Die Burgstätten um den Hohnstein. 269 beruht diese Behauptung auf einem Irrtum. Der Erbauer und lang jährige Besitzer der Mühle, Herr Mitscherling, hat mir erst neuerdings wieder versichert, daß der Frindsberg niemals sein Eigentum gewesen sei, sondern daß ihm die Kgl. Forstrevierverwaltung Hohnstein seiner Zeit lediglich die Erlaubnis erteilt habe, den Berg zugänglich zu machen. Als die Herrschaften Hohnstein und Wildenstein 1443 und 1451 an Sachsen gekommen waren, erschien die Frindsbergwarte wohl über flüssig. Der wird darum schon 1456 Fsoer/ton AeörMöt" d. h. ehemals befestigt genannt I. Gegenwärtig ist der Frindsberg von der Kgl. Revierverwaltung für den Touristenbesuch gesperrt, da seine Besteigung nicht ganz gefahr los ist. Herr Oberförster Krutzsch in Hohnstein gab mir gütigst die Erlaubnis, hier zu forschen. Ein alter Weg führt aus dem Polenztale hinauf. Wo er die steileren Gipfelwände erreicht, trifft man gegen 30 alte in den Felsen gehauene Stufen. Auf dem Gipfel befinden sich zwei große Höhlen. Die eine, nach Westen offene, ist durch Menschenhand künstlich erweitert. Einige Stufen führen in das Innere hinab. Ihre Länge beträgt 5 m, die Tiefe 3,6 m, die gegenwärtige Höhe etwa 2 m. Nur wenige Schritte davon und um ein Geringes tiefer gelegen öffnet sich nach Norden eine zweite Höhle, deren Innenwände unbehauen sind. Ihren Eingang versperrte früher eine Mauer, deren Reste sich noch wohl erkennen lassen. Die vordere Breite dieser Höhle beträgt 9 m und ihre Tiefe an der Decke gemessen ebenfalls 9 m. Sie verengert sich nach hinten und scheint dort in einen kurzen Gang auszulaufen. Im Hintergrund sollen früher Stufen sichtbar gewesen sein. Jetzt ist die Höhle stark versandet. Hier wurde vor etwa 17 Jahren vom da maligen Besitzer der Frinztalmühle, Herrn Mitscherling, neben anderem Eisenzeug ein rostiger Schlüssel von 14 am Länge gefunden, der seiner Form nach aus dem 15. Jahrhundert stammen sollJ. Auch eine Signal stange (?) entdeckte man auf dem Berge. Geht man in nordwestlicher Richtung auf dem Kamme weiter, zum sog. oberen Frindsberge, so trifft man wiederum auf zahlreiche alte Steiustuseu. Die Brücken über einige Schluchten fehlen freilich zur Zeit. Eine ältere Vermutung ch, wonach der Frindsberg mit dem Frienstein (s. d.) identisch sein sollte, bedarf heute keiner Widerlegung mehr. ') 6op. 1317, Bl 50 ä fg. 2) Eine Abbildung des Schlüssels in den „Bergblumen" 1880, Nr. 8, S. 64. Vgl. Ü. B. u. T., Bd. III, S. 350ff. 2) Ebenda und Dresdner Anzeiger Nr. 107 vom 16. Juli 1889.