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Dresdner Nachrichten : 09.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188703092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-09
- Monat1887-03
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1887
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^detttt^n,'. » ^ 1. Dr. Rcuh. Geck Med.-Rath ». Medknmlrath Dr »Niednrr, and am Donnerstag Nachmit- doller Griff m den Gtant-säckrl gettzan werden mutz. Und dann, nur ja »ichw Halbes! Wenn schon — denn schon! — Vor den Mitgliedern de» NatheS und der Stadtverordneten und einer größeren Anzahl besonders geladener Herren, unter ivelchen wir u. »A. dir Herren Generalarzt Prot. Dr. Ro Dr. Merbach, Oberstabsarzt Dr. Kken. »N» " Direktor Woldcnrar Bier bemerkten, fand .. lag 4 Uhr im hiesig» Hanplirnerwrhrdcpot die Prüfung der im Gainariterdienste ausgebiidele» Mannschaften unserer B e- rufssenerwrbr statt. »Pläcis zur festgesetzten Zeit marschirte die 54 Mann starke erste Adtyeilnng (darunter je ei» Mann der Feuerwehren zu »Pillnitz. Pieschen und Kötzschenbrvda). getührt von .venn »Brandnieister Hernuann. in den UeonngSsaal. wo sich einige Minuten vorher die geladenen Herren, euipiangen und begrüßt durch den Herrn Stadtrath Tcneher und Brand-Direktor Rip. verkam Hielt batten. 9kach einer kurzen Ansprache de» Vorstandes des Nadtiichen FeuerwchrwcienS wurden die Mannschastrn durch de» Assistenzarzt im l Feid'»Artillciieregi:nent. .Herrn Dr. Lübbert. zu nächst einem mündlichen Examen »1 »Bezug aus das ersteHifisoep lahren bei plötzlich eingenrienen Verbrrnnnugen. »Bergislungeu. Onnmachisiällen. jiramvien, bei Ertrunkenen iii>d Erkorenen x unleiworien. Sovan» erstreckte sich die innndlichc »Prüfung aui die erste »Behandlung von »Berwnnd,ingen, Knvehenbrüchen »nd Bliitiin gen. ^aiiiintlirlie den Mannul,.Men vorgelegte Fragen wurden ichnell »nd erakt beantivoriek. .Hieraus a>»a Herr Dr. Lübbert zur Puckmig der »Mami'chairen in »Bezug ans ihre prakliiehc »Ansbildung über : dieselbe bestand namentlich in derHerslrllnng von Schutz- »iid Stützverbäiideu. dkotbtraqen. in der Behandlung der Verun- glucklen und Kranken benn Transport :c. Zuiu Sctzlnß batten die Lenie in t> Gruppen die Hck'elecktting re'p das »Beriabren bei Arm- und Beinbriicbe». bei emeiu Knöchelbrneü. bei Koi'K'erlctznngen. ObnniachiS'allen infolge Blutverlustes, und bei künstlicher Alhem- erzeilgnng vrakrisch vortiisiihre». Das Ergebniß der P»üsnn,z darf als e«n iebr bekiedigendes bezeichnet werden und zeugte davon, daß die Maniiichaftrn ihre Aniaabe unt richtigem »Bcrständniß erfaßt baden. A» die Samarilcr-Ilebung schlag nch »och eine interessante ^euerwchrübiing im Hose des Depots an. welche mit musterbaster Lchaiiiialion durchgekihit wiirde und cinstimmige Anerkennung >eltenS der anwesenden .Herren »and. — Nachdem das Ers der obere» Niolda» nun auch, drink der trockenen, kable» Wgierniig die böhmischen Elbeplätze ohne ^ochivasscr paisirl batte, begann schon am 8. d. die K 0 h lc n - Verladung. Dieselbe wird aller Wahrscheinlichkeit nach eine a ! :ersl lebbatte werde», da die deutschen Elbeplätze nn Augenblick illir aemiae oder gar keine Kvblendevots besitz,m »nd die LeislungS- 'äbiakeit der bei Aussig und Bodenbach zur Elbe iribrenden Eiien- bahnen derart gesteigert wurde, dag jetzt rund tt —1200 Dvpoel- wagen Brannkolile pro Lag m die Schiffe emgeladen werden können. — Seitens der Reich-regierung ist Geh. Nach Pro». H. Neichenbact> in Hansburg mit der llnterklchung der aus Eng land kir die Jiilcrnakioiiale Gartenbauausslclliing hier eingehenden Manzen in Bezug aus die Reblaus beaustragt worden. — BiS zum letzten Platz besetzt waren vorgestern Abend Bach'S Sale in Anlaß der draiiiakckchcn »Aufführung des WohllhäligkeitS- veieiirS ,.»B > 0 l a". Bei den innigen Beziehungen, in denen bei iSe,ellicha»tSt!>eatern Da.Keller und Zuschauer unter und zu einander »leben, ist reicher Bci'all jo immer ielbstverständlich, gleichviel ob verdient oder nicht. Jeder bestrebt sich, sein »Bestes zu thun, und nird der Eine oder »Andere durch etwas mehr natürliche Befähigung ,n dem »Bestreben unleisliitzl, so würde es doch nicht angebracht s.nn. dies gegenüber dem können der ».'luderen beivnders zu betone», es »ei denn. eS bandle sich um ganz anfsallende Begabung. Eines aber m auch bei Dilettanten sehr anzncrkcnnen. wenn sie nämlich, wie hier, zu emcin imrklich flotten Zniammenspiel gelangt sind, wen» nirgends icne enijetzlichrn »Paulen rathloien.Hilscsuchens ein- treien. die dem Mime» die Kehle zulchnuren und den Zuichanern unwillkürlich ein ängstliches .Na — k" aus die Lippen bringen. Es wurde, wie in dieser Gesellschaft überhaupt meist, reck» gut ge- svic>i. ja, einige Leistungen waren von recht erkeulicker Ursprüng lichkeit. »nd besonders rübinenswerkh waren die szenischen Arrange ments. »Wie ans einer so kleinen Bübne ein Kirchwcih'esl mit Hocbzeit und allerliebstem »Bauerntanz von so vielen »Personen und io klappend ansgenilnt wurde, das war ebenso anerkennenSwcrtb, w ' eS reizend zu ieben war. und eS wacht daskder bekannten lreff- liv. il :'!eg,e ..nuiercs Löber", wie es in> »Auditorium hieß, alle Eine. Doppeltes Interene halte gerade diese Aussübrung sür den Berem auch deswegen, weil das dargebolcne Stück die dramatische Arbeit der Loebter eines Mitgliedes war. Das dreiaktige Scbaa- 'iiier: .'s M ülter-Lenelhat zur Vevaheri» ^rl. Elisabeth Dieder, und die »Anerkennung wurde ihr in riesigen Lbrbeerlränzen. Boa.'.nels nnv vielem Applaus auSgedrückt. Das Stück tst einfach .nnoovant. cbeuio >»! die Ebaraktcrimk der cinzelnen »Personen nur in ungemeinen Bilgen gehalleii^ aber eS geht ei» Zug gesunden Eminindens durch das Ganze, sollle daS Stück freilich aui Brettern in Szene geben, die wirklich die »Wett bedenke» und ans denen den »Autoren die Lorbeeren ekiviö ichwercr erreichlich sind, dann müßten ihm noc» weientlich interessantere Zirge zugeiügt und manche »Breite beschnitten weiden. Uebrigens ivieite die ingendliche »Autorin die Titelrolle selb't nnt vielein Ojelmgen. O. K. »Am Loimtag verstarb eme weitbekannte Leipziger »Pcriön- lichteit, d>r slir »Popttlausirung der Heilkunde sehr thätige »Arzt Pr 0 sets 0 r D r. Recla in. itortsetzring de» lokalen rbette» Lette ». en. vielleicht sprechen sie wie heute alle SÄt im er die Hiurlchiiliigeu tn Nustschuk — oder vom Wetter. Arunls von Vavem wurde unter Beförderung zum Generalleutnant, an Stell» deff pensionirten Generals Heckeh zum Sviumandeur der ersten Division ernannt. Bei der Stichwahl im iiinkten Berliner ReichötaaSwahlkretke sind, wir der Wahlkvmmissa» Stadtrath Mamroth bet der amt. lichrn Feststellung de» Wahlergebnisses inittherltr. zwei Leute, die nicht wahlberechtigt waren und bei ihrer Stinimennbgabe dem Wahl- Vorstand einen salsche» »Namen genannt haben, auf Befehl der Staatsanwaltschaft verhaltet worden. Neber die Stichwahl, in welcher in Brandenburg a. tz. d«, Frcisittnige Rudert mit Hilsc der Sozialdemokraten den Sieg i>ber den konservativen'Metzenihin errang, der im ersten Wahlganae 7ltN Stimmen erhielt, während aul Riliert nur 5l76. aut den Sozial demokraten Ewald 1385 Stimme» sielen, üderaiebt da- .Neumärk. »Wochcndl." folgend« höchst interessante Enthüllungen der Oefsent- lichkeit: .Die Sozialdemokraten unlereS Wahlkreises hatten die ihrem Führer und Eandidate» Ewald in AnSsicht gestellten 5 »Mann zwar nicht ganz erreich!, sie waren aber angesichts ihrer Stärke sich ihres WertyrS in der Stichwahl wohl bereust. Im Allgemeinen »ahm man an. daß für die Sozialdemokraten Ordre zur Stichwahl von der Crntralleitung erfolgen würde. Sie kam nicht, aus Gründen, die wir hier unerörrert lasten können: die Partei batte demnach freie Hand. Die Berhandlungen zwischen beiden Parteien begannen, nachdem Herr Rickert rinaetrofseu war. Die Bedingungen, unter denen die Sozialdemokraten sich bereit er klärten, für Herrn Rickert zu summen, waren folgend«: 1) Druck und »Berbreitnim eine- sotialdemokratischen Flugblattes auf Kosten der Dr,ttlchireisiiinigrn; 3) Zahlung einer bestimmten Summe an den UnlcrjtützungStvnd ansgewiesener Sozialdemokraten; 8) Ad» Haltung einer össenttichen VrNan»ntung, für welche de« Sozialdemo kraten trelr Redcuechmt »uqesichert sei: 4) halbiährllch« öffentliche Bersanimlunaen der Drutichsicisinnigr» mit derselben Schlußbedingnna wie bei 3. Die »Berlmndlungeu rührten zu einem beide »Parteien annähernd befriedigenden Resultate. DaS Flugblatt (Nr. 1 der dingunaen) erschien am »Montag; über Nr. 2 ziehe» wir den hleier; »Nr. 3 kvnnte nicht pcrlekt werden, da. wie das deutlch- freinnniae Wahtkoiuilr« vnblizirte. »es zu seinem »Bedauern kein passendes Lokal sür eine össentliche Versammlung bekomme» konnte/ Ob die »AuSiührnng von Nr. 4 sich wird ermöglichen lassen, wirt die Zukunst lehren. AuS Kreisen, die dem Elsaß nahe sieben und di« Ttimmun dort kennen, geht an» Folgendes zu: .Der .Gaulois" Verschrnl wieder ans ircinden Taschen und will auS Elsaß und Luxemburg ioll aber aut TgzeSsieschichte. Deutsche- Reich, lieber die »Möglichseit deS Eintritts der 'Abg. v. »Bennigsen und Miguel in die vrenßiiche Negierung äußert l> die„Kr.-Bla ' in iolgender ausfälliger Webe: Weder alsPartei- 'ul,rer noch als Mimiker werden die Herren v. Benniaicn uns Miguel d e Einzigen sei», Mit denen gerechnet werden muß. I»i Reiche e r» Preußen wird sich ihnen jederzeit auch eine andere Kombi' r.rbon cnigcgenslellen lassen, und da uc beide »Prämier sind, die mit k» n Allusionen des Lebens io ziemlich fertig geworden sein dürsten, ' nehmen wir einstweilen an. da« sie sich, wenn sie zur »Macht ge- mchl von den Adealcn der Bcrgangenbeit, sondern von den ''lllchkcilen der Gegemvorl leiten lassen werden. DaS bedeutet r >ur uns »n Wesentlichen die Anerkeminng des Slandes der >nge. der in dem »Programm der Kaiserlichen Bot'chatt iemc» ,.>>!iek gesunden hat. mw zu dem sich auch die Erösinnugsredc :n 3. Marz d. I. wieder bekennt. Tussl diese Erwarttmg zu. io v.n mir »nseierseitS acgen die „ehrliche Probe" n»l einem iiiisrcrmiii Bcnmg>en-Mim>ci nichi-s cinmwenden. »Wer die v .'chspolittk ini Sinne der kaiserlichen »Bokicl.att weiter führen hilft, raus tomnil eS »ns. wie wir bereits betont haben, viel weniger ls daß es geschieht. Am die Lbatigche selbst legen wir nalur- nc 1 :en daS größte Gewicht Selbstzweck lang uns die Mittelbaues rls werden; sie kann uns niemals mehr sein. alS de, »Weg, der Pmslandeir auch z»i» Ziele sühri. Unter seiner cigeireir Flagge Z der Liberalismus lieber, als wenn er unter der umrigk» . »Len wir dabei zu bedauern haben müßten, wissen wir wohl ssr.-Zlg" 'vielt dabei am den Austritt der jetzigen »Minister ittkamcr und v. Schvlr an!>; allein daS »Bedauern sindet da Grenze, wo die Lage tür den »Bedauerten selbst unerträglich und wir snrchken nicht, mißverstanden zu werden, wenn wir daß es Verhüllmsse giebt, wo das Gehen besser sein kann. aS »Bleiben. Besser nicht nur tür Ten. der da gehl, sonder» 'ür Die, die ihn scheiden sehen. Es ist ei» aller Satz, daß osi erst beim »Abschied darüber klar wird, waS man besessen und wir bezwecket» nicht, daß cs gerade in unseren Reihen eine Menge Leute giebt, die erst dann aus einem langen Traum cr- r.iche» werden, wenn sie sehen, daß die konservative Fahne nicht » ' > über ihren Häuptern flattert. Tann werden sie begreifen, . : eS in der »Politik der größte Fehler ist, für andere mehr zu heilen, alS !