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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187307256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-25
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1873
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Berirk-gnichts uud de- Raths der Stadt Leipzig. Areitag den 25. Juli. Avflnge Adoo«rmrn«,»ret» »inte! jährlich l Thlr. 1b Nar., incl «ringerloha tThlr. 20 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagm ohne Postbeförderung 11 Tblr. mit Postbeförderung 14 Thlr. Inserate LgespaltentBourgoiSzeil« 1-/,Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichaiß. Serlmnen vnlcr d. LcLactton»ßc!3; dir Spaltzeile 2 Ngr. 1873. Bekanntmachung. A« Folge der Mi«1ster1alverordnr»ng vom LS. J»li «. sehen »»» gezwungen, österreichische Ein und Zweignl» enftüeke «serer Gaffe als Aahlnng nicht »ehr anznnehme«. Leipzig, LS. Juli L87». LZT-e^ckFFFFsOr ess^F Bekanntmachung. Z» der frankfurter Straße soll eine Schleuße III. Classe in einer Länge von 32 Meter erbant Diejenigen, welche die Arbeiten zu übernehmen beabsichtigen, werden hierdurch aufgefordert, lgrn und Bedingungen im Rath«.Bauamte einzusehen, wo auch Anschlag,sormnlare zu er- ,fi»d. Die mit Preisen und NamenSunterschrift versehenen Anerbieten sind unter der Aufschrift: '»bau in der Frankfurter Straße" biS zu« 31. Juli d. I., Abend- S Uhr, rm amte verfiegclt abzugcben. tzpzig, den 24. Juli 1873. De- Rath- »an'Depntatt»». einer Mark geöffnet sein und die Führung ord« nunaSmäßig durch einen der Pfleger de- Verein- stattfinden Die- ist ein zweiter Beschluß der gestrigen Au-schnßversammlung. »40» U» » 11»- k- des Vereins für die Seschuhtr keipzigs. !§jlch>stg« 24. Äuli. Gestern Abend war Sa Vorsitz erst de- Baurath- vr. OScar ff,tht», dann de- Professor- vr. Wuttke "irgeran-fchuß deS Verein- versammelt, um »on Heilen de- CustoS der Sammlungen, > Reppin, als auch von dem erstgenannten 8ea Mittheilungen über die zahlreich ein- neuern und neuesten danken-werthen i und Abtretungen zum Theil höchst — Ulterthümer und Curiosa entgcgen- hmm und alle diese Gegenstände zu besich- devm sie den einzelnen Pflegschaften zur > in die Sammwng übergeben wurden. , » der edlen Schenkgeber und -Gebe, »erde« nicht nur in den einzelnen grollen sorgfältig ausgezeichnet, sondern ^ in «mm Album der Förderer de- Lerrine-, da- sich somit zu einem wahren Vach" de- Verein- für die Geschichte «pjigr gestalte» wird, besonder« aufgeführt »erde». T- verdient als ein rührender Zug ochrer Bevölkerung hervoraehoben zu werden, «ß eö namentlich wackere Frauen sind, welche yen Opferfinn für die VercinSzwecke an den dz legen und vertrauensvoll die Truhen von silerv und Voreltern öffnen, um interessante ' zastände, welche von Geschlecht zu Geschlecht in der Familie vererbten, Gegenstände an a sich vielfach ein AffectionSwerth knüpfte, Id, ei u. 8. Erinnerungszeichen an Braut- und ^"rstand waren, dem Vereine für die Geschickte ! Vaterstadt zur Verfügung zu stellen, um so ' Vild vergangener Zetten bi- in das kleine leDttailde-Familienlebens zu vervollständigen, l schuldet gerade für diese zarten Geschenke ahlstorischer Art den Gebern besonderen k, der hiermit öffentlich gezollt werden kt den Verhandlungen sei zunächst der nach rer Besprechung für und wider die bczüg au- der Pflegerschaft heran» zur TageS ng gestellten Anträge gefaßte Beschluß rgehoben, daß nächsten Sonntag' den ». d. die Sammlung dcS Verein- mit Au-« " s der Bibliothek, deren Ausstellung und Ord- ebru im Werke