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Dresdner Nachrichten : 03.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188709031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-03
- Monat1887-09
- Jahr1887
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- Dresdner Nachrichten : 03.09.1887
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tuna, 0icIckk>iiüi>eitelir, leiibeimit. M »c,a>n»Siic,ie frei arwoi. »früh bi» tan» LLL, m Herz d« lion Ratken >cn. Gutes iark an. > renovirter tci». I >,«». !er ii» o»e. »1», 1>« n. oder deren ffUtstt. ! 6, 'Briilil 7 ckeae ,d Beulen, ' ohne Er- inierzlos aut. el, veraltete e». Brand- ten, Ltick- », Gelenk- »aupt-Tcv»' : >th. z. Lötncru V. Chocoladen« LieW). >7. » ^ - ^ k/e »ick: !0 Ps„ 25 - 25 . XI . ;a . msck. l,K, sstr. .. ?1LUS2 gtland, «. einfach. »Muster». -:r Fenster tlich billig Gardinen» schüft IS »ebender inelerlv. s. Lülh^ils.j -sie. OU.Aorm.j »allenstr. eueui am» n» ruoareuiuqeiims Naämr Die iwallineWtil- n. »Lilüent IK Pip. iiir Moii- oder iiaM Neillaar» ro Pia. ,, >irrtclia»rlich M 2»o. b die Peil 2.75 Iniemic Biankiilil i.r l»o Nauiiiii» a UI». Le»u'»,ie bis 12 Mül N» Neustadt: 8, M^euz.Kniirn«P)oliieiitaqeiib>a »eil« ica.! Mv oder ....... iliiiemi Lirirli «Simieiandil Heile so Pia Stella»»» am der Privat' ieile Zeile 2» Pia- Eine GamiNic iar da« miMImmlc srichemen der Jiiieraie >vi>d »ich! aeaebf» Aud' waiiiae Iniertions l'liiilraac aeste» Puiiiiiiiielaiidvlaiiliiiia durch Bnei- maiieii od. Peüeinzaliluuu Ninerale mdmk» iäliiiiiililiie leiioiiiinille :>in- nonce» ülliedilianett an. mir :»>»-k> aadc euluft. Maiiiiicliple keiae Per- biiidliiliie». Neriiivrech -lelleu li Silir -22 Ne„i,.-Dresden. voll ^.csliLikÜöll, kL8tsUxsmg.iä6üH unä LMÜ-^kietmunkM im «lgl. ?o!>1sotinll«um 211 vesartsn, tih?l. v.io—SVIir, 8uont«jk» V. II—« Ukr av!llka«t IL»,trltt»xrvla dluulü^j dlk. I, lllirixo d« De' Nacht-Telearamme. iNur in einem Tbeile der Auilaac ! Berlin. 2. Septbr. Tic ..'Lolitische» Nachrichten" tdas Organ des Finaiizininistcrs) bestätigen, das; die Frage über die Besteuerung der auswärti gen Werthe in RegierungS- kreisen erwogen wird. s Berlin, 2. Levn,r. «ammer- tätiger Biilii erzielte l-c»le in «roii's Thcaler als -iaiiU»! eine» geradezu kaloiiale» irriolg. Deeieldc wurde nach jedem Alle Uieliiiais liervor gerutc» und eriiiclt melirrie pracht volle nrünze. Das Haus war aus- vertiiiiik. «. R». L vorm. Livst-iriomsoklloiüor kkoto^rapki86k-arti8t. Atelier LZr«l8iI«i>, kr»x«r8tr«88v 38, pt. LIjlnLvK«-ZL88lK in itolcuilnrvr vttrrU^liitUvr Oüto ui»<^ liviilkoit vmvüt'llld äiv Lssiskadrilc äor Lalomouls - H.xotksko III^ ^'«rn8j»r««l»8teU^ Ll18. i»t8 alnvol» keiirrtllvl« 8aLm, II. Lpooial-k'Ldri!» ^opriledor nua kxummlr^or 8iv^oI-, ULekst- ! l-y Vvrüedluks- unä 86l»ut./MLr kon PIklUSN d. l)r., leuitWrstr. 17. <iEl,äiti>I„au>: veesäell, dllirivilstr. 8.! M Iil088Nt^ Ullä Ivui)sor. 80VIV nllor tjunu»^'0l» A»rndftrvtil1errrr»e1 "liit , M Kternpel'Ap^ar'crte. und UiUt kiok Xn^fiUlrmi^ von (tzrcrrrir- M Art>oitsrr.joäor doslsi»» ompfoltlon. LLevkarill-rLsMIeu ^U6k6i6i8at^ t'ür Oiadetikor r^u sinken, mit e. auMtsrti^t unä kautlivti Xas. »iisilualllelie 25 8tÜ6lL 1 in lloi' ttin Jahres-Aufl. Expl. z. s-L.-ouyrg. 2 2uE.«uwach« A^ott . iwltier»»a«auslia,lcn i>lr de» U. Leliibr.: Südweftwiiid »o» mittlerer Stiirkc bei durchichuilllich uiUUercr Bewdlk»»a. >»U zci«- und stcllcuwclic» Nieder- schliiae». Temperatur lälicr. Dresden. 1887. Sonnabend, :r. Leptvr. kiemiilwoNii»» Redakteur kür Politisches De. LmII Blkreu in Dresden. Wen, die Erstattung des Friedens am Herzen liegt, der blickt frohen Herzens aus die bevorstehende Zusammenkunft der Herrscher DeutichlandS und Rußlands. Umgekehrt kan» die Kriegsstarke!, will sage», Frankreich, ihren Mißmuth Uber dieses Ereigniß nur schlecht verbergen. Die Begegnung der Kaiser Wilhelm und Ale- Mdcr in der Haustlstadt Pvmmerns, verlöre, das suhlt Jedermann, gar sehr an Werth, wenn sic nicht die Wiederannäherung Ruß lands an Deutschland bezweckte. Die Anwesenheit des Füllten Bis marck bei der Monarchenbegegnung verleiht derselben erst ihre eigentliche stolftitche Bedeutung; sie ist offenbar dazu bestimmt, die Ncubegrniidung der deutsch-russischen Freundschaft sich in festen Formen vollziehen zu lassen. Dem politischen Vortrage des deutschen Reichskanzlers dürfte es gelingen, das legte Mißtrauen zu bannen, welches Katkow bei dem Zaren gegen Deutschland zu erwecken wußte und zu unterhalten verstand. Nicht Danzig wurde als Ort der Znsammenknnft gewählt (hier fand, wie erinnerlich, voi einigen Jahren das gleiche Ereigniß statt), sondern Stettin: man bezeichnet sogar den Tag, nämlich den 10. September. Bei der Verwegenheit nihilistischer Verschwörer kann cs leicht dazu kommen, das; Tag oder Ort der Kaiserbcgegnung noch ganz zuletzt abgcändcrt wird: aber das ist nebensächlich gegenüber der Thatsache der Zu sammenkunft der beiden Monarchen selbst. Diese Thatsache herbei- gc'lihit zu haben, bedeutet einen großen Triumph der Staatskunst des Fürste» Bismarck. Wie unfreundlich hatte sich zu Anfang dieses Jahres das Verhältnis; zwischen den beiden 'Nachbarreichen gcslaltct! In Petersburg war man nahe daran, das von dem vanple der Panslnvistcn in Moskau ausgestellte Programm auszu- stthrcu. Es nannte sich „Freiheit der Aktion Rußlands", besagte aber kurz und bündig das Bündniß mit Frankreich, um das deutsche Ncich zu zerschlagen, zu erniedrigen, zu berauben. Deutschland traf seine Gegeii-Borkehrnngen: die im höchsten Grade drohende Gefahr eines Tohpelkrieges nach zwei Fronten vereinigte die patriotischen Bürger Tenlschlands und ließ sie am 21. Februar eine Mehrheit von Abgeordneten wählen, welche das Reich in einen Vertheidi- gungsznstaiid, geeignet zum Bestehen jeder Gefahr, setzte. Auf Ruß land bat diese straftälißcrung und Entschlossenheit Deutschlands tieien Eindruck gemacht. Damit war der Boden geschaffen, auf welchem die Bisniarck'sche Staalskunst ihre Hebel erfolgreich ein- ichcn konnte. Die ebenso friedfertige als kraftstrotzende und ent schlossene Haltung Deutschlands, die lohalc Politik Bismarcks ver fehlten nicht, den Zaren und seine Nathgebcr umznstimmen. Zudem stach beides gegen die Zerfahrenheit und Unbe ständigkeit der Zustände in Frankreich ab. Bismarck's Dar legungen überzeugten den Zaren, daß die abenteuerlichen Bahnen, in welchen der Panslavismus den russischen Staatswagcn lenken wollte, zu einem Abgrnnd führt, der schließlich auch das zer schellende Zarenreich in sich ausgenommen hätte. Zur Förderung dieser Erkenntnis; wird in Stettin der persönliche Gedankenaus tausch beider Monarchen, unterstützt von den klaren Auseinander- Ichiingeii des Reichskanzlers, in jedem Falle erheblich beitragen. Ein leichtes Stück Arbeit war es allerdings nicht, was Bis marck zu leisten batte. Er unternahm es dennoch und abermals stand ihm das Glück zur Seite. Die Beseitigung des kriegslüster nen Tingeltangel-Generals Bonlanger und der Tod des Hetzers Katkow waren unvorhergesehene Zwischenfälle, die der Bismarck- Ichcn Friedenspolitik Vorspann leisteten. Die HaupEchwierigkeit für eine dauernde Wiederannäherung Rußlands an Deutschland bildet der unverkennbare Gegensatz, in welchem Oesterreich und Rußland wegen des Orients zu einander stehen. Das enge Jreundschasts- bcrliälinis; zwischen Deutschland und Oesterreich steht als ein un verrückbarer Eckstein der europäischen Friedenspolitik fest. Es kann, es soll nicht durch die Stettiner Monarchenzulainmenkniift erschüttert rker geändert werden. Der Zar kann in Stettin unmöglich eine Parteinahme Deutschlands gegen Oesterreich verlangen; weder Kaö-w Wilhelm, noch sein Kanzler würde oder könnte sie gewähren. Auch für abenteuerliche Umsturzpläne auf der Balkanhalbinsel wird Tculschland nicht zu gewinnen sein. Wohl aber darf man der Blsmarckischcn Staatskunst vertrauen, daß sie die Interessengegen sätze, die Rußland und Oesterreich im Orient haben, mildert, ver söhnt und friedlich ansglcicht. Der russische Antrag behufs Auf stellung eines Gegenregenten in Bulgarien (wozu der russische General Eruroth ersehen ist) hat Deutschlands lebhafte Unterstützung gesunden: an der Entwickelung dieser Angelegenheit wird man bald «mcssc» können, wieweit Oesterreich dabei mitzugehen geneigt ist. Em neuer Bund der Freundschaft kann in Stettin zwischen Deutsch land und Rußland besiegelt werden, aber niemals ein Bund der Feindschaft gegen Oesterreich. Mit der Probc-Mobilisirung hat Frankreich entschiedenes Pech, wie mit alle» Ideen Boulaiigers. Der eigentliche Zweck ist völlig vm'chlt. Dies hat man in den leitenden Kreisen cingelchen niw daher ist man bestrebt, einen anderen vorziischiebcn. Nach den Erklärungen des Generals Breart, des Commandeurs des mobili- nrten Armeekorps, ist angeblich gar nicht beabsichtigt, die Mobili- simng des einen CvrpS so vorzunchme», wie sic im Ernstfälle bei allen 20 sein würde. Manche Einrichtung, heißt cs, weiche bei dem jetzigen Versuche von der Mobilisirung nn Kriegsfall ab und man hätte sie absichtlich geändert, damit der Feind auf eine falsche Spur geleitet würde. Wenn aber der Versuch nur sehr wenig dem gleicht, was >m Ernslialle geschehen soll, welchen Zweck hat er dann überhaupt noch k Daraus antworten die Franzosen: cs ist mehr eine Spezial- pwbe für die Verwaltung (Intendantur) als für das Militärkom mando. Also nicht, um zu sehen, ob dicTruppenansammlung und drunter und drüber. 'Nun, wie die Franzosen denken ! Ganz weg- geworsen werden ja die Millionen nicht sein. Der Kriegsminister Ferron wird aber von den Vvulnngisten nuis Wildeste angegriffen. In Frankreich herrscht so wie so die Unsitte, alle Maßregeln der Militärverwaltung ans politischen oder geschäftlichen Gründen zu verreißen. Eine ganze Schaar von radikalen Journalisten hat sich über den Mobitlsirungökrcis gestürzt, um Alles, was auch ge chicht, zu vermöbcl»: bei einer von Voulniiger veranstalteten Mobilisirung wäre Alles beisallswürdig gewesen. Wie die Deulschenhekc haupt sächlich von der durch die deutsche Coiieurrcnz bedrohten Geschäfts welt unterhalten und bezahlt wird, also klagen jetzt auch die repu blikanischen Lieferanten den Kriegsminister Ferrou wüthcnd an, er habe