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Dresdner Nachrichten : 02.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189004027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-02
- Monat1890-04
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 02.04.1890
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f«r Psltt«. v-rkndnickit. Prnvdsvltft«. Besitzthum, i rs üem. ol'il Mn ltndt >r gerümuig verschledenll ich zu Jolge iin Rull, l »u sehr er rld zu per jeder Ans- 0«l8tvl llllt« . auch bei tun it genügen» an d. Balm sarisbad. ir, i pnidelhol; 9,'lrhe ane-gc honerde- nn» a verlause!' i. ir. :r«8 . Prag. , nur großer !>end. iu Urn- vertb zu vrr jigerstraßeM ge iffertr. Platze oline ähr. besiehe» aeschäft in : halber zu ittnisse nicht unahme und ' M. ersvrderl. , 80 in die uu Msutö. r Verkehrs- tst. befind!. vaar.- LN, senhnndka., )'i«.-<ttesch.. dbeitSrurks. >c«. Br». aiahme 6-bis Ziliisk. erth. msg. 2. 1 hast. er ist ein seil »des kleine-, er preiswerlli Zmchr. unler rch Na,ln II «vor» cm »rs- ung ltetes WIM esigen Stadt, ir die Laden- et preisweriü wes bei den» licchtsanwnft ;.März 189". Iren Veilchen >lle belegenes, chlacht - Ein- lWst »ter den an- ionen sofort »ine Offerten Hvlbcinplatz. I». 22» will, wende hloßftraßeR,. Mer- klebend, feste st für I2MN.'. ch.(tristen;. Zahns« 2.1. «nkünd »auch ... löittimaliliins. sunaen »eliinen imiiintltib» sie vermilteluna-ltellen a». «niwreckMlle Nr. N. 35. Jahrgang. Aufl. 48.5UÜ Stück. Nnnnro ^nnonosn-Krpoüition boüixlot «iek 4L 4L "Wß (neben 6er Vrssclnvr Lanlc unä vw-L-vis Hotel eolünor Lnzzel). Kolistiilleiii t Agler, A.H.. Mstm. rpeMWI kilMIlIillklltzll «wptsdl« ruw 0»t«rk«,1» ia »v«rk»nnt*j Lvinktor (^urili- dalt^uf, u. vvt- vsnck« läßl ioü krilivtl silutctt m. VvrpLcIluvt,' kvxsk» Linsvn- <lun^ oä. ^»etl- imlinw von uur ü Llklklr. *) T'Lkltion'l» v. ^norllormliogs- «oliroidvn. I»aal I^»nk«,6onäitor, 1N>-I>oN>»kr<i!> I. 8. Dresden, 1890. r.LLVÜULIMLSodU LlöuigZojjannllrajje u. Ura-We IS. Orvssta» Llusikwortc-, tlrcbostrivn-, 8.vmpli»nion-, Oreborxsl-, Hitnnoninm-, Instrumenten- »ml Lniteu-Ll-chicr»». »«teilst« cha««ulii vvi» ileinnoll Z klanl. H vrosäen, A Milssßr.U. A or8ets dsblor Viinülül in »Hon proixon, ^k^os»8, ^Vviwtt, fb'urdvu, ^tokfon vto. rsass L LrsnaseLs, vmaeii, § Lüo«k-Iol»anl»8t> a«8v S, zurrt, u l Lt. ^ 8 o° ffros kvLLmsutsn UNll knöxks e° L 8 LIIkvuv ^uto» tl8«i»L vo» I?08»iiiei»tvi». N Vruvdloräonäv linäeir llilke, sichere /uiilelclialtrin", Ilvssorun^, aueb 1I'-j>»nrr ihres Hebels, ciureb meine nnclr InnxjtUujch!» I'lrlitlrrrin^eir niul naelr ürrlliclrer Vorsebrilt liir jo6en d'all licsomlers ennsteuirten U»»»«In-ri^t u l Ol « a I I n I» I»« t»rs«tr«»,«»; t8. M». Blsiilnrck's Nürktrilt »nd die asfiziöse Presse, Echebuissc der Berliner Cvnserenz. AchlstundennrbeitSlnkl. Belllcr und Bakiabunden, I v<^»» Civil-Musildircctorcn, Ällueiueincr L»aiiöbenl',crvercin. cherichisvcrhandlunacn. Tailesaeichichte. .ltuuslvereinSaussiellun«. ! Mittwoch, S. April. Luiuiworlllllrr tledaNkin Er Politisches o». »mH vir re» m «re»d,n. Eines muß, nachdem der Ucbertritt des Filrsleu Bismarck in das