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Dresdner Nachrichten : 08.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188905087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-08
- Monat1889-05
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- Dresdner Nachrichten : 08.05.1889
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Io., M.. aut- Hrr« eines iE ilkgen ätkig rn: uffer- skaus- chel, >»sä>- lstav « Kal. n. 31.1 6 > für ckec, oomS uebit e tel ii, ige, c Ärt. cn, ervir- >eii, der ts und >g. ie Ve- värlS, ihrige zum . t»t. läpfe len. ne, rille. ußers! ^2. säniits ibilior mttich siclier- i vtt< z. B. ei nur liimel- sttrich, winm. genlen 8 »iS !aison > nor« L«,e»latt f>r V»Nttk. Uittrrdaltung, LelchäNsveiMr. Börsenbericht. tzremboltste. veiustgediikir vlkrt-NülirlichM.».«!. du.ch hi« Pult M. ii,iS. -Annahme ». «iituiidigungen Mariensw l»v.»-». LoniiiuaS »iS rr llßc. tz» Ncustadt: Ki Möllers, 5, nur an Wachenlaaeu dt» » Uln. Dl« ltvosiiac «rundutli iongelavr »Lildtiil IhPl«., skr Man. Ia,s oder nach steutagen P Bia. illlierm hmch itkiiiaeiaiwti chile «u Pt,. Ankündigungen aul derPiiva»- lnie tjeite Ä Bsg. liine 8iuru'chatt jur hie »achinügiae Aufnaiime »er Ameisen. w,rd »i«tgegtdeg. Lu»' wattise AnIu»dislii„Mul,ujaeseae» Lorberdeialiinna durch Brieimam» .Mr Pv>iei„za>,l»»g. ^ .. Slir Rzi^gabe kinoeiaiidlcr Dchtttt- stillte keme Bervindlichkeit. klntüiiLigiiiiaen ,ielu»c» lummUIch« namßaüe LermliiklunaSs,eilen an. Seniwrechlieil« Nr. U. 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. Lvdt sodvLrL» 8trampk« ,o veäor doiiu'l'raMn ncx-h in tior IVlwc-Iic, iiiiEn.< ko, xlattokn " fss. bis 2 All. ckoron k'srdo Ettmpsso, xiatt okno bla von 60 ?s i00?fk Kd»«»«,. >—l ^satnelct kür Itinckor unä vamsn vrm. Uor/kvlü, ^Itmarkt. ^ Dre-de« 1880 VoIIIcowmvll8t«r aelhgt- tbäticicr, s;or.>u8eklo88r 4'Irt!l'86llI!6E»'. ?w8pvcio xr>itl8 umt sranoy. 2.1,00»» Ltüclr im Ootimueli. vurt IIo1tt«1u«, Oec^cleir-bi.. H«« Ir^li L7. LUX). L- /. t«? Mld. kölmitz, 8cktzlk«l8lr. U kmpllolrlt LU8 klon rollommirt«8tsii b'abriken Kammgarne, §yevists. Iiagoilals. AMskins etc. in roellüton, äai,or>nzltvswu (jiialitiltsn, rn hillij?»tcm krsison. MritL KIlnKner L»VttlLÄSILÄtt«IL ^ »» Vrvnävn, 8««ntri»88v 6, I. FerirsprrrliNeUo 111V. l. Lnannoev-^xpeckltloo siir »Ue ^oitunjssn. II. Mtt«1-V*r1k»ul Mr »Ua 1»ro»«1nor'ItiOLtvr. 1H. ILN'i'i t^n-t'^»ulro1e wuvr (innultio. LV. te'aUeollvv «!«r k<klo1i»i. Iiavü«'»1ntterlo. l,tzäem»Ar«i> - 8pMLl'M! kkotoxrapliis-^lbum», Damsntnsodon sto. LsmkLrä ^üäi§6r, K «mpflkklt rur bittizlvu Ullil Iirillcti8uk6n 1t6l88 ITvidev-H'oiirniSr- Iroll«!' sl8 Ilnicnim üvr I,»iv>itizrllsit, 8oIicIitLt u»ij 1216^»/,. von vt«. ^.nZnstnsstrLsss ülr. (»»«»r «Iv Mv 1 Lmsaaf' Französisches Nationalgefühl, Reden zur Sicvolutionöseier. Hofimchrichten, zur Plerdcbnhnsraae, sächsische Missionsvereine, städtische > 8 NVikAkt. Reiniaung, Gerichtsvcchandiunaen. Tcigeßqeschichte. Lottenelistc. MdlTlUIvUj, O» PeraimvorlNaer «ülaNenr für Politische- vr, »m» «leren I« Dreldoi. Der zweite Tag des Doppelfestes, das Frankreich und insonderheit Paris veranstaltet haben, brachte die Eröffnung der Weltausstellung. Diese Eröffnungsreden wird man auch ausserhalb Frankreichs mit Be- sriedigung lesen. Bei einem so gewaltigen Unternehmen, wie eine Welt ausstellung