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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187308028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-02
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1873
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mdr« Ha,, o, a für 2M ^1 >skllN»tz, tzr. iü 8»H 8>r.i rrs.I bei Lrr-iß 3ii>i,zj>k- lenrlri Hau- w j rvü »^, Eni'^ mbahastrask H 6»rt. a. (5LÜ.,Lei 8M«f »ll X. lölti. u >e», - tkck n. > Zweite Leilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. lits. ) Anzahl e pisst»»,! id Wagav «ziehe». A cahverl. utm^Mk er zü« >resse» CmM. xr inmi'i 'g 3500 <1 3 kielt, >it einrm r ober sonst i arlt K, Hof I Map! fiudiichk- ^ »erster Elosi,! :Zw,si! »d»' dir-s n. i lkräMMj die EMls st eia korrn ibernehaie», l l.. ft Z3.il! im> ellkcm 00 Mille« ei- vo» Ms Nähmt en-l ler i» t u. Prob r. oh« 5 lttcrstrohe ^ » § ci»l igclmam iihleistrch reaMb v s e«. seriilh. 8»t M'.f Sesai , sci«»^ xiimbaer« l-S«G rlroi« ,a«vo»h 38. mb. Jahre r!(j Ä Lerlagt', laadeU. saus-' aait sucht, brab nit 8-ib,> , bei ci«>I immeabier nchmeui j»s V». » ,»«> estr. -i, iiaiiao- rs II. lNlio- - , Nr. S. ^ _^llhr. Mel° rr/ «ostete. aßclP^! l er«»^ M A4. Skfntliche vrrhim-longen -er Strdtvcrordnetrn »» r. Luli IS,».») ^ M««l» WSPwtotollS brnrbrUet,. WertffnMtchl) (Schluß) ttrr den Antrag de» Herrn Stadtverordneten ! Eranse und Genossen: de» Rath zu ersuchen, von jetzt ab mit dem beerdigen der Leichen auf dem alten Fried hase auzzuhören, M Herr Professor vr. Zarncke als Bor- ! stzaber deS StistungSauSschusteS solgcndrS Gut- ^hchS auS allgemeinen gesundheitlichen Rück- Wo>, umuenüich auch im Hinblick aus die Pr». Erbauung einer neuen Schule hinter dem zMhosr sowre aus die um denselben bewohnten Lias«, lheil» weil der alte Friedhos unläuabar Wveitere bauliche Ausdehnung und die ver- I Mkätwickelung deS ganzen dortigen StadttheilS sv »psmdllcder Weise hemmt, ganz besonders Ich, m Anbetracht der in allen KMen noch sehr Ißch, Dauer, ehe überhaupt daS ganze betres- M Areal einer anderen Bestimmung zugesührt 'l chw kau», muß der Wunsch, diesen Zeitpunkt I chtchut Noth immer noch weiter hinaus ge- I Dir» zu sehen, durchaus gerechtfertigt erscheinen. ! A mm aber dieser Wunsch in der beantragten iWß, »Lmlich durch eine sofortige Sistirung deS ßvdizm- auf dem alten Friedhos sich realrsiren lH> «erde, diese Frage dürste nach Lage der ltzche zu verminen sein. sUeu den uothwendigen Rücksichten der Billig et MU da- bethelligte Publicum, welche« durch PS llaerwartete und Plötzliche einer solchen IWnma sich in vielen Fällen sehr hart be- W» fühlen müßte, wird auch auS anderen DMa jeue Unordnung nicht wohl getroffen I vnde» können, ohne derselben erst die Fixiruna j«1 hchnumtm. wenn auch natürlich thunlichst g bemessenen Zeiträume«, über welchen hinaus j b» alte« Friedhos nicht mehr beerdigt werden sbvs,»orau-,«hen zu lassen. Dafür spricht dringend und wird zugleich für D Aemessuug deS gedachten PriiclusivtermineS > bestimmendem Einfluß sein der Umstand, z die Leichen, so lange der an die Nordseite i Ltabt kommende drrtt« Friedhos noch »icht ! Hachmg fertig sein wird, ausschließlich nur »neu JohanniSfriedbos würden zu» «rlen können, dieser letztere aber ve- , schon jetzt in Folge der so rapiden Zu- i ba Bevölkerung Leipzig«, ebenso wie durch " chülm verschiedenen Epidemien dermaßen t ist, baß ebendeshalb zur Errichtung ve- M »ritten, de- nördlichen Friedhöfe«, »erven muß, und die möglichste Ab« einer vorzeitigen gäurlichen Ueberfüllung ««u ÄohanniSfriedhose- «in Gebot der idizknt ist. mm aber auch hiernach der StistungS- fich nicht veranlaßt sehen kann, den Antrag aus sofortiges Sistiren der » aus dem alten Friedhof zu dem p machen, so schlägt derselbe doch auS Anträge- vor: am Rath« zu beantragen, e« möge, sobald ber ueuprojectirte nördliche Friedhos zur Be erdigung von Leichen in Benutzung genoen- »» werden kann, mit dem Beerdigen aus dm alten JohanniSfriedhof'aufgehört, die « Ermöglichung diese- Aufhören» aber er- widerlichen vorbereitenden Maßregeln und «ordnungeu schon jetzt in- Auge gefaßt »d rechtzeitig getroffen werden. I h« Drrector Näser »heilt ganz die Ansichten Antragsteller und de» AuSschusieS. Wegen H werterer Ausbreitung der Stadt nach Seite hm müsse a«S Gesundheitsrücksichten inng auf dem alten IohanniSfriedhose Hst aufhören; eS sei auch schon damit und werde die l. Abtheiluug in zehn können. Er wolle nicht gegen trag sprechen, nur wünsche er dem- ! rae etwa« andere Fassung gegeben, weil ikössnuna de« neuen nördlichen FriedhofeS »äde zofort die Benutzung de- alte» Hose« aufhören können, da viele ge- Doppelgräber und Erbbegräbniffe sich aus flben befände«, auf welche die Betreffenden ist« grwiffe Reihe von Jahren ein Anrecht ^ldr Herr Referent eutaegnet, daß für da rben solcher erworbenen Rechte Entschädigung ! Ueberlassuua neuer Grabstellev auf einem ! aaberrn Friedhöfe gewährt werden könne, wie -mH gegenüber der Universität für daS Aufgeben v kandstellen auf dem alten Friedhofe durch ' '»na neuer dergl. auf dem neuen Johannis« .. selten« de- RatheS geschehe« fei. jstn Fleischhauer nimmt Gelegenheit, aus «angelbaste Pflege der der Universität auf ^«»e» Friedhöfe früher überwiese« gewesene» lbmßstellen hruzuweisen, auch sei für die i Stellen noch nicht gesorgt. ^Referent theilt, unter Angabe der Ver lachen, mit, daß sehr bald eine In der betreffende« G «bstellen erfolgen. Sonnabend den 2. August. 1873. Nachdem Herr Cavael den AuSschußantrag noch empfohlen, findet derselbe einstimmig An nahme. Die nachverzcichneten StiftungSrechuungen, als 1) Hundesteuer pro 1871, 2) HebammenunterstützungSsondS pro 1871, S) Arbeitshaus für Freiwillige pro 1871, 4) Fleischersche Stfftung für die I. Bürgerschule pro 1872, 5) Fleischersche Stiftung für die II. Bürgerschule pro 1872, 8) Fleisqersche Stiftung für die HI. Bürgerschule pro 1872, 7) Fleischersche Stiftung für die Rathsfreischule pro 1872, . 8) Frege-Stistung für da» Eonservatorium pro 1872, 9) Frege-Stistung für da- Eonservatorium pro 1871, 10) Apelsche Stisung pro 1872, 11) HennigscheS Legat pro 1872, 12) Winkler-Poppich Stiftung pro 1872, 13) Lerciauische Stiftung pro 1872, 14) Golfsches Legat pro 1872, 15) Fleischersche Stiftung für die Bezirksschule» pro 1872 werden nach Vorschlag de- StistungSauSschuffcS vom Collegium einhellig richtig gesprochen. Hieran schließt sich ein Gutachten de- Finanz- auSschusse« (Referent Herr Lücke) über de« Rathsbeschluß, dem im Dienste invalid gewordenen Nachtwächter Sperling aus die Zeit vom 21. Ja nuar 1872 bis 13. October desselben Jahre«, seinen entzogenen Arbeitsverdienst mit wöchent lich 4 Thaler voll zu ersetzen, ihm auch für die spätere Zeit und so lange er nicht nachweislich einen dem früheren Verdienste entsprechenden ge sunden hat, ein wöchentliches Wartegeld vo» zwei Thalern neben seinem Lohn als Nacht wächter auszuzahlen. Der Finanzausschuß schlägt Zustimmung vor. Herr Direktor Näser findet e« aanz in Ord- uuna, daß die Stadt die Curkosten für denselben bezahle und ihm auch sonst noch eine Entschä digung gewähre, mit dem vom Ausschuß eben falls zur Verwilligung vorgefchlaaenen Wartegeld könne er aber sich nicht einverstanden erklären, denn wenn man oiese» Warlegeld genehmige, so werde der Rath nicht sobald zu einer ander weiten Verwendung der betreffenden Beamten im städtischen Dienst snh entschließe»; Gelegenheit zu einer anderen Verwendung Sperling'« sei immer geboten, der Rath brauche Polizeidrener, RathS- diener und andere Unterbeamte. Er beantrage deshalb, da- Wartcgeld nur bis zu« heutigen Tage zu genehmigen, beim Rathe aber zu bean tragen, den Betreffenden baldigst anzustellen. Herr Fleischhauer verwendet sich für die Vorlage, er kenne zufällig die Verhältnisse d«S Betreffenden, wisse, daß derselbe bedeutend be schädigt worden ser und dadurch seinen früheren Tagesverdienst als Schuhmacher verloren habe. Der Mehrgenannte werde sich allerdings nicht zu dem Lxecutivdieust eignen, könne aber «IS HauSmann recht gut Verwendung finden Herr Professor vr. Biedermann findet eS unbillig, »aß man da-Wartegeld nicht gewähren will, bi- Sperling eine andere Anstellung er halten hat. Herr Direktor Näser möchte auch, daß da» Wartegels gezahlt werde bis der Betreffende ein anderes Unterkommen hat, aber frühere Erfah rungen hätte« gelehrt, daß eine anderweite An stellung auf Wartegeld gesetzter Beamten nicht sobald vom Rathe beliebt werde, wenn man da» Warlegeld nicht ablehne. Herr vr. Tröudlin findet durch die letzten Worte de» Herrn Vorredner» die Bedenken de» Herrn Prof. vr. Biedermann nicht widerlegt. Man könne dem Ausschußantrag beitreten und im Recommunicate die Erwartung anssprechen, daß der Rath de» betreffenden Beamten bald anderweit verwenden werde. Herr Dir. Näser betont nochmal», daß Stellen- für welche der Betreffende Verwendung finden könne, immer offen seien. Rach kurzer Debatte über die Fragestellung wird der AuSschußantrag gegen 8 Stimmen zum Beschluß erhoben, wodurch der Näfer'sche An trag fällt. Zufolge Anordnung der Königlichen Ober- Aikbuna« - Commission ist, wie der Rath mittel» Schreiben» vom 8. Februar d. I. anzeiat, der von der Stadt mit dem hiesigen Aichmeister ab geschlossene Vertrag zu löse«, nach welchem diesem die AichamtSlocalttäten gegen einen MiethzivS von 5VS Thaler jährlich überlassen wurde«, und er unter Ueberweisung der laxmäßig zu berech- nenden Aichgebühren verpflichtet war, nicht um die Alchgeschäste zu besorge«, sondern auch stimmt- lüde hiermit verbundene Au-gaben an Gehalten, Löhnen, Beleuchtung, Heizung, Porti und alle« sonstigen Spesen zu bestreiten, mit alleiniger Aus nahme de» de« technischen Direktor zukommenden Gehalte». Außerdem soll aber auch dre Herrn Wilhelm Stengel eingeräumte Vergünstigung, die Spiritu-fäffer durch feinen Arbeiter archen zu lassen, zurückgezogen werden. Nach alledem macht e» sich nöthia, den Aich- metster al» städtischen Beamte» mit festem Gehalt I anzufiellev, chm auch zwei Aichgehülfeu und eftiea Expedienten zu halten, sowie endlich auch für die Lokalitäten, Arbeitslöhne und den ExpHitionS« answand zu sorgen. Der Rath legt daher fol gende» Etat lmr Zustimmung vor: 200 Thlr. Gebalt für den technischen Direktor, 800 - Gehalt und 5 Zf Tantieme vo» Remertrage de» AichgeschästS für de» Aichmeister, 400 - Gehalt für den ersten j,;. 300 - Gehalt für den zweiten! ""pulsen, 400 , Gehalt für den Expedienten, 750 - MiethzinS für da» Local, 500 - Arbeitslöhne, 400 - ExpeditionSauswand. 3750 Thlr. Summa. Da »ach einem Bericht de» Herrn Referent Nagel da» Resultat für die Stadt künftig das selbe, ja möglicherweise noch günstiger sein wird, empfiehlt der BersassungSauSschuß, die Rath-vorlage zu genehmigen, jedoch unter der Voraussetzung, daß die b«den Aichgehülfe» nicht die Eigenschaft städtischer Beamten er halten. Herr Direktor Näser ist nicht erbaut vo» der Vorlage und dem Ausschußantrag. DaS Aichamt sei für Leipzig stet» ein Schmerzenskind gewesen; er vermisse übrigen» die Vorlage stati stischen Material» Über die Frequenz deS Eich amtes und Angaben darüber, ob die dem Aich meister zu zahlende Tantieme von der Brutto einnahme oder vom Nettogewinn gezahlt wer den solle. Der Herr Referent entgegnet, daß nach dem von chm verlesenen ausdrücklichen Wortlaut der Vorlage die Tantieme mit 5 >>/<> vom Reingewinn zu gewähren sei und daß auch die vom Rathe ausgestellte Berechnung vom AuSschusse genau ge prüft worden sei, und daß dieser hierbei die Ver anschlagung der Einnahme eher etwa- zu niedrig al» für zu hoch halte Uebrigen- stehe derjetzige Zustand mit dem Gesetze nicht im Einklänge, und man habe deshalb gar keine Wahl, ob man daffetbc abstellen wolle. Herr Dir. vr. Panitz hat auS dem Budget ersehen, daß da» Aichamt zeither nur Zuschuß erfordert hat, die Bermuthuug, daß künftig Ueber- schüsse erzielt werden, sei problemattsch. In Dresden werfe da- Aichamt Ueberschüsse für die Stadtcasse ab, und frage er den Herrn Referenten, ob der Ausschuß Erkundigung über die Einrich tung der Eichämter in anderen Städten einge zogen habe? Man könne auch von anderen Städten lernen. Der Herr Referent verweist nochmal- auf die Nothwendigkeit der veränderten Einrichtung, weil sie durch da» Gesetz vorgeschriebe» werde, eS könne höchstens die Krage aufgeworfen »erden, ob die Gehalte, die mau hier zahle, »u hoch seien? und da» müsse verneint werden, ebenso sei der Expe ditionSauswand »icht zu hoch berechnet. Die Rath-vorlage wird hierauf vom Collegium gegen S Stimme« angenommen. Weiter trägt Herr Nagel ein Gutachten deS VerfassunaSauSschnsse« über Herabsetzung deS Gehaltes für den Buchhalter beim Lagerhose vor. Der BersassungSauSschuß erklärt sich mit dem «athSbeschluffe. die zur Zeit erledigte und demnächst wieder zu besetzende Stelle eine- Buchhalter« beim Lagerhofe statt zeither mit 800 Thlr., küns- tig nur mit 700 Thlr. zu dofiren, auch die dem früheren Inhaber unentgeltlich über lassene Wohnung anderweit zu verwerthen, eiuverstandeu und beantragt deshalb: Beitritt zum Rathsbeschluß. Herr Direktor Näser fragt den Herrn Re ferenten nach den Gründen, welche zu diesem fel- lenen Beschlüsse Veranlassung gegeben haben. Herr Referent antwortet, daß die betr. Stelle Zither zu hoch dotirt gewesen sei; der frühere Inhaber dieser Stelle würde freilich wegen seiner Befähigungen nicht billiger al» für den chm gezahlten Gehalt zu erhalten gewesen sein. Herr Dir. Näser rst der Ansicht, daß die- nicht die wahren Gründe feien, man wolle die Stelle einem Manne geben, der bis jetzt be deutend weniger Gehalt gehabt habe und um den Sprung desselben nicht zu hoch erscheinen zu kaffen, wolle man den Gehalt herabsetzen, eS handele sich nicht darum, die Stelle, sondern den Mann an gemessen zu dotiren. Nach dem Schlußwort de- Herrn Referenten, welcher keine Kevntviß davon hat^ daß ein Beam ter schon bestimmt für die Stelle in Aussicht ge nommen sei, übrigen« darin nicht» Bedenkliche» finden würde, wenn der betreffende Beamte, auf den der Herr Vorredner hingewiesen habe, in die höhere Stelle einrückte, sofern er für dieselbe die erforderliche Befähigung habe, auch wenn er damit einen etwa» größeren Sprung in seiner Besoldung mache, beschließt die Versammlung ein stimmig Genehmigung der Vorlage. Laut einer anderen Zuschrift hat der Rath be schlossen, bei der Gewerbe- und Personalsteuer- Einnahme 1) eine neue Hebestelle zu errichten und zu deren Verwaltung einen Einnehmer mit dem etat mäßigen Durchschnittsgehalte von 700 Thlr. und 30 Thlr. Zählgeld auzustellen, 2) statt der zeither beschäftigten beiden Diätisten zwei Expedienten mit de« etatmLßigeu Ge halte von bezüglich 400 Thlr. und 350 Thlr. jährlich auzustelle«, 3) statt de» auf Widerruf mit Tageloh» unv Tantieme angenommenen HülfSboten eine» Boten mit dem etatmäßigen Wochenloh» von 8 Thlr. und Tautiime von den Com» muaalabgaben anzustellen, 4) statt de» außerordentlichen HülfSboten aber zwei Boten mit dem etatmäßige» Wochen lohn von je 8 Thlr. ohne Tantiime anzw- stellen. Der VerfassuagSauSschuß schlägt vor, im Allö gemeinen Zustimmung zur Vorlage zu erlheilen, jedoch den zu 1 geforderten DurchschnittSgehalt abzulehnen, weil inzwischen ein neuer BesoldungS- etat für die Beamten der Gewerbe- und Per» sonalsteuer ausgestellt und vo« Rathe acrchtirtz worden ist, deshalb auch für die Einnehmerstelle nur 550 Thlr. und 30 Thlr. Zählgeld zu verwilligen. Herr Fleischhauer vernimmt au» der Vor lage mit Befriedigung, daß die Steuereinnahma an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekom men. Man würde nicht so viel Beamte auf de« Steuerexpedition brauchen, wenn die Geschäfte dort etwa» vereinfacht würden, die» könne durch, Wegfall mündlicher Erinnerungen und durch Zu» fendung der Zettel durch die Post «. f. w, ges schehen. Herr Referent will nicht in Abrede stellen, dast Vereinfachungen im Geschäftsgänge möglich seiend allein eS lägen manche Behinderungen auch in den Gesetzen. Mahnungen durch die Post seie» auch de»halb nicht gut ausführbar, weil e» sich dabei meist auch um flottirende Bevölkerung handle, die vo« den Beamten mühsam ausgesucht werden müsse! Für Herrn Direktor Näser ist die im Aus» schußgutachten u. A. betonte Verringerung der Steuerrefte kein Grund zur Vermehrung der Ar» bcitSkräfte, im Gegentheile könne man annehmen, daß weniger Beamte gebraucht werden; die flot tirende Bevölkerung mache der Steuerexpedition auch keine so große Arbeit, wenigsten» blieben, wie er bestimmt wisse, viele von der flottirende» Bevölkerung Jahre lang von der Heranziehung zur Steuerzahlung verschont. Der vorliegende AuSschußantrag wird dann einstimmig vom Collegium angenommen. Endlich genehmigt da» Collegium noch auf An trag de» VersaffungSauSschuffeS di« Mitvollziehuua der vom Rathe vorgelegten Erklärung in Betreff der Schließung der l« Grund- und Hypotheken- buche de» Kvuial. AppellatiouSgericht» Dresden al» Lehnhof noch bestehenden Folien für die un serer Stadtgemeinde gehörigen Besitzungen Althen, Plötzen, Gohli«, Panchsch und Sommerfeld. Nach Erledigung der Tagesordnung der öffent lichen Sitzung trägt der Herr Vorsteher eiue» vo« Herrn Direktor Näser eingereichten Antrag vor, derselbe lautet: Nachdem wir seiner Zeit die im Haushalt» plane auSgeworfenen Kosten für Desinfektion abgelehat haben, dürste eS wenig motivtrt erscheinen, jetzt da» Gegentheil beim Rath« zu beantrage«. Schuld au diesem Beschluss« rst wohl nur die formell unzulässige Ein bringung de» Anträge», bei welcher eine ein gehende Berathung unmöglich war. Ich beantrage daher, den Gegenstand vor der Absendung an den Rath durch eine» AuS- schuß berathen zu lasten. Der Herr Antragsteller motivirt feinen Antrag und betont hierbei, daß da» Collegium früher den Wegfall'der Desinfektion ausdrücklich beantragt habe. Der Antrag deS Herrn Dir. Kummer sei jedenfalls in der Versammlung »icht gehörig verstanden worden, sonst würde er fchwerttch An nahme gefunden haben. Herr Dir. Kummer verwahrt sich dagegen, daß fein Antrag «icht ordentlich verstanden worden sei, derselbe sei einmal von chm und dreimal vom Herrn Vorsteher laut und deutlich zur Verlesung gelangt. Die Uebelständ« der Desinfektion läge» mehr in der Ausführung al» in der Sache selbst. Verschiedene Autoritäten hätten den Nutzen der Desinfektion anerkannt; im Hinblick aus da» Herannahen der Cholera, namentlich darauf, daß bei dem jetzigen Pletßenabfchlag sehr gefnudhetts- nachtheilige Gerüche verbreitet würden, empfehle er seinen Antrag dringend zur Annahme. Herr vr. Kühn erklärt, die citirten Autoritäten feien in der DeSinsectionSfrage selbst noch nicht klar. Die Berichte hierüber in den medicinifchea Zeitungen seien sehr verschiedene, mau möge daher den Näser'schen Antrag aanehmen. Zu bedauern sei, daß der frühere Antrag» de» Colle giums wegen Einsetzung einer Gesundheits-Depu tation noch »icht zur Ausführung gelangt sei. Herr Dir. Näser macht darauf aufmerksam, daß bei der Desinfektion in früheren Jahren viel Humbug getrieben worden sei, man habe trübe» Master statt De-insectionSmaste in die Aborte geschüttet und so da» Publicum und die Behörde getäuscht. Herr Schneider befürwortet den Näfer'sche« Antrag, die beantragte Gesundheitsdeputation könne später die Frage über die Vorthcile einer Desinfektion in da» Bereich ihrer Berathung ziehen, und e» sei nicht richtig, wenn da» Col legium in demselben Augenblicke, wo e» diesen ersteren Antrag erneuert an den Rath zu bringe» beschlossen habe, selbst mit Vorschlägen dieser Deputation vorgreise. Herr Pros. vr. Biedermann sieht in der
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