Dresdner Nachrichten : 30.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188904301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-30
- Monat1889-04
- Jahr1889
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
-
21
-
22
-
23
-
24
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.04.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Untnk-ltuna. Börs«nI»rtLi. ffremdealiße. p.«»kundw„ns„,Mar,knIw.l3v.»-r. RMaa» v>« >z Uhr. FnNc,' ' eile « nvat- aideni ltnierm Hin«, iSittäkmiid» P!«. Anlundwunaen aus der «Me üeile I0 lur d>e nach llnikiacn wild nah! aepevep. A waUlac e!nlu»disuno»a»!tiäuk aeaen " snclmaoen !le « tzs-, lsine Buraichcht nachlilaa,-, Aninalun» der a w>xd nicht-roevkn Aus- .. Antuiidiauiiotauitrü Bprl.kl1>e,alannp durch Bril »sie PosteliiMilu»» ftllr Riiitgavc eiiiaeiaudic; . tlucte keine Berdnidlichkeit. ssiikuiidiaimaeil nehme» iammtlilbr „aiiiiialie PerinitlelunaSsieUen an. üeniwrechstelle Nr. U. 34. Jahrgang. Aufl. 47,VÜ0 Stttck. Nvssrv Xononosn-Lipsclition döünäot stell (neben der Urvsäner vsnk vnck vls-il-vj, Uott-I xoläsoor Lnxc-l)/ SLAM-teiu L M», »Miles. >1 Dr,-d,n. ,88». Usisrsi lNNkllüt! Ks«>« I»s, zx «npüsdtt ihre üocktdina W Vdvs-iiiii! h Vrlolduttv;: 8MVI0 ikrsn in knrrer 8eit m m kvdr beliebt czanorcieni-n T r-ft' ?rsa55 L vroncksohs, vr-säm ILÜaI»r-F«>i»nni,tr»i»«« S, pari. v I Lt «n xw» kOMMOIltON Uvä KnNpfv sn cksttlll LI^snv vo» bos»a»ei»t«». 8«ick«»« Mittler, Spltren, Spttssn - 8t«kr«» Vorset«, Voaxr«»«-8tokrv, IlLktzlnrdvIten. ! V ^ iEVVSttillse-Ltr^rsl ^Sllseisjsiüt 6"SS/§SS ^ ^6 aumsnplattsn r>. Leks öoK N-lnt>,i-ött'. .v.k»drkj«räLLd. krsKsrstr.W E ?Iioto§rLx1ÜLe1i-Lrti3t. Atelier ? LortttUs, Onisipon- uncl Xiniler-^nfnabinen in Mer ltrö8so. ^ VerMrössernnMn nnek goclsm kleinen liibie >>i8 I^>I,en8ffM88e. Ae Vorrliffliok« ^neslibrun^, mt'rmiM l'rei^e. ^ Di 'W ui W ^ .u - t 'li' ' ^ s FL«rttL «»rtnnM ^Knini lst 1» iwL H»»i»t8tr»«sv. «vlelvnv« Hknel. 8i»itL«n, He»n«lnrl»elt«- unä Lila iri»»»»vi»s«vl»,»«r<!vr-^itilLvI. 1N^ 1 Preukischer Einkommensteucrarsehentwurf. Altrrö-und JnvalidengrsciMtwurf. ^osnachrichten. TieZuckerdüte. Piecdrbal)>ili»Ir ^Wilder »»Fb <VRt»vi§ «r»»»Mann", Combinirbare Nunbreiscbillrt». Gerichtöverbandlimgen. Tanedacicdicble. Munkacsi's „Cbnstnü am .tbmiz". Plaudertasche.! »-V. LmmwortiUdrr Nrdaktair Nir VolitifchkA o». »mtl «>«»» w »re»d«i. Ja, waS ist denn eigentlich in Berlin loS? Bei der preußischen Negiemng aehcn ganz wunderliche Dinge vor. Niemand vermag genau zu sagen, was dahinter steckt. Man kennt nur den Gegen stand bestimmt, um den sich Alles dreht: daS ist daS Einkommen steuergesetz. Sonst girbt eS nur Meldungen, tSegenmeidungen und Ableuanungcn. Unklarheit, Widersprüche und Wirrwar. ES kriselt. Der Fall ist ungeiähr folgender: der Kaiser hat als König von Preußen am Sonnabend vor Ostern einen Gesetzentwurf über die Einkommensteuer unterzeichnet. Der Finanzminister wird heute Abend das Wort ergreifen, sei eS. um diesen Gesetzentwurf elnzu- bringen, sei cs. um zu erläutern, warum dies nicht geschieht. In beiden Fallen wird nachher sofort der Landtag geschlossen. Der Unterschied ist dann nur der. daß im ersteren Falle der Wortlaut de? Gesetzentwurfes bekannt wird, während sonst hierüber nur DaS m die Lcsfeiitlichkcit dringt. waS der Minister darüber zu sagen für gut findet. Zur Bcrathung kommt der Entwurf jetzt aber nicht. Ein solcher Vorgang ist noch nicht dagewescn. Die ältesten Parla mentarier können sich nicht entsinnen, daß ein vom Monarchen unterschriebener Gesetzentwurf in einer eigens für ihn mit einem Koslenauswande von 200.000 Mk. an überflüssigen Diäten verlänger ten Session nicht vorgelegt, sondern letztere Knall und Fall ge schlossen wird. Vielleicht glebt das Nachstehende einen Faden zur Entwirrung des RälhsclS. Die Thronrede hatte, wie erinnerlich, im Januar dem preußischen Landtag die Einbringung eines Ein kommensteuergesetzes angekllndigt. das aus dem Grundsätze der zwangsweisen Selbsteinfchätziing beruhen sollte. Eine solche Ankün digung gelangt in eine StaatSschrist. wie die Thronrede ist. nur aut Beschluß des GesammtministerinmS. Fürst Bismarck, bekannt lich preußischer Ministerpräsident, muß also der betreffenden Stelle der Thronrede zugcstimmt haben, sonst wäre sie nicht hineingrkom- men. Er hat sich also aeiiiat. denn eS war von srüherher bekannt, daß er ein Gegner der Setbstclnschätzung war. Nachher müssen aber die eine Zeit lang zurückgedrängtrn Bedenken gegen die Selbst- ciiöchätzung mit verstärkter Kraft wieder in ihm lebendig geworden sein, denn der Finanzminister von Scholz arbeitete einen Gesetzent wurf aus, der nicht ans der Grundlage der Selbstetnschätzung be ruhte, also der Ankündigung der Thronrede widcrtpcnch. Außerdem wurde irdvch dem Monarchen ein Gesetzentwurf unterbreitet, welcher, der Thronrede gemäß, die Einkommensteuer aus der Grundlage der Srlbsieinschätzung ausbaute. Einer der beiden Entwürfe hat die Unterschrift des Königs erhalten, welcher aber? Das hat Niemand erfahren. Anzunehincn ist jedoch, der von Bismaick gewünschte, ohne die Selbsteinschätzung. Aber schon der Umstand, daß dem Könige eine der Anschauung deS Minister präsidenten BiSmarck entgegengesetzte Auffassung vorgelegt worden ist. laßt erkennen, daß BiSmarck diesmal nicht in der gewohnten, durchschlagenden Weise hat durcvdrürgen können. Stimmte aber der Monarch dem Vorschläge Bismarck'S zu. so hätte der Entwurf doch vorgelegt werden können. Nun hieß eS sofort: die Stellung deS Ministers v. Scholz ist erschüttert. Der Monarch möchte aber, wie cs scheint, dem Finanzminister, der >n die Klemme gerathen ist. cilic Gcnugthuung geben; deshalb soll Herr v. Scholz noch in der letzten Stunde des preußischen Landtages eine königliche Botschaft Vorträgen, die darüber Auskunft girbt, warum er zwar die Ermäch tigung zur Einbringung eines Einkommensteuergesetzes nachgcsucht habe, aber von dreier Ermächtigung jetzt noch keinen Gebrauch mache. Man sieht, der Fall ist äußerst verwickelt. Ein Gesetzentwurf, der mit der landesherrlichen Unterschrift versehen, dock nicht an's Tageslicht kommt, ein „geheimer Gesetzentwurf" ist selbst in, Vater lande der Gehcimrälhe noch nicht erlebt worden. Der wunderliche Abbruch der preußischen LmrdeSgesetzgebungs- tbeligkeit wirkt aber auch sehr empfindlich aus die Gesetzgebung deS Reiches zurück. ES mehren sich die Stinimen gegen das Fertig- sleUcn der Alters- und Jnvalidenversorgung im Reichstage. Die osipreußischen Landwirthe erheben eine Klage, als ob des halb. weil eS in Preußen nicht zur Einkommensteuer komme, im Reiche leider nun auch nicht die AlterS- und Jnva- lideiiversorgung zu Stande kommen würde. Das