darstcllt, machen sich graste, tönende Worte so übel nicht: selbst blendende Redensarten nimmt man gern in den Kauf. Wer wollte es zudem den Franzosen übeldeuten, wenn sie von ihrer Weltausstellung entzückt und stolz auf das Geschaffene sind? Die Parlier insonderheit sind selig, sie schwimmen in Wonne. Der Genius der französischen Nation zeigt sich denn auch, allen Be richten zufolge, in den Werken der Weltausstellung überhaupt, na mentlich aber auch in den Leistungen der französischen Industrie von seiner glänzendsten Seite: schöpferisch, erfindungsreich, an- muthig und zierlich. Wollten die Franzosen Vor den Völkern des Erdballs dnrthu», dass der französische Genius für die Entwickelung der Menschheit unentbehrlich, so haben sie dafür das richtige Mittel gewählt. Deutscherseits hat man Das nie bestritten. Immer haben wir es beklagt, dast zwischen zwei Völkern, deren National- geist sich so wunderbar ergänzt und die so aufeinander angewiesen sind, ein tödtlicher Hast besteht und so lange anhält. Wir Deut sche» wissen uns frei von der Schuld: namentlich kann uns kein Vorwurf treffen, als ob wir es je an Versöhnlichkeit hätten fehlen lassen. Mit einer beispiellosen Geduld haben wir alle Beleidigungen und Provokationen hingenomincn und vornehm übersehen. Sie bindern uns sogar nicht, die Freude der Franzosen über das jetzt aus der Weltausstellung Geschaffene nachzuempfinden. Wir wün schen aufrichtig, dast dasjenige Frankreich, das jetzt aus der Welt ausstellung zu Worte kommt, das arbeitsame, strebsame, friedliche, iu den Künsten des Friedens wetteifernde Frankreich künftig sich besser als zeithcr Geltung verschafft. Bisher war cs nur ein Spiel ball in den Händen Derer, die augenblicklich über die Gewalt ver fügen und die zu ihren ehrgeizigen, zu völkerrechtlichen Verbrechen führenden Plänen die Arbeit eines grasten Volkes zu mitzbrauchen, sich nie besonnen, sich nie gescheut haben. Wir hegen nur die eine V"'otgnist. ob nicht die Neichthümer, welche die Hundertlausende aus- läuoncher Bcuichcr nach Frankreich führen und dort zuiücklassen, und die moralische Kräftigung, welche ein bis zum Schlüsse güniti- gcr Verlauf der Ausstellung dem Staate Frankreich gewähren wird, eben diesen Machthabern gut genug erscheinen, um künftig, ge stützt aui das erhöhte Ansehen Frankreichs, eine leichtfertige, un ruhigen Abenteuer» zugcneigre Politik einzuschlagcn. Mit dieser Ein schränkung können wir den Schlußsatz der Eröffnungsrede Tirards, des Ministers, dast Frankreich die Arbeit aller Länder liebe und ehre, dast es in ihnen keine Rivalen erblicke, auf die es eifersüchtig sei, sondern Mitarbeiter an dem «rosten Werke der Menschheit und des Friedens der Welt — mit Befriedigung hinnehmen. Von der selben Gesinnung war auch die Rede des Präsidenten der Republik, Earnot. beicelt, in welcher er als günstige Wirkung einer Weltaus stellung hinstellte, dast sich die einzelnen Völker näher treten und verstehen lernten, sowie, das; sie die Zeit näher brächte, wo die Ein künfte aus dem Ertrage der Arbeit nur noch den Werken des Friedens gewidmet würden. Sollen diese Worte nicht blos leere ÄelegenhcitsredenSartcn bleiben, so hat es Frankreich am aller ersten in der Hand, eine gesegnete Probe aus das Exempel zu machen. Lasse es in den kriegerischen Rüstungen nach! Steigere es sie nicht bis zum Unerträglichen! Zwinge es nicht durch eige nen Vorgang seine Nachbarn, es ihm glcichzuthun ! Tie Reden zur Eröffnung der Weltausstellung standen in einem wvhlthuenden Gegensätze zu den bei der Revolutionsscicr gehaltenen. In letzteren wiegen die schwülstigen Phrasen, die boinbaslischrn Worte sehr störend vor und sie machen sich umso unangenehmer fühlbar, weil die ruhmredigen Worte zur Vcrhimm- lung der Revolution und der Segnungen der Republik in einem schneidenden Gegensätze zu der Wirklichkeit in der Gegenwart stehen. Die republikanischen Festredner berauschten sich und die Zuhörer wieder mit den abgestandenen Redensarten von Freiheit, Gleich heit und Brüderlichkeit: sie vergaßen dabei zu erwähnen, dast die jakobinischen Revolutionsmänner an Stelle einer sich selbst ausgehenden Monarchie nur einen unerträglichen, unbarmherzigen Tmannen gesetzt haben: den internationalen Kapitalismus, der nach Zerschlagung aller weisen Schranken, nach Beseitigung aller sitt lichen Fesseln die Völker des Erdballs viel ärger unterdrückt und ausbeutct, als cs je die alten Monarchiecn mit ihren schlimmsten Mistbräuchen gethan haben. Die verjüngten Monarchiecn mit ihren sozialreformatorischen Unternehmungen sind weit eher im Stande, mittelst des Ausbaus der körperschaftlich gegliederten Volks- kräste die allgemeine Wohlfahrt des gesanimten Volkes zu fördern, als Republiken, die das Ncvolutionsprinzip an ihrem Leibe weiter spinnen. Der gewaltig« Druck von Unfreiheit. Mistwirthichast und materiellem Elend, unter dem Frankreich trotz aller „Segnungen der Revolution" leidet, sollte auch die begeisterten Lobpreisen der selben etwas mehr zur Vorsicht mahnen. Es hört sich etwas son derbar an, wenn der Präsident der Republik behauptet, Frankreich habe mit der persönlichen Gewalt eines einzelnen Mannes ge brochen, während Boulanger den Bestand der Republik aus den Angeln zu heben sich ansckickt. Die Aufforderung Carnots zur Versöhnung aller Franzosen findet in der von wilder Parteiung zerrissenen Republik wenig Beachtung — wurde doch am Tag« der WcltanSstkllunaSrrössniing Boulanger mitsammt seinem General- stabc in den Munizipnlrath am St. Onen gewählt I Auch das Attentat aus Earnot ist jedenfalls eine «iaentbümliche Erläuterung seiner schönen Worte. Daß der Missethäter Perrin für geisteskrank erklärt werden würde, liest sich erwarten. Es gicbt sogar Fran zosen. die den ganzen Ptstolenknall für eine abgekartete Sache erklären, um das verblaßte Ansehen des Staatsoberhauptes der Republik nnd damit das der letzteren selbst ein Wenig aufziisrischen. Um dem Schwinden des Ansehens der Republik möglichst Ein halt zu thu». wendeten die Festredner die stärksten Mittel an. Sie trugen die dicksten Farben aus. Wie seiner Zeit berichtet, hat der Zusammenbruch des Panama-UntcrnchmcnS keiner BevölkcrunaS- schicht in schwere Verluste zugcsügt, wie dem Bauernstände. Die Antheilscheine und Grundbriese des Pannmakanals waren den Bauern tu den entlegensten Dörfern aufgeschwatzt worden- Zahl lose Familien des platten Landes haben in diesen jetzt wertblos gewordenen Papieren alle ihre Ersparnisse angelegt. In keinem Lande ober macht man so die Regierung verantwortlich für alles Ungemach, das den Bürger trifft, wie in Frankreich. Selbst das schlechte Wetter schiebt man ihr in die Schuhe. An den Ver- mögenselnbusten ist die republikanische Negierung erst recht Schuld, denn wen» an den Panamapapicren etwas zu verlieren gewesen wäre, so hätte sie dieselben überhaupt nicht auflegen und verbreiten lassen dürfen — schlußfolgert die Logik des französischen Bauern. Ter Boulangismus hat sich diese Mißstimmung weidlich zu Nutzen gemacht und wenn die Republik vor der boulangistischen Gefahr gerettet werden kann, so ist dies mir möglich, dast zuvor die Bauern wieder mit der Republik sich aussöhnen. Dies beachte man, um nachstehende honigsüßen Redensarten zu verstehen und in ihrer Ab sicht zu erkennen, die der Minister Tirard den Bauern um den Mund strich. Er ries nnier dem Jubel der Zuhörer aus: „Der Bauer, dieser geheiligte Acbeiter. dieser Nährvater ' welchem Lande ist er freier als bei uns? Wie hat bare französische Bauer den grasten Beirestingsakt gerechtfertigt, der ihm seine Menschen- und Bürgerrechte wiedergcgeben! Nüch tern, geduldig, sparsam, ein treuer Wächter der bescheidenen nnd schwciaiamen Tunenden, welche die Krast der Völker ausmachcn, unermüdlich in der Arbeit, bcwinidernSwerlb aiff dem Schlachtfelde, ist er nicht wahrbaitia die Nation selbst? Die besten Eigenschaften der Bourgeoisie, die täglich ans der Bauernschaft hervorgeht, sind die, welche sich von diesem Ursprünge bewahrt hat. Die langsam angehäusten Ersparnisse des Bauern sind die unerschöpfliche und stets erneuerte Rücklage deS scanzösischen Rcichthums. Diele mäch tige und lebensvolle Rasse ist wie ein fruchtbarer Boden, wo fort während große Geister und anSerwählte Seelen anfsp'iestcn." Tieie verzückte Verherrlichung des „wnndcrvarcn Bauern" stimmt nun frei lich nickt ganz zu der Schildcruna, die Zola in seinem iM torrs von dem Charakter LeS französischen LandinanncS entworfen hat. Dar nach ist er der Ausbund aller' schlechten Eigenschaften, tückisch, be schränkt, habgierig, hallwerthiert. eine Beule aller schlimmen Leiden schaften. Das ist zweuklsohlic arg übertrieben. In dem stanzös. Bauer wohnt cine unzerstörbare Tüchtigkeit und ihn schmücken alle die Tugenden, die sich auch i» dem deutschen Bauernstände finden. Vor Allem aber, darin hat der Minister recht, trägt er aus seinen breite» Schultern die Hauptlast des Staates. Aber glücklich ist seine Lage nicht. Wohl setzte ihn die Revolution formell in seine Mensche»- und Bürgerrechte ein, aber er hat im Grunde nur den Herrn aewechsclt. Er plagt sich nicht mehr für den Edelmann, der doch mindestcns bei ihm wohnte, sondern er liefert seine Erspar nisse an die ihm unbekannten großen Herren der Hauptstädte ab. Er rackert sich zu Tode, um nur die Zinsen seiner Schulden und die Staatssteuem anfzubringen. WaS mit seinen unanst'örlich cnff- aehättstcn Erivarnissen, diesen stets erneuerten ..Rücklagen des französischen Rcichtbnms", die Finanzmänner der Hauptstadt und die sonstiaen Gewaltinhaber machen, das hat der Bauer an den Panamapapiereii. am Kupierst ach, an den steigenden Stenern und de» wachsenden Rüstungsansgabcn gemerkt. Solche Verluste ver schmerzt ein Bauer nicht so leicht, darüber täuschen ihn auch keine faustdicken Schmeicheleien hinweg, den „wunderbaren" französischen Bauern am allerwenigsten. dasselbe ebenso wohlthätig wirken, wie die Kranken- und Unfallver sicherungen gewirkt haben. — Abg. Schmidt-Elbencld (ircis.j: Ohne rcchnnngsmäßigc Grundlage könnten die Beiträge nicht bemczzcn werden. Diese Grundlage aber sei äußerst manaelhast. Er vttlaugc von der Regierung den rechnerischen Nachweis darüber, wie zcck die Beiträge ini Bebarrungszustande gestalten würden. So lange dieser Nachweis nicht erbracht sei. stimme er gegen die Vorlage — Abg. Hamann (nat-lib.) bittet, daß die Negierung ihren Einfluß bei den Einzclstaaten geltend mache, um die Bahn zu ebnen sürdicReichs- ciiikommensteucr, ans der die Beiträge des Reiches für die Versiche rung gedeckt werden könnten. Schließlich wird die Wciterberathung aus morgen vertagt. Berlin. Der Reichskanzler empfing beute die amerikanischen Samoadelegirten und wird morgen im Reichstag ermattet. Berlin. Innerhalb der Reichsregicrung ist man der Ansicht, daß die Altersversicherung trotz der agrarischen Bewegung vom Reichstage noch angenommen wird, wenn auch mit. geringer Maivlitüt. Berlin. Der „Neichsanzcigcr" veröffentlicht ein amtliches Protokoll, die Vernehmung Wohlgcmuth's betreffend vom 6. Mai im Auswärtigen Amc. Dasselbe bestätigt die gestrigen Angaben der Mordd. Allg." Wohlacmnlh sagte unter Beziehung auf seinen Diensteid ans, er habe Lutz direkt verboten, irgend welche Provo- kalivileii hervorzurusen, worauf Lutz erklärte, dies auch nie wegen der damit verbundenen Gefahr zu thnn. Die Redensart „Wühlen" in dem Briefe vom ö. April bezweckte nicht die Aufforderung zur Agitation, sondern nur die Anieuerung zu Informationen aus allen Ecken und Enden kherauSzuwühlen. Der ganze Briefwechsel mit der Böller in ! ""d enthalte nichts, was auf feindliche Provokation schließen könnte. Fragen, deren Beantwortung er von Lutz erwartet, bezögen sich aus — . . die Reife Licbknechl's in die Schweiz, Schrifcemchmuggel. reichs- ländische Parteigenossen, Wahlkandidaten und Wahlagitation. Wolli gem» ih versicherte auf den Diensteid, dast er mit der Versammlung in Riehen nichts zu thun gehabt hätte; er wäre in Rheinielden wie ein gemeiner Verbrecher behandelt und vom Aargarrer Polizei direktor schimpfiichst verdächtigt worden. Mannheim. Leutnant v. Jäckel, der beim gestrigen Mee ting im Trost-Hürdenrennen mit der F.-St. „Wendenbraut" zum Sturze kam und bewußtlos vom Platze getragen ward, ist an den Folgen der Gehirnerschütterung, die er sich dabei zugezogen, gestorben. Paris. Der deutsche Geschäftsträger v. Schön hat dem Mini ster Spuller die Glückwünsche des Kauers und des Fürsten Bis marck wegen des glücklich vereitelten Attentates gegen den Präsi denten Carnot ausgedrückt. Perrin wird von Sachverständigen, die ihn untersucht haben, für zlirechnungssähig erklärt. Er hat den Boulangcsten Lagnecre als seinen Verthcidtger gewählt. London. Der Berliner Korrclpvndet des „Herald" meldet: Deutschland würde mit folgenden Bedingunaeii zufrieden sein: Ge- niigthunng für Mataaia's Angriff vom t7. Dezember und Ersatz des Verlustes, den die dortigen Ansiedler erlitte» haben. Der „Herald" geitclit zu. dast Deutschland drei Mal mehr Kapital in Samoa an gelegt hat. als England nnd Amerika zusammen. Falls Amerika die denischcn Plantagen cinkaufen wollte, würde Einwand gegen Ma- lietoa'S M edeieiiii'ekima erboben werden, da Maliekoa'S Anwart« s ^ 2. tzg I lictoa's Wiedereinsetzung erhoben werden, da Maliekoa's Anwart schaft aus den Thron ausgeschlossen sei. Die Bestrafung deS Letz teren werde ebenfalls beantragt und die Neutralität Samoas garan- tirt werden. London. Wie der „Times" aus Sansibar gemeldet wird, ist Wistmnmi's gesammtc Streitmacht, bestehend aus 100 Europäern, 600 Sudanesen, 100 Somalis und 100 Zulus jetzt in Baoamoyo versammelt. Der Beginn der Feindseligkeiten gilt als bevorstehend. — Während eines Wirthshausstreites rn Sanubar bedrohten einige Eingeborene deutsche Matroicn und verwundeten einen derselben. Gl-ichzcitig ward das deutsche Konmlat bedroht. Es wurden des halb Mannschaften von der Korvette „Leipzig" zu dessen Schutze gelandet. Tie Berliner Börse setzte auch heute wieder fest ein. Die steigende Bewegung machte weitere Fortschritte. Das Geschäft war am allen Gebieten belebt. Aus der Provinz lagen umfang reiche Ordres vor. Da? Hauptinteresse konzentrirle sich auf Kom- manditantbeile und türkische Lame, -ludere Banken waren ruhig al'er gleichfalls fest, ebenso deutsche spekulative Bahnen. Ocsierrei- chische Bahnen waren vernachlässigt, Bergwerke infolge der Nach richten rst'cr die Arbeiterbewegung schwach, besonders Kohlenakticn. Russische Wcrthe waren fest, Ungarn, Italiener und Eavvtcr besser, den z Im spateren Verlause erhielt sich nach mannigfachen Schwankungen Vcstiiiunuiigeii über die Berechnung der Beiträge und Renten - feste Grundtendenz. Im Kassaverkehre waren Banken und Bahnen fortgesetzt. Abg. Grus Stoiberg-Welnigcrode (cvns.l weist daraus! ruhig aber lest, nur Koblenwerthe schwach, Jndustricen belebt, öster lich, dast die gemachten Vorschläge nur aus einer Wabrsebeinlich- reichliche Prioritäten gut behauptet. Privatdiskvnt IV- Proz. kcitsberechnung ruhen könnten: sei erst das Gesetz in Wirklichkeit, s Nachböcse schwach. dann werde auch eine genaue Berechnung möglich sein. Er bittet ^ ^ r <,»»«» r» a. «i. mbend».» creou «7.1s. «t,»t«iii,n »«. eo-. deshalb die Regierung um fortlaufende Erhebungen, um nach 10! 1^ 01.10, «,r«e. u»,. «oidrrm» m,»». Neueste Drahtberichte der „Dresdner Nachr." vom 7. Mai. Berlin. Reichstag. Präsident v. Lcvetzow widmet dem verstorbenen Mitgliedc von Bcriinth einen kurzen Nachruf und bittet, dessen Andersten durch Erbeben von den Plätzen zu ehren. Dies geschieht. An Stelle deS Abg. Dr. Meher-Jcna wird Abg. Veiel znat.-lib.) zum Schriftführer gewählt. Tann wird die zweite Äerathung des Alters-und JiivaliditälsversicherungSgcsetzeS bei 8 . nac Jahren etwa in der Lage zu sein, Pei trage rrnd Renten auf Heller — Abg. Lohren (Ncichsp.) begründet feinen Antrag, der »amenllich daraus hiiicuiSläufl. das vongder Kommission iür die Berechnung der Invalidenrente angenommene Prinzip der Rciitcnabslufimg auch für die Altersversicherung zur Auweudung zu bringen. — Vundes- kommissar Geh. Rath Wödtke bekämpft den Antrag Lohren, der die ttihrung des Gesetzes erheblich erschweren müsse, unterschiede» werden oi so Durchführung des Gesetzes erheblich erschweren müsse. Stach diesem Anträge müßten nnterichieden werden oic zwangsweise und frei willig Versiclrcrten und sodann die mit Mührigcr und die mit ge ringerer BcitragSdauer. Diese Unterscheidung müsse aber die Aus führung des Gesetzes bedeutend lonipliciren. — Graf v. Mirbach (kons.) bekämpft den Antrag Lohren. der sich wieder mehr dem Prinzip der Lohnklaffe nähere und eine Disparität zwischen den industric- rmd lcuidwirthschaftlichen Arbeitern schaffe. Die VrlastnngS- srage sei in Ostpreußen keineswegs ausschlaggebend- Man be fürchte. dast die Invalidenrente der Landwirthschait eine Menge der wertkvollste» Arbeitskräfte entziehen werde. Er verwahrt sich gegen den Vorwurf agitatorischer Tpätigkcit gegen die Vorlage. Er sei von der offiziösen Presse angegriffen worden und habe sich daacger gewährt. Die Annäherung an die Lohnktasscn schädige die Land wirthsckaft, indem sie die ländlichen Arbeiter in die L locke. Die Kommissionsbeschlüssc seien dem Anträge halb vorzuriehen. Er mü stimmen »nd werde in 3. L Arbeiterbeiträge cinbringcn. — Staatssekretär v. Bötticher: Ein solcher Antrag würde uns in bedenklichster Weise auf staats soziali stische Bahn dränge», was geschehen würde, wenn etwa der Staat alle Beiträge für die Arbeiter selbst tragen sollte. Wir kommen in der Sache überhaupt nicht Wetter, so lange wir nicht das Gebiet der Theorie verlassen. Allein die Praxis könne zeigen, wo Mangel und Lücken im Gesetze vorhanden seien. Im Groben und Ganzen werde LUironI» LI»,»». Dre»dn. lvk. Iü9,k<>. MeSIcnd. —. Laura —. rrLgc. wie». <Ilbcnd»a «re»It LS8.87. «Ia«e»a»i, Lomlarde» Nardweftd-Hu —. M-rkaolrn —. Un». Kredit —. »aplerrcnle TUN. « « rIi>. .LchluH.i «eu,e 87,7». «»leid» IliL.l«. AtaHener »7,c>n. S-a-I». »ad« 528,2',. Lomdarde» L8IM, da. «rioritiUc» —kdaulrr 77. Ladvter »88.87. vltomaueu 58>>.W. <71camdir 9-,«8. Nuhlz. Pari», vradulieu. ISchluh.I Welze» »er Mal 28,Z8, »er Sc»t.-Dccbr. 23.25. ruhig. Si'IrUu» »cr Mai »i,2L. »er SrVIbr.-Dccdr. »1,58, ruhig. Rüdol »er Mai 52,58, »rr Sevtrm»«l-Dccembcr 55,25, fest. »mftrrdaai. Orvduneu <echiu->. wc>„, »rr «at —, per n»»hr. 197, «ogge» »rr Mai llZ, »er vriohrr 117. dagegen ie Land- Jndusirieorte z Anträge Lohren dcs- c auch gegen die KommissionSfassiing üng^cine» Antrag aus Aushebung der Kiel. Der Kaiser inivieirle Nachmittags dis sieben Uhr eine größere Anzahl Kricgsichisfc. nm 2 Uhr »ic .renttihianv". gegen 4 Uhr mit Sem Prin zei, vkinrich »ns Se» Prlnzclsiniien Irene nnd Alir oic KriegSichiise »Niobe", „Ariadne", „Preußen" und „«aisei": ans «cm leßleren, dem sziagglihisf des »ebungsgelchivaoers. »ermciiic ?e. Mascsldt Idiigerc Zeit. Die Miicksahtt de» Kallers noch Kiel ersoigt heute Nacht. >» ck e r n s ü r d e. Die Kaiserin ist Nachmittags hier eingciraffen und »am verzog ,md brr verzogbi, sowie »an den, Prinzen Julius von IMicksbnrg ein- »sangen und ve,i der ivcviillcrnng enlh.niastischsl degnißl morden. <8 r 1 s e n k i i ch e n. Die Situation in den SIreikdczirks ist unveriinderr. deute sind keine Ausschreitungen vorgelommen. Die verhandlungcn lind noch rrsultatlo«. Biele iiidnstricllc Werke müsse» wegen Mangel an Kohlen leiern. London. Dos Unterhaus nahm nach »weitLglger Debatte mit 277 gegen 136 Stimmen In zweiter Lesung Sie AlottenvcrinevrungsbtU an. Petertdur«. Der MInlsicr Tolstoi ist Nachmittag» gestorben. N W LertltchtS nnd Sächsisches. — Die Rückkehr der Könial. Majestäten nach hier erfolgt morgen Nachmittag 3 Uhr 39 Minuten ans dem schlesischen Bahn- Hose, von wo sich die hohen Herrschaften in die König!. B'lla «ach Strehlen begeben. — Se. Maiestät König Albert, dessen Ankunft in Bad Ems zum Knrgcbranche ursprünglich auf den 8. Mai festgesetzt war. trifft nach neuerer Besiimmuna nun erst nächsten Sonnabend, den
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