andere Zeit tut sich auf. Aus der Enge mittelalterlicher Burg höfe treten wir in die weiträumigen Gartenanlagen, die ein lebensfreudiger Jahrhundert schuf als Rahmen für seine glanz vollen Feste, treten wir in die lichten Hallen und Räume der Schlösser des 18. Jahrhunderts, die diesen Gärten eine prunk volle Kulisse boten. Mr beginnen unsere Wanderung an der Mündung der Zschopau. Zn einem breiten Tale, das Berge umsäumen, fließt die Freiberger Mulde dahin. Oft treten die Berge hart an den Fluß heran, über dem sie schroff aufragen, wie der Leisniger Burgberg, der aus der Ferne grüßt. Rn der Mündung der Zschopau in die Zreiberger Mulde liegt das kleine Schloß Schweta Oer in rechtwinkeligem Grundriß errichtete Renaissancebau mit Treppenturm auf der Hofseite ist auf den beiden Langseiten mit je einem Renaissancegiebel geschmückt. Zu den Rurstattungs- gegenständen des Schlosses gehört ein Landsteinkamin, dessen Wappen uns die Geschichte des Schlosses erzählen. Oer Kamin, ein prächtiges Werk der Bildhauerkunst der Renaissancezeit, um l58ll entstanden, zeigt reich ornamentierte Pilaster mit allego rischen holbfiguren und auf dem Gesims eine Reihe von zehn Wappen. Zm Oberbau ist das Jüngste Gericht dargestellt, eben falls von ornamentierten Pilastern eingeschlossen, zur Seite stehen die Figuren von Petrus und Paulus. Bibelsprüche sind auf den Zwischengliedern angebracht, nach denen man als Be krönung die Gestalt Christi als kindersreund zu ergänzen hat. Oer Kamin ist erst in späterer Zeit in solcher Eigenschaft an den jetzigen Platz versetzt worden,- aus gewissen Einzelheiten darf geschlossen werden, daß der gesamte Rufbau ehemals einen Rltar dargestellt hat, der vermutlich mit einem noch in der Kirche zu Technitz befindlichen Taufstein von der Familie von Honsberg gestiftet worden ist. Oie Reihe der zehn Wappen hat Veranlassung zu der Sage gegeben, daß sie die Wappen der zehn Ehefrauen des Hans von Honsberg darstellen, von denen dieser neun ermordet habe. 4