Dresdner Nachrichten : 03.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188906039
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-03
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- Dresdner Nachrichten : 03.06.1889
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Unterbaltmi». BeicbLIiSvertebr, Börten bericht. ftrembenlisi«. Peiua^ebllbr vierlelililirlich M.2.«. dunli.hle Los, M. ».». - «unalim» ,.ÄnIundlaniia«nMnr>k»str.l3v.»-s, Louuiao» dl» 13 M,r. L» Reuttadt: M. «iolier,^, nur an kUoLrnIa-en bl«z^dr. Lne rivaiM ».s.uMeil» Un,mn W Pili. StntunLinunae» aut wie »eile W M. Äue iur hce nachlitücnar «u> tiucciacn w>r>> mchl aeoedrn. Aut» wöinae Attluudiauttaoa„1,wae aearn Lbchrrdkiadlunu durch BrikimaM» oder Poitenizabiuna. . .. tzür Nplluade eliiaeiaiidiei Hchrtst» sliicic leine Berbnidlichkeit. , iln,ünd!»unakii ,>ed»ic,i mnmiNiche i „Mm an. ... BuralUlllli ulnadme der Au»- , nambanc Perin»t«luna»I,elle Seruwreitzlnlle Nr. Li. KwMÄWl o» I kür L»»I»VN unä ompkodls ick ill «Ion vorkedivilsnston I Stoffen unä ^uaMlirnnsson ru 1.30, 1.50, 1.75, 2, 2.50, 3, 4 illarlc ote. AUsl. 47,000 Stück. I! U«ri»in»n NerLk«Ick, Orosäon, Kttmarltt. Dr-sden, 1889. ^usverLauk Mvill08 boäoutvlläon WM- M krsiit-». IiiiM-^ii8MtWMii. Hur vissvuos d'adriliirt io anorlcruint dv»t«r- ^usMkrunss. Silmmtliekn Stoffs rum Sslbst- ^nkortisson ru dillissgtvn I'roioon. Ni il Id Ikl-Ivv ^ünckskodrUl u. ^»88tottanx«-6o8okükt, A ^ V, V. UIUSS, iffarloastr. 5 u. kortlvus. 'lolopkon 1382. zk L>»n»«n-, llki-i-en- unä in ssroosor /Vus- vakl ru dillissaton kroisoo ompkioklt äio altronommirto 8tro1r1vit-?Lbrik von?. 1 (b'allconkok). « birriektot 1867. Krämiirt 1875. ^ !>8K««rM8MW««Äkr««>tNIÄt vvsson vssekLkls-Verlsxoox. krotss voorm billiss! V. L. Niuw, 5 Irompsterstro^s« « »> I>« L LKKI«»« iwä <L«k»i88v Z kritr KLNssa. ^ « 8«HI«8«rrn8M«» I, Leks Riiniss.Ioknnu8trL88s. I N Z Kmiildklon von vr. moä. 'I'roali „ss. « A »Z I1n»L„«l«^„n»rvri. ««pnrnture». I»ron,I»«n. H l« Mritr klivKner emptioklt rur billissvo uocl pralctisokso Roms lkvi8v-I'»iiri»i«r- ItttUvr als Ililieum äsr Iwiektissicoit, Zoliäilüt unä lÄessunv.. Grösst« lTAi8Lvi»t»R voo V»8«lKeii-Hs«;ev88i»»rv8 etv. ^.u§ustusstrg,W Ur. l«r»!»nr «I«r v«^»>xv). Nr. 154. Neueste Drahtberlchte.' Hofnachrichten, Wettlner-Fest, (Yerlchtsverbandlungen. «Die lustigen Weiber von Windsor". „Nathan der Weise . Sitzung des Landesversicherungsamtes. M,- - - - lodenbrief. Briefkasten. Tagesgeschichtc. Montag, 3. Inui. Drahtbertchte der „Dresdner Nachrichten". Berlin. Wegen den Redakteur Holtheim und Wen. ist wegen Herausgabe der Blatter „Arbeitsmark? und „Zukunft", in dcnen 'Fortsetzungen der vom hiesigen Polizeipräsidium verbotenen „BolkS- ztg." erblickt wurden, auf Grund besetz 19 des Sozialistengesetzes Anklage erhoben worden. Wiesbaden. Der König von Dänemark ist am Sonnabend Abend zum Kurgebrauch hier eingctroffen. Budapest. Die osficiöse „Nemzet" sagt über den Toast des Zaren: Der Ausdruck der Verbitterung des Zaren legt es Europa nahe, auf jede Ueberraschung vorbereitet zu sein. — Der „Pcstcr Llovd" schreibt: „ES steht schlimm um die Aussichten der Ariedcns- erbaltung, wenn psychologische Momente in dem Selbstherrscher Rußlands über die politischen Rücksichten die Oberhand gewinnen. London. Der „Standard" beipricht den Toast des Zaren und ist der Ansicht, daß dieser Trinkspruch weniger gegen die Bal- kanfüisteii als gegen die Herrscher von Deutschland und Oesterreich gerichtet ist; Rußland sei entschlossen, sein Programm auszuführen, doch sei kein Grund zu der Annahme vorhanden, daß der Zar die abwartende Politik aufzugeben beabsichtige. Athe n. Der 'König und die Königin haben sich vorgestem mit der Prinzessin Alexandra nach Patras eingcschifft. Bei der Ab fahrt waren die Minister, das diplomatische Korps, die Spitzen der Behörden und eure große Anzahl anderer Personen anwesend, welche sich auf das Wärmste von der scheidenden Prinzessin verabschiedeten. Stew - Nork. DaS groye Unglück in Johnstown (Pennsyl- vanien), verursacht durch das Bersten des großen Wassersammel beckens, ist weit schlimmer, als anfänglich gemeldet wurde. Das Wasser drang so rasch und ungestüm in die Häuser, daß die Ein wohner keine Zeit hatten, zu flüchten. Nach Schätzungen von Bahnbeamten ertranken 1500 Menschen. Der anhaltende furchtbare Regen verursachte verheerende Uebcrschwemmungen im ganzen west lichen Pennsylvanlen. Viele Ortschaften stehen theilweise unter Wasser. Zahlreiche kleinere Dörfer sind gänzlich in den Fluchen verschwunden. Der Lebensverlust ist voraussichtlich bedeutend. Durch den Austritt des Susquehanna wurde die Stadt Clearfield überschwemmt; die Einwohner mußten Zuflucht im Gertchtsgcbäude und im Theater suchen. Allenthalben find die Bahnanlagen und it. Der Regen dauert fort, der pennsylvanilchen Eiscn- , e Stadt Jobnstown ist fast ganz vom Erdboden verschwunden; fast alle Häuser find weggerissen. So eben läuft die weitere Meldunacin, daß die Dörfer Souhfork (?) niit 2000 Ernwohnem, Mineral Point mit 800, Conemaugh mit 2500. Woodville mit 2000 gänzlich weggeichwemmt sind. Man fürchtet, daß der LebenLverlust in diesen Ortschaften den in Johnö- town bei Weitem übersteigt. Es ist unmöglich, zu sagen, wie viele gerettet sind. (»Voss. Ztg") New - Nork. DaS Unglück, welches über die Stadt Jobns town hereingebrochen ist, ist größer als anfangs angenommen wurde. Man schätzt die Zahl der zerstörten Gebäude auf mehrere Tausende. Der Zugang zu einer großen Anzahl von Gebäuden wurde durch die Eisenbahnvrücke, welche über die Flur führt, gesperrt und in diesem Komplex war Feuer entstanden. Die Jcnersbrunst ist bis jetzt noch nicht bewältigt. ES kann Niemand in die Station Johns- lown gelangen, welche vollständig von Wasser umringt ist. Alle Flüsse in Pennsylvanlen. Maryland, Virginlen und Westvirginien sind ausgetreten. Der Hamburger Poftbamtzter „«-aetla-, Savt. Lhelle. tß am Sl. Mat tu Ncwaark eingetrokte«. «»«du»« isetreldemartt». >. Juni. W«>»v> lo« rubta. bol- (leimscher loco I80-I7v. Roaaen loco M. . mecklenburaclcher„loco i«s—ws. niMIwer Hill, loco 8-1-92. bascr seit. Verne flau. RüblN (unverzollt! iesi. loco bso». EvirttuS still, »er Juni - Juli 2L Br... ver Juli-AuMt 22 Br., ver Auausl-Sevtcmber 22'/, Br. Kotier rubia, Umiav scxx> Sack. Petroleum rubia. Standard ivblte loco 7,18 Br., ver Auaust-Dezember 7,28 Br. «»»««»«-«. i. Juni. Baumwolle. iNntanaSdencvt!. Murvmagl. Um- tag socxi Ballen. Träge. TaaeSimvort >«.000 Ballen. — «Schlukberichl.! Nmlab b«x> Ballen, davon tür Svekulation und Ervort kvo Ballen. Stetig. — Middl. amerikanische Lieferung: Juni 8»/„ KäuscrvreiS. Juni-Juli 8"/,, do.. Jiili-Aug. do.. August s Bcvtnmervrcis, Auguli'Sevtembcr 8-0,» MuicrvrciS. Sevtbr. b"/„ do.. Sevtemdcr-Oktober 8"/», do., Oktober-November 8"/« do., November- Dezember 8'/» do.. Dcccmber-Janugr 8-'/« >i. do. New-Vork, 1. Juni. WaarenderiLt. Baumwolle ln New»i»ork II'/,. do. m Rew-Öriean« td-l>. Raff. Petroleum 7v°/» iü>e! Test tn New.Dort «.so G. do. In Dbiladelvbla «.so G. Robcs Petroleum ln Äew-Dort 7.10, do. v>», Uo, oorULoatos ««n». Ruhig, stetig. Schmalz loco 7.02. do. ftatr- bank« —. do. Robe und Brothers 7,«. Zuaer sVair roSllin«, Illl,oor»<lo«) «»/,. Mai» <Na») «1. Stoiber Winierweizen toeo «10». Salle« <k»tr Mo-1 ISO. Mrbl s D. iS C. «eirridekracht «>/,. Suvier ver Juli 18.«., Weizen ver Mai so'/., ver Znni si'/«. ver Juli 82'/,. Kaffe« v»> Sr. r. lo» «niuuur ver Juni is.?o, ver «naust is,s7. OertltcheS und GLchstsche«. — Se. Majestät verlieh die nachstehenden OrdenSauS« Zeichnungen: das Comihurkreuz deS Albrecht-OrdenS dem König!. Bade-Kommtssar Kammeiherm v. Rathenow. daS Ritter kreuz 2. Klasse desselben Ordens dem Kriminal-Poltzei-Kommissar Meyer; das Allgemeine Ehrenzeichen dem Gendarmen Borwald, dem Schutzmann BalduS und dem Polizei-Sergeanten Bludau, sämmt- lich in Ems. ^ — Eine Betheillgung der Lommatzscher und Meißner Landwirthe an dem Wettiner Festzug findet nicht statt. Alle Vorbereitungen dazu waren zwar getroffen, aber in Folge der noch erst vor Kurzem vom Centralkomiiee in Dresden erlassenen Vor schriften bez. der Kostümirung der Vorreiter und verschiedene andere unausführbare Wünsche veranlaßt«» daS Komitee in Meißen von jeder Betheiliaung abzujehen. Der geplante große Reiterzug der Ritter- und GroßgutSbefitzer findet ebenfalls nicht statt. -- Der Verkauf der Plätze auf den vom Festausschüsse her« gestellten großen, breiten und geräumigen Tribünen ist, seit dem eine so wesentliche Preisermäßigung einaetreten, sehr flott gegangen. Diese Tribünen bieten dem Publikum Vortheile, wie » » -""-i vrreiniat finden: ug weder durch , ^...»u«,.lgt ist; sodann unmittelbarste Nähe bei dem vorbeimarschirenden Fcstiuae, femer (Äcleaenhett zu Eririchungen. In jede Tribüne ist eine Restauration eingebaut, welche Bier, Sodawasser und ähnliche Getränke, sowie kaltes Frühstück liefert, und zwar wird für diele leiblichen Bedürf nisse in vorzüglicher Qualität gesorgt sein. Eine wrrthvolle Ergänz ung dieser Bortheile bildet der soeben gefaßte Beschluß deS Festaus schusses. auf jede seiner Tribünen auch noch einen Arzt und eine Albertinerin zu plactren, damit sie für den Bedarfsfall sofort zur Hand sind. Das Publikum wird daher aut thun, seine Tridünenvläke sich bei Zeiten zu sichern. Die Preise stellen sich jetzt also: I. Tribüne: Wienerstcaße auf 10 Mk.: II. Tribüne: Altmarkt auf 15 Mk.: III. Tribüne: Neumarki auf 20 Mk.; IV. Tribüne: Neustädter Markt auf 10 Mk.: V. Tribüne: Albertvlatz (über dem Frl. Tubesing, angcstellt, während unter . M. Richter in Kvtzschrnbroda ein beson artesischen Brunnen) aus 6 Mk., Stublvlätze 10 Mk. und Vl. Tri büne : Bantznerstraße (östlich vom Albcrttheater) auf 8 Mk. Be stellungen ans Plätze werde» für die Tribünen I bis IV. bei der Sächsischen Bank, Dresdner Bank, den Herren Günther und Ru dolph, der Landständischcn Bank und bei Herrn H. G. Luder, für die Tribüne V ebcndaiclbst mit Ausnahme der Landständiichcn Bank, für die Tribüne VI nur bei Herrn H. G. Lüder und Herren Gün ther und Rudolph entgcgeiigenommeii. — Wie in früheren Jabrcn haben auch dicsnial treue Freunde der Ferienkolonien größere Summen zu dieiem wohlthätigen, segensreichen Zwecke uns zur Ueberweisung an die Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt. Es sind die« namentlich einige durch ihre offene Hand bckamile Bnnguiers. Hingegen gehen die Beiträge für die Ferienkolonien aus den mittleren Schichten nur spärlich ein. — Ueber das Anfang Dezember v. I. «öffnete Pfarr- töchterheim Neufriedstcin in Niedcrlößnitz ist vor Kurzem der erste Bericht erschienen, welcher von der Entstehung und der erfreu lichen Entwickelung dieser Schöpfung des Landesvereins zur Für sorge für PredigcrSiöchtcr Kunde giebt. Das herrlich gelegene Grundstück, 10 Minuten vom Bahnhöfe Kötzschenbroda gelegen, ent hält ein im vorigen Jahrhundert herrschaftlich erbautes, geräumiges Wohnhaus mit genügenden Räumen für 13 bis 15 Bewohnerinnen und zwei größeren Zimmern für gemeinschaftlichen Verkehr, und ist mit schönen Garten-, Erdbcer-, Wein- und Obstanlagen um geben, welche letztere durch Verpachtung nutzbar gemacht werden. Für zahlungsfähige Pfarrerstöchter beträgt der Verpflegbeitrag mr völlige 'Beköstigung und Wäsche jährlich 360 Mk. und die Miethe sur ein Zimmer im oberen Stock jährlich 40 Mk., im unteren Stock etwas mehr. Es ist auch znlciisig. daß Pfarrers töchter gegen einmalige Zahlung einer angemessenen Summe sich für ihre Lebenszeit cinkanfen. Für völlig Unbemittelte trägt zur Zeit der Landesvercin die Unterhaltungskosten. Danini itt es dringend nötbig, daß dem Landesvereine eine erheblich verstärkte Tdeilnohme sich zuwende und womöglich durch Stiftungen Frei stellen begründet werden. Bisher sind dem Heim hauptsächlich ge legentlich seiner Begründung gegen 4000 Mk. zugeflossen. Es be steht die Absicht, in dem Heim eine Verkaussniederlage von echten Maaren aus Jerusalem, sowie von Druckionnularen für das geist liche Amt zu errichten, um auch auf diese Weiie sich eine Ein nahmequelle zu «öffnen. Zur Leitung des Hauswesens ist eine er fahrene Predigerstochter, dem Vorsitz des P. emer. derer Ausschuß das Heim nach außen vertritt. — Nicht ohne Grund perlauten vielfach Klagen über Rück sichtslosigkeiten beim R auche n. Vielen Leuten, denen der Tabakrauch überhaupt zuwider ist. bereitet es schon Pein, wenn sie beständig angequalmt werden und auf ihre Schonung von dem betreffenden Rancher trotz sichtbaren Mißbehagens nicht die mindeste Rücksicht genommen wird. Allgemein muß es aber auf das Nachdrücklichste verurtheilt Iverdcn, wie lästig — oder besser ge sagt, geradezu flegelhaft — manche Raucher gegen ihre Umgebung durch das leichtsinnige Hantircn mit der brennenden Cigarre selbst oder beim Anbrcnnen derselben sich zeigen. Man kann es täglich beob achten, daß Raucher in dichtem Mcnschcngedrünge auf den Bahn höfen, Dampfschiffen, auf den Perrons der Pferdebahnen mit ihren Glimmstengcln ohne jede Rücksicht auf die Kleidung ihrer Umgebung hernmfachiren und die nahestehenden Personen zu beständiger Auf merksamkeit zwingen, daß sie vor Schaden bewahrt bleiben. Nur zu oft wird man auch auf das rücksichtslose Gedabren nicht aufmerk sam und begreift später gar nicht, wo die Brandflecke oder Löcher an den Kleidungsstücken herrübren. Vielfach geht die Unverschämt heit aber auch so weit, daß mitten im dichtesten Gedränge Cigarren oder Cigaretten mit Hellem Feuer anaezündet werde». Es liegt hier stets die Gefahr eines großen Unglücks vor und es sollte jeder an ständige Herr die Verpflichtung in sich fühlen, gegen ein derartig rücksichtsloses Gebahren mit Nachdruck Einspruch zu erheben. Kam es doch in Leipzig beim Wettrennen vor, daß einer Dame das Kleid auf solche Art in Helle Flammen gesetzt wurde, die zwar schnell gelöscht werden konnten, doch aber der Betreffenden armer dem Schrecken, auch noch empfindlichen pekuniärenSchaden verursachten. Damen sind solchen Unbillcu gegenüber ja viel hllfloier, indem sie auf die nur zu häufig folgenden ungezogenen Reden nicht antworte» können. Angesichts der bevorstehenden Festlichkeiten, welche viel Mcnschengcdrängc mit sich bringen müssen, möge diese Mahnung seitens innerer Herren welt doch recht beherzigt werden; sobald solche Unholde durch einige Beispiele nur erst erfahren haben, daß das Publikum sich ihre Rücksichtslosigkeiten nicht gefallen läßt, werden sie schon Anstand lemrn. Der König!. Polizeidirektton würde man aber sehr dankbar sein, wenn sie in ihren Verordnungen für die Festlichkeiten auf die eventuellen Strafen Hinweisen wollte, welche eine Gefährdung bez. Beschädigung fremden EigenthumS in obiger Weise nach sich zieht. — Aber auch manche Damen geben Aergerniß und bringen in ernste Gefahren durch eine von ihnen gepflogene SItte.»Aeraernißgeben z.B. die oft unglaublich langen spitzen Nadeln, mit denen die Damen ihre Hüte befestigen. Wo nur irgendwie Gedränge entsteht, beim Aus gang aus dem Theater, der Kirche ic., muß man ernstlich darauf achten bei raschen Wendungen solcher gefährlicher Frauenköpfe, das Gesicht, bez. das Auge auS ver Trefflinte der scharf gespitzten Stadeln zu halten. Auch hier wäre eine Einschränkung besonders während veS FestzusammenlaufeS recht angebracht. — Im Jahre IM bestanden in Sachsen 28 Svitzcn- klSvpelschulrn. Die Anstalten vertheilten sich auf die AmtS- hauptmannschaften Schwarzenberg (15 Schulen, darunter die nach neunen Ermittelungen älteste Schule zu Schneeberg. 1808 begründet), Annabera (6). Zwickau (5), Auerbach (1) und Freiberg (1. nämlich die am 22. Juni 1887 rrimnete Schule zu Brand). In den Schulen zu Brand, Elterlein und Griinhain wurde» ausschließlich Ironische und etwas eckte Gold- und Silberspitzen gearbeitet, in den übrigen hauptsächlich Torchon- und starkleinene, außerdem noch in mehreren Jdrianer Spitzen und Spihengegenständc. Sttmmtliche Anstalten zählten im vergangenen Jahre 1249 Schülerinnen und 52 Schüler und wiesen «inen GesammtarbeitSverdiensl von 25P65 Mk. 40Psg. auf, d. 1. 19 Mk. 88 Pfg. für den Kopf; der Arbeitsverdienst ein zelner Schülerinnen betrug bis 80 Mk. und mehr. Das Geiammt- sparguthaben hatte Ende 1888 die ansehnliche Höhe von 20H23 Mk. 17 Pfg. erreicht. Die Sparkassenbücher vieler älterer Schüler innen betrugen bis zu 100 Mt. und darüber: das Guthaben einer Schülerin belief sich sogar auf 263 Mk. Diele Spargelder werden den Kindern beim Austritte aus der Anstalt auSgezahlt. Die meisten Zöglinge leistet«» auch im verflossenen Jahre in technischer und auch in erziehlicher Hinsicht recht Erfreuliches; 70 zeichneten sich beson- derS auS. sodaß'52 Bclobigungsurkundcn, kunstvoll ausgrsührt, und 18 mündliche Belobigungen lettenS der Könial. ArriSbauptmann- schatt Zwickau zuertannt werden konnten. Außerdem wurden 61 Zöglingen auS Mitteln der Bezirksausschüsse der betreffenden Amts- Hauptmannschaftcn Geldprämien in der Höhe von 5 btS 10 Mk. zu Tbeil. und in Jöhstadt erhielten Ende 18R 6 au» der Fr. Meier- Stiftung je 5 Mk. Die Staatsbeibilfcn zur Erhaltung siimmtlicher Schulen betrilgen12,945Mk.. dieVeilräqcdcr t'-tr.Gem!'indcn2707Mk. Die Gesammteinnabme belief sich ans 21,500 Mt. 70 Plg , die Ge- sammtausqabe 20,147 Ml.08 Pfq. DieKgi. Spitzenklöppeliilusterschnle zu Schneeberg, die am 10. Mai 1878 begründet wurde und an der seit dieser Zeit eine »ach technischer Ausbildung und Lehr-, wie auch Er- ziehuiigSgeschickiichkeit vorzügliche Lehrerin. Frl. Pöschcl, wirkt, zählte im vergangenen Jahre 15 der Volksschule entwachsene Schülerinnen, deren vortreffliche Leistungen im Klöppeln der kunstvollsten Spitzen- qattungen rc. gelegentlich der im Vorjahre hier veranstalteten Ausstellung der gewerblichen Schulen Sachsens vielseitig anerkannt worden sind. Von den seither ausgebildeten Schülerinnen wirken bis jetzt 8 als Lehrerinnen an Klöpveischnlen mit sehr befriedigenden Erfolgen. — Was schließlich den Gang des Spitzcngejchäfts selbst im Jahre 1888 betrifft, so kann wohl gesagt werden, daß es an Aufträgen durchcms nicht gefehlt hat und also alle Arbeiterinnen beschäftigt waren: der Verdienst hat sich freilich bei der Konkur renz der Maschinenipitze nicht gehoben, weshalb sich wieder einzelne Klöpplerinnen, in der Hoffnung, besseren Lohn zu finden, anderen Industriezweigen zngewendet haben. — Die am Großen Gehege gelegene Schwimm- und Badeanstalt der Herren Gebrüder Hottcivitzsck wurde seit 15. Mai d. I. (der Eröffnung) von 6548 badenden Personen besticht. Ein Beweis, daß im Publikum die Benutzung unserer Flußbäder immer allgemeiner wird. Obige, früher Herrn Bormann gehörige Badeanstalt ist dieses Jahr mit einem großen Spring- thurme für Freischwimnier versehen worden, bictcr billiges Abonne ment im Baden und Schwimm-Unterricht, micnlgcltliche Nebenahrt der Badegäste von und nach Neustadt und vereint durch die pracht vollen Spazierwege durch das im üppigsten Gewände der grünenden Natur stehende Gcchege alle Aniichniiichkeiten, welche mm, in Bezug auf unsere so wohlthätigen und gesunden Flußbäder wünscht. — Seit vorgestern (bis zum 31. Oktober) dürfen die Krebse wieder gefangen und verkauft werden. Nur weibliche Krebse sind, sobald ihnen Eier anhasten, nach dem Fangen ins Wasser zurück ! zu versetzen. > — Der Weitervcrlauf des Festes der Seidel und Nan- ! mann' Ichen Fabrik zu Ehren der Fertigstellung der M.OOOite > Nähmaschine, weiche besonders fein gearbeitet (mit Kngcllagerbctrieb) und blumengeichückt im Saale aufgestellt war, gestaltete sich zu einem echten Polks- und Arbeiters«!, bei welchem gegen 8000 Menschen leiblich gestärkt und sinnig unterhalten wurden Kapell meister Ehrlichs prächtige Concerimusil und gute Chorgcsnngc des Fabrik-Mannergesangvereins, am Abend ein effektvolles Feuerwerk und eine fast endlose Kindcr-Lampion-Polonaite, durch die jämml- lichen Gartemäume ziehend, Alles dies gestaltete mit Einschluß des wonnigen Wetters, das Fest zu einem wirklichen Freudenfeste, wesentlich auch unterstützt durch den Genuß des guten Hofbrauhaus- biereS und bas gute Esten aus der stark in Aiiivrnch genommenen Spanier'schc» Küche. Einen erhebenden Eindruck machte cs, alS Herr Kommcrzienratb Naumann vor der großen aufborchendcu Ver sammlung vom Concert-Podium unter dem Glanze von Magnesium- sackeln etwa folgende Worte sprach: „Der Wanderer, wenn er einen Weg zurückgclegt, überschaue die zurückgelcgte Strecke mit einer ge wissen Genugthuung. So stehe auch er vor einem tüchtigen Stück zurückgelegten Geschäftswepes: mit einem dankbaren Ausblicke nach Oben erinnere er sich der in Freud' und Leid zurückgelegten Tage, und danke es dem gütigen Geschick, daß er vom Anfänge an seinen Erwerbsweg mit Glück betreten. Welche Summe von Mühe und Zeit mußte schon verfließen, bis die 5000ste Nähmaschine fertig wurde,' und abermals wieviel Handgriffe, Blühe und Fleiß seines vom An fänge an tüchtigen Arbeiterstammes gehörte dazu bis vic 25,000ste die 50,000ste und die auch in diesen Räumen gefeierte lOO.OOOste Nähmaschine hinaus in alle Weit ging. Im Verein mit feinen treuen Arbeitern sei es ihm gelungen, die deutsche Arbeit zu Ehren zu bringe», wobei alle seine Gcichäftsgehilfcn einen redlichen Antheil hätte». Heute sei nun die Zahl 500,000 erreicht! DaS wäre aber kaum zu erreichen gewesen, wenn der glorreiche Feldzug von 1870 Deutschland nicht zu seiner jetzigen Größe und Bedeutung gebracht hätte. Unser König Albert und Kaiser Wilhelm waren die glorreichen Heerführer, den Uebermnih des Feindes zu betampsen und dadurch zugleich für alle Zeiten der Deutschen Arbeit größere Bedeutung zu verschaffen. Es sei ihm daher ein Herzcnsbedürsniß, seine Arbeiter ausziiiordern, dem Schützer des Gewerbes und Förderer der Industrie, Sr. Moj. König Albert, sowie dem schneidigen Oberhaupt des ge einigten Deutschen Reiches, Sr. Map Kaiser Wilhelm, ein herzhaf tes» dreimaliges Hoch zuzuriisen! — Bei der am 1. Mai d. I. in Zwickau veranstalteten Zählung der Fabrikarbeiter wurden in Fabriken — also mit Aus schluß der Bergwerke — überhaupt 3886 Arbeiter, 328 mehr als 1868, gezählt. Hiervon sind 3187 männlichen und 699 weiblichen Geschlechts. Ferner wurden 148 Betriebe gezählt; davon besitzen 78 Dampskrast, 14 Wasserkraft, 9 Gasinvtorcnkrast. Dampfkessel wurden 106 gezählt. — Berggießhübel, das mit so vielen Natiirreizeu cius- aestattete, gesund gelegene und ein«: vorzüglichen Arzt besitzende Berg- und Badestädtchen im Gottleubatbaie, was alljährlich nicht nur von zahlreichen Sommerfrischlern bewohnt, sondern auch von Tausenden von Touristen besucht wird, hat in neuester Zeit viel gewonnen und zwar dadurch, daß sich ein Ortsvercin gebildet hat, der alle, einst unter General Leiber entstandenen, später vemachtäs- sigten Aussichtspunkte, Nlche- und GesellichaitSplätzc wieder zugäng lich macht, die Promenaden in Ordnung hält, neue anlcgt und überall, wo es wünschenswerth erscheint, Litzbänke anbringt. Der Leiter des Vereins ist der thtttige Rektor John und ein weientlicher Förderer desselben Herr v. Fricien-Leißer. der, nachdem er icin Bc- sitzchum Friedrichsthal in eigene Verwaltung genommen hat, recht gern die Erlaiibniß zur Ausführung von Anlagen in seinen Fluren, Büschen und Wäldern giebt. So lind bis jetzt vmchöncrt worden, beziehentlich neu erstanden: der Poctcngang, die Tnnhenbüichchcn- Promenadenweg nach der Gcrsdorfcr Ruine (Haidcpartie) ü. a. Rechnet man dazu, was das nahe Badestädtchsn Gottleuba geschaffen bat, so kommt von selbst die Frage: Wo giebt cs wohl eine ab- wechselungsreicherc, aiigeiiehnicrc, gesündere Gegend als hier? Und dazu sind auch die Mageiiversorgungsverhültnisse gut. — Heute findet im Dom zu Meißen der Domcavitclstag statt, wobei aleichzeitia für den verstorbenen Domherrn Professor Banr Professor Delitzsch als Domherr eingewicicn werden soll. — Um die in Pirna Ende Juli zur Erledigung kommende Vürgerinelsttlstrllr hatten sich auf erlas ene Bekanntmachung des StavtrathS btS zum Endtrrnrtn am 20. Mai 8 Bewerber g-meldet, von denen im Laufe der letzten Tage 2 ihre Bewerbungen aber wieder zurückzogen. Die verbleibenden Bewerber sind 1 Bürgermeister, 2 Stadkäthe. 1 preußischer Jntendanturratb und 2 Ratosaffeffore». S A . .t L.' 6 -WO ß '' '' M ' ,W 'ElW«
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