Privatleben sich in so ergreifender Weise vollzogen hat, jeder Patriot wünschen: daß der Streit über die Ursachen seines Ab gangs nicht wieder auslebe. Zu diesem Verlangen aber suhlt sich cm Jeder veranlaßt, der die neuesten Erscheinungen i» der Presse des In- und Auslandes beobachtet. Da wird in behaglicher Breit- spurigkelt untersucht, wieweit der Rücktritt des Fürsten Bismarck nichr oder weniger freiwillig war. Ter „Rew-Porkcr" Herold" erzählt einen ganzen Roman über die Vorgeschichte dieses Rück tritts. ES genüge, hier kurz anzudeulen, daß cs sich nach dieser Erzählung anfänglich um die Beschränkung des Fürsten Bismarck aus die Leitung der Auswärtigen Angelegenheiten gehandelt habe, später sei die Entscheidung über sein NücktriltSgesuch auf die Zeit nach Zusammentritt des Reichstags oder Milte Sommers verschoben worden, zuletzt habe Bismarck eine» bmvuatlichen Urlaub erbeten, und was dergleichen Geschichten und Geschichlchen mehr sind. Entspräche daS Alles den Thatsachen, so wäre cs immer noch unvollständig. Wäre der Kaiser wirklich auf alle diese Vcrmiltcl- ungcn nicht eingegangen. so bliebe immerhin die Frage des Warum? unbeantwortet. Man muß doch annchmcn. daß auch der Kaiser seine guten Gründe gehabt habe, so zu handeln, wie er handelte. Man kommt der Wahrheit am nächsten, wenn man sich dcS Sprichworts von den beiden harten Steinen erinnert, die selten reine zu mahlen vermügen. Selbst einen, bei der Verschiedenheit wein scharf ausgeprägter Charaktere auf die Tauer unvermeid lichen Bruch zugegeben, so hat doch kein Mensch daS Recht, an der besten Absicht auf der einen wie der andern Seite zn zweifeln. Wie es gerechte Empörung erregte, als die freisinnige Presse den bisher allmächtigen Reichskanzler nach seinem Rücktritt grausam verhöhnte, wie die Indianer den an den Marterpfahl gebundenen Feind, geradeso berechtigt ist die Entrüstung über daS jetzt neuauf- lcbcude Preßtreiben, das die Nation noch nachträglich und ganz uuuSthigerweisc zu einem Richtcrspruch zwischen Kaiser und Kanzler ausrusen möchte. Damit dient kein Mensch den Interessen des Reichs oder erleichtert den Uebergang in die neuen, schwierigen Verhältnisse. Man würde dem Fürsten Bismarck bitteres Unrecht thun mit der Annahme, als begünstige er solches Preßtreiben. Dazu ist er, der sich mit Stolz den „knrbrandenburgischen Vasallen" genannt, viel zu monarchisch veranlagt. Es gickst aber leider Gottes eine große Anzahl Kostgänger des Welfenfonds, welche jetzt in Ver legenheit gerathen sind, woher sie ihre Neuigkeiten beziehen und womit sie daS Publikum unterhalten sollen. Die sogenannte ossiziöse Presse hat seither Unheil genug angestiftct und daö Meiste zur Vergiftung der Partcikämpse beigetragen, als daß cs wünschcns- Werth wäre, daß sie ihre Quertreibereien forlsetzen sollte. Das 1807 vom Staate Preußen beschlagnahmte Vermögen des Melfenhauscs wirft jährlich 400,000 Thaler an Zinsen ab, die ursprünglich zur Bekämpfung der politischen Umtriebe des Wclscnhauses verwendet werden sollten. Allmählich sind diese 400,000 Thlr. In eine» Ge heimfonds umgewandelt worden, aus welchem die offiziöse Presse in der