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Dresdner Nachrichten : 09.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188911094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-09
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1889
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r«,etl»tt für P-itttk. Unlrrbaltu»,. OKIEtvertckr. vörlenterIL». dnmd«nltst«. ^«»u,»-«bübr »tkriklMrlich Ms.50. luicki Pos, Mlls.?». - »nnaiimr t'N «loster,. ». nur an Womcmaatn Die llvaNwe Ä;.u,zd«iie >uuaesai,rsG>ldr»)iSPla. turMon- laa« oder »ach yelil-aeji P> Vt^z 'uüaeMr sGIlbcü/wÄa.. lütt ÄnT'L.M.^LW'i.x.iliÄ Via Ankundiauiiaen autberPnvat- tziik Zeile -o Pl» gme Büralsait n!r die iiachlttuaiar Aulnadme der Amciarn wtzS »imi ueaebcu. «uS- ivarüae AttkimdiMimioamimae aeae» Wvrlirrdeuiiiiuu» durch Bricimanen oder Poiicittuchlinia. gür Rjickaade eiuucmndlcr Hchriil- llülic leine iiiccdiuvlimle». Aullludiguiiacu lulnucn iümnilliche iianiliane Pi'rmiilciunusticllcn an. ükiilwrechilklie Ar. II. Aufl. 47,0VÜ Stück. u«o »uk- KnildtznpsIMn v. limormSiitel.'"..'ül. o- o c. - W Mit klstsek linä Krimmer bosvtrt. krimL Ltotko, hiidsebo I'ueoe». »ItinM. »orwtuw SsrrtvIS. äitmlnlit. Dresden, 188S, Vkürv »a! »! i! VoNIlommen8ter «elbst- tkStiesr, Aerkimekloser 44iur8ElUlE88El. kwüpvete fzratiu unil kraue«. 8tüelc im kivbraurh. vart Dri'üüeu-X., »«Ni« S7. ^ornriproekor LllO. ! ui Z vlL8VLLrv» ^ zecksr ^rd »u» <Ion boiloutontt^ton ttliwlnltwn ckon kn- z? ^uslauilc«, omptöliloii in reickkni ti^er Ju8;vnlil I N1II,. IUUI är 8ttl»n, IV«»ininrlLt II. ^«»i«ol»«l<»Ile» III». 8 rianvUKvmSvll mit vorrulciiopleinlen rreiEn I.e,nene>»8iitrei> chiNetrlietz emmkütiit) Otto V^olkrani l^Lelik.,. ^ >^"»>rr ^»Unnniut,ainu«» S. Illimtrüte l'ro^pocte ginkin nnck kraue«. ^ ?rsiiss L 2rsv.äselrs, »reMli, «üntk-Foliannstpn»^« », i nt i I kll 8 e° zzraz ?08LMSNtöN Ul«! Lnöxkö en -retaii A LiirroniZ 4»1< Pl>^u»k von L'aiaux-nleii. ch.I krok. vr. ILZer'8 RormLÜ-^rtikvI 0ii>l>tl6lllt. xn nioüi OiolKon O^e. 8cI»Iu88-8tiU886 24. Nr. 313. KviM: Ergebnis; der >!aiieneiie Berathiing des Sozialistengesetzes, in Sachsen, Gerichtsverhandlungen. TagcSgeschichte. Hofiiachrickiten. Sitzung der Stadtverordneten. OviritismuS ^?iltli9>nsl«»I* „Ter schwarze Domino", Cencert 2nner. ^otterieliile. ^vßtllNVGIIV, »/» ^evVriNVr». «eranlworlllLer Redakleiir lür Polittschkö m ikmil «ierei, i» Dreide» HeiiiNviirts dampft der Kaiser, heimwärts auch der Staats sekretär dcS Aclchcrcn, Gras Herbert BiSmarck. Jener ivaliltc den Seeweg, der Letztere machte die Neiie von Gonslantinopel ans zn Lande. Kaiicr Wilhelm hat, ehe er den vaterländischen Baden be tritt, Zusammcnkniiste mit seinen beiden Bnndedgeiwssen, dem König Humbert von Italien und dem Kaiser Iran; Joses von Oesterreich. Graf Herbert BiSmarck aber sucht in Pest die unga rischen Staatsmänner aut. Diese Ein- und Brrtheilung der Reise, die Fürstcnbegegnnngen und die Ministerbesprechnngen nach dein Kail'erbcsnch in Constantinopcl rücken dessen hohe Bedeutung aller Welt sichtbar vor die Augen. Es sind Staatsgeichäsle, die inneren Kaiser bestimmen, seine Heimreise in so bezeichnender Welle zn unterbrechen. Tenn der persönlichen ^renndschasl, welche