßt sich auch nicht, daß das Werk der Amnestie sehr er schwert ist durch die tollen Ankündigungen aus der Mitte der exilir- tcn AominuiiardS in London und der Schweiz, daß sie wiedcrkehren werden, um das Werk des 18. März 1871 nun zu vollenden. Felix Pyat, und wie alle jene Unseligen heißen, die durch ihre Aufstachel ungen die Massen zu ihren schlimmsten Exzessen verführt, verschick« aus sicheren, Versteck neue Brandschriften, und das Wiedcrerschetnm der schlimmsten Kommune-Blätter, wie das Rochefort'sche „Mot d'Ordre", wird angezeigt. Trotzdem würde eine Gnade für die un glückseligen Verführten wesentlich dazu beittagen, Versöhnung zu schaffen. Locale» und Sächsische». — I. Maj. die Königin Carola wohnt« gestern Nachmittag den Prüf ungen in der ersten Bürgerschule bei und zwar in zwei Mädchcnklassen und in der obersten Knabenklaffe. Die freudig er regten Schüler letzterer Klaffe brachten der Königin beim Fortgehen ein jubelndes Hoch! — II. KK. HH. der Prinz und die Frau Prinzessin Karl von Preußen treffen, wie da» „Dr. I." mittheilt, wegen Erkrankung des Elfteren hier nicht ein. Sie kommen, hören wir von anderer Seite, später hierher. Prinz Karl hat übrigens den am 19. März erfolgten Tod seines treuen Diener«, des Mohren Hans Georg Emil Madimo, zu bettagen. Diese in Berlin wohlbe kannte Persönlichkeit stammte aus Niede.-Guinea, wurde, 22 bis 23 Jahre alt, von dem Prinzen angenommen, war evanaelischer Christ und hat mit seinem Herrn den Feldzug gegen Frankreich mit gemacht. Das Datum seiner Geburt war nicht zu ermitteln. — Dem LehnSsecretär beim ApprllationSgerichte Dresden, Hofrath Karl Hermann Herntze ist da» Ritterkreuz 1. Klaff« de» AlbrechtSorden« verliehen worden. — Nach einer Bekanntmachung de» Ministerium» de» königl. Hauses können in diesem Jahre aus dem goldenen Stipendienfond 9 Stipendien an sächsische Studirende der Landesuniversität ver liehen werden. — Vorgestern Abend hielt die 2. Kammer im entsprechend decorirten Saale des Fiebiger'schen Restaurant« zu Ehren des kaiserlichen Geburtstages ein Festsouper ab, bei welchem Prä sident Haberkorn folgenden Toast ausbrachte, der mit allgemeinster Begeisterung ausgenommen ward: „Der heutige Tag, der Geburtstag Sr. Majestät de» deut schen Kaisers Wilhelm, wird gewiß fast an allen Orten Deutsch lands cclcdllrt und mit Recht, denn — waü wir alö Jünglinge geträumt. alS Männer gehofft habe», dav hat Se. Majestät durch Kraft und Energie zur glänzendsten Erfüllung gebracht, ein einiges Deutschland geschaffen. Wenn wir, die Mitglieder der 2. Kammer der Ständevcrsammlung deS Königreichs Sachsen unö hier ebenfalls festlich versammelt haben, so gilt dlcS nur alö ein Beweis auch unserer größten Dankbarkeit für die segens reichen Schöpfungen deS hohen Herr». Sowie Se. Majestät der König von Sachsen der treueste Verbündete Sr. Malcstät dcö Kaisers Ist, fest und rückhaltlos zum Deutschen Reiche steht, so solgcn wir nur seinem erhabenen Beispiele, wenn wir In gleicher Treue mit Ihm wetteifern, wenn wir gern und willig dem Kaiser geben, waö dem Kaiser gcvübrt und von seiner Weisheit und Gerechtigkeit überzeugt sein können, daß er nie mals mehr alö dies verlangen wird. Hoebbegnadet von Gott erireut sich Se. Majestät der deutsche K.'iscr heute an seinem Geburtstage, noch der vollkommensten geistigen und körperlichen Rüstigkeit. Möge e» Ihm vergönnt sein, noch recht lange zum wahren Wöhle Deutschlands daS Relchöstepter ,u führen und unter dlciem Wunsche ersuche ich Sie die Gläser zu erheben und elnzustimmrn ln den Rus: Hoch lebeSe. MasestSt verdeutsche KaiserWilhelm erlebehoch'." Während des Soupers ward in folgenden Worten nach Berlin ein telegraphischer Glückwunsch gerichtet: „Seiner MasestSt dem deutschen Kaiser Wilhelm! Die festlich versammelte 2. Kammer der StSnkeversammlung de» Königreichs Sachsen bringt aus Anlaß des heutigen Tage» ein begeistertes Hoch Sr. Masestät dem deutschen Kaiser Wil helm. dem Schöpfer deS deutschen Reiche»! Haberkorn, Präsident." — I. Maj. die Königin-Mutter sowohl, als auch I Maj. die Königin-Wittwe haben für di« Waflercalamstosrn der Pirnaischen Vorstadt je 120 Mark an den VezirkSverein daselbst auShändigen lassen. — Der Oberst Freiherr LByrn, Lommandeur de» 2. König!. Sächs. Grenadierrezimente« Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, hatte sich au» Anlaß der Geburtstagsfeier seine« kaiser lichen KrieaSherm und Negimrntßinhaber» nach Berlin begeben. und empfangen worden. — In Brückenangelegenheiten theilt man unS au» Riesa mit, daß der oberhalb hängende zweite kleinere Träger, welcher am 19. gesprengt wurde, sich zwischen die beiden Pfeiler ge klemmt hat und es noch einige Zeit erfordern wird, dmselbeu zu beseitigen. Diese Beseitigung ist aber um so nothwendiger, al» gerade durch diesen Pfeiler der bedeutende Schifffahrtsverkehr ge leitet werden muß, wenn nicht noch empfindlichere Störungen in demselben eintreten sollen. Der auf der Riesaer Seite stehende erste Wasserpfeiler, durch dessen Einsturz am 19. Februar die Katastrophe erfolgte, zeigt noch fortwährende Bewegungen, die durch die Diopter genau beobachtet werden. Es hat auch in Folge dessen der noch auf diesem Pfeiler aufliegcnde ca. 96 Meter lange Träger sich immer bedenklicher seitwärts gesenkt, so daß sein Einsturz jeden Augenblick ermattet werden kam. Die Riffe dieses Pfeiler« werden Abend» mit Cementbänder» überdeckt, welche in der Regel am anderen Mor gen zerrissen sind, ein Beweis also, daß der Pfeiler langsam aber stetig dem Einsturze näher rückt. Die langerwartet« Dampsfäbre ist seit einigen Tagen hier angelangt, leider aber noch nicht im Be triebe. Man hofft sehnlichst, daß endlich die direct« Verbindung mit Dresden wieder durch diese Fähre hergestellt werde. Die Ge rüchte vom Ankäufe der Leipzig-Dresdener Bahn durch den Staat spazieren hier ebenfalls in mannigfacher Gestatt durch die Lift. Einstimmig ist man aber der Ansicht, daß e» sowohl für dm Staat al» auch für da» Publikum namentlich von Vortheil sei, wem der Staat möglichst bald dm Betrieb dieser Strecke übernimmt. Ebenso hofft man, daß die Regierung den Ankauf der Berlin-Dresdener Bahn durch die Verlin-Anhaltische Bahn nicht zugebm wird, sondern die Strecke Drebden-Elsterwerda, wenn einmal Verkauf eintreten muß, zur Vervollständigung des Eisenbahn-NetzeS sowohl, als um keine fremde Gesellschaft hcreinzulassen, selbst kaust. Prachtvolle Photographien der demolitten Brücke findet man jetzt bei Herrn Restaurateur Rockstroh im Chrmnitz-Niesaer Staatsbahnhofe, der wohl dergleichen Bilder gem zu mäßigem Preise abläßt. — Seit gestern ist auch die Dampffähre anderGlaeitstraße wieder im Gange. - Am 11. vor. Mon. hatte sich, wie wir seiner Zeit mitpe» theilt haben, die 24jährige Tochter einer hiesigen geachteten Famnir in der Neustadt au» der Wohnung ihrer Eltern entfernt und in einem auf die Post gegebenen Briefe den Entschluß ausgesprochen, ihrem Leben ein Ende machen zu wollen. Nachdem vergeblich nach der Verschwundenen oder ihrer Leiche geforscht worden war, ist Letztere endlich am 14. d. bei dem Dorfe Niedergohli» angeschwommen, re- cognoScirt und beerdigt worden. — Durch die Bemühungen und pecuniären Opfer der Adja» centm der Großenhainerstraße bis zum Wilden Mann wird vom 15. April d. I. an eine Omnibuslinie vom Schloßplatz, Großenhainerstraße bis zum Wilden Mann hergestellt werden. Die Dresdner Omnibus-Gesellschaft wird die Linie befah ren und zwar in zweistündigen Pausen von früh bi» zum Abend. Die Herstellung einer regelmäßigen Fahrverbindung in dieser Rich tung dürfte der in dieser Beziehung seither sehr vernachlässigten Gegend von wesentlichem Nutzen sein. — Von gestern Morgen an ist auf dem Pirnaischen Platze der Böttcher-und Tischlermarkt im vollen Gange. Soweit sich das bei oberflächlicher Bettachtung bcurtheilen läßt, war der Ver kauf ein recht reger. — Unter polizeilicher EScorte fuhr gestern in der 10. Vormit- tagSstunde ein mit Schießpulver beladener und mit Zinkblech solid überdachter Lastwagen, welchem vier starke Pferde vorgespannt waren, die Bautzner Straße hinaus. Dergleichen Transporte be halten trotz aller von den Behörden angeordneten und durch deren Organe streng gchandhabten Vorsichtsmaßregeln auch für den uner schrockenen Passanten, welcher zufällig mit vielleicht brennender Cigarre in unmittelbare Nähe kommt, etwas Beklemmendes. - Landtag. Die Geister platzten tn der 2. Kammer der der Berathung de» Rechenschaftsberichts kür Idit/'iZ doch einige Male medr aufeinander, als man nach dem Deputa- ilonSbcricvte vermuthcn durfte. Zum allgemeinen Tdelle sprach sich Slbg. S tarke-Mlttwe'da »ür möglichst Verschmelzung der RcchenschastS- und der Finanzvcputation a»S, da durch dle jetzige erst eingeführte Ttzellung da» AlbestSwcrk wesentlich erschwert werde. Etwa» befremdlich erscheine e». wenn dle Deputation erst Ihre vollslänbige Befriedigung über den Rechenschaftsbericht auS- spreche und dann doch noch «»Anträge stelle. Der erste derselben gebt dabln: „daß künstig bei allen Instituten, Anstalten re. dev Staates, wo dlcS irgend auSfübrdar. der Bedarf dcft HclzunaS- matcrlalö auf dem SubmisslonSwege gedeckt werde." Derselbe fand die Zustimmung der Kammer. Bel de» Eisenbadnnutzungen bittet Abg. v. Ha u sc n um weitere Erörterung der Frage, ob die Heizung der Eisenbahnwagen durch Kopien oder Sand vor- thctlbafter scl? ES fand ein Antrag tcS Adg. Stauß An« nadme: „die Regierung zu ersuchen, unter den Specialnach weisungen der ferneren Rcchenschailöberlchte einen Nachweis über die Verwaltung und Erträgnisse der StaatSclsenbahn-Mclschincn« bauwerkstättcn zu Cbemnitz. Zwickau und Leipzig ein.zutügen." Ein Antrag desselben Abgeordneten, welcher eine Revision de» Gesetze- über die Slltervrentenbank empfiehlt, wurde gleichfalls anamommcn. Etwa» bunt durcheinander ging e»nun bet der Bcratvnng dreier Anträge der Deputation, von denen der erste bezüglich der Univers«tät dahin gebt. daß selten» der Regierung dcstür Sorge getragen werten möge, künftig den voran-slchtllchen Bedarf mr die Universität so genau als mög lich elnznsiellen, damit die Ueverschreitungen der Bewilligungen arrf die dringendsten Fälle beschränkt werden. Der zweite An trag verlangt, daß künftig das Postulat tür Volksschulen fSchnIbauvbautrnf ohne die genügendsten Gründe nicht über- schritten werten möge. Der dritte Antrag endlich will, daß obn«
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