Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187309066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-06
- Monat1873-09
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
' ->- »MMIMWWWWWM ' — 101 L > 78V. k 92Y, k 100- /, L IM, L 103-. k 100 ü ^ 98»/. K 93'/. ?. 86 ? 103-/« L 103 k 93- , t,LsI 92'/, ü 91- /« i»L«I iwi, r-°,' 91 8 90-,. 8 88-/« 0. . 99' « i»Lk 100 l» k. 100 t»°.k. 100 I, ll. k 100'/« 8 102V, 8 99' « 8 99V« 8 101- /, 8 96'/, 8 96-/, 8 SO-/« 8 90'/. 8 100-/, 8 I 90-/« 8 100-/« 8 100'/« 8 ,100'/« t»T> 100-/. t« 99-/« d, 97 1 9b K k. 93 V, i»L, 89'/, ? 86»/« ?. 92- /« ? 91'/» 8 94V, »Li 94- /, ?. 92V« d, 69-k 8 86'/« ? 83V, 8 76'/« k 92-/» r 90 ? 87 6. 84-/. d, 82 ü 90'^ t). , 88V, d, 95- /, k. ! 92-/^ d, ! 81 8 84 V« >»L l 84'/« k. 82 »».8 68 ? ' 78'/« k. 67'/« 8 67 ? 66- , ?. 58V« k. 79'/« t» 71-/« d, 66 k. 90-/, 6 80-/^ dr a. I 86',, 8 87 k. 86»/« d, Li 86 b» u. 6 85», » d,L> 95-/» 8 91'/« i» ° 84-/tz 8 105 p 30 8. 100 k SO L 101-/, k 160 6 188 «. 1840 8 170 k 895 8 440 6 405 t» 450 k 310 8 95 k 53 k 100»/« l»,i MIO S 99 d,».r 48 k» 49 dsL- 560 8 1150 » IAO L j,i»t tigli» u» LkPtlilil» 'ÄomiSgass« 33. ^ «edacteur Fr. HStturr. d. -iedaction ,«ll-l, uh« j« «-» Uhr ^ drr für die nächst» Rummrr bestimmtm > in Wochentagen bis gS. an Sonn- früh bis'/,i> Uhr. ,DZ^tratr»a»»ahou: ttlam. UuiverfitätSstr. 22, «iijchr. Hamstr. 21. pari. Taaclilall A». Anzeiger. Königl. BezirksgmchtS und des Raths der Sladt Lci»;ig. Sonnabend den 6. September. T»Naze LV.SVV. Aho,ocmrnt§»rct» vierteljährlich 1 Thlr. 1L Ngr. iucl. Bnngerlohn i Thlr. 20 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne PostbesSrderung, 11 Thlr. mit Postbesörderung 14 Thlr. Inserate 4gespalteneBourgoiSzeile1'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß. »rclamku uuler d «rdacllourstrich die Spaltzeile 2 Ngr. 1873. Zur gejälligeu Beachimg. Grpeditisll ist morgen tag dm 7. September nur Vormittags bis /-9 Uhr «Len Lielpnlsee V»xe>»>«tte». Auftuf. Rach den uns neuerdings durch Vermittelung deS ReichStagSabgeordneten Herrn vr. Bölck menen Nachrichten ist die Noth in dem GebirgSstädtchen J««»«Sadt in Folge der Ber gen vom 28. Juli d. I. noch eine so große, baß weitere Unterstützung zu deren Linderung »d nöthig wird. Sir erneuern daher unsere Bitte vom 6. vor. Mon. um milde Gaben sür J««rnfta-t. jjchzig, am 4. September 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G Mechler. Bekanntmachung, die Landtagswahl t« I. Wahlkreis Leipzig betreffend. Nachdem da» Königliche Ministerium dcS Innern mittelst Verordnung vom 11. August d. I. ^ LrgiivzungSwahl sür d.e II. Kammer der Stiindcversammlung aus den 15 September d. I hriebcn hat. so machen wir hierdurch bekannt, daß wir für den I. Wahlkreis Leipzig Herrn Stadtrath Alexander Schilling als Wahlvorsteher Herrn Stadtrath Buchhändler Wtlheln» Theodor Kerdinand Einhorn als Stellvertreter haben. Leipzig, den 4. September 1873. Der Ralh der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G. Mechler. am der ersten Zuwiderhandlung, unnachsicht Bekanntmachung, die Landtagswahl i» I. Wahlkreis Leipzig betreffend. Im I. Wahlkreis der Stadt Leipzig, welcher folgende Stadttheile: > du ganze innere Stadt und von den Vorstädte» folgende Straßen: AugustuSplatz r 3d, 4, 5 und 6, Bahnhosfiraße, Berliner Straße, Blücherplatz, Blücherstraße, Eberhardstraße, ritzscker Straße, Am Exercie,platz, Gcrberstraße. Gcorgenflraße, Vor dem Halle'schen Thore, »boldtstraße, Keilstraße, Löhrs Platz, Löhrstraße, Lortzingstraße. Nordstraße, Packhosgafse, jentorf, Psaffendorscr Straße, Uferstraße, Wivtergartenstraße, Zöllnerstraße umfaßt, findet die be der Stimmzettel für die mittelst Verordnung vom 11. August d. Z. auf de» IS. Sep» »her d. I ausgeschriebene Wahl eine» Abgeordneten zur II. Kammer der Ständeverfammlung in einem in der alten Nicolaischule (Nicolaikirchhof Nr. 11/12) parterre recht-gelegenen Zimmer während der Zeit von 10 Uhr Vormittag» ununterbrochen bis Nachmittag- 3 Uhr ^lt. wovon ich hiermit die Stimmberechtigten brnachrichtiae. L«pz,g, den 4. September 1873. Drr Wahlvorsteher. Stadtrath Schilling. Bekanntmachung. 1) Di« diesjährige Leipziger MichaeliSmeffe beginnt 2S. Septe«ber d. I. and endet mit dem 18. Oktober d. I. I) Während dieser drei Wochen können alle in- und an-ländtsche Handelsleute, Fabrikanten mrd Vewerbtreibende öffentlich hier seil halten. ») Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel allen auswärtigen Ver käufen» bet einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern verboten. 4) Jedoch ist daS An-vacke« der Maaren den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern ebeus« wie den m Buden unv auf Ständen feilhaltenden Verkäufern in der Woche vor der Böttcher» Zum Gtnpacke» ist da» Offenhalten der Meßlocale in den Hä'nser« auch in der Zahlwoeye gestattet, ühcre Eröffnung'sowie spätere Schließung d«r sofortigen Schließung desselben, jeveSmal, selbst beit »üt «iuer Geldstrafe bis zu 25 Thalern geahndet werden. 5) Personen, welche mit dem in S. 55 der Deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen Legiti« mationSscheine nickt versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe brs zu 50 Thaler oder entsprechender Haftstrafe den Hausirhandel während der Messe nur nach cingeholter Erlaubniß de- PouzciamteS und auch mit dieser nur in den eigentlichen drei Meßwochcn betreiben. 7) Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung de- WaarenverschluffeS an bi- mit Ende der Woche nach der Zahlwoche daS Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, am 19. Juli 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. DaS 13. Stück de» diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für daS Königreich Sachse« ist bei unS etngegangen und wird hiS zu« 22. dies. Mo«, auf dem Rathhaussaale zur Ein sichtnahme öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 10 t. Verordnung, die Bemerkung dcS Ableben- der vor dem 21. AlterSjahre der- storbcnen Mann-Personen in den Geburtsregistern betreffend; vom 15. August ' 1873. » 102. Verordnung, da» Verbot der Annahme der österreichischen -/«-Guldenstücke bei den StaatScaffen betreffend; vom 18. August 1873. - 103. Bekanntmachung, dem bergmännischen Spar- und Vorschußvcreine zu Frei berg bewilligte Stempelbefreiung betreffend; vom 18. August 1873. - 104. Bekanntmachung, eine Anleihe der Mehltheuer - Weidaer Eisenbahngescüschast betreffend; vom 27. August 1873. Leipzig, den 5. September 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G- Mechler. Bekanntmachung. An der Schule zu Leutzsch ist zu Michaeli- d. I. eine HillfSkehrerffrlle mit 250 Thlr. IahreSgehalt und freier Wohnung zu besetzen. Bewerber um diese Stelle werden aufgcfordert, sich bis zum 2A. dies. Mon. unter Bei fügung der erforderlichen Zeugnisse schriftlich bei unS anzumelden. -:««zt8, am 3 September 187». Der Rath der Stadt Leipzig. n i. G-Meö vr. E. Step Hai eechler chigjähriges Docenkn-Jubiläum. > Leipzig, 6. September. Seit dem 0. Sep- »der 1823 ist vr. xkil. Gustav Theodor jkchuer Lehrer an der Leipziger Hochschule ein zweite- goldene» Jubiläum ist mil dem gefeierten Gelehrten Heuer zu erleben ihm, der am 13. Februar d. Z daS msäcular-Diplom der Leipziger Philosophen- it erhielt, wie unser Blatt (2. Beilage zu i 45 vom 14. Februar d. I.) unter kurzer lichsloser Würdigung der Stellung und Viel- Leistungen de» Jubilar» in der Wissen- lst seinerzeit mitgetheilt hat. Lt Leipziger Tageblatt vom 17. September > meldet: «Im S September habilitirte sich bei der hie philosophischen Kacultät der Herr H. Gustav dor Kechner, BaccalaureuS der Medicin,*) Aroß-Sährigen in der Lausitz, durch Ber- ßkisignvg seiner gelehrten Abhandlung: „prne- »« »ä tLevriam oi-gavismi xenerolem", wobei Herr Moritz Wilhelm Drobisch, der Ma li! und Physik Beflissener (d. h. stuck MI.), »büchen Beistand leistete. Seine Opponenten «: Herr Prof. Spohn, derzeitiger Dechant philosophischen Facultät, Herr Professor «er und Herr A. Klotz." I Der tzociu» bei dieser Disputation pro loco mithin Geheimer Hofrath Professor vr. Modisch, jetzt der Senior der philosophischen «cultSt Leipzigs. Spohn, der bald nachher starb, « Professor der griechischen und römischen Lite- »nb wird jetzt auch wegen seiner ägypto- Studien wieder genannt. (Sein mit phen geschmückte- Grabdenkmal befindet unweit der Johanniskirche aus dem Alten ntdhos) Ernst Klotz war seit 1821 habilitirter ^zister und LeSperprediger zu St. Pauli. ^Die Habilitationsschrift liegt dem Referenten X fie ist durchweg lateinisch geschrieben und ent- " «« Schluffe eine größere Anzahl Thesen, denen hier nur zwei erwähnt werden mögen, eine wegen ihrer nahen Beziehungen zu hoch ten Eollegirn, die vr. Fcchner bi- in die Zeit zu lesen Pflegte, die andere wegen denn sich offenbarenden, vom Verfasser im Kechner war längst außerordentlicher, längst Professor drr Phvsik geworden, al» chm die FaruUSt unter dem Lrcanat Prof. vr. I. 1858 da» medicivische Shreudoctorat vrr» j Bl d«hm führten rhu die Personalverzeichn ist« ^sort al» kaccalaunu» ans. Leben nur zu oft bewährten stoischen Gesinnung. These II: vaiallellLmus strictu8 eristit iuter auiwam et eorpvs, ita nt ex uuo, rito evguito, allerum coostrvi xossit. These Vll: volor iu Feuere von solvm noo mrckum seck etism dvllum ckici weret. Bon Professor Spohn dürste namentlich These VII bekämpft worden sein, welcher Cicero vorwirft, kein guter Philosoph gewesen zu sein, wie sich au» dessen Schriften erweisen lasse. Aus Sta-t un- Lau-. * Leipzig, 5. September. Da- „Dr. I." meldet au- Dresden, 4. September: Hente früh '/«6 Uhr ist Se. königl. Hoheit der Kronprinz zur Abhaltung der, Hvchstdemselben als General- Jnspecteur der I. Armee-Jnspection übertragenen Jnspicirung de- königl. preußischen V. Armee- corp- nach Posen abgereist. Ee. königl. Hoheit wird am 5. und 6. September die 10. Infan teriedivision bei Schwirbu», am 8. und S. Sep tember die 9. Infanteriedivision bei Naumburg und Bunzlau besichtigen und am 10. September nach Dresden zurückkehren. In der Begleitung Sr. königl. Hoheit befinden sich der Major Schwcingel vom Generalstabe und der persönliche Adjutant Havptmann v. Treitschke. * Leipzig, 5. Septbr. Da» „DreSdn. Journ." schreibt: „Bei den in den letzten Jahren vorge kommenen Reichstag»- und Landtag-Wahlen ist bekanntlich vielfach eine geringe Betheiltgung wahrzunchmen gewesen. Insbesondere ist mehr seitig bemerkt worden, daß zahlreiche in un mittelbarem Staatsdienste stehende Angestellte an den Wahlen sich nicht betheiligt haben. Letztere» ist um so bedauerlicher, al- die Nichttheilnahme von Personen, bei welchen ein besondere» Interesse sür die Wahlhandlung vorausgesetzt werden muß, auch andere Personen in Ausübung de- ihnen zustehenden Wahlrechte- lässiger zu machen ge- eignet ist. Da» königl. Ministerium de» Innern hat deshalb, wie wir vernehmen, von den in Kurzem bevorstehenden Landtag»»Ergän zung-Wahlen Beranlaffung genommen, die Beamten seine» Ressort» daraus aufmerksam zu machen, wie wünschcnSwerth e» sei, daß sie sicb, so weit sie al» Stimmbercchtiate betherlizt sind, die Ausübung de» ihnen zustehenden Wahlrecht» angelegen sein lassen." Derselbe gute Rath, welchen da» Ministerium de» Innern hier seinen Beamten ertheilt, ist natürlich allen Wählern überhaupt, namentlich aber denen der libera len Partei zu ertheilen, da c» ja kaum zweifel haft ist, in welchem Sinne und zu Gunsten welcher Partei die allergrößte Mehrheit der Beamten ihre Stimmen abgeben werde. — DaS königl. sächsische KriegSministcrium publicirt im „Dr. Journ." eine Bekanntmachung ck. ck. 27. August d. I., betreffend die settber mit der Lehr- und Erziehungsanstalt zu Klein- struppen in Verbindung stehende UntcrosficierS- Schule. Die letztere Anstalt wird vom 1. Octbr. d. I. nach Marienberg verlegt. V—8. Leipzig, 5. September. Die gestrige Sitzung de» Lehrervereins, welche wegen Parteibestrebungen eine sehr stürmische zu werden versprach, ging ziemlich ruhig und würdig vor über. Nach Verlesung de» Protokoll» gab der Borsitzende vr. Panitz verschiedenen Sprechern da» Wort, die theil» ihre Mißbilligung oder sogar Empörung über einen betreffenden Artikel m den TageSblattern auSsprachen, theil» die be vorstehende Wahl berührten und daraus hin- wiesen, daß der zu wähleuve Vorsitzende keiner Partei angehören müsse, damit mehr Einigung erzielt werde, und keine Partei einen Borwand habe weg zu bleiben vom Verein 'Nach dem Bortrage de» Cassenberichtc» erklärte Dtrector vr. Panitz, daß sowohl er wie sein College Oberlehrer A. Richter die Wahl nicht wieder «nnehmen würden. Trotzdem wurde doch al» Borfitzender wieder vr. Panitz gewählt, und erst al» er noch einmal auf da» Bestimmteste abge lehnt hatte, schritt man zur Neuwahl, die auf Lehrer Wunderlich (Red. der „Freien deutschen Schulzeituna") fiel, welcher sie auck annahm, vr. Panitz begrüßte ihn al» neuen Vorsitzenden mit dem Wunsche, daß er mit einer Elcphanten- haut auch die rechte Schlangenklugheit verbinden und daß unter seiner Führung da» junge Lehrer- geschlccht neue- Leben in den Verein bringen möge. Al» Stellvertreter de» Vorsitzenden wur- den die Lehrer Rocke und Schneider gewählt. Eine längere Debatte entstand nach dem Refe rate de» Lehrer Rocke Über die Idee, ein Lehrer- BereinShau» zu bauen, wobei sich verschie dene Bedenken zeigten, die indeß von anderer Seite auch wieder beseitigt wurden. Die nächste Zeit soll mehr Licht in diese Bausache bringen. Nach der Wahl de» Schriftführer» und de» Eassirer» wurde die Sitzung geschloffen. —r. Leipzig, 5. September. Dieser Tage haben die Vorarbeiten zur Anlage de» neuen verbreiterten Schleußtger Wege» und der projectirten nachbarlichen Straße« be gonnen. Der große Bogen, welchen derselbe vom Kirscdwehre an bi» zur Brücke an der Mahl mannstraße beschreibt, kommt in Wegfall, wo durch Schleußig der Stadt um ein Brertheil der Länge deS jetzigen Wege» näher rückt. ES ist jedoch auch zu wünschen, daß man bei dem neuen Wege eine schnurgerade Chauffeeanlage vermeide, indem eine solche für diesen hübschen Theil unserer nächsten Umgebung eben keine Zierde sein würde. LH Leipzig, 3. September. LigenthÜmlicher Art war die Feier de» Tage» von Sedan in Lützschena. Wir kennen da» für die dasige Feier etwa entworfene Programm nicht, aber jedenfalls hat nicht darin gestanden, daß am Morgen de- 2. September Feuer in der Brauerei auSbrechen sollte. Indeß, da Du» einmal ge- schab, so that man da» Nöthige und ries auch die freundnachbarlicheu Feuerwehren auS Schkeuditz und Möckern herbei. Beim Löschen mögen Streitigkeiten zwischen den Einheimischen und Fremden vorgekommen sein; Nachmittag» herrschte eine sehr gereizte Stimmung. Al» wir etwa um 3 Uhr bei der Brandstätte waren, hielt einer der Eingcboruen von einer Mauer herab eine schwnua- volle Rede, der wir, der Sachlage unkundig, so viel entnahmen, daß sie gegen die Fremden ge- richtet war. Bald darauf marschirte die Schkeuditzrr Feuerwehr ab, die Möckeru'sche war allem noch da, und die biedern LÜtzschenacr sahen nun die Zeit gekommen zur Erringung eine» Siege», der ihnen deS Tage» würdig scheinen mochte Mit großer Uebcrmacht und auf der Brandstätte mit Holzsiückrn gut bewaffnet, griffen sie die freund, lichen Nachbarn an; da» Horn der Möckerner rief zum Sammeln, aber die Zahl war gering, Mittel zur Bewaffnung kaum zur Hand, und d e tapfer« LÜtzschenacr hatten den Bortheil, au» einer sehr hohen Stellung herab den Angriff eröffnen zu können. Bald waren die von Möckern in die Flucht geschlagen, und nun übten die Sieger, je 2 — 4 an Einem, schauderhast anzu. sehende Heldcnlhaten. Mit Knüppeln, die Ochsen Niederschlagen konnten, schlugen fie die freundlichen Helfer zu Boden, wenn e» Diesen nicht gelang zu entfliehen. Al» die Sieger von der Verfolgung zu rückgekehrt waren, begannen fie eine Art Siege»- ballet im Gcschmacke der Wilden auszuführen: sie schwenkten ihre Keulen gegen einander, indem Jeder den Nächsten zeigte und schilderte, wie er seine Hiebe geführt hatte. Erst al» einige Herren, wahrscheinlich freiherrliche Beamte, über den Hof schritten, ließen die Acteure ihre Prügel fallen und entfernten sich sackt. Ein Mann von Möckern mußte wegen einer schweren Kopfwunde in Ab-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite