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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187603061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-06
- Monat1876-03
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1876
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Erschein ttßüch Füh «'/, Uhr. «chuttt», m» ««ctzüteu rr. vtruuüoorttuher Atduelene Fr Hüttner i« Neudultz. Kprechstuntc e. Rcdacllou !V»n»tt>a^» r»-u N—N Ul>r Ra-mitiLg» voa 4 —L Udi. Lnnadme der für die nilchst- iolaenve Nummer beslimintrn Iniriute uu Wochentagen dis ZUdr Nachmittug«. «n Zoiiu uud Festtagen frÄj bl« '/,V Uhr. 1» bruRUilleu fLr Z»s. Lan-Huu: Ltt» Klemm. UniverütstSstr. 22. 4«t» Lüsche, «atharme»str.1«.v nur dt« '/^ Uhr. «Md TagMM Anzeiger. vrg« für Politik, öslalgeschichte, Handel»- and GeschäMerkedr. «,N«e r4.r»o. Xl. „ükmeM^rri, viertelt. '»cl. Brinaerlohn d ML. dulch die Post bezogen 6 Wt Jede einzelne Nummer 30 Pr Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für ^rrrabenqg» «hne Postbestrder.u.g a. Me «11 Postbefvrderung 4s LN Zuscruir agcfp BouraeoiSz. 20 P« Größere Schriften laut «mserrm- Lreirorrzeichniß — TabeümMch-' Lay »ach höherem Loris NecUmri, mNrr dem »rdacttemM a die LvaltzeUr 40 Pf. Inserate stud stet« au d. GMtzn- zu senden — Rabatt wird » -a> gegeben Zablungpeueoumauu».» «der durch Postvorschrch. 86. Montag den 6. März. 1876. Steuer-Zuschlag zur Deckung des Aufwandes der Handelskammer. Lus Grund von 8 l7, Ptt 2» und 8 deS besetze« vom 23 Zum 1868, die Abänderung mehrerer Bestimmungen de- Gnv-rbegesrtze- vom 15 October 186t betreffend, haben wir beschlossen, zur Deckung unsere« verwaltungkauswande«. und zwar in Gemäßheit von tz 7 der Börsenordnung für Leipsiz vom 28. Miez l870 einschl,eßlich de« Auswande» der Börse, für da- lansende Zahr von den für die Handele k m wer Wahlberechtigten (d b. von den als Kausleute oder Fabrikanten mit mindestens 30 ordentlicher Gewerbstruer Uesteneeten in Leipzig und dem Bezirke der AmtShaupt- maunschast Leipzig) et«e« Znschla« vo» Drei Pfe»«tg«» ««f jetze volle Mark De»erbe» Feuer zum ersten Hebetermin erbeten zu lasten und wird derselbe, nachdem da» Königliche Finanzministerium an den AcetSsteuerrak', na« ErsorSerliche verfügt hat. hierdurch autgrlchneben. Die HandrlSkauoruer. Wacv-muth vr Gensel. S Leipzig, den t. März 1876 Bekanntmachung. Zum Behuf der Reo'sion der UniorrsitäiSdiblwthik werden diejenigen Herren Studirender. welche Bücher au- derselben entliehen haben, ausgeiordert, diese während der Zeit vom I. bis S. WPtzilrz gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen abzuliefern. Die Ablieferung wirb m der Weis« zu geschehen haben, saß die Herren, deren Namen mit eine« der Buchstaben von Ai bi« M aufrngen, am 1 März, die, veren Namen mit S bis 18 beginnen, am 2 März und die übrigen am 3 März zurück^,eben. Alle übrigen Entleiher werden ausgrfordert, die an sie verliehenen Bücher am 6 , 7. oder 8. März zurückzugeben.z Während der NevistonSzeit können Bücher nicht auSgeliehrn werden und wird da« Lesezimmer während derselben geschloffen bleiben. Leipzig, dev 23 Februar 187« Dir Direelio» der UuiverFtäl-btbltolhek. vr. Krehl