Schloß Sachsenburg Auf schroffem Felsen erhebt sich über der Zschopau Schloß Sachsenburg, dessen erste Anfänge urkundlich nicht zu belegen sind; der Sage nach soll es auf König Heinrich I. zurückgehen. Bereits 1197 wird ein Heinrich von Sassenberg genannt; seit etwa 1280 war die Burg im Besitze der Familie von Schönberg, aus der 1368 ein Ritter Johann als Bewohner der Burg be zeugt ist. Oie von Schönberg blieben Herren des Schlosses bis 1609, in welchem Jahre die Herrschaft Sachsenburg und Franken stein an Kurfürst Johann Georg I. verkauft wurde. Caspar von Schönberg ließ die erste Anlage niederreitzen und einen Neubau aufführen, der 1488 vollendet war. Oen Bau leitete Hans Regnhort, der nach einer Inschrift von 1465 als Baumeister der Stadtkirche von Weitzenfels bezeugt ist, und sich auch in Sachsenburg mit einer Inschrift aus dem Jahre 1488 als Werkmeister nennt. Regnhart wurde 1492 von Herzog Georg nach Dresden berufen, um die Kreuzkirche umzubauen, die er 1498 vollendete. Oie Zeichnung des Topographen Oilich gibt uns ein Bild von der damaligen Sachsenburg aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Aus mehreren Gebäudeteilen, die zwar in verschiedenen Achsen zueinander stehen, aber in sich eine ge schlossene Baumasse bilden, ragt der hohe viereckige, mit der später aufgesetzten Larockhaube versehene Turm empor, der den ältesten Teil der Befestigungsanlage darstellte, aber 1879 niedergelegt werden mutzte. Größere Teile des Schlosses wurden 1632 von den kaiserlichen zerstört; seit dem 19. Jahrhundert fand es Verwendung als Strafanstalt und wurde der neuen Bestimmung entsprechend umgebaut, von älteren Bauteilen sind nur noch einige Gewölbe erhalten. Aber die Sage weiß zu berichten, datz einst in der Nähe der Sachsenburg am rechten Zschopauufer auf dem Treppenhauer noch eine Burg gestanden habe. Dort soll sich um ein Cdel- fräulein ein Brudermord abgespielt haben. Oer Mörder ist bußfertig nach Rom gepilgert, wo ihm als Sühne auferlegt wurde, an der Mordstelle jeden Morgen eine Frühmesse zu