verschiedensten Gestalt gespeist wird. Ohne vorläufig tiefer aus diese Dinge einzugehen, so Ist es landeskundig, daß die große Zerfahrenheit unseres Partciwescns wesentlich aus die Leistungen der für inspirirt geltenden Preßkvsaken zurückznsührcn ist. Diese Leute haben nie Bedenken getragen. Fahne und Farbe zn wechseln und beute anzugreifen, was sie gestern befürworteten. Ein guter Thcil von ihnen ist orientalischen Ursprungs. Wenn eine gerade Soldatennatur wie die Caprivi's mit dieser Preßwirthschnft anf- räumt, so werden unsere öffentlichen Zustände viel Abstoßendes verlieren. lieber die Ergebnisse der Berliner Konferenz äußert sich di englische und französische Presse weit wärmer, als die deutsche. Die .Morning Post" erklärt, das Ergebniß der Konferenz rechtfertige den Entschluß des deutschen Kaisers, die dorncnreiche Sozialresorm furchtlos in die Hand genommen zu haben. Die .Times" rühmt, Kaiser Wilhelm habe innerhalb zweier Monate die Sache menschen freundlicher Reformen um 60 Jahre gefördert. Dem gegenüber mäkeln deutsche nationalliberalc Blätter, daß mlt der Konferenz praktisch gar Nichts gewonnen sei. Zunächst liegt freilich, daS sei von vornherein zugestanden, nur ein moralischer Erfolg der Konferenz vor. Es ist aber unter allen Umständen ein Gewinn, daß überhaupt zum ersten Male eine internationale Konferenz über so wichtige, aber auch über so schwierige Fragen staitgefunden hat. Wer cs bisher für unmög lich erklärte, nach dem Muster eines Weltpostvereins auch Wcltverträge über Arbeiterschuh hcrzustellcn, der ist durch den Ausgang der Ber liner Konferenz thatsächlich widerlegt. Wohl gebührt der Schweiz der Ruhm, den Gedanken zuerst angeregt zu habe», aber Jedermann sicht ein. daß der Vorschlag der kleinen Schweiz nicht so rasche und so allgemeine Nachfolge gehabt hätte, wie eS nach dem Erlasse des mächtigen deutschen Kaisers und seiner Einladung der Fall gewesen ist. Ais Hauptmangel an den Ergebnissen der Konferenz hebt man immer hervor, daß keine bindenden Beschlüsse gefaßt wurden. DaS wußte man aber schon vor ihrem Zusammentritt. Hätte Deutsch land auf den bindenden Charakter der Beschlüsse bestanden, so wäre nach der Ankündigung der Regierungen Englands und Frankreichs die Berliner Konferenz seitens dieser Staaten gar nicht beschickt worden, diese also nrS Wasser gefallen. Um daS zu vermelden, konnte man der Konferenz nur eine befürwortende Stimme ein räumen. Die Konferenz halte nur.Wünsche" zu äußem. Sie hatte gar nicht die Aufgabe, Gesetzentwürfe fertig zu stellen, son dern nur die Grundlinien zu ziehen und über gewisse allgemeine Grundsätze eine Ucbclcinstimmung hcrbeizusührcn. Das ist ihr be treffs der vorgclcgtcn 0 Punkte dcsArbeitcrschutzes gelungen. Das Jnölcbensührcn dieser Tinge bleibt der Gesetzgebung der Einzcl- staalen Vorbehalten. Man hat aber künftige Konferenzen in Aus sicht genommen, um die Beobachtungen und Erfahrungen, die bei der Aussührung der Beschlüsse gemacht werden, gegenseitig auSzu- tauschen und zu prisien, welche Abänderungen und Ergäuzungcu nöthig sind. Ter tvdte Punkt, an welchem bishcrdieArbeiterschutz- gesetzgebung scheiterte, ist überwunden : die Sache ist in Fluß gebracht, kein Staat hat mehr eine Entschuldigung für sein Zurückbleiben, alle müssen vorwärts gehen. Keinem Staate ist es unbenommen, über die Konferenzbcschlüsse hinauszugchen. Sic stellen ja nur das Minimum, nicht das Maxi mum des zu Tbucnden dar. Stellt mau sich auf den wcltbürger- licheu Standpunkt, so muß man sich z. B. freuen, daß die Konfe renz die Arbeit von Kindern und weiblichen Personen unter der Erde (in Bergwerken) verboten hat, obwohl da? siir Deutschland sehr wenig praktischen Werth hat, da dies hier nirgends slattsindet. Wohl aber hat es die höchste Bedeutung für Belgien. Mit der unterirdischen Arbeit von Frauen und Kindern wird cs in Belgien künftig vorbei sein und das kommt indirekt auch dem dcntschcn Bergbau zu Gute, denn es beseitigt eine Konkurrenz abscheulichster Art. Die Wünsche, welche die Konferenz betreffs dcS ArbciterschutzeS ausge sprochen hat, sind keineswegs so nichtssagend als man behauptet; cs wohnt Ihnen eine mächtige Triebkraft inne, sie praktisch zu ver wirklichen. Deutschland wird sich nicht entbrechen können, zahlreiche Bestimmungen der vorgeschrittenen Fabrikgesetzgebung der Schweiz und Oesterreichs cinzusühren. Man darf erwarten, das; das Arbei- terschntzgcietz, das dem deutschen Reichstage vorgclcgt wird, noch über die Beschlüsse der Konferenz hinausgcht. Auch einen großen polilischen Erfolg hat die Berliner Konferenz gehabt: cS kann nicht ausbleibcn, daß diese Fricdensarbcit, zu welcher der dentiche Kaiser die Staaten ausrust, auch die friedlichen Beziehungen derselben zu Deutschland stärkt. Fenlschreib- und Fernsprcch-Berichte vo», l. April. Berlin. Wie ans Petersburg gemeldet wird, sicht der Besuch des Kaisers Wilhelm lm Sommer zu den russischen Manövern von Krasnoje-Sclo numnchr fest. — Der „Reichsanzeigcr" veröffentlicht die Ernennung des badischen Gefandlen Frist», v. Marfcdall zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Ter Uiiterstaalsiekrctär im Auswärtigen Amt, Geh Legationsrath Graf v. Berchem wurde zum Wir». Geh. Rath mit dem Prädikat Execllcuz ernannt. — Die „Post' demeutirt die Nachricht von der Verlobung der Prin zessin Victoria mit dem Punzen Albert vo» Sachsen-Altcuburg. — Die Königiu-Regentm von Spanien hat den Prinzen Heinrich von Preuße» zu einem Besuch in Madrid einacladcn. Ter Bestich wird wahrscheinlich in der Osterwoche staktsindeii. — Ein neues Sozialistengesetz ist. wie die „Kreirzztg." erführt, nicht ansgcarbcilct worden. — Als im Februar, so berichleu mehrere Blätter, der Kaiser an den General Cavrivi die Frage wegen Ilebcrnahme des Reichskanzleramts gerichtet habe, hätte Cavrivi erwicdcrt: „Wenn Sic mich morgen irr de» Krieg schickte» und mich aus den gefähr lichste» Punkt des Schlachseldes stellte», so würde ich okuie Be denke» gehorchen und auch für El». Majestät auf dem Schlacht- selde zu sterben wissen. Anders ist eS mit Ew. Majestät jetziacnr Ausimicir. Aber wen» es fein müßle. nun io würde ich auch dies als mein Schlachtfeld ansehen, aus dem ich ein ehrenvolles Ende finden kann." Ehenrnitz. Tie Vertrauensmänner der Bergarbeiter des hiesigen Bezirks fordern in einer Petition an die Grnbcnvorständc achtstündige Schichtreit ausschließlich der Ein- und Ausfahrt, Mprozerilige Erhöhung des Schickst!ohnes, diciklassigcs Häneriystem, sowie fiele Wahl der Acrzte und freie Kur für dre Familie. Sie verlangen bis 16. Avril eine Erklärung ans jene Forderungen. Ha in bürg. Die „Hamb. Nachr." brachten anläßllch der gestrigen Feier in Friedrichsruh nachstehende Aeiißeruugcu des Fürsten Bismarck. Als die Rede auf die Möglichkeit seiner Rück kehr nach Berlin kam, äußerle er: In seiner» Alter mache man einen so großen Umzug nicht zum zweiten Male. Die Möglichkeit, daß ec einmal im Reichstag cricheinen werde, gab er zu. Zur Arbeiterfrage bemerkte er, die Streiks seien nicht das Schlimmste. Sic gingen vorüber. Das Traurigste für die Arbeiter trete ein, wenn die Arbeitgeber infolge solcher Vorgänge die Lust verlören, weiter arbeiten zn lassen. Ans die Frage, ob er den Hcrzogstitel führe, antwortete er, die Sache habe ja im „Reichsar,zeiger" ge standen, und was da stehe, sei wahr. — Die heutige Gebnitstagsfeier dcS Fürsten wurde durch ein Morgenstairdchen der Musikkapellen des 76. Regiments, der Wnndsbccker Husaren und der Natzcburgcr Jäger eröffnet. Zahllose Geschenke und Adressen. Glückwunsch schreiben und Depeschen liefen ein. Zahlreich war ans Hamburg das Publikum anwesend. Der Fürst ist beini besten Wohlsein. Pose n. Sämmtliche Maurer hier und bei den AußcirburgS streiken. Cie verlangen lOstündige Arbeitszeit und 40 Pfg. Stundenlohn. Sprottau. Das Schloß der Großherzogin von Sachsen- Weimar in Obcr-Johusdorf ist d ' ' ' worden. A » gSb »rg. Die Stadt Augsburg hat den marck zum Ehrenbürger ernannt. Wien. Die Zahl der streikenden Maurer ist auf 17000 ge stiegen. Außerdem streiken gegen 1000 Bäcker. Paris. R.ibot hat in Bezug auf die cgppiische Konversion neue Anträge gestellt. Die Verhandlungen sind im Vesten Gange und lassen baldigen Abschluß erwarten. Pa r i S. JnleS Simon hat sich über seine Eindrücke in Ber lin verschiedenen Joiirlialistenstzcgcnüber geäußert. I» Bezug ans Kaller Wilhelm sagt er: Ter Kaiser sei von außerordentlicher Höflichkeit, er spreche französisch wie ein Franzose und zeigte sich über nlle die Konferenz betreffenden Fragen sehr unterrichtet. Er sei offenbar zu sehr mit zu »nienichiiiciiden Reformen beschäftigt, um an einen Krieg zu denke». -- „Pai;" läßt sich aus Berlin melden, Kaiser Wilhelm suche die Grundlage einer Verständigung durch eine Feuersbrnnst eingeäschert Fürsten VIS zwischen Denllchland und Frankceich n»d eine Herstellung freund schaftlicher Beziehungen zwischen beiden Ländern. — Ter „Figaro" läßt sich aus London melden: die Königin Victoria werde auf ftucc Rückkehr aus Aix-les-baurcS in Darmstadt eine Begegnung mit Kaiser Wilhelm haben. Tie Entrevue ivtt angeblich die Bedingung für die Mttwftknng Englands zur Anftechlcrhallnng des Friedens in Europa seslslclle». — Saint-Saöics befindet sich in bester Gesundheit iu Mailand. Brülle l. Vergangene Nacht ist der alte Justizpalast thcil- welle ciirgcstnrzt, Verlust an Menschenleben ist nicht zu beklage». P e t e r s b n r g. Frau Maria