LagesgelchuyMchr slevrrslchr. Die „Nat. Zta." sagt: Daß die Stärke de« Gegenspiel« gegsn da« Reich-eiseubahn- project in den Trümpfen liegen würde, die man zu München und Dre« den ausspielen kann, war von vorn herein klar. Die bayerische zweite Kammer wie jetzt die sächsische haben sich gegen den« Gedanken einer Eentralisatiou de- Eisen- bahuwc'ev« in Händen de» Reiche» gewandt und zwar des sächsische in einer Abstimmung, bei der e« nahezu keine Minorität gab. E« giebt Vor schläge, die eine solche Niederlage nicht ertragen könnten, e« giebt andere, die nur im Kamps mit den widerstrebenden Elementen in ihrer ganzen Bedeutung erkannt werden und in da» volk«br- w»ßtse>n dringen. Zu diesen gehört die Neu- ordnuttj, vr« deutfcheu Elsendahuwrsen«. E« ist unbestreitbar, daß eine scharfe und bestimmt- Strömung in Bayern und Sachsen ganz unab hängig von den Regierungen gegen da« ReichS cisenbahi,project geht — wir verzweifeln jedoch keine«wrgS daran, daß bei wiederholter Betrachtung «ud eingehenderer Würdigung eine veränderte Stimmung im Lande sich geltend wachen wird. Eir.'- Politek, welche ohne Wettere» mit Majoritätsbe schlüssen über den Widerspruch in einer so großer. Frage zur Tagesordnung üdergehen wollte, wäre gewiß nicht die geeignete, und Nicht« in der Borge schichte der Reich-Politik kann zur Unterstellung veranlassen, daß da« System der Verständigung welche« im Ganzen und Großen sich so tre'ffäL bewährt hat. h er fallen gelassen werden soll Aber ebenso wenig Ursache ist dazu da, daß nun mehr die Freunde uns Beförderer der Maßregel ihre Thätigkeit einstellon uns sich unüberwindlicher. Mächten gegenüb.-r befindlich erklären. Die Ge schichte aller Reformen, nicht nur in Dentschland, ist die Geschichte überwundener Schwierigkeiten; vor Allem, glauben wir, müssen die Fragen, um die e» sich handelt, noch um Biele« tiefer in da« Bewußlsün der Nation dringen. Denn ihre Uebrr zeugung von deren Nützlichkeit und Noth. wendigkett allein kann die Angelegenheit durch die sich austhürmenden Hindernisse durchführen. Daß die preußische Regierung ihrerseit« aus dem von ihr eivgeschlageuen Weg beharren wird, hat die Erklärung der ..Proviuzialcorrespondenz" gezeigt, mit der auch die Erklärung de« sächsischen M'mster« nur in einem anscheinenden Widerspruch steht. Der deutsche KrieaSmiinster bringt zur Kennt' »iß, daß für die Theilnehmer an dem Kriege 1870/7t die «jährige Frist zur Geltenvmachung von Pension-avsprÜchen aus Grund eurer « jenem Kriege erlittenen Dienstbeschävrguug mit de« '.20. Mai d Z. abläust. Da vergleichen Ansprüche bestimmungsmäßig beiderPmsionirung, rosp. bei dem Uebertritt m »ine für Garnison- dienstfähige zugängliche Stellung in der Regel «dgültiz sestzufttllen find, muß mithin die Per sionirung rc. der in Rede stehenden Personen bi» rum 2« Mai erfolgt oder zu« Mindesten der bezügliche Anspruch mit dem Anträge aus Pen- sionirung geltend gemacht sein. Mit demselben Termine erlischt für die bereit» auSgeschirdenrn, rrsp. in Stellen für Tarnisondienstsähioe über- getretene« Theilnehmer am Kriege 1870,71 da» gewährte Ausnahmerecht, Ansprüche nachträglich zur Geltung zu bringen Die EonvabendS'Vitzung de» preußischen Abgeordnetenhaus«« verlief ,n unerwartet schneller Weise Nur der erst- F-'genstanS der TageSorsnung, da« Compctenzqesrtz. gab ;u e^ner v-r^anklung veranlissunz. E» hatten siL im Ganzen 7 Redner gemeldet. 