ist, abermals für da- Pu- geöffnet sein und von sämmtlichen in anwesenden und geschäftlich oder sonst »hgehalteuen Pflegern der einzelnen Lbthei- e» gezeigt werden wnd, die-mal jedoch gegen >>»ki»tritt-geld von >/i Mark. Pflegerausschuß und der Borstand de- sanden sich zu dieser Abänderung au- euen Gründen veranlaßt, Gründen, die l«ili au- den Umständen von selbst ergeben buch die Verhältnisse sich erklären. Die ^Reinlichkeiten, in denen die Sammlung ^1 ist, die bisherige Art der Unterbringung Imo, zum Theil leicht zerbrechlichen, zum. »nthvollkn und dem Verein nur anver- », uicht rigenthümlich gehörenden Gegen- e, dir Schwierigkeit der Aufsicht in ein« Zimmern und Sälen: alle- Die- ver- von selbst die unbeschränkte Zulassung großen Menge Beschauer, wie diese ja »et überfüllten Räumen nicht recht zum 1 der ausgestellten AlterthümSr und histori« b«Heil-Würdigkeiten kommen können. Ein Andrang von Seiten de- weiteren Pu« I hat nun aber an den letzten Sonntagen > thatfächlich stattaefunden. Um einen solchen Mchst erst für künftigen Sonntag, wo eine 1 gewählte Ausstellung vorbereitet wird, l »u beschränken, sah sich der Verein zu -staßreael aenötbiat. ^rig», wird die Sammlung auch an be »Tagen und Stunden in der Woche für mV Einheimische gegen ein Entree von Ans Sta-t und Land. * Leipzig, 24. Juli. Wenn die liberal und national gesinnten Männer in Sachsen gegen wärtig ihre Aufmerksamkeit zunächst aus die be vorstehenden Landtags-Ergänzung-Wahlen richten und mit allen Kräften bestrebt sind, deren Ausfall zu Gunsten der liberalen Partei herbeizuführen, o ist Da- nach Lage der Verhältnisse gewiß ganz gerechtfertigt. Wir wissen aber auch, daß man »n den betreffenden Kreisen die Fürsorge für die nächsten Reich-taa-«ahlen nicht außer Augen läßt und daß man sich darauf gefaßt macht, der dem Anschein nach sehr lebhaften Agitation der Gegen Parteien in nicht minder energischer Weise entgegenzutreten. In dieser Beziehung hegt man die Hoffnung, daß die von der liberalen Partei aus Anlaß der Landtagswahlen zu errichtenden KreiS- und Local-Comite- auch bei den Reich-tag--- wahlen ihre guten Dienste leisten werden. In Sachsen wird es sich in erster Reihe darum handeln, die Wahl solcher Leute zu verhindern, die au- ihrer feindseligen Gesinnung gegen das Reich kein Hehl machen und sich deshalb mit den Ultramontanen verbünden würden, wie DaS schon in den letzten ReichStagSsefsionen thatfächlich ge schehen ist. ES sind das die Socialdemokraten au- der Bebel-Liebknecht'schen Schule. Wir wissen, daß in dieser socialdemokratischen Partei der feste Glaube besteht, wenigstens eine Anzahl sächsischer Wahlkreise so weit unterwühlt zu haben, daß sie rn diesen Kreisen bei den nächsten Wahlen zum Reichstag den Sieg davon tragen werde. Diese Zuversicht hat die vor Kurzem abgehaltene Lande-- Versammlung der socialdemokratlschen Partei zu der kühnen Idee begeistert, daß sie in sämmtlichen sächsischen Kreisen eigene Candidaten ausstellen will. Welche Resultate die Socialdemokraten in Sachsen erzielen werden, läßt sich zwar jetzt nicht bestimmt beantworten, man kann aber doch einigermaßen zu einer Wahrscheinlichkeitsrechnung gelangen, wenn man die Ergebnisse Ver letzten ReichStagS- wahl zur Hand nimmt. ES wurden damals in 16 Wahlkreisen socialdemokratische Eandidaten ausgestellt und e- drangen zwei dieser Eandidaten durch, Bebel mit bedeutender Mehrheit in Glau chau und SchrapS mit sehr geringer Mehrheit in Zwickau. Bon den im Ganzen abgegebenen 207,369 Stimmen fielen 42,193 aus die social- demokratischen Eandidaten. Eine bedeutende Stimmenzahl vereinigten die letzteren Eandidaten auf sich, außer in den obgedachtea zwei Krcisep, noch in den Kreisen Frankeoberg, Chemnitz, Schnceberg und Rnchenbach. In den übrigen Bezirken war die Zahl der abgegebenen social- demokratischen Stimmen eine so geringe, daß dieselben gar nicht in Betracht kamen, und so wird eS jedenfalls auch bei der nächsten Reichs- tag-wahl fein. In Glauchau und Zwickau wer den die Socialdemokraten auf jeden Fall wieder den Sieg haben, in den Kreisen Frankenbcrg, Chemnitz, Schneeberg und Reichenbach ist dieser Sieg möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich, wenn die gegnerischen Parteien rührig find, in allen anderen 17 Kreisen aber liegen die Ver hältnisse für die Socialdcmokraten so ungünstig, daß sie dort nicht die geringste Au-ficht auf Er- folg haben. Wir hielten diese Bemerkungen für zweckmäßig, weil in verschiedenen außersächsischen Blättern die Befürchtung ausgesprochen worden ist, da- Königreich Sachsen werde da- nächste Mal eine ganze Menge Socialdemokraten in den Reichstag wählen. E Leipzig« 24. Juli. Auch die „Dresdner Nachrichten" bestätigen, daß noch ganz neuer ding- sächsischen Soldaten ihre Löhnung in österreichischen Gulden au-gezahlt worden ist. Sie sagen: „lieber den Guldenschwin- del hört man manche- Unerfreuliche. DaS Krieg-Ministerium zahlt den Sold in guten Silber- und Papierthalern au- zur Berthettung an die betreffenden AuSgleichrstellcn, und trotz dem sind am letzten Löhnung-tag vielfache Sold- anSzahlnnae« au Mannschaften in Gulden er- svlgt. Wenn nun so ein armer Vaterlands- vcrtheidizer, z. B. in einer der größten Apothe ken Dre-den-, wo «an den Gulven, nach Aus sage von Gewährsmännern, nur für 18'/, Ngr. «mzunehmeu gewillt ist, sich eia schmerzstillende- Medikament zu kaufen gezwungen ist, so bezahlt er e- in seinem Schmerz 5 Pf. theurer, hat dem nach Verlust. Man entschuldigt diese letztmalige Guldenau-zahlung-manier, erwartet aber Wieder- holung aus keinen Fall, so lange diese Krisi- dauert". ES wäre wohl zu erwarten, daß da- Krieg-ministerium, wie schon gestern unsercrseit- anqedeutet worden, allem solchen Unfug mit voller Energie entgegentrete. * Leipzig« 24. Juli. Ein hiesiger Kaufmann, der die Ausstellung in Wien besucht hat und gegenwärtig in Venedig verweilt, bitlct uns mitzutheilen, daß die über den Gesundheitszustand in letzterer Stadt verbreiteten ungünstigen Nach- richten in jeder Beziehung übertrieben sind. Eine Choleraepidemie cxistire durchaus nicht, sondern Cholerafällc kämen nur sporadisch vor. Am 19. Juli hatten sich in ganz Venedig. daS 130,000 Einwohner zählt, nur noch 55 Cholera-Erkrankte in Behandlung gefunden. Die Zahl der Todes fälle isi eme ganz geringe gewesen. — Am 23. Juli war die große Entpestung der ganzen Stadt Dresden, welche am 3. Juli begann, beendigt, d. h. insoweit selbige von Seiten der Stadt selbst auSgeführt werden sollte. Die Wil-druffer Borstadt und Fricvrichstadt wurden drei Mal entpestet, weil diese Sadttheile den von der Cholera hctmgesuchtcn Dörfern am nächsten liegen, in denen jedoch ebenfalls mit Ausdauer und Vorsicht fortwährend noch dcSinficirt, und namentlich nach einem Todesfälle mit Ehlor und Iavell'scher Lauge gereinigt wird Zu dieser Stadt-Entpestung, wie sie von der Behörde an- georsnet und vom Droguisten Zunghähnel auS- gcführt wurde, verbrauchte man 36.614 Pfund DeSinsectionk Pulver und 34,8l8 Pfund Eisen vitriol mit Carbolsäure. Ausgcsührt wurde sic von 48 Dicnstmännern mit zusammen 30 