Petrokowa, Verfasserin dcS be sann len Briercs an den Zaren, ist ans dessen anSdiücktichen Befehl, sreigclasscn worden. — Ein Mann verübte Selbstmord, angeblich well er durch das Loos da;» erkoren worden war, den Zaren zu ermorden. Er hiuterlicß einen Brief, aus Grund dessen zahlreiche Verhaftungen slattiaudcn. Die Berliner Börse komrle sich bald nach Beginn infolge von Tccknnge-känscn in den leitenden Spekulativiispapiereii befestigen. Banken waren angeregt. Eisenbahnen dagegen vor wiegend schwach, Dnrcr stark angeboten. Von Bergwerken Kohlen- werthe gut behauptet, Eisenwerthe Anfangs schwächer, später gleich falls erholt, fremde Renten seit. Im Kassuvcrkehr Banken fest, Bahnen schwach, Bergwerke und andere Jirdustriepaprere belebt und vielfach anziehend, deutsche Fonds erholt, österreichische Priori täten fest. Privaldiskoiitll''/-'Prozent. Nachbörsc fest. — Wetter: Meist bewölkt, kälter, früh Reif. West-Nord-West. gra » ksur, M. «SldkiidS.) «red» WS.ea. litt.«. «,»». I02.2S. «ali»>er —. «LNUler 91.80. Urne. llaa. »,l»r. 8«,<0. Di«e«u, 217,1». DrcSdn. «k. 116,r». Laura 136,90. Äclsenkircheu —. Handels», —. Dciitsilie «7. —. ffrft. wir». ivbeudS.i «red» 309,6». «laalldah» 217,0». >»«I«de» 121.6». Nordwcs, 2»»,6». Marino,en 68.62.5. u„g. Credit 317,6». gest. «arid, cschlu»., Rente 88,67. «»leide 106,60. Italiener 92.3«. Staat», bahn 163,75. Lomdarde» 276,26, da. Priori,itea —. «danter 73-/». «addier 179,68. Ltlowaae» 638,76. Siromvle 616,ÜS. Fest. Pari». Prodniir» iSchluh.i Welze» »er «»ril 21.10, »er Sept.-Peedr. 21,1», inhig. sviritn» »er A»ril Z5g!6, »er Se»tcmber-Deermbrr 37,«o, still. Riiböl »er April 71,»», »er Septemhee-recembee 68,«», behaupte». « m st , r » a m. Produkte» i«chluh>. Welze» »er Mat 1S9„ »er R«»dr. l»2,»0. Rosse» »er Mai 13».»», »er Oktober 132,»». Oerttiches und Sächsisches. - Ihre Königs. Hoheiten Prinz Gevrsi und Prinzessin Mathilde beehrten gestern d,e Schülcrarbcitenausstcllung der Königs. Kiiiislgcwerbe'chnle mit ihrem Besuche. Geführt wurden die hohen Herrfchaften durch Henri Hoirath Grass. - Geh. Kriegsralh M a n n erhielt die erbetene Verfetznng in ' den Ruhestand und wurde mit dem Koiilthnrkrciiz 2. Klasse, des Verdienstordens ausgezeichnet. — Ter Ober-und Koips-Anditem Justizrath Huth wurde ! unter Verleihung des Titels und Ranges eines Geheimen Kriegs- ; rathcs zum suristischen Rath und Ablhciliings-Vorstnnd im Kriegs- ; ministciiinn ernannt. — Die von dem Rath und den Stadtverordneten Dresdens - an den Fürste» Bismarck abgesandte Glückwunschadresse lautet wörtlich: „Ihrem hochgefeicrten Ehrenbürger Seiner Durchlaucht dem Fnrsten Otto von Bismarck, dessen weiser Staatskunst und ansovfcmdcr Vaterlandsliebe das deutsche Volk seine Einigung, das Deutsche Reich seine Machtstellung, die Welt die Erhaltung des Friedens verdankt, sendet zur fünsundsiebzigsten Feier Seines Geburtstages unter erneutem Ausdruck tiefster Verehrung und un auslöschlicher Dankbarkeit für d>e in ruhmvoller Führung der Staatsacichäste dem Vaterlande geleisteten unvergleichlichen Dienste ihre ticscmpsnndcncn Glück- und Segenswünsche". — Wegen des späteren Neubaues eines