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Dresdner Nachrichten : 21.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188907219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-21
- Monat1889-07
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1889
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die Lolitlk richtig lenken und Boulanger sich selbst durch seine Unklugbeiten, Jntriguen und Verbindungen zu Grunde richten lassen. Arthur Meyer berechnet ii» „Gaulois", daß die in der Anklage alS von Boulanger berrechnrten 213.000 Fr. sich aut 17 Monate vertheile», alio aus de» Monat 14,235 Ir. kämen. Diese würden etwa unter 10—12 Blätter verthellt worden iet», nämlich: die„Laiiteme". .France". .Petit Parlsieu". die.Nation", den Radikal". .National". -Paus", .Rappel", rc.. dann käme für jedes Blatt monatlich 1500 Fr. heraus. Wenn Boulanger sür diese Summe die begeisterte Reklame der radikalen Blätter erzielt hätte, jo wäge er nur sei» Geheimnis, allen Fachleuten bekannt geben. Di« Presse sei nicht käuflich und es sei eine Beleidigung, wenn der Gcneralprokurotor glaube, sie habe sich für 213.000 Fr. bestechen lasse», „Lanterne" fordert die ehrliche Presse aut, die Name» der bvn Boulanger bestochenen Blätter z» nennen und die erhaltenen Ciiinink» anzugeben. — Hem» Rochcsort speit Heuer und Flammen, weil cs in dem Anklageakte Hecht, er hatte snr den..Jntransiaeant" 100,000 Franken aus dem geheimen Fonds erhalten. Was er bisher über de» General-Staalsanwalt QueSnab de Beaurepaire sagt, war Roscnwasser Im Vergleich zu leinen heutigen Schmäh ungen. »Tie Herren Boulanaistcil". ruit Charles Laurent im „Paris" aus, „zucken die Achseln !' Das erscheint ihnen also lächer lich und blöde, ihrem „Meister" seine Betrügereien an der Fahne vorzulialtcii? Nu» den», wie es ihnen beliebt. Man kann die Lciile nach der Stellung beurtheile». die sie unter ähnlichen Nm- sländcn «innehmc». Mögen sie sich nur lustig machen über diese neue Schmach! Wir warten ab, indem wir rinS gegen daS Land wenden, daS den BouiangiSmuS so lange entbehrt hat, und wir sehen bereits die Mvigenrvthe des Ekels sich erheben." In cinrr bvn den Bonlangislen in Marseille abaehnltencn Versammlung wurde beschlossen, Bonlangcr in vier Stadtbezirken als Eandid 'tcn für den Generalrath auszustellcn. — Dem Ver nehmen nach würde Boulanger in den nächsten Tagen ein zweites Maniscst in Erwiderung aus die gegen ihn erhöbe,ic Anklage erlasse». Italien. Die „Nisvrma" hält das Gerücht von einer bevor stehenden Abreise deS Papsles sür ein schon mehrsach gebrauchtes Schreckmittel. Aber selbst bei dem Eintreten der Abreise werde Italien seine Ruhe nicht verlieren. Es >c> kaum anzunehmen. dich eine auswärtige Macht den Vatikan auf diesen Weg drängen wolle, um Italien Verlegenheiten zu bereiten. Wenn sich an die Flucht die Idee knüpfen tollte, den Papst mit Waffen zulückzusühren. die weltliche Herrschaft des Papstes wieder auszurichtcn und die Einheit Italiens zu zerstören, so werde dies nur das Signal zu einem allgemeinen Kriege sein. Schweiz. Der „N. Z. Z." wird untern, 17. aus Gens ge schrieben : Unsere kantonalen Behörden sangen an, es »nt der .Handhabung der sogenannte» politischen Polizei sehr streng zu nehmen. So hat z. B. unterm 10. Mai das betreffende Departe ment einen Beichlus, gesagt und den verschiedenen untergevrdncren Bureaus zur Kenntnis; gebracht, nach welchem den russischen poli tischen Flüchtlingen keine provisorischen NiederlasinnaSbewilligniigen mehr crtheilt werden sollen, wenn keine genügendenAnSweisschristen vmlicgen. Freilich sind dadurch gerade die friedlichen Russe», die seit 5, 10 und 15 Jahren dort wohnen, in die grüble Verlegenheit gcrathen. Sie haben narb Rnblnnd geschrieben und gar keine Ant wort erhalten: ihre Negierung hat sogar die Ausfertigung von Geburtsscheinen w. verweigert. Vor einigen Tagen wurde i» dcn Genier Kiosken ein illustrirteS Flugblatt, „Lnx" betitelt, verkamt, welches über die Beziehungen der Schweiz zu der deutschen Regierung in einem sehr scharfen Tone sprach. Tie Polizei belegte deswegen die noch vorhandenen Ruiumcrn mit Beschlag, lieb die Plakate, welche daS Erscheinen deS „Lux" bekannt machten, mit anderen Plakaten bedecken und legte der Truckerei eine Buhe von 50 Franken aus. Eine in Basel abgehaltcne schweizerische sozialdemokratische Pailciversauniilmig beschlob einstimmig, gegen das BundcSgesrtz über den BundesstaatSanivolt das Referendum anzurnsen. Belgien. Tie „'Nouvelle Revue" der bekannten Madame Adam hat einen Artikel veröffentlicht, in welchem »achzuweiicn versucht wird, dab sranzösische und deutsche Lockspitzel an den lebten Aibeilerwillen in Belgien im vorigen Herbst bethciligt gewesen rcieii. Ter Verfasser, welcher sich EharleS de Maurel nntencichnet, thcilt zum Beweise seiner Behauptung eine Anzahl Berichte und vertraulicher Noten des.Herzogs von Ursel, früheren Gouverneurs des Heimegan, mit. In dem ersten Berichte vom 27. November 18-8 suhrt der Herzog die Gründe an, welche ihn zu der Annahme bestimmen, dab die Bewegung vom AuSlande, namentlich von Teutichlaud aus unterstützt werde. AuS Etratzbncg seien nämlich 15.000 Francs direkt an das Eeiitral-Eviirilec der Arbeiter geschickt worden, und von Frankreich seien zehn WirlhöhauSrcdncr gekommen, »in zu agitircn. Nun hat aber der Herzog von Ursel erstickt, das;> die oben erwähnten, ihm zugeschriebcuen Noten das Werk eines dreiste» Fälschers seien. Aktenstücke, welche in der „Nouvelle Revue" veröffentlicht werden, müssen allerdings nach den bekannten Eriahi uugen dcS Jahres 1887 mit besonderer Vorsicht ausgenommen werden. Im klebrigen ist die gegenwärtige belgische Regierung mit dem Lockipitrelthum so vertraut, das; der Verfasser des Artikels der „Nouvelle Revue" gar nicht so weit zu gehen brauchte, um eine Erklärung für gewisse Vorgänge wahrend der Arheitcruiiruhcii z» sindcu. Tie Brüsseler Bäcker beschlossen in zahlreicher Versammlung den Amehlnb an die Berliner Lohnbewegung, sowie die Annahme der Berliner Resolution. Ein kraldiger Streik wird erwartet. -Holland. Tie Gcneralstantc» haben mit sehr grober Stiin- lueimiehiheit einem Anträge der Regierung beigepslichket, dahin gellend, dab der Jcrhrggng 1884 bei der Fahne behalte» werden wlle, um eintretciiden Falles über sechs Jahrgänge von je 1l,000 Mann versügen zu können. Ist diese Maßregel an sieh schon am- sallig genug, w wird sie cs »och in erhöhtem Grade durch ihre Begründung. Tenn in derselben Hecht cs, der in Rede sichende Entschlich iei geiaht im Hnihlick ans die „außerordentlichen Um stände", denen Europa sich dauernd befinde. Umstände, welche »ach dem Wortlaut der niederländischen Verfassung die Zurückhal tung eines oder mehrerer Jahrgänge, über die normale Anzahl von ttim hinaus, bei der Fahne gestatte». Vor Abgabe des Votums erlheilw der Kriegsmiiiistcr den Dcpntirle» in geheimer Sihnng Anochlnsse, anS denen die Gencialstaaten die Uchcrzciiguiig gewinnen sollte», das; alle Vorkehrungen getroffen seien, um gegebenenfalls die Neutralität des Landes berlbeidtgen zu können. Nach dieser parlamentarischen Kraitleisttmg, die eine» Begriff von der in.Hol land anichkinciid herrlchenden hochgradigen