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Dresdner Nachrichten : 06.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188910067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-06
- Monat1889-10
- Jahr1889
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- Dresdner Nachrichten : 06.10.1889
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»tk «ufl. 34. Jahrgang. 47.000 Stück. rsstrtxv. contodavNsi'n Dresden, I88S. leMvei» cheiitt Zelkni «mvLvdlt unter Oenwtis vvIII-vrRemIioit u. Oüw, L later 4« iu Üsdwäsn bisisgor 0.L L«w. I, Liugan^ ^>au»8«r. I'srä. üsrlLek NgLdtolssr V«i»d»»SIuu» wit krodl«rstud«u^ SLor1t»»tr»»»« 4. r«ri»»pr«vl»,t. »AL. LuaftUuUol»« krslsliulvu vorsouäo krer. OevLdr Kr reine I^Lturvowo. II«»«»»»!»,, Sokliek. Ltadlirt L8S». «»«, kWbockWMtM». n Elt tt« K.vLt aiolct XIUitaZt: n»ri»»1r. >0, Lmitlleiwtr. IS, ! r«loll»u»r»tr. 40. H«u>it.:ft«Ii,rIob»tr.(8l»licüörUt,). VLPStVll. Llrü»»t« I»UI1«8t« itdsr L«»t« L"r«1»v. In» L«Itv IoI»»i»i»«88tra8»«. ««««Md««««««« W. Scllirm«, >«» 1, «n>l»I, "L'S" M>!«t «m»». LL» Der Kaiser und die Kreuzzeitungspnrtei. „Verfassungsparlei", Kaiseneise nach Konstantinopel. Hofnachrichten. Zur Reichstngswahl,! Li ^ v» Asiilsskt. Santcharische Gesandtschaft, Jubiläum des stcnographischen Instituts. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. „Die Räuber." > >Vt>NNtUA, v» M»»»»»rttt«« «MV« »r »«ltttsches o». «»>> «Irr»» m »a»»« »Ich bin der Meinung, bah unsere Verfassung eine gerechte und nützliche Berthellung der Mitwirkung der verschiedenen Ge walten im StaatSleben enthält, und ich werde sie auch deshalb und nicht nur meines Gelöbnisses wegen halten und schützen." Der so sprach, war derselbe, der soeben der Kreuz,eitungSsippe die viel besprochene Verwarnung hat zu Thell werden lassen. Obige Worte finden sich in der ersten Thronrede deS deutschen Kaisers, die er als König von Preußen an den Landtag seiner Monarchie richtete. Diese fürstlichen Worte geben den Schlüssel zu der Kundgebung de- jungen Kaiser-, deren tirser Eindruck auf die Bevölkerung Deutschlands sich in der gesammten Presse wiederspiegelt. Kaiser Wilhelm batte erkannt, daß dsi» Treiben der Kr.-Ztg. allmählich doch zu Besorgnissen führen könne, als ob die Verfassung und die BolkSrechte in seinen Händen nicht sicher geschirmt seien. Gab sich doch jene- Blatt den Anschein, in der Seele des jungen Fürsten zu lesen; dt« Sr-Ztg. mühte sich, in der Brust de» Kaiser» «in überreizte» Autoritätsgefühl zu wecken: sie schürte zum Kriege, weil sie glaubte, der Geist de» Kaiser» dürste nach KriegSruhm: sie quälte sich damit ab. ihm de« Irrglauben beizubringen, al» sei er im Begriff, zu einem Schattenkönig herabzusinken. Schon persön lich muß dem hochgesinnte» Kaiser diese» Gethue, Gespreizt und Gekrleche der Kr.-Ztg. znwlder geworden sein; vor Allem aber erkannte er die bedenklichen Folgen dieser fortgesetzten Quertrei bereien. Indem er mit kräftigem Ruck den zudringlichen Schmeichler abschüttelte, bezeugte er gleichzeitig vor dem gesanimten Volke, daß er nach wie vor nach Verfaffungttrecht regieren wolle. Mögen nun die Vertreter de» bald säbelraffelnden, bald frömmelnden Absolu tismus zusehen, wie sie weiterkommen! Allen, übrigen Volke ge reicht e» zu Heller Freude, wie die Leute, die mit der maßlosen Selbstüberhebung eine» bornirten JunkerthuniS zum politischen Raube auSzogen. beimgeschickt worden sind. Alan sollte glauben, daß diese Zurückweisung der Berfassungsgegner jeden freien Man», der sich auch nur ein Fünkchen Liberalismus gewahrt hat, mit hoher Äenugthumm erfüllen müßte. Statt dessen fahren die Deutschfreisinnigen fort, alle» Da», wa» di« Kr.-Ztg. gern sagen möchte, was sie aber hinunterwürgen muß, für sie aus den Markt zu Wersen. Den Grund haben wir schon gestern angegeben: es ist von jetzt ab nicht mehr möglich, die Wähler mit dem Popanz der von der Kr.-Ztg. täglich gepredigten Reaktion zu schrecken. Jede Sorge um den unangetasteten Bestand der BolkSrechte und um die Geistesfreiheit ist geschwunden; eine solche Sorge kann freisinniger weise nicht einmal mehr geheuchelt werden. Der Kaiser hat sich mit seiner Kundgebung nicht im Mindesten tn den Streit der Parteien gemischt; er weist nur den dreisten Ver such. seinen Ramm in einem politischen Streite zu mißbrauchen, zurück. Dabei nahm er aber Anlaß, die allgemeine Richtung seiner Politik zu kennzeichnen: nämlich die Beobachtung der verfassungs mäßigen Einrichtungen de» Reiche». Hierfür sind bisher am ent schiedensten die sogen. Kartellparteim eingetrrten. Bereit» gestern erinnerten wir aber daran, daß e» auch außerhalb der Konservativen und der Nationalliberalm zahlreiche königStrene Männer giebt. Wir nanntm da» Tentrum und die Vertreter eine» gemäßigten Fortschritts. Während da» Endziel der Deutschfreisinnigen die Re publik ist, sind die Anhänger der nationalen Fortschrittspartei dm Monarchisten zuzuzählen. ES könnte sich fragen, ob nicht das jetzt auf die Konservativen und die Nationalliberalm beschränkte Kartell ein« Erweiterung und Neubmennung erführe, die seinem Wesen dann bester entspräche und diese» dem Volk deutlicher machte, al» durch da» Frrmdmwort Kartell geschieht. Also ein Bund der BerfaffungSfreunde mit der Bezeichnung .Verfassungspartei". Außerhalb der VerfaffungSvartei stünde Alle», wa» da» in der Ver fassung gewährleistete öffentliche Recht beseitige» will, also hi«, der Absolutismus und die Reaktion, dort die radikale Demokratie, die Sozialdemokratie und dir Anarchisten. Di« Verfassung-Partei würde also gegen die Umstürzler, möge» sie von der äußersten Rechten oder der Linken komm«,, Front zu machen haben; sie würde Alles umfassen, wa» reichst«« ist. Die Begründung einer solchen reichS- treuen BerfassungSpartei wäre die heilsamste Frucht der kaiserlichen Kundgebung. Die Ausdehnung der Reise unsere» Kaiser» von den Vermäh lungSfeierlichkeitm in Athen nach Konstantinopel hat, wie zu er warten war. den Unmuth der Russen und der Franzosen erregt. Sie sprengten aus, es bandle sich darum, die Türkei zum Eintritt in den Dreibund zu bewegen. Wer könnte sich nicht verstellen, daß während der Anwesenheit de» Kaiser» in Konstantinopel die euro päische Lage und da» Berhäliniß der Türkei zu Rußland behandelt wird? Aber wa» man darüber zu hören und zu leien bekommen wird, hat keinen anderen Werth, al» den blöser Vermutbungen. Di« Engländer möchtet» nun aber gern hrrauSbekommen, wo zwischen dem deutschen Kaiser und dem Beherrscher aller Gläubigen abgemacht wird. In bekannter Geschicklichkeit schlägt die englische Presse auf dm Strauch. Sie bringt mit möglichst unbefangener Mime allerhand politische Mitthetlungen, die sie al- positiv sicher hinstellt. Erfolgt kein Widerspruch, so baut sie auf dieser Unter lage weitere Schlüsse aut. Wird die erste Nachricht bestritten, so knüpft sie auch an diesen Wortlaut an, um so vielleicht au» Rede und Gegenrede doch etwa» herauSzudüfteln Bon dieser Art ist eine Erzählung dü» Londoner Standard, wonach der Sultan bereit sei, dem Dreibund« brizutreten. fall» er mit England ein Ueberein- kommen und zwar hauptsächlich wegen EavptenS abschließen könne; Deutschland sei «» gewesen, da» dem Sultan den Rath gegeben habe, sich »it England zu verständig««» d. h. sglne Oberhoheit ube, Egvpten den Engländern obzutreten. Es leuchtet ei», daß diese >anze Geschichte nur in« Interesse Englands erfunden ist; die Eng- ander klapsen an und melden sich, um au» der Reise des deutschen Kaiser- für sich etwas herauSzuschlagen. Also die alte englische Selbstsucht! England stellt sechstel» da ein, wo eS Etwas zu suchen giebt. Es möchte aber dabei ja nicht in die Lage kommen, irgend welche Opfer für die allgemeinen Interessen Europas zu bringen. Es schließt sich daher nicht dem Dreibunde an. sondern nimmt nur im Allgemeinen eine dazu wohlwollende Stellung ein. Daneben giebt sich Herr Gludstone olle erdenkliche Müde. Italien dem Dreibunde wieder absvenstig zu machen. Das ist zwar ver lorene Liebesmühe, aber solche Vorgänge wamen doch, allzufest auf die englische Unterstützung zu bauen. Keruschreibs «ud Kernsprech-Berichte vom 5. Oktober. Berlin. Dem BundeSrath ist nunmehr auch der Militäretat zngegangen und zwar sowohl für das preußische als das sächsische und württembergische Reichsmilitärkontingcnt. Ter gesammte Etat be findet sich jetzt in den Händen des Bundesrathes. Von zuver lässiger Seite wird versichert, daß Geldforderungen von schwer in's Gewicht fallender Bedeutung, wie solche kürzlich in der Presse und an der Börse angekündigt waren, nicht in Aussicht stehen, auch keine Nruforderungen für den Bau und die Ausrüstung von Eisenbahnen im Interesse der LandeSvertheidigung stehen bevor. — Die .Nordd.Allg. ^ - - - - - Ztg .", ob beantwortet beute die Frage der .Kr. .ist« recht habe, dir Köuigstreue der Kreuzzeitung in Zweifel u ziehen, mdem sie sagt: Die „Kreuzzeitung" ist Wege» eine» ge- sässigrn, vom hochseliaen Kaiser selbst als .eine persönlich gegen mich gerichtet« Unschicklichkeit^ bezrichneten Auftretens gegen Kaiser Wilhelm I. notorisch bis zu besten Lebensende vom Angesicht dieses erlauchten Monarchen gebannt gewesen und soeben erst hat Se. Majestät, unser regierender Herr, in authentischster Weise erklären lassen, daß er die Mittel, mit denen die „Kr.-Ztg." das Kartell angreift mit der Achtung vor der allerhöchsten Person und vor unserer ver- affunaSmäbigen Institution nickt in Einklang zu bringen vermag." Die „Kr.-Ztg" meldet sich entrüstet gegen die Unterstellung, daß sie bei ihrlun Angriffe auf das Kartell Hintcrmännrr gehabt habe. Berlin. Ueber das Laßwiher Eisenbahn unglück berichtet die „Staatsb.-Ztg.": Am 3. d. Abends ist aus der Station Laß- witz (Bahnstrecke Lissa-Glogau) rin Persouenzug mit einem Güter- zug infolge vorzeitiger Anfuhr des Letzteren zuiammengestoßen. Bedauerlicherweile sind dabei ein Postschaffner gelobtet und sieben Eiseilbahnbeamte verletzt worden, von den Reisenden ist Niemand beschädigt. Sechs Wagen, darunter der Postwagen, sind entgleist und thrilweise zertrümmert. Die Untersuchung ist im Gange. — Die Konkurrenz-Entwürfe für das Kaiser Wilhelm-Denkmal sind, nachdem nunmehr du« Preisgericht seine Entscheidung abgegeben hat, dem Publikum wieder zugänglich gemacht. Potsdam. De, Georgine,izüchlec Pomscl aus Wehlen über reichte dem Kaiser am Montag im Neuen Palais ei» aus rund MX) Georginen gefertigtes, 4 Quadratmeter großes Blumengebinde, welches den Reichsadler darjtellt. Kiel. Ter Hofzug, der den Zaren nach Berlin überführen soll, wird hier bereits ain 8. Oktober bereit gehalten. Flensburg. Der Streik der Hafenarbeiter ist allgemein geworden. Die Frachtdampftr können infolgedessen nicht gelöscht werden. Graz. Die Polizeibehörde bat den Korrespondenten für russische Blätter Adolph Kohan auSgewiesen. Paris. Obgleich die Negierung für die morgenden Stich wahlen Unruhen Nicht befürchtet, sind doch dieselben Vorkehrungen beschlossen worden, wie am 22. Sept. Nach den Berichten der Präfekten würden sich die Wahlresultate gestalten: 120 Republi kaner, 60 Oppositionelle. — Der Fürst von Monaco läßt die Nach richt dementiren, daß sich verschiedene Regierungen wegen Schlie ßung der Spielhölle verwendet hätten. Er müsse die Kontrakte mit den Inhabern des Kasinos respcktiren. Bern. Zum Bundesanwalt ist der Ständerath Scheck er nannt worden. Derselbe »ritt am 15. d. M. sein Amt an. R o m. Die Blätter kündigen an, Crisvi werde am 14. d. in Palermo eine politische Rede halten und in derselben die Vor- theile des Dreibundes darleaen. sowie die afrikanische Politik der Regierung erläutern. Bezüglich Frankreichs werde er sich wohl wollend äußern. London. Der „Standard" berichtet, die russischen Grenz völker hätten die armenische Grenze überschritten, um Unruhen zu stiften und ein etwaiges Nachrücken der russischen Armee zu motiviren. Belgrad. König Milan willigte in eine Zusammenkunft der Königin Natalie mit dem König Alexander ein. Alle übrigen De tails überläßt er der Regentschaft. Die Berliner Börse eröffnet« in fester Haftung und be- tksrhen von vorübergehenden Abschwächungr» bis !- Die Course wann meist höher. Aus dem Westen «fang bedeutende Kausordres vor, zu denen noch größere DcckungSkäufr der hiesigen Spekulation kamen. Banken waren be lebt und besser, Dresdner Bank wieder beliebt, deutsche Bahnen ruhig und wenig verändert. Von österreichischen Bahnen wurden Lombarden und Franzosen bevorzugt. Fremde Renten fest. Sehr lebhaft war der Verkehr wieder auf den, BrrgwerkS-Aktien-Markt, namentlich in Kohlenaklien. Die Verluste der lebten Tage wurden wieder voll ringeholt. Im Kassaverkebr waren Banken und öster reichische Bahne» fest, deutsche Bahnen still, Bergwerke steigend; auch für andere Jndnstriewerthe bestand gutes Interesse. Deutsche Fonds waren abaesrbwächt. österreichische Prioritäten Mt. btSkont 3V« Proz. Nachbörse fest. — Wetter: Leichter wind, sonnige Temperatur unverändert. ««»,. ,»»«,»».» «»,»«« !««.»«. «NX,»«»», »»,« «»rnulr, «,«.». ««,. ar«»U «,». lEchl»«.! «»»« «7,8». »Kiel», lUb.SL. I«.«. »«»» KI3.7L. 278,75, »». «riirii»«»» —. 7L-/» e«rl.. »«»»««» «71H«. oi«»»»»ci> 7».o». Arft. Bar«». Vr,»>Nr» »«>,», »rr 0kt»r «2.8». »er A»mi«r-«»rN >»lrlt»« »rr »« I-»»»r-««irU ÄHO, r»h>, wahrte diese, zum Schb' lagen im Pcival- Südost- « «27.«». W, N a,»o. »er 0c«»«»r 88.L0, »,r g-»«»r-N«rU «0,7«. »rr g,n»«r-«drtt S7.L0, r»-I«. vertttches «ud Sächsisches. — Se. Majestät der König hat nachstehende Pelkonalveränder- unaen in der Armee genebmiat: Di^Bersetzung des Rittmeisters und persönlichen Adiutanten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg. Herzogs zu Sachsen, v. Carlowitz - Hartitzsch. als Eskadron- Cher zum Garde-Rciter-Reaimente; dieErnenuung des Rittmeisters und Eskadron-Chef- im Garde-Reiter-Rcglmente Freiherr v. M üller zum persönlichen Adjutanten Sr. Königl. Hoheit deS Prinzen Georg. Herzogs zu Sachsen; die «betrne Vetabschiedung des Plemierieut- nant» im ^ höchste» Kriegsdiensten. — Die preußische Krieger-Verdienst medaille am weiß-schwarzen Bande erhielten der Feldwebel Becker des Grenadier-Regiments Nr. 100, die Sergeanten Bauer und Bllßig des Gren.-Negls. Nr. 101, der Feldwebel Furkert des Jnf.-Regis. Nr. 102, der überzählige Vicefeldwebel Geißler des Jnf.-Regts Nr. 103, die Feldwebel Schneider des Jns.-Rcgts. Nr. 104, Glaß des Jiif.-NeatS. Nr. 106. Leitert des Jnk.-Negts. Nr. 107, Weinert des Schützcn-sFüsilierj.Negts. Nr. 108, der StabShoboist Eilenberg deS Jnf.-Regts. Nr. 133, der Feldwebel Fenscb des Jnf.-Regts. Nr. 131, der Stabshoboist Herrmann des Jnf.-Regts. Nr. 139, die Feldwebel Heinze des Jäger-Bat. Nr. 12. Linbecker gen. Wenzel des Jäger-Ba,. Nr. 13, Heinicke des Ääger- Vat. Nr. 15, die Wachtmeister Anders des Gardc-Reiter-Negts.. Staab des Carabinier-Regts.. der Stabstrompeter Müller des Hus.-RegtS. Nr. 18, der Wachtmeister Flegel des Hus.-Regts. Nr. 19, der Vicewachtmeister Jahn deS Ul.-Regts. Nr. 17, der Stabs trompeter Söhner des Ul.-Reats. Nr. 18, die Wachtmeister Scholz de« Feld-Art.-Reats- Nr. 12. Pctzold des Feld-Art.-Regts. Sir. 28. Finke des Jeld-Art.-RegtS. Nr. 32, der Feldwebel Scheibe des Pionier-Bat. Nr. 12, der überzählige Vicewachtmeister Krauß des Train-Bat. Nr. 12. — Infolge des Ablebens deS portugiesischen Jnsanten und Herzogs von Coimbra dürfte das Programm für die große Reise Sr. Köirial. Hoheit des Prinzen Friedrich Aug u st, die an» 17. ds. M. angetreten werden soll, kleine Verschiebungen eroalten. Bier Wochen lang reist Se. Königl. Hoheit zu Pferd unter Benutz ung von Zeltlagern. Einen Theil der interessanten Reise leitet der bekannte Reiseführer Stange. Das Studium der italienischen Sprache ist sowohl seitens des Prinzen als seines Adjutanten. oeS vauptmann» Freiherrn v. Wagner, bei dem Baron Locella fleißig betrieben worden. — Se. Durch!. Prinz Heinrich XIII. von Reuß ist für längeren Aufenthalt i» Dresden eingetroffen und in BucherS Hotel National abgcstiegen. — Gestern Nachmittag '/»3 Uhr ist hier die Sansibarische Gesandtschaft, von Weimar kommend, ringetroffen. Zu ihrem Empfang hatten sich der hiesige preußische Gesandte Exc. Gras Dön hoff und Legationslekrctär v. Stieglitz ans dem Leipziger Bahnhöfe eiiigefunden. Die Gesandtsckiast hatte einen Salonwagen 1- Klaffe benutzt. Die Vorstellung erfolgte durch Generalkonsul Michahelles und dem Dolmetsch Michala. Der Führer der Gesandtschaft, Mo- hamed den Soliman, ist ein ehrwürdiger Greis von mittelmäßiger Gestalt und etwas gebeugter Haltung. Ein laiw wallender grauer Bart umrahmt das schon geschnittene Gesicht. Ein schwarzes weites Gewand mit Goldstickerei, das hinab bis zu de» Füßen reicht, ver hüllte die schlanke Gestalt. Ueber diesem Gewand trug der Gesandte einen weilen schwarzen Bumuß. der mit bunter schmaler Borde ein gefaßt ist. Der Turban hat einen blauen Gmnd. das darauf ge webte. dem Schottischen gleichende Muster zeigte rotl, und gelb. Die Füße des Gesandten sind nur mit Sandalen bekleidet, die grün- lederne Spange der Sandalen ist mit gestreiften kleinen Muichein besetzt. Der zweite Gesandte ist der Exgouvrrneur von Lamn, Seno be» Mohamed. Auch er ist eine ungemein ehrwürdige Er scheinung, wenn er auch etwas kleiner von Gestalt ist. Sein mäch tiger Bart hat ein« stark in's Gelbliche gehende Farbe. Zur Ge sandtschaft gehören ferner ein jüngerer Mann und zwei Diener. In der Beobachtung der religiösen Satzungen sind alle drei von pein licher Gewissenhaftigkeit. Die drei Gebetsstunden, früh, Mittags und Abends werden von ihnen strenge innegehalten. In bereit- stehenden Wagen begab sich die Gesandtschaft vom Bahnhof nach dem Victoria-Hotel, wo für sie Wohnung bestellt war. Da die Stunde ihrer Ankunft wenig bekannt geworden war, wurde dieselbe nur von einem kleinen KreiS Zuschauer beobachtet. Die Herren Generalkonsul MichahellrS und Dolmetsch Michala besuchten gestern Abend die Vorstellung des „Mikado" im Nesidenztbeater, während die Herren Gesandten selbst im Hotel verblieben. Die Abreise nach Wien erfolgt voraussichtlich am Montag Abend vom Böhmischen Bahnhöfe. — Eine Betrachtung über die ReichStagSwahl im Kreise Wurzen-Oschatz schließt das „Dr. Joum." mit nachstehendem Appell: „Die Aufforderung zur Pflichteisüllung, also zur regen Bctbeiliguiig an der Stimmenabgabe richten wir vornchmlich an diejenigen Wähler, welche nicht derselben Partei wir der Kandidat der Ordnungsparteien. angeboren, also an die Nationalliberalrn und diejenigen Anhänger der Fortschrittspartei, welche nicht gewillt sind, die Politik der Fraktion Richter zu unterstützen. Daß zwischen den Conservativen einer- und den übrigen Anhängern des Kartells andererseits mancherlei grundsätzliche politische Berjchiedcnheitcu bestehen, ist zweifellos, und wir würden sogar eine völlige Ver mischung dieser Parteien nur beklagen. Immerhin aber ist das Opfer, weiches ein Wähler dadurch bringt, daß er einen, nicht seiner eigenen Parteirichtung angebörendrn Mann seine Stimme giebt, be« uns in Sachsen infolge besonderer Verhältnisse heute ein geringeres als fast überall sonst im Reiche. Für ihre Opfer aber können auch die innerhalb des Kartells stehenden Liberalen mit unbedingter Sicherheit vorauf rechnen, daß ihnen in allen Fällen, wo eö gilt, dem aeineinsamen Feind entgegenzutretcn, von den Conservativen die gleiche Treue gehalten werden wird. Denn daß auch für Sachsen das sogenannte Kartell sich als eine heilsame Einrichtung bewährt hat, daß man auf seine Dienste auch in Zu kunft bei Reichstags- wie Landtagswahlcn bestimmt rechnet, darüber soll kein Zweifel bestehen. Die Zeiten sind zu ernst, als daß sich nicht Alle fest zusammenschließen müßten, welche gesonnen sind, für Kaiser und Reich, König und Vaterland, für Ehristenthum. Zucht, Sitte und Ordnung mit Festigkeit einzntreten. Möchten daher diejenigen Leute der Ordnung, welche jetzt, eher noch als ihre Genossen im übrigen Lande, berufen sind, ihre Gesinnung durch die Lbat zu bekräftigen, alle zur Stelle sein. Dann werden, wie Anno 86. die Gegner umsonst gewühlt und zu zeitig triumphtrt haben." — Gleich in, ersten Wahlgangc die absolute Mehrheit zu erringen, darauf sind die Anstrengungen de« Conservativen und Nationalliberalen im Wahlkreise Wnrzen-Oichatz-Grimma gerichtet. Die Wahl findet Dienstag, den 8., statt. Fällt sie, wie eS den Anschein hat, zu Gunsten des Kartellkandidaten Dr. Ä«ese aus. so wird dadurch nicht nur die Wählerschaft der Mühe einer Stichwahl und der fortgesetzten Aufregung überyoben, sondern sie schützt den Wahlkreis vor der Wiederholung des jetzigen Treibens bei den im nächsten Jrübjahr bevorstehenden allgemeinen Wahlen. Die Agitation der Tentschsreisinnigen bat dort letzt eine Gestalt angenommen, die jeden anständigen Mensche» anwidem muß. Eine Wiederholung dieses Treibens zu Verbinder», liegt also tm allgemeine» Interesse. Uebrigens sind die Sozialdemokraten dem Beispiele der Dciilschsreisinniacn gefolgt und haben sich von aus wärts rednerische Kräfte verschrieben. Wie Jene Herrn Aaron IM Kß <D kl, ZA V«? » O-r ^ erbetene Veeabschiedung des Premie«l«ut- PerlS ans Berlin holten, um dem in Noth aeralheileii Buchheim Infanterie-Regiment« Nr. 103 Grrwe au» atzkv>.hsii„>i so sieben sich die Sozialdemokraten Herrn Bebel
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