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Dresdner Nachrichten : 11.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-11
- Monat1885-12
- Jahr1885
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- Dresdner Nachrichten : 11.12.1885
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»«» kN U and Dodff Missa, Mitteln, srinn Au aul der Jnlrlarupp« herrschte. Wir daß vor einig, amerikaiiiich« seinem Dampfer zweifelhaft deufft 10 bi» 12 Mann. meisten» Besitz Vv! v. Oertzen dagegen erbvbenr schristliche unbeachtet. E» läßt sich a»»ehmen, daß die N stylte eben dem deutschen Kom- l, Herm von Oertzen, gänzlich an pöÜ ^ Sott» L — kltung zu verichafsen, uni sö niehr. da yorber faktisch ein ZnslWtz völliger Rechtlosigkeit !>t » setzt damit grkvMtzi. ,eigt die Tbalsache, >t ein stuber unter eNgMher, neuerdings unter >r fahrender Abenteurer, Namen» Farrel, mit »olden, Gate" aus Neu'Mecklenburg, aus un- lchem Gebiete, aus Stationen der Firma HernSheim 12 Mann, meisten- Amerikaner, gelandet hatte, welche sogar Von den, gedachter Firma gehörenden Gebäude» ergrissen und utschen einfach von ihrem Besitz vertrieben. Eine von Herr» rung von sorg« g« "'7,c der Kenntiiik jlllicher A Herr» trativn blieb einfach ,cutsche NrichSrraie- hnt und bah Vor- usichreitnngen voezu tationirt stets ein erfügung .. zrtroffen ist, der Wiederkehr ähulicher ... beugen. Einige Kriegsschiffe müssen ununterbrochen hei Nell-Guinea >rt sei», Wik deiur dem Gouverneur vö» E»alisch-Neu.Äui»ea !M Geschwader Von nicht weniger als 5 Kriegsschiffen zur rfüaung steht. Oesterretet, In der StevhanSkirche von Wien hat eine von mehr als 0000 Personen besuchte Sühnmesse ans Anlas, dcr A»ö- stellung der Bereschtschagin'lchenBilder stattgesundcn. Einige Mil- glieder de» kaiserlichen Dauses, so Erzherzog Karl Ludwig niit den beiden ältesten Söhnen, wohnten der kirchlichen Feier bei. Aus der Arlberabahn erfolgte am 0 Dezember Nachts in dcr Stadt Hintcrgasse nächst Bludcnz ein Zusammenstoß der von Inns bruck und Bregenz kommende» Persvnenziige. wobei zwei Konduk teure getödtet. sieben Bedienstete, vier Passagiere und ein Post beamter veiwundet wurden. Bei zwei Personen sind die Ver letzungen lebensgefährlich. Beide Züge entgleisten. Trr Znsaminen- stoh erfolgte daduich, daß der Jimsbrncker Zug in die Station cin- snhr, bevor der Bregenzer Zug das Geleise ,rei gemacht hatte. Der Statthalter von Dalmatien, Feldmarschall-Lientenant Baron Stephan Jovanovic, ist in Zara plötzlich am Gehirntclilag gestorben. Jovanovic hat sich politisch nud militärisch wiederholt hervorgethan; er bezwang während des OkkupativiiskriegkS ratch den Widerstand in der Herzegowina. Als Slatihalter von Dalmatien suchte er dort die deutsche Amtssprache emzniühren. Am ö. Tczcmber Nachts wurde in dem von Pvdwvlvczhska nach Lemberg kommenden Personenzugc der Karl Ludwig Bah» aus einem Kvnpee zweiter K lasse, in welchem drei russische Passagiere sahen, ein Man» durchs Fenster hiiiausgeworieii. Ter Kesselwärter vernahm die Hilferufe und veranlahtc die Verhaftung der beiden Attentäter. In der Station Podzamczc wurde zur Auffindung des Verunglückten ein Rollwagen ans die Strecke entsendet. Ungarn. Im Abgeordiictenhause erregte die Interpellation Ilgron's über die Mißwirlhschast in der Grvßwardciiier Diärese und anderen Bislbümern des Landes grosse Animerkiaiickeit. Der Interpellant berichtete, das, der verstorbene Großwardeiner Bischof L'vvvniczkv Ib.tXX) Katastraljoch Waldung niederholzen ließ; vom Erlös wurde aber kein Kreuzer vorgcinndcn, dagegen schulde das Bisthum dem Staate »ichr als lOO.OOO sl. an «tenerrückständen, und die meisten Pfarreien derselben darben in Noch. Ugron fordert die Herstellung der katholischen Autonomie, innerhalb deren es möglich sei, einer solchen Verzettelung des Kirchenverlnögens durch die Pi'chäse vorznbcugen, den» ebensolche Zustände herrschen in dcr Diakvvarer und Veszprimcr Diözese. Ter Interpellant nagt nun, was der Kultusminister angcsirhts dieser Thatiachen zu thun gedenke. G»oße Sensation erregt in Temesvar ein Mord-Attentat ans den Polizci-Ehcf. Ter Attentäter, ein ans dcr Frstuiia Peter- ivardein entsprungener, zu 15 Jahren Kerker? vcrurlhcilter Sträfling Namens Anton Simonhi. schob bei seiner Verhaftung ans einem Revolver auf den Polizei-Chef Dragovanits und seine Begleitung. Die Kugel traf den Pvslenführer Pattai, dcr de» Attentäter fcstnabm. Frankreich. Der Ministerpräsident Brisson hat sich entschieden gegen die allgemeine Ausstellung von 1889 erklärt; von einem Tbeilc der Unternehmer würde die Sache durch eigennützige Speku lationen ansgebeulcl werden, lind dazu wolle er unler keinen Um- sländen behilflich sein. Er hat nichts dagegen, das; dcr .Handels- m,nister die Angelegenheit vor die Kammer bringt, er selbst will sich dabei aber vollständig fern halte». — Der Revanchcdichter Dewnlede hielt in Paris wieder eine Wahlversammlung ab. Seine Gegner Hallen sich in so grober Anzahl eingeinndcn »nd verübten einen wichen Lärm, daß er nicht einmal feine Erklärungen voll- liändig beendigen kannte. Tie Sache wird bereits sehr lustig behandelt und Wetten, ob er gewählt wird oder nicht, wurden bereits in Masse Angegangen. Paris. Ter „Figaro" veröffentlicht ein bisher noch unge- c-rnckteS Tvtniucnt des verstorbenen Prinzen Navolco»: „Tie Pflichten de? Offiziers" überschnellen, in dem es u. A. heisst: Im Felde soll der Offizier über die Gesundheit seiner Leute wachen, s>ew autpassen, bah ihnen nichts schlt, und die wenigen Stunden, dw ihnen zum Schlafe vergönnt sind, dazu benutze». I» der Schlacht muh der Offizier mit dem Blute seiner Leute geizen, nicht niinöthig ihr Leben den feindlichen Kugeln prcisgcben für seinen eigenen Ruhm, aber sobald es die Ehre der Fahne erheischt, muh er ihnen das Äciipicl des Mnthcs, der Unerschrockenheit und Kübn- hcit geben. Im Frieden und »ach dem Siege muh der Offizier nm die Moralität seiner Untergebenen besorgt sein und es verstehen, die Instinkte gewisser Leute zu ersticken und vor Allem ninh der Offizier eifersüchtig über die Ehre seiner Truppen wachen, wie ei» Vater eifersüchtig auf den gnlen Ruf seines Hanfes ist; ohne Mit leid soll er den bestrafen, dcr eilte ehrenrührige Handlung vvr- lunlint, aber er muß im Geheime» strafen, denn die Schande eines Einzigen schädigt die Reputation der ganzen Armee. Um diesen Einfluß auf seine Mnnistckasten zu gewinnen, muh der Offizier cS verstehen, zugleich ihre Achtung und ihre Liebe zu crweiben. Sie müssen ihren Führer stets wohlgennith bei der Arbeit sehen, ihre Leide», ihre Entbehrungen theilend, daß der wacht, wenn Alle im Lager schlafen, er der Erste wieder ans ist; der Erste beini Sturm, der Letzte beim Rückzug und daß leine Seclenstärkc die Schwan kenden erhebt. Ein ivlcher Offizier wird nie von den Soldaten verlassen werden, blindlings werden fchnaren und wohl wissen, daß er Woolwicb 1874. Louis Napoleon. In des mit der Prüfung der Toiiking-Kieditvorlage betrauten Kommission der sranzösiichc» Teputirtenkammer wurde auch, wie bereits telegraphisch gemeldet, die Atolle erörtert, welche Tentich land seiner Zeit im Konflikt zwischen Frankreich und E Herr Pichoii, dcr in dcr Lage war, die geheimen Akten Ministeriums zn prüfe», bekundete nun ans Grund einer amtlichen n sie ihm gehorchen, sich um ihn :' sie den Weg zur Ehre führt." ) China spielte teil des Kriegs- ... einer amtlichen Depesche des sranzösiichen Hotjchattcrs in Berlin, Barons de Eoureel. das; Fürst Bismarck eS gewesen wäre, welcher China zur Verzicht- lcistnng ans gewisse Prätentionen veranlahlc. Ebenso wird in einer anderen Depesche deutschen Ursprungs betont, das; die franzö sische Tonliiig-Ezpcdition den deutschen .Handelst» tereffc» dienen würde, lieber den Oberstleutnant Herbingcr veröffentlicht der „Voltaire" neue Enthüllungen, ans denen hervorgcht, daß dieser Offizier die Räumung von Langsvn thaliächlich im Zustande der 'Trunkenheit angeordnet habe. Die Mitlhcilnnge» des „Figaro" in Bezug auf die Erklärungen Pichvn's waren wohl geeignet, die össenlltche Meinung in Frankreich, die neuerdings wieder in bedenk licher Weife mit der Revancheidce k^kettirt. über den Nutzen guter Beziehungen zu Deutschland anfziiklären. Vorläufig wetteifern die verschiedenen Parteien noch mit einander im Tcutichcnhassc und cS wird in einigen Tagen nicht ohne Interesse sein, sesiznstellen, wie viele Stimme» der Revanchedichtrr Paul Tervulvde bei den Pariser Wahlen erlangen wird. Paul de Eassagnac veröffentlicht nn „Mali»" einen Anstelle» erregende» Artikel, worin er erklärt, er werde für die unverzügliche vollständige Näuninng Tonkings stimmen und zwar ans dem einzigen Grunde, weil Frankreich seine ganzen Kräfte für den entscheidenden Kampf mit Deutschland bereit halten müsste, und i Kampf . . weil nur eine einzige Calvine zu erobern wäre, welche Elsas; Loth ringen beiße n»d für welche er selbst bereit wäre. Gut und Blut u opfern. Wie man sieht, melden sich alle Parteien, um die ncu- icbc» Worte des Fürste» BiSinarck zu bestätigen. Italien. Die Anarchisten lassen wieder von sich hören. Nach dem tchou am 4. d. M. im königlichen Schlosse zn Rom die Ver ballung eines Soldaten erfolgt war, der sich in die Gemächer des Königs Eingang verschafft und einen der sich ihm cutgegcinvetten- den Earabnncri schwer verwundet hatte, wird unter», 6. d. M. von Turin ein unerhört freche» Dhnaniit-Attcntat gemeldet. Dasselbe wurde Mvrgens 8 Uhr gegen das auf einem der beliebtesten Plätze tBvrgv Po). aeaenüber der Hauptwache befindliche Vcktor-Emanuel- Teiilmal volttuhrt. Dcr Knall und die Erschütterung der Lull waren so heftig, daß in den umliegenden Häusern alle Fenster scheiben zrriorange» — daS Monument dagegen wurde nur theil- wlesc am Sockel beichädigt. Die aus das Attentat hin Vorgenom» menen Verhaftungen und HauSiiichnnaen richlcten sich sonderbarer Weff» gegen di« akademische Welt; unter de» Verhafteten befindet sich sogar ein Prvfrslor der Chemie. Spanien, lieber die Ukbrrttihrung der Leiche de» König» Alkvnso von Madrid nach dem Escurial bringt da» „B. Tgbl" eine» Bericht, in dem e» u. A. heißt: Nach einer kurzen religiösen Eerenionie setzte sich der Zug vo» dem Balnchos au» unter dem Geleit der zu diesem ZweckTag» zuvor nach dem Escurialgeführten Trupventheile und der Behörden de» Orte» in Bewegung. Ter Zug bewegte sich durch die Gärten der Casa del Principe, di« an dieienige» des Kloster- EScurinl greiizen. Aus halbem Wege nach dem letzteren überlieferte der Klerus des unteren TheilS des Ortes den Tobten dem KlrruS des obere» Thcils von San Lvrenzo. Als der Sarg endlich an dem Kloster anlaiigte, wnrde er von dem Prior und den Mönchen inEmpsang genommen und auf einem zu diesen, Zweck in den, große» Vorhof hergerichtelen tiichartigen Katafalk »iedergeseht, während aus einem anderen Töche von dem Justiz« niniister die Urkunde ansgrsertigt und unterzeichnet wurde, durch die der Leichnam des Königs dem Prior des Klosters ausgelirsert wurde. Ehe dies letztere getcbab, wurde die eine «eite de» Sarges »et, so daß dmch'dir daselbst befindliche Glaswand die Leiche ?ntta» 4» u. Vooimd« x Md sagte Der des Königs »och einmal sichtbar wnrde, daran« tralder Major der Kläger vo» Espinosa an den Sarg heran und ries mit lauter Stimme „Astonlo" und nach einer kleinen Pause noch zweimal „Altvnso". In dem bezüglichen alten Cereinonial ist die Verordnung angegeben, de» Namen vreininl zn rufen »nd alsdann zerbricht der Chef der Tiuppe seinrn Kvmmandvstab und wirst die Stücke zn Füßen des Todle» nieder znm Zeichen, daß sei» Amt eilosche» ist. Dieser Tbeil der Vorschrift wurde nicht eriiillt. Ter Ma>or der Jäger lg! daraus wiederum nach kurzer Pause: „Er antwortet nicht". Inslizminister Alonso Mcirlinez richtete nn» an die Leibjäger vo» Espinosa die Frage: „Jäger vo» Espinvia! Ist dieser Leichnam derselbe, den Ihr bei dem Abslerbc» des Königs Ton Alionfo XII. empfangen habt?" — „Derselbe," erwiederle daraus der Maior der Jäger, Sr. Baranda. — „Beschwört es," sagte der Jusltzininister. — „Ja, wir schwören es." Sofort wurde nun der Sarg geichlossen, die Akte unterzeichnet und unter dem Geleit des Priors und der Mönche wnrde nn» der Sarg in die Klosterkirche aetragen und auf einem Katalast niedergesetzt, der mit einem kosibare» schweren Tuch von Gotdscinimet bedeckt war, das von Philipp H. herriihrt »nd einsig nnd allein diesem Zwecke bei den Begräbnissen der Könige dient. Nach der Messe, dcr eine »«gebenreMenschenmenge beiwohnte, wurde der Sarg in das berühmte Panteon der Könige lsinabgelragen und dort wiederum ans einem Kataialk niedcrgesetzt. Stach einer kurzen religiösen Eerenionie verließen Diejenigen, die dem Todle» bis dorthin das Geleit gegeben halten, die Grnil, nnd die Gitlerthür derselbe» wnrde langsam geschlossen. Am solgenden Tage wurde unter dec Aussicht der dortige» Gerichtsbehörde die hölzerne Scheinlhür, die zn dem Pndridero iührt, entfernt, die da hinter gelegene Mauer niedergerissen und der Sarg durch diese sreigelcgle Thür in jene» Raum getragen, in dem die Leichen der spanischen Könige und ihrer Familien perweilen, bis sie mumisizirt ocer bnwesi sind. Dieirr aus melweren Kannnern bestehende Raum heißt „Pudridero" nnd enthält heute noch die Leichname von Maria Ehristinn, die am 22. Aug. 1878 starb, von dem Jnsanten Don Sebastian, dem Giaien von Girgenti »nd dcr Infantin Donna Pilar. Jeder der Särge, die die Leichname dieser fürstlichen Per sonen nimchlirßrn, steht aus seinem besondere» Stcintiich und harrt der Zeit der endlichen Beisetzung in dcr iür ihn bcstinnnlen Gruft. Welcher dcr schwarzen Mannoriarge des Panteons der Könige Ton Atsvnso XII. einst nach 10 oder mehr Jahren aui'nehmen wird, ist noch nickt definitiv entschieden Sofort nach der Beisetzung der Leicbe des junge» Königs «m „Pudridero" wurde die Thür zu dem selben wieder zugeinaucrt und mit dcr hölzernen Schcinthür als dann von Neuem verkleidet. Eine Versammlung von Konservativen beschloß, alle Maß nahme» der Regierung, welche daraus gerichtet sind, die Ruhe in Spanien aufrecht zn erhalten, zu uillerstützen. England. Bis S. Dez. Nachmittags 4 Uhr waren 331 Libe rale. 25c» Konservative nnd 82 Parnelliten gewählt. Tie Arbeiter- Kandidaten Arch und Fenwick sind, Elfterer in Norfolk, Letzterer in Nvrihninbrrlcmd, gewählt. London. 'Ans New-Vork wird telegrciphirt, da« dcr vielfache Wohlibäter Vanderhilt. dcr ein Einkommen von jährlich 20 Milli onen Dollars hatte, bei Tisch bei seinem Freunde Gnrnsell, wo er mit dein Bildhauer Ward speiste, der gerade seine Büste modellirt Halle, vom Schlage getroffen, vom Stuhle gefallen und tzMiunlen daraus gestorben ist. Der radikale Exministcr Sir Charles Dilke sprach bei einem Diner in Ehesten im Club der Liberalen nnd erklärte, die Liberalen wollten keineswegs die gegenwärtige Regierung stürzen, vielniehr hätten die poigeichrittene» Liberale» stets die Priimpien vor die Personen gestellt; er sehe deshalb nicht ei», warum sie nicht irgend eine Negieinng wirlsam unterstützen können in dcr Ausführung der Maßregeln, über deren Hanvtpnnklc Alle einig zu sein scheinen. 'Rußland. Die Zahl der zur Verschickung veeurtheilten Per sonen beiderlei Geschlechts nebst deren Kinder», welche in der Zeit vom 25. April bis 15. Sept. aus Moskau über Nishnij-Nowgvrod nach Sibirien befördert wurden, beträgt 11,252 Personen. Tie Regierung beabsichtigt, den einschlägigen Artikel des Ge setzbuches, welcher den in den russischen Unterthanenverband über- geircteiien Ausländer» gleiche Rechte wie den übrigen russischen Unterlhanen gewährt, dahin abzuüiidcrn, daß dcr Artikel sich lediglich ans solche lieber tretende beziehen soll, welche nach dem Ueberlritt mindestens zehn Jahre in Rußland gclebl haben. Ein entsprechender Gesetzentwurf solle dem Reichsrathe dcinnckhst zugehen. Türkei. Ter Kommissar sür Ostrunielie», Djevet Pascha, wird vom 2. Sekretär der deutschen Botschaft, v. Lindenau, dem österreichischen Konsul Pwmbazzi und dem russiichen Konsul So- roklin begleitet sein. Griechenland. Ter Ministerpräsident Telvamiis brachte einen Gesetzentwurf, betressend die Ausnahme einer Anleihe von 100 Milt, sür Erfordernisse des Kriegs- und Marinedepartements ein. Serbien. Aus Belgrad sind 0000 Mann Ersatzreierve nach Nisch nbgegangen. Tie diesseitigen Vorschläge, betreffend den Waffenstillstand, sind bnlgariicherseits abgelehnt und gleichzeitig Gegenvorschläge aemacht worden, woraus Antwort verlangt wird. Sicherem Vernehmen nach weist Bulgarien jede Bedingung zurück, welche von der Beipflichtung zum Rücktritt von der Union spricht. Tie serbische Antwort ans die letzten Gegenvorschläge Bulgariens sind nach Picot abgegangen. Ter neiiernannte Kriegsminisler Fra- naffovic stellte die Bedingung. daß weientlich umfassendere nnd reichlichere Fonds für die Verpflegung der Truppen, wie zur Be« schassinig von Munition zur Versngnng gestellt würden. Rumelien. Mehrere Tepulalivncn aus der Provinz hielten eine Versammlung in Philippopel ab. in ivrlcher sie ein Komitee ernannten, welches die Negierung zur Erreichung der vollständigen Union unterstützen soll. An den Fürsten Alexander wnrde ein Tele gramm gesandt, in welchem derselbe nach Beglückwünschung zu den erruiigenen Siege» von der Ernenn»«» des Komitees benachrichtigt und gleichzeitig der Entschluß ausgesprochen wurde, die Union unter eiiir», io tapsere» Führer dauernd herzustcllen. Amerika. Die Hanplspekulanten der New-Aorker Fondsbörse haben ein Eonsortium gebildet, um die Eourse so ivrit zu slürtzen, daß ein folgenschweres Fallen derselben anläßlich des Todes deS EisenbalmköiiigS Vanderdilt verhindert werde. Zn diesem Zwecke sind 12 Milk. Dollars garantirt worden. Vandcrbilt war bereits hochbejahrt und hatte m letzter Zeit vier Schlaaansälle. Er ist nicht zu verwechseln mit seinem Sohne Eornelins Vnnderbitt, welcher Präsident der New-?1cnker Eentralbalm und gegenwärtig einer der Haiipstaiseurs an der New-Nvrkcr Börse ist. Der Präsi dent der NeiwVmk-Ee»tralrailway erstatte, das; sich durch den Tod Baiiderbilt's i» der Leitung dieser Bahn nichts ändern werde. In einer von den Jnlereffenten a» der Trunkline abgchaltcnen Kon ferenz wurde beschlossen. 200,000 Aktien bei weichenden Coursen aiizukaufcn. kommet und »Eine vollkommene Frau" sein ettolgieuhl- Gastspiel. — Wegen der Vorbereitungen Mr tza» kkvhle, . Märchen „Ter gestiefelte Kater", da« am Sonntag Nachnnl ersten Male bei ermLßiaten Preisen in Szene gebt, bleibt abend da» Theater geschlossen. — Die nächste Novität lf aktiae Operette .Prinz und Maure? von OÄlchläaet lMUiuir- kapellmelster in Graz), welche bereit» mit großem Beifall am Lande», cheater in Graz ausgelührt wuwe. Auch der ^igeunerdaron von Strauß ist m Aussicht aeiionunen. ^ f Das heutige Simonie-Konzert der Kgk. Kaoerle. welches unter Herrn Hoskapellmeister Schuch'» Leitung steht, brmgt MendeiS soini'S Lnverlnce zu „Ruy Blci»" die O-woII-Sinlonie von Mozart und die siebente Simonle vo» A. Bruckner sWiea) zur Aufführung. 4 Heute findet der letzte der von Herrn Byron Locella ver aiistnltetcn italienischen Vorträge in diesem Jahre itair. I» denisrlbe» spricht der geschätzte Redner über den hervoiraaendsten Dichter und Literarhistoriker de» heutigen Italien, den DoSkaner Giosue Earducci. Da vielfach der Wunsch nach Jon etzuna bitter Vorträge laut geworden ist, beginnt Ende Januar ein neuer CykluS. Am 5. d. hielt Herr Baron Locella in Berlin auf Einladung deS wisscnschaiilichcn Erntralverein» und der Humboldt-Akademie einen <Lortrug über den italienischen Staatsmann Maffimo d'Azrglio. f Engen d'Albert trifft am 15 d. Vormittag» hier ein. »m den Proben ru seiner Sinfonie, welche er am Mittwoch, den 16., im zweiten Nicodö-Konzette selbst dirigirrn wird, beizuwohnen. s 'Nächsten Montag, den 14. d.. sind in'» Programm sür den Ucbungsabcnd des T o n künst 1 er »err i n s u. A. ausgenommen: Oumtelt sür Klavier, Oboe. Klarinrtt^ ^ott und Horn von Herzvgcnbcrg stücke, darnnt (früher in Leipzig, jetzt rn und einige Klavicr- darniitcr Variationen von Job. Schubert. Heute beginnen Frl. Theme Malten und Herr Gudehns am Stadttheatee zu Frankfurt a. M. ihr Gastspiel im .Loheiigrin". Darauf werde» sie noch in der„WaUkirc" und „Tristan und Isolde" austrctcii. 4 Nächsten Sonntag, den 13. d„ werden in dcr Kath o - lischen Hoikirche vorgetragcm: Meffe (Lspsa Asrcelli) von Palestrina. „0 bono cksiu" von Palellcinri, »Leuoäiett" von Alb linger, Vesper Nr. 1 vv» E. Kretschmer. 7 Tie Kgl. Kammervirtuosin Frl. Mary Krebs ist gestcu! nach Zwickan gereist, wo sie mit Herrn Hotoperniänger I e n s c n ein Konzert gicbt. dlächstcn Somiabeild spielt die Künstlerin ini Stadttheater zu Zittau zum Besten des Albettvcrcins, in welche»! Konzerte auch Miß Geltende Eloete-Brower mitwirkt. 7 Dcr berühmte Tenorist und Kgl. preuß. Kammersänger L. Mierzwinsky beginnt demnächst auf ausdrückliches Verlangen Sr. Maj. des Kaisers im Hosopernbause zu Berlin ein ans sechs Vorstellungen berechnetes Gastspiel. Ter Künstler soll übrigens beabsichtigen, von Berlin nach Dresden zu kommen, um hier in einem Konzerte anszulreteii. 7 Das neue Schauspiel „Tie Herrin ihrer Land" von E. o Wildenbruch. welches dcr Dichter nach emer Aufführung in Frank surt a. M. gänzlich umgearbeitet hatte, ist vom Berliner.Hofthealcr abgelebiit worden. guten Schauspiel-? der Vertaner des doch gewiß hohes Ansehen genießt. f Am Mittwoch fand im Kgl. Konservatorium wieder ein ProduktionSabend statt, ein Beweis für das rege Leben und Strebender blühenden Anstalt. Im Sologesang zeigten Zrls. M. Nitzsche und Großschupf im Vortrag von Sopranliedern zeitgenös- sischer Kemponisten (Scharfe, Ztrantz. A. Förster) erfreulichsten Welt- 2.» eiser, welcher bei der erstgenannten Dame durch den Schwung des 8 x s? Vortrags noch besondere Uiiterstützuiig erhielt. Ebenso gelangten Z-Z 2.^. die von Frl. Apitz und Herm Trcßler gesungenen Duette für -- L Z.H Sopran und Baß von P. Comelins zu wsrkungsvoller Geltung. Aiiyerdenl wurden Gade's N-üur-Trio op. 42, (Frl. Wesselhöfl, Z Herren Bandet und Nkichaeli, Händel'S Sonate für Oboe 'Herr Z Z° Schröter), Bach's Flöten-Svnate in O-äur (Herr Schnrieder), sowie L. 7- Bnich's Violinkonzert in O-moll (Herr Bandet) in exakter, den ernsten künstlerischen Anforderungen des Instituts und seiner be währten Lehrer entsprechender Weise zur Aufführung gebracht. 1' K unstverein. Adalbert Begas (Berlin), der mit seinen Bildern noch keine» besonderen Erfolg hier erzielte, sandte noch vor Schluß des Jahres zwei große mythologische Gemälde, die sich des allgemeinsten Beifalls zu cErenen haben. Das eine, „Der Lebenssow.mer" bezeichnet, ne'" "" » S» «d Arnilleto». 4 Heule wird im A l t st ä d tc r H 0 f th ea t er Shakcipeare's Römeriragödie „CorivlaiiiiS" mit thciliveiicr neue Besetzung bei er mäßigten Preisen zur Aufführung gelangen. j' In einem hiesigen Blatte war angegelien worden, daß die neue Operette „Dcr Zineilncrbarvn" von Strauß am hiesigen Hotthrater zur Aufführung gelangen solle, aber das hat sich nicht bestätigt. f Im nächsten Jahre wird das Kgl. Hofthcater eine recht stattliche Zahl vo» Baritvnisten auszuweiien haben, da außer de» Herren Dcgele, Bulß. Basch, Jemen und Gntzichoach noch Herr Scheidcmaiitel auo Weimar und Herr Schranss aus Graz, der von Ostern ab eicgagirt ist, hinzukommcii. 7 Im Nesidenzthenter beschließt heute Abend Herr Knaack r» de» Stitckeu „Des Aiächstcir Hausfrau", .Im Svät- .... tellt ein l»s zum Gürtel entblößtes Weib dar. welches sich schmückend in einem, von einer Amorette gehaltenen Spiegel beichaut. Das Bild, von mächtiger Größe, ist in seiner Anordnung-geschmackvoll, das Eolorit harmonisch und das Figurale in gutem Sinne an die Benetianer erinuernd. Ta zu gleich die.Hauptfigur, sowohl bezüglich der Behandlung deS Fleisches wie der Modellirung tadellos nnd von großer Schönheit ist. so dürfte dies Bild dem Künstler viele Bewunderer Mähren. Das zweite Bcgas'sche Gemälde „Pan und Nixe" zeigt das Sujet in einer Landichast, die an sich von frischer Natürlichkeit ist, doch die Hnndluiig nicht zur vollkommensten Klarheit kommen läßt, obwohl auch hier Conception wie Ausführung als äußerst aiierkeiinenswerth gerühmt werden dürfen. — Das letzte Werk des leider vor Kurzem aus dem Leben geschiedenen Malers Karl Wohn- lich : ..Bannherzigkeil", eine jener Eompositioiien, mit denen der ?> H Künstler so oft erfreute, zeigt in architektonischer Treitheiluna die « r.-, < — Werke der Barmherzigkeit durch Hedwig von Schlesien und Elimbcth ' ' — von Thüriiigen. deren Tlraten die in der Mitte throneiide Gottes mutter in daS Buch der Nnvergeßlichkeit eintraaen läßt. Einfach, zart und glänbig, ruie alle Biloer Wobnlich'S. ist auch dieses und wird ilii» ein geachtetes Andenken als Künstler sichern. Zwei Genrebilder von Ch. Klans (München) mit den abgehetzten Motiven' „Dcr Mutter Venich bei dcr Amme" und ,,Vor dem Mittag" sind trockener, harter Ausführung und langweiliger Concevtiom dagegen hat der unermüdliche Jaques Schenker ein herrliches Städtebud „An der Themse in London", mit reinem im Nebel verschwimmen den Hintergrund. geschaffen, welches die Vielseitigkeit dieses Künstlers bewundern läßt; auch Ad. Thomas' „Waldweg beim Otzbin" und C. W. Mnller's „Villa Zschorna" gehöre» zn den besseren neu ausgestellten Landschaften. Ludw. Otto's ^Porträt des Pros. Ehr hardt" zeichnet sich durch sprechende Acbnlichkeit und gute Modell,- rung ans, auch Karl N. Bautzcr's und A. von Bloeckec s „Sludien- köpse" verdienen gleiches Lob. Wieder erfreut Bruno Urban mir einem Glasgcmälde, einer sauber ausgesührten, sarbeiiglänzeiiden Zimmerdekvration im Renaisscmccstyl, ein weiterer Beweis der Forl- schrittc, ivelche das Atelier dieses Künstlers unausgesetzt macht. Bon plastischen Gegenständen sind zu nennen: „Jo>. EristoianiH liebliche Mädchcnbüste „Eampagna Felice" und Donndorf's „Bach- Statnettc" nach der sür Eisenach bestimmten Statue des großen Tonsehers. -s Im Klubhause zu Berlin tagt jetzt (seit dem 9. d.) die Delc- girteri-Versammluiig der Genossenschaft deutscher B üI,» cn - A n - gehöriger rinter dem Vorsitz des Herrn I. Betz (Berlin), welchen! die Herren Krolop (Berlin) und Gettke (Leipzig) zur Seite stehen. Tie Anwejeiideu vertreten >m Ganzen 61 Stimmen. Alle größeren Theater Deutschlands haben Telegirte entsandt; auch auS Wie» sind Vertreter zugegen, aus Dresden die Herren Pvrth und Hage». Der Renteittvnds der Pensionskasse weist einen Neberschuß von 22,372 Mark aus und eS sind im Ganzen 471 hilisbedrirstigi Künstler und Künstlerinnen unterstützt worden. Bis zum 30. Sept. hatte der Vcrmvgensstnnd eine .Höhe von 3I27,410 Mark erreicht. f In Paris brachte vor Kurzem das Theater srail<;ais einen Einakter in Versen von Th. de Banville „Sokrates und seine Frau" zur Aufführung. Das Stück hat lehr gefallen und soll zeit vom Tlrrone entsetzten Herzogs den Prinzessinnen Amalia von Sachi .. Karl von Brauuschweig mit achierr und Elisabeth vo» Preußen uu, der Kopf der A» tig0ne erhalten lst. Man sieht Antigone, ' vr» r 1 g 0 ne rrnaicen »rr. wcan >vie sie sich zur Leiche des Bruders niederbeugt. von großer Schönheit sei». Ter Kop, soll er, Strafanstalt Stein ilse vo» auswärts in ku * Ta es den Clräsliiigcn der österreickisö nach der.Hausordnung gestattet ist, ärztliche! Anspruch zu nehme», insofern dies für ihre Gesundheit als nöthig erachtet wird, wurde dieser Tage aus Wunsch de» dort in Last be findlichen Klier ein Wiener Zahnarzt belchieden. welcher dem Sträfling mittelst Lustga» vier Zahne zog. * In einer Kneipgejellschast stockt die Unterhaltung. Einer dcr Anwesenden versucht dieselbe in den Gang zu bringen mit solgenden Worten: Wir woll'u ein bissel Unsinn schwätzen, Herr K. ! hal s Wort! Aortsetzmra de» „Vermischten" Gelte LI.
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