rohalistische Concurrentcn bevorzugt. Der soeben in Trier beendete Kathvlikeneongreß hat die an seinen Zniaininentrilt geknüpften Erwartungen theils enttäuscht, theilsübertrosfcn. Die Einenglaubten,die Versammlung werde nun erst recht mit verdoppelter Kämpteslust den Staat angrcisen, die Anderen hofften aus ein Einlenken der streitbaren Gesellschaft in friedlichere Bahnen. Weder das Eine noch das Andere ist voll eingetrofsen. Schon das Wegbleibcn der ciiiflußreichsten Eentrrimssührcr (sie fehlten mit Ausnahme des uiikrmüdlichcn Windthorst und des milden Neichcnst'erger gänzlich) nahm dem Eongressc zum guten Theü seine Bedeutung. Die Prahlerei der Germanin „Von dem Trierer Tage an wird ein neuer Wendepunkt in der Geschichte Deutschlands datirt werden" hat sich als eine groteske Ansschneiderei entpuppt; mit mehr Recht könnte man behaupten, daß seit der Beendigung des Kulturkampfes das Interesse der katholischen Be völkerung an der ganzen Veranstaltung des Katholikentages wesent lich nachgelassen har. Als einen bedauerlichen Beschluß verzeichne» wir die einstimmige Annahme des Antrags De. Liebcrs, der dieZurückbe- rniung aller Orden ohne Ausnahme »orderte und der unter jubelndem Beifall die Rückkehr der Jesuiten verlangte. Man dürft nicht rasten, bis nicht der letzte Ordeiismann zurückgeftlnt sei; auch der Papst lobe und billige dicft Forderung. Für die Erhaltung des religiöwn Friedens in Deutschland ein absonderliches Mittel! Windthorst bezeichnete die jetzige kirchenpolitischc Lage als die eines Waffen stillstandes mit Demarkationslinie: er kündigte an, daß er am nächsten preußischen Landtag die Abschaffung des Restes der Mai- gesctzc beantragen werde; außerdem will er das Schnlaufsichtsgcsetz ganz beseitigen und den Religionsunterricht völlig der Kirche wicdcrgcben. So leicht wird dies wohl kaum gehen. Das; der Eongreß die Wiederherstellung des päpstliche» Kirchenstaates ver langte, wird das Königreich Italien nicht gerade erschüttern. Löb licher waren die Verhandlungen des Katholikentages über die Ver staatlichung der Armen- und Krankenpflege. Hierüber ließe sich wohl reden. In der Schlußsitzung forderte der Bischof von Luxem burg den Bischof von Trier aus. recht bald „den heiligen Rock" zu zeigen. Die Katholikenversamnilung jubelte zwar beifällig, aber der klügere Bischof Dr. Komm widerstand der Versuchung. Er antwortete ausweichend. Vielleicht entsnnn er sich, daß in den 40er Jahren die Popularität von Johannes Rouge, die freireligiöse Bewegung und die Gründung deutsch-katholischer Gemeinden ihren Ausgangspunkt in dem Schwindel Hallen, der damals mit besagtem „heiligen Rock" getrieben wurde. Bischof Komm operirte überhaupt recht Nug und (ineckeiineiiSwerth. Er' redete den Elsässer Katho liken ins Gewissen, sich der gottgewollten Obrigkeit zu niftcrwerftn. Das ist für ihn, den bisherigen Rufer in» Streit, ein großer Fort schritt. Ucberhanpt kam Besonnenheit und Wcltklugheit bisweilen ous dem Katholikentage in bemerkcnswerthcr Stärke zum Vorschein. So forderte ein bahrischer Edelmann, von Gruben ans Rcgcnsburg, die Katholiken aus, dem Fürste» Bismarck vertrauensvoll die Hand zu reichen. Eine solche versöhnliche Stimme wäre aus früheren Katholikentagen nicdergczischt und erstickt worden. Xeurfte Telearamme der „Dresdner Stackr." vom 2. Sept. Berlin. Der Kaiser fiel gestern während des Umgangs nach dem Paradediner in Folge Unebenheit des Fußbodens an» die linke Hälfte des linken Ellenbogens und zog sich eine mäßige Quetschung der genannten Thcilc zu. Er setzte indes; die Unterhaltung mit verschiedenen Gästen im Umhcrgehen noch längere Zeit fort. Der Schlaf der letzten Nacht ist im Ganzen befriedigend und das All gemeinbefinden ungestört. Der Kaiser ist kurz nach 9 Uhr anfgc- stniidcn. In den Reiftdispositionen ist durch den Unfall nichts ge ändert. Bei der den Behörden in Königsberg und Stettin seitens des Hosmarschallamtes ziigegangencn Anzeige von der Ankunft des Kaisers ist angedentct, daß bei dem Hoven Alter des Monarchen Unpäßlichkeiten unvermnthet auitreten können, die dann sofort Verzicht ans jede Ansticngnng zur Folge haben. - Das Kron- prinzenpaar verschob die geplante Abreise von England wegen stnrniischcr Witterung ans morgen. — Die Zwcikaiscr-Begcgnnng in Stettin gilt iioch immer als zweifelhaft. Das „Berl. Tgbl. sagt:> Jedenfalls darf man überzeugt sein, daß selbst, wenn die Entrcvue unterbleiben sollte, nur rein periönliche, nicht aber poli tische Motive diesen Wechsel in den Rciscbestimmuuyen beider Souveräne beeinflußt haben, sodnß die emgetrctene günstigere Wen dung in den Beziehungen beider Reiche nicht im Mindesten berührt würoe. — Das Gerücht von dem Attentate aus den Zaren bei Krasnoje Selo wird offiziös dementirt. — Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien beabsichtigen den Aufenthalt in Baden- Baden bis Ende September oder Anfang Oktober auszudehnen, um eine Begegnung mit Kaiser Wilhelm zu ermöglichen, der einen Theil des Herbstes in Baden-Baden zubringen dürfte. — Ter „Nvrdd. Ztg." zuiolge beabsichtigen einige russische Eiftnbahngesell- schaftc», die durch ocn Rückgang des Rubctkuries besonders hart getroffen sind und ihre Verpflichtungen bisher nur unter Zuhilfe nahme Privater Quellen zu eriüllcn vermochten, mit Unterftützung der russischen Regierung die Ordnung ihrer Verhältnisse herbcizu- führcn. Die „Nordd." bemerkt dazu: Insoweit deutsches Kapital hierbei interessirt oder gefährdet ist, kann die Saniruiig der in Betracht kommenden Unternehmungen nur erwünscht sein. — Der Volstand des Vereins der Spiritus'abrikaiftcn in Deutschland erläßt folgende Mitthciluiig: Mit dem heutigen Tage ist durch die Er klärung des Bankkonsortiums die Gründung der Gesellschaft für SpiritnSvcrwertlmng als gescheitert zu erachten. Die in ungenügen der Zahl cingesandtcn und mit den verschiedenartigsten erschweren den Bedingungen belasteten Verträge geben dem Consortinm nicht genügende Sicherheit, »m das Geschäft abschlicßen z» können. — Der württembergischc Landtag ist zur Berathnng der Bramftwein- stcucrvorlane auf den 13. September cinberusen worden. — Als Nachfolger des verstorbenen ivürttembergiichen Ministers v. Hölder gilt der Bundcsbcvollmächtigte v. Schund. — Die „voll. Ztg." er fährt als sicher, daß die revidirte lutherische Bibelübersetzung viel früher als 1895 fertig gestellt wird. Paris. Die Versammlung der Patriotenliga ln Bavonnc beschloß ein Tadelsvotum über das Auftreten Deroulcdes. -- Aus der Anstalt Junielieres in der Docdogne sind 53 junge Sträflinge entwichen. — Der zweite Mobilmachungslag verlief ohne Scönmg im Eisenbahndienste. Im Nebligen wurden mancherlei Störungen und Mißgriffe gemeldet. Tie Reservisten der Landbevölkerung glauben vielfach, es handle sich um wirklichen Krieg, weigern sich zu marschiren und werden