Stulpen. Vvn Otto Mörhl'ch- schönste Ruine im Gebiete der Sächsischen Schweiz im weiteren Sinne ist die zu Stolpein Die alte Bergfeste liegt an der Wesenitz »nd zwar da, wo der Fluß aus seiner nordnordöstlichen Richtung in eine westliche umbiegt. Das „Hallesche Geleise", später die „alte böhmische Glasstraße" genannt, schneidet hier das Tal des Wasserlaufes. Während die „Salzstraße", von Halle nach Schlnckenau von Nord nach Süd läuft, geht die Straße Pirna—Lohmen —Stolpen —Bischofswerda-Bautzen von West nach Ost. An der Straßenkreuzung liegt, das ganze Gelände weithin beherrschend, Schloß und Feste Stolpen. Auf einer ca. 350 m hohen Basaltknppe, an der Grenze des Lausitzer Granits und des Sand steines, wurde in grauer Vorzeit der Grund gelegt zu einer anfänglich kleinen, unbedeutenden Ritterburg, aus der später eine bischöfliche und darnach kurfürstliche Residenz werden sollte. I. Periode. Vor ungefähr 800 Jahren, als kühne deutsche Markleute die Grenzen des Reiches über die Elbe in den bergigen Wald vorzuschieben unter nahmen, mag „der Stolpen", wie seine Brüder, gegründet worden sein. Etwas Sicheres wissen wir weder über die Zeit, noch über die Namen der tapferen Pioniere deutscher Kultur. Die Angaben, welche man in einem Fascikel des zu Dresden slwcmt 14616) und bei Cosmas, dem Domdechanten zu St. Veil in Böhmens Hauptstadt, findet, besitzen nur chronikalischen Wert. Als Gründungsjahr wird 1121 genannt (vgl. von Langenn, Geschichte von Stolpen; Mitteilungen des Kgl. Sächs. Altertumsvereins, Heft 20, S. 20—55; 1870). Die erste urkundliche Er wähnung folgt erst hundert Jahre später. Am 25. Februar 1222 über eignet zu Göda Bischof Bruno II. von Meißen, aus dem thüringischen Geschlechts derer von Borsendorf, dem Domkapitel die Vogtei in den ihm bereits zustehenden Dörfern Coblenz und Dobranitz bei Bischofs werda und Connewitz bei Göda, die von dem Kapitel nach Meldung des