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Dresdner Nachrichten : 06.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-06
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- Dresdner Nachrichten : 06.02.1890
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für Psltttk. U»tn»altu««. «elEIvertebr. vortnlbertchl, Krundruliltr. >iwNi>,. n«i»aacu taaiae utan Amciaen >vz>d nick» acaetik» Äu«> wümae Autuudiauua-niunlaae acaen Lvr>»eidc»alitunu dnnt, Brtctmamn odn PoNruijaui»»« . Siir RüSaab« einaelandic, «->! uültc keuic LcrtniidtilMM, A»kü«diaunac» uelnnni icmniitttw« uamtiaite 8crm(NkiuiiadIicllcii an. üeriiivnÄurlle Nr, U, Fchrttt- 35. Jnhrqanq. Aufl. 48,500 Stück. ß 8. Nv^vr jvll., IramBr. 4«, S. IvKIvtzi» eigener ZeNerci einvkvklt unter s-Lnuitiv vchlliMrUeinkeit n, Oilte, ä I-Iter , ja Ovdintzen dilliz-er V. 8 Lülw, bllnizuni; ^Iall»>j>r. Dresden, 1800. - -tiiliii« Üelitltzi', vmile», Mlktr. 7^ ompüvlilt in zzrvsstor ^uniraßl: Lirems I»«Iti> iwä ^ LUedou- »ml I.an6svlrtI>«cIiastn.1i>eri»Uu>. Lr^tv,i««I ÜÜÄII« Z E Msksü-u. IksLtsrMäsro'bs ^ ! Kgl. Ltiolio. u. Kgl. 1'ronnK. Hoiiüiotogl^.l,,tz>K «ff»v 2 ^»,..,>8-.«^«. 2. L ^ i»«i i»l, «-» is. ^ ^ vr<>8<i«>tt, Kuntlmilri. ^«!N->itlU88<- x«>. 10. Iiviiin, U-< il»F>rreivlt»i2 IS. Max Savobi, I>art. umt erste I-R-ige. A Iluniin«»» in vor/ai^I. In^zrab! siir IIun-ii »mj lianu-n, Ink- triic.'e n >ell nn,8zriirt8 rveräen i>r»iuj,t ,-ffoetnjil, Telephon 080. ^ .ISLH LlLisins ^Lcdk., >»it SU. Mp AH ^8l?8ps' Tranzvsisch-mssiiche- Bündnis,. Schreckbllder in d« Wahlbcwcaung. Landlagsvcchandiungen. Loirlnvitz Blaiewitzer Brücken- ^ ^««ÜINNV . pwiekt. Uiinnlcrbrochcnc Äeschaslszeit, GcrichtSperhandliingeii, Tagesgeschichte, Vortragsabend Schramm-Macdonald. r ^III^, " - » ^7 ^ VI litt I » hriten bethüiligt nnd l'iok. vr. ZMI'8 LiMvIIlNI-OM». «> Ü8»v IN«» 2«»n Nit. I7.NN. 2«».«»«». 22.«»<>. 2 I.«»,», 27.«»«», I«r«»ssn Hin. :»<».«»«» »ml :is.«>,». Der Ltempcl erlwlit «len Drein «I^Ii«, «omli-rn leistet nur Orrranlie tiir Debtlieit. clor IVaare. LcranlworlllLn Nrtakttm fs» Politisches v' »mn «lerev i»r.e«b«n. „Gebt uns viele Lebcl-Gcwehre und viele ciitichlvssene Sol daten, daü Uebrige koinint von selbst." Diese» Schluß zielst daö Hauptblatt der Republikaner Frankreichs, die „stiep. Iran».", ans den (Lrvrtcrnnacn über die Stossel'sche ^lnaichiiit. Unter dem „Ucbrlacn" ist natiirlich die russische ÄnndcSnenossenschast zu ver stehen. Frankreich wird sie, meint das Blatt, sicher erhalten, sobald j cS sein zahlreiches Heer mit den neuen Hinterladern anSnernstet Das haben wir ja bei dem lebten neuen Wahlkämpfen auSgcsüllt. Reichstage erlebt. WaS bat man da gegen die indirekten Stenern gewettert! Kann sich denn cm Staatswesen ohne dreielven beheben? Sind sie in Deutschland höher als in anderen Kulturländern? In Frank reich kommen an indirekten Stenern Mt, M Pfg,, in England !!I Mk. 80 Ptg,, in Deutschland 8 Bit. 00 Pig. ans den Kops der Bevölkerung, Dabei herrscht in England der Freihandel, in Frankreich aber der Schnhioll r geiade die radikalsten Elemente in Frankieich