Uebcrreizlhcit dcS poli- tnchcn Nervensystems geben mag, vertagte die Kammer sich bis zinn 20. k. M. England. Bei der Ersatzwahl kür daS Unterhaus in West- Earmarlhcn hat die liberale Partei gesiegt. Der Gladslvncaiicr Lloyd Muga» wurde mit 4254 Sliimnen gewählt, wähiend der Tory- Kandüxit Triiniiiwnd nur 2503 Stimmen erhielt. Die Tories hatten anbcrordenlliche Anstrengungen gemacht und haben in der Thal auch eine gröbere Anzahl von Stimmen sür ihre» Kandidaten zrisaiiimcngchracht als bei den lehrten allgemeinen Wahlen. Der verstorbene Vertreter des Wahlkreises, Powell, hatte im Jahre 1886 eine Mehrheit bvn 2265 Sliimnen erlangt. Ter Unterstanlssckrctär Fergnsson erklärte im Unterhaus aus eine Anträge, eine Aktion der Regierung in der übrigens »»wahr scheinlichen Eventualität eines Krieges zwistben Frankreich und Jialien werde ohne Zweifel, wie alle anderen Fragen der Polirik, durch die seiiicrzeitigeii besonderen Umstände und Interessen Eng lands kiitlchicdc» werden. Tic Regierung habe keinerlei Ver pflichtungen und Abkommen cingcgnngc». Niemals habe die Ne gierung Gründe gehört, der srnnzösischen Regierung einen so vmillichen Anschlag, wie einen Angriff auf Spezzia bcizulcgeii WaS die von dem Fragesteller erwähnte Behauptung dcr „Ovinionc" angelie. io habe er dieselbe nicht gelesen und könne daher auch darüber seine Ansicht nicht ansiprcchen. Tie Königin leidet an Rheumatismus, welcher ihr jede Be wegung erschwert. Falls keine Besserung eintritt, wird sic wohl schwerlich an der Flottenschan thcrlnckmcn können. (Aha! Sollte der Rheumatismus etwa von einem Sloctschiiuvsen hcrrührc» ?) Bei der sür Marylchviie vorgenonimencii Wahl eines Unter- hauSniitglicbks an Stelle Lord Bercösords wurde der konservative Kandidat Bonlnvis mit 2570 Stimmen gewählt; der Glndsloneancr Gower erhielt 2086 Sliimnen. Dle konservative Majorität ist der vorigen Mahl gegenüber i»n 1000 Stimmen zrirückgenniige». Laut der „Trulh". die allerdings ihrem Name, Wahrheit nicht immer Ehre macht, soll die Elle, mit welcher die Verlobung und Verbcikathung der Prinzessin Louise in'S Werk gesetzt wurde, ver schiedene ihrer Verwandte», wie den Herzog von Sachsen-Coburg, die kaiserlich russilchc Familie und besonders die Kaiserin Friedrich, welche davon zuerst ans de» Zeitungen erfuhr, sehr verdrossen haben, sodab wohl auber dein Könige von Griechenland keine aus wärtige königliche Hoheit oder Majestät zur Hochzeit kommen dürste. — Dasselbe Blatt erzählt folgende Geschichte über die gelpanntcn Bestehungen Alexanders von Battenbergs zu der königlichen Fa milie. Jüngst, als sich der Bruder seiner Frau mit der Tochter eines böhmiiche» Förster- verbeirathete, habe er der Königin von England diese- Famllienerelgnisi in einem förmlichen Briese mitge- theilt. Seitdem sei in Windsor von dem Grasen von Hartenau nur »och als Judas Jscharlot die Rede. In Manchester stieg am Mittwoch der Lnstschisser Higginö in Begleitung eines Herrn Lennox i» die Höhe. Higgins, welcher sich mittelst eines Fallschirmes hinunterlieb, fiel in einen Teich, ohne sich zu verletze». Lennox aber, der in de», Boote des Ballons Play genommen hatte, kam bei der Niedersahrt mit solcher Gewalt zur Erde, das, er augenblicklich den Geist ausgab. „Jack wieder an der Arbeit" war der allgemeine Rn! i» der zumeist aus Strabeiikrämern und erschreckten Dirnen bestellende» Menge, welche am 17. frühmorgens den Zugängen der als Eastlc Alle» bekannten Strasse i» London zuströmic, wo der schrecklich rugcricktete Leichnam der ermordeten namenlolen Unbekannten lag. Canle Alley liegt in; Ecntrm» eines Strakeiovirrsals, das von zwetfelhasten Geselle» und Weiber» der niedrigsten Sorte bewohnt wird. Die Gasse, welche auf der eine» Seite von einer hohen Mauer, auf der andern von Magazine» begrenzt wird, wurde von den dort zahlreich loglrende» Hausnern benützt, um ihre Handkarren und Wägelchen unlerzuhringcn, die auch dock in großer Zahl und i» alle» Richtungen uinhelstaiiden. Rebe» einem dieser Wagen wurde daS Berbrechen begangen. Die Strasse ist seit Langem be rüchtigt, und seit den Mordlhaten des letzte» Jahres hatten die Polizeibehörden eine» Konstabler je an einer Steahenecke slationirt und der Plast, wo die Unglückliche von dem Konstabler ansgestiiiden worden ist, war nur zehn Minuten vorbei, valrvnillirt worden. Eine GaSlnmbe stand beinahe über der Stelle, doch war das Licht von einem Karren etwas bedeckt. Dorsetstrect, wo am 0. November v. I. die 7. Mvrdthat, und George Aard, wo die 2. Mordlhat am 7. Anglist b. I. slallimid, sind gn»z m der Nähe. Leider hatten die Polizeibehörden die beiden stationären Wachen an den Aus gänge» der Easlle Alle» vor einige» Wochen znrückgczvgen, an geblich ui» die Steinplatten des samosen Trasalgarsguare z» be wachen. Jmmclhin waren in der ulimittclbareii Nähe der Strasse vier Polizcibeamteii und ein Nachtwächter, aber keiner hörte einen Lank, sah einen 'Menschen. Gleichwohl ist ersichtlich, das; der Un mensch, wie beim Mord in Berncrstreet, an seiner Arbeit gestört wurde, denn die Leiche war mir theilmcisc verslüinmclt. Die Polizei hatte in den letzte» Wochen verschiedene Briese erhalten, in welchen „Jack der Auischlister" ankiindete, ec werde im Juli seine Arbeit wieder ausiichmen, und Albert Backert, der Vorstand des SicherheitSaiisichusses, erhielt ein ähnliches Schreiben genau vor drei Woche». Rnstland. Ter Großfürst Konstantin Nikolajewilich, Oheim des Kaisers, gegenwärtig in Pawlvwsk bei St. Petersburg wvhn- ha-tz verlor infolge einer leichte» Lähmung der rechten GesichtS- iette und der Extremitäten die Sprache. Ein Erdbeben hat am 16. in Wernh (Sibirien) gcwüthet und bedeutenden Schaden angerichtct n»d viele Hänlcr zerstört. Tie Stöße dauerte» über eine Slmidc und erstreckten sich aus einen weilen Umkreis. ES entstanden Spalten in der Erde und die Menschen tonnten sich nicht ans den Fugen halte». Tic Poslver- ! hindnngen sind gestört, die Brücke» vernichtet. Türkei. Wie der „Tailh 'News" ans Konslantinopel ge meldet wild, ist einer der Sekretäre der britischen Botschaft in der türkischen .Hanptsladt unweit Brussa verschwunden; man befürchtet, das; er von Räubern gefangen genommen worden ist. Der Bot schafter hat den Dragvman Block abgesandt, um Nachforschungen amuslcllen. — Gleichfalls aus Koiistaiilmopel kommt die 'Nachricht, das; ein englischer Tourist, der Sohn dcS bekannten englischen Ver legers Mar Millaii, der am vergangenen Sonntag eine Besteigung des »ihthlschcii Olymps imlcrncil»», seitdem verschollen ist. Man befürchtet, das; Mac Milka» verunglückt ist. Serbien. Tic Verbannung des deutschen Unterrichtes an den serbischen Mittelschulen und die Ersetzung desselben durch das Rmsischc wird als ein hervortrcteiideö Zeichen von dem Umschwung in Serbien sehr beachtet. Elnna. Einer Meldung aus Kaschgal zufolge ist au, vem ! Grabe des am 26. August 1857 von Ehineicn ermordeten herlilimten > ForschmigSrciicnden 'Adolf von Srhlaginlmeit ei» Denkmal in Form einer Pyramide, mit einem eisernen Kreuze aezicrl. errichtet woiden. Tic Kosten zu demselben bestttlt die russische Regierung, der Plast dazu wiiide von China bewilligt. Brasilien. Roch 'cblt jede nähere Nachricht über dcn gegen de» Kauer Tom Pedro II. von Brasilien verübten Mordversuch, ES ist der erste thällichc Angriff, welcher gegen den jetzt im 61. Lebensjahre stehenden, liberal denkende» und über die Grenzen seines Reiches hinaus populären Monarchen während seiner nahezu öojähugcii Regierung versucht worden ist. TcrThälec ist bekannt lich kein Brasilianer, sondern ein Portugiese; an cm politisches Motiv der That zu glauben, fällt schwer. Paris. Banlaiilicr erlitt; ei» Manifest, wann er erklärt, daf; das 0>etel; neac» die Piclkmididaiinei, eine Perleiiima »es aii»emei»ei> siimiiirechtcs fei. Lies werde »der die riiaiia» man inuin-rn, Naen faiivcräae» '.Villen als erste» eueraOche» Pralest neuen dle Perlest»»,, ilnes Nechic» z» erkennen ;» acden. Das'.itniianaikainilec stade befchlasten. Sie Nandidnliir Panlanaers stei den i'ienc- ralralstswahlen in Be grien n»f;»ste»en nnd für Banlanaer die Wüstier a»f- znfarder». ist» in denjenigen Berieten, die es derentme. ;n nnlerstüyen. Das Manifest lüstie!»: Diese erste Eniasteionnli des Baikes wird das Barfvic! fein für einen grasten Trinmdst. weicher, was innner auch die Männer an der-lüste der Regierung ist»» mögen, jestt miste bedarflest!. Os feste Frantreich! 6S icste Sie nalivualc Repnstlik! Kunst nnd Wnsciischüft. W a k- denken Sie vo n W agner?" Dieser Frage widmet Prof. Tr. .Hanslick in der „Neuen freien Presse" eine eigene längere Betrachtung, die sich in der Hauptsache ans eine cingehende Besprechung derselben seiner Zeit an Hrnoperndircktor Iah» gerictsteke Frage bezieht, welche in ihrem wesentlichen Theilc an dieser Stelle bereits wiedergegeben wurde. Tic Art, wie HanSlick dieses Thema behandelt, wird zwar manchem Gegner be gegnen, trotz alledem ist und bleibt sie lehrreich, geistreich und interessant genug, um weiterverbreitet zu werden. „Es gielst kaum eine unpassende Zeit", sagt HanSlick, „einen abenteuerlichen Ott, wo mir die verwünschte Frage nicht schon ans die Brust gesetzt worden. Nne cm Narr oder geschworener Partei»»;»» liefert eine Antwort fertig mit zwei Worten: „Ich vergöttere Wagner!" oder „Ich verabscheue ihn!" Ein geistreicher Kopf, Friedrich 'Nitzsche, hat sogar Beides geleistet: noch vor 10 Jahren in Anbetung vor dem „iielic» .Heiland" versunken, entdeckt er jetzt mit dem Srhars- blickc des Hasses in Wagner de» Verderber linscrer Jugend, unserer Kunst. — „Wie denken Sie über Wagner?" Die mivermeidliche Finge ist auch a» dcn Direktor dcS.HoivpernthcatcrS, .Herrn Wil helm Jahn, hcraiigctieten, und er hat sie in der „Schönen blauen Donau" mit jener Ruhe und Sicherheit beantwortet, die seiner ganzen Persönlichkeit so imiivalhiirh entströmt. Er crwirdert vor erst vom Standpunkte des Theaterdiiektors, der alS solcher keiner Parte, angehörcn, keine Gattung oder Nation znrücksetzen darf, vielmehr neben Wagner auch Mozart, 'Rossini, Mcherbcer cnltiviren mus;. Aber Jahn ist doch als Musiker, als Künstler eine zu be deutende Persönlichkeit. um die Welt mit der Eiklärnna zu befrie digen, was er als Direktor für seine Pflicht erachte. Man wollte sa tiefer graben »nd die eigenste Uebcrzcugung des Mannes hcranS- holen. Also noch einmal: „Wie denken Sie über Wagner?" Iah» gehl der bornuSgefübltc» Verschärfung der Frage nicht aus dem Wege. Er genieste die Schönheiten von Wagners Opern, „welche zu den genialsten Schöpfungen der dramntiichcii Mustl aller Zeile» aehören", ohne dast leine Bcwuiidernng sür Mozart und Rossini oder lein Interesse für die belcheidenen Gabe» jüngerer Talente sich im eiittcriileflcn verringert Häven. An Worte» der Bewunde rung sür Wagner lästt cs Jahn auch weiterhin nicht fehlen. Wenn ich richtig höre, so klinge» sie mehr »ach dem Verstände als nach dem Herzen. Jahn zählt, wie seine Freunde wissen, nicht zu den Wagnerianer». Dazu ist er eine zu eminent musikalische Natur und zu gut musikalifch erzogen. Man argwöhnt, das; es ihm kein «»stccvrdcntlichcs Vergnügen macht, Tristan, Siegfried oder die Götterdämmerung von Antang vis zu Ende anzuhörcn. Wer möchte leugnen, dast der Eistclthnrm etwas Neues, GrostcS und Ingeniöses ist? Darum werden wir ihn noch dem Kölner Dom oder der StcphanSkirche nlcbt vorziehen. Gegenstand migchcuchclter Bewunderung, ist er uns nicht nvthwcndigerweise ein Herzenöhe- dürfnist und Seclcntrost. Ans das speziell Musikalische, die mieiid- lichc Melodie und dcrgl. lästt Jahn sich nicht ein und begnügt sich, daraus hiiizuwcisc», dast Wagner „die ästhetischen Prinzipien seiner Knust in seinem Werke „Das Kunstwerk der Zukunft" auf das Ueberzcuacndsle dnrgclegt hat". Zu dem Worte „überzeugendste" möchte ich nur ein Frogezeichen erlauben; überzeugend ist das Buch für de» Wagnerianer, sür Wilhelm Jahn gewiß nicht — nicht einmal für Wagner selbst, der »r seinen Eomposilwiicn viel fach abwich von seinen theoretischen Lätzen. Mit Recht betont Jahn die scrnischcn Fortschritte, welche wlr Wagner verdanken. Auch, „dast der Text nicht mehr als nebensächliche Unterlage für die Eompvsition, sondern mit dieser geistig und charakteristisch amalaninirt erscheint" ist zum grvsten Ttieil Wagners Verdienst 'Nur die Behauptung, es let erst durch Wagner „der Darstellung endlich ihe gutes Recht acwlllden". bedarf, meines Dafürhaltens, einer E>»sck>rä»kuna. Die bedeutendsten 'Vorgänger WagnerS haben bereits den Sängern grostc schanipielerische Anigahen gestellt, mituiitcr psychologisch viel bedeutendere. iinr wollten sie darüber die gesangliche Leistung nicht als »ebeiisächlich behandelt wissen. Das einzige Bedenke», das Jahn gegen Wagnec erhebt nnd vom Standvunkt des Theater-Direktors stark betont, ist sein »achthciliger Einslns; aus die GcsangSkunst Dast die Vorhe.iichmt der Wngncr'srhe» Overn, des Wagnerstils und der Wag»e>'icheir Orchestrirmig den vorzeitige» Ruin der Slimmen »nd den 'Nieder gang der Geia»gsk,»i!t verichiilde, leugnet heute kein Zlirechliiiiigs- sähiger mehr. Jahn ichreibt: „Den Löwenaiitbcil am Repertoire jeder grösteren deutschen Bühne nehmen seit geeaumcr Zeit die Musikdraiiieil Wagners in Anspruch. Ihnen mus; also das En semble zuvörderst angepastt werde». Da der vorwiegend declaiim- tonsche Vortrag der Wagncr'schen Rollen weiiiger ans dcn b<4 canto, als aus auSdanernde, graste Organe reflcetirt, io must bei den meiste» Engagements nächst der Rücksicht am Erscheinung und Darstelluna das Stimm - Material dcn Ansstylag geben. Die technische Ausbildung steht in zweiter Lime. So kommt es, dast viele Künstler nnd Künstlerinnen, die kau», das ABC der Gesangs- kmist abiolviet habe», zu ersten, vielheneideten Stellungen gelangen, und diese bösen Beöviele verderben die guten Sitten des Nach wuchses in dem Sinne, dast cs bald Niemand mehr sür nvthig hält, sich eine tadellose Stimmbildung und solide Technik anzu- eigne». Damit ersctienit der Untergang des eigentlichen Kuiist- gelanges besiegelt." .Es »inst etwas geschehen", sagt er, „um diesen Venall ansznhallen, wenn »ns Nickst nach nnd nach Mozart. Rossim, Meyerbeer, ja selbst Weber und Beethoven am dn Buhne verloren gehen sollen. ES gilt, diese Schätze ihr das deutsch.