Dresdner Nachrichten : 10.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-10
- Monat1886-04
- Jahr1886
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.04.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ilSl «r «a> Ittv! noottM ,ab« e>! mni. km», una dukck zadluna renomn klönen -n. 8 eanuknvte K Tageklatt für MisiK, KcMlsmkcljr. BWiikeii-1, Irmkmill«. Dl. ?«dtiruwiil L. 8. Untiiaksnml 7 kr»^«r8tr»»»v 7. Xit-«nr>»«itt», ribrilißtschrst i k«tn»r r«ä»r- vnä Uro»«». s a»I»or«t»-V>»i»». Oesiln^ltttelioi-. Bikini« unä ?»>>rt» I vr. kl»v«,nj<olil-8ti-. SO. I k»jt 1870 nmr pl'KIkl'I'Kl!-»»,*«> 7. /z V. I^s?ostrss, s Nkrrmtirt r«o lliiVMur IvOllürss, voo s-inom Osmrkmaoll »ml Z ilromu, pik-Lt« (-wlitLI, pn» UM, IM U». pr» 81.10 ktz., L «mpüvklt Slinon» kMnitrsrstr.» Helre Olrouustr.; H«»!»»!-«» In »odvar»«» vn«I r»»«I»I»«n 8KI!p»vn u. LrLvsIlvn, »owls Aillpsnaäsln, >o»»»rlr»r I» r»*«» OllN »n<i wir »oUäp» ll»4 xr»»U,L»oi> k«4»r^»ri>ttor»n, >»Liodettel>», Kraxen- oack Vnsmlssttviikuvpke», r,p««rM»,eIie «mpkeklsa F. «n^oa 8»kn«, 9re,S«», Vll»aru1kvr,tr. Lid. ». 8opdtva,tr. - »w p»»tpl»tr. lUeLarä 2seLiuLs, I»rv8ilvir-)U.^ 1'»8ell^n^rk S. kudrik von Mvumreil und Slrohtaschen , in äsll oinkaoksten di« ru cksu Koedloiaktsu i ^rttlcolo. Nrvsävnvr VvrutvkvIuvss-KllstM v«n Otto VMnvr, kuIIitzMlr. 1 ^V.IOO. 31.1ihr,lMß. Luslißt: 42,000 Srpl. « »lern*,«»»« sich«»» k», »k» 10. April: «»»Westwind »lM mittlerer «iärke »ei; »nrqschnmilch mittlerer vrwllknn», otzn, wescutl. RIe»erI«,lt,r. lemrerntnr «nrnt, nerindert. «»nrakter »er Wittrrn», im S„s, »e« r»,e« wechseln». Dee«dei>, 188«. Sonnabend, 10. April. r?>«ntwottl!«ber Aedakteur kkr VvlittsihkD vr. »mH Vieren m Dresben. Programmgeinäß wickelt sich der letzte Theil der Reichstags- arbeiten vor der demnächstigen Vertagung ab. Nachdem vorgestern eine Gleichstellung der Pensionssähe zwischen den Offizieren und Neichscivilbeamten erzielt und damit zugleich den Offizieren nach, imglich die den unteren Chargen schon 1871 verschaffte Erhöhung der Pensionen gklvährt worden, nachdem gestern das Unfallver- sicheningsgesetz betreffs der ländlichen Arbeiter unter Dach und Hach gebracht ist, wird's kein Haltens niehr unter den Abgeordneten des Reichstags geben. Die preußischen Landtagsarbeiten sitzen „och bis in 'die Mitte nächster Woche hinein. In den letzten Tagen beschäftigte sich das preuß. Abgeordnetenhaus wesentlich mit de» Polenvorlagen. Sie wurden bis aus eine Ausnahme sämmtlich und zwar ziemlich unverändert nach dem RegierungSvorschlage ange nommen. DaS Herrenhaus wich die Beschlüsse des Abgeordneten hauses unzweifelhaft bestätigen. Das wichtigste Gesetz ist dasjenige, das ein Kapital von 100 Mill. Mark zur Ansiedelung deutscher Bauern in Preußisch-Polen amvefft. Nur ganz selten ist ein Ge- setzvorschlag von so großer politischer, wirthschaftlichcr und finan zieller Tragweite so schnell und glatt durchgeietzt worden. Wer vor einem halben Jahre geäußert hätte: Preußen wird lOOMill. Mk. locker machen, um in seinen Ofivrovinzen den polnischen Adel auszu- kauien, die großen Rittergüter zu zerschlagen und deutsche Bauer- dörsrr anzupflanzrn, den hätte man einfach als Schwärmer auS- gelacht. In der Thronrede des 15. Jan. fanden sich die erstenAn« dmtungen des Plans, am 10. Febr. wurde die 100 Millionen-Jordc- rung ciugcbracht und am 7. April schon von der Volksvertretung bewilligt. An Einwänden hat es natürlich nicht gefehlt. Die Polen, gegen deren nativnale Agitation da? Gesetz seine Spitze kehrt, bäumten sich erregt gegen die Maßregel auf; an ihrer Seite kampite aus falschvcrstandenen religiölen Gründen das Ceiitrum: daß die Teutschsreisinnigen, so laut sie auch sonst ihre gutdeutsche Gesinnung betheuern, die Regierungsvorlage verwarfen, schon weil cs eine Regierungsvorlage ist. bedarf nicht besonderer Hervorhebung. Aber auch aus Seite der Konservativen und der Nationalliberalen vermochte man nicht große Bedenken zu unterdrücken. Man fand die 100 Mill.-Fordcrung sachlich ungenügend begründet. Im Ver trauen jedoch aus den Fürsten Reichskanzler hieß man diese Ein wände schweigen. Die Ueberzeugung setzte sich fest, daß Fürst Bis marck bei seinen Polenvorlagen außer den mitgetheilten noch andere und zwar ganz besondere Gründe habe, die er der Oefsentlichsxit »>cht unterbreiten könne. Die große Politik, meint man, spiele da mit hinein, also daS Verhältniß Deutschland- zum Auslande. Ber lin, die Hauptstadt deS deutschen Reichs, sei von Rußland nur durch einen vcrhältnißmäßig schmalen Landstrich getrennt, aus dem das polnische Element immer näher sich heranwälz«. Andere wollen wissen, daß der Hauptzweck bei den GutSankäusen und ihrer Zer- ichtagung em erster Versuch landwirthschaftlicher Sozialpolitik im großen Style sei; die Ansiedelung von Bauem sei der Kern, und die gegen die PolonisirungSgesahr gerichtete Tendenz sei später erst hinzugekommen. aber in den Vorder grund gestellt worden, um die Zustimmung de- Landtags zu er möglichen die ohne diese nationale Dekoration nicht zu haben ge wesen wäre. Wie viel daran Wahre-, welche Lesart die richtige, läßt die Franks. Ztg. dahingestellt; fest steht nur, daß ein so weit tragendes Gesetz wir die 100 Mill,-Forderung nicht so leicht eine Mehrheit von Abgeordneten gefunden hätte, wenn diese nicht an das Vorhandensein noch anderer, als der offen erklärten Gründe geglaubt hätten. Auch der konservative „Reichsbote' erblickt in der Ansiedelung von Bauern aus au-gedehnten Großgrundfläche» ein hoffnungsvolle- Unternehmen, da- Nachahmung finden solle. Das Verpachten großer^schlccht bewirthschafteter Güter an 20-30 fleißige Bauern, die zu Wohlstand kommen können, die Schaffung sog. Renicugüter eröffnet die Aussicht auf eine soziale Reform der Lano- wirthschast iin besten Sinne. Wenn man dem tüchtigen Bauern sohn, Tagelöhner oder Knechte es ermöglicht, durch Fleiß sich wirthschamiche Selbstständigkeit und Wohlstand zu schaffen, so führt man dem Bauernstände eine für da- StaatSganze sehr heilsame Kräftigung zu. Schlägt der jetzt in Preußisch-Polen unternommene Vorgang gut aus und findet er bei den großen Rittergütern in Pommern, Brandenburg, Mecklenburg, Schlesien u. s. w. Nach ahmung. so bedarf eS weder eines Branntweinmonopols noch Wollzolls, noch anderer Begünstigungen des Großgrundbesitzes, um ihm wieder quszuhelsen. Fürst Alexander von Bulgarien beugt sich dem Machtgebote Gcsammt-Europas. Er erkennt das i» Konstantlnopel Unterzeichnete Dokument an, daS er als einen Machtipruch Europa» bezeichnet. Diese Wendung rechtfertigt ihn vor den Augen seine- Volks; die russischen Ausstreuungen, die ihn vor den Bulgaren der schwächlichen Nachgiebigkeit verdächtigen sollten, kann er jetzt ruhig mit ansehen. Um ,a keinen Zweifel an dieser Sachlage aufkommen zu lassen, wahrt sich Fürst Alexander seine Rechte auch gegen den 8 1 des Abkommens, der die Dauer seines Amte- als Gencralgouverncur von Ostrnmelien ans 5 Jahre beschrankt. Um aber ganz sicher zu gehen, wird er binnen Kurzem die Sobranje (den bulgarischen Reichstag) einberufen, die sein Vorgeben billigen soll. Stimmt ihm die Volksvertretung zu, so findet die russische Anklage, daß Fürst Alexander die Interesse» Bulgariens verrathen habe, keinen Glauben mehr. Diese Art des Vorgehen« beweist auf's Nene, daß der deutsche Prinz auf jenem Slaventhrone nicht blos ein tapferer, sieg reicher DMM. sondern ein vorzüglicher Diplomat ist. Der Donnerstag wird in der Geschichte deS Britenreichs für immer ein denkwürdiger Tag sein. An ihm brachte der Leiter der Politik Großbritanniens seine vielbesprochene irische Vorlage ein. So viel Widersprechendes darüber auch verbreitet worden ist, so iveiß man doch, daß Gladstone wesentliche Aenderungrn und Abschivä- chung daran vorznnchmen aenöthiat war. ES bat sich um die irische Vorlage Gladstone- ein förmlicher Sagenkreis gesponnen, umso gespannter ist man nun aus dm wirklichen Inhalt seine- Plane-. Dir Einbringung der Vorlage im Unterbause ist eine Hauvt- und Staat-vktion ersten Range-. Da- Unterhau- selbst war üversüllt. Es ist bekannt, daß der Saal im Wesliii nster Palais, in dem das Unterhaus tagt, viel zu Nein ist. Ei faßt Höchstens 340 Personen. Das Unterhaus zählt aber 670 Mitglieder, ist also für ein vollbe setzte- HauS nahezu um die Hälfte zu klein. Etwa 50 Mitglieder fehlen infolge Krankheit oder Geschalte, auch sind einige Mandate erledigt. 100 weitere Abgeordnete können in den Seitengalerien den Bei* Handlungen des Hauses beiwohnen; wo aber für den Rest von 180 Platz zn schaffen ist, weiß Niemand zu sagen. Kurz nach 4 Uh> am Donnerstag Nachmittag wurde die Verhandlung mit dem üblichen Gebete eröffnet, um 5 Uhr sollte Gladfwne seine große Rede be ginnen, der man bereits vorher eine Dauer von 2 bis 2'/r Stunden zuschreibt. Früh jedoch schon um 5'/» Uhr fand sich das erste Par lamentsmitglied em, eine Stunde später kamen die Anhänger Par- nells und sicherten sich die besten Plätze. Tann strömten die Mit glieder ununterbrochen in'S Haus, bereits Mittags, 4 Stunden vor der Eröffnung der Sitzung, war jeder Platz besetzt. Wer in dein Wrttlause zu der großen ParlamentSvorstelliina zu spät kam, mußte draußen bleiben. Von Gladstone wird gemeldet, daß er früh auf- aestanden sei und sich guter Gesundheit und — Stimme erfreue. Auf seine Beredtsamkrit ki'iiuiit freilich da« Meiste an; der „große alte Mann' baut Alles auf den siegreichen Zauber feiner Nevner- gabe. Es wäre verkclwt, jetzt, wo der Telegraph gar bald die ent scheidenden Meldungen bringen wird, über die Aussichten Glad- stone's zu muthmaßen. Die ihm günstigste Lesart schreibt ihm eine Mehrheit von 25 Stimmen für seinen irischen Plan vor. Seine bisherigen treuesten Gehilfe», die Minister Chamberlain und Trrvelhan hal»en ihn verlassen, weil sie es nicht mit ihrer Ueber- zeugnng als Engländer vereinbaren können, durch Selbstständig- machnng Jrlouds den Anfang zur Abtragung des britischen Welt reichs zn machen, zumal dieses iinvatriotiiche Unternehmen Glad- stone's noch durch eine starke Belastung der engtischen Steuerzahler zn Gunsten der allmählig ans dem ReichSverbande ausscheidenden Irländer erkauft werden müßte. Chamberlain und die Radikalen wollen Irland jede mit der Einheit des Reichs verträgliche Selbst- regiernng gewähren, aber keüi eigenes Sonderparlament z» Dublin, noch viel weniger den Auskauf des irischen Grundbesitzes durch die Steuern des englischen Volks. Wir weit in dieser Richtung Glad stone selbst zu geben entschlossen ist. wird sein Volk und die Welt jetzt erfahren. Ohne sich der Ucbertreibung schuldig zu machen, kann man sagen, daß das britische Parlament noch niemals vor einer für die Einheit und die ganze Zukunft des Reichs folgen schwerere» Entscheidung gestanden hat. «enrfte Trlezr»««» »er „Dresdner Rachr." vom 9. April. Berlin. Der Reichstag berieth in 2. Lesung den Gesetz entwurf betreffend die Unzulässigkeit der Pfändung van Eisenbahn- fnbrbetilebsmitteln. Die Pfändung ausländischer Eifenbahnfahrbe Klemm (kans.l, Spahn rCentrum) und Dr. Wiiidlkiors't, sowie ... bayrische Bnndrsbevollmächtigte Arhr. v. Lcrchenscld befürworteten dagegen die Vorlage im Interesse des Verkehrs. Das allgemeine Interesse müsse vor dem des Privat-Kapitalisten den Vorrang haben. Die Vorlage wurde angenomineu. Daun wurde in die 3. Be- ratbung des Gesetzentwurfes, betreffend die Unfall- und Kranken- versichcnma der land- und wrstivirthichastlichen Arbeiter eingetreten. — Abg. BiaS erklärte Namens der Sozialdemokraten, daß sic nach der Verschlechterung, welche der Entwurf in der Komniissio» er fahren, dagegen stimmen würden. Auf Antrag der Äbga. Buhl, v. Mnlyahn »nd v. Frankenstein wurde beschlossen, daß die beiden Beisitzer der Schiedsgerichte, welche nach den Beschlüssen der 2. Lesung von den Gemeindevertretungen berufen werden sollten, seitens der Vorstände der Orts- und Betriebskrankenfussen aus den Arbeitern gewählt werden sollen. In der Gesammtabstimmimg wurdc schließlich das Gesetz gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten angenommen. — Das Gesetz, betreffend den Anspruch des Statthalters von Elsaß-Lothringen auf Pension »nd Wartcgeld wurde ebenfalls angenommen. Schließlich wurden Wahlprüsunacn erledigt. Morgen 3. Lesungen der noch nicht defi nitiv erledigten Vorlagen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus trat bereits in die 1. Lesung des Offizier konimunalstcuergesetzes. Abg. Huenc lCent.) bekämpfte die Forderung der Freisinnigen nach einer reichsgesetz- lichen Regelung der Sache. Die Komniunalsteiirrgrsetzgkbnng >ei Sache der Lanvesgesetzgebung. Er bemängelte die Befreiung des bei Nachinchung des Heiralhskoncenses erforderlichen außerdienst lichen Einkommens. — Abg. Dr. Langerhans (sreis.) spricht gegen die Vorlage, die noch immer Ausnahmen zu Gunsten der O'fiziere gegenüber den Beamten schaffe. — Abg. Cnny (nat.-lib.) bciür- wortcte beschleunigte Erledigung der Vorlage, da mit derselben das Schicksal zweier anderer dringender Vorlagen im Reichstage ab- hänae. — Kriegsmiiiiücr Brvnsart v. Schellendorr führte ans, daß die Stellung der Offiziere zni» Staate eine andere sei, als zur Kommune, an deren Einrichtungen sie wenig partizipiren. — Abg. Händel (sreis.) ist gegen diese Ausführung unter Berufung am Aeußenmgen von Offiziere». — Der Kriegsminister erwicdrrte, die Offiziere hätten keine Politik zu treibe». Die Vorlage wird an eine Kommission von 2l Mitgliedern verwiesen. Montag: Interpella tionen, betreffend die Weichsclüberschwcmimingen und Regierungs- Maßregeln bezüglich der Lage der Landwirthschaft. Berlin. Die Note deS Kardinals Jacobini ist bei der Regierung eingeiwsfen. Die Note stellt bezüglich der Anzcigcpflicht Konzessionen in Aussicht, sodaß doch noch ein Ausgleich des kirchen politischen Streites möglich scheint. — Der heuliae Ministcrrath beschäftigte sich dem Vernehmen nach mit der Feststellung der Branntwrinstclierborlagc. Das Befinden des Staatssekretär V. Bnrchnrd. der mit der Ausarbeitung der Vorlage betraut fft. hat sich soweit gebessert, daß derselbe das Bett verlassen konnte. — Den, Abgeordnetenhaus ging ein Rachtragsetat van ca. 2",« Millionen zu. für Förderung des Schutweieus. nainentlich desElementarschiil- unterrichics. Tie Abgemdiietenkomission für die Vorlage, betrsiend die Lehreranstcllnnaen in Posen w. nahm das Gesetz mit einigen Abänderungen, welche Beseitigung de, vnfassniigSmäßigkn Bedenken bezwecke», gegen die Stimmen des Ceutnims, der Polen und Frei sinnigen an. — Im Aiiichliiß an die Mitthcilnng, daß die Königin von Sachsen am 6. April mit de» Pmizessiiincn in Venedig a»ge- kommen sei, wird der „Rationalzcitung' gemeldet, daß in Venedig keine Cholerafttlle vorgekoinmen sind. Berlin. Wie die „Kreuzzeitung" ans sicherer Quelle erfährt, t sich die Kmi^nErdiiigs bemt rrklärtz die Auzeigegpfstctst rück haltlos zu bewilligen, »andern Fürst Bismarck erklärt, daß ohm eine solche Koiuelsion die Kirchenvorlage von dem Landtage adge> lei,nt würde. Die Kurie setzte dabei voraus, daß die Regierung eine CrNSnmg adgeben werde, daß sie demnächst eine Revision der maigrse-lichen Aiueiarvfltcht dem Landtage vorzuschlagen bereit sein werde. Da die Regierung hierzu bereit, erscheint die Annahme der Vorlage und die Herstellung des Friedens gesichert. München. Die Kammer nahm den Antrag Soden an, be treffend die staatliche Mobiliarversicheruna, mit 73 gegen 59 Stimmen. Der Minister des Innern hatte Hch wiederholt dagegen aus gesprochen. Bei der Berathung de- Staatsbahnbaues Reichcnhall- Berchtesgnden, wozu Rittler ein detaillirteS Balmbanproiekt ein- bruchte, traf ei» Telegramm des Königs eiu, welches den Minister l»ea»stragt. der Bitte des gelammten Landtags entsprechend, wo möglich noch dem gegenwärtigen Landtage ein StaatSbahubaugesetz vorzulegen. Tas Hau- ging deshalb über dni Antrag Rittler zur Tagesordnung über. Rom. DieMunizipalität in Padua macht bekannt, daß gestern dort in dem Infanterieregimente 5 Choleriffälle voraekommen seien. Berliner Börse. Das Interesse für die Spekulation kon- centrirte sich aus Banken und Renten, welche wenigstens Anfangs eine verhältnißmäßig feste Tendenz bewahrten, während Eiseiibahiiaktiell am dem Markt matt lagen. Später oeranlaßten ausgedehnte Ver käufe eines großen Spekulanten auf allen Gebieten neue Kours- rückgüiige. Dieselben erstreckten sich gleichmäßig aus Banken, Transportwerthe und Bergwerke, während fremde Fonds dauernd fest waren. Im Kaffaverkehre waren Bahnen matt, Banken wenig verändert, Bergwerke und Industrien sehr still, österreichische Prio ritäten fest. Privatdiskont 1*-« Proz. » r » I,» f » »« ^ s. «»ril. «„„»»»»» AN'/» s,«. ! t»r»n> AN/,. «»Iljier —. S,»vtkr 68.2V. «»r»r. U»,ar. »»«»reute —. l ««ndar»»aiN, —DiSr-ni, 21S'/» »rr«»,rr «an» —. Still. «,»»e» m«ir. i Sie». ». «vril. <krr»I« 295M>. «,,a,«d-»n 249.75. r>»md«r»eu 120,25. ! «»rdweft». >6925. M«rknolk» «1,70. U»». Srrdit 29820. vahnrn schwach Va » > ». 9. «»r«. Schi»», «k-ir 81,00. «ialeidk 10920. JlaUmr 97,«0. ^ «»„««»»»» 503,75. eomdardn, 258,75, »,. PrtariUiie» —. «»anirr 57'/,. 0rs>. »ol»re«rr —. »„«»irr 251,00, Ottomanen 52l,00. Frft. lloo»o», 9. Avril, «orm. >» U»r 10 »»in. Fonlol» 100>/„ 1873kr ^ Russen 99'/,. JtaiilnerLomdardr» 10'/,. Kon». Türken 14'/,. 4Vroc. i snndirle «inerikanrr 128-/,. 4»rvc. Ungar. Evi»re,i«r 83'/,. Oeftcrr. «Soid- rrnlr 90'/,. Vrrnß. Fonsol« 104. «»»»irr 89'/,. Reur «gnvlrr 9«. Ottoman- ^ dank I0»/„. «»eg-Actle» 84'/,. — «tim«»»,: gsrft. — «etter: veränderlich. vrk»la», 9. April, Rachm. «»«tretdrmarrn. Spirit»» »». 100 »tter 100 vroe. »r. April-Mai 32.50, »r. Jnni-Anlt 84,50. »r. «»»»ft-Septbr 86.40. Roggen »e. April-Mai 182,50, Pr. Auni-Znli 1R20, »r. «ept.-Ociober 140,00. Rüdiil loco »e. «Pril-Moi 4420. Zink nnperändert. - Wetter: Schön. « « r »> to , 9. A»rU Rachvitttag« 1 U»r. i«rtrri»emar»t>. «et»e» still, loeo 145—157, »r. April-Mal 158,00, pr. S«»».-Vlt»r. 1Y420. Roggen behauptet, l«° 125-181, »r. April-Mai 183,00, pr. Scptemtrr-Oltohee 137.00. Rkböl mi«errn»ert, pr. April-Mai 44,00, »r. Septemher-October —. «viritn« —, Imo 83.50. pr. Aprtl-Mal 8420, »r. Inni-Inii 8S.00. »r. Angnft'Sept. 37,80. «etrolrnm lor» »erftrner« Niance 1', «roc. Tara 12,00. «mftrrdam <Pro»«I»rn>, 9. April. iTchluh.s »eigrn per Mai —, per Rovrmhrr 218, »ehanptet. Roggen per Mai >82, per Oktober 137, sest. L, n » » ». 9. April. iSchiu».» Sttrri»« rnhig. «uglischer weijr», Mai» eher »tUIgcr, srrmder «rizr» fest. — «etter: verändrrllch. O >« Lokale- un» Sächsische-. — Seine Majestät der König kam gestern Mittag nach dem Kgl. Rksidenzschlaß und nahm daselbst Vorträge der Herren Staats minister entgegen. — Am Dienstag Abend sind Ihre Maj. die Königin, unter , dem Namen ,,Gräfin von Planen" und II. KK. HH. die Prinzes- > sinnen Mathilde und Maria Josephe, vo» Bozen kommend, in ' Venedig eingctroffen und im Hotel „Italic" abgestiegen. — Unter sehr zahlreicher Theilnabme, namentlich seitens mili tärischer Krri'e, fand gestern Mittag h-,1 Uhr die Beerdigung des- bisherige» Kommandeurs deS hiesigen Pionier - Bataillons Herrn Oberstleutnant Friedrich von der Parentationshalle des inneren Ncustädtcr Friedhof« aus statt. Im Aufträge Sr. Mai. des Königs war Major v. Marlortie, von Generälen Stadtkom mandant Generalleutnant Exc. v. Funcke lind Generalmajor von Schweingel, ferner eine überaus große Anzahl von Stabsoffizieren und Hauptlente» aller Truppengattungen und schließlich von ledem Bataillen bcz. jeder Abtheiluiig der Garnison eine Deputation von 3 Siibalternossizicren erschienen. Am vollzähligsten war natürlich das Ossizierkorvs deS Pianier-BataillvnS vertreten: selbst die nach Berlin kommandirten Mitglieder desselben und zahlreiche Reserve offiziere waren berbcigeeilt, um ihren hochverehrten Vorgesetzten zur letzten Ruhestätte zu geleiten. 200 Pioniere bildeten unter Herrn Haupl»iann Schubert die Leichenparade, während ein weiterer großer Theil der Mannschaft des Batailloirs als Leidtragende folgte. Eine große Zahl herrlicher Blumengedinde, unter denen sich 6 mächtige Fächcrpalmen — vom Offiziers- und Unterossizierskorps drs Bataillone — befanden, war nm den in der Todtcnhallc ausgebahrtrn Sara gruppirt. Nachdem hier Herr Pastor Dr. Sülze als Diener der Kirche gesprochen, setzte sich der lange Trauerzug unter den wehmütdigen Klängcn des Cbopin'schcn Trauermarfches nach der Grabstätte in Bewegung. Als der Sarg in das Grab brnab- gclassen war. ertönten in gemessenen Absätzen, während welcher die Bataillons-Kapelle den Präsentrrmaffch spielte, drei weitbintönende Gewehrsalven, und dann trat Herr Oberst Vollborn an aas offene Grab, um ein Lebensbild des verschiedenen Kameraden zu entwerten und ihm Nainens der Tnippe tiefempfundene Abschieds- und Dankes- wvrte nachzunifen. Mit dem Choral ^Es ist bestimmt in Gottes Rath" fand der ernste Akt seinen Abschluß. — In einer Notiz des „Berl. Tgbl.", nach welcher der sächs. Jnstizininisler gegen sämnstliche sächsische Blätter, welche über den Sarauw'schcn Hochverrathstzrozeß ibmchtet haben, ein Untersuchung verfahren h icn Hochverratbsprozeßibmchtet Hove», cm Uiilemichungs- abe einleiten lassen, bemerkt d.rs „Drcsd. Joum.": Van dieser Mittheilung ist nur so viel richtig, daß von sächs. Staats anwaltschaften gegen mehrere sächs. Zeitungen, welche durch Ver öffentlichungen über den fraglichen Prozeß die Vorschrift in tz 17 des Pretzgcsetzes verletzt haben. Sttasversahrc» eingeleitct worden sind. D,eS ist abe, nicht ans Anordnung des Justizmmistcrs, sondern nirs Anlaß von Millheffungen geschehen, welche den Staatsanwalt schaften von der Ncichsanwaltschast zugegangen sind. — Sy n vda.lwahlen. In Grimma wurde gewühlt Super intendent Dr. Großmann. in Glaucha»: Superintendent Wcidaucr, in OelSnitz: Supern,tendent Schelle, Bürgermeister Hetzschel-Treuen »nd AintSdauptmann Tr. Habcrkom. in Annaberg: Amtshaupt mann v. Mayer-Annaberg und Fabrikant Oskar Äraun-Buchholz. in LeiSnig, Pastor Kießhauer-Waldheim und Lehngutsbcsibcr Tehne- Gräfendors, in Zittau: Anstaltsdircktor Köhlcr-Großhennersdori, in Pirna: Rittergutsbesitzer Pfau-Giesenstein. in Borna: Pastor Kittan-Prießuitz und Bürgennrister Lobeck-Pegau, in Schuecbcrg: Superintendent Noch. — Die von der Maurer« und Zimmerer-Lohnkom mission vorgestern Abend in der Centralhallc ein berufene Ver sammlung der Maurer »nd Zimmerer Dresdens war von mindestens 1500 Personen besucht. Im Vordergnmd der dreistündigen Debatte stand — dies kann man nach den Ausführungen vmchiedener ^Redner" behaupten — der Grundsatz: „Jeder ist sich selbst der Nächste l* und hicmach schwand die Aussicht auf eure Meder-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht