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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187308241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-24
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1873
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WM, »s »Mä-M » ^»«t-uk /k. -4 Mur. ' d. Sicdattiou I,-N.u»r „» 1—t Uhk. »er für die nächst- bestimmten 2mm m vochrntage« bi» ! an Tonn- l MlniMblS'/.-Uhr. Wcfd r,jc»1r«>«»ahmr: ! lMlam. Uuivrrsitätsstr. 22, A ttiche. Hainstr 21. pari. «nd Anzeiger. UmMatt de? König!. Bezirksgerichts und des RathS der Stadt Leipzig. «Wftv 1».»»«. Ibone»ent>Prrr> vierUÜSHrllch 1 Thlr. 15 Aar. tml. vrinarrloha ITHlr. «Agr. Jede eiozäve Nummer 2V, Ngr. Belegexemplar 1 Agr. Sebührrn für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 11 Thlr. mit Postbefvrderung 14 Thlr. Zaferate agkspattenevourgoiSzeile 1'/,Ngr. Vrvßere Schriften laut unserem PreiSverzrichuiß. Xeclame» unter d Lrdarltonrstrich die Spaltzeile 2 Ngr, Bckanntmachung, die LandtaqSwahlen betreffend. Die Liste der in dem Leipziger Wahlkreise I. wohnhaften, für die Landtag-wähl stimmbercch- I Personen liegt vom heutigen Tage b.» mit dem 24. d. M. von 8—12 Uhr Bormittag- und IN» 4-e Uhr Nachmittag« auf dem Rathhaus I. Stock, Zimmer Nr. 14, für die vetheiligten zur «r amatwncu sind nach §. 26 de« Wahlgesetze« vom 3. Dccember 1868 uur bi« zum Ablauf l N. b- Ni. zulässig. KHig. den 16. August 1873. Der Math her Stadt SeiuztL. vr. -och. Eerutti. Der I. Wahlkreis «»saht folgeude Stadttheile: Di» ganze tnuere Stadt uud vo» den Vorstädte« folgende Straßen: Augustu-platz td, 4, 5 und 6, vahnhofstraße, Berliner Straße, Blücherplatz, Blücherstraße. Eberhardstraße, „tchfcher Straße, Am Exercierplatz, Gcrberstraße, Georgenstraße, Bor dem Halle'schen Thore, ivmcholdlstraße, Keilstraße, Löhr« Platz, Löhrstraße, Lortzingstraße, Nordstraße, Packhofgaffe, iWsmdorf, Psaffendorser Straße, Uferstraße, Wintergartenstraße, Zöllnerstraße. Städtische Gewerbliche Fortbildungsschule. Imnetdungen von TageSschülern für las bevorstehende Winterhalbjahr nimmt der Unler- bi« zum 2V. Septvr. täglich Vormittag« zwischen 10 und 12 Uhr im Schullocale raße 14) entgegen. Da« letzte Schulzeugniß ist beizubringen. Julius Burckhardt, Direktor. Bekanntmachung. Arms Theater. 23. August. Gestern erschien nach rrRuhe „Der fliegende Holländer", roman- Oper von Richard Wagner, wieder auf r Bühne. Zwei kleinere Par Neu de- Werke« bei diesen Aufführungen neu besetzt, näm- ,bie Amme Mary durch Frl. Steinhäuser und i Steuermann durch Herrn Ernst. Beide stimm- so trefflich begabte Künstler fügten durch oahmvolleS Spiel und verständig schönen Gc- ihre Rollen auf« Beste in da« Glanzbild welche« gestern Abend die Leistungen der steu bildeten, die alle glücklickst disponirt den 1 der Ausführung für sich in Anspruch neh- l Hirsen. Wie von den Herren Rebling (Erik) hAes(Daland) — wa« wollte der treffliche Capi ,«t seinem endlosen Tremolo von Gesten beim wge im zweite» Acte? — gilt die« nament. hon den Vertretern der Hauptfiguren: Aura (Holländer) und Fräulein Mahl ht (Senta). Weder hier noch auSwärt« ist > je ba« Wesen de« träumerischen Mädchen« »Irr und bannend vorgesührt worden, al« durch ! Darstellung unserer hochbedeutenden Primck» a, die mit einer ursprüngliMUMstaltungSkkaft der Natürlichkeit undkMWWschen Noth- »gknt auch der disficilsten Momente der Partie rzeugte. Wie oft ist über da« lange Anstarren Heit worden, mit dem nn zweiten Acte der linder und die Capitain-tochter ihre persön- Bekanntschaft beginnen ? Wer gestern da« und den Schreckensschrei mitcrlebte, der dieser Senta über den unvermulhetcn Anblick Holländer« entrang, der nun auf einmal, aus der Erde gestiegen, vor dem feurig ilastischrn Mädchen dastand, der konnte an langen Schweigen keinen Anstoß nehmen; unk, den Zpschauern, wollte sich der Athem Heu. — Wie wir in der angenehmen Lage dem Damcnchor vom zweiten Acte ein He rr« Kompliment für die mimisch und ge- stich ammirte Wiedergabe der Spinnerinnen machen zu können, so müssen wir anderer die Chöre de« dritten AcleS, welche sehr waren, einigermaßen beanstanden. Eine rasche Vorbereitung, die der Vorstellung sonst noch anzumerkeu war, mag die Haupt- tragen. — Mehr al« gewöhnlich war l da« Zuspätkommen vieler Opernbesucher, erst recht auf de« ersten Plätzen zu bedauern, ! Aufmerksamkeit an der Ouvertüre wurde da- vefrntlich erschwert. Wir erinnern dem an die Präzis unserer ersten und rlfieu Bühnen, au denen vom ersten Tone Ouvertüre ab bi« zum Schluffe de« ersten den Nachzüglern die Thüren zugesperrt Amlstvrrnu. »»»»tag, 24. August. Die vor einigen che» «tnbrochene Ausstellung von Aq Ha lle» a»r der Demianischen Stiftung ^>r ausgenommen und zwar sind diesmal weise Werke von Düsseldorfer Künstlern . legt Die vorige Woche aufgestellten Bilder Kr Preller Sohn, Dre«den und C Engel- Düsseldorf, bleiben noch stehen. > erugesavdt ist ein Gemälde von F. Uh de „Revanche" sowie eine Radirung von W Uuger nach Makart „Catharina Cor- a empfängt die Huldigung Venedigs." Aus LIM und Land. ^krtmig, 23. August. Wir waren vorgestern «r Lage mitzmheilen. daß die sächsische '^"^Versammlung zum 6. Oktober werde benlsr» »erden. Heute meldet da« amtliche rädaer Journal" : „Wie wir vernehmen, be st di« Regierung den Landtag in der ersten Hälfte de« Monat« Oktober einzube rufen." Wir dürfen in dieser Notiz wohl die Bestätigung unserer Nachricht erblicken. * Lkipffg, 23. August. Da« „Dr. I." meldet amtlich: Aus allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ableben« Sr. Höhnt de« vormaligen Herzog« Karl von Braunschweig am Königlichen Hof eine Trauer auf zwei Wochen, von heute bi« mit 4. September d. I, angelegt. — Än der Zeit vom 21. bi« 22. d. M Mit tag« sind in Dresden eine Choleraerkran kung, ein Sterbesall und zi^i Genesungen zu vermelden. Der Bestand der Kranken hat sich aus fünf, wovon vier in dem Krankenhause und eine Person in Privatpflcge befindlich, reducirt. — Nach einer Bekanntmachung de« lönigl. Ge- richtSamte« und de« BezirkSarzle« vom 20. d. M sind in der letzten Woche in den Ortschaften de« GerichtSamteS Dresden uur 1L neue Choleraerkrankungtsälle, davon 6 nnl tövtlichem AuSgange, zur Anzeige gebracht worden. — Der „Dresdner Volksstaat" erzählt folgende Episode au« der Zeit de« Jahre« 1866, wo die Preußen eben Besitz von Dresden genommen Hütten: Die Redaktion der ,.Dre«ncr Nach richten", de« „weitaus gelesensten Blatte« in Dresden", fühlte da« loyale Bedüpsniß, sich mit ihrer Prcßdtenstbarkeit dcm Höchstcommandirenden Herrn v. Bittenseld zu Füßen zu legen. ES wendete sich deshalb der Redacteur „de« weitaus gelesensten BlattcS in Dresden" mit feierlicher Stentorstimme an den jetzt unter dem Rasen ruhenden, „damals mitarbeitenden" vr. Wester fort und ertheilte ihm den wcltbedeutenden Auf trag, bei der preußischen Commandantur anzu fragen, „wie von nun an die Redaction „deS weitaus gelesensten BlattcS in Dresden" zu schrei ben habe." Westersort, im Bewußtsein der Wich tigkeit seiner Mission, begiebt sich in einem Nedon'schen Fracke nach dem Hütel Bellevue und läßt sich, nachdem er sich mühsam durch daS Ge wühl von Ordonnanzen, StabSoificieren und Ad« jutantcn gedrängt und ziemlich eine Stunde antichambrrrt hat, bei Excellenz anmelden und einsühren. Bittenfeld: „WaS wünschen Sie'?" Westerfort: „Ich habe die Ehre mich al» Vertreter „der Redaction de« weitau« gelesensten Blatte« in Dresden" »orzustellen und bin beauf- tragt, ergebenst auzufragen, wie wir von nun an schreiben sollen." B. „Mein Herr, ich kenne weder Ihr Blatt, noch Ihre Redaction uud habe keine Zeit, mich mit solchen Dingen zu befassen. Schreiben Sie, wa« Sie wollen, wenn e« un« nicht gefällt, , »erden wir e« Ihnen schon sagen!" W.: „Aber . . . B: „Genug, icd muß bitten!" und macht eine nicht mißzuverstehende Handbeweauna nach der Thür. Ganz geknickt und zerknirscht kommt W. nach der Redactiou de« weitau« rc. zurück und erzählt sein FiaSeo. „Run ja," ruft der Redacteur de« „weitaus rc." mit der nur ihm eigenthümlichrn herrlichen Varitonstimme, „da« habe ich mir gleich gedacht, Sie find eben nicht die Persönlichkeit, Sie haben kein Geschick, die Redaction de« weitau« rc. wirkungsvoll zu ver treten, ich werde jetzt selbst gehen!" Gesagt, ge- than; er wirft sich in den ganzen Glanz eine« Inhaber« de« weitau« rc. und tritt, überzeugt von der Unwiderstehlichkeit seiner Stimme und seiner Eigenschaft al» Redacteur eines gewaltigen Preßorgan«, in jene Hallen, von wo au« der preußische Piepmatz seine annerion-lustigen Fang arme über Dresden und Sachsen auSbreitet. Dasselbe Gedränge, dasselbe Antichambriren, der selbe Empfang wre vorher. Reich ardt: „Ich bin der Redacteur „deS weitau- gelesenstep BlattcS von Dresden" und komme, um anrusragen, wie wir von nun an die Tendenz unsere« Blatte« cinzurichten haben." B: „Mein Herr, soeben wurde einer Ihrer Vertreter von mir empfangen und ich sagte ihm, daß wir jetzt keine Zeit haben, nn« mit Ähren Schreibereien zu befassen, ich Da« seither al« Bau-Bureau zu den Neubauten der Real- und 3. Bezirksschule am Floßplatz benutzte KachwerkSgebäudc nebst Privctanbau soll am DtenStug de« SB. August d. I, Vormittags Lv Uhr, an Ort und Stelle und gegen Baarzahlung unter den vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich an den Meistbietende» zum Abbruch versteigert werden. Die Besichtigung der zu versteigernden Objecte ist während der Bureaustunden und nach vorheriger Anmeldung Ibe> der Bauverwaltuug Interessenten gestattet. Leipzig, am 20. August 1878. DeS SsathS Baudeputatto«. Bekanntmachung. Die am Leutzscher Wege gelegene sogen. Leutzscher Alleebrueke soll abgetragen und dafür eine ueue hölzerne Brücke mit Ufermauer« erbaut werden. Diejenigen, welche diese Arbeit zu übernehmen gesonnen sind, werden aufgesordert. die Zeich nungen und Bedingungen hierüber im RalhS-Bauamle einzuiehen und daselbst rhre PreiSlorderunacn mit der Aufschrift „Leutzscher Alleebrücke" versehen, bis Donnerstag de« 28. d.M. AbeudS S Uhr versiegelt abzngeben. Leipzig, den 21. August 1873. muß dabei stehen bleiben und Sie ersuchen, unS nicht länger damit zu behelligen." N.: „Excellenz, die Macht der Presse .. . ." B : „Steht unter unfern Bajonnettcn." R : „Und zumal die Macht unsere- weitaus gelc . . B.: „Schecren Sie sich zum Teufel mit Ihrem „weitaus ge- lesensten Blatte", schreiben Sre, waS Sie wollen, und sollte cS un« nicht anstehen, werden wir e« Ihnen beizubringen wissen!" Damit endete eine der weltbewegendsten Confcrenzen, der die von Biarritz, Gastcin und Em« kaum zur Seite zu stellen sind. — Die Pensionen der Invaliden und Hin- tcrlasienen der StaatSeisenbqhn-Beamten werden künftig denen der übrigen CivilstaatS- dicner gleichgestellt, d. h. für die Wittwe '« de« Dienstbczuge« ihre« Manne« aus erhöht. Auch in deü Pensionen der Waisen tritt die gedachte Gleichstellung ein. Die Regierung hat zu dieser Maßregel die Zustimmung ocp Ständeversamm lung einzuholcn; an der Erlangung derselben ist em Zweifel wohl nicht erlaubt. — In Zittau befindet sich ein social- dcmokratlscher Verein, ein Verein der Bebcl'schen internationalen Richtung ist dort nicht. Befremdlich erscheint un« deshalb, daß der „Neue Social-Dcmokrat" nach seinem neuesten Abonne- mentLverzclchniß in Zittau nur 10 Leser hat, während der „VolkSstaat" vor ganz kurzer Zeit angab, in Zittau 37 Abonnenten zu haben. Da cS in Zittau nur wenige Personen gicbt, welche sich eingehend mit der socialen Frage beschäfti gen, die Hasenclevcrianer dem Organe der „Ehr lichen" aber durchaus nicht hold sind, können wir nur annehmen, daß jene 37 Exemplare de« „Volksstaat" zumeist von Particularistcn ge- lesen werden. Die Redactiou deS „VolkSstaat" steht stark im Verdacht, au- dem Wclfensond Unterstützung zu beziehen; bekannt ist ferner auch, daß viele unserer sächsischen Particularisten starke Sympathien für den „Volksstaat" hegen — warum auch nicht ? Particularistische Kirchthurm- Politik und internationale Umsturzbebelei haben ja in allen national und freiheitlich gesinnten Elementen, den Freunden de« Bcstehendcn und der Ordnung, den gemeinsamen Feind zu be kämpfen, so daß dieselben bis zum Zcilpuncte de« erhofften ersten Sieges woyl eine Allianz schließen können; wunderlich und bcachtenSwcrth bleibt die Erscheinung immerhin, auch für den Richtarzt. So schreibt man der „Dr. Presse". — Der Rath von Dresden macht bekannt, daß bei den unter seiner Verwaltung stehenden Lassen fernerhin keine Guldcnstücke mehr angenommen werden. Verschir-rnrs. — A» 22. August erkrankten in Magdeburg a» Ver Eholer« 138 Personen, gestorben sind 68 Personen — In Hamburgsiudander Cho- lera vo» 206 Erkrankungen dieser Art in der Woche vom 3. bis 9. d. MtS. 113 Fälle tödtlich verlausen und demnach in jener Woche 64 Todes fälle an der Cholera mehr vorgekommen al« m der Woche vorher. In der Woche vom 10. bi« 16 August incl kamen 213 Erkrankungen an der Eholera vor, so daß sich hiernach für die jüngste Zeit nur eine Zunahme von sechs Erkrankung«- fällen herauSstcllt. — In Magdeburg scheint c« in Folge der Cholera recht traurig auSruschen. Ein Hülfs-Comite erläßt einen Ausruf an die Eni- wohnerschast; iss welchem e« u. A. heißt: „Die Eholera wüthet fort und fort in unseren Mauern, sie fordert täglich eine große Anzahl Menschen opfer, mehrt Witlwcn und Waisen und säet reich lich Thränen, Trauer und Elend. Die Vüvger- schaft, von tüm richtigen Gedanken geleitet, nicht alle Mittel Kr Abhülse von den Behörden allein zu erwarten, sondern auch selbstthätig helfend mit einzugreifen, hat au« sich selbst ein Somit? DeS RathS Forst-Deputatton. (mit dcm Rechte der Cooplation) erwählt, das im Verein mit den städtischen Behörden die dringlichen Schritte zur Abhülse beschleunigen helfe. Dieses „HülfS-Comite" erfaßt seine Aus gabe als cmc doppelte: Alle- auizubieten, um den Hcerd der Seuche zu beschränken und an den Stätten, wo die verheerende Seuche bereits Noth und Elend angerichtct, schleunige Hüll: und Linderung zu verschaffen. ES fordert des halb beherzte Männer und Frauen, die sich den, Krankenpflegedienste, sei cS freiwillig, sei e- gegen Entgelt, widmen wollen, auf, sich zu diese», Zwecke zu melden. ES ist' ein große« Feld menschen freundlicher Tbätigkcit, daS sich hier eröffnet; aber daS Comit? kann seine Aufgabe nur er füllen, wenn ihm von den Mitbürgern die nöthiarn Geldmittel zur Verfügung gestellt werden. Wir wenden unS deshalb an den WohtthätigkeitSsinn»- Aller. ES besteuere sich ein Jeder selbst, der Reiche zu Gunsten de- Armen, der Gesunde zu Gunsten de« Kranken. Die Epidemie predigt unS mit erschreckender Eindringlichkeit die große Wahrheit von der gegenseitigen Verantwortlich, keit und Verbindlichkeit Aller." — Eisenbahn-UnglückSfälle. Uebcr den bereits gemeldeten Eisenbahnunfall auf der Buschtiehrader-Bahn werden folgende De tail« gemeldet: Der von Karlsbad nach Eger ver kehrende Personenrug Nr. 3 ist am I6.Aug. auf der Strecke Falkenau-Neusattl auf eine bisher unermit- teltc Weise entgleist, wobcidie Maschine, der GrpäckS- und Postwagen, sowie drei Personenwagen Über den Damm hinabstürzten, während die übrigen vier Personenwagen entgleisten, jedoch auf dem Bahndamme stehen blieben. Unter den Reisenden herrschte die furchtbarste Verwirrung und da« größte Entsetzen. Die Rufe der Verwundeten übertäubten jene der Geretteten, welche Letztere, so gut cS ging, au« den Waggon- zu entfliehen suchten. Bei dem Unglücke wurden drei Passa giere, die Fräulein Jda und Pauline Markgraf au« Schlaggenwerth und Frau Joscpha Gröger au« Elbogen leicht verletzt, ein Passagier unve- kannten Namen- hat dagegen einen Vorderarm- bruch erlitten. Außerdem erlitten vom Dienst personale de« Zuge« der Postosficial Kucera, der Postconducteur ZeleSny und der Eisenbahn- conducteur Indra schwere, der Postosficial Kunz hingegen leichte Verletzungen. Ein im Zuge rei sender Arzt leistete den Verunglückten die erste Hülse, wie denn sofort Alle« aufgeboten wurde, denselben die rascheste Hülfe angcdeihen-zu lasser. Schon nach zwanzig Minuten langte ein Hülfe- zug mit zwei Aerzten und dem nöthigen Verband zeuge an Ort und Stelle ein. Die verwundeten wurden theil« in dem Falkenauer Spital, theile in Gasthvfen untergebracht. Von den Behörde- wurde sofort eine strenge Untersuchung eingelcitei. — In Hohenau ist am 16. d. M. um halt 3 Uhr ein Lastzug entgleist; ein Wagen stürzte um, drei Kohlenwagen sind zertrümmert worden Al- Ursache wird die falsche Stellung der Wechsel bezeichnet. — Uebcr den bereits gemeldeten zweiten Un fall auf der Ostbahn ist jetzt Folgende- fest- gestellt: Der berichtete Zusammenstoß ereignete sich am 20. d. Abends 10 Uhr (nicht am Morgen de« 2l.) in der Nähe derKüddowbrvcke bei Schneide mühl. Zwei Wagen wurden dabei stark, andere und die beiden Locomotiven leichter beschädigt. Erhebliche Verletzungen von Personen sind nicht vorgekommcn. Zwei Postbeamte, zwei Eisenbahn- beamte und eine Frau erlitten leichte Verwun dungen. Der RegierungSbaurath Spielhagen von Bromberg ist zwecks Vornahme der Untersuchung bereit« an Ort und Stelle eingetroffen. — Anfangs September d. I. wird die feier liche Eröffnung de« Theater- in Straßburg stattfinden. In Folge de« Bombardement- !870 rst bekanntlich da« Innere de« Theater« ganz aukgebrannt Die Wiederherstellung ist zwar mit reicher Ausstattung und Ornamentik erfolgt;
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