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Dresdner Nachrichten : 03.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-03
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1890
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«ufl. 48, Stück. M«rlt» I^uvle« lu« HV»U«1^»»»« »«. ^»t»«pl»e» »4. vun«« »»«»«,»«m ,» »»«»«». »»«»»»««, ^»wütvd« Id»t» «rä ssr««t» >Nasken-n.Uealer- tzar-eroSe !H»x v»i«rl«»tr. Z, pvc«-r» llock m,t» t.'t»z,. Daurtnou ln vnrrijß- Uobvr ^usv-chl L ilorren uvcl vrunon. A.astrg^v nach irrisvüi-t» rvorclen prompt oüoetmrt. Vvlepl»«» L8V. Dresden» 1890. z L»V»»v rwä ««!»!»»« krltr S»o»sn s, I., Lelro ikäuix Mdannetram«. Lmpfoklou voll vr. mach Drosliox. v»»ail«r»a««a, ««p»r»t»»oo, Nrmil»IkSeslriu li Rezileii: ^vttNL»^po7ttL«cc. Vlr»»t»kt,r kl.t», wc>8 L «Lk«<c. »I, KNEnapüittLxe. Dan bestvn VI»«« ^-- livtorn li. Lc Hill«, Draaäa», Lruirarstruasa 35/36. In OntNnnlsEkokrn '/u tmt>on in äon Oroxou UvUXntv68- on«i 0,tl,niiUvL«reu-<Il>6§kaft«n. ste^e Marke) von Aöinr. Usz^sr ill KriüiMist. von Dnäsm 3ÄL §örn Asnommsu. ZolLyoillsIrs, Till EH» i AM 1 Mark nn- ansgolvogen. Krompter KersanSt noch ailsivlirts. ikrv«,i«n. «^ontiwr. Nr. 34.5»iegel: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. ReichstagScandldat Hulhsch, Evncert. „Die Ehr . AnS der Obcrlausih, hrr". Brleskasie». Prof. Ludwig. Tagesgejchichte. Lncca- Montag, 3. Februar. FerafchretSs und Kcrns-rechsvertchte. Neapel. An der Universität sind neuerliche Ausschreitungen vorgekommen. Die Mediziner am Jcsus-Maria-Howital vrotestir- ten gegen die Anwesenveit de» Militär» in der Umgebung der Klinik und rissen, ungeachtet den Abmachungen de» Professor», den Belize,'beamten die Schärpen herab. In Folge dessen entstand ein Zusammenstoß mit der Wache. bei welchem e» jedoch zu keinen ernsten Thätlichkeiten kun. Da der Professor sich für die Ordnung verbürgte, räumte die Mannschaft da» Hospilal, sowie die Zugänge desselben. Der akademische Rath brharrt auf Schliessung der Uni versität. Die bei den früheren Demonstrationen verhafteten Stu denten erscheinen Montag vor Gericht. Petersburg. Der Kaiser hat dem früheren Finanzminister v. Reuten, anläßlich seine» fünfzigjährigen Dienflzubiläuin» die Grafenwürde verliehen. und Fährleute-Jmrnngen, welche Nr London. Die Dockarbeiter , 50.000 Mitglieder,üblen, baden von Mann und Genosse» den Be iehl erbalten die Hays«, Dock- und Unionarbtiter zu boycoitiren. ES ist zweiwlhast, ob diesem Brühl gehorcht werden wird, da die Leute selbst des Streike» überdrüssig fra «ktar». a, Vebruar. Dis Lom» XSconto «««.«. lalvrrl.I Credit A0.«. «llmttrlben las.«. Sest. SfaatLb. >«>,». . M. sao, d». Nad» u. Mm« N'/,. Med! r D. «T. »er. Semiar «'/> vraimvs v<7 . W>/,. Kelter. Lckmal, loco der» o.ao. Nucker lr»u r»L».> U-«;»,»>,»»> »»/,,. okbei W»»erwel«ai lrco soi». Satter Um, lÜ«-> rs'/>. s»««r-t8»tniLi »>„. Kusi'er »er tzeor. nominell. Weuen »er Man bsd». »er Mai so-/,, Katie« Ui» Nr. 7 ,->» r» l».7S. »er Mai IS.7L certltches und SSchstscheS. — Se. Majestät der König Albert und Königl. Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde wohnten gestern Vor mittag dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei. Hie rauf emvfina drr König in seinen Gemächern mehrere im Dienst Msgcrücktc höhere Beamte in Audienz. Nachmittag» ü Uhr fanv -Mmilientasel statt. — Ter bisherige bewährte Vertreter von Dresden-Altstadt, kZandelskammerpräsldent Theodor Hultzsch, den d«s Vertrauen 'einer Mitbürger auf'» Neue ein Mandat für den Reichstag an- zerragen hat, sprach vorgestern Abend »n einer vom kmrtervativeir verein, dem Retchsvecern und dem christlich-ioziaten Verein ein- beruscnen öffenklichen Wählerversammluna in Meindold's Sälen. Die Verrammlung war von mehr al» IMO Pcrivnen be sucht. Alle Kreise der Büraer'chaft waren vcrireren: Beamre rmd Kaufleuw. Handwerker und Arbeiter. Dm Vorsitz führte Stadtrath Zart. BornuSgeschickt sei, daß die Versammlung keinen ganr un gestörten Verlaus nahm. Trotz der von den sozialdemokratischen iMrern ergangenen Mahnung, die Versamnriungen nicht zu stören, hatte sich doch eine groge Anzahl Sozialdemokraten einge- undcn, die den Redner öfter mit Ruten und Anfrage» unterbrachen, "er Herr Kandidat ging aus alle diele Zwiickemuse schlagfertig . ^ dereiten. da» strikte Gegeiitheil bewirkte. Dir Person de» Herrn tzultzsch ist wobt allen seinen Wählern noch von den letzten Wahlen der bereit» bekannt, nicht minoer auch durch sein Amr als Vorsitzender drr Handels- und Gewerbekammer und durch leine trübere Wirksamkeit im städtischen Interesse. In seiner schlichten AuSdruckSweile «st Herr tzultzsct, kein Redner, der darauf auSgcht, seine Hörer durch reihorische Phrasen und agitatorische Schlag wörter zu bestechen, aber er vcrsteht es, durch seine sachgemäße, von Wärme rmd Uebrrzeugnrrgstrrue durchdrungene Tarstellung»- weise seine Hörer zu überzeugen. DaS ist mehr werth, als die Hörer betäuben. Nicht freie Wadi sei es, bemerkte drr Herr Hultzlch einleitend, daß er wieder als Bewerber auflreie. Er habe nur am dringende Aufforderung seiner politischen Freunde beschlossen, sich wieder der sieben Vaterstadt zur Verfügung zu stellen. Wenn das Vaterland ntte, müßten alle Rücksichren schweigen. Er sted« fest ans dem Boden der konservativen Bestrebungen, sei aber kein einsei tiger Partelinarm und nehme das Gute gern an, wo er es finde. Seinen Mitbürgern sei er al» treuer Bürger bekannt; in» Reichstag sei er kein Äteuimg mehr, sein Roth weide dort verlangt und seine Meinung gehört. Nicht angrtsfSwerse werde er sich mit seinen Gegner» beschäftigen, sondern nur verlherdigungsweise. tn Einem aber lasse er nicht mit sich markten: tn der glühenden Liebe zmn Vaterland und tn der unverbrüchlichen Treue zu Kaiser und Reich, Köwg und Vaterland. Durch dir goldenen Worte der letzten Thronrede Kotier Wilhelm'» II. sei der Weg vorgezeichne», den ein pflichttreuer RetchStagsabgeordneter zu gehen dal«, unbekümmert um da» Geschrei der Agktatoren. tn der Erwartung, daß sich den Massen doch die Uederzeugung onfdiänacn mnh, datz wir und nicht jene die wahren Freunde de» Volkes sind (Beifall). Zur Thätig- kelt de- letztenRewb-tageS Übergehend, setzte der Redner