Stadt- bezirkSausschern als Aussichisbeamten, während Herr Oberinspector Wicgncr und die Herren In- spcctoren der WohlfahrtSpolizci bei Uebcrgabe der Desinfektionsmittel zugegen waren. — AuS Dresden, 23. Juli, schreibt der „Dresdner Anzeiger": Erst jetzt sind wir in der Lage, über daS am vorigen Sonnabend mit so ungewöhnlich reichem Apparat ins Werk gesetzte Vorgehen gegen eine Anzahl hiesiger BanquierS und Privatleute einige» Nähere zu berichten. Vor einiger Zeit vereinigte sich der Besitzer einer Maschinenfabrik in oder bei Crnnmitzschau, Na men» Rentzsch. mit den Herren Kamuerrath Wolf, Rubens und Hockcz dahin, daß dieselben zusam men daS ihm bisher allein gehörige Fabrikgeschäst in ein Actienuntcrnehmen verwandeln wollten. DaS Actieucopital ward auf 550,000 Thlr fest- gesetzt, dergestalt daß 490.000 Thlr. als Kauf preis der Fabrik, 60,000 Thlr. al- BetriebSsond gerechnet wurden; die 490,000 Thlr. sollten mit 400,000 Thlr. in Actien al pari, 50,000 Thlr. haar und 40,000 Thlr. in Anrechnung von Hy potheken, welche aus der Fabrik hasteten. Herrn R. gewährt werden. Die vier Herren Übernah men al- Confortium die gesammten Actien, con- stituirtcn sich und beabsichtigten, die Actien zu gelegener Zeit und in gecignekr Weise an den Markt zu dringen. Inzwischen hatte Herr Rentzsch ca. 90,000 Thlr. Actien unter pari an Schic Nachfolger abgegeben, die wiederum 3 oder 4 hie- stgen Herren auf deren Ansuchen einige Beträge zu« EourS von 92 Proc abließen. Herr Staats- anwalt Taube in Zwickau, der hiervon Nachricht erhielt, glaubte in Vieser Bethciligung einen Ver stoß gegen da- Gesetz Über Actienuntcrnehmen zu erblicken, vielleicht in der Annahme, daß, um wie viel Herr R. seine Actien billiger verkauft hatte, um so viel da- Actiencapital überhöht worden sei (der Werth jener Fabrik soll nach den unS gewordenen Mittheilungen dem PrriS der 490,000 Thlr. entsprechen); er leitete die Vorcrörternng ein, und auf seine hierher ergangene Requisition fanden jene eingang-erwähnten umsänglicden, und vom Publicum mid leicht erklärlichem Eifer sehr übertriebenen und mit dcn seltsamsten und unge rechtfertigten Glossen begleiteten Maßnahmen statt. Ueber diese- Stadium der Vorerörterung ist die Sache noch zur Zeit nicht hinausgegangen, wenig sten- ist ein Beschluß zu Einleitung der Unter- suchung noch keinem Betheiligten mitaetheilt; nach der Ansicht von Sachverständigen dürste auch — fall- nicht andere- Material »och vorhanden, worüber z. Z. noch kein Uriheil abgegeben wer- den kann — die Different innerhalb einer ge wöhnlichen internen GeschäftSabwickelung sich am lösen. — Der „Freib Anz." meldet au- Freiberg, 23. Juli: Bereit- seit einigen Jahren ist der sogenannte Streittag von den Bergleuten nicht so festlich begangen worden, al- der dies jährige. Leider werden Bergparadcn immer seltener, um so mehr war e- erfreulich, am DienStag einen solchen Aufzug wieder einmal vor die Augen aesührt zu scben. Sämmtliche Berg leute von Himmelfahrt Fdgr., gegen 3000, zogen früh '/»9 Uhr, tde.IS m ihren alteithümlichcn Paradeanzügen, theil« in schwarzen vergkitttl", von letzterer Grube aus durch die Stavt nacb der Domkirche, wo Herr Pastor Walter die Bergpredigt hielt. — Der am Sonntag Nach- mittag von Nossen nach Freiberg zur Ab fahrt fertige Eisenbahnzug war so ' lang und schwer, daß, noch ehe er ablief, ein Eisenbahn- Ingenieur dem Nossener Bahnhof-- Inspektor vorstcllte, c- sei rein unmöglich, daß der eine vorzuspannrnde Dampfwagen den ganzen belade- neu Zug, namentlich über die bedeutende Steigung im Zeller Wald bringen könne. Hierauf soll der Nossener Bahnhofs-Inspektor gcantwortei haben, der Betrieb der Bahn sei seine Sache, er könne nicht erst nach Dre-den tclegraphiren und eine zweite Lokomotive kommen lasten, die eine würde eS wohl auch ermöglichen Kurz der Zug ging ab; schon auf der ersten Steigunc, war die Geschwindigkeit eine sehr geringe, bei de zweiten, größeren Steigung keuchte Und stöhn 1: aber der Dampfwagen immer langsamer und langsamer, bi- er endlich nicht weiter konnte. Leider ist das Publicum daran gewöhnt, von Eisenbahnunfällen zu lesen und eS weiß, daß au: Steigungen Gefahr durch RKckwärt-grhen vor Händen ist und sehr groß werden kann. Man kann sich also die Angst und Sorge namentlick der etwa- furchtsamen Frauenwelt denken: die Reifenden, wenigsten» viele derselben, wollten die Wagen verkästen, wurden daran von den Schaff nern verhindert, setzten eS aber doch durch unv schützten sich so vor dcn Folgen de- Zurückgehcn« Aus offener Bahn wurde nun die Maßregel er- griffen, die man viel leichter, sicherer und be- quemer bereit- in Nossen hätte ergreifen können und sollen, man thciltc dcn langen schweren Zug in zwei Halbzüge, führte erst die eine Hälfte nach VoigtSbcrg und dann die andere, vercüiigte dann die getrennten Züge wieder und fuhr bi- nack> Freiverg — ncm, nur b:S nach FreiberaSdorf, denn der Freibcrgcr Bahnhof war durch dcn gerade zu erwartenden Dresden Chcmnitzer Zug gesperrt. Erst als letzterer vorübcrgesaust war und natürlich diejenigen Paffagiere nicht mitAenommen hatte, welche von Nossen über Freibcrg nach Chemnitz reisen wollten, konnte der N offener Zug hier einlaufen. Abgesehen von den vielen Unannehmlichkeiten, denen die Reisenden auSgesetzt gewesen, ist gerade kein Unfall vorgekommen, aber man kann füglich die Frage auswerscn: „Waren die Anordnungen dc§ Nossener Bahnhof«. Inspektor- bloS unzweckmäßig oder konnte durch dieselben eine Gefahr herbei geführt werden?" Im letzteren Falle träfe de, Beamten eine schwere Verantwortung und daß er zur Rechenschaft gezogen und dem Publicum eine Gcnuathuung gegeben werde, erwartet man mit aller Bestimmtheit. Verschiedenes. — In Braunschweig ist, wie bcrcil- kurz gemeldet, in der Nacht zum Montage die zu einem geringen Theile noch au- der Zeit Heinrich de» Löwen hcrrührende „Burg" «n Raub der Flammen geworden. DaS bi- aus da- untere Geschoß total zerstörte Gebäude war sowohl in historischer Beziehung denkwürdig, al» in architck- tonischer interessant. Die riesigen Säulen vor der Südseite desselben, von welchen in älterer Zeit für die Fürsten ein Gang nach der kaum 12 Schrill entfernt liegenden Domkirchc führte, sind dem Einsturz nahe, die Gallerte, welche da- Dach ein» rahmte, ist zerstört. Der Bau, erst im Vorjahre gänzlich renovirt, diente in neuerer Zeit Mili- tairzwecken, ncch vor wenigen Jahren lagen Husaren darin. In jüngster Zeit sind die werten Räume lediglich zur Aufbewahrung von Rrlr- taireffccten benutzt. In einem späteren Anbau, der vom Brande verschont geblieben ist, find neuerding- Militairgesängnisse eingerichtet wor- den. Bor der Westseite der Burgcaferne (wie man seit Jahren dcn Bau nennt), auf dem Burg- Platze, steht der eherne Löwe Heinrich». DaS Feuer kam im nördlichen Flügel aus und wälzte sich rasch bi» zvm Südcnde. Da dasselbe von allen Seiten wirksam bekämpft werden konnte, so blie- c« auf seinen Herd beschränkt, namentlich hat erfreulicher Weise die Burg- oder Domkirche keinerlei Schaden erlitten. Ueber die Entstehung
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