stehen an der Spitze der Schntztollbewegung und gennen sich gar nicht vor industriellen und landwicthichnstlichen Fistle», . . c>!' . ^ ^ Das Gleiche gilt von sskordanierika, dessen Schntztölle die nnsrigrn hat. Jener .luöspruch ermnert an das betanntc Wort des alten : Weitem üpersleiipn, Tic jetzigen ülnttaacn gegen iiniere Schlitz- Napoleon: „Gott ist mit den starken Bataillonen". TaS nnans-i zötle sind umso siivoler, als die Deiitichireisinnigc» sich nn sllcichs- gcsctztc LicbcSwerbcu der Franzosen um die Gunst Rußlands hat i tage gehütet haben, den Antrag ans ihre Bc,ei>ignnn einznbringen, ken^Simwatbi!en^d.k"? 'V'"" n!' I SchlL wt'l m.^die'Zbstlkder Fcstie'und" den ^ympatlmeir d(.r ^ran.;o!cn sur ^ius;!a.id wllcn, ^ohlnter! - Mnn cnu'fielilt. auf Einkommcnsleuer kvnunen die 9,ussen atlmählich, sie nur bewegen, für die ^mnzo'en , der Eiuiklstaciten uech eine 9,eicd-e>ulemmens1euer ^ii plwpseu. Llsab-Lothrinaen „aus dem Heuer der deutschen Manazmaewclire! Daö winde zu einer Steuerlast uilnen. d-.e einmch unertrcia- 2A'i Nbcite?5'odrr Handwen«i'^Ltt7 w erwiesen, wäre Frankreich befriedrat» oann wurde dasselbe ber <;ernd ! 9,'elchs-Einkommensteuer (ohne die Naatliche) cmsbnnaen^ 9msilands werden, au die Spihe eines europäischen Bündnisses Mag Preichen zunächst eme neue Einkommeustener etn»üi)ien. treten und Rußland aus Europa hinanödrännen und nach Asien j moqen die anderen Staaten die ibriqen verbenelu, in der Rjchtnno. zurnckwcrsen. Dieser Gedanke sagt den Russen umso weniger K'. ^^ Liberalen,in allen Bniidesslaaten jedcizeit zu haben sei»: aber die als sic in den Augen der Franzosen »nr Barbaren seien. Mit einem Wort: Rußland ist entrüstet, daß cö von den Franzosen nur zu einem Popanz verwendet werden soll, »m Tciibchland zu schrecken. Wer verschuldet denn überhaupt (diele Frage wirst man in Rußland auf) die übergroßen Kriegslasten, die jcdcii Steuer zahler drücken? Im Gegensatz zu unseren Spzialdemokralcii, die hierfür den Reichstag verantwortlich machen möchte», sagen die Russen und dar!» haben sie unzwciselhaft Recht: Tic Franzosen und nur die Franzosen allein. Daran wollen wir Teulichen denken, wenn wir in der Wahlbcwegung immer wieder die Bor- lvürsc böien, als ob der letzte Reichstag unnöthigerweisc große Geldmittel zum Schutze der denticlien Grenzen bewilligt habe. Die volle Gefahr, in welcher Deutschland um die Wende deS Jahres ganzen Staats- und Ncichslaslen durch zwei Einkoniinenslenern zu bestreiten, das geht zu weit. Selbst die Sozwtbemokraiie, die must die Schutzzölle ,n Grund und Bodcn verminst, entdeckt an ihnen cilliiiähUch auch srcniikstiche Seile». Ein im 6, liichsiichen Wahlkreis verbreitetes Flugblatt der Soziatvcmolralie erklärt: „Tie sozialdemokratische Partei bnlt Schntziölle nur inwweit »nr noth- wendig, als sie der heimischen Industrie und deni Berbranchc dienen". Na also! Mehr haben die slaatsertiallenden Parteien auch »ie verlangt. Wichtige Ausgaben erwarten den nächsten Reichstag: Herr Miauet erinnert imr an die ersebiite Herstellung der denbche» RcchlSeinhest durch Bcrabschieduniz eines bürgerlichen GcietzbnchcS, an die wzialcn Reformen, an die Schuldentilgung. Hie,zu brauchen w>r Männer von Einsicht n»d Thalkrait, tolchc, die nicht jedes iondern 100.