in knapper die Bedeutung und da» Weicn der Invalidität»- und erunä auseinander, um daran die Versichrruna zu datz auch einer Borlage, welche die Wohlthaten de« Gesrtze» »wen und Waisen aurdehnen wolle, sympathische Ans bert sei. Kurz wurde auch da» KrankcnvrrflLerungS- st. welche» Nutzen heute Md bewährt habe, das Arbeiterkreiien rüc sein altS- gelel unk lose die Woi zu tragen. . Unfallversicherung bewährt, aus Grund dessen im letzten Jahre 10 Millionen an Versicherte anSgczahlt worden seien. Hierzu treten die Maßregeln zur Unfallverbittuna, die tbells durch die Retch«- gesetzgebung vorge>chricbrn, theil» durch die Gewcrbeinspcktorrn an geregt worden. Allen weiteren Anregungen werde der zukünftige Rrichrlag eine eingehende Prüfung nicht versagen dürfen, ebenso den Anträgen, ivelche die Arbeit der jugendlichen Arbeiter und Frauen regeln wolle»«. Wetter kam der Redner auf die Wirth« schafswvllrrk de» Deutschen Retche« zu sprechen. Unter dem Schutze dieser Zoll- «nd Friedenspolitik Kien Industrie. Handel, und Ge- rverbefleiß nach langem Niedergang zu ungeahnter Blütbe gelangt. Di« Arbeitslöhne leien fast überall gestiegen, und auch die Spar kassen. dw Gradmesser de» Volkswohlstände-, lieferte,, den Beweis für die günstige Loge der gesammten Bevölkerung. In Sn" ßnen di» Elaiaaen Im letzten Jahre um 28 Millionen werde de-bald lederzeit «ine mäßige Schutzzoll Grtreidezolle seien nothwrndig gewesen, nm vor dem völligen Niedergänge zu bewahren vo« «Mand getragen, würden, beweise ' Iretdepretse jetzt noch nicht so hoch seien. sachlen allein gestiegen Er ' stützen. Die ilrchs" Landw! st nmg der Zölle. Einen, Zwischenrufe mit dem statistischen Nacht . ..Brotprcise" begegnete der Redner mit dem statistischen Nachweis, daß die Blattweise des letzten Jahre» noch nicht die Höhe der Pwisc im Iwhre 1880 encicht haben und de» DiirchschnittSorciien des Brotes in den letzte» 12 »d de» DiirchschnittSorciien des Brotes in ! Jahren aleichkämen. Die Lieh,öllc hätten wohlthätig und cnismun. tcmd auf die Viehzucht gewirkt, und bei dem in Folge dessen ge stiegene» Angebot sei zu hoffen, daß die Flcischvreise rasch wieder zuruckqeheu würden. Auch die Frage der bevorstehenden Kündig ung der Handelsverträge streifte der Redner kur, im Sinne einer zollpolitischen Annäherung an Oesterreich. Bezüglich der Zncker- stener boftt er mit Beseitignng der jetzigen Uevcl,lande durch in- ternatioiwle Vereinbarungen. Von der Branntweinsteuer bade er schon vor 3 Jahren gesagt, daß sie den SchnavS nicht wesent lich vertheuern, sondern höchstens etwas verdünnen und zugleich eine Beschränkung des Schnavsverbrauchcs bewirken wurde. Das sei eingeireie». (»Leider!' stoßieufzerte ein Zwiichenruscr. Allgemeine Heiterkeit.) Es ki ein Drittel weniger getrunken worden als z„uor und doch habe die Steuer 130 Millionen Mk. eingebracht. die den Einzclstanten überwiesen wurden. Obne die Branntweinsteuer wäre eine Erhövlina der duckten Stenern nüthig gewesen. llcbrigenS sei die Steuer auf Branntwein im Vergleich zu England und Amerika, den Ländern der Freiheit, eine gar nicht zu hohe. Nachdem sich der Redner noch gegen die Reichseinkommensteuer ausgesprochen, äu ßerte er sich, genützt auf nnNangrcichcs Zahlenmaterial über das Bankgeletz. Es war ihm offenbar ein Bedürstriß. seine und der übrigen sächsischen Abgeordneten Slcllung zu dieser Frage über zeugend zu begründen. Die sächsischen Abgeordneten, tührle er ans, hätten deshalb gegen die Verstaatlichung der Rcicbsbank ge stimmt, weil ein Staatsinstitut kerne Privatnotenbanlcn in den Einzelstaatcn bilden würde, und diese doch wünschenswerlh seien, um den Kredit in kleinere,e Kanäle zu leiten. Sem Interesse tür den Handwerkerstand dokumentsite der Resner durch den Ausdruck seiner Freude über bas zur Annahme gelangte Geictz betreff» des Befähigungsnachweises. Den Bestrebungen der Innungen sagte er seine Unterstützung zu Weiter gab er die Erklärung ab, daß er »och einige Male öffentlich zu sprechen gedenke und sich dabei über die Kolonralvolttik. die Damvferiubvcnüon, das Gerwsscnschasrsgcsetz, das Petitionswelen. den RrrcbSH mshalr. das Heer rmd die See macht äußern w.wde. Die mnere und äußere Lapc Deutschlands, schloß drr Redner, ist kerne ungünstige n»d lerne trübe. Lassen Sie uns mit Hellem Blick in die Zukunft schauen nnd scststehcn. zu Kasier rurd Reich, Körrig und Vaieriand I Ich schließe mit dem Mahnruf: Deubchiand, Deutschland über Alles, über Alles in der Welt I — Der trefflichen Ansprache folgte lanaanhalteirdcr. stür mischer Bellall, der sich in dem allgemeinen Gelang des Liedes: »Deutschland, Dentichlanv rc. auslöste. Der Redner hatte die Be antwortung von Anträgen in Aussicht gestellt, da aber die an- weienden Ruhestörer t» ein betäubendes vwichrei auSbrachen, schloß Stadtrath Carl die Versammlung mit eniem Hoch aus Kaffer. König und Vaterland. — Der vorgeitricicil Versammlung der Ordiiungspartelen, in welcher Herr Handelskammeipräsidcirt Hultzs.h sprach. wohnte der durch seine trefflichen Aufnahmen in der „Leipziger JÜnstrirten Zeitung" bekannte Maler Limmer bei. um die Situation zu ssizzrren. Herr Ltmmer wird sich »!chl aus diese Aufnahme be schränken, sondern tritt m diesen Tage» eure »leise durch ganz Deutschland an, um im Ari'trage eines angesehenen arislcmdischcir Blatte» mit seinem gewandten Stifte Sceneu auö der Wahl campagne zu fixiren. — In der evangelischen Hof- und Sovhienkirchc hielt gestern vor einer überaus zahlreichen Zuhörerschaft ans allen Theilen der Bevölke>ring, insbesondere aus den früberen Bcamtcnkrciscn. Herr Lberkonsisrorialrafh Dr. Meter seine AntrittSprcdigt als Obe r» hospredig^cr. Er batte zum Text dgs apottoliichr Wort ge wählt : Cbrittu» ist u»S gemacht von Gott zur WeiSbcit, zur Go- rechttakcit, zur Hciilgung u»d zur Erlösung", und wählte dieses Schriftwort zugleich zum Thema rurd in den einzelnen Abschnitten ,u den drei Tbeile» seiner eben io geist« eiche», als ergre,senden Prrdiat, in welche Aussprüche und Gr»nd>ätzc früherer Oderhof- prediger (Spcncr. Ammon, Reinhardt, K-chlschlltter) verwodcn waren. Pietätvoll aedachrcdcr Redner insbesondere seines Amtsvor- gännerS und mit Freimut» nnd Entschiedenheit zeichnete er ferne amtliche Stellung in der evangelischen Landeskirche. Vor der Pre digt erbaute Herr Hoikantor Klinacr mit dem cvcing. Hvfchorc dre Gemeinde durch Aufführung der Motette von E. Naumann: .Wirf dein Anliegen auf derr Herrn". — Pws. Carl Ludwig feierte am Freitag, drei Jahre nach seinem 70. Geburtstage, seine 25jährige Lchrihätigkcit an der Leipziger Universität. Im Jahre 1846 wurde er zun, aubewidcntlicheu Professor der vergleichenden Anatomie in Mar burg gewählt. >819 al» Professor der Anatomie uad Physiologie in Zürich. 1855 der Physiologie und Physik in Wien und l8lÄ begann seine Leipziger Ledrthätigkrit. Während dieser Zeit ver zeichnet seine Wissenschaft die wichtigsten Ersorichliligrn durch ihn. welche sich auf das Gcsammtgcbiet der Physiologie erstrecken, über den Bau nnd die Absouderung der Nieren, den Blutdruck, die Nerven der Speicheldrüsen u. s. w. Außer seiner allgemeinen Lehrthätigkcit. welche ihn durch seinen fesselnden Vortrag zu einem der beliebtesten Letzter machte, versammelte er einen engeren Kreis vor, Schülern um »cd. welche mit dem Namen Lndwig's zugleich den von Leipzig tn die Ferne trugen und dazu berufen wurden, ernen großen Theil der physiologischen Lehrstühle, besonders von Rußland, zu besetzen. Die Physiologie ist noch zn jung, als daß ihr allgemeiner Nutzen schon, wie bei der Chemie, klar zn Tage tritt, die ' " - . .. - ihre r " unter . .. zendsten dcrvo,leuchten. Dem Jubilar wuchen von ollen Seiten die noch immer ein gewisser Prozentsatz Kranker vor, welche von den Nachkrankhciten der Influenza befallen sin». — Das WachSthum einer guten Einrichtung zu beobachten, ist gab cs in Dresden noch keine kreuz i. Klaffe des Älbrechtsorden» verliehen. Zahlreiche Deputa tionen und Einzelpersonen fanden sich zur Beglückwünschung ein Eine Deputation des Nathcs und der Stadtverordneten, mit Herrn zum Ebr deiitcrischcrft bracht« ihm euren solennen Fackelzug. — Auch ' " krankhert selbst an der WachSdl« . . aus Anordnung des BezkkSarzteS am Sonnabend bk ... geschloffen und der Unterricht aus 14 Tage unterbrochen werden mußte. — Ueberclnstimmend wird auS allen Theilen Sachsens ein Rückgang der Influenza gemeldet. Jndeß findet sich überall vrocure wm euren »orennci, vacrerzug. in der Fricdrtchsladt hat diearanulöse Augen- ibren Einzug gehalten. In der 17. Beurksschuie da- WachSbltich,wffe nahmen die Krankheitsfälle so zu. daß immer erfreulich. Var zwei Jahren gab ruientgeltücbc allgemeine ArbettSvermitteluugs stelle. Im Juni 1888 wurde eine solche vom Verein gegen Armennoth und Bettelei in seiner Geschäftsstelle, Elbbcrg 5, eingerichtet. Im Ja nuar v. I. besorgte diese Vermsttclnngsstellc schon 9t Aufträge von 8!» Arbeitgebern, wodurch 129 Perwnen (77 Männer und 52 Frauen) ans kürzere oder länge r Zeit Verdienst fanden. Im Ja nuar 1890 stieg die Zahl der Aufträge auf 238, der Arbeitgeber 226. der untergebrachten Personen ans 256, nämlich 55 Männer und 20l Frank». Und noch viel segensreicher könnte die Anstalt wirken, wenn sie von den Herren Fabrikanten und sonstigen großen , Arbeitgebern mehr benutzt würde, an tüchtigen Arbeitern, die eine Stelle suchen, fehlt e» besonders in den Wtntermonnten nie. — Für Dresden liegt der heutigen Nummer der Gewerbe schutz Nr. 8!) bei. — lieber die wirtbschastlichcu und sozialen Zustände in der sächsischen Oberlc> nsitz bringt die .Lcivrg. Ztg." folgende bc- mcrkenSwertbe Darstellung. Als sicherster Maßstab für den Wohl- j stand eines Voltes dars wohl seine Kvnfkrast gelten. Selten war > dre deutsche Industrie so ausreichend beschäftigt, wie die letzt.» Jahre. Die meisten Fabriken der Texlitbraiichc mutzten vergrößert werden,- ! um de» gesteigerte» Anforderungen der Käufer genügen zu können. Zahlreiche neue Industcicen sind in den letzten Iahien cnlstanden, auch in der Lausitz infolge der Schutzzölle. So waren die böhmi schen Knovffabrikanlen genöthigt, -Malen In EbcrSbach, Nensalza, Spreinberg, Tanbeirhcün, Sohiand, Löban rc. anzulegen, in welche» Hunderte von Mädchen bcschäillgt sind, neue Webstiihlsabriken entstanden in Alt- nnd Neugersdors, Wcbschützcnsabriktir ebendaselbst und in Seishennersdorf, große Sägewerke in AltgerSdor» und Sohtaud a. S.. Spiniicreieir >u Zittau und BcrnNadt. fast alle Garnnummern, welche man früher von England bezog, spinnt und lauft lest das Deutsche Mich. Die Arbeitslöhne und während der letzten Jahre durchweg erhöht worden, freilich verdient ein ge schickter und flcißffrec Arbeiter überall mehr als ein Kager und rrn- geichicktcr, die Spareinlagen sind ebenso gestiegen, wie der Fleischverbrauch. Man sollte memen, dteS Alles müsse den Ar beitern ein'enchten und die Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen könne nur bei den weniger gut bezahlten Leuten Platz greisen. Dem ist aber nickt so. Gerade die gut gezahlten Werkmeister nnd Vorarbeiter huldigen der Sozialdemokratie, well sie oft höhere Anipcüche a» das Leben stellen und mehr Ver gnügungen anttuchen, als viele Arbeiter. Wenn man unsere Ar beiter des Sonntags betrachtet, so wird man finde», daß sie sich gut kleiden nnd anitändig leben, waS ihnen ihr Verdienst auch er laubt. Merkwnrdtgerwcne werden aber die Spcikarrstaltcn der großen Fadriken. welche für 15—20 Pfg. ausreichende und kräftige MlttagSkost bieten, »nr wenig benutzt, namentlich die jüngeren Leute kaufen lieber vor den Thoren bei fliegerrdcn Händlern Fisch- woaren und Leckcrcicir. An Lohntagen sielst es vor unseren Fa briken aus. wie ans Jabrniärkten: Obst-, Fisch- rmd Deiikatcffcn- händler. Fleischer mit warmen Würstel», mitunter von dunkler Herkunft. Hausner. Bilderhändler rc. stellen sich an die Stmße und locken den Leuten d e Pfennige anS der Tasche. — Die Kranken kassen und Uwallversichcrnng haben gewiß den Beifall der meisten Arbeiter, und da» wird noch besser werden, wenn das Altersver- iorgnngsgcietz in Kraft getreten Win Nord. Die alten Leute, welche zur Beausfichtiguiig der Kinder im Hank Zurückbleiben, werden von ihre» verhcirathcicn Söhne» oder Töchtern nicht mehr als eine Last cmvfnnven. sie werden williger ausgenommen und besser aufge hoben sein, weil sic einen Beitrag zur Hansdalimigskasse leisten nnd nicht mit leeren Händen kommen, ww bisher. Dre Firma C. G. Hoffman» in NcuaerSdort hat eine AltcrSunierstutzung be reits vcnnch-weise cingeführt. und die -Bettelgroschen', wie sie dir Sozialdemokraten gern nennen, haben sich recht segensreich bewährt. Anstatt dies anzuerkcnnen. sind sozialdemokratische Agitatoren aus DicSdcn und Leipzig rastlos bemüht, Unzufriedenheit hervorznrufen und zu nähren, alle Wohlfahrtseinrichtungcn. mag sie die Ne gierung einfübicn oder ein Arbeitgeber, rmt Hohn und Spott zu begeifern. Bedeutende Zuwendungen der Fabrikanten zu Wobl- sahrtszinecken für die Arbeitcischafi, die aus reiner Menschenliebe hervorgiiigen, werden häßlichen und hämischen Kritiken unterworfen. Der Herd der Lausitzer Sozialdemokratie ist in Alt« und Ncugers- dorf zu suchen, dort wurden ihre Lehren durch gut bezahlte Effen« arbeitet emgeichleppt: Zitton kommt in zweiter Linie. In beiden. Orten giebt es auch Anarchisten. — Unter dem Namen .Waldmosaik' bringt die Firma C. Sckwagcr hier, Llmicnstr., eine Serie hübscher Artikel in den Handel, welche in den ciiiniuthigcn Thälem de» SchwarzwaldeS augcsertigt werden, um dortigen ärmeren Bewohnern einen Er- wcrbszwcig zn verschaffe». Z. B. befinde» sich darunter Photo- gwphle-Nabmeii, die ebenso mutier wie kunstgerecht au» Holz, Schuppen von Tannenzapfen und kleinen Zapfthen gefertigt sind und von vielem Fleiß und Geschick zeugen. Dergleichen giebt cs Wandkörbchen, Schatullen rc. Duffe Artikel werden von den Fremden in Badcii'Bodc» rc. viel gekauft, und hat dort auch die verstorbene Kaiserin Augnsta eine ganze Serie dieser Artikel angetanst. — Die vorgestern in Zw ick an abgehaltenc Versammlung der Besitzer und Vertreter dortiger Steiiikvhlcniocrkc billigte bk am 21. v. M. gefaßten Beschlüst'c des Vereins für bergbauliche Interessen, sich gegenüber den maßlose» Forderungen der Berg arbeiter. wie solche durch die Versammlungen und die Presse be kannt czeivordeii. ablehnend zu verhalten. — Am Sonliabend Nachmittag ertranken im Ricsaer Winter hafen die Schnlknabc» Louis Zschcruia, MarZfchernia und Emst Nagel aus Gröba, welche beim Schlittschuhlaufen durch das Eis brachc 11 und trotz aller Bemühungen nicht gerettet werden konnten. — In einem Wnrzcuer Gailhöfe waren in den letzten Wochen wiederholt den in den Gastslällen eingestellten Pferden die Schwänze wcageschnitteu worden. Endlich bat mau den Dieb ertappt: eS ist ei» Handarbeiter, der sich am diese Spezialität gelegt hatte. — Eine in Netzschkau aiibccanmt gewesene Wahlversamm lung. in welcher drr von sozialdciuokcatffcher Seite aufgcstelile Kan didat sein Programm entwickeln wollte, nahm ein vorzeitiges Ende. Ter Referent charakterisirlc nämlich die Vorränge bei der letzten Reichstagswnhl In so heftiger Welk nnd verletzte die Gegenpar teien derart, daß der aussichtStührende Beamte, der stellvertretende ssor Langlwff, dem Kandidaten da» Wort ' ar großer _ . ... leerte sich nach und nach der vollbektzte Saal. Kötzschenbrodaer VorstandSangelegenheit dürfte Sitzung des Gemeinverathrtz «nd- K- - DK ... tn der am Freitag abgehaltenc»
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