Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.09.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189209206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-20
- Monat1892-09
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.09.1892
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r An- Gvm- Lzwed thelli. >r. ous :hr ich a» da an, solch, Eamil al« sochvru lyass« tzrch Gymnosium» au«aeschlofs»n und befindet sich aeomwartta in Baikorr-e. Sie d«m Lrmbeig« Dzsennlk PolSksE au» Lornopol grruchtwei'e aemeldet wird, soll Prosissor Glewackl al» Lp!« riur» Schulerkomplott» a^allrn And Szweb >>u«eochrn aewennr ten,. dm Racheakt »« vollziehen Nach an« anderen Version ioll Szroed sich schon lunar mit Selbstmordgedanken ge- Largo woge» und da, Mord und Sekdstmor» in einem Ansalle von Geister- Itönma braanaa, haben Aerzlffcherieit« wurde feftgeftellt. daß in Krakau b Zölle a»ati>cher Ebvlera vorgrkommen sind: e« ist indrs, krin wrttrrrr Erkrankung«- od« Tvde»sall gemcldet ward,». Li, Polizei b.,I angeorbnesi daß sämwtliche Vrannirveinschenkr» in da, Vororle» Krakau » Abend» um 8 Ul» uud dirsentarn i« Inn«, da Stadt AdrndS um N Ub» geschlossen werden Audadan ist vnsügt worden. daß dir umfassendsten Maßregeln zur Lotalisining d« Seuche ger,offen wadcn lollrn. — In Podgon,. wo die Krankheit jiirrii ausiiat. sind möglichst eneigiichc Vorkehrungen argen di, Seuche ong,ordnet worden Bon Wien au« wurden sofort Aerzte zur Hiltrleistung entjand«. Äußer den geweideten 5 Füll«, wurden drei nrur korislotirt Ein Krank« wurde au« Owircim, rin zweiter aus Podgorz« selbst in da» Evital rinarliriert. auch ist rin, Wäscherin de» Krankenhauses erkrankt. — Somit Ware Deutschland ant all«, Seiten van infizirien Andern umgeben Ungarn. Eine in Bes» zu Ehren de» greisen Kossutd vrian-- stattere Fei« ist tn großer Rübe verlausen Tie unteren Schichten der Bevöllauna belheisialrn »ch in großer Anzahl an der Fel« Bei drm Volkssesie in, Stabtwälochen »vnrde nach Absinauna mrh rrirr pattiolsich« wieder, sowie nach mehrere» Ansprachen die Urb« reichung eine, Adresse an Koffuth beschlossen Fraukreickt In Paris sind »ruerdtna« SOEHolrraerkronkungrn und 13 Todesfälle vorgelommen; in Havre erkrankten 8 und slarben 3 Personen an der Ebolera. Wie der Londoner „Elandard" au« angeblich zuverlässiger Qurll« erfährt. bildete da, Hauptzweck der lünailrn Boprrchungen Girr»' mit Ribot und Freyeinrl die Durchsicht d« Kronstädler Abmachungen hinsichtlich des Unistande». daß Gladstonc wieder an di, Spitze der Regierung in England getreten tri Zusätze wurde» nicht gemacht, dagegen der Punkt belress» EgNVtenS ad- geändert, um Gladstone s Abneiguno, argen >ed«n Krieg zu e»t- t,rechen Schtichkin war vorher vrrstSnbtgt worden und halte zu- grllimmt Liese Meldung scheint un» aus dem weil«, Umwege an Wahischcinlichkrit nicht gewonnen zu haben Neuerdings sandcn in Bethunr Unruhe» gegen die belgischen Arbeiter statt Gegen >2.000 z?> sranzösischr Koblrnbcrgleute über siele» dir belgischen Arbeiter und iniphandcllen mehrere belgische Wcrfsulirer. sodasi dir Gendarmerie cinichreite» inußle. - Brlgieu. I» der zivritc» große» Anarchistenversommlung zu Neubau wurde der Redner Tuvont verhallet: ei» zweiter Aulner d« Anarchisten entkam. Später wurden »och weitere zahlreiche Berhasittnae» vorgeiiomiiien. Ir» Brüsseler Opernhaus brach am Sonntag nach d« Vor stellung Feuer au« Der Brand, welcher im Erdgeschoß entstand, konnte 'chneU gewicht werden Holland, lieber den bereit» kurz geschilderten Zweikampf, der zwischen drm diesieitigr» Gciandttchastsickreiär im Haag. Frei herr» v Gatt»« Gricbcnow. und seinem spanischen Kollegen Mar quis v. Valladarr« slallsond, liege» letzt tolgenbe »adere Mittheil- ungen vor: Le» Zwrilurups rnisland in Folge eines heiligen Wort- wettoe!» beim Lawii-TcmnS. AI-.