Ralhhauses sind vom Rath bekanntlich schon mehrere Grundstücke in der Kreuzstraße an- gckault worden. Auch wegen des Erwerbes des GrniidsiückeS der Rcfvmirten Kirche ist man mit dem Konsistorium der evanglisch rcsormirtcn Kirche in Verhandlung getreten. Dasselbe hat sich zur Neberlassnng des fraglichen Kirchen- und Gartengrund stückes an die Stadlgemeinde bereit erklärt, wenn der evangelisch- rcsorniirtcn Gemeinde dafür ein 790 Geviertmeter großer Kirchbau- platz ans dem jetzigen Güntzplatze übereignet wird und derselben weiter ,920 Pik. als Kaufpreis für den Mchrwcrlh des Kirchen- und Gartengrundstückes gegenüber dem Wcrtbe des Ktrchbnuplatzes. sowie IM,000 Mk. als Zuschuß zu den Kosten der Erbauung einer neuen Kirche von der Stadtgemcmde gewährt werden. Aus dieser Gr».ndlage ist ein Tausch- und Kaufvertrag entworfen worden. Nach demselben bleibt der evarigelisch-resvrnlirtcn Gemeinde die Be nutzung dieses Grundstückes zu dem bisherigen Zwecke bis znin Ende desjenigen Kalcnderviertcljahrcs Vorbehalten, in welchem die Einweihung der neuen Kirche erfolgt, jedoch keinesfalls über den LO. September 1894 hinonS. Die Itebergabe des neuen Klrchban- plaheS erfolgt nicht vor dem 1. April 1892 und cs behalt die Stadt- grmeiride unbeschadet der Eintragung der evangclisch-reiormirtcn Gemeinde als Eigcnthiimeriii im Grnndbnche bis zur Uebergabe die iincntsieltlicbc Benutzung des Platzes. — Eine öffentliche Plenarsitzung der Stadtverordneten findet in dieser Woche nicht statt. — Im Monat April sind zu entrichten: am 1. der erste Termin der Brandversichcmngs-Bciträge und zwar die Beiträge für die Gebäudeversicherung mit 1 Pfennig »nd die Beiträge für die Versicherung gewerblicher und landwirthschnsllichcr Betriebs- gegenslände mit IV- Pfennig von jeder Versicherungs-Einheit; am 30. der erste Termin der Staats-Einkommensteuer sowie der Bürger und Einwohnerstener. — Tie von dem konservativen Verein dem Fürsten Bismarck gesandte G l ü ck w u nsch - und Dankadresse war in künstle risch vollendeter Weise von Herrn Sckrclar Feh in alter deutscher Kirchen-Schrisl ausgcsnhrt. Die Umrahmung in deutschen bez. sächsischen Farben und die bunt ansgeführlen Initialen und Auf schriften staben der Adresse den Charakter einer altchrwürdigen Ur kunde, wie sie in vergangenen Jahrhunderten von geschickten Mön chen hcrgestellt wurden. Die Adresse lag in einer von Herrn Bern hard Rüdiger geschmackvoll ansgci'ührte» Mappe von Purpurplüsch. ans deren Decke in der Mitte das AlSiiinrck'schc Wappen mit der Fürstenkrone in Gold Prangte, umgeben von einem zn einem Käanzc verbundenen Lorbeer- und Eichcnzweigc. Ebenso waren die Ecken mit Lorbeer- und Eicheiizwcigcn reich anSgcschmückt. — Ter Gewerbcverei» schloß vorgestern, den 31. März, durch die Juhrcsschlußseier der Gewerbeschule, Preisvcrtheilung uiw Entlassung der Schiller ieine dicsiährlacn Wutterversammiungen ab. Äc! der erbebenden und für so Viele hochwichtigen Feier wirk ten die Kapelle deS Gewerbchauses und der Gesangverein Lieder- grnß, beide unter der Leitung des Herrn Kapellmeisters Stahl, mit.
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