ür sich selbst, und daß man. wenn man erslcrcs für cr'Mderlich hält, nicht Anderes thun kann, als die Sonderstellung .uulich auszugeben und sich mit der bevorzugten Organisation ein- M ui verschmelzen. In der »MonkagSreichstagssihnna lMilltärvorlage) hatte sich rittst Bismarck außer dem großen Bleistift, womit er in seine »Aclciisiiicke lebensgroße AusrukungSzeichen machte, auch sein Lorgnon :»ttgebracht. Er musterte lange und aufmerksam das verwandelte >>ms. DaS allgemeine Hauptinteresse sammelte sich au! die Br- »:eg!e» — wo ist di« Laune des Herrn Windtborsidingekommenk... 1 > da« Pathos deS Senn Richter? Herr Richter hielt eine l ' .eie Rede. 1» der er durch Berleinng seiner Rede im aufgelösten .'reicbetag nachwieS. daß er damals schon io klug war wie heute, o . licme nicht klüger wie dnnmlS Während Herr Richter iprnch. wen Fürst BiSingrck die Stufen der BundeSrntkStribüne herunter- M egen »nd trat z» dem „Dr. Grni v. Moltkr", wie dieser im b'M -tt.sml heißt. Einige Minuten sah man die beiden disto- > 'chea Männer nngelcgenllichst miteinander sprechen — was mögen sie ich mttgetheilt haben? Viele der »Anwesenden waren offenbar n'wA!. ei» große- Stück der Richter'schcn Rede darum ru geben. einen selbstständigen Staat gegründet wissen. Der Bissen soll aber olche vder andere »Welse uns nicht entrückt werde», nie und niemals Durch den »Ausfall der letzten Wahlen hat eS vielen ehrlichen Deutschen, welche mit der Geschichte weniger bekannt sind, geschie nen. als ob der Elsaß heute noch besonder- krairzösisch gesinnt sei, er. der eigentlich nie französisch gesinnt war und jeden«! gegei französische Vergewaltigung eckng sprach und stritt. Noch zur Napoleon s lll. fehlte eS nicht an den heftigsten Kämpfen gegen sranzöselnden Einstich, so in der Kammer, so in der Verwaltung Die Mecklenburger Schulzeitung «Redakteur Dulff) theiltc seinerzeit r incn Brie» mit. aus dem man erfad, wie die tais. sranz. Regierung bei Prüfungen und vor den Ferien die Schüler ermahnt«, ja zu Hause nur französisch z» reden und sich des Deutschen zu enthalten: eS gäbe ihnen dies die beste Anwartschaft zur Empfehlung. WaS habe» Geistlichkeit, Vorstände der Gemeinden rc. aseiserk kür ihr Tcutschthnm. für ihren Zusammenhang mit deutscher Kultur I — Es ist der Elkäsjcr ausgesprochen ein deutscher Stanim nach Geschichte. Sitte und Sprache. Sprache und Denkart sind meist reindeulsch. DaS Aussehen deS El'ässerS deutet durchaus nicht aus romanische Race. Die Haut ist hell, der Haarwuchs vorherrschend blond oder diaun, da» Auge grau oder braun. Der Wille ist fest: ja, der El sässer kann kurzweg ein Eisenkopf genannt tverden. Er lieferte Frankreich gute »Beamte und Lehrer, die besten Soldaten: selbstver ständlich mochte man das drüben nicht einbüftcii. — »Mit Recht sollte man die dent'chsreundlichen Metzer Genieindewablrn vom vorigen Jahre gerade >etzt m'S Gedächtnis zurückricken- Sic verschiiuvsten in »Paris gar «ehr und wenn jetzt 15 Protestler gewählt sind, so spricht das. wie Sie bereits sehr richtig ankührten. nicht sür Fran- zosenliebr. sondern kür Furcht vor rachsüchtigen Franzoienherren. Die „Nordd. Allg. Ztg." weist mit Recht nach, wie der 1370-71, 1790. 1714. 168l—ItWger El'ässer sich fürchtet vor der Behandlung seiner reizbaren, sogen, ehemaligen Landsleute. Wir wollen nicht besorgen, daß Elsaß der Schlägcrboden werde im Falle eines Krieges; aber der Elsässer denkt an erlittene Einguartierung und Brand schatzung. Am liebsten hätte er sich (sollte es etwas Andere- seuB. schon Küher, wie »Basel und andere eurst burgundlschr Laudichasten. der freien Schweiz angeschlossen. n»t der ei schon vor den Zeiten des „glückhaften Schiffs' viel Verkehr hatte. Dir ungeschickte Re gierung deS österreichisch«! Kaiser- Rudolf II. und jene des »Mat thias mag allerdings viel an der eliäisischcn VolkSstiMinuna gesün digt haben. »AIS aber im JOjährigen Kriege Bernhard von »Weimar an der Spitze der Schweden den Bruder Kack« Ferdinands. Leo pold. bei Seite ließ, trotzdem dieser rechtmäßiger Herr Tirols und deS Elsasses war. als man auch besten noch unmündigen Sohn, den Erzherzog Ferdinand Karl, überging und ichwedischcrieits 163t den Eliaß in d,e Gewalt König Ludwig X1U. von Frankreich lie ferte. da erhob sich eine verzweifelte Nolhwehr in Vielen Gemein den, man wollte durchaus nicht die Flanzosen. Am Ende des 30jährigen Kriege- trat Leopolds Sohn aus Anstiiten Bayerns gegen ei» paar sranzösckche »Millionen Francs zuerst den Oberellaß und »Pari ab, sowie die Landvogtri über lv Reichsstädte, ja durch ein diplomatisches »Bcriehcn auch Nieder-Elsatz. Nur da- lkichsntteo ichaltliche Gebiet, das mächtige Straßdurg und die Besitze viclei dcutichen Fürsten imEliatzware» ausgenommen. »Aber auchStratz bürg, Hagenau. Colmar. Ächlettjlädt, »Münster rc. wurde» seil 1681 weggenoinmen. Strnßburg durch bübische Vcrrälherei; der nie drige Erzbischof empfing Frankreichs König mit würdeloser Rede an der Müiisterthüre. Es ist bekannt, wie leidst mit den Waffen in der Hand die Veldenzer. die Vorfahren Bulachs aus Dürckhenn. der Gras von Leniingen ic. sich gegen die fremde Gewalt in wehren luchten, bis im schmählichen Frieden von RvSwick I6V7 (VolkSivott jagte statt Rb-Zwick: Reißweg!> dieser französische Landraub zua« standen werden nuißte und bei der Zerrüttung de- deutschen Reich« cm edler Bruderstumm preiSgcgeben wurde. Sieht aber der EM »er kräftigen Schutz und Vertretung, so wird er sich allmälig dem alten »Baterlande dekreundcn. Lcsseps wurde ans »Mittwoch zur Kaiserin elngeladen. Freit, findet eine Hosiestlichkrit statt, wozu er «bensaUS ringeladcn i »Beim kranrösiichen »Botschafter ist Ende der Woche Diner und Em pfang zu Ehren Lest,PS. Auch hofft man, daß Lessev« der Ein ladung. der Sitzung der Gesellschaft für Völkerkunde veizuwohncn. entsprechen werbe. »Nachdem schon seit Wochen Gerüchte über Zahlung-Verlegen heiten des BaronS von Sarter. de- Erbauers der Drachenburg bei Königswintrr. in Unnaus waren, liegen jetzt Nachrichten vor, wo nach dcriclbe seine Verpflichtungen mit ungefähr 8 Millionen Francs ,30 Proz.) ahgeiüst hat. Baron Sarter bleibt trotzdem auf recht, io daß die Besorgnisse, e- könnten die wenigen Lieteranten welche von der Erbauung und Einrichtung dr- genannten Schloss» noch Fordern»««, haben, zu Schaden kommen, wohl unbegründet sind. Aus der M»i»l,o»Sfak»ik von Svandau sind in vergangener Woche eine größere Anzahl Arbeiterinnen entlassen worden. In »Metz wurde in einem Pteiien-Engrosgeschäste eine Anzahl Thonpieisen polizeilich beschlagnahmt, welch« da- Bildniß des Generals Boulanger trugen. Die 6 »Mitglieder des Magistrat» von Stettin, denen von dem Regierungspräsidenten Wegner die Verwarnung wegen Unterzeich nung de« keisinnigen Wahlaufrufs zugegangen ist, haben fich lie- chwerdrsiihrend an den Oderpräsidenlen gewandt. Aba. Hitze hat seinen bekannten Antrag zur Gewerbeordnung, send die Frauen- und Kinderarbeit, wieder eingebracht. )ezüglich der Mittheilung. daß ein französischer Dampfer bei Helgoland »Peilung«, vorgenvminen habe, schreibt der „Hamb dorr.": lAm letzte» Montag bat ein als Brigg aetakelter Damvscr bet Helgoland Lochungen vorgcnommen und ist dann in nokdlich« Richtung abgedampit. Flagge französisch oder belgisch. Wahrichein- sich ivar eS ein grachtdamvler. »Bisher hatte »Belgien seine Kriegs- schiff«, jetzt hat es jedoch einen Frachtdamvsrr zu einem Schulschiff sür Kadetten eingerichtet, und wenn dieses sich gerade auf einer Uebunassahrt befinden sollte so wäre es ja möglich, daß eS am 28. v. M. bei Helgoland in Sicht aekommen ist. Andernfalls würt »edoch die Annahme berechtig», daß die Franzosen eine Brrgnlignngs- tour m die Nordsee unternommen baden. Vom Stand« des prak tischen Seemam^s ist es nämlich ichwer zu begreifen, daß rin fran zösischer Krikgsdampter vor Helgoland wuhtige Mef nommen habe. Die Beichnftenheit der dortigen iranzösnchrn Mannkministemim ledenkalls genau . . 1870 hatte die kanzösijchr Flotte za hinreichend Gelegenheit, suchilnarn amuslrllen. Von den Küstendeleitiaunaen sind di reichtet. G u»« ano gar kein Grrmd »«. »er «r- tranzösitchen KliegSschrstes vor Helgoland sekondere nlegen. Daß dieses trotzdem gelchicbt, spricht am »äsen auch unterrichtet. Wesenheit eines kranM ^ - Bedeniuna beizttlegen. Daß dieses trotzdem geschieht, svttchl am vesten für die erregte Stimmung und veunmhiguna der Bevölkerung.' Koloniale». Bet der Direktion der Reu-Guinea-Con« vagnie ist neuerlich ein Telegramm eingegangen, in welchem der Tod der Gemahlin deS Landeshauptmanns v. Schleinitz mit dem Beifügen bestätigt wird, daß sie am 10. Januar einer rasch vn lanienei, DipdtberitiS erlegen s«. — Die in ekler größere Anzahl deutscher Blätter übemegangene Veveiche de- „TempS aus Zanzi bar, »ach ivelcher tn Deutsch-Wituland Unruhen ausgebrochen und die Deutsche» vertrieben worden seien, erweist sich als eine Er findung mit der sehr durchsichtigen Tendenz, den Fortgang de, dentschen kolonialen Unternehmungen, die gerade letzt ln diesem Theilc unserer Schutzardirte energisch n, Angriff genommen werden. ' Beb ' >> ^ , ».. .WMW , cht Nachrichten ringeqanaen. welche da« Teleg irgend welcher Richtung bestätigen. — Ir alle eingegangenen »Nachrichten darüber übe zu stören. An keiner der tn Betracht kommenden Stellen sind ramm des „TempS" m .in Gegentheil stimmen überein, daß die Räumung slanmuna des Gebiets und Küstenstriches zwiichen Kivini und Kivcihu. iveich-z »um größten Theil Privateigenthum der in der Bildung begriffenen veut'chen Witu-Gesellschast ohne Störung vor sich gegangen ist und daß von Seiteit der Eingeborenen und den Untern,ancn des Sultans von Zanzibar eine Störung de« öffentliche» Jriedens in diesem deutsche» Schutzgebiet nicht zu befurchten steht. Im Auf träge deS deutschen Kolonialvcreins resv der deutschen »Wstu-Gc- kellschast sind znr Zeit vier deulsche Beamte, die Herren Rabenkorst, Schmidt. Kähler und Wittiich. in jenen Gebieten mit der Emcti- tuna von HandeMiktoreien. »Anknüpfung von.Handelsheziehiingc» re. beschäitigt. von keinen dieser -Herren sind bis jetzt irgend weiche beunruhigende Nachrichten eingetroffen. Oefterreiek». D«e üsteneichiiche Delegation wurde geschlossen. Gral Katnoky dankte derselben im Rainen deS Kaisers für ihre vatrloiische Einmüchigkcit und Ovirnvilliakeit. Präsident Smolka betonte in seiner Schlußrede, daß trotz der kritischen Finanzlage Einmüthigkeit vorhanden sei. lobald dadurch die Sicherheit des Staates gefördert werden soll; die Haltung der Delc,ratio» gewinne durch die gleiche EinmiUhigkeit in der ungarischen Delegation die Bedeutung einer imposanten Kundgebung, gegenüber der Sicherheit deS Staates gebe eS keinen Unterschied der Nationalitäten und Parteien; die »Beschlüsse würden wesentlich dazu beitragen, das Änieden nach Außen zu fördern »nd die Hoffnung auf Erhaltung dcS Friedens bedeutend zu stärken. Frankreich Ter retianirsnchkgc Herausgeber des Journals ,La Revanche", Pcyrninont, welcher den Lieg der Protesttandidattii in Elsaß-Lothringen durch Anbringung ruisischer und französischer Fahnen am RedaktionSblirean, sowie durch einige seiner excentciich chauvinistischen Artikel gefeiert batte, ist nun»,ehe durch dlcPiiii'er A»klagekammer ans Grund deS »Artikels 8t deS 6»üo ziönul vor die Assisen venvikken worden. Dieser »Artikel lautet: „Wer durch Kind selige, von der Regierung nicht gebilligte Handlangen den Staat einer Kriegserklärung aussetzt, wird mit Ausweisung bestra't und, falls ein Krieg daraus solqte. mit Deportation. Die »Angelegen heit kommt bereit- am Sonnabend zur Verhandlung, und man darf daraus gespannt sein, wie die Pariser Gekchwor-nen über den Fall urtheilen werden. Der „Figaro" berichtet zugleich, daß die trüberen Elsässer Wähler de- deutschfreundliche» Abg. Zorn v. »Bu lach entschlossen waren, für den General Boulanger zu sliininen. falls sich nicht in der Person GieffermaiinS ein geeigneter Pwlckt- kandidat sür den Wahlkreis gefunden hätte. Das Pariser Blnlt hebt zwar hervor, daß die Stimmen für den General Bvulnnacr ungiltig wären, erblickt jedoch in der eventuell geplanten Dcnwn- 'tration eine glänzende Kundgebung denischsemdlicher Gesinnung. LS entsteht nur die Frage, wie sich die Franzosen gegenüber rmcm öaiidesthrile verhalten würden, besten Bevölkerung etwa für eine» ,m Rufe kriegerischer Gesinnung stehenden deutschen General stimmen wollten. Die Elsässer verlangen inzwischen alle möglichen krieichtrrungen und irdcS Entgegenkommen von Seilen der deul- chen Regierung, während eS sich doch vielleicht empfehle» winde, ene bei Gelegenheit die Folgen ihrer mit Frankreich kokettircndc» Banenischlaiiheit verspüren zu lasten. Der .TempS" bemerkt zu der wunderbaren Mitthetlung der -Nordd. Allg. Zgt." von dem Erschein«, eines kaniönschen gnegs- chifseS in den Gewässern von .Helgoland, „daß die Insel Helgoland England gehört, daß kein Grund vorhanden ist, Soiidimngen in bekannten Gegenden vorzunehmen und daß unseres »Wissens kein Kvrdiee ist." icycinr» enies »ranivbschen )!>>cas- lgvland, „daß die Insel Helgoland d vorhanden ist, Sondimngen in . . m und daß uilsrrrS »Wissens kein Kriegsschiff Frankreichs in jenem Tlieil der Nvrdire ist." Paris. Das Ministerium Goblet wird abermals ohne sicht bare Ursache als am Rande der Krisis stehend geschildert. Es ist sowohl der Rechten wie den Opportunisten gleich verhaßt und wird nur durch da- veffönkche Ansehen dcS Generals Bviilmlger bei der äußeisten Linken gehalten. Frankreich wird nicht auf sokche Wecke die ib" ' überzeugt, daß die Republik die ihm heilbringende Staatssorm ist. ' selbst nicht weiß, was sic will, daher, schließt Vater Ärevy endlich einen »Blitzstrahl eigenen sge Bater Grevv e Willens und die Kammer einen Blitzstrahl gesunden Geistes haben. — Seit mehr als einem Jahre ist ein Abgeordneter von »Paris, Dr. Villenruve, geisteskrank und nun in einem Jrrenhauie unlergcbrachi, trotzdem ist er nicht von den Listen der Depntirtenkaunncr gestrichen »nd ein Nachfolger gewählt, tondern man läßt ihn ruhig mit ab- tinmien und er bezieht seinen Gehalt nach wie vor. Es ist dies /radezu rin Skandal, der allgemeinen Unwillen erregt. — Eine rhr rührend« Eeremonie fand tn der Kirche der Väter .PaisiomsteS" latt. Gegen 10 Eimländec n»d Amerikaner beiderlei Geschlechts wurden durch den Erzbischof von »Paris in die katholische Kirche mitgenommen. — Einer der letzten Uclierlebenden des ersten Kaiser reichs, Jean »Pierre Marbea». Generakchahmeisler drr Invaliden, Kommandeur der Ehrenlegion und Gtotzostlzier der Medaille von St. Helena, ist im Alter von W Jahren gestorben. Er war 1792 in BrievcS geboren, trat mit 7 Jahren in die »Armee ein, machte den Feldzug von 18l2 bis >3 mit und »ahm nach der Schlacht bei Waterloo, wo er verwundet wurde, Dienste m der Marine. — Im Bibliolhekiaate deS 18. Arrondissements hielten dir Sozialisten wie derum cm »Meeting ab. bei dem Louise »Michel das große Wort sührte. „ES giebt". meinte die Rednerin. .ein Heer der Verzweif lung. Mnn denkt nicht geniia daran in den offiziellen Kreisen, was das bedeutet.... Der Feind weih, daß wir verzeihen und dies bewegt chn, u»S noch mehr zu schädigen; wir sind lange nicht so blutdürstig, wie die Regierungen, in Rußland sind sie Tiger, in Schlangen. Unsere Landsleute (?) in Deutschland und kämmen tür unsere Theorien, die nichts wie legitime Leben. Wir sind ein freies, Krieg, drr riiuige, in den wir >" ----- ^....0^ argen dir Unterdrücker." Ls wurde eine Resolution angenommen, laut welcher ein« Glückwunschadnssc die Sozialisten, welch« in den deulschen Rcichsiag gelangt abgclandt werden soll. — In Decazrville dauert die traurige noch »ort und es steht eher eint Verschlimmerung zu desürchtrn. als daß eine Verbesserung: eiiltrrten kann. Mehrere Bauplätze und sie mächtig, Gießerei Lramac sind geschlossen worden. weShalb die Arbeiter massenbatt entlasse» sind. — In einer drr lrtzien Rächte platzte in den Geschäftsräumen der Schmirdegesellschaft in BcsssgeS «nr Dynamitpatrone, die aber nur materiellen Schaden anrichicic. Dir Mehrzahl der Arbeiter protrstirt gegen dt« Schließung der Kvhlcninagazine. weshalb Truppen herbeiarrusen worden sind, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Anarchisten a»SLalle haben mehrere Verlainniiungen zur Versöhnung geneigter »Metallarbeiter aeiprenat. — Gegen 1500 Personen proteslirten im Eldorado von »Marieille gegen die Erhöhung des ZuckerrollS, welchen sic als den französische» Handel total zerstörend hmstellten. — DaS Schwur gericht tn Orleans bat den Maire von St. Hilair« und dre« Ge nossen zu 10 Tagen Gesänauik und 50 Franc- Geldbuße verurtheilt, weil sie während drr L«>chen»eirrlichkrit de- Maurers Sevcrdy ge waltsam in die Kirche drangen, den Sarg wegichleppten und in roher Weile prosanirten. Drr Verstorbene war auS einer von ihncn arüiidcten Frrrdeirkergemtiird« ausgetreten und sollte deshalb blo" .. rgeriich begraben werden. Die Protest« der Familie und dcS »Predigers halten nichts. Ob die Regierung den Muth haben wird, den »Maire wenigsten» jetzt, nach seiner Bcrurtheilung. leure» Amtes entletzen? Atakte«. Die Behörden und Bewohner von Genua und kailand wetteifern in der Fürsorge für die armen 1 pler in ver Riviera. In oeiden Städten beiisfern : gesammelten Summen aus mehrere Hunderttausend iden Städten find Wohlthäligkeits-Autzüge. Schausp . . certe u. s. w. für dieselben veranstaltet worden. Viele Frachtwagcn wnrden m kurzer Zeit während der WohlthätigkeilS-Lörtoiahrt mit RahrunaSniittrln, Wäsche, Bettzeug angetüllt. Der Gindacv von Genua sendet lortwährrnd ganze Waacnzüge nach de» am meisten dcdlkktigeir Orten der Riviera ab. Die Ingenieure Roahera «nd Taddeucci sind von der Regierung beauftragt, die Schäden zu er mitteln. welch« dir Erdbeben der Riviera verursacht haben, weil nach ihrem Urtheile ein Projekt zur Unterstützung dieser Provinzen entworfen und der Kammer vorartegt werden soll. beließ Iv viurourn Frankreich Oesterreich Forderungen enthalten, mit ihrem brüderliches Volk und wollen keinen ziehen, ist der aus der Straße argen 1»
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