- Publikm» zu rette», bevor es zu spät wird." Tie Möglichkeit dieier 'Rettung erblickt Iah» in der Errichtung eines zwesten Opernhauses. .,ni welchem anKschliestlich die Miisikdrameii WagnerS nnd Werke gleiche» Stils zur Ausführung gelangen", während das andere allen übrigen Opern gehören sollte, „welche den Klnistgesang zur Voraussetzung haben." Aber noch eine schlimmere Folge lauert in Jahns Projekt. Dasselbe würde nicht blos die irattiralislnche» Sänger patronisirc», sondern auch die impotenten Tondichter. Reden Wagners Werken, die ja ein ständiges Repertoire nicht anssüUcn. sollen Oper» „gleichen Stils" dort cnsttuitt werden. Was sind da? für Opern? Vcrdi's „Othello" und Goldmarts „Merlni" liegen sich doch nur sehr gcwaltthätig nnd gegen den laute» Einspruch der Autoren in diese Eategorie zwangen. Dann bleiben btos die trostlosen Wagncr-Evpieen einer Handvoll ehrgeiziger Jnnglingc, die sich letzt nur ansnahinSweisc irgend einer kleinen Bühne be mächtigen. Diese hernmbettelndcn „Mnsildramcn" erhielten nun durch Jahns Fürsorge ein Asyl, nein, einen eigenen Palas!, in dem sie als Herren ihr Wesen treiben und sich fröhlich vermehren könnten. Wagner übt eine dänionische Anziehmigskrasl ans junge Opern sänger »nd Compoiilsteii. Ans Beide ia umgelchrtec Richtung. Wagneriängcr wird, wer sich starker 'Nattirgaben bcwnstt ist und technische Meisterschast als übeisluisig gecmgschätzt; zinn Wagncr- Evniponiste» hingegen fühlt sich Hermen, wer der starken ursprüng lichen Begabung entbehrt nnd sie durch raisinrrte tech- n i s rh e K ü nstelci e n zu ersetzen meint. Es ist eine bedauer liche Wirkung Wagners, dast er Tonsetzcrn ohne musikalisch schöpfe rische Kraft cS ermöglicht hat, in seinem Stil „Musikdmmen" zu sabriziroii. Von ven jungen Wagnerianern, die gleich nn Nibc- lmigen-Ltil zu lallen beginnen, ist schwerlich Einer im Stande, ein selbstständiges Tonstück, wie der Matrosen- oder der Mädchen- rhor aus dem „Holländer" oder dasMänner-Scxtetl ans dem ersten Act des „Tannhämer", zu machen. Aber was lhnt das ? Wem auch nicht eine reizvolle Melodie von acht Tackc» cimallen will, der vermag doch cm Dutzend winziger Leitmotive zu eegrübeln, welche, im Orchester hin- und hcrgcweiidct, gerüttelt, gemischt, bald hell, bald bmikel geiärbt, die Musik, das hcistt die „Stimmung", machen, während oben die Sänger als Ausrmcr der Handlung fungiren. Man wild Mnsikdrammmachcr wie man zinn Beispiel Apotheker wird. Ein BayrcMher Sonnlagskiiid brau! da wohl nach Wagners Rezepten aus hnndert bereit stehe»den Ingredienzen ein „Kunst werk", daS cS snr seine Erfindung hält. Ich möchte aus diesen 'Apotheken nicht gelabt sei», und ich wette, Meister Jahn ebenso wenig. Man sicht. Director Jahn hat die Schicksalsfrage, der kein ^leiblicher entgeht, aus neuen und vielseitigen Gesichtspunkten beantwortet. Seine AnSsührnng intcreisirl nicht blos, wo sie unsere Zustimmung, auch wo sie unierc Zweckel Hervorruit. ö Ter Musikkritiker unseres Blattes, Herr Herrmaim Starcke. ist von seiner Erholungsreise znrürkgekehrt; unser Mitarbeiter Herr Tr. Koppel - Ellscld hat die scimge nach der Schweiz ange- tcetcu. >- Herr Pivf. Wich. Speidel in Stuttgart, Choimeistcr des Stuttgarter Liedcckranzcs. hat dem Dresdner Männer- gesaiigbc r e i n ans Dankbarkeit sür die wiederholte Alisstihr»ng seines Chores: „Im tiefsten Wald", drei reizende Lvdcr: , „An Maria" b. A. Slcrn, „Frühling" und „«eeinann'S Abschied" von Emil Eiiaclmann, zugceignet. s- Sicherem Vernehmen nach ist Direktor Angelo N c u m a u n der Direktor des Prager LandcslhcaterS, aus dem Eartcl-Verbandc (dciilichen Bühncn-Vcrein) ausgetreten. v Dem Philosophen M oieS Mendelssohn wird in seiner Gchnrttzsladt Dessau cm Monument errichtet werden. x Ter