Dresdner Nachrichten : 23.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187612236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-23
- Monat1876-12
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- Dresdner Nachrichten : 23.12.1876
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«r. 8S8 ,r >, ^ >». «do>>» »t«P«G » >i» k 7« »t,e. «t»ttl.irum««r» io vf^. «uflage 31 000 stevl. tziür die MUckr-be ein,»« i««d««r «auultttyte «Li ü» die Medacti»» nicht »erbmdlie,. Jnseeaten-Annehme aus- »Sr» - »««sei,sie», u»» O««l«»ili Hamburg, illee. lta.TSiin, Boies, »redlau. gianisurt a. M.. —M«». Masse i» iverliu, Letdtta. Vien. Hamdttig. griolsurt a. M., Mü» »«,. — »«uv« ^ <5«. i» granNur« M. — G».»«i«einrhrmui».- «7d», Lailit», il.IIle» » V«. in Part«. Sounabead, 23. Leeemver. JNier«»» »erden Marie» «>«»» 1» l dt» »».» Utz, «enll,»»: «red» »la«cr» dt» «ach», d lldr. Raum eurer ein- alliaen Petilzeile keiiU Tageblatt für Uokitik, Ztntertzaktung, HeMstsverkeH Börsenbericht und Aremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Llkpsch Neichar-t in Dresden. Verantw. Redakteur: Fr. Gotdsche in Dresden. XXl. Jahrgang. Mltredarteur: Vr V.mll ltt»«r«^. Für das Feuilleton: »»«-tu»»«». ,n,en»„>«e« »«SvliileM «ensied«: , , - n, ,»Iie » di» Rach«, d lldr. — Der R t I iae. Einuelandt di» Zeile U0 PIgc. Ein, «arantie tltr »ad «tchll»«,,,« ttrlcheiae« «er Anserate wird nicht gegeben. Rulwiirttge »nnonee»- Aulleiige dan und unde» kannieu girmea uud Per sonen tnsertren wir nur «ege» Vr»un«er«»da» Gablung duvch Srirs- marle» oder Posiein«ab- iunc Licht Silben ioiten lb Piae. Jnierate sür dt» lötontagL - Slummer »der »ach einem gell tag« die Peitljeil« i!0 Pf«». Dresden, 1876. A v t. o n n e in e n Di« geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für das erste Quartal 1877 baldigst «rneuern zu ,vollen, damit wir die »Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten dcö deutschen Reichs und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Extra-Abonnement auf die Abends 5 Uhr erscheinende Börscn-Bcilage 1 Mark. Expedition der Dresdner Nachrichten. Dresden, Marienstr. IS. Politisches. In Erwartung der kaiserlichen Thronrede enthalten wir uns heute jeder eingehenden Bemerkung über die Neichsjustizgesetzc. Ander» ist der Standpunkt eines Monarchen, anders der eines Ab geordneten, anders der eines BollöblattcS. Der Kaiser würdigt nach den Gesichtspunkten, die ihm sein Kanzler nahclegt, die Ergeb nisse der Arbeiten seines Reichstages, und diese kaiserliche Auf fassung, wie sie in der Thronrede zur Geltung kommen wird, ehren wir Mtt der Loyalität, die wir dem Reichvoberhaupte schulden. AuS der Erinnerung des Bolkeü vermag freilich die Thronrede, deren Wortlaut unten folgt, nicht jenes Schauspiel zu reißen, das die bei spiellose Charakterlosigkeit der Ratwnalliberalen geboten hat. Dazu brennen die Wunden, welche diese Justizgesetze der Rechtspflege und d« RechtSentwickclung schlagen, zu tief. Wir gehen nicht so weit wie der Abg. Richter, der diese Gesetze „weder gehauen noch ge stochen" nannte, wir entsinnen vielmehr uns der Mahnung jenes alten Verseß, daS Unvermeidliche mit Würde zu tragen. Uns tröstet die unzerstörbare Zuversicht an den guten Lebcnskcrn des deutschen Bolkeü, welcher die Mängel und Makel dieser Gesetzgebung über winden wird. Diesen nationalliberalen Paragraphenschreibcrn kann cs im Reichstage gelingen, den Drang der Ration nach guten Gesetzen, «ach wirklicher RechtScinhcit, nach edler Ansfassung der LÄensverhältnifse abzuleitcn, zu