Dresdner Nachrichten : 29.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188909294
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890929
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-09
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- Dresdner Nachrichten : 29.09.1889
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«tr »«««, u. 34. Jahrgang, «ufl. 47.000 StüL kadrUc v. contodüvlisr Dresden, 1889 MS O»»rl Uoklisk. Ltadiirt L8SS. k«Kd«<>ei>AI8tNkIl V«tvr ist W>>»«Ivin«no s »«rnwtsInSIIwoll ^ Wwt U»riU», >ik»r ls»okt t-vvkxmi. nickt KI»k»»ä. XIt«,6t: «viss^r. 10, -z«»II«i»»tr. IS, r«toluuwe»te. 40. K-ust.: 8«I»rIot»«te.<8t»ätOSrIItr). VLPvlVll. 4r»»»»l»I, b»»l«»tv aber S«»t« Vr»n» S«L»«t«, tu» r»rS L«N« Laliwnnvsitra»,«. lulla» SokLSltod, 40 F^n» S«v 4V Uz»n»pvi», Lernen - Lronlkuokter. -fismistetiir clsll, ^.Itmarlct. v. ÜV88V, Zönlülicker Mliesmnt. ^llsvvrisuf anMnMvr unh fertiM iLpissvi'itz-ji'dtziten, vrssllsn, ^.Itmurkt. voi^Sdrlxo Raster, na dsilsnt«»«? ermSssI^tea kreisen. «r. 272 j»it«el: > Sonntag, SS.Septemver. Mw«n«« s>r VslitiftgeD 0'. »«»I »I,r«» m ««SS«» ES war kehr hübsch von dem seligen Herrn v. Schiller, daß er auch den BerS gedichtet hat: «Rudis mag ich Euch erscheinen ruhig gehen sehen". In diesem Zwei»eiler hat der Lieblingsdichter unsere» Volk» schon vor etlichen 80 Jahren ganz genau Da» aus gesprochen. was jetzt da» deutsche Volk bei dem Zarenbesuche empfinden würde, fall» er überhaupt noch stattfindet. Letztere» wird wohl der Fall lein; «» trifft nämlich nicht zu. daß der Zaren- brkuch neuerdings wieder einmal verschoben worden sei. Er war rusfischerleit» für den 27. September angekündigt worden. Man hat m Berlin nicht daran gedacht, daß die Russen um ein Dutzend Lage iu der Zeitrechnung zurück find: der russisch« 27. September > ist in der ganzen übrigen eivilisirten Welt der 9. Oktober, und um diese Zeit herum erwartet man jetzt das Eintreffen Seiner nor dischen Majestät am deutschen Kaiserhose. Jedenfalls mutz sich's bi» dahin entscheiden, ob der Zar überhaupt seinen Höflichkeitsbesuch abstattet; denn den lO. Oktober will er nicht mehr in Dänemark erleben. Da wird in Kopenhagen der Landtag eröffnet, und solchen verfassungsmäßigen Einrichtungen geht der Selbstherrscher aller Reichen gern au» dem Wege : er will sie überhaupt nicht sehen, selbst wenn sie ihn eigentlich gar Nicht» a,«gehen. In der irrthitm- lichen Annahme nun, daß der Zarenbesuch übermal» verzögert worden sei, hat ein grobe» rheinisches Blatt die vielbesprochene Enthüllung über neue russische Rüstungen veröffentlicht. Das Be kanntwerden derselben ist in hohem Grade geeignet, alle Hoffnungen zu zerstören» wenn solche etwa irgendwo gehegt worden wären, daß Rußland infolge de» Zarendesuchs künftighin seine KriegSvor- Lereitungrn »inktellt. Rach den Mittheilungrn der .Kölnischen* hat sich der Zar von dem Thef de» Generalitabe», General Obrut- cheff lakso dem russischen Walderkee), und von seinem Finanzmiuister WiscknegradSky Denkschriften über die Krieg»- und FriedenSsrage ansarbelten lasten. Natürlich empwhl der Finanzminister, vor Allem die Finanzen in Ordnung zu bringen, Rußland bedürfe dazu mehrerer Jahre de» Frieden». Der Generalstabschef rieth im Ge gensatz dazu ein kriegerische» Vorschlägen binnen zwei Jahren; man solle sich mit solche« Klimska«», wie geordnete Finanzen, nicht aufhalten: höchste«» brauche er jetzt noch einige Summen zum Ausbau und zur Verstärkung gewisser Eisenbahnlinien und znr Vermehrung der Verkehrsmittel. Alles solle bi« nächsten Mai fertig sein. Ter Zar hat die beiden sich schiiurstracks widersprechenden Denkschriften sorglich durchttudirt und eine jede mit dem Vermerk versehen: .Ich theile vollständig die geäußerten Ansichten; eine ausführliche Prüfung ist unbedingt nothwendig". Dieses merk würdig« Urtheil erinnert an ein ähnliche« Vorkommniß unter dem altm Fritz. Zwei Müller warm in Streit ,niteinander. Jeder stellte dem König seine Sache vor und überzeugte ihn von der Richtigkeit seiner Ansicht. Der König sagte dem ersten Müller: Da hat Er ganz Recht. Dann sagte er dem zweiten: Da hat Er auch wieder Recht. Als sich dann Jemand auS der Ilmgebimg des König» die Brmerkung erlaubt«, daß beide Aussprüche sich doch gegrnseitlg aushöbea. half sich der König mit dem Witz: .Und Er hat damit erst recht Recht*. Wie schließlich die Sache für die beiden Müller verlief, erzählt die Anekdote nicht. Au» der .Kölnischen* aber erfährt Deutschen dazu, diese Rüstungen seiner Feinde in Ost und West ruhig mit anzusehen und von dem Zaren, wmn er unseren Boden betritt, nicht Aufklärungm zu verlangen. ^ Eine io empfindliche Niederlage haben die Sozialdemokraten lange nicht erlitten, wie soeben i» ihrer geliebten Schweiz. Am Freitag lief der letzte Termin ab. wo sie die Stimmen von 30,000 Sktnveizerbüraern zusammenbringen mußten, um eine Urab stimmung über das Gesetz wegen dcS neuen BnndeSonwalts herbel- zutühren. Der Bundesrath in Bern batte ein Gesetz beschlosten, da» zur einheitlichen Handhabung der Fremdenpolizei einen eid- genössiichen Bundesanwalt rtnsetzt. Demselben liegt alw die Urbar machung der Umtriebe der sreinoen Sozialdemokraten und Anarchisten ob, oucch welche die Schweiz in so viele Konflikte mit dem Ans lande verwickelt worden ist. Die Sozialdemokratie, die sich von der neuen Behörde nicht viel Gutes verspricht, brauste wild auf und verlangte die Wiederbeseitiaung dieses »volksfeindlichen* Ge setzes durch die Abstimmung aller Schweizerbürgcr (das iog. Re ferendum). Trotzdem sie nun Himmel und Hölle in Bewegung setzte, brachte sie doch nur 22,100 Unterschriften zusammen. Aber, selbst wenn sie 30,000 aufgebracht hätte, so wäre das Gesetz selbst nicht etwa gefallen, sondern es würde mit einer erdrückenden Mehrheit ange nommen worden sein. Die Schweizer wollten aber mit den Sozialisten nicht viel Umstände machen und veiiagteii den Sozialdemokraten überhauvt die Abstimmung. Es bleibt also bei dem Gesetze; künftig besitzt die Schweiz euren Obcrbeamten der Polizei, der den Sozialdemokraten scharf auf dle Finger sieht. WaS haben diese nicht gegen die Einsetzung eines BundcsamvaitS gezetert l Er wurde in ihre» Zeitungen eine .Peitsche des Landes. Landvogt, Scherge, neuer Gehler. Polireibüttel, Manlkorbbringer" genannt und was ähnliche Liebenswiirdigkeiten aus dem sozial demokratischen Schlmpstexikon mehr sind- Die Schweiz wurde gewarnt, nicht vor Berlin zu kapituliren, sich nicht unter BiSmarck S traßburc bin zu ducken, der Untergang »ec Schweiz wurde prophezeit; Alles W a rsM u. Die Verstaatlichung de umsonst. Die Schweiz weiß den Wertb dieser neuen Einneblung Warschan-Bromberger Bahn soll mit Abl wohl zu schätzen: sie soll ihr Land davor bewahren, die Heimstätte - - verbrecherischer^ Anschläge gegen befreundete Nachbarstaaten zu will nicht ^ - . - . . werde». Die Schweiz mehr den Drmamit-Stndentm der Bombenkunde Zuflu cht gewähren. Es wurde de» Sozialdemokraten varauSgeiagt, daß sie mit ihrem UradstimmungSantrage kläglich Schlsfbruch leiden würden. Sie träumten davon, eine Aber sie waren dumm wie besessen, großartige Heerschau ihrer Anhänger abzuhalten. Wie beschämend ist sie ausgefallen! Es lostet in der Schweiz gar nicht viel, 30.000 Stimmen amzubringen. Und trotz fnberdaster Agitation trieben sie nur 22.000 aus! Unter diesen befinden sich aber Tausende, die gar nicht Sozialdemokraten siud, sondern Kantönli-Partikutaristen, denen der Bundesanwalt zuwider ist, weil die Kantönli-Polizei-Herrlichkeit dadurch geschmälert wird. Duß aber die Niederlage der Sozialdemokraten so groß sein würde, bat diese Partei selbst überrascht. Sie hat damit an den Tag ge bracht. eine wie geringe Zabl Anhänger sie in per Schweiz besitzt; , ^ Zu der im „National* und der .France" veröffentlichten Erklärung deS ehemaligen protestlerischen Abgeord neten Antoine, derselbe habe niemals Zuchthengste für dle deutsche Regierung anaekauft und deutsches Geld dafür erhalten, wird hier bemerkt, daß laut de» hier hinterlassenen Quittungen die hiesige Landeshauptkasse an Antoine seiner Zeit im Austrage der deut schen Regierung eine behufs Ankauf von Beschälern in'S Ausland unternommene Reise Gratifikation in Höhe von 2165 Mk. 48 Pfg. ousgezahlt hat. München. Die Gesammtsumme de» HauptmilktSr-EtatS 1889/90 beträgt 50,709,696 Mk. Die FriedenSpräsenzziffer ist mit 54.185 Mann angegeben. Die HaupwerSnderungen sind durch Neusormatlonen der Artillerie bedingt. München. Der Erzbischof von München Strichele ist in Freising schwer erkrankt. Er empfing beute die Sterbesakramente. Paris. DaS amtliche Wahlresultat liegt jetzt vor: danach wurden bei der ersten Wahl im Ganzen MO Deputirte gewählt, während die Zahl der Stichwahlen 183 beträgt. Unter den Ge wählten befinden sich 230 Republikaner und 160 Monarchisten, Bonavartisten und Boulangisten. Von den Stichwahlen liegen 139 für Republikaner, 44 für die Oppositionellen günstig. — In der großen Versammlung der Boulangisten im Cirkus Fernando soll beschlossen werben: .Die Bürger von Montmartre erklären, solange ihre Steuern nicht zu zahlen und ibre Einlagen aus den Sparkasten zurückzuziehen, als ne außerhalb des Gesetzes stünde« (durch die Nicht anerkennung der Wahl Boulangers). Paris. Boulanger hat ein Manifest an die Wähler von Montmartre gerichtet, in welchem er den bekanuten prahlerischen Ton anschlägt. Euere Privilegien und diejenigen der Kammer, heißt es wörtlich, stad mit Füßen getreten worden, aber die braven Rcvublikaner von Montmartc werden sich ihre Rechte wieder zu verschaffen wissen. — General Faidherbe ist gestorben. Derselbe wird auf Staatskosten im Jnvalidcnhause beigeietzt. römberger Bahn soll mit Ablauf des Jahre» erfolge«. Konstantinovel. Ein kaiserliche« Dekret setzt die FrieoenS- präsenz von 250.000 auf 100M1 Mann zurück. Dle Ersparnisse be tragen damach 2 Mill. Pfund. BerlinerBvrsc. Nachdem die jüdischen Feiertage vorüber, gestaltete sich heute das Geschäft außerordentlich lebhaft. Seitens der Speknlatwn sowohl wie seitens des Privatpublikums logen um fangreiche Kausordrcs vor. Besonders lebhaft waren Banken und Bergwerke. Deutsche Bahnen waren anfangs vernachlässigt, wur den aber später gleichfalls bester und belebter, österreichische Bah nen fest. Bon Bergwerken batten besonders Stahl- und Kohlen aktien größere Umsätze bei ftrzgeuden Eaursen. Später liefxn auf dem BergwcrkSattienmarkt die Course etwas nach. Fremde Rente« fest. Im Kassaverkehr waren Banken fest, deutsche Bahnen an ziehend. österreichische meist etwas besser, Bergwerke weiter steigend, auch für andcrc Jndustriepapicre bestand Interesse. Oesterreichische . . - ... Prioritäten still. Privatdiskont 3^/8 Prozent.! Nachbörse fest. — die Fubrer der Sozialdemokratie haben euren großen Bock gr,cbo,jcn. Wetter: Bonnittag West, Nachmittag West-Nordwest-Wind, meist als sie sich einbildeten, der Schwer; Geietze vorschrciben zu dimen. Regen, Temperatur unverändert. Die Sozialdemokraten gingen, zum Lank für die ihnen gewährte e, ur<«»-,»«.> ««,»«„««» >97.«o. »«». Gastfreundichast darauf aus. dreier Verlegenheiten zu bereiten; die ««»ziir wi.«o. «,q,ier SL.ra.,, t»r«. «»>. w^»». 8».«o. r>»r»»»» Schweiz hat ihnen für dieses nette Verfahren einen gehörigen Denkzettel gegeben. Feruschreib- m»d Aernsprech-Berichte vom 28. September. Berlin. Der .RcichSanz * veröffentlicht die Verleihung des Schwarzen Adlerozdens an den Prinzen Johann Georg von Sach sen und den Prinzen Balduin von Flandern. — Die Gesandtschaft deS Sultans von Sansibar wird am Montag Mittag vom Kaiser empfange». Sie überbringt für den Kauer und den Fürsten Bis marck werthbolle Geschenke anS Gold, Silber und Elfenbein. Bei ... dem gestrigen Empfang im Auswärtigen Amt überreichte die Ge nuin dak' sandtichoft Briese dcS Sultans an den Kaiser und den Fürsten Bis« ' ' marck- Die Gesandtschaft wird durch das ungünstige Wcttcc sehr sich der Zar schließlich ans die «eite seine» GeneralftabScheis ge- belästigt. Dle^ Dienerschaft legte sich bereits'Jäger'sche Normal stellt hat. Obrutscheff gilt nebst dem Kttegsminister WannowSki als die Hauptstütze der Kliegsvartei und des Bündnisses mit Frankreich. Elfterer ist mit einer Franzüsiii verheirathet, die in ihrer Hrimatb ansässig geblieben ist und mit einer ganzen Menge von Politikern dort in Verbindung steht; jeden Herbst und so auch jetzt befindet sich der Genrral mit seiner Fra« in deren Heimath. Der KriegSminlster WannowSki aber weilte im Sommer unter dem Bonvande de» Kurgebramb» in Vichy, ebenfalls auf französischem Boden, und hatte dort mehrere Zusammenkünfte mit dem KriegS- minffter Fievcinrt; es hieß damal», die Einzelheiten de» französisch- russischen KrleqSbündnlssrS seien zwischen ihnen geordnet worden. Einen Hemmschuh ihrer kriegerischen Pläne finden Obrutscheff und WannowSki in dem Finanzminister, der zunächst die russische Geld- witthschaft in Ordnung bringen möchte. DaS wird ihm aber durch die ununterbrochenen Nenforderungea der KriegSpartri zu Rüsmngs- zweckrn gestört. Schon die Summen, die der Zar, entgegen dem Rath« keine» Finanzminister». zum Ausbau der aus dem Jnnem Rußland» noch der deutschen und nach der österreichischen Grenze führenden Eisenbahnen und zur Anschaffung von Lokomotiven und Wagen dem Kriegsminister zur Verfügung stellte, reißen An tüch tiges Loch in die russischen Finanzen. ES verlautet nunmehr. Rußland wolle demnächst eine große innere Anleibe ausnebmen, nm Heer und Flotte ansehnlich zu verstärken, die Grenze zu be festigen und Magazingewehre onzukaufen. AuS diesen Rüstungen und au» der Ansammlung von Heeren an den Grenzen folgert man nun aber nicht ohne Weiteres eine neue Verdüsterung der Lage. Rußland ist eben noch lange nicht kriegsbereit. Das Anschaffe» neuer Gewehre, da» Einüben der Truppen damit u. s. w. erfordert Fahrt. Bi» dahin wich Rußland den Frieden nicht brechen. Aber wa» bedeutet unter solchen Umständen noch der Zarenbesuch tn Berlin? Welchen Glauben dürfen die FriedensvrHichrrungcn von russischer Sette beanspruchen k Die Russen thun io. als müßten sie sich gegen Angriffe in Bertheidigungszustand setzen. .Feinde umgebe» «n» von Westen» Südwestrn, Süden, Südoften", io be ginnt die Denkschrift Obrutscheff'». Ist es aber nicht mit Hände« zu greife«, daß da« leere Einbildungen sind? Ser bchroht drrm Rnßlaich? Drutschland. Oesterreich, di« Türkei oder gaedie Balkan- finale« ? W gehört wirklich «lue Geduld »au der Ellenläuge der Zacken zu. — Prinz Friedrich Leopold von Preußen wurde mit der Führung des 1. Bataillons im 1. Garde-Neg. z. F. beauftragt. — Die Nachricht von dem Rücktritt des deutschen Botschafters in Paris, Grafen Münster, wird entschieden dementirr. Berlin. Der „RcichSanz." veröffentlicht einen Bericht des HauptmannS Wißmann aus Sansibar vom 29. August. Hauvl- mann Witzmann vertäuet darin über weitere Erfolge gegen die Re bellen und Sklavenhändler. Bemerkenswertst ist, daß vie Mlandon- tinileute den berüchtigten Sklavenhändler Saltm ansliefertem der gedüngt wurde. Angesichts des Gerüchts von einem gegen die Euro päer geplanten Uebermll in Sansibar war Wißmann bereit, nilt 500 Wanlamwes» zum Schutze der deutschen und englischen Interessen in Sansibar zu landen. Ueber die in Sansibar stalionirte deutsche Verwalt ng spricht sich Wißmann sehr lobend auS. Ferner heißt es in dem Bericht: Mit der rsklavcnfragc muß ich. abgesehen von der Ausfuhr, die ich mit größter Strenge abnde, vorsichtig Vorgehen, nm nicht eine» großen Theil der sich jetzt Nnterwerienden durch zu harte Bedingungen abermals in'S seinvilchc Lager zu drängen. Das Fak tum kann icdoch konstatirt werden und dürste für die sich besonders für die Sklavcnsraqe in Afrika iutcreisirende Partei von Interesse sein, daß beute in dem Tbeile derOstküstc, der von mir nutenvorsen ist, Niemand es mebr wagen würde, Sklaven zu exvortiren. Es sind bereits 6 Menschenräuber mit dem Tobe durch Strang oder Er schießen bestraft worden- Vom Export bedrohte Sklaven begeben sich überall in den Schuh der Stationen. Die sckwarze Bevölke rung weiß, daß. wen» sie des Menschenraubes listcriüstrte Amber nicht ousliesert. sie selbst als Milwissende zur Rechenschaft gezogen wird. Ganz besonders wi>d aber durch die Jumbes vcr Ortschaften, die ich verantwortlich mache, der Export verhindert werden. ES ist alio nach dieser Seite bin das irgendwie thunliche mit Erfolg geschehen, und jedenfalls ist diese Art des Vorgehens gegen die Sklaverei im Allgemeinen außerordentlich viel wirksamer und nebenbei auch billi ger als eine Blokade durch Kriegsschiffe. — Wißmann kommt dann au» die ihm vom Reichskanzler empfohlene Sparsamkeit zurück. Die größten Unkosten seien ihm erwachsen aus der ungeschickten und kost- spieligen Ausrüstung und Leitung seiner Schiffe. Dazu kommen die .. , Hoden Kohlenpreise. Jeder Offizier sowie er selbst »eien sich bewußt, j batten werden sollen und daß sie nicht über Mittel verfugen können, wie dies bei den eng lischrn Unternehmungen der Fall sei. Er sei ober der Ueberzeug ung, daß auch mit geringeren Mitteln der gewünschte Erfolg werde erznlt werden. — Im FenenverkSlaboratoirum zu Spandau fand heute früh eine Explosion statt, bei welcher 12 Arbeiterinnen schwer und mehr als 30 leicht verletzt wurden. An dem Auskommen meh rerer der Schwerverletzten wird g«,weisest. Die Explosion erfolgte in einem Raume, in welchem ea. VO Frauen und Mädchen mit der Revision der Artillerie-Zündhütchen beschäftigt waren. Di« Ursache ist «och unbekannt. RSbSI am nnna niicn für Ausbildung taubstummer, blinder oder schwachsinniger Personen zu einem nützlichen Gewerbe betreffend, eine Prämie von 150 Mk. bewilligt. — Der Vorsitzende des Wahlausschusses im 14. ländlichen Wahlkreis, Herr v. Schönberg aus Purschenstein, erläßt Einladung zn mehreren Versammlungen, die in Neubausen, Selsten w. abge- . ,. balten werden sollen und in denen der seitherige Vertreter dieses wie die« bei den eng-! Wahlkreises, Herr Rittergutsbesitzer v. Oelschläael - Ober- langen»,welcher wieder als Kandidat ausgestellt ist, Bericht über seine Thätigkeit als Abgeordneter zu erstatten und sich über die Aufgaben des nächsten Landtages zu äußern gedenkt. — Ueber die beabsichtigte Gründung einer nationalen Fortschrittspartei in Sachsen schreibt man der »Köl«. Ztg.": Die Hoffnung aut große Erfolge, welche »nan sich von der Gründung einer neuen Partei, der nationalen Fortschrittspartei, verspricht, vermögen wir nicht zu theilen. Dieselbe wird weder de» Deutschfteisinn Abbruch thnn, noch wich sie die Kraft besitzen, der LrrSd». «kZ WI.S». L»>>r« ik>8^a. Ha,»cl«,ks. >97.00. Kt«. » « r« «Schl»0.1 «»»1t «s.rr. »Kitt«» 10«.«». .-Nile,»» S3.10. «t-ot». d»k» bOL.OO. L»mda-d«n L6Z7.0. »,. «riirit-tr» —. Gktxier 70'/,. Oit>»Itt M,l2. v»»«m»e« S 18.7c. Err,m»«e 91.00. Urtzmchtrt. « » rir. Nrottttcu t«««»».» Mtt«» »er M,«. »rr «»»>««« »«r Se»t»r. «M. mr S«m«.«»iU «.7SK »er re»1t«»er S8.7l», »tr Jmu>»»«»rtl «Lr». «,tt. >»»»»««» <«««»>. witM, »»» »M«r. Iw. w» Wirt >99. »««« »rr Octoker >89. »er Miirz >37. OerklicheS uutz Sächsische». — Se. Majestät der Könia begab sich vorgestern früh gegen 5 Uhr zur Pirsche aus Fischhäoser, desgleichen gegen Abend auf UllerSdmfer Revier. — Se. Majestät König Albert hat am 26. d. M. auf Ennnersdorker Revier gelegentlich einer Jagd einen starken Hirsch geschossen, welcher längst vom Forstpersonal als Schimmel- Hirsch bezeichnet uns gekannt wurde, da er einen weißen Kopf und weiße Abzeichen hat. Um diesen Hirsch zn schießen war Se. Mai. schon am 24. d. M. Nachmittags mit Herrn Generaladjutant v. Carlowitz nach Cunnersdorf gefahren und nach Uebcrnachten im Forsthaus daselbst anderen Morgens früh 4 Uhr mit Herrn Ober förster Grnnewald ans die Pürsch gefahren. Der Hirsch soll aus- gestopft werden. — In der Begleitung Ihrer Majestäten, die sich, wie, gemeldet, heute Mittag über Freiberg und Bieneumühle nach dem Jaaohaiise Reheield begeben, werden sich die Hofdame Gräfin Einsiedel und Flügeladjutant Oberstleutnant Schmalz befinde«. — Ihre Majestät die Königin stattete gestern Vormittag denk Zoologischen Garten einen längeren Besuch ab. — Für dm verstorbenen Insanten von Portugal und. Algarbieii, Herzog August von Coimbra. Herzog zu Sachsen, wird am hiesigen Königl. Hofe von morgen bis zum 6. Oktober Trauer angelegt. Der Verstorbene war am 4. November 1847 geboren und nnicrem Königshaus!: nahe verschwägert, da derselbe ein Bruder der verstorbenen Gemahlin Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg war. — Sr. Majestät der König bat für die durch betroffenen Grundstücksbesitzer im Saydaer Bezirke dm 300 Mk. gewendet. — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg begtebt sich Dienstag mit Prinz Max nach Rcheseld. — Das Königl. Ministerium des Jnnem bat dem Sä mamcnnrister Schöne in Riederseidewitz für Ausbildung se taubstummen Sohnes in der Schuhinachcrprvfession nach Maß! der Verordnung vom 3. November 1665. die Ertheilung von
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