3 gegen und 4 für die Vorlage. Ein principieller Widerspruch gegen da» GZ-tz i« Ganzen machte sich von keiner Seite geltend. Die Gegner begründcten ihren Widerspruch mit ihrer Animosität gegen tie neuen Selbst» rwiltungSgesetze. Der erste Redner Ser Opposition v. Manteuffel brachte daher auch nur Au-setzungea gegen ciuzeine Brstimmm.,jen vor. Äa derselben Weise verfuhren indeß auch die Redner, welche sich für die Vorlage gemeldet. Der Adg.LaSker bekundete von vornherein, daß er ver schiedene Lu«setz>»ngen zu wachen habe. Einerseits sei der Instanzenweg ein zu langer und verwickelter, dann aber habe man die ntte viel getadelte Bestim mung wieder ausgenommen, daß in allen Instanzen da» E>usprt.ch?recht gegen Gcmeindebescblüffe da, wo daö öffentliche Zntercffe dringend gefährdet sei, geltend gemacht werden könne. Auch kann er sich noch nicht denken, wie die verschiedenen zu schaffen den Behörden und die Regierungspräsidenten neben einander bestehen sollen. Diesen Auksüa- rungen schloß sich der Adg. vr. Häuel an und der Entwurf wurde einer Commilsisn von 2l Mitgliedern überwiesen Die zwei räHsten Gegen, stände der Tagesordnung: Gesetze, twurs bete Ablösung .'von Reallasten in Wiesbaden una d?.S Gesetz betr. Gruadsiiickktheilungeu w.d Ansiedelungen wurd-n elfteres der vcrstL^kl-n A^rarcomwission, letzteres einer besonderen Com mission von t4 Mitgliedern überwiesen. Damit war die Tagesordnung erledigt. Da» Hau- vertagte sich aus Dienstag, um in die B-rathung deS Gesetz:» betreffend daS katholische Diöcesa ,- vermö^en rinzutreren. Nach Schluß deS RnchStageS ist dem Mit glieds desselben, Doa-capilu'ur vr Mousang zu Mainz, von der küniql Regierung zu W e«- baden aus Grund de» tz. 5 de» Reich-Gesetz.« vom 4. Mai 1874. betreffend die Verhinderung der unbefugten Ausübung von Kirchenämtern, nunmehr auch der Aufenthalt in dem Stadt- kreise Frankfurt a. M.. de« Mainkreffe und Obertaunuskreise bi« zur rechtskräftigen Be endigung de« gegen denselben etngeleiteten gericht lichen Verfahren« untersagt worden, soweit e« sich um deu zur Befolgung einer gerichtlichen Vorladung nötbigen Aufenthalt bandelt. Die Polizeibehörden sind angewiesen, im Uebertretung«. falle sofort die Verhaftung de« genannten Geist lichen uns dessen Transport über die Lan'eS- grenze vorzinehmen. In der Sonnabend« S tzung der zweiteu ba dischen Kammer wurde d,e Eisenbahnsrage durch eine von klerikaler Güte au«gegangene Interpellation gleichfalls zur Sprache gebracht. Durch den Ha> delSminister wurde NamenS der Rez»er»-g erklärt, die Frage über Erwerbung der Eisenbahnen durch da» Reich sei der Regie- rung bi« jetzt in keinerlei, auch nur vorbereitrn- ter Form vorgelegt worden, dieselbe sei daher auch nicht in der Lage gewesen, darüber sich au«zusprechen Selbstverständlich vermöge die Regierung nicht zu sagen, welche Stellung sie zu künftig ei »tretenden, zur Zeit weder der Form noch dem Anhalte nach ihr bekannten