ist die schönste Hcucheleil Gerade die Gloßgrundbrsider widerstrebe» der Selbsteinschätzung. weil diese den Steuerbehörden Einblick in ihr Einkommen und ihre Bermögensverhältniffe und daniit daS Urtheil darüber gewährt, ob sie die Lasten tragen können, die ihnen die AlterS- und Jnvalideuversorgung auflcgrn wird. Jetzt, wo ihr Einkommen von der Steuerbehörde abgeschätzt wird, rönnen sie die Unerschwinglichkeit jener Beiträge betheuern. Äte wollen eben Beides nicht: weder die Selbstetnschätzung, »och dir AlterS- und Jnvalidenversorguna. Ja, wenn das künftige preu ßische Einkommensteuergesetz lediglich dem Handel und der Industrie, namentlich den Gelvkapitattflen, Börsenspekulanten^ Banquiers und Bankinstituten Millionen obnähme, die dann aiS Staatszuichuß zur Altersversorgung verfügbar wären, dann stellten stk sich woht freund licher zu letzterer. AVer so I Die Herren und Grasen auS den preußischen Oflprovinzen haben in den Osterferien drei große Ver sammlungen Ldgrhalten, welche gegen die Alters« und Jnvaliden- ! Verschiebung vrr- mit großer ... Königsberg den Geheimen Rath v. Woedtke, der an der Ausarbeitung der Vor lage wesentlich betheiligt ist. Um gerecht zu sein, wüsten wir ,»geben, daß ein The» der Be- oenken. welche auf den Versammlungen der Landwirthe von Pom mern. Ost- und Wcstvreußen vorgebracht wurden, sich wohl hören läßt. ES ist wahr, daß die Altersversorgung die ganz, ehrenamt liche Verwaltung, die in den preußischen Osiprovinzen durch Errich tung von AmtSvorstehern geschaffen ist. in Frage stellt. Die Schrei- bereien dieser AmtSvorsieder werden durch die Altersversorgungen ganz außerordentlich vermehrt. Wahr ist auch, daß die Grnndsteuer m der Osibälfte Preußens schärfer drückt als im mittleren und west lichen Deütschand. Derselbe Bachtrrtrag setzt in, Osten einen grö ßeren Grundbesitz und damit auch eine größere Arbeitcrzahl voraus, alS im Westen, sndaß die östlichen Gutsbesitzer für weil mehr Ar beiter die Beiträge zur Alters- und Jnvalibenver>orgu»g zahlen müssen, als Ihre westlichen Bcrnfsgenvsscn. Wohl sind auch die Löhne im Oste» geringer und damit auch die Beiträge der Guts besitzer. aber das reicht nicht ans. »m die knn'Iig erwachsende höhere Last ausznaleichen. Wahr ist weiterhin, daß die Altersversorgung die Wanderlust der Arbeiter ans vem Osten nach dem Westen »och ver mehren und den dortigen Arbeitermangel noch verschönen wird. Denn wenn die Gutstagelöhner wissen, sic bekommen aus ihre alten Tage in der Heimath dock AltcrSuntcrstützungcn, auch wenn sie Zeit ihres Lebens in der Ferne gearbeitet haben, io entvölkern sic noch mehr den Osten, wo sie nur zu bescheidenen Löhnen arbeite». ES läuft zwar in der Vorstellung dieser Leute nicl Einbildung unter, denn das Leben im Westen ist auch wieder theurer, aber auf jene Wirkung muß man gefaßt sein. Endlich lockert die Alters- »nd Jnvalidenveriorgung das palriarchaiische Verhältnis; zwischen Guts herr und landwirthschaftlichem Tagelöhner. Aus allen diesen Grün de» erklärten die östlichen Landwirthe die Alters- »nd Jnvalidenver- sorgung für unbrauchbar und unanwendbar am jene Provinzen. Mindestens verlangen sie eine wesentliche Umarbeitung des sctzigcn Entwurfs. Das Markensystem sei undurchiührl'ar und müsse durch ein rinsachercS Verlaine» ersetzt werden: vor Allem solle daS ganze Lohn- und