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Dresdner Nachrichten : 19.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189003193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-19
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1890
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Ileionesi Mul, Z Vro8äsll, A M-Nr-ir. S kW»«««»«; kUr ^vHrw»n<Nnneii sjtünk Lltc. 0.75. 1.00, 1.50. L^iir Drimvn NrelU^r»et« wir 8e!mürdrurck 1.00. ssrnu- wtilirr. mit i-isütron «,'LNÜrk, 1.50. L*»tei»r« «r.ivU, moäo- turOi^, KosU'r ttroN. 2.00. Lt»,« kkt1u-1^>rr»et» 2.00, 2.50, von i-rim.» t<rri>ldlnn6w olotfnnl nu ?< 3.50. L eine von prlinn ^tolseo in aUvn Farben ü.lX». 6.00. 6.50. «Äv»«8r««sr«« « «»-. VnshNSL ^ k«8»MNt6N u. linijplo VN K708 «. on Mail. ^» vTLSS «- »VL VLLr»VK,L^V> äuim-iixunx ViM ?08-t„is,ilhpu. Nr. 78. Spieael: Vi «8«LSr», !LijniL-'lo>irlnN8tl'3886 3, parterrv un<I I. Rücktrittsgesuch des Fürsten Bismarck. .Hofniichrichten, Finanzminister v Thnmmcl, Bischof Bcrnert -ß, Landtagsverhandlnngcn, Schiieiderstreik, Oslermarkt. Gcrichlsverhandlniincii. Hariciiconcert. Mittwoch, IS. März. Politisches. „Fürst BiSmarck hat um seine Entlassung gebeten". Mehr als einmal schon bat der Telegraph im Lause der beiden Dezennien, in denen der ebenso gefeierte wie gefürchtete Staatsmann die Geschicke des Deutschen Reiches bestimmte, diese Meldung nach allen civilisirlen Landern der Welt gebracht, und stets schien eS. als wen» der Pulsichlag des politischen Lebens in'S Stocken ge- rathcn sollte — nicht in Deutschland allein, in den politischen Kreisen aller Staaten, die je die Bedeutung dieses mächtigen Geistes empfunden. „Was nun?" Blitzschnell wie der elektrische Funke selbst tauchte als Antwort auf die aufregende Meldung diele Frage aus. Noch nie ist sie beantwortet worden, stets war die Welt der Antwort überboben: Ter Kanzler trat nicht zurück und behielt die Zügel der Politik nach wie vor fest in seiner eisernen Faust. Das „Niemals" Kaiser Wilhclm's l. hatte im Voraus alle Befürchtungen seiner Freunde gegenstandslos gemacht und nicht minder allen Hoffnungen seiner Gegner die Spitze ab gebrochen. Als dann der krankheitsgebeugte Kaiser Friedrich das Szepter in die todtmüde Hand nahm, als sich die Gegner der kanzlerischen Politik um seinen Thron zu sammeln und ein Netz politischer Jntrtgucn um denselben zu ziehen begannen, da hielt man allerdings den Augenblick für gekommen, sich daran zu ge wöhnen, den Fürsten BiSmarck nicht mehr an dem Platze zu erblicken, den er seit einem Mcnschenalter eingenommen. Nie hatte dieses „WaS nun ?" sorgenvoller geklungen als gerade damals, nie hatte man die Bedeutung des .einzigen" Mannes höher gewürdigt, als zu einer Zeit, wo man gezwungen war, Vergleiche zwischen ihm und den winzigen Geistern zu ziehen, die sich beruicn fühlten, das Erbe dieses mächtigen Genius anzutretcn. Doch cs kam anders. Mit starker Hand zerriß Fürst Bismarck das Jntriguen- netz, durch welches man ihn zu Falle bringen wollte, er riß diesen zweifelhaften Elementen die Maske vom Gesicht und zeigte sie dem Volke in ihrer ganzen Kläglichkeit. Und das deutsche Volk zubclte seinem Kanzler zu, den der damalige Kronprinz Wilhelm in über fliegender jugendlicher Begeisterung in einem auS dem Kriegsleben entnommenen Bilde als den Bannerträger bezeichnet«:. zu dem daS Kricgsvolk, nachdem der Heerführer schlver getroffen war, mit festem Vertrauen aufblickt. Zwei Jahre sind seitdem in'S Land grgangen. Der damalige Kronprinz Wilhelm hat die pro phetischen Warte Bismarck's, „Er werde einmal sein eigener Kanzler sein", zur Wahrheit gemacht. Er selbst ist jetzt der Banner träger des mächtigsten Reiches, auf den die gcsammte Welt mit staunender Bewunderung blickt, und der Mann, der ihm mit scharf blickender Menschenkenntnis! diese große Zukunft vorausgesagt, ist der Erste, der ihm den Tribut neidloser Anerkennung zollt. Er stchl vor ihm und bittet ihn, die Führerschaft allein aus seine Mgendstarkcn Schultern zu nehmen. Ein Zweifel, dag eS diesmal des Fürsten Bismarck unerschüt terlicher Entschluß ist. nicht nur sein Amt als preußischer Minister präsident niederzulegen, sondern auch als des Reiches Kanzler und Leiter der auswärtigen Politik endgiltig zu dcmissionircn, ist nach den Ereignissen der letzten Zeit nicht mehr zulässig. Vorgestern bat in Berlin ein Ministcrrath stattgcsundcn. der sich mit dieser Frage beschäftigt und insbesondere die durch das Ausscheiden des Fürsten Bismarck bedingten Maßnahmen zum Gegenstände gehabt hat. Ein Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung", die sich in ähnlichen Fragen bekanntlich stets als vorzüglich Insormirt erwiesen hat, enthält gleichfalls die Meldung von dem Rücktritt des Fürsten von allen seinen Aemtern, und gcstem Nachmittag verbreitete das offiziöse Wolff'sche Telegraphenburrau die inhalt- schwcre Meldung: „Die kaiserliche Genehmigung zu dem gestern cingcreichten Entlassungsgesnch des Fürsten BiSmarck als Reichs kanzler und Ministerpräsident wird unmittelbar erwartet". Die Ver hältnisse, die den Reichskanzler zu diesem Entschlüsse bestimmt haben mögen, wiuden bereits in dem gestrigen Leitartikel unseres Blattes gewürdigt. Auch in einer Korrespondenz der häufig offiziös bedienten ,„Hnmb. Nachr." werde auf den bevorstehenden Rücktritt des Fürsten Bismarck vorbereitet. ES beißt da: „Ob der greise Kanzler trotz seiner jeden Maßstabcs spottenden Verdienste und Eigenschaften hinter dem Glanze, den der junge, thatkräftige Kaiser, der Repräsentant einer neuen Zeit mit neuen Ausgaben, ansstrahlt, im politischen Bewußtsein der Nation zurückzutrcten beginnt, lassen wir dahin gestellt. . . . Man hört sagen, Kaiser und Kanzler stimmten wobt hinsichtlich der Ziele der Sozialpolitik überein, nicht aber betreffs der Mittel: ferner, der Kaiser wolle von den bestehenden Parteien, die er veraltet glaube, nichts mehr wissen, der Fürst hingegen meine, daß die Zeit für eine gründliche Neubildung noch nicht gekommen sei. daß man sich tauto cks inivni mit dem „alten Trödel" bchclien müsse; der Kaiser wolle die Umbildung der Parteien beschleunigen, dabei Mitwirken und erblicke in den alten, zum Theil aus die Person des Kanzlers gegründeten Gegensätzen ein Hindemiß, der Kanzler lehne diese Auffassung ab; der Kaiser be trachte die Sozialdemokraten alS Mißleitete, die er zum Besseren erziehen wolle, der Kanzler stehe mehr aus dem Standpunkte der Rcpiessivn — und was der angeblichen Gegensätze, von denen ge sprochen wird, mehr sind. . . . Der Kaiser ist ein Mann von außerordentlicher Auffassung, großer Selbstständigkeit, der als solcher den berechtigten Wunsch hegt, als Herrscher über ein so mächtiges Reich mit so großen und schwierigen Aufgaben, seine Eigenschasten zur Geltung zu bringen. . . Die frühere Zeit, wo der Kanzler im politischen StaatSleben Alles besorgte, der Kaiser mehr zurücktrat, ist sicherlich für immer vorüber. . . . Für spätere Zeiten dürste der Kaiser aller Vermnthnng nach auch die auswär tige Politik de« Reiches in der Hauptsache selbst bestimmen und nur die Ansführung und die diplomatische Technik von einem Minister besorgen lassen. Daß der Moment, wo Fürst Bismarck einmal nicht mehr Reichskanzler ist, in nicht allzu semer Fuknnst eintrelen kann, ergiebt sich aus der Tlial'ache. daß der leitende Staatsmann binnen weniger Tage sein 75. Lebensiahr vollendet." Daß dieser Moment schon setzt gekommen ist, ändert nichts an de» Voraussetzungen, »och an den Folge» dieses Schritte?. Fürst Bismarck hat den jetzigen Zeitpunkt iür den richtigen erkannt, und sein klarer, zielbewusster Blick wird ihn auch bei diesem Entschlüsse nicht verlasse» haben. E'n Mann, der wie er, die Regungen der Volksseele in ihrem Innersten zu erlassen verstanden, der wird sich auch über sein eigenes Inneres am besten Rechenschaft geben können. Wer. wie er. ein Vicrteljahrhunderl hindurch rm Mittel punkte der preußischen, der deutschen, der europäischen Politik ge stände» hat. der hat natürlich auch die verschredenarligsten Phasen der Entwickelung mit ducchgeinacht, und wie er der Zeit leinen Stempel anfgedrückt, >o hat ec seinerseits den wechselnden Zeitver- hällniiseir seinen Tribut gezollt. Daß Fürst Bismarck seine Ansich ten, wenn er sie als verfehlt erkannt zu habe» glaubre, geändert, daß er solche Wandiangen wiederholt an sich vorgenommen und wie er von sich rühmt, ;» lernen nicht ansgehört hat, gerade darin mag mit das Geheimnis; seiner Größe und seiner unvergleichlichen Dauer- hartigkeii als leitender Staatsmann liegen. Wenn er aber doch jetzt empfindet, daß er an der Grenze seiner politischen Biegsamkeit angelangt ist, und er die Lelbsiuerlenannng besitzt, berabznsteigen von der jelbstgeilbassenen politiichc» Machtstellung, die ihres Glei chen in unserem tonilisnlioiiellen Leben noch nie gehabt, so macht gerade diese Selbsterkenntnis; und der durch sie bedingte Entschluß dem StaatSmanne die höchste Ehre. Schon mancher Staatsmann hat den rechten Zeitpunkt, z» gehen, versünmt. Er hat es bitter- zu bereuen gebabc und mit ihm das von ihm geleitete Land. ES ist' gewiß: der Rücktritt BiSmarck» wird »ater allen Umständen eine mächtige Rückwirkung ans alle politischen Verhältnisse ausnben. Doch wir Alle haben gewußt, daß einmal, ob über kurz oder lang, der Augenblick eintresen wird, wo wir nicht mehr zu ihm als den Leiter der politischen Geschicke emporblicken können. Wenn Wir rnis jetzt leichter wie früher mit diesem Gedanken vertraut machen, so geschieht dies, weil wir setzt nicht mehr in bangem Zweifel zu lein brauchen, wie olt in früheren Jahren, über das „Was nun?" Die Antwort winkt uns in der lichtvollen, jngendkräftigen Gestalt nnie- res Küsters, der Kaiser und Kanzler in seiner willcnSslarkcn Person vereinigt. Auf ihn blicken wir init dem Vertrauen, daß er in seiner zicibewnßten, hochherzigen Gesinnung, seiner jugendlichen Willens kraft. seinem klaren Blick, in der hohen Ansiaffnng seines schwierigen Berufes der rechte Bannerträger der deuischen Nation sein wird. Wir brauchen in Deutschland eine starke Regierung, und wir be sitzen m der Person unseres Kaisers den Mann, der die Zügel der Regierung selbst mit starker Hand zu halten im Stande ist. H ambiirg. Die „Hamb. Nachr." erklären, die Zahl der in der Militüroorlage berlangien Felddatiericen betrage 72, andere An gaben seien unznlressend. Dasselbe Blatt rektisizirrdieMittheilnng über die nenstchc Aenßernng des Kaisers: Was die Sozialdcmo- kratie betreffe, so werde er niit dieser schon selbst serlig werden. Tic Aenßernng lautet in Wirtlichkeit: Wenn die Sozialdemokraten nicht schlimmer sind, wie Der ist tDeputirter Buchhoiz). dann hoffe ich mi! ihnen schon teriig zu werden Endlich wird berichtet: Ur sprünglich sei der Kaiser für ein Sozialis>enqe>etz gewesen. Seit der Zniamnienkunit wegen der Stadiniissioiien (im November 1887) sei In dl der Umg igebuna Monarchen sei die Auffassung stark vertreten, daß das Sozialisten allmählich eine Aenderung eingetreten. stark Verb cweicn ici. Charakteristisch sei, da ig de? gewesen ici. Evaralieristllch sei, daß als Hanpl das Gesetz angelührt worden sei, daß Pwußcii qeietz ein Fehler argumciit gegen . . , . dasselbe nicht bedürfe, sondern nur das nichtpreußische Deutschland. Preußen handle unklug, sich als Vorspann benützen zu lassen und das Odium auf sich zu nehmen. Görlitz. Die Zimmergeiellen haben die Arbeit niedergelegt, auch die Maurer haben sich der Lohnbewegung angeschlossen. Soarbrückcn. Tie Sektion der Bergarbeiter iür die staal-' lichen Gruben ün Saarqcbiete lehnte einstimmig ein Eingehen aus die bekannte Resolution der Arbeiter Bunte, Schröter und Genossen, die eine Auslieferung der Gruben an die Arbeiter verlangten, ab.- W i e ir. Das Abgeordnetenhaus verwies zahlreiche Petitionen ilm Anfrcchterhaltiing der Grenzsperre gegen Rußland und uni Erleich terung des GrcnzverkchrS mit Deutschland der Regierung zur ein» gchenosten Würdigung mit dem Ersuchen, dieselben bei künftigen zoll- und handelspolitischen Vereinbarungen insbesondere 1892 zu berücksichtigen. Paris. DaS „Journal des DebatS" sagt in Bezug auf Bis marcks Rücktritt: Mit Umkehrung der früheren Rollen war Fürst Bismarck im Amie eine Bürgschaft des Weltfriedens. Wenn er verschwindet, welche neue Richtung wird der Kaller seiner Politik geben ? Kaiser Wilhelms psischologstche Eigenart ist noch zu wenig bekannt, als daß man borherschen könnte, wie sie sich entwickeln wird. Gestern war der Kaiser für uns nur ein Soldat, heute ist er ein Menscheiistciiiid und Reformer. Klar ist sein Entschluß, seinen Willen diirchzuietzen und jeden Widerstand zu brechen. Was wird er morgen wollen? Wir haben zu viel Uederraschungcn gehabt, um nicht neue zn erwarten. Wünschen wir, daß es glückliche seien, die die Ruhe der Welt schonen. M adrid. Das Justizbiidget wurde abgelehnt. ES lst noch unbestimmt, ob das Ministerium demiisionirt. stkewnor k. Gestern brach in einer großen Buchhandlung in Indianapolis Feuer aus. bei welchem 13 Feuerleute durch Umsturz einer Mauer getödtct und 19 verletzt wurden, die Mehrzahl dersel ben ivdilich. Die Berliner Börse eröffnest heust sehr reservirt und zeigte große Unsicherheit. Die Demission dcS Reichskanzlers wurde allgemein besprochen. Banken crvffncieii etwa 2 Prozent nicdriger Ueber die Einzelheiten der künttigen Gestaltung der Negierung als gestern, bcnlscbe Bahnen unbeachtet, österreichische still und nicd- werden die nächsten Tage Ausschluß bringen. Sie werden aber vor riaer, Bergwerke stark angeboien, besonders Kohlcnakticii. dic erbeb- —c ---- - - ^ r , ^ . -- -- Allem in unserer denkschen Nation die Erinnerung lebendig werden lassen an all' die großen Ereignisse der lctzicii Jnhrzehnle, für die sie den Zoll der Dankbarkeit dem «ns dem Amte scheidenden Staats- niaime zu entrichten hat. Nicht in die wenigen Sätze eines Zeit ungsartikels läßt sich die eminente Bedeiitinig Bismarcks zusnmmeii- fassen — wie könnte man die geschichtliche und wirthschastliche Entwickelung, die ein großes Volk während eines McnichcnalterS genommen, in so wenig Worten würdigen — die geiummst Presse der civllisirstn Welt wird in den nächsten Wochen diesen Versuch! als ihre vornehmste 21 »'gäbe betrachten. 'Nur Ems ici dem Schei denden heilte iiachgcrufcn: Er besaß die Fähigkeit, die Ideen, die daS Volk erfüllen, ans dessen Seele herauszuieien und zu Thaten zu gestalten. Ais er Tcui'chlaiid einigte, als er das geeinigte Reich zu einem Hort des europäischen Friedens mackste, da crsülllc er den i ^ »r, § nationalen Willen, da gab er dem Gestaltung, was in der Seele! iE <«8.7». «»miEri,»». Prtorna««, —. des dentichen Volkes Jahrzchiste hindurch vergeblich gerungen hatte, steconivic «:l».W. ü„>»». sich zur Thal zu gestalten. Und ecs! neuerdings, als er dem Drange ! >> r > s. vrodmien ,««,»>«.> We««„ vcr M>ir,, or.,in. »er Mai-eiu«»» „I >,I „„g 2<.L». I>cl,aiii>,ci. -tvirituS ver Murz .!».«», »rr Lci'tbr.-Dccbr. R.L», dchavpttl. - cistanci» Ni lernen ^>c>nn cn.c nun«, ,einen »iw sein 7^., Scvieuidcr Dccember m,e». weichend. Geschick z» erproben, die Balm sreizn.nachcii begann, auch da hat ,r°.n«en,.Schi«»>. »,r Mi.r« ,.r M-, liche Einbußen erfuhren, rremde Reinen matt. Später konnte sich die Haltung befestigen, auch nahmen die Geschasst ein lebhafteres Tempo an. besonders in Banken und Bergwerken. Im Kassaver- kchrc Banken rnhia, deutsche Bahnen unverändert, österreichische schwächer, Bergwerke und andere Jndnstriepapicrc matt, auch dcnische Fonds und österreichische Prioritäten schwächer. Pnvatdtskoiil 3-V< Prozent. Nachbörsc ziemlich stst. — Wetter: früh bedeckt, Nebel, kühler, Nachmittag heiter, wärmer, Ost-Süd-Ost-Wind. ft ran Hort a. M. i»br»»!>.> Srrdi» 2,ei,««, ktaa»». 187,«». La»». »<>.!>». «oliNer —Sadiurr «er.!»', »vrve. llna. »aldr. 8«,8d. viSkonlo 227,10. 2rrSdu. Bl. i.'>I.:>i», Laura lI7!>>i. Grllcistir,i>c,i —. »andeldg. — Lcutsche Di. —,Rnhift. Ivieu iDdcndd.i Sredi« sag.«,, «iaaiüdadu 219,2». Laindar»» 1Ä.75. Nordwcsi 202,s». vtarkuatcn »8,.'Ui. u»a. ürrlisl »47,so, Ruhig. Varia. Schluß.' Sinne 88,12. Anleihe iaa.aa. zitancner S2,«x>. Staats- " ' S»»Ier 7Z>/,. «kauvirr er den nationalen Instinkt glücklich verstanden und geleitet, geht — seine Schöpfungen aber bleiben. DaS walle Gott! Er Fernschieib- und Aernsprkch-Bcnchte vom 18. März. Berlin. Ter Kaiser Hai ans beule Abend 6 Uhr sämmiliche kominandlrende Generale zn einer Konferenz nach dem hiesigen Schlosse beriiien. Dieselben sind ihei!» gest.-rn Abend, theils Keule Vormittag hier cingeirofieii. — Dem Bniidesrathe ist ein Gesetzen t- w»rs betreffend die Abänderung von Bestimmungen des Stiasgeictz- biiches tErintz für das Soz.-Gesetz ?i zugegangen. — Der Cher des Gcneratslabes Graf Waidersec bcabsichligt, sich in etwa 8 Tagen zn einer Erholungsreise »ach Italien zn begehen. — Die Absage der Konservative» an das Ecntrilin ans dessen Bestrebungen bez. der Schule beruht ans einem formellen Beschlüsse de» mit der Gc- sammllcitnng der Partei beanfiraateil Elter-An»>chnsses und darf als der übereinstimmende Ausdruck der Auffassung der konservati ve» Partei angeieben weiden. — 'Als Nach'olcicr Vollmanns aut dem Lehrstuhle der Arziielkundc an der Universität Halle ist Pro fessor Brahma»» bestimmt. Berlin. Ter Rücktritt des Reichskanzlers wird noch nicht amtlick veröffentlicht. Es wird indes; nicht bezweifelt, daß das Demissionsgciuch »»verweilt Genehmigung gefunden. Man nimmt an. daß Kaiser und Kanzler darin übciciiifiiinmen. das; der gegen wärtige Augenblick zu einem io wichtigen Personalwechsel geeignet sei, ohne Erschütterungen befurchten zn lassen. Insbesondere schließt man daraus, daß in Bezug aus die auswärtige Lage icdc Besorgniß ausgeschlossen sei. 'AIS künftiger Reichskanzler wird vielfach der frühere Marincchcf General v. Eaprivi. der vor 8 Tage» eine 4slündige Audienz beim Kaiser hafte, genannt. — 'Angeblich soll der Herzog von Koburg. der Berlin wieder verlassen hat, eine Vermitie- lunä versucht haben. — In parlamentarischen Kreisen wollte man auch wissen, daß dos Gesamimmiiilistrium um seine Entlassung ein gekommen sei, doch wird sie von anderer Seile mi! der Mistivi- rnng bezweifelt, daß cs sich ja in» keinen Siistemwechse! handele. — Die „Köln. Zig." meldet, der Reichskanzler habe u» gestrigen Ministerlatke erklärt, er beabsichtig«, leine'Armier als Neichstanzler, preußischer 'Mnislerpräsidcnt und Minisicr der auswärtigen 'Ange legenheiten iliedcrznlcgcii und sich in den Ruhestand zncnckzuzieheii. Die Entscheidung sei niiwidecrustich. Berlin. In der heliiiaen Bcrathuug de» KulinseiaiS >m Abgeordnetenhause ciklärte Windthorit ans eine kuchenooliiische Er öistinng angesichts der allgemeinen Ungewißheit für setzt verzichten zn wollen. Kultusminister v. Goßlcr kündigte die baldige Einbring ung der Vorlage betreffend die Sperrgclder an. 209. «ioosra »er März I<«, ver Mai l«. Trr .vamimrgrr vlstldam»s«r „Lcandiii", ^avitüii «ovlk. is> a» 1?. ». M, in S!ew.?»»rr etiiactroffcn. ^ertliches und Sächsisches. — Gcstem in der ersten Nachmittagssliliidc beehrte Sc. König!. Hoheit Prinz Georg mit Prinzessin Maihildc und de» Prinzen Johann Georg und Alberl die K n n st a n S stellnng in der Zcrdinandstraße. Die Kömgl. Hoheiten verweilten über eine Stunde i» der Ausstellung; beim Verlassen drückte Prinz Georg Herrn E. Thamm seine 'Anerkennung des guten Arrangemenls und dcr Ausslellniig selbst ans. — Heute begeht Ihre König!. Hoheit Prinzeß Mathilde die Feier ihre» Geburtstages. Die Prinzessin ist am 19. März 1863 geboren. — Da» zweimonatliche Interregnum im Königs. Fiiianzmim- sterilim ist vorüber. Vorgestern bereits ist die Entscheidung ge troffen worden, und zwar fiel die Wahl Sr. Majestät deS Königs ans den langjährigen 'Abtheiluiigsches >m Finanzministerium Wirkt. Geh. Rath Julius Hans von TI> nminel, Exc. Ter neu ernannte Herr Finaiizministcr war bereits gestern in den beiden Kammern Gegenstand herzlicher Beglückwünschungen. 'Am 25. Mai 1821 geboren, trat Herr v. Tkümmel als Aktnir 2. Klaffe beim Jnstizamtc Frankenbclg-Sachsenburg in den Staatsdienst. 'Am l. August 1852 trat er als Referendar bei der Kreisdirektion zn Bndissiii ein, 3 Jahre später avancirte er zum Regicrungsrath bei der KreiSdircktion Zwickau. 'Am I. Mai 1859 wurde Herr v. Thnmmel als Vortragender Rath in das Fiiianzministcrinm berufen und bereits im svigctiden Jahre znin Geheimen Fiiiaiizrath er nannt. Leit 1871 stand Herr V.Tliümmet als Direktor der 3. Ab- tbeilnng des Fmnnzmlnisterinms vor. 'Ansang» mit dem Rang eines Geheimen Rathes. bis er im Mai vergangenen JahreS durch Ver- 1888 ist er Präsident des König!, techniichcn Ol>c>prüfiliigSamtcS. Seit 1873 ist Herr v. Thiimmel semer Mitglied der Commission iür Enticheidnng über Eomvetenzziveisei zwischen Justiz- und Ver waltungsbehörden, seit 187«i Milgüed des DiSzivliiiargcrichtshofes und seit 1879 Mitglied des Eompetensgecichtshoses. . — Der Tod bat in den vmgeiftigen Friihüuiidcn einen allge mein verehrten und hochgeachteten Greis, den hochwürdigsteii Blsck^vs Dr. thcol. Bcrncrt, 'Apostolischer Vicar im König reich Lachsen und Dechant des DomsftftS St. Petri zn Bautzen, abbcrnfcn. Die katholische Kirche verliert in ihm einen ihrer wnr- Umzi-Mginsiizz^ -aaznii^sgrn^-n SRimiK 'sffawi'z »Mqazsg-wsckg il»»zq^A p„i> SI
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