Vorgängen im Staat«- oder ReichSleben rinnehmen «erde, sie müsse vielmehr ihre Entschließung bi« dahin sich vorbehsiteu, wo ein Anlaß dazu m greif barer Weise eiutrete und wo eine Prüfung und Abwägung aller einschlägigen Leihältnisse und Interessen möglich sei. Welch hohen Werth der B.sitz und die eigene Verwaltung der Eisenbahnen für da» Land habe, werde die Regierung bei einem solchen Anlasse vor Allem im Auge behalten. An die Erklärung de« Minister- wurde eine weitere Verhandlung nicht geknüpft. Gras veust mußte in düsen Trgen abermal» eine herbe Täuschung erfahren. Ec halte schon seit längerer Zeit sein A«ge auf den österreichi- scheu Botschasürpostcn in Pari« geworfen, dessen gegenwärtiger Inhaber Graf Apponyi ist Dieser verläßt schon in den nächsten Wochen den dipl,- »atischen Dienst — allein Traf Andrassy hat sich nicht bewogen gefühlt, bei der Diederbesetzung der Pariser Botschaft den Wünschen de« Exkauzler« Rechnung zu tragen, obwohl Gras Beust direct einen Urlaub nahm, um seine Landtdatur persöulich i« Wien betreiben zu können. Man dürste kaum fehlgehen, wenn man anvimmr, daß e« hauptsächlich freundschaftliche Rück sichten für die deutsche Reich«regier»ng waren, welche den österreichisch.ungansch-n Minister de« Aeußrrn veraulaßten. dringenden Be stürmungen dc» Grasen Beast nicht uachzu- geben; der unruhige Schwindler, der da« Aotriguiren noch immer nicht lassen kann, würde schwerlich im Interesse de« veulschcn Reiche« ge- s hrndrlt haben. ! Die spanische Regierung will, wie mrn sau« Madrid schreibt, alle in den aufständisch?« Provinzen ansässiges Iusurgertteu straffrei unter der Bedingung in ihre Heimath zurückkehren lassen, deß eieselben an den Eisenbahnbauteu und anderen öffentliche« Arbeiten theilnehmen Nach der demnächst bevorstehenden Rückkehr de« Köniz« Alfon« nach Madrid soll den Corte» eine Vorlage zu dem Zweck gemacht werden, um den Generalen welche in se-n Lacllstenkrüge eine Rolle gespielt haben. Dotationen und Adelstitel zu v-rleihcn. Auch hat fick- in Madrid schon ein aristokratische- C»ivü^ gebildet, welche« den Kö.üg und seine Oen-iaie feierlich enpsangen und ihnru eia glänzendc» Fest geben will Mehr als die Pforte scheint Egyoten be müht zu sein, seine Finanzen ia ein.cn geord neten Zustand zu br-naen Nruersing§ hat der Khedi>e c-n die Regierungen von Eogl ad, Frank reich und Italien zugleich ca» Ersuchen gerichtet, ihrerseits je einen Commissar für die neur e^yptlsche Nation^lbank zu ernennen. Diesem Ersuchen ist auch von aller drei St'll:n entsprochen wrrden Ihre Aufaabe w.rv aller Wahrscheinlichkeit eine viel umfassendere werden, al» tue einfache lieber- wachung der Bank; die Commissar« sollen eme Art internationale Cenf renz zur Regelung drr Landekfinanzen bilden. Die von England Frank- reich und Italien ernannten Commissäre werscn zu derseltea Z'.it in ihr Amt in Verbindung mit drr neuen Bank eingeiührt werden, zu welcher der EuglänLer River» Wilson mit ser Organisation der egyptisLen Finanzen be traut «erden wird. Cave's Bericht, dessen Onzinal sich in den Händen von River» Wilson bk- findet, zeigt, daß die HülsSquelleu Egypten« e» ia den Stand setzru, allen Verbindlichkeiten nach zukommen. ohne den Obligationen-Besitzern, zu «reicher Claffe der Schuld ihre Obligationen auch gehören mögen, irgend welche Opfer aufzuerlegen. Die egyvtische Regierung ist sehr zufrieden mit den Schritten der englischen Regierung, welche durch ihren Ankauf der S«-ez- canal-Actien und ihre finanziellen Rathschläze die Regierung dc» Khrdive in den Stand grs tzt hat, ihre Schwierigkeiten zu bewältigen. Ans Stadt und Land. * Leipzig, L März Da» Votum der Zweiten Kammer zu DreSven hinsichtlich de» Reich», eisenbahn project» wird Niemand> n überrascht haben Bei der gegenwärtigen Zusammensetzung der Kammer und bei der Eoalitton, die sich im mer zwischen ren Eonservativrn »nv den Fort schrittlern zu brlven vflkgt. wenn eL gilt, gegen die nationalliberale Partei Front zu machen »ad der „ceutralistrevden Richtung" in Berlin Ein« anzuhängeo, war der AuSgaug der Berathung bestimmt vorauSzuslhev. „Dresdner Presse", ..Dresdner Nachrichleu", „ReichSzütung" reiben sich vatürl ch vergnügt die Hä de und rufen in förmlichem ParoxySmu» m die Welt hinan«: ,Dr« Vaterland ,st gerettet!' Und wie haben diese Blätter wochenlang vorher geioettrifert, die Gemltther zu erhitzen, die Sachlage za ver drehen und zu verwirree. Die rein sachliche, objektive Erwägung trat völlig in den Hinter grund, man zerrte mit aller Gewalt die pelitiswe Seite hervor »cd malte den Popanz der Annexion, der nun seit dem Jahre 1866 schon oft zum Schrecken für furchtsame Leute hat herhallen müssen, an die Wand. Leider hat auch die Be harrung der Frage in der Kammer silbst ^ezei,t. daß heute noch in Sachsen Mißtrauen gegen dir ReichScentralgewalt vielen sonst vernünftiger Menschen in den Gliedern steckt, vor Kurze m erst hat wan Gelegenheit gehabt, sich der inuHe., freundschaftlichen Beziehungen zu freuen, d e zwilchen dem preußischen und dem sächsische» Kön^r sause herrschen, und e« wäre der ren c Wahnwitz, zu brhaupten, daß man in Berlin an die Unterdrückung der in Deutschland bestehenden selbstständigen Eivzrlstaaten denkt Wenn trotzdem bei den jürgsten Debatten in d« - Zweiten Kammer von mehreren Seiten auurxio mstische B sürchtun^en z«m Ausdruck gelaugten so hat mau darin lediglich krankhafte verirrun gen der EiabildungSkn-ft zu erkennen, welche dem hcutigen politischen Leben in Sachsen noch an kleben, ein traurige» E,be der noch trauriger-- Beust'schen Aera Ia gewissen sächsischen Kreise» construirt man sich auch beute noch einen Tege, tatz zwischen Reich und Lirzttstaat und vermoa stw nicht an den Gedanken zu gewöhnen, dak beide in ihren Interessen völlig solidarisch sivd Man läßt in düsen Kreisen daher auch völlig außer Acht, daß, wenn die leitenden Körpe> schäften diS Reiche« bestrebt find dem deutsche- Eisenbahnwesen erue andere Gestalt zu gebe sie D^s au» dem zwingenden Grunde thun, daß offenkundigen großen Uebrlständen de» öffentliche. Verkehr« in ganz Deutschland und auch Sachsen ein Ende gemacht werden meß W> - die Zweite Kammer bc; ihre Mehrheit d»^ Sache angefaßt hat, wird man darin, und «S >st Da« ja auch von einem Redner trefflich avb- g-lührt worden, eine rein politische Lemonstra lion gegen den Reichskanzler zu erblicken Haber Daß auf diese Arl die Angelegenheit nicht " dem Maß- zu fördern und zu entwickeln ist, w <« daS Gesammtintereffe aller Glieder d H deutschen Reiche» erheischt, Da» liegt auf de Hand. * Ertpttrl, 5. März. In Folge einer Ab machung, welche kürzlich in einer hier abgehallen-^ volkk.-ersammlung zwischen den Herren veb« und Sparig stattgefunden, hatte der Erste- dieser Tage au Letzteren einen Brief de» Iirha'><- üb-rsend-t, daß im Laufe der gegenwärtiqen Wo? vre öffentliche DlSputation zwischen Beiden üb, das Wesen und die Thalen dnc Panter Commur siattfüden mö^e. Herr Bedel batte zuglech darum ersucht, daß auch „die Priicipien d. Socialdemokratie" mit in den Bereich der E> örterun^cn gezogen werden möchten. Die Bc- sarnm'unz solle in der „Torhalle" abgehalk«, werden; „um j:de U-brrrumpelung der ein, Partei durch die andere zu verhindern", solle» die Thüren de» versammiungSlocal« erst r/,8 Uhr zu öff >en, ferner zwei Präsidenten zu wählen sei, von Venen der sociaidemokcatische während de Rrscn deS Herrn Gpariz, der liberale währe, > der Reden de» Herrn Bedel zu präsiviren Hab Herr Sparig solle zunächst da« Wort u-l unbeschränkter Redefreiheit erhalten, worauf He- r Bebel etwa eine bi« anderthalbe Stunde zur E» widerung sprechen könne. Beiden Herren sellc dann endlich noch da« Wort aus ze eine viert-'- oder halbe Stunde zur Replik »erstattet se>. Wie wir vernehmen, hat Herr Sparig auf dü-» Zuschrift geantwortet, daß er am nächsten Freit,,c Atzend mit Vergnügen bereit sein werde, in >" Disputation eivz «treten, daß er sich aber in Wahl Le« Stoffe- keine Vorschriften machen lass- und daß er feiner die Bedingung stelle, den Z« tritt zu der Bersammlung dergestalt zu regel . daß En tc-ltlkarten «»«gegeben werden, von der»-, jede Partei >000 Stück zu empfangen habe. Z oie übrigen Vorschläge bat Herr Sparig gewillt- und al» liberalen Präsidenten der versammln, -r Herrn Direktor Peuck-r, welcher sich dazu berc«. erklärt hat. vorgeschlagen * Leipzig, 5. Mär;. Die aus näisten Dien- tag anberaumte versawmlnn^ de» Städtischen Vereins verspricht ein größere» olltzeaieirc» Interesse wegea der aus die Loge-ordnung sc- setzten Gegenstände ES i.-llen besprochen werde,, die bei te-n letzten Earneval ,» Tage gr tretenea Unzuträglichkeiten und die MiNr. »ud Wege zur Lbhülse, ferner da» Ergernitz d-^ Neich»tag»vcrhandlangen bezüglich der ge verblich, HÜlfScaffen, die Besteuerung rer juristls bea Pe, sonen s'iteu» der Kirckenso,stände hier «nv erd- lich die Frage, wie sick, der Verein zZr nächste». ReichStagSwahl in Leipz g stellen will. lH Leipzig, 6 März. Sestern Abend saus im Trianon de» SchÜtzenhruse« eine Abend Unterhaltung de« Leipziger Lehrer verein« statt, zu welcher sih eine große Zahl der Mitglied-r und Gäste eingefunden hat Ir. worunter besonder« die liebe Dameuwrlt reick/ vertrete« war. Die musikaltlchm Gaben, welcke der erst« Theil der Unterbaltung brachte, waren se« Befall« in jeder Weise würoig und elekiri- sirten die Anwesenden. Name-tlich trugen de gesuvaenea Sopranlieder und die Brolruvortrüg zum Gelingen de- Abend« viel bei. Zum Schluß
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