OrtSkasiensystem bei Seite geworfen und dafür die Eln- heitsrente eingesührt werden. Aus Letzteres kann weder der Reichs tag noch der Vunvesrath eingchen. Eine einheitliche Rente für ganz Deutschland, sin alle Arbeiter ans der Industrie, Landwirth- schast und Gewerbe und sin alle Dienstboten ohne jeden Unterschied wäre die größte Ungerechtigkeit. Sie hätte alle industriellen Ar beiter gegen sich, denn sie müßte so gering aussallen. daß ihnen das ganze als Wohlthat gedarbte Gesetz als Lüroie cischiene. So manches Wahre im Uebrigen jene Gründe der bezeichneten Landwirthe von ihrem Standpunkt ans enthalten, so ist cs dvch ans- iällig, daß der gelammte preußische Landlonlhschaitsrath vor einiaen Wochen sich für die Altersvorlage ausgesprochen hat. In ihm waren doch die Herren auS dem Osten auch vertreten! Merkwür digerweise haben logar die Herren v. Pntllämer-Plauth und Holtz, die aus der Versammlung ihrer westpreußischen Benissgenossen an der Altersversorgung kein gnteS Haar ließen, im Reichstage alS Abgeordnete für die von ihnen so hart angefochtenen Bestimmungen gestimmt. Was ist nun ihre wahre Meinung ? Welche Folgerungen aber zieht der BundeSrath ans jener verstärkten Ovvosition acaen daS Gesetz? Thatiache ist, daß die Mehrheit, welche für dasselbe stimmt, nur eine sehr bescheidene sei» wird. Das ist aber bei einem so wichtigen Gesetze bedenklich. Eine große Mehrheit im Reichs tage muß eine solche Sozialresorm beschließen und daS Ja! muß ans einem freudigen Herzen kommen. DaS Gesetz aber fallen zu lassen, das würde doch den schlechtesten Eindruck machen. Wo bietet sich cw Ausweg? Diele Ungewißheit trägt nicht wenig dazu bei, die Zerfahrenheit, die i» Bcilin ohnehin wegen deS preußischen Ein kommensteuergesetzes herrscht, noch zu steigern. Neueste Drahtberichte der „DresdnerNachr." vom M.April. Berlin. Der Kaiser ist heute Nachmittag ans Weimar hier elngetroffen und wird morgen die Ausstellung rür Unfallverhütung mit einer Ansprache eröffnen, die die Ardcilersrage behandeln wird. — Großfürst Konstantin Konslantinvwilsch ist heute mit Gemahlin hier cingetroffen. Dieselben stattelen der regierenden Kaiserin inwic der Kaiserin Augusta Besuche ab. Nachmittags ist das Großsürslen- paar »ach Oldenburg weilergercist. — Prinz Ferdinand von Ru mänien hat sich gestern nach Beendigung der Over vom hiesigen Hole verabschiedet und sich über Wien nach Rnniänicn zurück begebe».—Die Herzogin Pani von Meklcnbnrg inaclnc gestern nach ihrer schweren Erlrankung die erste Ausfahrt. — Bei der Vermäh lung des Prinzen Leopold mit der Prinzeß Luise zu SchleSwig- Holstrin am 24. Juni wirb Oberhospredigcr Tr. Kogel in der Ka pelle des Schlosses die Trauung vollziehen. Tie erlauchte Braut wird von Dresden ans ihren Einzug ballen. Berlin. Der Kaiser hat dato Wartburg, den 27. April, be stimmt. daß die Staatssekretäre des Auswärtigen Amtes. dcs Rcichs- aiuteS des Innern, des Re>chsiustizamlcs, deS Rcichsschatznnitcs. des RrichspostamleS und deS Reichs-Maiine-Amtes für die Dauer ihres Amtes daS Prädikat Excellcnz führen sollen. — Tic Samoa- konserenz ist heute Nachmittag im hiesige» Auswärtigen Amic zu- samnieiigetreten. Staatssekretär Gras Bismarck begrüßte die Dc- legirtc» NamenS dr§ Kaisers mit einer Anrede in französischer Sprache und übernahm den Vorsitz. Sodann erfolgte die Vorle gung