trüben oder zu fälschen — 'der ge sunde Sinn der Nation wird die Fehler der Gesetzgebung hcraus- fühlen und sich so lebhaft äußern, daß die Lücken .un gefüllt und die Fehler verbessert werden. Die letzten Stunden des Reichstages wurden in der Haupt sache mit Abstimmungen ausgesüllt. Die Gefühlsausbrüche züngel ten, unterirdischen Flammen vergleichbar, nur gelegentlich aus der Asche des RcichütagöbodenS hervor. Nachdem einmal die amenzahl, die für den Pakt Miquöl gewonnen war, feststand, wäre «S pure Zeitvergeudung gewesen, die Abstimmungen in der namentlichen Forin regelmäßig zu wiederholen. Ein parlamenta rischer Streik war aus den gestern entwickelten Gründen für un praktisch erkannt worden. BcmerkcnSwcrth aus den Eolonnen der Lbstimmungsziffern ist, daß der als „unanständig" bezeichnet,: Zeugnißzwang gegen Druckerei und Redactionspersonal nicht mit der vollen Höhe der Ja'ö angenommen wurde, wie sie z. B. die Ab stimmung über den sogenannten „fliegenden Assessor" zeigte, d. h jenen als Hilfürichtrr zur Erzielung eines gewünschten Urtheilv zu verwendenden und ins Richtercollcgium zu ziehenden unteren Beamten. Einstimmig nahm der Reichstag die Eivilproceß- und die Eoncursordnung an — Gcsetzgebungswerkc, deren Werth wir in Sachsen recht wohl zu schätzen wissen, die man aber unabhängig von dm übrigen Gesetzen publicircn konnte. Den Schluß der Ab stimmungen bildeten Resolutionen, welche das Verlangen nach einer ganzen Anzahl von Gesetzgebungorcgulirungen ausdrückten. Eine Reform der Militairstrafproceßordnung billigen wir um so mehr, als z. B. das königlich sächsische ArmcecorpS eine ausgezeichnete Strafprocehordnung im Jahre 1807 gegen die viel mangelhaftere preußische aufgeben mußte und Reformen der letzteren nur Fort schritte darstellen können. Anders steht cs mit der rcichsgcsctzlichcn Ordnung des GefängnißwesenS, von der wir zu Gunsten der Ein- heitlichkert das Herübernehmen der Plötzensce-Grundsätze in unser im Ganzen nach humaneren Anschauungen geordnetes Gefängniß- wesen besorgen. Durch die Ernennung Midhat Pascha zum Großvessir soll die ganze Conferenz gegenstandslos geworden sein. So lalltet die pessimistische Lesart. Ist die Rang-Erhöhung des erleuchtetsten Kopfes der Türkei ein diplomatischer Meisterstreich Lord Salisburys oder eine Art BerzweiflungS-Coup der Pforte? Die Vormeinung für den neuen Großvessir ist im Ganzen eine günstige. Als Bali (Gouverneur von Bulgarien) des Donau-Vilajets zeichnete er sich nicht nur durch Intelligenz so auö, daß er diese Provinz zu einer Muster-Provinz emporhob, sondern auch, was bei einem Türken unendlich viel sagen will, durch sein« Unbestechlichkeit und Uneigen- nützigkeit. Auf ihn sind die Sofia-Bewegung, der Sturz des Sultans Abdul Aziz, die Wahnsinns Erklärung des Sultan Murad und die sonstige,» Schritte der Türkei zurückzusühren, den russischen Jntriguen gewachsen zu sein. Jetzt tritt er, im unbeschränkten Be sitze der türkischen Machtmittel, vor die Conferenz mit einer Ver fassung, die er nicht bloü auf die insurgirten Provinzen, sondem auf die ganze Türkei ausdehnen will. Wird der thatkräftigste und intelligenteste Staatsmann deS OSmanenthumS das in allen Fugen krachende Reich stützen können? In den Wiener Blättern lodert der Zorn über den der öster reichischen Flagge in Belgrad angethanenen Schimpf hoch auf. Die Vorgänge sind folgende: Der österreichische General Consul Graf Wrede benützt mit dem deutschen General-Consul Grafen Bray und dem Oberstleutnant Raab einen Kahn, um sich auf den Monitor »,Maroü" zu begeben, der sie nach Scmlin bringen sollte. Eine serbische Schildwache feuerte Gewehrschüsse auf den Kahn ab, ohne jedoch Jemand zu treffen. Der Monitor legt sich pflichtgemäß ins Mittel und eriviedert den Angriff mit einen, Kanonenschüsse. Dabei ereignet sich im Thurme deS Monitors das Unglück, daß durch das Platzen einer Granate 11 Personen der Bemannung getödtct oder schwer verwundet werden. Warum, so fragt man, schoß die serbische Cchildwache? Nach serbischer Behauptung dürfen auf jenem Theile der Donau nur bc-l,» kuckjo, weiße Schisse, d. h. Kausfahrtei-, nicht Kriegs-Fahrzeuge ankern. Warum aber schießt man dann nicht auf das k. t. Kanonenboot, sondern den serbischen „Tschamatz", d. h. jene Schluppc, in der mehrere Civil-Personen sitzen? Die Schildwache ist zwar sofort in's Stockhaus geworfen, der Comiiicmdant der betreffenden Eitadelle abgeseht worden und das Ministerium reichte seine Entlassung ein. Oesterreich aber erwägt, ob cs sich ferner mit feigen Entschuldigungen, listigen Ausreden und eitlen Versprechungen abspeisen oder in Serbien einrücken soll. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 22. Dec. Der Schluß des Reichstags erfolgte heute durch nachfolgende Thronrede Sr. Maj. dev Kaisers: „Geehrte Herren! Bel dein Schlüsse der vierten und letzten Session der zweiten Legislaturperiode deö Reichstages darf Ach Sic auffordern, mtt Mir einen besrlcdigenden Rückblick aus die Ergebnisse Ihrer Thatlgleit zu richten, um Und zu vergegenwärtigen, in welchem Maße Ihre und der verbündeten Reglermigcn gemeinsame »Arbeit I», Laute der letzten :< Jahre de» »Ausbau bcr persassniigsinäßigen Grundlage» dev Reichs gefördert bat. Durch tad RcichS-Militärgcsttz ist die Organi sation des deutschen Heeres icstgcstcllt und damit eine zuver lässige Gcwabr sür die Unabhängigkeit dcö Vaicrlantctz und für leine berechtigte Weltstellung geschaffen worden. Aus dem Gebiete der wirihschcntlichen Interessen hat daS »Bankgesetz tür die Regelung der Creditverhaltnisie und des Geldumlauf« ein heitliche Ordnungen eingelührt, von deren Wirksamkeit Handel und Verkehr clne stctiae und nachhaltige Förderung erwarten dürtc». Zugleich ist die Gesetzgebung darauf bedacht gewesen, ihre Fürsorge sür die cudcitciidc» .»lassen durch Organisation der eingeschriebenen Hlilskai'scn zu bcthätlgcn. »Aon nicht ge ringerer »Betcuiung Ilt tat» in der abgeianlenen Legislatur periode Geschaffene tür hie M>c,,e her geistigen Interessen der Nation. Die Rechte und Pflichten, w/lchc sich an die literarische Tbätlgkeit knüpfen, sinh duich da« Gesetz über die Presse neu geordnet, der Schutz deS geistigen Eigenthums hat durch die Gesetze über das Urheberrecht an Werken der btldcndcn Künste. a» Muster» und Modellen eine lange entbehrte Erweiterung erhalten, so wcrtlwoll aber auch die Ergebnisse Ihrer frühere» Sessionen in kc» genannte» unb t» anderen »Beziehung«, waren, so werte» sie doch au »Bedeutung über ragt dnlch die große »Ansgade, welche Ihnen aut dem Gebiete der Jnsti gesexgebling gestellt war. Nachdem eine Revision des Strafgesetzbuches i» der vorigen Session stattgcstmtrn batte, siel der heut schließende» die Erledigung der Gesetzentwürfe zu, weiche die Gerichtsverfassung, dlr Civil- und Strafprozeßvrb- nung unb die Concurvordnnng rege'». Diese Entwüuc sind von Ihren Kommissionen mit angespanntestem Flelße und mit der eingehendste» Sorgfalt geprüft worden und der Reichstag hat die »B«atl»i»gen über diese Gesetze mit dem Eiter und der Hingebung gepflogen, wie sie der großen nationalen »Ausgabe würdig waren. »Bei einem so umfangreichen und bedeutungs vollen Werke mußten in der ersten »Benrtheilung die Meinungen über viele wichtige Punkte „ekh.rciitlg in dem Maße anScin- aiikcrgehc», wie cs der »Vcrdrcttimg und der Vielseitigkeit iuri- stischer Durchbildung in allen Theilcr, »»scrcö Vaterlandes ent spricht. Dennoch Ist cs zu Meiner auirichtigcn Freute gelun gen, alle Mclinliigövrrschlctciihelteii Im »Wege der Verständi gung unter Ihnen und mit den verbündete» Regierungen auö- ziicheichcn und die Verhandlungen zn clnci» hciricdigente» »Abschluß zu bringen. Das Gefühl deö DanlrS für die »Bereit willigkeit, mit welcher Sic. geehrte Herren, den verbündeten Regierungen zu dieser Verständigung eiitgcgrngelommr» sind, ist in Mir um so lcdhafter, je höher Ich den Gewinn anschlage, welcher aus dem Gelinar» dieses Werkes sür unser natlcnaics Lebe» erwachsen muß. Durch die statt- gchabtc Vcradschletrmg der Insllzgeictze ist die Sicherheit ge geben, daß in »aber Zukunft rie Rcchfkpsicgc In ganz Deutsch land nach gleichen Normen gchandhcibt, daß vor alle» deut schen Gerichten nach denselben Vorschriften veliahren werten wird. »Wir sind dadurch dem Ziel der »allonaic» Rcchtöcin- vcit wesentlich näher gerückt. Die gemeinsame RcchtSentwickel- nng aber wird In der Nation das »Bewußtst in der Zulammcn- gcheligkclt stärken und der politischen Elnbcit Deutschlands einen inneren Halt geben. wie ihn keine irül'cre Periode un serer Geschichte aufwcist. Die RechiSciiiheit auch ans dem Ge biete des gestimmten bürgerlichen Rcchtö herbeiznfübren, wirb der »Berns der kbinmenken Sessionen sein. Ich cnt aste Sie, geehrte Herren, indem ich Ihnen für Ihre angestrengte und erfolgreiche Arbeit wiederholt Im Namen der Verbünde»«! Re gierungen den wärmsten Dank auSspreche. in dem icsten »Ver trauen. daß. auch wenn der Reichstag sich wiederum hier ver- sammelt, es uns vergönnt sein wird, unsere »Arbeite» aus schließlich den friedlichen Ausgaben der inneren Entwickelung dcö Reick,S znzuivendcn. Der bisherige Fortgang der »Verhand lungen der europäischen Mächte über die im Orient schweben den Fragen berechtigt Mich zu der Hoffnung. daß es Meinen »Bemühungen und den einander entgegenkommenden friedlichen Intentionen der an deren Entwickelung der Dinge im grient unmittelbar bcthciligtc» Mackste gelingen werde, die schwebende» Fragen ohne Bcelitträclstigung der guten »Besteh- § ungen zu löse», welche sa gegenwärtig unter ihnen obwalten.! »Ick, werde, gestützt von den, »Vertrauen, welche- Deutschlands friedliebende Politik sich erworben hat, im Wege sreuntschast- licher und selbstloser »Vermittelung mit Gottes Hilfe auch ferner dazu Mitwirken." Berlin, 22. December. Dem heutigen feierlichen Schluffe dcö Reichstags wohnten etwa 150 Abgeordnete, die Generalität, die Stabsoffiziere und viele hohe Staatsbeamte, sämmtlich in großer Gala, bei. In der Hofloge bemerkte man die Prinzessin Friedrich Earl mit ihren Töchtern, in der Diplomaten-Loge die »Botschafter Oesterreichs und Rußlands, die Gesandten Spaniens und Portugals. An der Spitze des Bundesraths erschien der Reichskanzler Fürst Bismarck. Bald nach ^3 Uhr betrat Sc. Maj. der Kaiser den Politik betreffenden Stelle von Beifall unterbrochen. »Nach Ver lesung der Thronrede erklärte Fürst Bismarck den »Reichstag für geschlossen; der bairische Minister - Präsident v. Pfretzschner brachte ein Hoch aus Kaiser Wilhelm auü. Locale» and Sächsische». - Dem einer. Kirchschullehrcr Earl Gottlteb Jrmer In Niederbobritzsch unb Job. Ebristoph König in Niederschöna ist tag Vcrbicnstkrcuz, dem Rittergutsbesitzer Platzmann aus Laineck taS Ritterkreuz I. El brS Albrechtsorbcns unb dem Forstinspcctor Heinrick, Louiö Schwarz lm Forstbrzlrk Bärcn- scls baS Präklcat „Forstmeister" verliehe» worden. - — Tie Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz und Abcken sind von den Reichstags- resp. Bundeöraths-Arbeitcn aus Berlin wieder hierher zurückgekchrt. - In den hiesigen aristokratischen Kreisen bildet die Ver lobung des Herrn Ministero Frin. v. Friesen den Gegenstand zahlreicher Eommentare. Dock, ist die Verlobte nicht, wie man wissen wollte, eine Italienerin, sondern eine durch Geist und Wohlthätigkclt ausgezeichnete Dame auö Deutschland, die hier seit längerer Zelt lebende verwittwete Frau v.'S ordan. — Herr Stadtrarh Hendel handhabt die Marktpoltzet mit ancrkcnnenöwcrtvcm Eller. Vorgestern wurden auf dem Markte einer »Anzahl Bäuerinnen, welche solche (Sänke zum »Ver kaufe scilhicltcn. die curck, ihren üblen Geruch schon verdächtig waren, diese gesundheitsschädlichen Weihnacht-braten conflScin. ES gehört zu den üblen Geschäftspraktiken, die Gänse wegen er- bölstcr Weibnachtönachirage möglichst lange zu behalten, um sie theurer zu machen. ES Ist in der Ordnung, daß die Marktpolizet durch EonsiScation lingcnicßdar gcwordeuer Waare dem eut- gcgentrltt. Die Gänse sind übrigens Heuer kleiner alS sonst; eine reckst große Gans wiegt 10 Pfund, während sonst 13"-1Lpfün- dige Gänse nicht zu den Seltenheiten gehörten. Dieser Mibwuch» der Gänse ist eine Folge der langen Hitze, bei welcher die Husch- chcn nickst viel fraßen. - Der pensionirte Steuereinnehmer Eichver in Steu- Strieien, ein »Veteran au» den Napoieonichen Kriegen, welcher, im Jahre l8G'. sein tiOjähriacöDicnstiubiläuu» feierte, begeht am 20. Dcecmbcr seinen 00. Geburtstag. — Das Ministerium tcS Innern bat auf Antrag deS Ver-. dantSautschussrd der evangcilsch-luthcriichcn Prediger-Eonserenzcu die Orrsobrigkeitcn angewiesen, von den in die Gemeinde neu Anziehende» Perionrn bei deren Anmeldung über ihre Con- scsslon Nachweis zu erfordern und davon den Pcirochlal-Geist- lichcn Mittvcllung zu macken. »Auck, sollen die Standesbeamten künftighin die ungenaue »Bezeichnung „evangelisch" vermeiden, vicimchr die den kirchlichen Verhältnissen entsprechende Bezeich nung „evangelisch lutherisch" ob«? „cvaiigcliich-resormtrt" gebrau che». endlich aber dir willkürlich gewählte sttcligionSbezeichnung „irArcligiös" vermeiden und mit „Dissidenten" vertauschen, daö Lctzicre aber erst tan», wenn der »Austritt aus einer anerkannten Rcllgionogcscllschaft aus geordnetem Wege erfolgt und glaubhaft nachgcwlefen und nicht bloo behauptet worden ist. — — Im »Bttzthum schen Gymnasium wurden vor gestern Nachmittag gegen 50 Knaben unbemittelter Eltern mit allerhand zweckmäßigen Kleidungsstücken und mit WeihnachtS- gebäck beschenkt. Diese »Bescherung war das erfreuliche Resultat einer bo» den Schülern dieses Gvmnaliumö vcran,lallet«, Samm- lmig. Eine Rede des Oberlehrers Br. Weiße und Gesang der Gvnmasiasten belebte die würdige Feier. Weihnachten. Bel all den verschiedenen Hinweisen, die wir unseren Lesen, gegeben, um ihnen einigermaßen die Qual der Walst bezüglich der Gelchenke zu erleichtern, haben wir die Spccialität«, der Metallwaar«, - Fabrikation übersehen, von denen sick, viele ganz überaus glücklich zu Gaben sür Hausfrauen eigne», als da sind messingene Plattglockcn, Mörser, Leuchter, kupscrne Wärmflasche» ». i. w.. die man vorzügilck, und schön aus dem großen und bekannten Lager von B. Lcusck, uer, große »Brüte,stiaße Nr. l. «»nehme» kann, woselbst man höchst solid bedient wird. Wir erwähnt«, neulich KrotodiUrderstieleln! Heute sehe» wir schon i»> Schaufenster von Moritz Sommer, auf dcrjcldcn Straße Sir. l:r. rin ganzes Krokodluell auSgclegt, auf welche», »,a» noch die Lage der Schuppe» sieht. Herr Sommer hat sich eine Sendung solcher Felle komme» lassen und thelit »ns mit, daß er nack, ungefährer Ealculcttio» glaubt, ein Paar Stiefeletten schon mit Ist Mark 50 Pfennige berechnen zu könne». Wer an, Wollwaare» billiger und tavcl gediegener Art speenlirt, der wird dergleichen vorzüglich bei Linus Oesterreich. Lchcffclsiraße »Nr. 20, finden, woselbst natürlich auch alle Arten Strumpfwitter-'Artikel u. s. w. in Masse vor handen sind. — Zn Geschenke», die sich Damen untereinander mach«, können, dürste das vortreffliche Eorsetg eich äst von Heinrich Plant. Wallstraße 12, ganz besonders günstige Gelegenheit bieten. Herr Plant ist Im Stande, jeder Dame die Taille z» mache», ohne daß sie es übel nehmen könne: lin Gcaen- tbcil wird sie hocherfreut und tanibar sein, da diese »Art dcö Taillcmachcns sie nur reizender und anziehender ge staltet. Seihst lur dicicnigcn Schönen, die nicht gerade gewachsen sind, finde» fick, Eor'ctß, die hübsche Gestalt verschaffen. — Schließlich sei noch Denen, die „och nicht daran dachten, die Fischwaaren- und Eaviar-Handiniig »a> gros <L vn ckotsil von G. K üh „ cl. Wrbergasse Nr. i» (Erinnerung gebracht. Da gicbt cö zierliche Füßchen Eaviar und niartnirte Flickst, Sar dinen, Lachs, Hummer u. s. w.. die Jedermann gern nimmt oder die für die Festtage in der eigene» »Behausung Genuß bereiten. — Der schnellste Eisenbahnzug In Deutschland ver kehrt grgcnwärtig zwischen Dresden und Berlin. Es Ist dicö der Schnellzug der »Berlin-Dresdner Eisenbahn, welcher jüngst daö sächsische Königspaar von Dresden «über Elstcrwerda und Zossen» nach der -Hanptstadt dcö Reich- führte, in Dresden »Vor»,, io Ubr 5 Min. adgclst, bereite, 12 Uhr Li» Min. in »Berlin cintrifft und, von »Berlin soda»» Nachm. 4 Uhr 15 Min. abgclasscn, »Adcntü 7 Ubr U Min. wieder in Dresden ankommt. Dieser Schnellzug legt also die 170 Kilo»,cter betragende Strecke zwischen Berlin »nd Dresden finit nur einmaligem Anbalten ln Eistcrwcrda)» nahezu in 2»/« Stund«, zurück und empfiehlt sich äußerten, durch scdr roinfortable und practische Einrichtung seiner Wagen, sowie durch billige Fahrpreise, verdient sonach hie Be achtung dcö reisende» Public,»nö im vollsten Maße. — »Vorgestern Vormittag ist ein in der Bciscrt'sckstn Mühle beschältlgter Feuermann, Namciiö Naumann, beim Tragen von Mehlsäcken auö der Mühle nach elnen, Wagen aus dem Laulbre», welches von der weit Höver als die Straß» liegenden Mühlthürsck'wclie nach den. Wage» gelegt war, auSgcrntscht, . . , . . nach de,» Wagen gelegt war, >i Saal, gefolgt vom Kronprinzen und sämmtlichen hier anwesenden! zum Fall«, gekommen und bat dadurch außer einigen Eon- Prinzen, begrüßt von einem durch den Präsidenten v. Forckenbeck k» »n den »Beine» auch clne solche, und zwar anscheinend NI,-bockten iäcick, Di- Tistanr/k« „mrt,- ,n,s,rs.'ck, n»ni.','tiick > eine schwere, a „I Rückgrat erlitten, welch Letztere seine Ilcber- ausgcbrachten )och. B,c -U)»onrcde wurde mehrfach, namentlich ^ Mmna nach dem StadtkrankcnhanS per Wage» nothwendig bei Erwähnung der Jnsiizrefonncn, sonne bc, der die auSwarttge * gemacht hat.
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