die drei Monarchen zur Freude ihrer Böller mit einander verbindet, ist wohl durch die Begegnungen ini Lause dieses Jahres Genüge ge- than worden. Unter Kaiser empfindet das Bedürfnis;, seine er habenen PnndeSgenossen über die politischen Ergebnisse seines Be suchs der türkischen Hauptstadt zn unterrichten. Giebt es in Europa eine Streitfrage, die durch den persönlichen Berkehr der Herrscher erledigt weiden kann, so ist dazu seht Gelegenheit. Das Die Verhandlungen über das Sozialislengcsck sind ruhiger verlausen, als Biele glaubten: mit kluger Berechnung enthielten sich die Sprecher der Sozialdemokratie heiliger Ausdrücke: Könne sie dem Kredilbedürinis! nicht entsprechen, so sei vielleicht . an eine Erweiterung der Scehandlnng zn denken. Dass der Eentral- sie be- oilSschiis; der Bank den Interessen der Allgemeinheit diene, sei noch .. . ^ .... ... zn beweisen. Die Berlängcrimg des Brivilca.s wäre unter den lrebien die mildere Tonart. Nur ein einziger Ordnungsruf »uchte i Verhältnissen besser aus 5 als an, IN Jahre zu be- verhängt werden. Freilich an wunderlichen Anschauungen fehlte eS > menen. Es müsse dahingek.rebt werden, das; die Reichsbank eine nicht. Das; der Abg. Liebknecht die Sozialdemokratie als die ein- Bank des Reiches werde, nicht eine Bank der Reichen. --NeickS- c,i,na»,.»»c.a, i ba»kpra»dent v. Decheui: Die Wuulche des Vorredner?, die etwas zigc uaat-.'l ildem e um s!aal.-erhaltun.e charlei au.gab. wusch ^ nveineuerlich Wien, könne die Reichsbank nicht berücksichtigen, ^ie mnche Heiterkeit um,vmehr errege», als er gleichzeitig die Evmer-^ wüide iausl Bchcln'el bekommen, für die inan einen Diskont von vativcn und Liberalen als die wahren „Anarchisten" hinsicllle. ES! etivaö über I0i> Pro;, nehmen miissie. (Heiterkeit.) Ein guter war ein glücklicher Einfall des sächs. Abg. Dr. Hartman», diese Wechsel müsse eine gcichäsiliche Grundlage haben. Für den'etbe» ! "'nsie die Deckung bereit gehalten werden, ronst sei das kcn, tvlider n.lur e>,ichc .Insiassnug ^.lebkiiechl. dadurch ichlagcnd u ercr > sg,,pgm ein Reitwechsel. Gewisi diene die Bank dem legen, dah er. der ,ach,»che Oberstaatsanwalt, zu Beziuu ,eine,^ K^dii, soweit dleS zum Berhaltci, de? GcldnmlaniS nöthig sei. Es kreisliche» Rede sich dem Reichstag in der ihm von Liebknechts weide kein Unterschied de? Stande? für die Kreditsnchcnden ge- ve>l,ehe»en Würde alS „Anarchisl" verstellte. Liebknecht, der Manu i wE^, ^r-r Eeuiratausichus; sei nur eine berattiende Behörde. .»klu.ti- '» ^U'N shath ihm werthvoll ,ei. Be, emer Beiskaatlichnng würde drr rrthcnJnteiMüicnal., rrktai c, da. rrutlchc ^atrrtand mehr »u Bc»valt»nn die'elbe sei» wie ;el',t. Nachtbeile aber würde die lieben als die Mehrheit-sparleren! Er eutwar, ein gar anmnituges Enl,chlies;u»g und Bewegung der Bank erleiden. Er könne Bild von seiner Partei, die noch nie ein Wässerlein getrübt habech vor der Bersl.raiilchung »Ni dringend warnen. — Dr. Bamberger Glauben fand er dafür ansier bei seiner Partei nirgends. DaS Sozialislengeseh richtet sich nicht gegen die Arbeiter, nicht einmal gegen die Sozialdemokratie als solche, sondern nur gegen die so ziallltischen nnd eonnnunislllchen Umslurzbeslrebnngen. Es wäre den Regierungen nnd den MehrheitS-parteien im höchsten Grade politische Ergebnisi des Kaiserbesnchs wird von der europäischen i knvünscht, das Rüstzeug des Sozialistengesetzes ganz fallen z» lagen. Presse zu errathen gesucht. Wir verzeichnen ans den verschieden-! . , Wem verdanken den» die arbeitenden Poltssihichte» die muh- artigen Gerüchte» lne.nbcr nnr das eine, das die englische Aussasinng t LL'aligL.NE Zeich?nn?gehein,'e^^^ wledi-kgievl. Z»tliler linbe ^en Tultnn von den i (^e)verdeoldmmn vmr welche dliB sre'e .^!NtilitionJvetlN lrchcn Zwecken des Dreibundes nberzengt. Davon erwarte man namentlich, das; künstighin bessere Beziehungen zwischen der Türkei! und Oesterreich plahgreiien. DaS Erstere ivird dem Kaiser W Helm nicht schwer geworden sein, was aber das Zweite anlangt slehtS also damit: Vielfach schiebt man Oesterreich die Absicht unter,! Arbeiter selbst. Wenn die Sözialdemoläasie auch iüc den l'lrbeiter bis Saloniki vorzndringcn und die Türkei besingt eine Theilung ihres Bcsiszslaiidcs zwischen Oesterreich und Nnsilnnd. Entichlägt sich die ! schnl; eintrat, so gesibieht dies hanvtsiichtich in der Hoffnung, die Arbeiter staatlich z» oiaanisircn. um si' dann zum Kamme argen OlaatS- und Ge>e>lichas!sc»bnuna ansivielen zu können. Denn ^.. . . ^ c ,, .F V ,, - . -I ! die Staats- und Ge>e>licha'!sv>onuna answielen zu tonnen, si euu Türkei knnitlg solcher Besorgnisse, so ist das gcwis; eine von Lester-^jr,e der Sozialdemokraiie sind eben atme Gewalt nnd reich fieudig bcgrüsitc Frucht der Oricntreise des deutsche» Kaisers, ohne Umsturz nicht zu erreichen. Jui Reichstage führten die Haup Doch man braucht die Mnthmasiungcn über die Ergebnisse de? >er der^oziatdeinotrakie, ivre bemeilt. im Ganzen eine zinuahal ,>illerbeinchs „irbi weiter -» »erwbiei, Eine? iit si.l-.e, - l.-ntseb-Lpra be. ^iiiinel bethenerien pe. da,; Ihre Partei nur ani .taiscrvcinctw iiicht nciler ^n vcnolgcn. Eniev »t inhc>. ^utsch-^^^^^^ ^c-rge ihrem Zukunskssiaaie zustrcbeii wolle. Wohl hak la»d wird in der Türkei künftig enien niasigebeiide» Emtlul; »uSm ^o» Kraivalleu. Pullchr». Augrllse» au, das Leden uud Eigen üben, nnd das wird niiserem Reiche »ameiiktich wirthichustlich seh>- zum Vorthcüc gereichen. Unier Handel nach nnd mit der Türkei mell.!: Tie Beschwerde» Gamv'S mochten sich gegen das Bank- slaiut und die Ge>'chäs!?ordi»i»g richten, sic tcincn aber nicht die f Einrichuuig de? Jimiknt? der stkeuhshank. Tie Bank leihe ans > Wechsel oder Sachen, bei denen sie sicher sei, das; die Rückzahlung ^nch zur besinn»»,'» -zeit erfolge. Wenn sie ans nnsichcre Dinge ! le.hen wollte, so würde sie das Nationalvermögen schädige», denn . sie gäbe dann Geld zu nnwirthscha>tlichen Ziveckcn nnd wenn sie Jür iveniger sicheie Wechsel hohe Zinsen fordern wollic, so würde j sie Wiichec Ireihen. Veisiaalliche man die ReichSbank, so müsse ! man auch die Privaibaiiken in den Einzelsiaalen verstaallichen. — ! Singer (Soz.j erklärt sich für die Versiaailschnng. — HullZ'ch (konst. tiiit iKaiiiens einerMindeilieir der Tenlschkoillervcitiven für die be- Vorlage ^m eine ardciie tralgnsschnsi säsien alle jene Leute, die mit rinsischen Orden sür ihre Finanzope rationen dekouct seien. DaS Kapital iei iiikccnationat: Heule gehe da-S Geld nacb sisinsilnnd, morgen nach Fra»k>eich nnd diene dort nur den iemdtichen Beresiignngcn gegen »ns. Die Rei HSdank siehe heule völlig im Tienslc der Börse. Wie komme die Reichs bank als Privalunlilnt rum Privilegium der Sleneriikiheitk Die BörE sin der rchinnmsle Femd aller Sozialrewrmen. Deshalb dürfe man ihr die Reichsbank nicht ansliciern. — AnfAnlraa de-S Frhrn. v. Franckensieni wird die Vorlage an eine Iler Koinmission vcr- Nächsle Sisznng: Montag. Jnitiativ-Anträge. hat wesentliche Fortschritte gemacht und grvsie Erfolge aufzuwciscn, dentschc Kapiialic» sind dort gewinnreich angelegt. Tic Türkei wird unseren sorlgesehte» Arbeiten nach dieser Richlnng hin Vor schub leinen. Stach dreitägiger Bcrathinig ist das Sozialistengesetz nun mehr einem L8glicdrigcn Ausschüsse zugcwiesen worden. Diese ersle Lesung hat das eigcnlhümliche Ergebiiisi gehabt, dasi übcr das Erling der moratsichen > tieblicbe Scbickta, b.-r psintaae ,wrb »i'ktiae Dnnkelbeit berrschi. ,P''de>»na der wnlhiclm und inietlekliietleii Eiitwickelnng, durch die tchsicsilichc eLchicktal der Vorlage noch völlige ^iinkelheit hcrrschr, ksieiw jsi, nach dem eigenen Bekennlnisi des Ministers, noch Niemand vermag zn lagen, ob das Sozialistengesetz verworsen oder, sM r>iei zn thnii übrig, angenommen wild nnd wenn letzteres, ob wieder nnr ans Zeit" nnd unter Streichung des polizeilichen AuswcisnngsrcchtS. Es verdient Beachtung, das; auch ans den Reihen der Fiei- lonscrvativcn heraus ein Redner diese Ausweisung von Svzigl- demvkcaten tadelte. Auch der Minister des Inneren erklärte sie als eine zweischneidige Masircgel. Die ausgewicseiicn Sozial- deiiiokralen werden die Wandcrprcdlger ihrer Lehrer und tragen ihre Agitation in Gebiete, die davon bisher verschont geblieben waren. Abg. Bebel bestätigte dies durch mehrere beweiskräftige Beiipiele. Er sowohl wie Herr Liebknecht sind dadurch, dasi sic anS Leipzig ansgewiescn wurden thilm 'eniachattci, Es wäre zn »»veina»>lig, d>c Krarw > cr Parte, > Londo n. Hanplinann Wisimamr begab sich am Donnerstag in aiisiichislvie Rliheslornngen zu vcrzettcm. cpr-iinirde ^ a? am grogc f ^^ns^'ren Trnppenniach! nach Saadnni. Heute sollte der Masie der .lrbciter, die, >me wir »inner behanvten, von ae>e»>nhe»i > <,»gtgrissen iverden. — Ter Sultan von Sansibar hat die Gcisie eEallt »nd guten L>illeiis und, nur vor de» Kopt Notien^ Gouverneure säiiniitlicher Hären in der britischen Interessensphäre selche <:ma,he amnbi t wurde, ^ wenn da.' anders ivarc, darüber on^wieien, der brsttsch-ostanikaiiischen Gesellschaft Gehorsam zn gmot ,!w kein Eniuchiiaee einer ^ainciinng mn. -wohl >»»». d>w ,ois!en. — Der sansibariiche EorreipondenI des „Zsiciv-Aork Hcrald" ^vzialisienaeie!'. mchi barani ansgehen, nie ZLozialdemoliatie leibst i j^j^t j,» Aufträge seines Btattes eine Erpcdition, weiche, begleitet mm der -vell zu »Hanen, sie »n»;. wie der .Ninnler.Hernntth dar-t ci„er Schnblrnppe. Stanleti und Einin Pascha Lebensmittel, Egte geling nbeiwiiin eii ioerSen durch dliv^.-ziöammenwirken von, Tabak und Thee znisihren toll. Staat, Gemeinde. Ee'ell'chatt, u'td,^chu!e., m»ch^di^ ,^ > Tje B cr! inc > Börse cröfsiiete mit schwachen Konrien, doch bald bcicstiate sich die Hallmig. Lokale Banke» waren An iaiigs nnsnahinsioS schwächer, während deutsche Bahne» bei ruhigem Geschäft sich ziemlich behaupten konnten. Ocslerreichnche Bahnen r. ^ " V- S! » » s «s» -v - z- verloren, geradezu auf den aiisschlicjzlichen Betrieb der sozialdemo kratischen Agitation hingedräiigt worden. Persönlich haben sic durch ihre Ausweisung Vcilnslc erlitten, ihre Partei aber hat da durch den glühten Vortheil gehabt. Nun ist seit 3 Jahren keine Ausweisung mehr vvrgekvmmcn und wenn die Vortage Gesetz wsid, dann hört der kleine Belagerungszustand von selbst ans. Rur etwa ein Tntzend hervorragender Svzialdcmokialen sollen dann ansge- wicscn bleiben. Der Minister Herriurlh führte als Grund sür die Beibehaltung der poliicilichenAuswcllsimgsbcsugnis; an. dak die blosse Möglichkeit ihrer Anwendung schon ein Vorzug sei. AnS Furcht, der Ausweisung zu verfallen, hüte sich Mancher vor allzu schlimmen Aus schreitungen. Zugegeben! Aber wenn sogar der Minister die Aus weisung eine sehr scharfe und hatte Mahrcgcb nennt, denn sic ge- iährde immer und vernichte oft die ganze wirthschastliche Ezistcnz nicht nur der Ansgewicjenen, sondern auch der ganzen Familien — da»» fragt cS sich dock, wo da der Vortheil sür den Staat liege» soll? Das Dutzend von Führern der Sozialdemokratie, die auch klinitig »och ansgewiesen bleiben würden, agititt min erst recht mit voller Kraft und in doppelt gestacheltem Eller nnd sie sindcn von der Ferne ans stets gehorsame Werkzeuge. Hohe Beamte in Berlin haben die Ausweisungen als Fehler zugegeben. Jsl's etwa in Leipzig besser geworden, das; Bebel und Liebknecht von Attttjchvtili- und Acrnsprcch-Berichtc vom 8. November. Berlin. Ter Reichstag nahm heute die ersteBcrathnng der Baiitgesetziivvelle vor. Gras Udo v. Stolberg-Wernigerode (kons.s Iprievt sich im Rainen der Melirbeit senier Frcniwe >ür die Um wandlung der ReichSbnnt in ein R'eichSiiistitu! aus. Tie Reichs bank komme letzt vornehmlich »in de» grossen Finanzlrästen zn Gute: sie müsse nicl» den Genvssenschatten, namentlich^nlch,denen mit beschrankter Hasivsttchl, »ntzbar gemacht iverden. Der Haupt- ! grniid aber, weshalb er die Versiaallichuna wümche, sei ein siiian- ! zieller. Der Anttieil des Reiches an den Gewinnen der Reichsbank . .. ... ! sei zu gering: allerdings werde derselbe durch die Vorlage erhöht, Mid ihre gcschaillichc Ezistenz over angesichts der jetzigen Velhättinsie »i'isse inan Alles zu- sninnicnnclnncii und wenn sich der Gewinn des Reiches noch weiter cryöhc» lasse, io düc'e man sich das nicht entgehen lassen. Tie O'gaullation der Reichsbank könnte bestehen bleibe», ebenso wniischc Niemand von seinen Freniiden die Beseitigung der Notenbanken. WaS den Einwand eines Kriegsfalles anlange, >o weide der Feind wciiist darnach fragen, ob die RenhSbank ein Reichsinslilnt oder ein theilweis privates iei. Er bean- traac Verivellung der Vorlage an eine Eonimllsioii. (Beifall.) Büsina (»al. lib.) besürworlet die Vorlaae Namens senier Pariei. Tie Bank Hube sich ihrer Anigabe nach »'der Richtung hm als ge- ivnchien gezeigt, sie habe sich in den Dienst des allgemeine» In teresses gestellt, wofür »anienllich dem Herrn Reichsbaiikpräsidcnleii v. Dechent Tcink nnd Anerkennung gebühre. Mit Ausnahme von Nutzwild bestünde in keinem Staate der Welt eine mit Staats mittel» begründete Bank. Bei schwere» Knien, namentlich im Falle eines Krieges, liege die Möglichkeit nahe, das; der Staat die Vor räthe der Bank sür seine Zwecke angrcllc. Die heutige Organi sation sei auch am besten geeignet, alle» unberechtigten Ansprüche» entgegenznlretcn. Tie agrarische» Fvrdernngen an die Reich-bant ginge» dahi». den Kredit der Grundbesitzer möglichst zn erweitern, sowohl sür Wechsel, wie für Lvmbnrdeiiverkel». Tie Reichsbank habe nnr die Anigabe, den Geldverlehr zu fördern und nick» in erster Linie das Prival-Bedürsnitz zu befriedigen. — Ganiv (RcichSP): Die Gründung der Reichsbank erfolgte nach gleichen Grundsätzen nnd zn denlletben Zweck wie die Gründling der prentzischcn Bank im Jahre 18lt>. Sie sollte, wie das Prentzllche Bankgeictz bestimmt, Handel nnd Gewerbe stützen. Dieser Ausgabe sei die Reichsbanl gaben nach, auch sür fremde Rcnicn überwog da-S Angebot, Berg werke verbältnitzmätzig fest. Spater vollzog sich eine erhebliche Befestigung, die vom Montanmarkie anSging. Von Banken Tis- koniokviinnandit und Berliner Handelsantheilc bevorzugt: öster reichische Bahnen gut genagt. Im Kassaverkehr waren Banken fest, dentz'che Bahnen behauptet, auch österreichische vorwiegend relr. des gleichen Jiidiiilriec», derttsche Fonds schwach, vswrreichllchc Priori täten still und fest, PrivatdiSkont sim Proz. Nachvörsc fest. — Wetter: 'Vormittags Regen, Nachmittags ansgcllärt, Sonnenschein. Welt-Nord-West-Wind. Tcr Hambinnrr Postdampskr „Turvla ", KivilSn Ludwig, Ist am 8. d. M. In New-?>ork ringciroffcn. HrankIur « a. I». ««drndS.i ««»>» R7.I0. Sloaidd. 2"K,1U. Lowd. iMM. «all,irr —. »gsvrcr !>:i,W. «vr»r. Una. Ooldr. nn.izu. vidronl« Ä8,!>a. DrrSd». vk. 171,.». Laura —. wkliculirchc» —. gcsl. « Iru. i«bend«.i »rrdil 3UM. «iaaisdadu ,'»>,6». «omdardeu ISS.'.'.',. Nordwcst liia.nc». Marrnoicu Z8.w>. Uug. cZrrdit NI,gcsi. Varl«. 'Schlug., »Iruik 87,'.".'. «»lrldr lu.'.M. cilaNenrr 91.KU. eiaai». da du ',LU7Z. Lomdararn r'!>2.',a, da. VriorNiitrn —. «vauicr 71-,. »addtrr <i!L,18. Oiiamancn c>v>.7.z. «i-dcomvkc ougM. ^cst. Varld. Vradukieu iSchlng.i Wri.rrn prr 4,'ovdr. L2.UU, drr MSrz-Iuni sli». S»>IrN«>< vrr Naormber :N,7.'>. vcr Mai - gingnsl :!9,äu, s,jg. iiiiidäl vrr Novrmdrr 7.'>.','.'>. vrr Miirr-gluui 7.1.sirlgrnd. II m II r r » a n>. Vroduklrn lSchluIN. wrlrr» vrr giovbr. —, Prr Mar; 196, wrichrnd. iitoaarn vrr März IN!, vrr Mai 111, malt. Lau»»», «rodnltln. ^riurr rualischcr Wrizru srs.', audrrcr gksragtrr. Irriudk» rultin, ftriia. nuaclommrncr rudia Mrvl rudia, «drigc «rtifcl srsl, ...... - ügrl Hakrr ilrauini, dis '/, Sch. »drurri Srilrr: MNdr. MaIlau 0. iiailrr WNdrlm lriftl am >2. Navriudcr i» Mo»;, rin. bralcitcl vo» !>cm liliri dcs liivMa>u»oto Tr. v. Lmamia nui» vom Gcurrni Icuruaiit v. Paimkr. iidcl Vcs MNNärkiidiurlc-, wird dasridil au der ^agd IluNncimir» »ud rcili am II.'.iiovrmdcr „ach Prroua wrNrr, wolridsi rr mit drr iiuitcn» ziilammculriftl. 2odnnu ivird dir iiicite »der dou Vrrmicr «orinc Irl;i. Dir i'rrzägc vou Llalia »ud vo» Sicmm ivcrdcn drt dcm Siuircftr» drs »nilcrs iu Mo»;a amvrlrnd sclu. dark sartiiinnton s Nein' Yassir jsl's seitde», i» link IM,E-ro.-.i»-,, '"chk in Pollen, Umfang gerecht geworden. Es sei eine Engcrech- oou si ri,nil,,icn .'ccri,. -a„,r 11.. inwun m nnv m„ Lrer-dcii ^ pcn Landwirihen das nöthige Betriebskapital zn veriagen. schlechter geworden. Lie Zurücknahme dir ,l»swrl»i»g wurde die!Die R'eichsbank nlachc ja hentc schon Unterschiede zwischen sicheren Herren ihrem hllrgcttichcn Erwerbe wieder znführcn und damit nnd iveniger sicheren Wechseln. Sic diskonlire die letzteren tür cnrigermgtze» von de» aiisschlietzlichcn Partciiimtricben abzicheir. kinc» höhcreii Prozentsatz als die erslkrei'. War,»» sollten min nicht Dar,»,, aosiattok iovk i» Bortiii klnaorweiso die Pi„i-ei satt aw-„ ! ""a> weniger i-chere Wechsel der Landwirthichast gegen eincii höheren Lar,nn gcstattet litzt m Bniiii klngcttvclic on. Pvtt,c, ,a,t -ttlcn^P^ -j^ntirt werden? Eine neue Gefahr für den Bankkredit er L ' " ' Ausgewiescncn die 'R'iickkehr. Dieses Ziirücknchmen der Ausweisun gen hat, wie Bebel behanplclc, mildernd ant die Sozialdemokratie eirigewirkt. Ohne auf diese Bemerkung zn viel Werth zn legen, so meinen wir dennoch: die Ansicht der Scatioiialliberalcii, datz die Ausweisungen mehr Schaden wie Nutze» geschaffen haben, und deshalb gänzlich auszugeben seien, trifft das Nichtige. der Landwirthschnst drohe mit dem neuen Lagergeietz. Auch dem Handwcrle tolle der Bankkredit in werterem Umfange als jetzt er schlossen iverden. Allerdings sei der Geldumlauf sür die Bank die Hanvtsachc, aber so lange untere Währung in gutem Stande sei, müsse die Bank die Eredithcdümlisse zn befriedigen suchen, nnd zwar in weiterem Umfange als jetzt. In der Kommllsion sei zn prüsen, ob die Reichsbank wirklich noch ein Kreditinstitut sei. Tcrtlilsiks und Tächsischcs. — Ihre König!. Majestäten und Königl. Hoheit Prinz Georg mit hoher Königl. Familie wohnte» gestern früh in drr Privatkavelte des Königl. Rcsideiisichlotsi's einer Messe für die am 8. Nov. 1877 verstorbene Königin-Mittter bei. Im Lame des Vor mittags erfolgten vor Sr. Man'stäk dem König mehrere Vorstet lniigcn van Oisizieren nnd später die Vorträge der Herren Staats- minislcr nnd Abibeiliingsooitlände ionae des Herrn GcheimrathS Bär. Um halb L Uhr präsidirte Le. Majestät der König im Bei sein Sr. Königl. Hoheit Prinz Georg nnd in Anwesenheit der Herren Staatsiniiiister einer Ge>ainmttni»iste>ialsitziing. welche ii» Wesentlichen die Erösinniia des bevorstehenden Landtags betraf. Nach halb !! Uhr erfolgte die Rückkehr nach Villa Srrehien, wo selbst »m ."> Uhr Houascl stattsand. — Bei dem vorgestrige» Ausflug Ihrer Masestäten des K ö nigs nnd der Königin »ach Leipzig wurden beim Eintntt i» dasMincinn Ihre Musestäteil von den Vertretern der Stadt. Herren Ober bürgermeister Dr. Gcorgi, Polizeidirektvr Brelsclnieider, Stadlralti Wagner, ferner den Vorstandsmitgliedern deö KunsivereiiiS. so>v>e ciner Anzahl geladener Herren ckriiirchtSvoll begriitzt. Beide Ma jestäten nahmen einen Vortrag des Vorsitzenden über die künstle schichtlichc Bedeutung und die alten Kiinstiammlilnaen Leipzigs i -
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