der Beglaubigungsschreiben. Die Sitzungen werden voraus sichtlich in der Siegel in den NachmIttagSslundcn stattfindc». - Bei der deiitigcn Landtagsersatzwahl für den verstorbenen Rechts anwalt Wolf ward der Kandidat der Konservativen von dcr Schulcn- burg in Potsdam mit 600 Stinimen gewühlt. Der anliscniillsche Gegenkandidat Oberlehrer Dr. Paul Förster erhielt 14 und der na- tionalliberale Kandidat Ncuhauß 2l Llimmen. — Stach Len heute der „Krzztg." vorliegenden Nachrichten, ist es zweifellos, daß der rrichslänvi'che Polizeiinspektor Woblgemuth einem Complote zum Opfer gefallen ist, welches in Gemeinschaft mlt der sozialbemolrali- P. ' ' ' ' " ' Ficbcraiisalle, mit zwei Rcvolvecschüssen in's Herz getüdtet. Auch wird behauptet, daß LicbeSgram das Motiv des Selbstmordes ge wesen sei. — .Heute findet die Hauptversammlung der Aktionäre des Comptoir d'EScompte statt. Der Bericht der gerichtlich be stellten Verwalter stellt fest, daß am belichencn Kupfer bisher 1>>> Millionen verloren sind. London. Die „TimcS" bestätigt die Einnahme Chartums und die Flucht des Kamen Abdulah. Newyor k. Die Gedenkfeier an die vor 100 Jahren erfolgte Einsetzung Washingtons zum Präsidenten hat heute begonnen und wird drei Tage dauern, während welcher Zeit die Börse und die Schulen geschlossen bleiben. Präsident Harrison wurde beim feier lichen Einzüge in das Stadthaus von lOMlU Schulmädchen ein maligen. Abends war großer Ball im Öpcrnhanse, wobei der Preis für eine Zilschancrioge 300 Dollars betrug. Morgen ist große Truppenparade^ an der 10,000 Veteranen ans dem Unions- kriege theilnehmc». Am Mittwoch findet großer Festzug statt, de, die industrielle Entwickelung der Vereinigten Staaten von Nord amerika zur Darstellung bringt «nd an der 100,000 Personen theil- nehmen. Tie Berliner Börse eröffnet« beute fest ans Grund des , leichten Verlaufes der bevorstehenden Ultimoregulirung der größc- i rcn Finanzgeichäste, sowie auswärtigen höheren Nosirungen, wozu > »och Känsordres aus der Provinz kamen. Später war die Tendenz ! schwankend. Spekulative Banken waren lebhast und anziehend, deutsche spekulative Bahnen wenig verändert, österreichische fest, besonders Duxcr, dagegen Franzosen aus Dividenden-Gerüchte niedri ger. In Warschau-Wienern entwickelte sich wiederum wilde Schwankung. Bergwerke waren fest nod höher, gingen im Ganzen aber bald wieder zurück. Im Weiterverlaufe der Bör'e bestand rege Nachfrage für Kvhleiiwcrthe. Im Kassaverkehre waren Banken ruhig, deutsche Bahne» ziemlich behauptet, österreichische fest, Duxer bevorzugt, Bergwelkc matt. Jndustrieen bei ruhigen Umsätzen lest. Von deutschen Fonds waren 4-proz. Consols weiter weichend, öster reichische Prioritäten ichwächcr. Privatdiskont 1?/« Prozent. Tie Nachbörie brachte Hausse. ffr - uk , ur ' a. «t. Tre»>« NS.7S. «taalSi,,»» 2ia„80. «,IN. dnrdeu 88. Ni S>aU«t«r —. Egqilrr »>,».'>, «»rxc. Nu». Uioidr«»-» 88,3». Diskont- VI2.3N. DrrSSn. «I. —. Mrcklcub. —. 8-nra —. ffest. « > « » «UdkndS.i «rr»«I 30»,35. S„»l«»alin <NK.5». 8om»ar»cn r»k,v», »I-rdwcitdniia I!» 25. Markno,kn 58.1». Uua. Erroit 3I»,5». gcft. Darts, l Schluß.i «ku,r 88.S5. Snlrtlie Uni.>7. Itatienrr »7^15. Staatti- taiin 587.5». L«»>var»rn 213.75, »». HtiioritiUrn —. Soantar 75',. iSgovttr 171.25. Ottamaur» 556.25. cesromvie »>.»». Mrtaui: —. Nuhig. «arl». Vroduricn. «Schluß.» wcizrn »er April 23.5». per Moi-Anaust 21.25, nii»ia. SvirNu« per April 11.»», per Srptdr.-Dccbr. 1l,75, still. Siudiil per April 52,25. «er Sevlember-Decemder 51.5», ruhig. » m tt k r » a I». Dropiikien «Schluß». wr»,r« per Mal —, per Novir. 1!IS. Behauptet, »toaaen «er Mai IN, per lociobcr 117. Stciarud. p a , o » n. Vroduktrn. (r»n>»schcr Wcizr» ruhig, stetig, fremder auzichcii», »csonierS feinster grsragtcr, angelomiuencr »icilg. ordlniirce Mci-l >>>igr. Safer rußigst, stetig, Maid ruhig, lßcrsic «riige, Bohne» anziehend, c?rdfe», Musen scsi. - Weiler: Schön, München. Nach einem olststrlieil Bulletin ist In dem Befinden der KSnigin.Mutter eine »vcieiilNche Aeuderiing nicht eingctreten: die BerbamingS- störungr» öestehen fort, der Schwächer»!!»»» hält an. W i e n. Ter staiser rinpsiag heule Vöriiältag in "/.ständiger Audienz den Mluistervräsidemen 2>sza. weicher heule früh mit dem ffinancinlnifter Dr. Weckerle evigetrasse» war. Ilmnittelvar daran« hatte der Büch»! »an vtiiz. Dr. Main Dmwellinuer. Sic Ehre des SmpfangcS »nd legte de» Eid t» die stände de» Kallers ab. st'ien. In der heutigen s!tneral»krlammlung der Wiener Tramwa»- Eclelischast wnrde der BerwaiinngSrath miiieift istesoluitan ersucht, den ministerielle» Tarif-Erlaß anznuehmcn. Datllr stimmt- auch der veriSniich anm.sende idrost-Akiionär Neiße» ; von den BerwallinigSrälhe» demiistoivrte osstziell nur Eomlc Siravadei. st a a g. Wie verlautet, änderte die Negierung die Anordnung wegen der non den <e,e»crai!laate» morgen adnihallendcn Plenarsitzung av und beadiichtigt. weil der »ünig nicht mcür antzer Liande, Sic Negierung «» sührrn, auch mi'- znhörcn. eine Negentichast vorznschlagr». Bn karrst. Bon allen K laste» der Bevölkerung der Hauvtstadt werden Borbereiinnge» zu einem giänzendei« Emhtang des Kronvriiijm Ferdinand welcher Mittwoch, den 1. Mai. hier ermattet wird, getrosten. A n it I a » d. Nach einer mit dem Dampfer „geaiandia- au» Samoa hier angeln»,,le» Nachricht wäre Mataafa durch Las in Apia »ml,rufende Gerücht bemiruhigt, datz die deutsche Regierung neue LIrcilkrMc »ach Lauioa sende, habe andernfalls oder die Absicht erklärt, seine Anhänger in die steimaih cnk taste» zu wollen. von der käiitonalen Polizeibehörde in Bgsei und Hargau von?anger Hand vorbereitet ivnrde ^ ' preußische Landtafl ' ' riin zcwllen ichen Porteilcituii Varg Berlin. Ta der premwche Landtag morgen ge werden soll, trat heute, alio früher alö »lsprünglich in Aussicht ge nommen. daS Herrenhaus zusammen. Neu ringetrcten ist der frühere Minister des Innern v. Puttknmer. Die Novellen zmn Lehrer-Reliktengesetz »nd zum Stemprlsteucrucictz. welch letztere den Miethsstempel erheblich hcrabsetzten, wurde dcbattclos in der vom Ahgeordnetenhauie beschlossenen Faffnng angenomnien. Das Berwaitunasgeietz für Posen hat im anderen Hause einige Abän derungen gegenüber den diesseitigen Beschlüssen erfahren, die hier gleichfalls Annahme fanden, v. KoSctelski (Pole) erklärte, daß, ob gleich leine Freunde im Herrenhausc erst für das Gesetz gestimmt hätten, in der Annahme, daß dasselbe immerhin einen Schritt zur Selbstverwaltung bedeute, sie jetzt dagegen stimmen würden, nach dem seine Freunde im Abgeordnetenhause dagegen gestimmt hätten. Die Polen seien durch die Regierung in eine KanipfeSstellung ge drängt und mußten die Konsequenzen