> Zeugen iratr» ans sür Freiherr» v. Gärlnrr der osierrriivnche Gkla»dlichaitc-ielrktär Grnr v Heibeu- slei» und der dcnlickr Allach« Freiherr v Bohle», für denMarauiS v. Valladares der Gras Rechteren und der srrnzosische Gria»dt- schasisirkret.ir de la Motte Nachdem die Srkiurdanle» sich vergeb lich brnmht halten, die Sache beitulege». fand das Pistolenduell aus 25 Schritte aus dem Wege »„ch Wnssrnn« statt. Beim Kom mando „Feuer- erhob der Morguis v. Valladares leinen Arm »ud schoß i» die Lutl. gleichzeitig erhielt er die Kugel lcnieö Gegners in die Hütte Ter Ar»t. der drm Zweikamps brigrwohut hatte, entfernte die Kugel bereit» am anderen Morgen: er hofft, daß der Margnis in vieriebu ^»geu ans der Brhnudlung enllnsicn werden kau» Am Mittwoch Morgen gab Frhr v Garlner i» der Woh nung icliies GeauerS lrn.e Karle ab. indem er sich nach dessen Pcilnden erluirbigte. v'n Rotierda», ist wieder ei» Ebolera-Lodesfall vorgekommrn. In Berliluni ist er» ausTvilrechl zuruikgekrhricrMilizsoldat nnicr choleroahnlichcn Erscheinungen genorden. ebcniv in Tilburg ein alter Man» uns ein Kilia und in Krälingen ein Arbeiter England. Wie ans Tubün gemeldet wird, wurde Pater Hnm- phre'as. ivelcr.er sich wegen Anieiil»- und ungeiehlicher Perianimlung ni Livprrary vor Gericht zu verantworte» hakte, wegen Verachtung des Gerichtes zu cinwochcntücher Gcsängnißslrale vcrurtdeilt. Tic Auslage gegen den Pa!« ging dahi». daß er an der Sp'sir riuer mi: Sterken und Steinen brwassiieren Menge ain W Inli. dem Tage der Veriiindwiliig des Wahlresuliats. mehrere Per'onen an- oegnt en uno verrchiedene Hauser lkichädigt habe Tn Herr P'aner «Inuble s>ch Manche» in der Gerichtsverhandlung Pater »7»mphrcvS sagte: .F-:> winde In mein« Erzählung sortgesahren haben, wenn Sie «der Ruhr«) und Andere mich nirhl imterbrochen bälken " Ter »licht« nntworlele: „Dies >>t eine sehr impertinente Bemerkung Entiord« bitten Sie um Ent'chuldigiina od« irden Sie luh - Pater Huniphrcns: .Ich habe keine impcrlinente Br- m«sn»g gemacht - Ter Richter: „Ich bitte Sic. sich zu e»t b^klr Nusgad, in Königin der Nacht D« Eindruck, den »rau kein solcher. _ ^ der Nacht machte, »oar kein solcher, daß niau ihre aouie Lristunassählg^ii nach diesnrr eiste» Auslrrten de urthcilen kännte Boa rin« ganz außergewöhnlichen Bcsangeuh» «I beherrscht. o:e vit« in ausgesprochene Angst iimichlua. ging da» ^aiga der ersten Atie. das Frau Eam» udngenr vtel zu breit lang, ziemlich wirkungslos vorüber und erst lm Allegro gewann dir Künstlerin einige Henichost über ihre Mittel, dir allerdings, wa« dir hohe Lag, detrissl, s,hr brmerkrnswnlh sind. Frau Eamil lang dir Ari, in der L'ig«>ott>'Narl tA-<lur) und li,ß di, hoben I» rrin, sich,r und klangvoll hör«. Las in drm diatonisch«, La ui, vonommrndc hob, r gelang indeß nur bedingungeweiie und sorcirt. was viellricht auch nur aus Eonto d« Brsangenheit und Angit zu letzen ist. Im Uebrigen ließ sich die Stimme als ein Organ ohne aussollend große Lragkrast schätze», aber dennoch als voll und gleichmäßig rn den Regist«». Tie Stimme klingt und vielleicht wüidr sie noch intensiver ausgrbcn, wenn Frau Eamil nickt noch bedeutende Schwierigkeiten sin Gebrauch der deutiche» Sprache zu überwinde» hatte. Bisher hat Frau Eamil nur volnisch und italienisch gesungen und beherrscht das Tcutiche nur sehr unvollkommen. Gelingt es der Künstlerin, diese» rrichl geringe Hinderniß zu besiegen, so dürfte sie in Vielem außer ordentlich gewinnen Bei lhrrm zweiten Auslrrten war Frau Eamil noch wenrgrr glücklich, als der ihrem rrllen Hin Halle sich die Besangenhrit derartig gesteigert, daß sie durch einen Grdächt- »ißsrbler das Orchester in nicht geringe Verlegenheit brachte, und nur der kaltblütigen Schiagserligkrit des Herrn Hojkapellmeisier Hagen und drm ausaczeildnrtrn Verständnis der Königl Kapelle war c« zu danken, daß der Eingang der zweiten großen Ari besonderen Unsall vonidrrging. Abgesehen hiervon sang Frau Eamil diese Arie aber besser und musikalisch wirksamer, als die erste. Tie hohen Ja und E (die Arie war nach t'-moll trans ponirti gelangen tadellos und dir ganze hohe Lage klang so sicher und voll, als wenn sie von Mclallglvckchen ausgesührt würde. Speziell diele hohen Achtelnoten wird man nur in den srltrnsirn Fälle» so voll, so rein und sicher höre». Tie Triolensiguren klangen dagrgen veiwiicht und der Schluß in seinen breiten Halden Noic» ziemlich wirkungslos — zum Mindesten war er nicht i» Vergleich «u dringen mit der Aiisiüdrung der Mehrzahl der Coloraturen Was dir äußere Erichciuuna und die Darstellung überhaupt an brtnsft. so wird Frau Eamil noch manche Vervollkommnung an- zustrrbrn baden, um die sür eine Bühne wie dir Känigl Hotop« unerläßliche Vornehmheit der äußeren Rrpläwiiiativn sich anzu- ritiiicn Alles i» Allem Hai ma» in Frau Eamil die Bekannischasl einer Künstlerin gemacht, deren Veranlagung die Aliimeikiaiiilrit der Bühnenvoriiändc verdient, die man aber ganz zu ichatzen nur dann in der Lage sein wird, wenn man Frau Eamil auch in andere» Partie«, hört und namentlich in Situationen, die nicht von Angst »nd Befangenheit irrilirl sind. Im gegebenen Moment schlagfertig zu sein und übe, dir ganze LcislungSsäbigkell zu ge bieten. in auch ein Talent und zumeist nicht da» geringste! — Um die Vorstellung zu ermöglichen, hatte Frau Schuck die Rolle der Pamina ichnell übernommen und die fertige und voll kommene Art. wie Frau Schuch dir Partie durkdiührtc, sprach von Neuem für die außerordentliche Kiinillenchast dieser trefflichen Ge- langsmrinrrin. Mil Ausnahme de- Herrn Sapir. welch« zum erste» Male den Sprecher >n»g, war die Besetzung bis ans eine der drei Genien (Frl Jröblich) die gewohnte geblieben Tie Herren Erl>!aminvß Tccarli tSaraslroi. Jemen «Papageno'. Frl Boisen- brrgrr «Papagrnas sangen ihre Parlier« unter warmer Aner kennung des gut besuchten Hauses, die in erster Linie auch der muslrrhasten orchestralen Ausführung durch die König! Kapelle uud der sicheren und trefflichen Leitung des Herrn HoskapcllmeisrerS Hagen zu gelten hatte. Hcrrina » n Starcke. ! Königl. Hosschanspirl. „Ei» nn beschriebene« Blatt-, Lustspiel v. Paul Hcyie- ES ist nicht leicht zu sage», welche besondere Grundidee, weich« neue Gcicllichaitsvorwurs Paul Hcuie vorgrschwebt haben mag. als er das Lnslipiel schrieb, welches vorgestern mit einem AchtungSersolg das Schauspiel >» der Neustadt «öffnete. Man lernt ei» junges Mädchen von acht zebn Ialircn kennen, bas innilte» einer bigotte», übe,mäßig prüden Umgebung in Folge salicdrr Erziehung durch seine Mutter sich znril .moderne»" Mädchen entwickeln nivchlr Tiere „Moderni tät" icheiut nach deS Tichtelü Ansicht darin zu bestehe», daß dir „Achizcbnjabnge- bereits i» „Alles" ririgewrtht ist, eine sieie Ge» iellichaiismoral reiioinmismch vcikiindr:. Zola und andere Schrift tirller >»h zu vericie.sirn nicht, die irr dem Ruse sichen, sür »rnge Mädchen mciii lesbar zu « in »nd auch im klebrigen sich über drc Eauvcirlion gewisio, grsell'ihasilichri Regeln dinwegietzi Slc lpirlt. »ach dem Mini« lungerrr Männer, als Mädchen da- Kind des sin «Io -neale Ma» erlebt dann, nachdir» sie sich damit kam prvmttlirt z» haben glaubt, daß sie einem Herrn allein eine» Be such in jcinrr Wohnung macht, wie tlne Seele in eine Marner vriiälll und allmählich aus dem recht unrri'c» Kinde sich ein liebendes Mädchen entwickelt, das all' seine ..Modernität" in der Liebe zu einem braven Maur e adslreift Treic Geschichte ist nicht gerade neu; dir cigeutliche» Lnsirpirlkoulralte uud Litnations- scherze lerukrn daraus, daß die bigotte Mutter ihr cmanzivirtrs Tvchicrci cn sur rin untiedt uebeurs Blatt halt, ölmlich wie ihren lcichl'ertigen Sodn. der hinter ihrem Rücken Schulde» macht, während er äußerlich nhr edrbnr thut Tan.bcr lächelt man in rvolil »an; gerne, obgleich man sich nicht gerade beionders geistreich da« »,ltd«iti<d,«»,, Triftigkeit tiduldigrn oder »ch zu >ctzru ' Ter Pater: „Itb werde überhaupt volkornmt. ivluu n an ül>er dergleichen lächclu kan» Ten», um aus den, Gcrichlssnal soklgeheu." Ter ^lichter: „Sie haben »ch in Kurze anszug r-chen. war m>» m der Lauge nicht sagen kann einer Vcrachlung dcS Gerichtes schuldig gemacht" Ter Pate, „Schon recht" Er wurde daraus zu 8 Tagen Gesäiignrß vcr- urlln'lt. iKnkrland. Ern Erlaß in errrsik, Zell Ter Moskau« Ober pvli;c>uir«i!ci WlasiowSki Hai am l l September folgenden ubr char kirrisriilten Tagcsbrsehl au dir ihm »nlerftcUtcn Polizci- dcaiiilcii peiös>r»llicht „Es wird brsländig bemerkt, daß lowohl tu Bier- und Schnapsbuden als auch in besicren Kneipen dir inanirlichen Besucher sich herausm-hme». bcdeckicn Hauptes da,u »tzru. wodurch sie eine vollständige Abiveicndrit aller Eliriurcht vor tcn in dwwn Lokalen befindlichen Heiligcabüdem an den Tag legen und außerdem bei dem »cu hiiizulommeudcir Publikum lln zujriedrnheit erwecken, was wiederum zu Streitigkeit«, und zu Störung der ösirnlsichcn Ordnung Anlaß girbl Um diese dem Ansiand uud der Schicklichkeit widersprechende Mkivohiikrii aus der Hauplsiadt auSzuroticn. beiehle ich den Stadltboilkaufiehrrn. die Inhaber von Trinlanstallen zrr verpflichten, in ihren Lokalen an einer Allen sichtbaren Stelle eine ichnitl'che Bekanntmachung des Inhaltes anzribnngen. daß icdrr Gast beim Eintritt icnie Kopfbedeckung abzunrhmen bat Uedrr die strikte Enüllirng dic'er Annoidenrng seitens de« Publikums hat drr Trinkdallcninhader zu wachen " An dem Geftadr von Genua sicht die „Now. Wr." dunkle Wolken. Vorzeichen eines, dle Zukunst de« TreidundeS bedrohen de» Unwetters aussteigcn und gicdt der dculsche» Regierung nach trägliche Anweisung daru, was l.attc geschehen müssen, uw lür die glanzvoll, Vertretung der französischen Flotte rin auSieichendes Gegengewicht zu schaffen. Tie Versäumnisse deutscherseits machten es erklärlich, daß In Berlin aus Genna Nachrichten «»lausen, „durch welche dir deutschen Edauvinislcn »r heftige Aufregung versetzt werden Tt, Eolumduesricr hat »ck zrr einer, wenn auch vielleicht nur blossen, so doch höchst charakteristischen »nd uament- lich völlig unerwarteten Wiederholung der vorjährigen Kronstadt« Ereignisse gestaltet." Auktralien. Acht Führer der Bergleute von Broken Hill wurde» in aller Stille verhostet, als sic ein Meeting „dhirlten Die Polizei führte sie mit geladenen Gewehren ad. Tie Anklage argen die Acht lautet aus Ausiuhr. Verschwörung und Fliedens» druck. Bürgschaft wurde verweist«!. Tie Polizei hat den Befehl, alle Posten der Aussländlgen bei de» Gruben zu vrrlrriben. Die Bergleute verhallen sich einstweilen ruhig. »u«st und «ssstnsttzast. ^rit^rmt der Absicht, sür da« Eolorat'nrsaä Königs Hvsoper. Tie Gcnrralintrndanz trift t sich eine seit läng«« ^ weitere Kraft zu berufen und hat zu diesem Zwecke zunächst Fra» Eamil vom Böhmisch«! LandeStheal« in Prag zu rinn» Gast spiele geladen. TaS erste Tcbut mochte Frau Eamil vorgestern als Königin d« Nacht der .Zauberflöte''. Diese Partie ist eine d« kchwierigsien und zugleich eine drr ivcnlg donkdarsicn der ganz«, Opnnlittrratur Mozart hat sie s Z. sür eine besiimmlr Persönlichkeit geschrieben, sür eine Stimme von r;crptivnrU« Veranlagung. Die meisten Sängerinnen unser« Zeit vermögen daher dt« beiden großen Arien nur transponirt zum Vortrag zu bringen und wnrn hierdurch der musikalischr Theil der Gesänge auch nicht geschädigt wird, so 'peicht dies« Umstand doch immer laut genug für dir Schwieristkeit der Ausgabe Ticic Thalmchrn »Sgen Frau Eamil von vorhinein z» ihren Gunsten dem« kt sein jede Debütantin iv mit Glück sür ihre Einführung vor Paul Hcwe Hai die sin i!,n gelegentlich vorhandene Griahr. die Well und Men>cde». ttze'ellichast und Zeitsinge» in einem Sinne zu ipsioeii' w» s:. t> na G«',e einiger älterer Gouvernante» darstrllcn mögci'. in Vic>em Ln»>p>el nickt bermirdcn Ja. der Ti.ttog die F»!-Iw:„ de» Handliiiig, die aeistigen Gesickttspunkle. j die in, Ganicri walten. Halen lag«', clioas Traklälchenhastrs und 'die l'rlbraiicbir» Grsialten drr Bigotterie und des in der Mau'« brtindliib.ru Backi- cbchenidumrs sind nitttt >ii>«esia»t genug, um «i.ftrrr Zeitftane» m eia« hcttere» Velruchtung rricheinen zu lassen Auch d:c kiinsileri'ch gestattende Kraft Hcy'e S schlummnt »i dieien, L:»cke bl0ci>»ich. eine vollständig vcrzcichnrle Figur, die Braut Kiara. die in, Ainang in Thronen zcilließl, weil sie «- sah.rn, daß ihr Br. iikigam truhcr mit einer Tänzerin rin Ver hältnis, hatte n»d dann im letzten Akte ans einmal einen Anderen rcckl lehr „nach der Kunst z» lüssen" weiß, steht rätliielbast im Zu sammenhang der ganzen Handlung, ohne daß man rinsicht. welche LrbrnSHcc ihre ganze Gnchichie eigentlich zn illuftriren hat Wenn Paul Hehle daian lag. «n gewisses km lle oic-cle-Thum. das da und dort wobl auch eine Frau «saßt, zu grißcln. so war eS ein Mißgriff, ein Mädchen von nur 16 Jahren zum Träg« der Cache zu milden. Man saßt ihr Thun notvgrdningen als eine daimloie Backsischunart aus. zumal der Verfasser seiner Heldin «ne Reihe sehr naiv« Züge zurndeilt bat. Tomit ab« tritt auch die Frage aus. ob eS der Müde wcrth ist. einer solchen mißverftandr- nen „Modernität", die nur als rin Mädchenviippenzusland sich er weist. rin virraktigeS Lusi'picl zu widmen. Madchenerziebung und l>eh«c Töchierschulbildung ist ia an sich eine wichlige Frage im Gesellichaftrlcdcn-. aber e« muldet seltsam an. Paul Heule eine solche Frage im Sitte von Bildungsichrtsten sür dir weibliche Jugend, im Geiste eines „BrrviereS sür Jungfrauen" und „Back» si'ldcbcns Leiden und Freuden" — Elcmcntine Helm ist dir Der- lässni» des Letzteren — drdandeln zu leben Einen inneren und äui.rlen Erfolg, wie « ihn mit „Wahrheit?!'erzielte, hat der Brr- sasier mir diesem Lustspiel nickt zu verzeichnen. — Las Stück, von Hm Regisseur Erdmann überaus iorg'aliig einstudirt. wurde sehr zier lich unk frisch gespielt. Frau Bayer hat die bigotte Gebeimräthi» mit der zarlesien gemessensten Komik verkörpert, weiche viele karrikaluren- hnftr Elnsalle de« Verfassers zu einer gedattenerrn LebcnSmahrhelt mäßigte Einen schönen und frischen Erfvlg hat Fräulein Tulling« sich bereitet. indem sie das evancipalionSsüchtige Hanstöchtc'chen mit rinn überraschenden Zulle von schauspielerischen Ausarbeitungen ansslaltclr. Naive Zage. bramarbasircndes Auslrrlen. liebenswürdige Weiblichkeit waren w gut gemischt, daß die Haiiptipaimung des Adrnds in der Erwartima des schauspielerischen Tduns der Künstlerin lag. die ihre Zuschauer üb« manche Schwarbe im Aus bau des Stückes hinwegiäuschte. Sehr aniprrchrnd bat Frau Wolfs eine bübsch gezeichnelc alte Jungfer gesplelt und Fräulein liacono wußte so lustig zu weinen in dem rinlgucklichen Biaiitsland ihrer Heldin, auch ivüler so frisch die plötzliche Verwandlung des Mäd chen« darzustcllen. daß man wenigstens augenblicklich von einer Gestalt tnteressirt winde, die man im Ganzen sittlich nicht ver stehen konnte Tie Herren Tarsteller haben in H.»ip>rollr und Nebenrollen gleichfalls iehr ansprechend gespielt Herr Slcsfter. al» Gast, nahm sich best« au», als früher. Herr Schuber! und Herr Erdmonn haben ihre kleineren Rollen zu Kadinet-stüchben gemacht. — Es wäre eure nicht zu rechtfertigende ttnierlasjuiig. wollte man zum Schlüsse nicht erwähnen, daß das Heuic'sche Slück den Vorzug eines sehr muntere», geistig belebten. zinüchen TialpgS hat. drr öftere Heiterkeit der Zuschauer vcianloßtc Wossgana Kirchbach s N» Sonntag <kb«»d drgonn nach der lommnttchen Paul« wieder i,In> regelmäßige und dir Wi,d,r,eöiinu»gs.Vorst«klu»g d,achte nichi nur rin ansvrrkauftr» Hau«, sondrrn in di^rm auch eine w allgc mein besrttdigle Liimmung. ia oftmals >o rnlduiiail 'chen B.,ta» daß für dir Wiederholung»^,,« der hie» neue» Millöcker ich«, Operette „Das Sonntagskiud" da» Beile za erwarte, steht Tie Mehrzahl der vorgestrigen Brstich« war gekommen, um nicht allein die neue Lpnrttc. sondern hauptläcklich auch das satt durchivcst neue Kunstlerpersonal kenne» zu lenien. van desien med» öde, „»»derer Tüchliqkrit eö adhangt. ,b dir auftuiuhrendr» Werke d« lrichldew,glichen Operetten Mule hi« „acht, lsiger Ge- tallrn finden werden oder nicht Nach diel« ersten Au'subrung ist zweifellos nur Gifte» zu «>va»lrn Lie enqeir oder iveilere tVernzr. die dem Talent der rinzelnen neuen Muglied« von de, Mntt« Raine gr'leckt ist. kan» sich nicht in rin« ein»! re» Lkittung voll »nd ganz kundthun. oder ko viel läßt sich 'chon nach dirt« einen BonirUnng zuversichtlich sagen, daß es dies», I lorii meh, al« im vorigen Jahre d« Tirrkiion gelungen ist. ein inlkre iirendee »nd begabtes Personal zu gewinnen mit welche!» die d luenidc Zuneigung de« Publikums für das beliebte und ftrimge Residenz Ibra t« not-rrl werde» wird »Las Sonntagskind" dürfte miisikaiuch wie tezliich das Beste sein, was neue, dings aus den, Gebiete der Opcrriie producirt woiden ist Tie Handlung wurdr bereits in »»irrer SoiintastSnummrr tkizrirt Ta» Buck ist in der That reich an He tcekeit und W'tz Tie Musik ichmirgl sich dem Buck mil seinem Geichmack und voll« fröhlich klingender Laune an: Melodiken und kleine graziöse Musik- sätze perlen nur so nach einander aus und diinucn nach wenig Takten »chon in eine angenrbme Stimmung, wir perlender Ebam- pagner mäßig genossen. Viele der einzelnen Nninnicr» gesielen ganz anße>ordknllich, vor Allem ein Eouplel über Tragonei. welche« wieterholl werden iiinyle Tie HauplroUe» sind duichwrg brillant besetzt In den Tarnen Johann, Grera (Lad» Shlvia» und Anno L>nd (Frl Troll > besitzt die Ruhne zwei ausgezeichnete Kräfte: Erst«? durch schone volle Stimme sesseliid Letztere, gleichfalls gewandt und angenehm singend, noch br'vndcrS begab! mit entrückend« Laune und persönlich« Liebeuswüldigkett Einen gleich slimpathilch berührenden iiigrndlichrn Künstler, der kam. tah und »egte, lernte das Publikum ln Herrn Theodor Liegmund «Florivall kennen und mit Freude konnte es einen dn besten Lperettenienörr. Hen» Irrome Lenoir. wieder begiußen, dessen prächtige, lrtchtaiiiprechende Stimme dercttS vor einige» Jahren bi« >o viel Anerkennung fand. Er iong vorgestern mtt Vorzug üchrm Geschmack und fand außerordentlichen Beifall Auch Herr» Edmund Hanno «Roll Builristcld drachlc da« Publikum wieder die S»mpalhier» rulgegtn. die ihm t hon früher hie, gespendet wurden Seine immer wirksame Komik gab sich wieder höchst charakteristisch und seine Begabung als Regisseur verdient und fand allgemeine Würdigung Tic geiaminte Auslührung der Operette läßt sich voll und ganz loben. Recht tüchtig bewährte sich auch die so ziemlich völlig neubrietzte Kapelle unier Tirektion des Herrn Leopold L'angwora. in welchem eine ialtiiroolle und energische Kraft verronnen zu sein scheint Ter volle und ganze Erfolg an dem Wirdererösinungsabend ist auch für die Zukunft glückverheißend: man darf aus gute, »iteresianle Auisüurungc» rechnen und solchen wird das TreSdn« Publikum auch gem sich zuwenden. Ter Beifall war. wie schon gesagt, oft geradezu stürmisch. O. l< > In der Königl. Hosoper wird gegenwärtig doS zwriaktige phantastische Ballet „Gisela, oder: Tic Willtft' von Sami- Georste und Corain. mit der reizenden, melodiöse» Musik von Adam, von Herrn Balleimeisi« Köller ncueinstudirt. Las Werk. doS zu den reizvollsten seines Genres gehört, wurde hi« zuletzt rm Jahre 1878 auigrsührt. Tie Hauptrollen werden diesmal wie nachstehend besetzt lein: Giiela (ebemals eine Glanzleistung von Frl. Zink) ist Frl Hi's'chüll« übertragen : Herzog Alderi: Herr Rothe: Hilarion, Wildmeistc»: Herr Koller: die Königin der Willys Frl König. f Ter Vorstand dn Kreuzkrrche Hot lielchlosien. amChar- sreilaa de- nächsten Jahres die JohanneS-Passion von I. S- Back zur Aussührung bringen zu lassen. ! In voller GcisleSsrische und großer Rüstigkeit feierte vor gestern der hi« wohnende Tick»« Wirk! Geh Rath Dr V v. Strauß und Torny seinen 88 GebuitStag. Im Ziini d I beging der grelle Dicht« die Feier seiner diamantenen Hochzeit. 1- Uii'rr heimischer, aus dem Gebiete der Elavierpadagocsik all gemein geschätzter P r os. E H Döring, aus desteri Männer» cköre an dicicr Stelle wrrdrrbolt als hervorragende Spenden dn MäimergesangSlilterotur auimerkiam gemacht worden ist. wurde jüngst von dem Mannergesangverein zu Reichenbach > V zum Ebrenmilgiirde ernannt Diele Auszeichnung cbrt nichi nur den bescheidenen TreSdn« Meist«, sondern zugletch auch den bewährten Mannergesangverein zu Reichenbach, wohl einer dn ältesten deut schen Ehorvncine. -s Im vorigen Wink« wurde bei den ossiziellen Feilen am prrußüchrn Hole durch Sc. Majestät den Kais« bekanntlich das älenuotckala Heins" wieder cingcsuhrt, welche« von Garde! im Jahre 1770 zur Vermählung»!«« Ludwig s XVI. mit der Erz herzogin Marie Antoinette componirte und von dem königlichen Paare zuerst »nd später mit Vorsicht oft getanzt wurde. Seit diel« Einführung durch den Kaiser ist das gcnannlr Menuett wieder in allen dislingnirlcrrn Kresien Berlins Mode geworden, und auch hi« bei uns tragt man das Verlangen, den reizenden Tanz, der übrigens von der Tanzweiie des gewöhnlichen Menuetts stark ab weicht. kennen zu lernen Ticicm Wumchc bat Her, Ballctmrijlcr Koller von d« Königl. Hosoper Rechnung getragen »nd sich mit allem Material versehen, das zur Erlernung de? Tanzes nötliig ist Für die Erlernung des graziöicn »nd origtellen .)le,»i,-> cke- >,» Reine" wird man sich alio an Hern, Koller zu wrndc» haben s Gras v Höchberg hat einen „Geldtar > I sür die Mit wirkung von Mitgliedern drr königlichen Bühnen z» Berlin bei Gastspielen. Privat« und Wohlthatigketts-Vorilcllllngcn. Matineen. Eonccrten u. s. w in und außerbaib Berlins" bekannt gemacht, drr u. A. folgende Bestimmungen für dir Mitwirkung außerhalb der dienstlichen Verpflichtungen enthält: Außerk ttb Berlins. Bei Gast- ioielen und größeren Veranstaltungen iOratorirn-Ausiührungrn. Abonnement«. Lrchrstcr-Eoneerlcn. Musik>eslen re) bei Mitgliedern mit ltt.MO M Einkommen und darüber sür >edcs Mitglied 75 M. bei solchen mit uni« 10.000 M. 30 M.. bei solchen unk« ,VOOO W. >0 M Bei kleineren Veranstaltungen : bei lO.Ooo M Einkommen und darüb« für irdes Mitglied 30 M b« Einkommen unter >0.000 M. 20 M.. bei Einkommen uni« 5000 M.M In Berlin I» Bei Gastspielen und größeren Veranstaltungen, z B in der Singakademie, d« Philharmonie. Kroll rc bei 10.00,> M und darüber sür jedes Muglied 80 M. unter 10.000 M 40 M.. unl« 5000 M 10 M. 2' Bei kleineren Loncertrn re. d« I'yOM M und darüber sür icdes Miiglird 75 M., bei unter lv.000 M. 30 M. bei unl« 5000 M 5 M Ter kontraktliche Uiland wird von dieien Frstsetzungen nicht berührt. -ß Dir in Deutschland unbekannte einaktige Over „Djamilel>' von G Bizrt (nachgelassenes Werk) Hot bet ihrer ersten Aufführung Im Prager Nationaliheat« die denkbar günsligttr Ausnahme gesunden Die zahlreichen Fernheiien d« Musik fanden große Anerkennung ß Von der Eoncertdirektion Wolss wird eine bescheidene Re klamr an die Zettunaen vniendet, in der eS wörtlich heißt „Wiedci zieht dle liebliche Jcrkito, die Grazie und Anmuth m Erscheinung und GelangSkunst durch doS Land, mit ihrem Singen die Herren erobernd und «freuend. Schon ist der Name Niktta ein Zauber- ruf. ein Lockruf geworden, dem kaum zu widerstehen ist Dn Name Niktta ist bereits etwas Typisches, ist ein Begriff geworden und mit ihm verbindet sich dir Vorstellung der Lieblichkeit in Sang und Wesen Ob wir Niktta hier dörrn wnden. wissen wi» noch nicht, aber wir twffrn eS. Tie Unlndondlunarn schwebe» " — Aui wa» sür rin Publikum müssen die Unternehmer spckuliren welches sic durch derartige Reklamen zu intnessiren suchen! vermischte-. * Ein eigenartig« Prozeß wird demnächst die Gerichte be- chäsl'gen Em Hamburg« Einwodnn. Mitglied einer Sterbrkasse. erkrankte in Hamburg an drr Edolrra und wurde dort in'« Kranken haus gebracht. Dies« Tage erhielt leine Frau die Tranerbot chasi. daß ihr Mann gestorben und beerdigt worden iri Der Frau wuroc dann daS Sterbegeld auSbezahlt, unk» sie beglich die Bestattungs kosten Hinterher «gab sich baß der Frau »rthümlich der Tod ihres Mannes mitartbcilt worden war. da drei« genas und bei der Familie cintras. Ter Sleibekasie wurde dementiprechende Mit- tycilung gemacht: sie vrilanal nunmehr das Sterbegeld zurück Die Ehrsrau weigert sich drsscn. da sie in dem Glaube» war. sie bezahle dle Kosten der Bestattung ihre« Manirrs Tie bett. Sterbe- kaise wird daher gegen dir Ehefrau aus Erstattung des Sterbegelde« klagbar w«dru ' Bescheiden Alte Kokette : „Ach. wen» ich nn, einmal ent- führt wurde — wenn « auch nur von einem starken Orkan wäre
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder