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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187308132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-13
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1873
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DulM ! aS GMt-a kr. -Stt-a. »e L Ardaclioa . ^ ,,-u u- M»r ftr «e «ich«- 7»»«rr defttmmtea '^VDeutaßkN bis ^«S. aa Tonn- htis'/.VUHr. ck»«mh«t: LüvttfitLtSstr. 22, x. tzawftr, 21. pari. Anzeiger. Amtsblatt der Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths dtt Stadt Leipzig Mittwoch den 13. August. «»sln«e 10.8SY. Lben,e»ntt«»ai« - virrtcljLhrüch 1 Thlr. 15 Rar^ mcl. «ruigerloha 1 Thlr. 20 «qr. Jede einzelne Nummer 2'/, ««r. Belegexemplar 1 Rzr Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbesvrderung ll Thlr mit Poftdefvrderang 14 Thlr Inserate SgespalteneBourgoiSzeilt t'/,Nxc. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß Rrclame« unter d. Sedactionasirt-I die Spaltzeile 2 Ngr. 1873. Bekanntmachung. gu i. September d. I. wird in Erinnerung an den großen und entscheidenden Tieg jßib» u"d an die durch denselben vorbereitete Wiederherstellung de- Deutschen Reich» , «serer Stadt al- nationaler Aesttag gefeiert werden. Für diese Feier haben wir ,)» allen öffentlichen Schulen ein entsprechender Festact stattßndet, !> die Iffentlichen Gebäude geschmückt werde», z)-,rAittag- 11 Uhr eine Festmustk aus dem Rathhausballou ansgeführt, t) der aus diesen Tag fallende Markttag aus Moutag, deu 1. September, verlegt wird, und i>»« Abend auf deni Markt und den öffentlichen Plätzen die vorhandenen GaSdecora honen anaezündet werden. j,«hr die Bedeutung dieser Feier al» eine» nuttouale» Ae^tageS i« Bewußtsein ,tze»Akerung lebendig ist, um so mehr haben wir uns der behördliche» Anordnung welterer zu enthalte« gehabt und überlassen deren Vorbereitung und Au-sÜhrung getrost der ligurg und Thätigkeit unserer Mitbürger. Um aber diesem Tage auch in seiner äußeren den Charakter eine- Festtag» zu verleihen, werden wir an demselben unsere sämmUiche» SbnreauS schließen und wir geben un» um so mehr der Hoffnung hin, daß auch hierin ^ bürger dem gegebenen Beispiele folgen werden, al- nach Beschluß beider Kirchenvorflände »bht» zu St. Thomae, Nicolai und Johauni» Vormittag» S Uhr Frstgotte-dieust statt- 'M, den tl. August 1873. Srschlüsse llchs tu -er Plenarsitzung „w 18. Suli 1 873.*) L s tzmhmiguug der Rechnung der höheren 'tick für da- Jahr 1872 werden die tteu Einnehmer-, Expedienten- und > bei der Sladtsteuer-Einnahmc unter i der Gehalte auf die Conten 1. 6. S. H»t, i, -khrrrwlttwen - Stiftuna-Hau- an der von Biichaeli- diese« Jahre- an i Logis an eine Lehrer»-Wittwe der- li Mtheilung gemacht, daß die »önigliche .ncümi sgegen Uebcrlaffung der Nicolai» ^a ia Protestantenverein zu Gotte-diensten »Laib ll. August diese- Jahre« erhebliche Dl» «jt habe, und IPb dingliche Staatsregierung die Wahl WM Wiederwahl der Herren vr. «oll- 4 Da, Wagner und Hempel al« Stadt- e« Hü bestätigt. j»t beföhlen Gehalte der Polizeibeamten »Mßen, hiervon den Betheiligten Kennt- ^geta sd!»«» Herrn vr. Heinrich Brockhau» dem sseum geschenkte Oelgemälde Ludwig im Vogel von Bogelstein bankend anzu- arbeit de» neuen Kohlenschuppen» der Gasanstalt und de» Teleskop - Gaso- > iaskltst an den Miudestsorbernden Herrn für 884 Thlr. 2« Ngr. 5 Pf. zu b m dem Korstschacht und dem Wtlhel«»- tittisMchle Nachsicht bezüglich der Kohlen- ^» die Gasanstalt bei Arbeit»« in stellun- i tzatabriinden und andern dergleichen Un- daß die österreichischen Silber- > in L,-zahI ungen an» städtischen Lasse» > in Ersahrnng von den Empsänaern zurück- ö» j- »erden pflegen, ander ntoeil» durch illwahme bei den städtische» Taffen der «nude ein nicht unbedeutend« »nd nicht «btirrtigender Schaden erwächst, insofern > chlh sicht« Andere» übrig blevbt, al» die inMn zu dem niedrigere» Tour-Werth t ßäbch zu verkaufen, die bezeichnete Münz- ^ Idstig bei sämmtlichen städtischen Tafle» l vchr avzunthmen, > «sj de» Antrag, die Subsellieu der dritten ' «it Lehnen zu versehe», und hierauf t5 Nar. zu verweuben, zunächst über die Person de» All-führenden und 'Ausführung der Verordnung vom 3. April l ikchre» entspricht, zu erfordern, hiermit 'ie Isgelegenheit in da» nächstjährige Bnd lDserwasrn Mn wnd bcschloffen, dem Anträge der «rorduetrn aus Mittheiluug de» Gehalt»- >ik dir Lolk-schullehrer, vor deffen Bor ^lkchrrr in die verathung über den Etat ' lte an den höheren Bürgerschulen WM«. Lu entsprechen, >>» wrliegende, A»W»««D« oer GtabS- dir Reisebe, hülfen p» be 100 Thlr. °-M»e»»te zu» Besuch der Wiener Ln»° >schle»ße i» Ochsenwehrgrabe» von «88 Thlr. 1» Ngr. 5 Pf ^^laAwaetton d«S Tageblattes ringe gang« Der Rat- der Stadt Leipzig. vr. Koch. Eerutti. die Bau- - und Ufer- herzustellen und de-halb Submission au-zu- schreiben, uud den Kauf mit Herrn Ullrich über Plätze Nr. V. VI. an der Pfaffeudorfer straße au-znsühreu, endlich da dce Stadtverordneten dem Beschlüsse der Handelskammer, einen Thcil de» Waageplatze» zur Erbauung einer Börse leihweise und unent- eltlich zu überlassen, nicht einstimmig zugestimmt aben, in Gemäßheit von tz. 33 der Allgemeinen städte-Ordnuna Genehmigung der Regierungs behörde einzuholen 3 Die Universität will zu Gebäuden für Zoo logie und Zootomie, Agrikultur - Ehemie uud landwirthschastlich« Gammmngeu «nd Lehrräume, sowie Pr die Beterwairkünü 2 Pareelle» an der Waifenhau-stratze, und endlich zu Zwecken de« Botanischen Garten» eine Parcelle am Friedhöfe läng» der dermaligen Berbindung-bahn erwerben, dagegen an die Stadt von der ÜniverfitätSwiese einen Plan von etwa» mehr al» dreifacher Größe abtreten. Nach Prüfung der einschlagenden Ge- sicht-puncte wird beschlossen, hieraus unter der vedmgung einzugeheu, daß da» Königliche EultuS- mtnisterium dagegen die wirkliche Beseitigung de» dermaligen Botanischen Garten», welcher m deffen Gegend die Entfaltung de« weiteren Anbaues hindert, zusichert. vom IS Juli 1873. Nach Mittheiluug der Einladung zur Fahnen- weihe der Maurergeuoffenschast, und nach Jufti- ficatron der 1872er Rechnung der RathS-Osfi- ciantcn Wittwen- »nd Waisencaffe wird beDloffen, bei der der budaetirten Post an 430 Thlr. für GaSlateruenschcivenbruch im Conto der Gas anstalt auf Grund der zutreffenden Erläuterun gen der Ga»direetion zu beharren, «iurm erkrankten Lehrer au» der Budgetpo „Geschenke und Unterstützungen" eine Beil von 2L Thlr. —- —» ru «ner Tur z» gr die sogenannte Lentscher Alleebrücke mit steiner nen Uferwänden und »it einem Kostenauswaude von 1913 Thlr. linel. JuterimSsteg und abzkg- llch de» Werthe» de« alten Materiale«) neu zu baue«), de« Herrn Zimmermeister Linke für deffen Höchstgebot von 1140 Thlr. Äahre«im» den Pacht de« ehemaligen Rath«ziegeleigrundflück« an der Lindenauer Ehanffee Anschlägen, im Jntereffe de« Berkchr«, sämmtliche Meß buden vor dem Neubau der Leipziger Baubank an der Ecke de« Brühte« und de« Halle'sche» Gäßchen« zu entfernen »nd die Meßbuden-Depu- tatiou mit de«, anderweiter Unterbringung zu beauftragen, weiter aber auch dieser uud der HandelSdepntation die Frage im Princip zur Begutachtung vorzulegen, ob die sämmtliche« Mrßbudcn au« allen Straßen der Stadt zu ent fernen und wie dieselben eventuell anderwärl« auf- znstellen seien, für die dritte BezirkSschule nach vorgelegten Zeichnungen Schulbänke unter Berwenduna von 3685 Thlr. 15 Rgr. —-, sowie weitere« Modi- Üar «ach in Folge Ablehunng der Stadtverord neten vereinfachter Eonstruction und veränderte» Maßen mit einem Answande von 1799 Thlr. " M«. -- zu beschaffen, den Anträge« der Stadtverordneten entgegen bei der Wahl de« Wartezimmers und Directorial- zimmer« für die neue Realschule am Floßplatz ebenso wie bei Beschaffung de» Mobiliar« ' und der auf 102 Thlr. veranschlagte» < kalter nach ber voraelegte» Skizze und Größe Pr diese Schule zu beharren, bei deu übrige» Abstrichen der Stadtverordneten bezüglich der Mobiliar-Beschaffung zur Zeit Beruhigung zu fassen, dem Anträge der Stadtverordneten entsprechend die Bauausstcht auch aus da» Acußere der Neu bauten zu erstrecken, uud de»halb die betreffenden Exrcutivbeamten anzuweiseu, auch darüber Er örterung anzustellen, ob eine BauconcefstoaS- Widrigkeit bet einem von den Stadtverordnete« beispielsweise hierbei erwähnten Neubau dor- liegt, und in der ersten Bürgerschule die Reparatur und den Anstrich der Fenster mit 191 Thlr 10 Ngr. Aufwand, uud ül der dritten Bürgerschule die ans 338 Thlr. — —- veranschlagten Baurepa raturen an-sühren zu lasten, und hierzu, soweit erforderlich, Zustimmung der Stadtverordneten einzuholeu. S. Während da- Königliche Justizministerium im Uebrigeu die Bedingungen de« Rathe» in Bezug auf die projectirte Verbreiterung der kleinen Burggaffe und der Herstellung einer Straße von derselben an der Plerße hin bi» zur vormalige» Wasserkunst an der Promenade in der Hauptsache auuimmt, auch sich eintretcnden Falle» zur Ab tretung von Areal Behuf» Verbreiterung der Pleißengafle erbietet, so lehnt dasselbe doch die ihm angesonnene unentgeltliche Abtretung von Areal zur Verbreiterung der Straßen ab, fordert vielmehr dafür Entschädigung, und zwar, soweit dasselbe nicht gegenseitig auSgetauscht wird, 5 Thlr. für die Quadrat Elle für da« am am PctcrS stein- weg und am Eingang der kleinen Burggasie vom GcrichtSgebäudc abzuschncidende, und für da» übrige Areal 3 Thlr. für die Quadrat-Elle Dirk Forderung war al» berechtigt, die Höhe der Entschädigung al» nicht unbillig anzuerkennen, und wurde daher beschlossen, unter Borbebalt specieller Bermrflung, daraus einzugehen, da» Ent- schädigungS-Eapital tn Betracht, daß der Stadt und deren Stammvermvgen durch Erschließung der beide« Straße» ei» rrntenbri.igendc» Object nicht erwächst, auf den Betrieb zu nehmen, dem Königlichen Ministerium Anzeige zu erstatten, un d mit den Stadtverordneten wegen de» ge- sammten Projecte», vorbehättlich der Frage wegen BerbreHerung der Pleißengafle und der Verhandlung mit deu übrigen Adjacenten wegen eine» Beitrage» zu den Kosten der Herstellung der Straße läng» der Pleiße, zu commumciren. 3. Endlich gelangen verschiedene Zuschriften der Stadtverordneten zum Bortrag: Dieselben erheben gegen die Person der zum Buchhalter und Expedienten am stävlifchen Lager hofe Erwählten keinen Widerspruch, so daß nun mehr deren Anstellung und Verpflichtung erfol gen kann, uud stimmen dem Neubau eines ThecrbafsinS für die Gasanstalt zu, deffen Ausführung dem Mindeflsordernden, Herrn Baumeister Klemm, für 5949 Thlr. 28 Ngr. 5 Pf. übertragen wir». Weiter lasten die Stadtverordneten die bei den Reubaufluchtlinien für Nr 3 und 4 am Lhenterplatz bezüglich ber Hebung diese» Platze« m da» Niveau de« Blumenbergc» gestellten Be dingungen al» solche fallen und stimmen der er forderlichen Arealadlretung an die Besitzerin der genannten Grundstücke zu, indem sie weilere Mit- theiluug über die Niveauregulirung erbitten: in letzterer Beziehung soll da» Bauamt mit der technischen Begutachtung beauftragt werden, üder da» abzutretende Straßenarcal wird Ber- trag-abschluß mit der brthcrligteu Grunrstück»- bcsttzeriu beschlossen. Aus die Ablehnung mehrerer Straßen de» nördlichen Bebauungsplanes Seiten der Stadt verordneten und aus deren Antrag, Nioellirung». Pläne für die Nordseile der Stadt vor Anlegung der Straßen ihnen milzuthcilen, isi zunäcdst Gut- achte« der Deputation und de» Bauamtes emzu- holen, dagegen wird beschlossen, dem Anträge der Stadtverordneten entsprechend, die verlängerte Rordstraße auf 40« Breite frstzustellen. Zu deu nachträglichen GehaltS-Erhöhungcn mehrerer städtischen Beamten haben die Stadt- veroroneten theilwcise zugestimmt, theilweise Zu stimmung versagt: e» wird bei dieser Ablehnung »ur Zeit Beruhigung gefaßt, jevoch mit dem Vorbehalte, beim nächstjährigen Budget auf diese Gehaltserhöhungen zurückzukommen. Endlich haben die Stadtverordneten den Ver handlungen mit Herrn Hüffer und Genoflen bezüglich der Grenzrcgulirung an der zu verändernden Straße läng« der Conncwitzer Alurgrenze und den sogenannten Bauerwiesen de» dazu erforderlichen Arealtausche» und der Entschädigung der Stadt Seiten der Herren Hüffer und Genoffen für mehrerworbenes Areal durch Abtretunß einer gleich großen Fläche gegen eine Stimme zugestimmt. E» wird befchlvffen, wegen dieser «angelnden Tinsttmmiakeit Genehmigung der Königlichen Re gierungsbehörde zu erbitten und unerwartet de» Eingänge» derselben, nach Mittheilung an d e Herren Hüffer und Genoffen die bisher weg , obiger Verhandlungen siftrrte Legung der Steig- - leitung m der Straße an der Eonnewitzer Flu.- greuze auSsühren zu lassen. Die Eisenbahn-Unfälle und ihre Ursachen. Der rühmlichst bekannte österreichische Eisen- bahnlcchniker Directo* Weber hat neuerdings tic in Deuischland und Oesterreich in erschreckendem Maße zunehmenden Etsenbahnunfälle zum Gegen stand einer Besprechung gemacht. Drscldc faßt besonder» eine bisher ziemlich unbeachtet gelassene Ursache der Eisenbahnunfälu in» Auge, nämlich die rationelle Anlage und Einrichtung unserer Bahnhöfe ge genüber denen in Frankreich und England. Im Gegensatz zu den englischen uud fraoiösi scheu Stationen schildert Weber die deutsch-öster reichischen in drastischer Weise al» zu jenen un übersehbaren Glei»wirrsalen und wüsten Flächen auseinandergezogen, auf denen keme einheitlich peleilete BetnebSmanipulatiou mehr möglich uno ^ da» sorlwährende Mtßverständaiß, die Haupl- quelle der Unsicherheit, heimisch ist. Um «uzeli e Wagen von Glei» zu Glei» zu stellen, einen Zn§ in ewige Theile zu zerlegen, einige Fuhrwerk von oder nach einem Ladeplatz zu bringen, oder sie an rechter Stelle in einen Zug einzuschalte . „müssen oft Hunderte von Wagen, um vic e Meilen weit, durch Lokomotiven verschoben w«i ! den, die ihre Fahrgeschwindigkeit um so mehr zu vergrößern haben, je stärker der Verkehr, je grüßen ^ die Zahl der in kurzen Zeiträumen auf einand, r zu cxpedircnden Züge wird; Hunderte von We chen müssen geöffnet und geschloffen, Hunder e von Malen dre Fahrtrichtungen der Maschim ,, gewechselt, Hunderte von Signalen geaeben ur a verstanden werden," und die- Alle» „nc immer fieberhafterer Hast, je stärker die Verkehre, je größer die Stationen werden — und wieder dies Alle» oft bei Nacht, Nebel, Glattei-, Schnee. Sturm, wo jede» Signal undeutlich, da» Rollen ber Züge, da» Bewegen der Wagen unvernehmbcn, da» Ueberschreiten der Gleise gefährlich, da« Ocffnen und Schließen der Weichen gehindert wird." Die Zweckmäßigkeit de» in Deutschland urv Oesterreich herrschenden System» kann nur vrir erfahrenen Technikern gründlich bcurtheilt werde.. aber gegen die ungeheure Ausdehnung der dern- schen Stationen ist schon längst r. B. auch in Berlin seiten» der Communaloehörden gerecht Klage erhoben worden. In Berlin bedecken nän - lich die Stationen so viel Raum (l.960,00" O Meter) wie die ganze innere Stadt; tn Wie. rst ihre Fläche (3,360,000 mMeter) doppelt so groß wie die Stadt innerhalb der ehemaligen Glaci»; in Leipzig, Frankfurt, Köln, Prag bc- trägt die Fläche der Bahnhöfe fast halb so vicl al» die Gcsammislächc der betreffenden Städt«. und diese ungeheuer» Flächen liegen fast überall innerhalb de» BebauungSraumc» dieser Orte, die Areale vertheuernd und einengend; eine bei wei tem noch nicht in ihrer ganzen Bedeutung g»- würdigte, aber ganz hauptsächliche Ursache der WohnungSnoth in großen Städten. Vergleicht man mit diesen kolossalen Flächen, die sich bei den größten Stationen, wie z. V. de, der Nordbahn uud der Staatsbahn in Wien, am über eine Million OMeter für jede beziffern, du der leistungsfähigsten englischen und französischen Bahnhöfe, auf denen bedeutend größere Verkehr»- Massen al» aus jenen bewältigt werden, so finden wir, daß die Fläche keiner der Pariser Stationen sich nur bi» auf die Hälfte, keiner der Londoner sich auf da» Viertel derjelliaen der großen Wiener und Berliner Bahnhöfe erhebt. In der Thal, man begreift, daß gerade aui deu deutsch-österreichischen Stationen relativ so viele Unfälle Vorkommen, und man begreift wiedcr nicht, daß die Zahl nicht noch viel größer ist, da unter solchen Verhältnissen von einer die Sicher- hcit unv Promptheit der Manipulation in ge nügender Weise wahrenden Uebersicht und ein heitlichen Disposition derselben aus jenen deutschen und österreichischen Stationen von der Ausdeh nung mäßiger Mittelstädte, aus deren Gclei» strecken von 4—5 und mehr Meilen Länge mehr«: Locomotivcn oft mehr al» tausend Wagen tn allen möglichen Richtungen in raschem Tempo, unter von allen Seiten ertönenden Pfeifen-, Horn und Glockensignalen und in allen Himmelsgegenden erscheinenden rothcn. grünen, weißen Licht- unv vielfach geformten Kvrperflgnalen u. s. w. durch einander schieben, keine Rede mehr sein kann. Selbstverständlich sind vor Allem die aus der- artigen Stationen fungirendcn Arbeiter und Be amten gefährdet Ihr persönlicher Muth, brffe, der Betrieb allerdings unbedingt bedarf, grenzt oic geradezu an Tollkühnheit. Die preußische Eisen
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