-0-7 t. .7. , ^ .7 «c,. Iwsitive Schassender Reichsrcgiernng hiiitcrtrcivcn. sondern »e ld80 87 stand, haben wir erst nachträglich tr,al»en. Kai,er Wil-^min znn. Heile des Ganzen ,mierslützen, Tie tl.egieiiing ist dabei Helm I. und Bismarck waren von dem, was sich in Frankreich vor- ^ auf die Miovirkung jedes Patrioten, jedes verständig deutenden bereitete, natürlich längst vorher nntcrrichlet. Es wäre enr Frevrl f Bürgers angewiesen, gewesen, in solcher Lage der Dinge über das Tricnnat oder Sep-, ^ ^ ^ trimat einen Bcrfassnngsstrcit mit der ReichSregiciiliig hervor-! Aeruschrkilir lind AernsPN'ch-Bcrichte vom 5,. Februar, zurnfcn, Auch jetzt warnen wir die Wähler, solche Abgeordnete in den Reichstag zu cnticnden, die ans neue Zcrwnrstrisse mit der Regie rung lvssteuem. Die Entwickelung »n Reiche toll im ruhigen, steten Gange erhalten bleiben, „Tic ganze Bergangeiiheit", vef am letzten Sonntag 5scrr Mianel seinen Wählern in Kniserslniitern zu, ^ ^ „lehrt mich, dag nur durch ein verständiges Zusammenwirken von > welche meiner nnrsorge durch die Nvtlnvcndigkeit gezogen Regierung und Parlament, durch besonnene-'. nnuiiterbrocheiicS j werden, die dcuische Indnslrie auf dem WellmarUe konknrrenz- B crli n, Ter„Neichsanzeiger" veiösse,ilt>cht zwei bedeutsame kaiserliche Entaste vom >1, Fct'lnar. Ter erste Erlaß ist an den Reichskanzler gerichtet und lautet: „Ich bi» cnt'chlossen. zur Verbesserung der Lage der deutschen Arbeiter die Hand zu bieten, soweit die Grenze» cs gestatten, Forischicilcn die deutsche Nation z» ihrer Machtstellung gekommen ist. Wir wollen Schritt für Schritt vorwärts geben, die Welt springt überhaupt nicht, sie geht," Wer das Reich durch die Wahl einer seindlicbcn NeichStagsmehrhcit, durch Aniwersen iiiiersüllharcr Forderungen perhinkern will, sich ruhig zu entwickeln, der vrrinn- digt sich an scinrm Palerlaiide. Ansgahe der Baterlandssteimde hingegen ist es, die Machtstellung und Entwicketung des Reiches „iinnerschrl an Gütern und Ehren aus die Nachkommen zu über tragen" Wer sich der 87er Wahlbcwcgnng erinnert, der weiß, daß die scindliche» Pc»Wien die Wähler durch allerhand Sclneckbilder in s dcutschsreisiiniig-sottaldemokratische Lager zu treiben suchten. 'Man erklärte die bürgerliche Freiheit für bcbroht, das allgemeine Wahl recht »nd die BersassiingSrechtc des Reichstages für gciähidct. das TabakSmviiopol >m A»z»gc und dergl. Was ist von alledcni cin- aelrelcii? Hat Jemand den Bcisnch »»tcrnommcn, die Rechte des Reichstages oder die bürgerliche Freiheit cinziischrünlen oder das Wahlrecht zu ve>stümincln? Das Tabaks- oder ein anderes Mo nopol enlznsühren? Darum verschone man die Wühler setzt mit dem Wlederhcrailspcschwörcn ähnlicher Schreckbildcr, von einer Re aktion u. dgl,! Bon den FlngblätkciN und Rednern der Freisinnigen und der Sozialdemokratie wird eine sämtliche Cnrrck stur des Ictzicn Reichstages entworfen. Auch die Alters- und Inpalidcnvcrsichcinng der Arbeiicr will man dem Polte verekeln. Während daS Ansland mit Bcwnndeinng von dieicm noih z>i keiner Zeit und von keinem Polle »ntcrnonmiencn Werke (11-12 Millionen Arbeiter iina Ar beiterinnen für die Tage der ErwerbSunfähigleit vor drückender Roth zu sichern) spricht, während z. B. der italieniiche Pros. Lnz- zati das Gesetz als „ein riescnhasteS Werk, gcjchinledet von de», Hammer eines sozialen Enklaven" preist, wird es daheim mit gif tigem Haste verfolgt und leider von einer Seite, die behauptet, die Fürsorge für daS Wobt der arbeitenden Klassen in allctingen Pacht genommen zu habe». Man will den Arbeitern cinrcdc», dag sie ullein die Kosten des großen Werkes zu tragen haben. Bekanntlich sind aber die jährlichen Zahlungen gleichmäßig zu einem Drittel vom Reiche, von den Arbeitgebern nno von de» Arbeitern anszubringeti. Dafür werden bei der Armciwflege 40—7,0 Mill. Mk, jalnlich er spart. zu denen doch zeither die genieindesleneipslichtigen Arbeiter rbcnsnNS mit bcizuiragen haltrn. Bor AUrin aber cikalt der Ar beiter an Stelle der dr»ckcndkn A>i»eiilmtcrstühii»g liinstig gesetzlich erworbene llrcirten, noch nicht so hoch, nur einen Man» vollstän dig zu erhallen, aber einen werthvollen Zuschuß zu ieincm Lebens unterhalte. Ans diese soziale Tbat brtchränlte sich aber der Reichs tag wcht: er dehnte u Ä. die Uiliallvecsichcrung ans die b>S duhin davon aiiSacichlvsscncn Seelentc und Bauhandtvcrker a»S Durch daS GenostrnschiiilSgeietz cröfsnrle er der Entwickelung de» Ge nossenschaftswesens neue Balmcn und bot d« Ergänzung dcr wirth- schnstlichcn Thtttigkcit des Einzcl»cn im Wcgc genostcnschaslliihec Sclbstbilse eine neue Unterlage. Daß der Reichstag die Dane: der Legislaturperiode vvnll aus 5, Jahre anSdehntc, wird ihm zu cnicin Kapitalverbrechen nngerechnet; daS sei eln tvahrer Perurth an po litischer Freiheit. Run wiid in der franz. Republik das Pailnment aus <i. in England auf 7. in Italien und Ungarn aus st Jahre ge b denn,dies, fragte Mtancl seine wählt. S«n despotisch regierte Länder? Eine längere Pfälzer Wähler, so Dauer de» Reichstages gestattet ein nlblgercS Arbeiten und namentlich daS Jnnehalten eines ordentlichen Geschäfts- und Arbeitsplanes. Jetzt dient zu den eigent lichen Arbeiten oeö Reichstages nur das2. Iabr, daü erste ist mit dem lichen Ar! Nachhalle der Wahlkümpsc. das dritte mit der Vorbereitung zu fähig zu erhalle» und dadurch ihre und der Arbeiter Existenz zu sichern Ter Rückgang der heimischen Betriebe durch den Verlust ihres Absatzes im Anslande würden nicht mir die Unternehmer, sondern auch ihre Arbeiter brotlos machen. Die in der internationalen Konkurrenz begründeten Schwierigkeiten der Verbesserung der Lage unserer Arbeiter lasten sich mir durch internationale Verständigung der an der Hcrrichast des Welt marktes bckheiligten Länder, wenn nicht überwinden, doch ab- ichwächcn. In der ttcberzeugnng, daß auch andere Regierungen von dem Wunsche beseelt sind, die Bestrebungen einer gemein samen Prüfung zu unterziehen, über welche die Arbeiter dieser Länder unter sich schon internationale Verhandlungen fuhren, will Ich, daß zunächst in Frankreich. England. Belgien und der Schweiz durch Nie me dortigen Vertreter »intlicb dort angcfragt werde, ob die Regierungen geneigt sind, mit Uns in Unterhandlungen zu treten behufs einer internationalen Verständigung über die Mög lichkeit, denjenigen Bcdünnissen und Wümchcn der Arbeiter cnt- gegcnzukomnicn. welche in den Ansständen der letzten Jahre und anderweit zu Tage getreten sind. Sobald die Zustimmung zu Meiner Anregung im Prinzip gewonnen sein wird, beamtrage Ich die Kabmete aller der Negierungen, welche an der Arbeiterfrage den gleichen Antheil nehmen, zu einer Konferenz behufs Verathmig über die einschlägigen Fragen zusammciizntretcn. Wilhelm. 1. U." Ter zweite Erlaß ist an die Minister der öffentlichen Arbeiten und für Hcmdel und Gewerbe gerichtet und lautet: „Bei Meinem Regierungsantritt habe ich meinen Entschluß knndgegcben, die fernere Entwickelung unserer Gesetzgebung in der gleichen Richtung zu söldern, in welcher Mein in Gott ruhender Großvater sich der Fürsorge für den wirlhschastlich schwächeren Theil des Volkes im Geiste christlicher Sittenlchre angenommen hat. So werthvoll und erfolgreich die durch die Gesetzgebung und Verwaltung zur Bcibcssemiig der Lage deS Aibkitcrstandcs bisher getroffenen Maßnahmen sind, so erfüllen dieselben doch nicht die ganze. Mir gestellte Aufgabe, dicken dem weitcccn Ausbau der Arbeite!vcrsichermigs-Gcictzgcbmig sind die bestellenden Vorschriften der Gewerbeordnung über die Verhältnisse der Fabrikarbeiter einer Prüfung zu nnlerziebe», um den aut diesem Gebiete laut gewor denen Klage» und Wünsche», soweit sie begründet sind, gerecht zu werden. Diese Prüfung hat davon anSzugehen, daß cö eine der Ausgaben der Staatsgewalt ist, die Zeit, die Tauer und die Art der Arbeit so zu regeln, daß die Erhaltung der Gesundheit, die, Gebote der Sittlichkeit, die wi'.!h>chnsllichen Bedürfnisse der Ar beiter und ihr Anspruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben. Für die Pflege deS Friedens zwilchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind gesetzliche Bestimmungen über die Formen in Aussicht zu nehmen, in denen die Arbeiter durch Vertreter, welche ihr Vertrauen besitzen, an der Regelung gemeinsamer Angelcgcn- znr Wahrnehmung ihrer Interessen bei Ver handlungen mit den Arbeitgebern und mit den Organen Meiner Regierung besälng! werden. Durch eine solche Einrichinng ist den Arbeitern der freie und niedliche Ausdruck ihrer Wünsche und Beschwerden zu ermöglichen und den Staatsbehörden Gelegen heit zu geben, sich über die Verhältnisse der Arbeiter fort laufend zu nnlcrrichten und mit den letztere» Fühlung zu nehmen. Die staatlichen Bergwerke wünsche Ich bezüglich der Fürsorge für die Arbeiter zii Miisteranstaltcn entwickeln zu sehen und für dcn Pcivat- bergban erstrebe Ich die Herstellung eines organischen Verhältnisses Meiner Vcrgbcamtcn zu dem Betrieb behnls einer der Stellung der Fablikinipektionen entsprechenden Aussicht, wie sic bis zum Jahre 160st bestanden hat. Zur Vorberathimg dieser Frage will Ich, daß der Staalsrath unter Meinem Vorsitze und unter Zuziehung der jenigen sachkundigen Personen zusammentiete. welche Ich dazu be rufen werde. Tie Auswahl der letzteren behalte Ich Meiner Be stimmung vor. Unter den Schwierigkeiten, welche der Ordnung der Albettcrverhältnissc in dem von Mir beabsichtigten Sinne entgegen- stchen, nehmen diejenigen, welche ans der Nothwcndlgkeit der Schonung der heimischen Industrie in ihrem Wettbewerb mit dem Auslände sich ergeben, eine hervorragende Stelle ein. Ich habe daher den Reichskanzler angewiesen, bei der Negierung der Staa ten, deren Industrie mit der mistigen den Weltmarkt beherrscht, den Zn'amiiientiitt einer Konferenz anznrcgen, um die Herbeiführung gleichmäßiger internationaler Regelungen der Grenzen für die An forderungen anziislreben, welche an die Thiitigkcit der Arbeiter gestellt werden dürstn, Ter Reichskanzler wird Ihnen eine Abschrift Meines an ihn gerichteten Erlasses mittlicilcn, Wilhelm. I, U." Berlin. Ter Kaiser besuchte heute das Arclier des Prof. Begas, um daselbst ein Modell deS Kaijer-Wilhclindcnkmals zu besichtigen. B erli n. Ter AnLichnst der Berliner Stadtverordnetenver sammlung zur Vorbereitung der Oberbürgermcisierwahl hat ein stimmig beichtosien. die Wiederwahl des Oberbürgermeisters v. For- ckenbcck zu empfehlen. K oble n z. Tie verstorbene Kaiserin Augusta hat der Stadt Kobtrn.z icstamentaroch lAt.EX) Mk. auögcsetzt. davon sollen 80.000 Mk. zu Zwecken der Rhein-Anlage» und 10,000 Mk. siir iniidthätiac Anstalten verwenvck werden. — Tic „Koblenzer Volks- Ztg." w>l! wissen, der Regieinng-'wriisideiit zu Hannover. Gral Wilhelm Bismaick. sei zum Obcipiüsidciiten der R'hciiiprovinz anr- elsehen. W i e u. Ter Kaiser verlängerte die Hoftrauer für die Mit glieder des Kaiserhauses kür weiland Kronprinz Rudolph um 0 Woche» Berliner Börie. Angebliche Aeiiicrkmigeii des Reichs kanzlers über eine eventuelle neue Nörseiistcncr beim gestrigen parlamentarischen Tiner gallrn als Ursache sür die heutige ab- wartende Haltung. Banken waicn still und vorwiegend etwas schwacher, denkictie Bahnen wurden zu höheren Kursen gut gefragt, auch österreichische Bahnen waren zumeist recht seit, nur Tiixer am Realisationen schwächer, Bergwerke setzten höher ein, beson ders wurden Kohlen gut gefragt. Fremde Renten waren still und wenig verändert. Im späteren Verlause konrcntrirlc sich das In teresse vorzngswestc ans deutsche Bahnen, Im Kassaverkehr waren Banken rnlng. Eisenbahnen fest, auch ftir Bergwerke bestand eine gnioiigc Stiinninna. während andere Indnstrievapiere meist schwach buchen. Lcstcrrcichiiche Priorstätcn unverändert, Privatdiskon! Proz. Nachbörsc fest. — Wetter: Bedeckt, kühl, W-N-- W,-Wind, crraIIIsIIr « a. M. i7>bci,L!>.i ortd» Nii.ii». SiaalSI-, ms.aa. L-Md. >17,ra, iOmistcr —, >ka!>!>ier 0i HI, tvroe. Nn,. a>mdr, 8?,ka. DNicoslo ria.LU. Drcenii, 8k. >83.ra. eaura nia.ea, Gcltcnkiritzci, —. 8-liaiiptcl, «S i c o, iNbeiido.» iirrdii W,a>>, Si«-»»>,«!,» tiomdarikv W7, Nordwcsl M7^c>. Marknoicn 57.7a, Nnq, Nrcd» iiai.La. -Nilhlg, 8 n r I ». Schilift.! iftrmi >-7.75. »tirleld« NI5.A5. ,-riaNeucr 9>,ea, Llaaie ! balm >72,>>. a»7i7.'>, »o. P-iorililkn —. «»airier 72->„ <kft»»icr >75„>l. Ottomaiicii »:i7,aa. Eücomvic eiiii.uo. Beftaiipicl, 'L » r i s. «rodüklcn iSchlllft.i L>e»ri> «er tzebruar 2>Zi», rnr Mai-ftlunukl ei.aa, bclianrtt-t. SutrNil» Her tzcbrliar 7',, »er Mai-SIiigust :I7,75, icil. »iüböl vcr acliiuar rü.ii», »cr Mai-8ugust WM, scsi. A °> ft e i » a in. «rodukieu iSchlufti. Weirra »er MSr^ LY2. per M«i Weichend. iNeaacu »er Mtrz ,»ü. per Mai >«8. Welchrnd. Ä>«. L o ii » a >i iProduItcii - 8crichi>. Weizen ftccig. KSuser ziiiiiSbftlikiid. UetriacS rulila, iiiivcr,i«deil. — Weller: Nastka». Berlin. Jii der »enNftm LMuiift oc» Äiiiilchicaalhcft oerNaltanalbaiik für Tciilichianv in Berlin wurde ieiieus der Tirckiio» die Bilanz, tawie da» oirwnm und Berlusl-Naula dev adaciauiciirli (-ielchülldtaiires lE darftclenl. Taficide erntet» etucu Briillonnviiiii von z.7:>a,vi,--.,'>.'> Mk.: dcrlclde teig sich ziil-uiiincu ans: r-iewiim »»» Wechlelkaiiia Mk. .>22.8N.', Esfeklcii- und »Nu tarlml Nenlo l.i::il/,>78,7l>, >zii,te»>»loi!ta I,IN»,028,07. Bral'isianr-8,ml>i I,2iir>,ii.')p. -onen> und »tinmviis-Uviito :!I.7,'N. Borlma aus dem Bariatir i:!7.ii.'»i; nach '.Ivzus der oandluniisiuikosteil. Steuern und «Ptchrkiduuaeu im Pieiuunniliclrane v. Mk. 7lt>ai vervliivl ein >.i!cnv„kwiuii uau Mk. 1.i)I., !«7a 17.87» Proz. aut eiu dlvideudcvkrcchliaics rurchschmllskapnal von 22> . MN liaucii Mk. Tie für den >0, Marz l8!«i> rtuzudiiulcude Sieucralpeliauiiiiiiuu, fall ri»e Tiviöcudc von iNProz. vdrschiaacu. dem NeterpekaudS fa»cn!>ti:t.!».> Mk. ziiaelviricu und »ach rddzua der Naulioucli iao.i07 Mk. auj neue rifechnuna udertrancii iverdeu. Ocrtltchks n«d Sächsische«. — Sc. Este. Kriegsminister Graf v. Fabrice ist vorgestern Abend von Berlin liier wieder cingclrvssen. — Dem Mitgliede der Tnrncnencuvehr in Nicdcrlcutcrc-don. Böttchermeistcr Otto Andreas Krähe, ist am 2. ds. M. durch Amle- halrptiiiann v. Schlieben das allgemeine Ehrenzeichen überreicht worden. — Der Briefträger Gottfried Kunnth in Chemnitz erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Oheclelner Heinrich August Wurfs el in Chemnitz erhielt das VerSieiilrkrcnz. — Dem Kanimann Prell-Erkcns zu Leipzig wurde von Sr. König!. Hohrii dem Prinzregenten von Bayern die Ludwigs- Medaille >ur Wisscmchaft und Kunst verlieben. — Wegen der Ncichc-tagswahlen tritt n» sächsiichen Landtage eine Vcrtagniig ein, wahricheinlich vom nächsten Mitllvvch ab. — Landtag Gellem hielt nur die erste Kammer eine Sitzung ab. welche zunächst ans Antrag der 2. Deputation lBerichleiilatler v. d. Planitz) beschlnß, die Petition Wagnei's in Klciiiwallcrsdorf bei Freibcrg um Uebcrnahiiie der Bcrgarbcitcr- beitcage zur Peiisivnsftstjc aus die Staalotaise com'orin nut dem Beschlnsse der zwcitcn Kammer auf sich beruhen zu lassen. Als dann trat daS Haus in die Schliißbcrathnng über das König:, MMerKMtt iM MM MchlM.MA Zur Kur. Bttttermi/ch. "WU
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