Der Pfaffenstein. Von Johannes Drirhmüllrr. Sächsische Schweiz ist erst in verhältnismäßig später Zeih etwa um die Wende des ersten christlichen Jahrtausends, besiedelt worden, nachdem das Flach- und Hügelland in Sachsen bereits Jahr hunderte lang von einer dichten Bevölkerung bewohnt war. Das Berg land ist überaus arm an urgeschichtlichen Überresten; nichts weist daraus hin, daß der Mensch bereits in vorgeschichtlicher Zeit, selbst in den ersten Jahrhunderten nach der Völkerwanderung, der frühslawischen Periode, hier dauernd anwesend war. Die sandigen, unfruchtbaren Flächen um die schwer zugänglichen Felsgruppen herum, die wasser armen Hochflächen, die schluchtartigen, dicht bewaldeten Täler mögen wohl den vorgeschichtlichen Menschen, dem der fruchtbare Boden der Niederungen mühelos reichliche Nahrung darbot, zurückgeschreckt haben. Und doch hat er schon frühzeitig versucht, längs des Elbstroms, an dem seine Nieder lassungen und Gräberfelder bis an den Abfall des Sandsteingebirges bei Pirna vorgeschoben sind, in das unwirtsame Bergland einzudringen. An verschiedenen Punkten des Elbtals, bei Pirna, Kopitz, Wehlen, Rathen, Prossen, am Lilienstein, bei Wendischfähre, Postelwitz und Schmilka sind Steingeräte, in der Nähe der Bastei und am Fuße des Königsteins auch einzelne Bronzegeräte, nirgendswo im Gebirge aber eines der in der Niederung so häufigen Gräberfelder oder ein früh- slawischer Burgwall gefunden worden. Nur vorübergehend mögen einzelne der am weitesten nach Westen vorgeschobenen tafelförmigen Sandsteinfelsen in Zeiten der Gefahr als Zufluchtsort ausgesucht worden sein, wie der zwei Kilometer südlich von Königstein gelegene Pf affen st ein. Fast 60 m hoch, bis zu einer Meereshöhe von 428,§ m, ragen die senkrechten, wildzerklüfteten Quadersandsteinwände des Pfaffensteins über den ihn umgebenden Schuttkegel empor; nur von Westen her führt in einer engen Schlucht ein steiler Anstieg auf die Hochfläche, die eine unregelmäßig begrenzte, von nach 880 gestreckte Ellipse von etwa