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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187602080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-08
- Monat1876-02
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1876
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e 4i.sa^ ^s, »f. do. «five Faß, grm. Mriis >wud 82 81, bl) ^S i,cl. »I)r. Scholz i.bo ^k, do. <. 30.7b ^tz. iProc.28.7L l. Rohzucker, llle» per LU «rix) «ffecti» >er Lu Kilo 4 14 Faß i Havano«, alema. 248 ! Brasil.- ° 18^120 ^ « 2U ^ bez.. - B-u«» >e. Stetig, l« vueuos» l». Wilcox L2 ^ und »UU Balleo. t) Weizen» hster «otiz. erzen Ona» >« »2» ft-. i ft.. 84'/^ L»/» «rio» L,iogram« u zu 10.78 1.ÜL fl. di» 7.30 fl. di» S.7» ft. dt» 8.48 ft. di» zu SS.7L ft. «rschemt täglich früh 6>/r Uhr. Ledmilen o»z Leprdiii«» JohanniSgafse 38. Brrantworilicher Redakteur Ar. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion Bomittlag« rvn li—i2 Udr »achmulag« von 4 —S Uhr. Annahme der für die nächst- folgende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,9 Uhr. Za dra Filialru säe Zns.-In»ai,mr: Otto Klemm. Uiiiversitatsstr. 22. LvUiS Lösche, Katharinenstr. 18, p. nur bis V.3 Uhr. KiMM TaMM Anzeiger. Orgsu für Politik, Localgeschichtc, Handels- und GeschWdnkehr. U-Il-V 14.«««. Abouurmnitopret» viertelt. 4»/, Mt, incl. Brinqerlolm » Mk.. durch die Post bezogen « Mt- Jede einzelne Nummer 80 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 3V Mk. Mit Postbefürdernng 4L Mt. Zaferatr 4aesp. Bourgeois-. 20Pf Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Leclamea aut» dem Xedarttoaeßrtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stet« an d. «r-rdttton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlunapraonumormuto oder durch Pssivorfchuß. Bekanntmachung. »<. (A-S.) ft hat fich der heutig« zeigte, der mfange be- :r Haltung t gestaltete, ach Quili» sl — per nach Qial. llliL u» — nett» 1LS 172 — 8b » t4« «f,r. »ach »« — per «in Reu- kor« L ^l !br. Wmd: mg: trübe, »etreide- die» auch heit «i-»«S wetzen va« höher« , bewillig»« bue Wider- l'icht r» , trotz der r». u« verm ache Preis» »t sich nicht n« bleib« fere Gebote ch Quakt« Mai-Jant chQoaltt« ischer l bv'/, « ab Bah» kürz ILO^tz per Mat» üi l»o di« - » OuaU« l7rmid«tz. t«d ««««w »L-17» * /» -O tttz, sutterwaa« «tz. «r. » «dl «r. o: ,00-1».»«, > de» , per ü ro.d» i-Jali avd Für die A. Beztrksschule sind 750 Schulbänke, 32 Elafsenfchränke. S2 Pnlte rc. ne» z» beschaffe». Die Anfertigung soll mit Vorbehalt der AnSwahl »nter den Metern an den Mindest, fordernden vergeben werden. Anschläge »nd Bedingungen find auf de« Bauamte de« Rath» in Empfang z» nehmen und die Gebote sind daseldst bt» zum SI. Febr»«r d. I. Abend» 5 Uhr mit der Aufschrift „Schulbänke" versiegelt niederzulegen Leipzig, am 7. Februar 1876. Lt» D«»tzep»t«1im» des Math». Holzauktion. WLtttwoch de» 8. Febr»ar 1870 sollen von vormittag» 9 Uhr ah auf de» diesjährigen Schlage im -R»s«»tH»l in der Nähe der Waldstraßenbrücke e«. IVO h»rte LS«rzel-«»fe» sog«». Gtockhmlz an dev Meistbietenden gegen sofortige Bezahl»»g nach dem Zuschläge verka»ft werden. A»sa»»«e»r«»tt: an der Waldstraßeodrücke am Roseuthal. Leipzig, am t. Februar 187«. De» Mrtths F»rstdrp»t«tt»». Holzauctio«. Mittwoch» de« S. Aebrua» 1870 sollen von vormittag» 1t Uhr au ans de« dies jährigen Mittelwaldfchlage der Abth 32 »nd 33 de» v«rga»er Forstrevier» t« s»Ge«a»»te« »erschloss»«»« Holze H1»ter de«, ne«e» Dchütze»ha«fe ca OVO hatte W«rzelha«fe«, sogen Gtockholz, au den Meistbietenden gegen sofortige Bezahl««g nach de» Anschläge verkanft werden. A«sa»»»e»r««ft: auf dem Schlage in Abth. 32. Leipzig. am 1. Februar 1876 Des -laths Aorstdev»tatio«. Für et»« Schule werde« in der Nähe de« Schlöffe» Pleißrnburg zu «leihe« gesucht: 3 bi» 4 Helle Räume ü 54—«0 HZM, 2 bi» 3 Räume L 2»—30 L)M., nebst einer Aufwärler- Wohnung, bestehend auS Stube, Kammer »nd Küche. Offerten sind «bzugeben auf der Schul- expeditto« des Ikaths (Ralhhaus, 2. Etage). ibnurr »», K» «4.2^ Sepie»»«. »8 S—» ^ September» er Fedrume 'bez. tz« Juui 47.4! . per galt- September t. Privat^ Rum »ater ff»« 78.7». litte »7.L« t.2L, »slo ,en 174^ llftr. 89,7 . poleovsd'm n. 4. von Nekrolog. Unsere Universität hat einen schweren Verlust crlUten. Am 3. d. M. verstarb in Rapallo bei Genua der außerordentliche Professor den Theologie vr. Johanne« Delitzsch. Zu Rostock im 3 1846 geboren als der älteste Sohn de» seit mehreren Jahren wieder seiuer Heimat hSuniverfität Leipzig angehörevden hochoerehrten Lehrer» Prof, ür. FranzDelitzsch besuchte er da» Gymnasium zu Erlangen, begann ebendaselbst seine theologi» schen Studien ur» setzte dieselben an den Uni versitäten Tübingen «nd Leipzig fort. Schon si ilh fesselten ihn die historischen »nd systematischen DiSciplinen in besonderem Grade; »nter ihnen vor Allem die Geschichte der Symbole »nd Dogmen. So suhlte er sich bald in gleicher Welse zu historischen Quellenforschungen und zu dogmatischen Studien aufgerufen. Bei den beiden hnvorragenden theologischen Docenten, denen er a .« feinen Lehrern seine ErfflingSfchrifl gewidmet hat, ThomasiuS «nd Länderer, fand er eben diese Verbindung de« dogmatischen In» lertsse» mit dem historischen. Insbesondere dem Letzteren fühlte er sich dauernd zu Danke ver pflichtet. Unter den Docenten Leipzig», der Universität, welcher seine letzten Studienjahre angehörten, war e» vorzugsweise Brückner, mit dem ihn ein inniges Band gemeinsamer Ziele und persönlicher Frenndschast verknüpfte. Nachdem er bet der philosophischen Facultät hiesiger Universität den Doctorgrad erworben hatte dnrch Vorlegung seiner eingehenden und trefflichen Untersuchung Über die GotteSlehre d«S Thomas von Aqutuo (1869), auch die theologi schen Examina zu Leipzig »nd Dresden absolvirt hatte, promovirte er im Frühjahr 1872 aus Grund seiner gelehrten Dissertation „De lospir»- tionv Serixtiuno Snorns quick »tutaorlnt patres »postoUci vt axologetae soennäi emeenli" zu« Licevtiaten der Theologie und erwarb fich durch öffentliche Verteidigung derselben Schrift die eeni» legendi bei der hiesigen Facultät. Im Eommersemester desselben Jahre» begann «r sein« akademische Lehrtätigkeit mit Vorlesungen Über da» Lehrsystem der römischen Kirche unter unge wöhnlich zahlreicher vetheiligung der Studenten schaft. Immer mehr concentrirten sich seine Stzudien darauf, die Lehre der römischen Kirche systematisch und historisch zu begreifen und in erschöpfender Weise znr Darstellnug z> bringen. ES ist ihm noch vergönnt gewesen, im Jahre 1875 den ersten Band eine» umfaffend angelegten Werke»: „Da- Lehrsystem der römischen Kirche (l. Theil: DaS Grunddogma de- RomautSmuS oder die Lehre von der Kirche)" den Fackigenoffen vorzulegrn Anlage »nd Gründlichkeit dieser Arbeit, eine würdise Polemik vom Standpunct beS evangelischen Historiker- haben bei den Ge lehrten allgemeine Anerkennung gefnuden, wäh rend auch weitere Kreise an diese« Buche, welche- in brennender KampfcSzeit erschien, dankbar An teil genommen haben. Auch eine historisch, kri tische Studie über den Apostel PrtrnS in Sage »nd Geschichte (Studien und Kritiken 1874) legen von der exacten Gelehrsamkeit ihre- Verfasser- Zeugniß ab. Im Frühjahr 1875 erfolgte seine Ernennnug zum außerordentlichen Professor bei der hiesigen theologischen Facultät. Aber schon «nter Aus arbeitung seine- Hauptwerke- traten die Vor boten einer schweren schleichenden Krankheit auf. Mit bewundernswerter Willenskraft setzte er fich über dieselben hinweg und arbeitete r«stloS weiter wie ein Gesunder. So unterzog er sich noch im vergangenen Jahre einer neue» Anfgabe in der Herausgabe der nachgelassenen vorlesnngeu Oehler'S über die Symbolik. Er hat dieselbe noch im Manuskript zu Ende geführt; aber er brach zusammen, «l» er die Feder niederlegte. Erst jetzt ließ er sich bewegen, in einem milderen Klima Erholung zu suchen, hatte er doch sogar noch seine Lehrtätigkeit bi- zur Mitte de» laufen, den Semesters fortgesetzt. Nur wenige Wochen waren ihm noch gewährt, dann erlag er einer unerwarteten Wendung der schweren Krankheit. An seinem Grabe trauert vor allen die hiesige theolo gische Facultät, insbefondere zwei ihrer Glieder »nt ihren Angehörigen. Da» Gedächtuiß an ihn al« an einen lebendigen und anregenden Lehrer und einen treuen und freien evangelischen Ge lehrten wird bei seinen Schülern »nd Fachge- noffen bleibe«. Dortrage über Erziehung, rv. 7.-8. Leimig, 6. Februar. Der gestrige letzte Vortrag über Erziehung, welchen Direktor vr. Pfalz im Saale der I. Bürgerschule hielt, ging davon an», daß da» Maß de» Geiste« den Frauen nicht geringer al» den Männern znge- messen sei; daß e» zu allen Zetten geniale »nd hochgebildet« Frauen gegeben habe, die besonder» auch al» Mütter großen Einfluß auf die Söhue auttbteo, und daß unsere Zeit mit Recht die geistige Ebenbürtigkeit nu» sociale Gleich stellung der Geschlechter verlange. Dan» deu tete der Redner aus das Stueben hin, die Ml- dang de» weiblichen Geschlechtes zu steigern und da» Arbeitsgebiet desselben zu erweitern, und er erkannte diese» Strebe« al» ei« »ollberechtigte» und segensreiche». Allerdings fand er in der jetzigen Pädagogik der Fraueubilduvg Uebertrei- Hungen (verwenden der Frauen zu allen mög lichen Männer-Berufen, Hiueinziehen de» Weibe» in die Gelehrsamkeit, Lreihhauswirthschast in Mädchen-Gymnasien undBer»f<sch»len)«ud sprach die folgenden nicht genug zu beherzigenden Worte: Eine Schule, die ein 15jährige» Mädchen »—7 Stunden de» Tage» an die Schulbank fesselt und eS dann zwingt, bi» Mitternacht über gramma tischen Pensen zu sitzen, verleugnet zu« Schaden der Ration de» Unterschied der Geschlechter, da jede Hemmung und Verkümmerung de» weiblichen Körper» bei der Krau zu einem lebenslangen Gebreche« wird, welche» sie an der AnSübung ihrer Pflichten hindert. Der Redner kennzeichuete ferner den Unter schied zwischen der männlichen und weiblichen Körperrutwickelung und betonte dann anch de» geistern Unterschied, der nicht ein quantitativer, aber ein qualitativer sei »nd eng mit de« physio logischen Znfiäude« der Naturen Zusammenhänge. Er warf einen Blick ans die weibliche Intelligenz (hierbei wnrde der Widerwille de» Weibe» gegen streng systematische Arbeitsgebiete angedeutet) »nd zeigte, wie e» der Krau durch die Gabe der un mittelbaren Anschaunng de» Gedankeninhalte» möglich wird, fich mit geringerer Anstrevgnng ans dieselbe Enltnrhöhe wie der Mann zu schwingen »nd dessen Bestrebungen zu theileu, zu würdigen, zu regeln und zu läutern Die Frau lerne übri gen» mehr dnrch einen lebendigen Vortrag al» a»S Vüchern und es spiele dabei — ein Wink fllr MLbcheulehrer — der Eindruck de» Vor tragenden keine kleine Rolle. Die Mädchen zu streng systematischen »nd verstandestrockenkn Stu dien zu zwingen, wurde als gefährlich bez-ichnet, zumal, da der Wcrthmeffer de- weiblichen Wesen- weniger auf der Seite der Intelligenz al» aus Sette der Moral liegt. Indem nun die Krau als Trägerin der Sittlichkeit nach allen Setten hin betrachtet »ad namentlich ihre heldenmüthigen Aufopferungen, ihr selbstlose», unermüdliche» Schaffen, Harren und Dulden, vor dem der Manu staunend still stehe, beleuchtet wurde, er gab fich zugleich die Anforderung, daß die ge- sammte weihliche Erziehung aus sittlichem Grunde zu erbauen sei. Zur Bestimmung de» Weibe» übergehend, legte der Bortragende dar, daß die Jungfrau für da» Familienleben, für da* Hau» (als die eigentliche Stätte weiblicher Thate») zu erziehen sei, wobei «in Berns, wen» er nur mit dem Familienleben i» Verbindung stehe, nicht anßer Acht z» lasten sei. Au» der Bestimmung der Frau für da» Fa milienleben folgt auch ihr praktischer Sinn, der sie vor alle« Dingen nach dem Nützlichen, da» fich »nter ihren Händen zum Schönen »nd Guten verklärt, trachten läßt. Hieran knüpfte der Redner wieder pädagogische Regeln »nd nicht genug zu beachten war sein Wort: „Wenn man duldet, daß die Heranwachsende Jungfrau im Theater, in der Leihbibliothek und im Salon bester zu Hause ist al» in der Küche, wenn man Reinlichkeit, Ordnungsliebe, Sparsamkeit »nd alle die anderen Kleinodien der deutschen HauS- frau unfern Töchtern al» Mägdetugenden ver kleinert. dann giebt man den weiblichen Charakter allen Winden preis »nd macht die erhabene germanische Frauengrstalt zu einer Marionette. Daß die Frauendildnng nicht eine coSmo- politische, sondern echt nationale sein müsse, wie» der Redner ebenfalls au» der ve- stimmnng de» Weibe» für da» Familien- leben nach. Schon dnrch besten Pflege wirke die Fra» auf da» innerste Leben der Nation ein, »nd alle Heiligthümer der Nation, Sprache, Sitte, Religion seien gut bewahrt in ihren Händen, vorausgesetzt, daß sie keine Modepuppe sei, die mit der Schleppe die Straße kehrt, sondern eine sinnige, stillthätige HauSsra«. Hierbei wurde auch der Krauenwirksamkeit in bewegten Zeiten, in KriegeSjahrcn gedacht, und auf die herrlichen Vor bilder, auf die Königin Louise u. A. hingewiesen. Nachdem der Vortragende noch aus da» Har monische in der Frauenbildung hingedeutct hatte, charakterifirte er näher die weibliche Bildung, wie sie fich nach den entwickelten Grundsätzen gestalten mäste. WaS er dabei über die Abkürzung der täglichen Schulzeit, über die Auswahl de» Stoffe» und der Methode beim Unterrichte, über die Beschränkung de» Unterricht» in fremden Sprachen (die wenigen Frauen, welche fremde Sprache» nöthig hätten, könnten sie leicht ausPrivat- wege sich erwerben, die öffentliche Schule habe nicht die Aufgabe, mit geistigem LuxuS zu versorgen), über die Pflege de» Deutschen, welche» die Frau al» Volkssprache ihren Kindern übermitteln soll, über die Geschichte «nd die Naturwissenschaften sagte, war so bedeutsam, daß wir ihm durch den Druck die größtmöglichste Verbreitung wünschen möchten Auch sein« Worte über unnützen Privat- nnterricht, der »ft genug Dünkel »nd Einbildung fördert, so wie über die Berufsschulen, die eine Wohlthat für viele junge Damen seien (denen mau freilich immer wünschen müsse, daß sie ihre erworbenen Fertigkeiten gar nicht oder nur kurze Zeit berufsmäßig zu »erwertheu brauchten), gaben Stoff zu ernstem Nachdenken. Wir handeln gewiß im Sinne aller Zuhörer, wenn wir de« Vortragenden für die anregenden und gehaltvollen Vorträge, welche er gehalten unseren Dank «»«sprechen. vir öffruMcheu Luuftvortragr der Leipziger Theaterschule. Seit circa 3 Wochen ist hier eine Unter nehmung in» Leben getreten, deren ebenso edler al» praktischer Zweck uns Veranlassung girbt, noch einmal ganz besonder» darauf zurück zu kommen E< sind die» die von der Direktion der Leivziger Theaterfchule veranstalteten öffent lichen Vorträge, welche regelmäßig Mittwoch Abend» im Saale de» Hotel de Pologne statt- findeu. Zweck diese» Unternehmen« ist, nicht dem Fachmann, sondern ganz besonder» de« Laien Einblick in da» innere Getriebe der ihn oft erfreuenden und durch ihre Produktionen veredelnd aus ihn und seine Mitmenschen wirkenden Kunst zu geben und ihm die Kenntniß der dazu nöthigeu HülsSmittel zu verschaffen ES hört Mancher wöchentlich vielleicht mehrere Male Gesang »nd sieht dieProdnclioneu unserer Eompouisten und Dichter erfreut Uber die Bühne gehen, weiß aber nicht zu würdigen, welche» Etndium, welche Au«. bildung und Aufbietnog Physischer und geistiger Kräfte und schließlich welch« Hüls»«ittel dazu gehöre», ein folchessWerk für den Zuschauer genieß bar über die Breter z» dringen. Leipzig, be kannt al» eine Stadt, in welcher die Kunst »nd namentlich die Bühne und Musik stch eine Heimath begründet haben, und welche oeb« de« Fachleuten ein bedentende» Eontiugent knust- sinniger Laie» rrprLfeutirt, sollte, so meiut »au, gerade der Ort dazu sei», »0 ein Cyklu» derar tiger Vorträge nicht nur Theilnahme, sonder» sogar rege vetheiligung fände. Dem ist aber leider nicht so, und obwohl ein Auditorium von 200—300 Zuhörern tmmerhio nicht allzu wenig ist, so ist Die» doch den eben ang^euteten Ver hältnisse« gegenüber nicht genügend und könne» wir nicht »mhin, diesen Umstand dem obwaltenden Mißverständnisse, diese Vorträge feie» u»r für Fachleute, z»r Last zu legen »nd — darüber Aufklärung zu geben. Die Direktion hat trotz der scheinbar hohen Eintrittspreise Maßnahmen getroffen, daß Jedem, auch dem Aermste« der Zutritt möglich ist, und ist besonder» den hier bestehende«, die Saust, wenn auch dilettantisch pflegenden Lorpo- ratiouen, sowie den Herren Stadirenden und den Mitgliedern de» Conservatoriam» und anderer öffentlichen Anstalten mit Ermäßigung der Presse auf die Hälfte »nd zwar für alle Plätze ent- gegengekommen, so daß dieselben schon von 5 Ngr. ab bi» zu 15 Ngr. Antritt haben können. Der allgemeine Theil der Vorträge ist dem »nS vorliegenden Programme gemäß vorüber, und beginnt mit dem Bortrage de» Herrn Prof. Or. weck Wenzel: „Da» menschliche Ohr" nächsten Mittwoch dann der musikalische Theil, als besten Vortragende wir die Herren Prof. vr. Zopfs: „Das Wesen der Oper", Prof. Wenzel: , Der menschliche Kehlkops" und Hofopern sänger Stolzenberg. Mitgl. deS Stadttheater-, „Ueder Gesang »nd die Berechtigung Gesangs unterricht zu ertheilen". verzeichnet finden, wäh rend darauf den eigentlich dramatischen Theil die Herren Redacteur vr. Brasch: „Die Archi tektonik des DramaL", sowie Hoidallelmeister Bcrnadelli: „Die Gruudzüge der Mimik, Darstellung »nd körperlichen Bewegung" ausfüllen. L. Del Vecchio's Kunstausjkllunz. Bielen Kunstfreunden find die auSgezeichueteu Radiruugen nach >Marac'schen Zeichnungen be kannt, welche in trefflichen Stimmungsbildern die vier Tageszeiten Morgen, Mittag. Abend und Nacht versinnbildlichen. Die Originale, welche diesen Radirungen zur Vorlage dienten, befind« sich gegenwärtig auf der Ausstellung: e» find mit äußerster Akkuratesse auSgesllhrte Waldlaud- schäften, denen der Künstler durch die jeder Tages zeit entsprechende Beleuchtung «nd Staffage da» charakteristische Gepräge aufzudrvcken wußte. Die frühe Morgendämmerung veranlaßt Meister Reinecke zu einer Promenade durch sein Revier, die heiße Mittagsstunde zeigt »wische» Schilf »ud Röhricht hcrumplätscherude Wildeuten, der Abend führt ein Rudel Schwaruoild zur Aefuug auf die Waldlichtung und die Nacht wird von Kauz und Uhu belebt. Der Künstler hat in jedem einzelnen Blatte sein Motiv streng festgehalten und conscquent durchgeführt, »on dem Laubwerk und Gezweig der Bäume bi» zu den Licht- »ud Gchattenpartien de» frischen, thauigen Herbst- »orgeu »nd der stillen, «ondschemglänzeuden Sommernacht. Außer diesen in ihrer Art trefflichen Zeich nungen fesselt eine ganze Reihe in Oel ausge führter Neuigkeiten von zum Theil bedeutende« Knnstwerthe. L. Willroider's „Nach de« Gewitter" läßt den aufmerksamen Naturbeobach ter erkennen, der e» nicht verschmäht hat, auch bei Sturm und Regen draußen im Freien feine Studien zu machen. DaS Wetter ist eben vorüber, die Spuren desselben sind aber in dem durch näßten Boden »nd dem geknickten Baum« noch erkennbar; blauschwarze Gewitterwolken bedecken noch den Himmel, auS dem schützenden Walde aber tritt bereit» die kleine Rinderheerde hervor, um die unterbrochene Mahlzeit fortzusetzen Da» dankbare Sujet ist vom Künstler verständnißvoll durchqrfUhrt, besonder» auch in dem die Färbuag de» Spätsommer« tragenden Blätterwcrke. „Eichenwald" von M von Baczko in Wei mar zeigt die Laubkronen der kräftigen Bäume im vollsastigfien Grün. Die Architektur der Eichen isi gut, wenn auch die auffallende Gleich mäßigkeit der beiden größten Stämme etwa» stört. Der Vordergrund mit dem fchilsbestau- denen Weiher ist wohl am sorgfältigsten durch- gearbeitet und die Scenerie nicht ohne jeue« poetischen Dnst, der dem deutschen Laubwalde eigen ist. Heerdt'» „Partie au» Berchtesgaden" zeigt entschiedene- Talent in der Eompositio« »nd ge-
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