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Dresdner Nachrichten : 04.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-04
- Monat1890-02
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 04.02.1890
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Darin, daß Deutsch land so schleunig als möglich seine Soldaten ans Metz undStraß- bmg znrückziehe» «nd diese Festungen wieder französische Garniso nen erhallen sollen, darin sind alle Franzosen einig. Solange das nicht geschehe, sei ein Bündniß, ja sogar gute Beziehungen zwischen Frankrcich und Deutschland unmöglich, schreibt die Zeitung „äuto- ritü". «Wir können den Krieg nicht vergessen, solange Deutschland dessen Früchte zurückhält." Noch dreistere Zumnthungen an Deutsch land stellt Baron HauSmann, bekanntlich unter Napoleon Hl. Scinrpräfekt, derselbe, der daS neue Paris geschaffen und mit den breiten Boulevards, den Hauptschlagadern des Verkehrs. ausgcstat- tet hat. Baron Hausmann begnügt sich nicht mit dem Wieder- gewinnen von Elkab-Lothringen; er verlangt gleich den Rhein als Grenze zwilchen Frankrcich und Deutschland. Daß Hausmann als Bonapartist die republikanische Staatssorm Frankreichs als Hindcr- niß eine- sronzösisch-russischen Bündnisses erklärt, ist eine Sache für sich, die mit den nachfolgenden Betrachtungen Nichts zu schaffen hat. Darin aber begegnet sich der ehemalige Sclnepräsekt des Kaiser- Napoleon mit dessen 1870er MilitärbevoNmächtigten in Berlin, Oberst Stoffel, dab ffe Deutschland nicht bloS die Ausliefe rung der mit so kostbarem Blute zurückgewonnenen RcichSlnnde, sondem sogar die Abtretung der bayrischen und hessischen Nhcin- pfalzen und der halben preußischen Rheinprovinz ansinncn, wenn Frankreich unser Freund sein wolle. Also pflanzt die französische Tricolore auf den Wällen und Thürnien von Landau und Lud- wigShasen, von Mainz und Coblenz, von Aachen und Trier, von Köln und Krefeld auf, dann verzeihen unS die Franzosen ihre Nieder lagen von 1870/71! Dian müßte über diesen Unsinn lachen, wenn es sich nicht um so ernste Dinge und um so ernste Männer bandelte. Wenn ein io hellblickenderMaun, wie Oberst Stoffel, wel cher die Schlagfestigkeit und Wucht der deutschen Wehrkraft und die Stimmung Deutschlands kannte und deshalb den Kaiser Napo leon vor dem Kriege warnte, dessen Ausgang er vorauSsah, jetzt mit leichtem Herzen unS zumuthet, daS gekämmte linke Rhcinufee vom Bodensee bi» zur holländischen Grenze abzutrelcn, waS ist da von der groben Maste der Franzosen zu erwarten? Für wie ehrlos, feige, schwach und dumm hält man denn in Frankreich die Deut schen ! Welche Einfaltspinsel sind wir doch in den Augrn der Fran zosen ! Sie gaukeln un» vor, nach der Auslieferung des linken RheinukerS würden sie unsere Bundesgenossen gegen N »bland wer de». Sobald unter dem Hohngclächter Frankreichs die deutschen Soldaten aus Slraßburg und Metz und den anderen linksrheinischen Festungen abgezogen wären, würde aus dem Bündnib der Franzosen gegen Rußland erst recht Nichts werden, gm Gcgenlbcil! Säßen die Franzosen erst wieder im Reichslande, in den Pfalzen und am ganzen linken Nhcinufer, so hätten wir den Doppelfeind erst recht zu fürchten. Wir würden wieder der Cpielball unserer Nachbarn, lieber das Entwürdigende jener ungeheuerlichen Zumuthung braiicht man kein Wort der Entrüstung zu äubern. Wir entnehmen aber daran» die Lehre, dab Frankreich nachwievor die Augen auf die Eroberung deS linken NhclnuferS gerichtet hält. Jetzt sogar ans« nierksamer als früher. Militärische Beobachter haben wahrgenom men, datz sich ein veränderter Aufmarsch des französischen Armee korps an der Grenze vollzieht. Bisher richtete sich die französische Vcrlhridigung hinter einem dreifachen Walle von Festungen darauf ein. die angreiienden deutschen Heere zu empfangen; neuerdings stellen die Franzosen ihre Heeressäulen so auf, dab sie in Deutsch land einbrechen sollen. ES ist also rin Angriffskrieg, auf den Frankreich sich vorbereitet. Die Feststellung dieser Thatsache ist gerade jetzt werthvoll und insofem kommt die Stoffel'sche Flugschrift ganz zu richtiger Stunde. Denn gerade jetzt wird in der Wahlbcwcgnng der letzte Reichstag wegen seiner Bewilligung der Mittel zur Vcrtheidignng de» Reiche» gegen Franzosen und Russen ans'- Unerhörteste von den Sozial- dcmokraten und Dcntschfrclsinnigen angegriffen. Diese Parteien leugnen» daß vor S Jahren überhaupt eine Kriegsgefahr bestanden habe. Eine dreistere Entstellung der Thatsache giebt eS kaum. In dem Streite BoulangerS mit den Republikanern wurde der Schleier über den Plänen der Franzosen 1886 und 67 gelüftet Boulanger ist zur Abwehr seiner Ankläger mit Aktenstücken hcrvorgetreten, ans denen sich sonnenklar ergab, dab die Kriegserklärung Frankreichs an einem Haare hing. Ter französische Ministerrath lehnte mit nur einer Stimme Mehrheit diese Kriegserklärung ab. Die Republika ner waren zwar wiithend. dab Bonlanger diese- SlaatSgeheimuiß an'S Tageslicht zog. aber die Thatsache selbst vermochten sie nicht abzuleugnen. Nicht also au» Angst hat 1887 da» deutsche Voll den KartellretchStog gewählt, sondem a»S patriotischem Pflichtgefühl und in berechtigter Fürsorge. Wäre damals eine kindliche NeichS- tagSmehrhrit gewählt worden, so hätten die Franzosen längst bei der nächsten günstigen Gelegenheit das böse Trachten ihre» Her zen« in Thatru umgesetzt. Ein parteizerrissener Reichstag hätte sie ermuthigt; der Krieg wäre dagewesen. ES wird immer da» nie genug »u dankende Lerdknst de» letzten Reichstage» blelben. datz er durch seine Eintracht den Krieg verhindert und den Frieden er halte» hat. Wenn die Sozialdemokraten und Dentschfrctsinntgen mn die Wette an dem Reichstag kein gute» Haar lassen, weil er da» Reich vor einem iranzösischen Ueberialle gesichert hat. so ist da» wahrhaftig eln sta okes Stück. Die Volksversammlungen, welche den Angriffen auf den Reichstag al» ei« .Angstprodnkt" Beifall klat« iirye Anmaßungen, Handelsministcr von Berlepsch, Poschingrr's Aktenstücke. Hafiiachrichien. Landtagsverhandlimgen. Elektrische Straßenbahnen. Gerichtsverhandlungen- Tagcsgcichichte. Berdi's „Othello", Kunstvercinüansstclliiiig. wissen Dienstag, 4. Februar. schen, wissen nicht, waS sie tonn. Man frage sie. angesichts der nnumstöblichen Thatsache«, dab Deutschland 1886/87 vor einem srnnzösischrn Angriffskriege stand, was das deutsche Volk, insonder heit die Arbeiter, lieber gesehen hätten, die Franzosen im Lande oder den Schutz unserer Grenzen »nd die Erhaltung deS Friedens durch den patriotischen KarteNreichSing? Tab aber Frankreich nur auf eine Gelegenheit zum Kriege lauert, darüber hat Oberst Stosfel's Schrift volle Gewißheit verschafft. Darum wählt nicht so, wie eS dem Herzen diese- srauzösischen Oberste» Freude machen muß! Es hiebe, den Jülslcn Bismarck gründlich verkenne», wollte man amichmen, dab die Ernennung des Herrn v. Berlepsch znm HandelSminIsler nicht seinen vollen Beifall batte oder gar gegen seinen Ralh erfolgt sei. Allerdings bat sich der Reichskanzler bisher ablehnend gegen den Arbelterschntz verhalten, aber er war nie ein starrer Toctrinär und er hat stets verstanden, den, Staatswohl das Opfer seiner lleberzciigimgcn zu bringen. Wenn Bismarck daher einem hohen Staatsbeamten, der durch Verfügungen einige Tbcile des Arbeilerschntzes (Sonntagsruhe und Nachtarbeit) der Veiwiik- lichung nabe geführt hat. jetzt das Handclsmmistcrinm abtritt, so ergiebt sich daraus keine Nlcdcckage Bismarck's, sondern mir die Thatsache, daß er sich von der Nolhwcndiglcit des Umschwungs überzeugt hat. Er hat erkannt, dab Staat und Gesellschaft mir dann den Stürmen der Znkunlt erfolgreich Stand Hallen könne», wenn sie berechtigten Ansprüchen der arbeitenden Klassen ebenso rückhaltlos Rechnung tragen, wie sie entschlossen sind, Regungen revolutionärer Art unerbittlich niederznschlagen. Man sollte mm erwarten, dab die Verusnng eines Mannes, wie Herr v. Berlepsch, der tm Gebiete deS Arbetterschutzes bereits AnerlennenswertheS ge leistet hat. de» Beifall der Teutschsreisinnigen finden mühte, die ja sich beionderer Arbcitcrfrenndlichkeit rühmen, al er davon ist in ihrer Presse Nichts zu spüren. Tic sozialdcnwkralische Bewegung Hütte sich nicht zu ihrer jetzigen Bedrohlichkeit entwickeln können, wenn Bismarck mit leinen Gedanken nicht ans den zähen Widerstand der verknöcherten prcußlschen Bmcaulratie gestoben wäre. I» die Gedankcn BiSmarckS als Wirthschaftspolitiker führt ein Buch ein, daS soeben erschien. Ein junger Gelehrter, Herr v. Poschingcr, veröffentlicht soeben hierüber eine grobe Anzahl Aktenstücke, welche den Weitblick und die Vielseitigkeit Bismarcks als Sozialist und Wlrllischaflspolittkcr in'S hellste Licht rücken. Bereits vor l9 Jahren schrieb Bismarck an de» damaligen preußischen HcmdclL- minister. dab in sozial-wirthschaftlichen Dingen eine Thätigkeit der Regierungen sich iir doppelter Weile äubern könne, indem sie I) denjenigen Wünschen der arbeitenden Klassen, welche in den Wandlungen der Produktion-;-, Verkehrs-und Preisvcrbültuisse eine Berechtigung haben, durch die Gcsrtzgcbung und die Verwaltung eutgegenkonnueu, soweit cs mit den allgemeinen StaatSintercsse» verträglich Ist, 2) staatsgesährliche Agitationen durch Verbots- und Strafgesetze hemmen, soweit cs geschoben kann, ohne ein gesundes öffentliches Leben zu verkümmern. Graf Jtzciiplitz. ein Bnrcanlrat der alten Schule, war natürlich über dieses Rezept entsetzt, worauf Fürst Bismarck am 17. November 1871 erwiderte, die Einmischung der bestehenden Staaten in die sozialistische Bewegung erscheine ihm als das einzige Mittel, der letzteren Halt zu gebieten und sie insbesondere dadurch in heilsamere Wege zu leiten, daß man reali- sirc, waS in den sozialistischen Fordeningen als berechtigt erscheine und in dem Nahmen der gegenwärtigen Staats- und Gesellschafts ordnung verwirklicht werden könne. Wie man weiß, muhten 16 Jahre vergehen, che Bismarck den Widerstand seiner preußischen Kollegen überwinden und die Umsetz ung seiner Absichten in gesetzgeberische Thatcn erreichen konnte. Erst die Botschaft Kaiser Wilhrlm'S nahm die sozlaleFrage in An griff. und jetzt gilt eS einen Reichstag zn wählen, der den jungen Kaiser in seinen arbeiterfreundlichen Plänen unterstützt. Wählen wir solche Volksvertreter, die dem Kaiser nicht entgegenarbeiten! Kcrnschrcib- «nd Fcrnsprcch-Berichte vom 3 Februar. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen gestern den Bestich der Fürst n von Schwarzburg-Rudolstadt i»io von Schwarz« burg-Sondersha»scn. — Ter sächsische KriegSininisicr Gras v. Fabrice traf gestern Abend von Dresden hier ein und sttea im Kaiierbos ob. — Ans Dresden kamen heute Mittag die Groschcr- zvgin Marie von Mecklenburg-Schwerin und die Herzogin Elisa beth hier an. Dieselben reiste» Abends weiter. — DerReg>crungS- nnd Vaurath Wcruich. Direktor des ElsenbabnbetrlcbsamtcS zu BrcSla», und der Branercidireklor Richard Rösicke, welche an der Spitze der NnsallverbütnnaSansstevnng standen, erhielten daS Ritte,kreuz 1. Klasse des Sächs. AlbreckUSordenS. -- Ein Deutscher in China hat der »Nordd. Ztg." 1000 Mk. als Beitrag zu den Kosten der Betreibung von Kaitcllwahlen für den neuen Reichs tag übersandt. Berlin. Bei der KabeltenVorstellung ln Llchtenelde am vorigen Montag hielt der Kaiser eine beinelkenswerthe Ansprache. Er wies die Kadetten darauf hin, datz wir in einer ernsten Zeit leben, in welcher an jeden Einzelnen die höchsten Ansprüche gemacht werden müssen. Einfachheit und Mäßigkeit müsse den Offizier ailszeichnrn. Wenn sie hie und da Beispielen von Aufwand und LuxuS begegnen würden, möchten sic sich vor denselben hüten. Er warne davor. Aus vielen Gegenden deS Reiche» seien Beschwer den über AitSschreitnnocn gegen llntergebenc an ihn gelangt. Der Ossizier soll nicht forsch und schneidig gegen seine Moiinschcfft lein, sondern Lcmgmnth und Geduld üben und von keinem der Leute mehr verlangen, al» er leisten könne. In einer Zeit, wo die Monorchie Io vielfach angegriffen werde, lei eS die Aufgabe des OtffZielS. nicht nur im Dienste, sondern durch keine ganze Lebens führung dieselbe zu stützen. Tie Ansprache de» Kaiser» machte tiefen Eindruck auf die jungen Männer. Berlin. Zn dem Wechsel im prruhischcn Handelsministerium änßert " ' '' miiig zu tragen, hat er zunächst versucht, die Möglichkeit zu ge winnen. in den Koloniattnchcn percmtwortlich vertreten zu weiden, well deren Umfang in den letzten Jahren über daS ursprüngliche Programm hinaus gegangen ist. Eine solche Vertretung würde aber nur durch die Herstellung eines »ach den Grundsätzen des StcllvcrtrclniigZgcsctzeS selbstständigen KvlonialamtcS zn erlangen sein und ist asio beute noch nicht erreichbar. Um so näher mußte dcni Fülstcn der Gedanke treten, die Entbindung von dem Posten eines Ministers sür Handel und Gewerbe nachzniuchen, nachdem die Aufgaben desselben durch die Streikbewegungen des ver gangenen Sommers und durch die an deren Behandlung sich knüpfen den Fragen einen Unnang erreicht haben, bei welchem der Fürst nicht glaubt, dieser Behörde ferner wie bisher im Nebenamt vor- stchcn zu können. Fürst Bismarck hat daher sofort am Tag seiner Rückkehr hierher bei der ersten Audienz den Kaiser gebeten, den Kreis seiner Thätigkeit durch Wicderbcsetzung des Handelsmini steriums mit einem selbstständigen Chci cinzuschränken und für dieses Amt in Uedcrcmstiinmnng mit den StaatSministericn den Freiherr» v. Berlepsch empfohlen. — Ferner wendet sich die „Noiddcntsche" gegen mehrere Angaben der Broschüre der fran zösischen Obersten v. Stoffel über die Eventualität eines deutsch- französischen Bündnisses. Stoffel behauptet, Bismarck habe ihm selbst erzählt, er sei nach Kömggräh vci aller Welt ans die größten Schwierigkeiten gestoßen, den Friedensschlnß mit Oesterreich hcrbei- zuftthren. Namrntlich sei er bei dem derzeitigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm einer leldcnschastlichen Opposition begegnet. DaS wird von der «Nordd." demcntirt. Gerade der Kronprinz und er alle!» habe in Nikolsbnrg daS Verlangen BiSmarcl'S nach Frieden gegenüber der Absicht des Königs, den Krieg fortzusetzcn, mit seinem ganzen Gewicht und im Widerspruch mit anderen Rath- gebcru ivirklom unterstugt. Gegenüber dem Vorwurf Stoffel'S, das; nach Sedan nicht das Verhältnis! zwischen Frankreich und Deutschland wieder m intoxrum hergeltellt worden, verweist das offiziöse Blatt daraus, daß Deutschland Jahrhunderte lang den ruchlosesten Angriffen seines gallischen Nachbars ansgesetzt gewesen. Tatz einzige Mittel dagegen sei die militärische Sickerstellum durch Vorschicbung der Grenze bis zu den Vogesen, also dura. , Zurücknahme eines nnS srülrcr gcwaltthätig entrissenen Grenzlandes L", getve'en. Diese Verbesserung unserer VertheidigungSlimc habe » z allerdings weniger dir Deckung von Berlin als die Süddeutsch- . landS bezweckt. Berlin. In Staßfurt,i dem Sitze des bekannten Salzberg werkes kam cs dieser Tage anläßlich einer sozialdemokratischen Wahl versammlung. in der der Hiitniachcr Heinze aus Halbcrstadt sprach, zn argen Exzessen und blutigen Zusammenstößen. Eine Anzahl Personen, darunter einige Polizeibeamte, wurden verwundet, eine Frau soll sogar tödtlich verletzt sein. — Der Chef der Braun- schwcigcr Verlagsbuchhandlung Fried. Vieweg u. Sohn ist heute gestorben. Wien. Morgen trifft eine Deputation der GlciSscrbrikauten auS dem Streifgebiet lver ein, um die Beihilfe der Negierun' zu erbitten. London. Ans Sansibar wird gemeldet, Dr. Peters befinde sich laut Mitthcilung zweier anderer französischer Missionare m Nbambani, südlich des Keniagcbirgcs. Er befinde sich wohl. Emin Paicha thcilte dem Korrespondenten der »New. World" nnt, daß er nur höchst ungern mit Stanley nach der Küste zurückgc- kehrt sei. — Die irische Nationalstga vcröffenilicht ihre Abrechnung, welche 27 Mill. Doll.Einnabme anffveist, davon 2ö Mist, ans Amerika. Für seinen Prozeß gegen die »Times" hat Parnell 8 Mill. Doll, ans Amerika erhalten. Parnell hat übrigens den EhreukränknngS Prozeß gegen die »TimcS" fallen lassen und eine Entschädigung von 5000 Pfd. S tcrl. von der »Times" angenommen. Ursprünglich verlangte er IM,000 Psd. Stcrl. Washington. DaS Wohnhaus deS MarinestkretärS Tracv ist heilte vollständig niedcrgcbronnt: 4 Leichen wurden auS den Ruinen hervvrgczogcn, darunter die Frau und Tochter deS Marine- sckrctäiS. Trac» selbst wurde in bewußtlosem Zustande mittelst RcttungSleitcr an? dem Hanse geschafft. Die Berliner Börse setzte reservirt ein. Die ersten Kurse waren niedriger, gingen dann weiter zurück, befestigten sich aber vorübergehend am daS Bekanntwerdeu deS befriedigenden RcichSbankansweiicS. Bonlcn waren durchweg »irriger, deutsche Bahnen nkgetchwächt, österreichische auf Wiener Käufe fest. Kohlen aktlcn niedriger, Eisenwcrthc schwach behauptet, fremde Renten schwächer. Später vollzog sich eine allgemeine Äbichwächnng, be sonders in Banken und Bergwerken. Bo» Banken waren speziell Dresdner matt. Im Kaffaverkebr Banken still, deutsche Bahnen schwächer, österreichische gut behauptet, Bergwerke matt, andere Jndnstriren augeboten. deutsche Fonds fest, österreichische Priori' täten still. PrlvatdiSkont 3 Proz. Nachbörsc matt. — Wetter: Bedeckt, Thauwelter. Westwind. «raatsurt ». M. ,»b«nd0.i (kettle S7I»,7'>. ««aal». I89L0, «am». 1ie,m. ch^eill» —. Eatzvecr -ZW. ttttc. U»L. G»l»r. 8!>/>a. reac-nts 243,70. Le«»»». «. lkL.S». Laxe« 103.0». GcllcnNeLen «Ull. » « « » >«deil»1.> »r«d«i :«>,«. 2lg/>4. IN,'-", Kordweft 137,11». Viaekuole» l.7.75, N»g. Seed!» ibNHV. Nnhiz. »»u »7,63. »weU« U2>.3». iZU»«e»e, 94U7. «»aalc- »«du 47»,m. Uo-Klxi»»-, 3,i2.:-i, »«. HeiorULIeu —. sraoie» 72»nurccr 47»,:u. v>2.'0 636.V0. Träar. «urea. »»o»u1«eu ISaluh.I »kti» vre gedruar 24U». »er Mal-Tu^ii! 24.2>, brtzaiipec« «k» szebnuir ÜA>. »er Mat-Iuguü 37^6, ftrtgeiid. inodöl »er ,>»de>iar 82,26. »er «at INiautl 71.06, scp. «»>«,»»»vrttuH«, Z»MU>»r. »»re««, »er via», MI, per Mai M. Bedanpikt Rasa io »er MSrz >44. »re Mai 147. Striaen». L»n»o» <Peodur»ni-Vcri<d«». cruglUchc, Wrt.v» teSfte. Oiralltütkurli», kreinder stellare, jcdach riilstast. A!»dl auziaükn» Hafer »rZr,>«t, ca. >/, tbcilrc, vezalll». gciiie (»crkc aefragter. »niilgerstr, Mal» strilorr. Söhnen «alben «icbrlner. — Wetter: stteoft. Glasgow, wisemiiarlt anfgerea«. »eastr McalllallouSvereSnfe, «m>r»l- lich seitcnö enalifchrr S»lku1au>en, mit »erlüg vo» 3-12 S-biUin,, 8 SH 1« cs. riangeprucrer Neoicr. ww 6po>c> nnoei in — Zu der gestern Nachmittag bei Sr. hiesigen Ncssdeupchlosse abgeholtaic» gröberen lndungen ergangen: an die Präsidenten »nd Oeztltches nn» — Sk. Maicstät der K vnig lind Se. König!. Hoheit Prinz Georg begeben sich heute mit mehreren Kavalieren zur Jagd aus Langebrücker Revier. Dir Tafel findet in Strehlen statt. ' ' Mas. dem König im gröberen Hoft« sei waren Ein - »nd Virepräiidentcn. sowie an Mitglieder beider Kammern der StändcverjoomiUmg. an den Abtt>eil>ingSdirckIor im Finanzlninisterinw Wirll. Geh Rath v. Thümlnri, an den Kommandeur der 1. Infanteriedivision Nr. 20, Generalleutnant ». !1(c»!,er, a» den Präsidenten de» Oberlandes gerichtS Degner, au den GencralstaatKaiwmtt Geh. Rath Held, an den Präsidenten deS Landesmcdizmnl-KollrgiumS Dr. Günther, an den Polizeipräsidenten Schwan» u. s. w. — Heute begeht Ihre Königliche Hoheit, die Schwester Sr. von Merktenb»rg.SLwe'rin und Ihre Hoheit Herzogin Elisabeth v. Mecklenburg-Schwerin sind am Sonnabend hier em-
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