infolge dessen durch die MaircS nach Toulouse begleitet. Die Spionage dauert fort. — Gestern wurden vier Pariser Journalisten und cm belgischer Offizier fcstgcnom« men. Der Zeichner eines Pariser illnstrirten Blattes wurde gelyncht. London. Die irische Regierung untersagte das Abhalten des für Donnerstag cmbcraumten Meeting in Ennis behufs Annahme von Resolutionen gegen die Proklamation betr. die Nativnalliga und Annahme von Dankadressen an Gladstone und die englische Demokratie. Tillon kündigte gestern im Unterhause an. die Ver sammlung werde trotzdem stattfinden. Die Bauern von Cläre würden nach Ennis marschiren. Für etwaiges Blutvergießen rrage die Negierung die Verantwortung. 8 r X » r I u r « 0. M.. 2. Sriilbr. üredtt 22»'/». EtaxlSdaiin >82.2',. Lom barden WM,' Galizier —. ElttNttcrj 75,»»,: «vroc. Nnaar. Goldreme 8l,ii». DiScoitto !!>/,!>». 8»cr Russen —. Laura —. Schivcizcr Nordost Schwächer. W i e u, 2. Seittbr. Gredit 282.ZV. StaatSbad»I Lombarde» Nordwestb. —. Marinoten -. U»g. crredit —. U»». Gold —. Still. « » rt ». 2. Srptbr. (Schl»«., Rente 82.25. illnleibe 1»8,82. Italiener »8,47. StaatSbab» —. Lombarden —. d«. Prioritäten —. Svanicr »7»/,«. (kandier !>8»,v». Ottomanen 4!»»,»». Reue Nnlcibc —. Türke» —. niest. L o n d o a, 2. Scdtvr., Poem, ll Mir I» Min. tsonsolS 1»1>/z. 1875er Russen !>S'/». Italiener Lombarden Kon». Türken I4>.„ 4vroc. snndirtc Amerikaner 12»'/,. 4droc. Nnaar Goldrente 8»'/,. Oeftcrr. Gold- rrnte N». Prcutz. ls.onsols IN5. Sanvtcr 74'/,. Neue Eaddler !»8'/„ Garant. Eadpter »!>'/,. Ltlomanbank Luez-Aclicn 7». Spanier 88'/». — Stim- mnna: Mat«. — Wetter: Stürmisch. An, fteri> ain , 2. Septbr. Produkten <Schlutz>. Weizen per Rodember 188, behauptet. Roaaen per Oktobrr 108, per März 1»!>, fest. London, 2. September. Produkten» Schlnh. Weizen ruhig, fremder eher stetig. Angekommenc Ladungen Mehl ruhig, stetig. Mais, Gerste, Hafer fest ordinärer Hafer anziehend. — Wetter: Stürmisch. Lokales nnv Sächsisches. — Se. Mas. der König kam gestern Vormittag nach dem ^ Residenzschlosse, nahm die Vortrüge der Herren Staatsministcr und I des Herrn Geh. Rath Bär entgegen und citheiltc einige Audienzen ; an Privatpersonen. Auch Ihre Majestät die Königin kam nach - dem Nesidcnzschlvsse. um einige Mitthcilnngcn über das morgen ^ stattfindcnde Albertftst sich erstatten zu lassen; hierauf besuchte i die hohe Frau das Bennvstist und machte mehrere Einkäufe in s größeren Geschäften der Altstadt. Nachmittags 5 Uhr fand Hof- - laset in Pillnitz statt, zu welcher mehrere Einladungen ergangen z waren. i — Vorgestern früh 5 Uhr begab sich der lommandirende General! Prinz Georg König!. Hoh. in Begleitung des Ehefs des General- ! stabes, Oberst von der Planitz, und des Adjutanten im General- i kommmido, Major von Stieglitz, mittelst Bahn nach Chemnitz. Es wurde auf dem dortigen Exercierplatzc die 5. Jnscinteriebrigadc Nr. 63 in Gegenwart des Divisionskommandeurs, Generallcutennnts v. Holleben, Excellenz, besichtigt, die Rückkunft nach Dresden er folgte mit dem Zuge 2 Uhr 24 Minuten 'Nachmittags. — Gestern Nachmittag von 3 Uhr bis nach I Uhr beehrte Ihre Majestät die Königin mit Frau Gräfin Silvanskv und deren reizendem Töchtcrchen den Zoologischen Garten, in welchem die Führung durch die Herren Oberst Dr. Naundorfs und Direktor Schoepf erfolgte. Ihre Majestät sowohl wie die Frau Gräfin (Gemahlin des spanischen Gesandten und frühere Hofdame der Königin Carola) schenkten oem reichen und vorzüalichc» Thicr- bcstcmd des schönen Gartens sehr ciiigchendcs Interesse. 'Nament lich wurde lange bei dem jungen Halsbcmdbären, dem jungen Zebra und dem Elephanten verweilt; bei dielen Thieren wurde das Jnler- esse der kleinen Gräfin ganz besonders lebhaft, welche mit kindlicher Freude sich an der Eigenart der bezeichnete» Vierfüßler weidete und welcher zu Liebe auch der Elcphant mit Kürbissen traktirt wurde, deren Verweisung bekanntlich stets ihm und auch den Um stehenden Vergnügen macht. Ihre Majestät und die Frau Gräfin kamen übrigens von einer unter Führung des Herrn Oberst Dr. 'Naundorfs misgcftihrten Besichtigung des Ansstclluiigsplatzes für das morgende Albertftst — Das Befinden Ihrer k. k. Hoheit der Erzherzogin Mari a Josepha, über deren Kraiikheitsverlanf wir wiederholt berichteten, ist ein fortschreitend günstiges. Die Erzherzogin befindet sich bereits im Stadium der Reconvalcsccnz und wird sich, sobald cs ihr Kräfte- zustaird erlaubt, zur vollständigen Erholung nach einem klimatischen Kurorte begeben. — Rittmeister der Reserve a. D. Professor von Uh de erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. des Albrcchts-Ordciis. — Der Aufseher an der Landesanstalt zu Hohnstcin Gottlieb Seidel erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Der zeitherige Hiffsbeamte auf Olbernhaner Revier, Forst- bezirk Mnriciiberg, Untcriörster Franz Otto Hörig, ist in gleicher Eigenschaft ans das Wermsdortcr Revier im Forslbezirk Grimma versetzt worden; zum Unterförstci auf Olbernhaner Revier wurde der zeitherige Forstgehilsc ans Lengcseldcr Revier im Forstbezirk Marienbcrg, Karl Heinrich Enrt M echlcr, ernannt. Die vereinigten Konieroativen und Nationallibcralen des 17. städtischen Wahlkreises (Stollberg, Lößnitz, Zwönitz rc.) werden doch wohl zn dem Entschlüsse gelangen, dem bisherigen Abgeord neten Baumeister Uhl mann Stollberg einen Kandidaten gcgcnübcr- zuslcllen, da die auch in einer Zuschrift an unser Blatt znin Aus druck gelangte Meinung, Her Uhlmami gehöre nicht der freisinnigen Nichter'schc» Richtung, sondern der alten sächsischen Fortschritts partei an, vielfach an» Unglauben stößt. Herr Uhlmann vermeidet cs, wie cS scheint, prinzipiell, sich über seine Purtcistellniig auszu- sprcchen. Dagegen erinnert man sich, daß derselbe bei der vorletz ten wie bei der letzten Rcichstagswahl im 19. Kreise mit Entschie denheit für de» Rechtsanwalt Henipel cingetrctcn ist, der einer der enragirtestcn Anhänger Engen Richtcr's ist. Die Sozialdemokraten haben i» dem 17. städtischen Wahlkreise den Schneidermeister Lch- mann-Kökschenhroda ausgestellt. — Wie immer wehte» auch diesmal in den Straßen der Stadt und selbst weit draußen in den Vorstädten am gestrigen Natto nal - Se d a ii t a g e die Sieges'Fahiieii in theilweffc sehr stattlicher Zahl, um den Lüften von der patriotischen Empfindung Dresdens Kunde zu geben, die auch hinwcht zu dem Hort des Deutschen Reiches, dem edlen, greisen Helden ans dem Reichs-Throne. Alle königlichen Staats- und städtischen Gebäude hatte» reichen Flaggenschmuck angelegt; die Dampischisfc, die Straßenbahnwagen waren mit Fahnen geschmückt, und selbst die Schiffe ans der Elbe butten allen Flaggemchmuck gehißt. Am Tiegesdeastnal aus dem ip». >'4 W D» I ' 4' ' ' Ü. ft I > ' !t ) > '
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