schweizerische BilndcSrath hat z»m siebzigsten Geburts tag des Dichters Gottfried Keller diesem e>» Glückwunsch schreiben ziigesiellt: darin koniiiil die LleUe vor: „Haben Sie somit sich durch Ihre edel» Schöpiungcn cm bleibendes Denkmal geletzt, so haben Sie zugleich niiicrer einheimischen Literatur vv. dcn 'Augen dc-S Auslandes eine weithin sichtbare Ebrensäulc er richtet. Das zeitgenössische Schnttlhmii deutscher Zunge kennt keinen besser» Namen als den Ihrige», nnd wenn iaiolge dessen die Blicke dcS Auslandes in ähnlicher Weste, wie ems! zu Alvrechi von Haller's Zeiten, nach der Schwel; gerichtet sind, so koinntt dies mich den sonstigen literarischen und künstlerischen Bestrebungen des ganzen Landes zu gute, das i» Ihnen geehrt wild." -f- In dcr ?l»-siklliina des 1 ä ä> f i I ch e » K n ii st v e r c i n S t>n Brnlii'säik» PnNNs. r'nnnijinsslnilit (nttnfncl Ll»nmia-> den ll—:>. TV'.mcrfüvic. v»n ID—l, nn den nvrincn Wnchcnlnni-n dnn I»—I »in>. lind ferner nrn a ii f a e fl c I l t feinende Oc!>,e»iäldc: 0',eine!»Id den Nlaur- <MmnIie»>; ennd schallen den des Onudres <mied:.eiche). Tr. Mül!er--Ninzweiin <Beein>>, BerNm Lchrndcr cTeesdcn) nnd Wer (München): Maeiiiediid van ir. O. diini vnlycn- deeif (Beeil»). PtcrmischteS. * Schlagsertigkeit ist eine Eigcnschast, die nach jeder Nichinng hin von uiiseicii Össizieren verlangt wird, und am die;e Forderung wird daher auch schon bei den Examen zum Portepecsahnrich gebührend Rücksicht genommen. Bei denselben werden dahcrznwciien Fmgen gestellt, die eben nur durch schlagfertige 'AmwortenziMvieii sind. Ei» Examinator stellte die Frage: „Wie breit ist die Seine bei London?" Schlagfertig, ohne sich verblassen zu lassen, aitt- woctcte dcr innge Kriegersinaini: „Eben >o breit wie die Theime bei PaiiS". Helles Gelächter seitens der Examinanden belohnte diese exakte Antwort, und selbst dcr Herr General, der Vorsitzende der Prüfungskommission, dcr dieser Prüsniig beiwohnte, lonnle sich eines Lächelns nicht erwehren und irng diele schlagsertige Antwott aclegciitlich an dcr kaiserlichen Tafel vor, wo sie ebenfalls herz lich belacht wurde. * Emen Brillantring fand am Dienstag der Gärtner Matowitz am einem Baum vor einem .Hmckc in der Regenteiistrahe in Berlin. Es ergab sich bei näherem Nachsorichc», das; der Be sitzer de» HauseS dcn Ring vor 4 Jahre» verloren hatte. Dcr Ring ist bcrmnthlich beim AnSichntten der Tischdecke» aus dem Fenncr gelchleudcrt worden und ans dcn damals noch kleinen Bnnmast geiatten. Der Besitzer batte damals die Diencrichmt im Verdacht des Diebstahls und wechselte daher dieselbe vollständig. * Folgenden „Roman ans dem Leben" erzählt die „Verl. Zlg." : „Ter ehemalige Schlächtermeister und zuletzt Reittier Advli Biirchhurdt verschwand nn Mai 1883 »nt der Gattin dcS Milch- häiidlerS Evnstantin Krause aus Berlin: Letzterer lag damals hilflos erkrankt darnieder. Nach seiner Genemiig mackste er sich an die Vcrsolgnng des ungelrcucn Weibes, das er über Alles liebte. Nach langen Irrfahrten wurde er endlich in Nottingham dcr Flüchtigen habhast. Am 1l. April 1881 cuchos; er den Zer störer letnes häuslichen Glückes nnd floh daraus »ach Amerika. Anfang Juni dieses Jahres ist nnn jener Krause in Philadelphia gestorben und hat sein ganzes Bcsitzkhinn milde» Stiftungen Ber lins hinterlasscii. Krame, der unter anderem Namen in Amerika gelebt, war von dcr englischen Behörde vergeblich gemcht worden. Die schöne Sünderin, Frau He»»iettc Krause, ist bereits Ende vorigen JahreS im Wahnsinn verstorben. §2 s- ^ .Ar rr 58- ^2 »
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