Dresdner Nachrichten : 25.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-25
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- Dresdner Nachrichten : 25.03.1876
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. tzr-nlsur» ». M.' — Ik„„ in SrrUn, Liip,!», Wien, Ltmduri, Uranlfurl «. M-, Mün» «b'N. — O»»d» H c». In Nlinkfur» » vk. — k>. in Ldemnitz. — N». »»».lniiltt,, IiuIII«, t 0», in v»rt«. Tageblatt für Politik, UaterhalNmg n. Geschäftsverkehr Druck und Eigenthum der Herausgeber: kkltpslh ör Ntilhardt in Dresden. Verantw. Redakteur: Frikör. Goeösche in DreSder«. mnnle» Mrmir» »n» V«»- i»v-n inlirircn wir nv »k»,nVr»nu««,»n»^ 8»»lu»» durch vrtrt- m-rl«, «drr >u», «ilbr» k»«'» ld PI»«. Jn>e«»U IL» die Vtonta»» >-k»nw«r «der nach «lnem grill»»« dt« yillltiile U PI»». Nr. 8S. Cinundzwanzigster Jahrgang. «v» Mltrrbatt^ur! Für das Feuilleton' vr. Lnilvlgi ll»vtu»nnn. Dresden» Sonnabend, 2S. Mär; 1876. Politische». Seit einigen Jahren liebt man es in Deutschland, mit einem gewissen Selbstgefühl von der Superiorität der deutschen Race über die inferiore romanische Race zu sprechen. In militairischer Hin sicht hat dies« Behauptung allerdings die Thatsachen für sich Wo die deutsche Bollalrast nur immer auf dem Schlachtfelde erprobt wurde, hat sie die weitgehendsten Erwartungen übcrtrosfen. Man kann den Krieg nun noch so lebhaft verabscheuen, so wird man doch die militairische Tüchtigkeit als Symptom der VolkSgcsundheit gel ten lasten müssen. Disciplin, Tapferkeit, militairische Intelligenz — da» sind Vorzüge, die auf ein« zweckmäßige Volkserziehung, auf Mannhaftigkeit des VolkScharacterS schließen lassen. Allein die inilitairischen Tugenden reichen doch nicht allein aus, um ein Volk glücklich zu machen Ist der Militarismus die Ursache oder haben die großen Erfolge des Staates lähmend auf die individuelle Bewe gung gewirkt, genug, in politischer, finanzieller, gewerblicher und künstlerischer Beziehung sind bis jetzt nicht alle Hoffnungen erfüllt worden, die an die Neugestaltung Deutschland« geknüpft wurden E« macht sich da eine Stagnation bemerkbar, die keine Befriedigung Hervorrufen kann. Auf den Weltausstellungen wurde tie deutsche Industrie so geschlagen, daß Berlin «S nicht einmal wagt, sich als Nachfolgerin Londons, Wiens und PhrladelphiaS anzubieten. Woran das liegt? In einem kurzen Zeitungsartikel läßt sich darauf keine erschöpfende Antwort erthcilen. So viel aber steht fest, daß ein neuer Aufschwung des deutschen Volksgeistes unmöglich, wenn die deutsche Presse nichts weiter thut, als Alles an Deutschland erhaben, groß, unübertrefflich zu finden. Wenn einem Volke fortwährend vorgebetet wird, daß cS das erste der Welt sei, so glaubt eS dies schließlich, wird laß, träge und hochmüthig ES bleibt schließlich zurück hinter anderen Völkern, die recht gut wissen, daß keine Nation Alles bester machen kann, als alle anderen, sondern daß jede ihre eigcnthümlichen Fehler und alle Ursache hat, sie abzulegen. Wie bei dem Individuum Kritik und Tadel bessere ErziehungS- und Bil- dungSmittcl sind, als die Anerkennung, so auch bei den Völkern. Diejenigen Zeitungsstimmen sind die wahren Wohlthäter ihres Landes, die unbeirrt durch daS Geschrei der in ihrer vermeintlichen Vollkommenheit Erschütterten, nicht eingcschüchtert von den Verfol gungen herrschender Meinungen dem Vaterland? sagen, wo seine Bürger fehlen. Nenne man das unpatriotisch, reichsfeindlich oder ähnlich — eS ist dem Vaterlande sicher zuträglicher, als das blöde Anbeten der eigenen Nation. Die Freude an den herrlichen Vlüthen der deutschen VolkScharacterS wird durch Vergleich mit den Schöpfungen anderer Völker nur geläutert und genußreicher. In Deutschland wäre eS undenkbar, daß ein ganzes Ministe rium wegen einer parlamentarischen Abstimmung seine Entlastung nimmt, wie dies jetzt in Italien geschieht. Wir haben eS diesen Winter im Reichstage erlebt, daß die NcichSregierung für gewisse StrafrcchtSparagraphen von der allerhöchsten politischen Bedeutung nicht eine einzige Stimme fand. Was geschah. Nahm das Mini sterium etwa seine Entlassung? Tollheit! Oder wurde etwa der Juslizminister oder auch nur ein Geheimer Rath, dessen böse Ein flüsterung der Reichsregierung eine so unerhörte, nicht sehr chrcn- reiche Schlappe zuzog, geschwenkt? Spaßen Sie sachte, Herr Schulze — beleidigen Sie uns nicht mit solchem Verdachte! Bei den angeblich hinter uns weit zurückstehenden Italienern strauchelt das ganze Ministerium über eine Abstimmung, die ihm zeigt, daß eS das Vertrauen des Landes verlor. Der König greift in die siegreiche Partei und wählt aus ihr seine künftigen Rathgeber. Das neue Ministerium DepretiS wird sich allerdings erst zu bemühen und erst durch Thaten zu beweisen haben, daß cS besser ist als sein Vor gänger, aber die Beweglichkeit des wohlauSgebildetcn italienischen Parlamentarismus erscheint un. immer bcgehrcnSwerther, als die deutsche Lammesgeduld, welcher vom Bundcsrathe die stärksten reac- tioirärcn Maßregeln geboten werden, und die Wunder waS gethan zu haben meint, wenn sie das Allerschlimmste verhütet. Mit Befriedigung verzeichnen wir hingegen eine Thatsache inter nationaler Verständigung — wenn auch zunächst nur auf erotischem Gebiete. Der französische Botschafter in Berlin, Vicomte de Gon- taut-Byron, hat seine älteste Tochter mit dem Grafen Archimbald v. Talleyrand-Perigord, Premier-Lieutenant im 2. Preußischen Garde- Ulanen-Regiment, Sohn des Marquis Talleyrand, Herzogs von Dino, Besitzers der Herrschaft Deutsch-Wartenberg in der Provinz Schlesien, verlobt. Amor fragt bekanntlich nicht nach dem Hcimathschein, aber es ist immer angenehm zu hören, daß eine Französin, die Tochter eines Diplomaten die Erlaubnis; erhält, einen Prussien und noch dazu einen Ulanen! zu heirathen. Vor 4 Jahren wäre die junge Schöne, die sich vor der Lanzenspitze eines preußischen Ulanen nicht fürchtet, selbst wenn Amor sie geschärft hat, von ihren Landsleuten als Abtrünnige verleugnet worden. Ein anderer internationaler Streich scheint dem Liebesgott nicht zu gelingen. Herbert, nicht der Maler König, sondem Bismarcks ältester Sohn, den die Fama bald mit einer französischen, bald mit einer italienischen Schönheit zusam- menschmiedete, soll von den Reizen der einzigen Tochter des Fürsten Hatzfeld-Wildenburg gefesselt sein. Sie ist die Erbin der großen Dietrichstein'schen Güter in Oestreich, da sie aber katholisch, stößt die Sache noch auf Schwierigkeiten. Wie Schade! Mischehen tragen unsres Erachtens sehr zur gegenseitigen Duldung und Verstau- digung bei. Graf Arnim, der Vervehmte, spielt nun auch im englischen Parlament seine Noll«. Bi-marck hatte bekanntlich behauptet, in England habe man sich Arnim als Botschafter verbeten. Der da- malige Minister Granville leugnet entschieden, sich so oder ähnlich geäußert »u haben. In Berlin behauptet man, Bismarck sei sqiner Zeit durch den inzwischen verstorbenen LeaationSrath v. Krause ge täuscht worden, der liebedienerisch wie e« bisweilen die Untergebenen große, Männer werden, ViSmarcken damit geschmeichelt, daß er ihm vo<L«lschwä-t: in London »löge man Arnim nicht. Wir find gespannt. welche Antwort jetzt Lord Derby im Parlament zu London auf die Interpellation des irischen KatholikenSullivan ertheilt, meinen jedoch unmaßgeblich, daß wegen Arnim'S keine Differenz zwischen England und Deutschland auszukommen brauche. Es ist schlimm genug, daß bcr den Sceunfällen der „Deutschland" und „Frankonia" Mißver ständnisse zwischen dem stammverwandten Eng- und Deutschland austauchtcn Das fehlte noch, daß das Gcklatsch augendicnerijcher Diplomaten und der Haß Arnim'S diese Mißverständnisse zu Zer würfnisse schärfte! Locale» uat. Sächsisches. — Bei dm kronprinzlichen Herrschaften in Berlin fand am Donnerstag Nachmittags 5 Uhr ein Diner statt, an welchem der Prinz und die Prinzessin Georg von Sachsen nebst Gefolge und dem sächsischen Gesandten v Nostitz-Wallmitz, sowie die Deputation des königi. sächs. Husaren-NegimentS Nr. 19 Theil nahmen. Abends 8 Uhr reisten Prinz und Prinzessin Georg, kgl. H., nach Dresden zurück, wo sie des Nachts ankamen. — Se. Durch!, der regierende Fürst und I. Großherzogl. Hoh. die Frau Fürstin zur Lippe sind vorgestern Abend zu einem Besuche am königlichen Hofe eingctroffen und durch den Oberccremvnienmeister von Helldorf auf dem Leipziger Bahnhofe empfangen worden. — In gleicher Weise wie dem VczirkSvereine für die Pirnaische und Wilsdruffer Vorstadt haben Ihre Majestäten den König und die Königin auch für die Friedrichstadt fünfhundert Mark zur Vcrtheilung an hilfsbedürftige Einwohner dieses Stadttheils, welche durch die Hochfluth wesentlichen Schaden erlitten haben, als weitere hochherzige Spende zukommen lassen. — Auch die militärischen undEivillchrer deS kgl. Eadetten- Hauses haben, wie wir erst nachträglich vernehmen, denGeburtS- tagSr. Maj. des Kaisers festlich begangen. Sie waren zu einem Festbanquct in Kneist'ü Etablissement versammelt. Der Ccmmandant des CadettenhauscS, Oberst o. Welck brachte dm Kai sertoast aus. — Am 1. April wird daS Musterschutzgesetz in Kraft treten; der „NeichSanzeigcr" giebt deshalb einige praktische Winke über die Ausführung desselben und schließt mit der Bemerkung „Ob sich die großm Hoffnungen, die sich vor und bei der Verathung dieses Gesetzes in fast allen maßgebenden Kreisen Geltung verschaff ten, schon jetzt und gerade in einer für Handel und Industrie wenig belebten Periode erfüllen werden, wird hauptsächlich davon ab- hängen, daß die Industriellen selbst von dem Schutze, welchen das Gesetz ihren Mustern gewährt, ausreichenderen Gebrauch machen, als dies crsnhrungSmäßig seiten der österreichischen Industriellen der Fall ist. — Vor 2 Jahren ereignete sich in Glashütte jene» Brand unglück, welches viele Menschen obdachlos machte. Ein sofort zw sammcntretendes HilsScomitö erließ einm Aufruf; auch in der Expe dition unscrS Blattes wurden Liebesgaben, bestehend in Kleidung, Wäsche und baarem Gelbe gesammelt und wiederholte Sendungen nach Glashütte abgelasscn. Mittlerweile trat ein Wechsel im GlaS- hütterHilfücoinitö und in der dnsigen Bürgcrmeistcrstelle ein; Briefe unsrerseits, die sich inzwischen auf 638 Mark ansammclnden Gelder für die Brandcalamitosen doch bei unS abzuholen, blieben erfolglos. Endlich wendeten wir uns an dm jetzigen Herrn Bürgermeister Schneider in Glashütte mit der Bitte, uns eine Vertrauensperson zuzusenden, welchem wir die 638 M. HilfSgeldcr auszahlen könnten. Dies erfolgte gestern an denLandtagsabg. Großmann. Warum wir diesen Fall veröffentlichen? Um jme WohlthätitzkeitLcomitä's, die nach jedem Unglücksfall sofort sich an die Oeffentlichkeit wenden, zu veranlassen, nicht nach der ersten Regung der Menschenliebe zu er matten, sondern ein begonnenes Wer! wenigstens zu Ende zu führen. In der Expedition eines Blattes, das so eng mit dem Volke verwachsen ist, wie das unsre, an das ein Jever sofort nach dem Unglücke denkt, sammeln sich gleichzeitig oft zu 30 und noch mehr Kassen einzelne Gelder an. Wir sprechen nicht von der Schwierigkeit und Mühe, die das Buchen und Controlirm so vieler Spezialkassen erzeugt, aber es ist bei auswärtigen Ealanntosen oft höchst schwierig, die Gelder an die richtige Stelle abzuführen. Mitunter bringt sie die Post als unbestellbar zurück, da der Betroffene verzogen ist. Wir richten hier mit die Aufforderung an alle Comitä'S, die sich in den letzten Jahren zur Unterstützung Hilfsbedürftiger gebildet, für die wir ge sammelt und zum Theil abgeliefert haben, die bei uns noch befind lichen Kasscnrcste sobald als möglich abzuheben und gehörig legitimirt, darüber zu quittiren. -- Der liebliche Jahrmarkt, dasSchoßkind der AltdrcSdner, ist wieder nächsten Montag zu erwarten mit all' seinen angenehmen Folgen und Vergnügungen. Schon seit Dienstag werden die Ein wohner Dresdens auf diesen Hochgenuß durch Anfahren vonBuden- theilen, Aufbauen der Buden, Verengung der Straßen u. s. w. vor bereitet und damit der Vorgeschmack ein um so eindringlicher und bleibender bleibe, hat man auf dem Altmarkte von der Löwcnapothcke bis vor das Rathhaus die Straße bis in die Hälfte aufreißm lassen, und breitet sich so harmlos bei dieser Arbeit aus, daß am Mittwoch Mittags die Passanten die Trottoirs verlassen, auf die Straße und um die aufgerissenen Graben gehen mußten und dabei von Glück sagen konnten, wenn sie nicht unter die Räder eines Wagens kamen. Wenn diese Jahrmärkte durchaus abgehalten werden müssen, so sollte man doch wenigstens von der Stelle aus, welche von der mittelalter lichen Einrichtung nicht abgehen will, nicht Dinge anordnen, welche die Last des Jahrmarkts dem steuerzahlenden Bürger noch fühlbarer macht, als die Jahrmärkte selbst. Die dem Nathhause zu Ehren des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers aufgezogenen Flaggen harmo- nirten schlecht mit dem elenden Zustande der Straße. — Während des diesmaligen Jahrmarktes halten die, von Bielen so gem besuchten Oschatzer Schuhmacher auf der Zwingerstraß« seid — Gestern Mittag machte ein junge- Mädchen, Verkäuferin in einem hiesigen Geschäft, den Versuch, eine Spielmarke als Zehnmarkstück auszugeben. Sie wurde deshalb von dem Geschäfts inhaber, bei dem sie dies versucht hatte, angehalten und der Polizei übergeben. — Am Donnerstag Nachmittag */z2 Uhr starb auf seine. Villa zu Loschwch der vielen Dresdnern bekannte Kaufmann Herr Adolph Dreßler. früher Besitzer der jetzt unter der Firma G. A. Dreßler'S Cigarren- und Cigarettenfabriken bestehenden Actien- gesellschaft. — Eine Frauensperson aus Berlin hat sich vorgestern Nach, mittag auf der Eisenbahntour von Bodenbach nach hier in einem Coupö, in welchem sie sich allein befunden hat, selbst entbunden, angeblich von einen» tobten Kinde. Nach der Ankunft des Vahn- zugS hier wurde die Sache ruchbar und man versicherte sich der Person, welche die Leiche de« neugeborenen KmdeS, in ein Tuch gewickelt, bei sich trug. Die Erörterungrn über den Sachverhalt sind im vollen Gange. — Landtag. Früh 9 Uhr begonnen, wurde die gestrige Sitzung bcr 2. Kammer früh, d. h. nach kaum -'/»stündlicher Dauer geschlossen. Die allgemeine Lorbcrachung über eine No velle zum Gesetz über den Landesculturrath, in welcher dle Wahlberechtigung zu demselben tn einer Categorie rcsormirt und dem Lanbevcuiturrath daö Recht tcr Stcucrcrbcbung an den Wählern zngestanden wird bezüglich dcö Aufwandes für den LanbeSculturralh, soweit derselbe nicht durch den Staatözulchuß gedeckt wird — endigt mit Annahme eines Antrags deS Viee- präs.Or. Pfelffrr, den Gesetzentwurf zurSchlußbecathung aus eine der nächsten Tagesordnungen zu setzen. Der Antragsteller erhob Bedenken gegen diese Stcuererbevung, weil ein Theil der betroffenen Steuerzahler, der kleinere Grundbesitz, den Nutzen deö LaiideSculturrathcS nicht einichrn und mit Widerwillen steuern werbe. Dem gegenüber machten Abg. Mebnert und Geh. Rath Schmalz geltend, daß der LandeSculturrath auch im Interesse deS kleineren Grundbesitzes da scl und die Körperschaft mit dem setzt bewilligten LtaalSzuschutz absolut nicht auSkommen könne. Ohne scde Debatte genehmigte man aus Antrag dcS Abg. vr. Bjedermann da« Dekret, betreffend einen anderweitigen Nach weis über den Stand de« Kasernenbau-Vorschußlonds von 4,200,000 SN. AuS dem Dekret ersehen wir. bah die Kosten für die hiesige Schützenkaserne sich aus 831,700 Tblr. belauien und der Foydö überhaupt letzt effektiv noch 947,7174 Thlr. beträgt. Die Aaserne>ibauten lür ein Infanterieregiment ln Leipzig und zwei Bataillone in Bautzen sollen Anlaugö nächsten JahreS vollendet und die Garnisonen in Zwickau, Schnccberg» Plauen und Kamenz etnaczogcn werden. Das 2. Jäger« bataillon will daS Krtegömlmsterium In Meißen belassen und hoi'it. daß baS Reich doch noch die Mittel zur Herstellung eine« ausreichenden und ken neueren Anforderungen entsprechenden Aascrnementö für diese Truppe daselbst bewilligen werde. Schließ lich reicrirte Abg. vr. Biedermann über eine Petition, bez. Beschwerde des Kirchen Vorstande- zu Schöneck. Der basige Kirchcnvorstanb will seine Sitzungen öffentlich ab« halten, der OrtS-clstllche und die Aircheninspemon. denen auch daö Ministerium früher beiaetreten verweigern eS. Obgleich nun die Deputation die Beschwerde materiell für begründet er achtet, schlägt sie doch vor, dieselbe für unzulässig zu erachten, da die Petenten mit ihrer Beschwerde den durch tie neuere Or ganisation vvrgeschriebencn Jnstanzenzug lLanttS.Consistorium) nicht betreten haben. Der Antrag fand natürlich die Zustimmung der Kammer, die sich nun erst Montag Mittag 1 Uhr wieder versammeln wird. Auch in bcr l. Kammer findet eine Sitzung vor Montag nicht statt, nachdem dieselbe vorgestern auf Bericht ihrer 2. Deputation iRefercnt v. Bühlau) tie Ausgaben für allgemeine StaatSbedürmisie und Gcsammtminislerium nebst De- pendenzen mit einer einzigen Abweichung von dem Beschlüsse der 2. Kammer genehmigt hatte. — Nächste Mittwoch wird in den oberen Räumen deS kgl. BelvSbörc der alle zwei Jabre wiederholte Bazar zum Besten deö „Frauenschutzes statlstndcn. Dieser bewährte Verein hat schon soviel WohlthätigeS gewirkt, daß ihm eine recht rege Tbell- nähme für seine Bestrebungen zu wünschen ist. In dem Asyle, welches derselbe tarblctet für vereinsamte Jungfrauen im höheren Lebensalter, auS gebildeten Ständen, sowie in dem Pensionate für lunge Mädchen sind die noch wenigen Freistellen lange nicht zureichend für die vielen Gesuche um Aufnahme von verwaisten Töchtern. — Dle zur Derlasscnschaft der Frau CommissionSrätbln Gerstkamp, Nadebergerstraße 18, gehörige Mobillareinricht- ung, Pretiosen und Silberzeug kommt von Montag, den 27. b. Mts. an durch Heren Nathö-Auctlonator W. Schulze zur Ver steigerung. — Die öffentlichen Prüfungen an der Lebr- und Erziehungs anstalt von Fräulein Julte Falk. Chrtstianstraße Nr. ». finden am 27. und 28. März c. statt. — AnS dem Programm der Lehr-und Erzlehungö- Anstalt für Töchter gebildeter Stände, verbunden mit Lebrerinnen Seminar zu Fricdrichstadt-DrcSdcn (Löbtaucrstraße 20j heben wir zunächst hervor, daß die öffentlichen Prüfungen am i». und 7. April c. stattfiiiten und die Entlassung derEonm- mantlimen sofort nach beendigtem Eramen criolgt. Im Eingänge bringt daS Programm eine» ausführlichen Lehrplan, in welchem die Systeme der llntcrrlchtSerthetluu«cn Vieser Anstalt umfassend dargclegt werden. IleberbseS erhielt diese Anstalt am 18. März 1875 eine von der internationalen Jury der WIenerWeit st u ö st e l l u n ä ihr zucrkannte Verdtenst - Medaille für eingesandte weibliche Arbeiten. — Sick', welche Lust gewährt daS Reisen — wenn man nicht« badet verliert! Wenn man aber, wie am 22. b. M. ein auS der Provinz Zugereister im entscheidende» Moment, d. h. wenn man zahlen wiA. füblt, daß die ganze Brieftasche fort ist, so wird die Reiselust vernichtet. Gedachter Verlustträger, der nicht genau weiß, ob sie Ihm auf dem Leipziger oder Schlesischen Bahnvo» ... . .... 2' - - - - , - abhanden gekommen, hat 80 Belohnung auögesetzt. Die Brieftasche enthielt 1 Wechsel von IM M., zahlbar in Berlin, l Coupon der sclnved. Eisenbahn von 22 Thlr. IS Gr., 5, biS 8 Stück Fünfmarkscheine, 2 Notizbücher und verschiedene Notlzzettel. Sollte ein ehrlicher Mensch dle vrteitaiche gefunden haben, so kann er bei Abgabe derselben, b. h. mit d»llem Inhalt, ln unserer Expedition die 80 M Belohnung in Empfang nehmen. Der biyerlae Oeconom deS DicrconventS „Bavaria" m der Schösscrgasse, g)err Franz Burkharbt, hat den beliebten Be- suchSort der Dresdner, „Haury'ö Ruhe" bei BrltSnItz, pachtweise als Restaurateur übttnvnnüen. Die Besucher der bald bevor«
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