daraus ziehen. Da datz Ge setz aber doch Annahme finden werde, bitte er um eine unparteiische Ausführung desselben. Man iolle nicht vergessen, daß die Polen den Schutzdamm gegen den Osten bildeten. Bon Kleist-Retzow konstatirte, daß auch ln diesem Falle das entschiedenere Element Sieger über daS gemäßigte geblieben. Paris. Die Bou,a»alsten feierten heute den 52. Geburts tag deS Generals mit zahlreichen Banketten. DaS Hauptbankett findet heute Abend unter Vorsitz Laauerrc'S statt. Die Royalisten beabsichtigen ihrerseits am 1. Mat den Namenstag Philipps, deS Graten von Parts, durch ganz Frankreich zu feiern. — Rochciort'S Ajährigrr Sohn Hot sich - ^ '' ;js ^ ^ , * > '' jk,e-' As -Ost' M . - '. s>.'. -z'IE ' »/>.- >« i Oertltchcs nnd Sächsisches. — Se. Majestät der König kam gestern Vormittag '/eil Uhr nach dem Residcnzscbloß. nahm hier'elbst die Vorträge der Herren Staatsniinislcr und Aviheilnngsvorstände entgegen und crlheilte darauf an mehrere im Dienst avancirte Offiziere Audienzen. Um 2 Uhr fand unter Vorsitz des Königs und in Gegenwart Sr. Königs Hoheit deS Prinzen Georg eine Gcsammtmiiiistcrial- iitznng statt. Nach 3 Uyr erfolgte die Rückfahrt nach Villa Strehlen. — Die Abreise der Königl. Majestä ten, in deren Ge folge sich Gcncraladjutant v. Earlowitz, Lbcrkammechcrr Gra» Vitzthuni. Exccllenzen, Frau Oberhosnicisterin v. Pflugk, Exe. Präses Buk und Hofdame Giäfin v. Einsiedel befinden, nach Schloß Sibyllenort ersolgt beute Vormittag 10 Uhr 20 Minuten vom schlesische» Bahnhöfe anS. Der Königl. Zug trifft in Libyllcn- orr 4 Uhr 22 Min. Nachmittag? ein. — Ee. Königl. Hoheit Prinz Fri ed ri ch A u g u st bcgiebr sich heute Bormittag in Begleitung des PremierleulnaittS Freikcrrn v. Könncritz nach Elster zur Aucrhahnjagd- Die Rückkehr nach hier erfolgt am 3. Mai Abends. — Ihre Königl Hoheiten Prinzen Johann und M a z- haben sich gestern Abend zur Ausnahme ihrer Studien nach der Universitätsstadt Freiburg begeben. — Se. Köniql. Hob. Prinz Ferdinand von H oh enz o l le rn. Prinz von Rumänien, stattete vorgestern aus der Reise nach Wien Sr. Königl. Hoheit Prinz Georg einen Betuch ab. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern nochmals das Atelier von Tcich-Han'staeiigel mit einem längeren Best,che- — Am Sonntag Nacht reiste Se. Königl. Hoheit Prinz Georg vom böhmischen Bahnhose ans nach Königslein zur Aucrhahn- jayd und kehrte gestern früh ein halb 8 Uhr von da »ach hier zurück. — Oberlehrer Louis Kunze an der Realschule in Werdau erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens. Zinngieszcr meisler Große in Dresden das allgemeine Ehrenzeichen. — I» feierlicher Weise vollzog sich gestern Mittag die Emsig nung und Ucvrrsübrung des ain verflossenen Soniial'ciid Plötzlich verstorbene» Balailloiiskomniaiidcm's Herrn Major v. Hopsi garten. In der Halle des GarnisonlnznrethS lag der Verschiedene unter reiche», Palmen-, Blumen- und Lorvemchmuck auigcbnhtt. Seine ac,ammten Negimentt-kameraden und viele hiesige und aus wärtige Offiziere waren zur letzten Ehrcnerweilimg am Smge veriam ,nielt. Nachdem sich auch Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen onrt. angeblich in einem * Georg. Friedrich August und Map nnd mehrere Herren der Genem iE« lßz - - z .HP ' -L. f. «t >. Za - M, 's'/ ^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht